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Autor Thema: Masomes, Yahikos und Naomis Prolog: Der Weg zu Ehre in der Stadt der Lügen.  (Gelesen 16844 mal)

Beschreibung: [Inplay]

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Ginsengsei

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Überfall in den Abendstunden. Runde 1-10
« Antwort #195 am: 03.08.2014, 13:52:18 »
Gerade als Yahiko am Fuß eines Baumes nach trockenem Holz sucht, hört er hinter sich ein schrillen Pfiff. Augenblicklich dreht er sich um und wird sogleich von einem Pfeil an der rechten Schulter getroffen, ein zweiter Pfeil verfehlt ihn deutlich und bleibt neben ihm im Schnee stecken. Eilig erfasst er die Position seiner Gegner. Oben auf der Felserhöhung liegen zwei haarige Kreaturen im Hinterhalt.
Masome hört an der Grenze seines Hörvermögens ein leises Surren. Ohne den Schmerzenlaut nachher hätte er den Laut wohl ganz ignoriert. Sofort springt er auf, unweigerlich drängt sich ihm das Bild eines Pfeiles auf. Werden sie erneut angegriffen? Er bewegt sich durch den tiefen Schnee in die Richtung aus der das Geräusch kam. Auf dem Weg dorthin zieht er sein Schwert.
Von dem plötzlichen Schmerz überrascht lässt Yahiko das gesammelte Holz fallen. Während er noch überlegt warum seine Schulter plötzlich weh tut reagiert sein Körper durch die langen Jahre Training von ganz allein. Er dreht den Kopf um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Über ihm auf einem Vorsprung kann er mindestens einen Bogenschützen erkennen. Währenddessen bewegen sich seine Beine wie von selbst von dem Vorsprung weg auf die nächste Deckung zu. Seine Hand greift zuerst zu seinen Waffen. Wie von selbst erscheinen seine Kodachis in seinen Händen. Die Bogenschützen wollen von ihrem Ziel nicht so schnell ablassen und rücken auf um Yahiko nur einen Moment später erneut mit Pfeilen ein zu decken. Zwei Pfeile fliegen auf den jungen Samurai und beide finden ihr Ziel und bleiben in seiner Rüstung stecken. Blut tritt aus den Wunden und tropft in den Schnee.

Kanuske, lugt voller Unbehagen hinter der Mauerruine hervor. "Wenn ihr mich alten Mann braucht, gebt mir ein Zeichen." flüstert er in Masomes Richtung und bleibt im Schatten der Mauer stehen.
Mit letzter Kraft rennt Yahiko auf das Gebäude vor ihm zu. Dort angekommen zieht er sich über die Mauer und lässt sich einfach dahinter fallen. Er spürt wie warmes Blut seinen Arm hinunter läuft.
Masome hetzt im gleichen die teilweise zusammengestürzte Mauer zu. Aus dem Augenwinkel nimmt er die beiden Gegner wahr. "Zwei Gegner nördlich.", ruft er über die Schulter um Kanuske-san zu warnen. Es macht den Anschein, als wäre es sinnvoller für ihn gewesen verstärkt an den Waffen ausgebildet zu sein. Zwar weiß er, dass das Reisen durchaus seine Gefahren hatte, hat es aber bisher noch nicht am eigenen Leib gespürt. Die beiden Schützen können den fliehenden Rokugo nicht mehr erwischen nachdem er hinter der Mauer in Deckung gegangen ist. Aber Masome scheint dafür ein umso besseres Ziel ab zu geben. Der Shosuro kann erkennen wie die beiden Bogenschützen nun auf ihn anlegen. Für einen Augenblick ist er irritiert wie unmenschlich ihre Bewegungen wirken - dann fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Die bei den Angreifern handelt es sich um Nezumi! Einen Bruchteil später hat er auch schon zwei ihrer Pfeile in der linken Schulter stecken.
Plötzlich taucht eine weitere Gestalt auf dem Vorsprung auf. Es ist ein weiterer Nezumi doch im Gegensatz zu seinen Artgenoßen trägt er keine offensichtliche Bewaffnung und statt direkt ins Kampfgeschehen ein zu greifen beginnt er die beiden anderen zur Rede zu stellen. Es ist eine Kombination aus Pfeif-, Klick- und Knarzlauten wobei der neu hinzugekommene Ratling wild gestikuliert. Daraufhin werden zu Masomes Überraschung keine weiteren Pfeile abgefeuert. Yahiko atmet schwer und stützt sich mit dem Rücken an der halbhohen Mauer ab. Keuchend versucht er wieder vernünftig Luft zu bekommen. Er konzentriert sich nur auf seine Atmung und schließt für einen Moment seine Augen. Ein schmerzendes Stöhnen entfährt Masome als er von den beiden Pfeilen getroffen wird. "Verdammte Ratten." geht es ihm durch den Kopf, während er weiter durch den Schnee stapft in vermeintliche Sicherheit. Die drei Ratlinge beobachten Masome wie er gen Westen weitergeht. Einer der Schützen zeigt mit der Hand von Masome zu Yahikos Versteck. Dann wendet er sich an den später dazu gekommenen Nezumi, wütend gestikuliert er und hüpft dann vom Schneevorsprung herunter um auf Masome zu zu stürmen. Die anderen beiden schauen unentschlossen zu.

