Autor Thema: Zwischenspiel - Blut an den Steinen...  (Gelesen 3979 mal)

Beschreibung: Für Halas Martain - abgeschlossen.

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Gelik Ebberschwinge

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Zwischenspiel - Blut an den Steinen...
« Antwort #30 am: 31.01.2013, 15:24:07 »
Empört zeterte Gelik Ebberschwinge los, als Halas sich ihm lachend zuwand:

"Ob ich - also, sagt mal!...Keine Sagen und Heldengeschichten, pah!"

Etwas beleidigt schaute der Gnom schon drein, nachdem Herr Martain zu seiner Gegenpose ausgeholt hatte - doch als er auf Geliks Äußere anspielte schien der Gnom sichtlich verletzt.

"Frauenzimmer, natürlich. Wie recht ihr doch habt, Halas, Tascha und Aerys sind schließlich auch schon längst von den Kannibalen entführt worden. Sprecht nur leicht und unbeholfen darüber: Ob mit Hut, oder ohne, ob mich, oder dich - wir sollten ihnen die Suppe versalzen, mit Verlaub!"

Genau in die Wunde, dorthin wo die Worte des Gnoms meistens zielten. Die Frauen aus dem Basislager waren tatsächlich verschwunden, und sie hatte es fürwahr als erste erwischt. Die Sagen und Heldengeschichten von denen Halas Martain gesprochen hatte schienen sich zu bewahrheiten. Und Gelik - er war immer noch ziemlich angeschlagen und verwirrt. Nicht mehr so schlagfertig wie einst. Aber wer konnte ihm das schon übel nehmen, bei den Ereignissen, die er hatte durchleben müssen. Das konnte sein Herz, sein Verstand nicht begreifen, es war schlichtweg einfach zu viel für den Gnom gewesen...
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

Ischiro

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Zwischenspiel - Blut an den Steinen...
« Antwort #31 am: 31.01.2013, 15:41:52 »
Doch bevor Gelik Ebberschwinge erneut ausholen konnte und Halas oder einen anderen aus der kleinen Gruppe spottend ankeifte ergriff der alte Tian Ischiro das Wort. Beruhigend hob er die Stimme und antwortet auf das Wesentliche - Halas nächste Frage:

Was donnerte und rumpelte da am Horizont, von dem seine geplagten Augen nichts erkennen konnten?!...

Ischiro, Nevos und vermutlich auch Gelik hatten es schon lange Zeit wahrgenommen, sogar die Wolken, die sich schon seit gestern Nachmittag angestaut hatten und vor sich hinwaberten. Dicke, rote Wolken, Gewitterwolken - einige große Blitze heute Morgen und seitdem ein monotones Brummeln und Grummeln. Der rote Berg, über dem sich all dies abspielte schien zum Leben erwacht. In aller Kürze schilderte Ischiro dem Mystiker seinen Eindruck von der Naturgewalt, ob natürlich oder übernatürlich, welche sich im Südosten erhob:

"Sturmwolken umfangen den roten Berg im Süden dieser Insel seit gestern, sie sammeln sich dort, ballen sich zu einer Front des Unwetteres zusammen, ziehen dort um den Berg und erheben sich zu einer für den menschlichen Blick undurchdringlichen Blick. Ein düsteres Glühen ist ihnen inne, wie ich noch nie zuvor eines beobachtet habe. Es scheint mir nicht von dieser Welt zu sein, was dort vorgeht. Kein normales, übliches Wetterphänomen - da muss Magie im Spiel sein, mächtige Magie. Anders könnte ich es mir nicht erklären..."

Ehrfurcht und auch ein wenig Angst lag in Ischiros Stimme. Der erfahrene Kämpfer, welcher sonst so tapfer war schien dem mysteriösen Ereignis den entsprechenden Tribut zu zollen. Dann fuhr er mit leicht stockender Stimme fort:

"Heute Morgen dann, ein riesiger Knall, ein gewaltiger Blitz, der aus dem Berg selbst zu komme schien - er zuckte gen Himmel, die Wolken pulsieren rot glühend seitdem, als ob sie lebten. Und dann dieses ohrenbetäubende Donnern dann und wann. Ich - ich weiß es schlichtweg nicht Halas. Ehrlich gesagt wäre ich froh, wenn ich es nicht sehen müsste. Ihr verpasst also nichts, wenn ich das so sagen darf..."