Yahiko schließt die Augen und versucht den periodisch immer wieder anschwellenden Schmerz zu bekämpfen indem er sich auf die Mauer hinter ihm konzentriert. Ein leises Rascheln neben ihn lässt ihn aufschrecken, doch es ist nur Masome, der sich ebenfalls in Sicherheit gebracht hat.
Masome konzentriert sich auf das Rattenwesen, welches auf sie zurennt und ist sich unsicher wie er reagieren soll. Schnell entscheidet er sich aufzustehen und streckt sein Schwert weit von sich, als er sicher ist, dass der Angreifer ihn sieht lässt er es neben sich in den Schnee fallen. Masomes Geste scheint unmissverständlich dennoch kommt der Ratling weiter näher. Im Schutz des Baumes beäugt er den Shosuro misstrauisch.  Die Hand mit dem Beil aus Holz und Knochen, ist halb gesenkt. "Rik sau Yu-wer? Kritichik kufl kufl M'krtf!" ruft er Masome zu. Masome flucht leicht. Warum kann dieses Rattenvieh nicht einfach seine Sprache sprechen, dämliches Ungeziefer. Schnell legt er sich seine Hände über seine Ohren und schüttelt den Kopf. Die Situation kommt ihm ziemlich unwirklich vor, aber seine Optionen sind im Moment ziemlich begrenzt.

Der Ratling blickt Masome finster und voller Verachtung in die Augen und deutet ihm mit einer energischen Kopfbewegung an zu verschwinden. "Kritichik Bayushi!" zischt er und deutet mit seiner Kralle das Aufschlitzen der Kehle an. Als plötzlich aus der Ferne das Wiehern eines Pferdes zu hören ist.

Unweit vom zerfallenen Grenzposten entfernt, hat Naomis Pferd die Witterung der Rattlinge aufgenommen und sich wiehernd aufgebäumt[1]. Tadao, der beide Pferde an den Zügeln führt, ist vom plötzlichen Aufbäumen so überrascht, dass er der Länge nach in den Schnee fällt. Starr vor Schreck blickt die Naomis Zofe auf den im Schnee liegenden Tadao. Jetzt da sie bemerkt, dass das Tier unter ihr ebenfalls anfängt nervös zu werden, klammert sie sich am Sattel fest und fleht ihre Herrin an: "Herrin, haltet mein Pferd, ich habe Angst zu fallen!"

Als er das Wiehern des Pferdes hört, schreckt der Ratling auf. Mit zwei Schritten steht er direkt vor Masome und versucht diesen zu packen um ihn das Messer unter die Kehle zu halten. Jedoch gleiten seine Krallen einfach nur durch des Shosuros Kimono und er bekommt ihn nicht zu fassen.

Die überstürzte Reise war unter den gegebenen Umständen nicht leicht gewesen, aber Naomis Gruppe weiß, das es nicht mehr weit ist. Während Tadao und Naomi ein wenig müde, aber nicht unzufrieden sind und in sich ruhend schweigen, fühlt sich die andere Frau der Runde zermürbt. Wochen in der Wildnis sind nichts für sie, die Konstellation verdammt sie jedoch dazu, ebenfalls zu schweigen. Unruhig rutscht sie hin und her und wickelt sich dichter in die Mäntel ein.

Als plötzlich die Pferde unruhig werden, lehnt sich die imperiale Tochter instinktiv vor und fängt die Bewegung ab. Durch Unnachgiebigkeit und Ruhe zwingt sie ihr Pferd wieder herunter und zur Ruhe. Auf die Hilferufe ihrer Schutzbefohlenen reagiert sie gleich darauf und gibt beruhigende Laute von sich, während sie ihr Pferd neben das andere Tier lenkt und nach den Zügeln greift.
"Schschsch...", gibt sie zu verstehen, sowohl als Beruhigung, als auch den beiden Zweibeinern, ruhig zu sein. Da sie kein kleines Tier hat herumflitzen sehen, vermutet sie Geräusche oder Gerüche, die die beiden Reittiere aufgebracht haben. Tatsächlich hört sie etwas, doch ist es uneindeutig. "In der Ruine halten sich Personen auf. Ich gehe nachsehen, folgt mit etwas Abstand.", sagt sie, vornehmlich zu Tadao gewandt, der sich gerade aufrappelt. Normalerweise wäre sie mit den anderen zusammen in die Richtung gegangen, doch eine normale Reisegruppe hätte die Pferde nicht scheu gemacht. Also musste mehr dahinter stecken.

Masome beugt sich ganz langsam zum Boden und greift vorsichtig nach seiner Waffe. Er fasst sie nur mit zwei Fingern an, um zu zeigen, dass er sie nicht benutzten wird. Auch Yahiko bewegt sich vorsichtig und steht auf. Beide bewegen sich rückwärts aus dem verfallenen Haus hinaus. Den Ratling können die beiden nur noch einen Augenblick lang aus dem Fenster sehen dann ist er aus ihrem Blickfeld verschwunden.

Tadao nickt und nimmt Naomi die Zügel vom Packtier ab, hält es ruhig und beginnt, den Bogen bereit zu machen. Die Reiterin versteht die Signale und kauert sich still in den Sattel.
Die Samurai-ko gibt ihrem edlen Ross das Signal, sich vorwärts zu bewegen, dorthin, woher die Angst machenden Dinge kamen. In der Ruinenmauer war das Tor zwar geschlossen, aber eine Lücke klaffte nicht weit von der Klippe, darauf hält sie zu, eine Hand vorsichtig auf ihre Klingen gelegt. Masome und Yahiko gehen beide vorsichtig zurück in Richtung ihres Lagerplatzes. Auch wenn sie versuchen möglichst entspannt zu wirken, rechnen sie jederzeit damit ein paar Pfeile in den Rücken zu bekommen. Yahiko der einen Angriff erwartend den Rücken seines Herren deckt, versucht noch seine beiden Schwerter hoch zu reißen aber die beiden Pfeile kommen wie aus dem Nichts und sind mit großer Perfektion geschossen. Wie als ob sie mit einem Schuss abgefeuert wurden, haben beide das gleiche Ziel gefunden. Yahiko greift mit bleichem Gesicht an seinen Hals, er möchte Schreien doch ihm bleibt nur ein lautloses Gurgeln. Die Augen weit aufgerissen sinkt er in den Schnee. Zwischen Baum und zerfallenem Haus, kniet der Schütze. Die Sehne seines Bogens singt noch immer das Lied des perfekten Schusses.