Der alte Tian blickte zögerlich gen roter Berg, noch immer brodelten die Wolken dort unruhig um die Spitze des Berges...

Ksynthral

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Zwischenspiel - Blut an den Steinen...
« Antwort #32 am: 31.01.2013, 15:47:30 »
Nevos orientierte sich neu im Dickicht des Dschungels, während der Rest seiner Gefährten über die sonderlichen Ereignisse im Süden parlierte. Der starke Kämpfer versuchte seine eigene Fährte aus der Nacht wieder aufzuspüren, um so den schnellsten Weg zu den Gefährten zu finden, welche sich jetzt bestimmt schon auf dem letzten Marsch befanden, dem Marsch zum Kannibalenlager. Hoffentlich würden sie als Unterstützung die Anderen schnell erreichen...

"Ich fürchte, wir haben uns ein wenig verlaufen - aber - ich habe den Weg wiedergefunden. Wir werden nicht denselben nehmen, wie ich gestern noch, ein neuer, vielleicht mit anderen Gefahren... Vielleicht kommen wir auch nicht im Lager von Dan und den Anderen heraus - aber diese Hunde von Kannibalen finde ich zwanzig Meilen gegen den Wind, das sage ich euch!"

Entschlossen grinste Nevos zu den Dreien hinüber, welche ihr Gespräch gerade beendeten und winkte sie heran. Nun schienen sie also schon fast in Reichweite - doch waren sie schnell genug gewesen. Die kleine Gruppe marschierte weiter, tief in den Dschungel hinein, Nevos hinterher...

Halas Martain

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Zwischenspiel - Blut an den Steinen...
« Antwort #33 am: 05.02.2013, 12:43:19 »
Halas ließ die Antwort von Gelik zum größten Teil unkommentiert, denn mit dem Gnom konnte man sich zur Zeit aufgrund seines Zustandes keine spitzen Wortegefechte liefern und Halas ließ es deswegen ersteinmal darauf beruhen, um den Gnom nicht noch weiter zu demotivieren.
Nur den letzten Teil nahm er auf, um einen Scherz zu machen, aber dieses mal auf seine eigenen Kosten:
"In Sachen Suppe versalzen bin ich mit dabei! Ich kann eh nicht kochen, deswegen fällt mir das Versalzen auf leicht!"

In diesem Moment meldete sich der Tian zu Wort und beantwortete erklärend Halas offene Frage:
"Danke für diese Erklärung, Ischiro.
Ihr habt vollkommen Recht: Magie ist auf dieser Insel am Werk und dies nicht nur in der Natur, sondern auch in unseren Träumen!
Wir sollten echt schauen, dass wir hier bald runter kommen, wobei ich schon gerne dieses Schauspiel selbst sehen würde...


Doch bevor der Wissensmystiker sich genauer erklären konnte, meldete Nevos sich zu Wort, woraufhin Halas sein Langschwert zog und Nevos folgte.
« Letzte Änderung: 05.02.2013, 12:43:31 von Halas Martain »

Ksynthral

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Zwischenspiel - Blut an den Steinen...
« Antwort #34 am: 05.02.2013, 20:02:41 »
Ungewollt musste Gelik Ebberschwinge sogar ein klein wenig grinsen, als Halas Martain sich selbst hochnahm. Aber dann verfiel er schnell wieder in seine alte Mimik - er war nicht zufrieden mit der Situation. Und er hatte etwas dagegen ihrem Verderben - den Kannibalen - auch noch entgegen zu laufen! Doch er fügte sich der Gruppe wortlos, alleine bleiben wollte er hier auch nicht...

Nevos war schon einige Meter voraus und kämpfte sich durchs Gestrüpp. Mit grimmiger, aber entschlossener Miene nickte Ischiro Halas Martain dann zu. Der Mystiker schien das Ausmaß ihrer Lage begriffen zu haben. Und sein Vorhaben die Insel schnell zu verlassen, war sicherlich kein schlechter Plan. Aber eben auch nur ein Plan...

Die dunklen Geheimnisse der Schmugglerinsel hatten sich offenbart, gezeigt und waren dabei die Überhand zu gewinnen. Momentan blieb den verbliebenen Gefährten also auch gar nichts anders übrig als dagegen anzukämpfen. Und das würden sie nun tun: Kämpfen!...

« Letzte Änderung: 06.02.2013, 22:33:29 von Ksynthral »