Naomi treibt ihr Pferd weiter voran und auch problemlos in die Lücke der Mauer. Als sie von dort allerdings des Ratlings auf der Klippe gewahr wird, versenkt sie sich mit einigen kontrollierten Atemzügen in einen kurzanhaltenden meditativen Zustand, sich auf die mögliche Konfrontation vorbereitend. Dann ertönt ihre, für eine Frau tiefe und kratzige Stimme: "Heda, Ratlingsan! Gebt euch zu erkennen und nennt den Grund eures Hierseins!"
Die großgewachsene Frau auf dem edlen dunklen Pferd trug eine vielfarbig bemalte, teure und unbeschädigte Rüstung mit dem Mon einer Chrysantheme mit zwei Bambus. Ihr perfekt geschminktes Gesicht wirkt im Halbdunkel maskenhaft.
Als Yahiko zu Boden sinkt kann Masome es kaum fassen. So dauert es auch einige Momente bis er sich gewahr wird, dass in der Nähe eine Frau spricht. Schnell bewegt er sich in ihre Richtung um sie zu warnen: "Sie haben meinen Begleiter erschoßen. Deckung!" brüllt er um ihre Aufmerksamkeit zu erringen und vielleicht auch um seinen Führer aufzuwecken, der sich bisher noch gar nicht in die Situation eingemischt hatte. Masome kann nur hoffen, dass er noch lebt.
Naomi bekommt keine Antwort statt dessen kann sie und Masome beobachten, wie sich der feige Ratling wieder an der Hausmauer versteckt.
Dafür tritt nun ein weiterer Ratling oberhalb der Klippe in Erscheinung und spricht mit kratziger Stimme in holprigem Rokugani: "Gerechter Morgen gekommen für Bayahushi. Ihr Blume nicht Skorpion - verschwinde mit Viertrampel und Heute wird euer sein."

"Ihr wagt es, eure Waffen gegen einen bushi zu erheben?!", ruft Naomi, bevor sie sich verbeugt, auf Masome zeigt und ihrem Pferd ins Ohr flüstert: "Bewache ihn!" Sie selbst lässt die Zügel los, stellt kurz einen Fuß auf den Rücken ihres Pferdes und stößt sich über diesen so kräftig ab, das sie knapp auf der Mauer landet. Vom Schnee unbehindert rennt sie mit einer unnatürlich hohen Geschwindigkeit dieselbe entlang, den Blick immer auf den Ratling gerichtet und eine Hand an den Schwertern. Kurz vor der Klippe wirft sie sich ein weiteres Mal in die Luft und wäre fast auf der Kante neben der Ratte stehen geblieben. Aber der Sprung ist etwas zu niedrig. Sie kommt in der Hocke an und für einen Augenblick sieht es so aus, als würde sie sich aufstellen können. Ein Fuß tritt ins Leere, unter dem anderen bröckelt die Erde, sie rutscht zurück. Mit beiden Armen bremst sie ihren Fall und hält sich am Klippenrand fest. Doch der Schmerz und die bröckelnde Kante verhindern, dass sie genug Kraft aufwenden kann, um sich hochzustemmen. Mit verzerrtem Gesicht muss sie ziemlich wehrlos den Schlag erwarten.
Naomi kann die schwarzen Augen des Ratlings gefährlich funkeln sehen. Während dieser sich nach Vorne beugt und gerade zu genüsslich die Krallen seiner freien Hand in ihr Gesicht gräbt. Blut strömt ihr die Wangen hinab und sie kann gerade noch sehen wie der Nezumi nun in seinen Köcher greift und zwei Pfeile auflegt, deren eiserne Spitzen ihr direkt in die Augen blitzen.
Ihrer misslichen Lage bewusst, presst sich Naomi nah an die Felswand um den Hauch einer Chance zu haben diese beiden Pfeile zu überleben.
Tatsächlich, als der Ratling die Pfeile fliegen lässt, kann sie einem gerade so noch entweichen. Der andere jedoch bohrt sich tief zwischen Helm und Rüstung in den Hals. "Gewarnt du warst Schwertfrau. Dein Morgen nah! Verschwinde!" spricht der graue Ratling und zeigt mit seinem hölzernen Stab an dem Knochen, Federn und andere Dinge baumeln, warnend auf die an der Klippe hängende Samurai-ko.

Am Boden ist der andere Ratling behände auf den Baum geklettert und legt aus sicherer Höhe auf Naomis Pferd an. "Krrchtikl klri kri tzr!" schreit er in Richtung Masome und Pferd. Die Situation ist überaus brenzlig und nun tritt auch noch der alte Kanuske in Erscheinung. Schwerfällig schleppt er sich durch den Schnee, die Hände offen nach Oben gestreckt. "Shosuro-san, er sagt er wird dich und das Pferd töten wenn ihr nicht verschwindet. Wir sollten gehen! Der alte Kanuske hat sowieso schon als Führer versagt." er senkt betroffen den Kopf.
"Was tut ihr?" ruft Masome entsetzt. Diese Verrückte griff einfach die Ratlinge an anstatt sich zurück zu ziehen. "Wir werden uns zurück ziehen!" ruft er laut, damit die Rattenviecher ihn hören konnten. Er bleibt einfach stehen, in der Hoffnung, dass sich die Frau zurück zieht und die Ratlinge sie nicht mehr beschießen.
Der Treffer im Gesicht entlockt Naomi einen Schmerzensschrei, vor allem, da es über ihr linkes Auge geht. Der Schrei erstirbt jedoch gleich darauf in einem Röcheln, als der Pfeil ihren Hals trifft. Mit Mühe hält sie ihre Sinne beisammen und hört die Worte beider Parteien. Was glauben die eigentlich, mit wem sie es zu tun haben?! Noch einmal mobilisiert sie ihre Kraft, um sich hochzustemmen, doch ihre Arme versagen den Dienst.
Als der graue Ratling sieht, wie die Samurai Frau einen erneuten Versuch unternimmt um den Felsen zu erklimmen, beginnt er eilig seinen Stab durch den Schnee zu wirbeln.  In Sekundenbruchteilen bildet sich ein Windstoß der direkt auf Naomi zu prescht. Die strauchelnde Samurai-ko wird von der Böe gepackt und über die Mauer hinweg rückwärts in den Schnee geworfen. Für einen Moment versucht sie noch sich aufzurichten doch wird sie plötzlich von unglaublicher Müdigkeit gepackt während die Kälte bereits über die Haut in die Knochen und den Verstand kriecht, dreht sich ihr unblutiges Auge nach oben und sie kippt zurück in den Schnee. Ihr halbes Gesicht unter dem Helm ist blutig verschmiert, Teile der Rüstung ihrer Schulter ebenso. So liegt sie nun da und rührt sich nicht mehr.
"Haltet ein." ruft Masome den Ratten zu. Eigentlich drängt es den Shosuro sich einfach vom Acker zu machen. Aber er hat die Farben, welche die Frau trägt erkannt. Sofort in diesem Moment hat sein Geist angefangen zu ackern und er ist zu dem Schluß gekommen, dass es nur von Vorteil sein kann einen Gefallen gut zu haben.

So schnell ihn seine Beine tragen können rennt er zu der Frau, die nur noch flach atmet.

Die Nezumi machen den Eindruck den Worten Masomes wenig Vertrauen zu schenken. Mit einem Satz lässt sich der Ratling vom Baum in den Schnee fallen und folgt dem Shosuro mit schnellen Schritten bis zur Mauer. Auch der auf dem Vorsprung stehende Nezumi mit dem Bogen, lässt sich auf die Mauer herab und starrt misstrauisch auf Masome und Naomi.
Ein kalter Wind fährt durch die Ebene und wirbelt feine Schneeflocken auf. Die danach auftretende kurze Stille macht fast einen friedlichen Eindruck wären da nicht die Blutspuren im Schnee.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 20:24:22 von Ginsengsei »
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Ginsengsei

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Überfall in den Abendstunden Runde 11 - 14
« Antwort #196 am: 09.11.2014, 02:53:09 »
Das fremde Pferd folgt Masome nach draußen und stellt sich zwischen ihn und den Ratling, der ebenfalls am Boden unterwegs ist. Bedrohlich wiehert es in dessen Richtung. Noch scheitn es den Zustand seiner Reiterin nicht wahrgenommen zu haben.
Den älteren Ashigura etwas weiter vom Geschehen hält es dort nicht mehr, auch wenn er mehr ahnt als weiß, was passiert ist. Er lässt die andere Dame und das Packpferd zurück und nähert sich. Der Schnee behindert ihn und er nimmt vorsichtig den Bogen zur Hand.
Ein wenig verzweifelt stellt Masome fest, dass er die Wunden der Frau nur mäßig behandeln kann. Bewegen tut sie sich auch nicht mehr und der Shosuro hat zu wenig Ahnung über Heilkunde um die Situation richtig einzuschätzen. Er kramt schnell in seinen Besitztümern und zieht eine kleine Flasche hervor. Mit einem kurzem Ruck entfernt er den Verschluß und flöst der Frau die Flüssigkeit ein.
Als die schwer verletzte Frau den Trank schluckt, hustet sie ein wenig, doch ihre Wunden schließen sich. Sie schlägt die Augen auf und sieht sich, wohl etwas desorientiert, um. Als sie sich der Situation gewahr wird, murmelt sie ein 'Danke' und neigt kurz den Kopf. Sie tastet nach ihren Schwertern, legt jedoch zunächst nur die Hände an die Griffe. Ihr Atem verfällt in einen langsamen, deutlichen Rhythmus und ihr Blick verliert für einen Augenblick den Fokus. Dann kehrt sie zurück und an ihrem Blick, der von den Steinen am Durchbruch zur Ratte auf der Mauer wandert spricht eine deutliche Sprache: 'Na wartet!'. Nervös weicht der im Schnee stehende Nezumi ein paar Schritte zurück als das Pferd an ihm vorbei trab und sich zwischen ihn und Masome stellt. Seine Pfoten tasten hinter sich zur Mauer und mit drei schnellen Kletterzügen ist der Ratling bereits oben wo er seinen Bogen zieht und zwei Pfeile auflegt. Auch der Ratling neben ihm folgt seinen Beispiel. Mit gespannten Bögen harren die beiden auf der Mauer. Die Augen zusammengekniffen gegen den kalten Wind. Vor sich in kurzer Entfernung die Menschlinge.
Als der graue Nezumi mit der Macht der Schicksale an den Rand der Klippe tritt, brechen ein paar Eistapfen unter seinem Schritt und schlagen wie Speerspitzen in den Schnee. Er hebt seinen Stab über den Kopf und lässt dabei die Knochen klirren. Dann spricht er in gebrochenem Rokugani: "Ihr Zähne und Klauen lasst im Schnee und euer Heute wird andauern. Ihr beisst und der Morgen wird kommen."
Es dauert einen Augenblick, bis Naomi begreift, was gerade von ihr verlangt wird. "WAS?! Niemals! Hat der feige Skorpion mit einer solchen Einigung mein und sein Leben erkauft?", schießt es ihr durch den Kopf. Sie gleitet aus Masomes Armen und springt auf die Beine. "Das werdet ihr zurücknehmen. Wenn euch euer ... Fell etwas wert ist, beugt euch!", bellt sie mit einem Gesicht, das durch Verwundung und Verzerrung grotesk wirkt. Als der graue Ratling sieht, wie die Samurai-ko seinen Worten nicht Folge leistet, beginnt er seinen Stab in wilden Mustern in der Luft zu kreisen worauf sich ein Netz aus grauen Fäden in der Luft zu spinnen beginnt welches sich wie eine Decke über die Rokugani wirft. Die klebrigen, zähen Fäden umschlingen alles und jeden doch dank ihrers großen Geschicks können sich zumindest Noami und ihr Pferd von den dickeren Fäden befreien. Mit etwas Mühe bewegt sich die Kriegerin an die Mauer. Daran angelehnt bietet sie kein gutes Schußfeld auf sich. Sie zieht weiterhin keine Waffe, man muss aber kein großer Menschenkenner sein, um zu erkennen, dass ihre nächste Bewegung wohl die Mauer hinauf sein wird, so sehr, wie sie auf die Mauerlücke schielt.
Entsetzt sieht Masome wie die Frau sofort wieder den gleichen Fehler begeht wie vorher. Einen Moment überlegt er ob er die Närrin einfach in ihr Schicksal laufen lässt. Doch schnell entscheidet er sich dagegen. Ein Skorpion vergaß keine Gabe und er hatte ihr einen seiner wertvollen Tränke gegeben.

"Helft mir mit meinem Begleiter er verblutet. Bitte." ruft er der Frau an der Klippe zu. Es zeichnet das Bild des schwachen Skorpions, welches weit verbreitet ist. Er hofft, dass sie ihren Selbstmord abbricht und mit ihm zu Yahiko kommt. Auch wenn er fast weiß oder stark vermutet, dass dieser bereits tot ist.

Die Ratlinge auf der Mauer scheinen genug gesehen zu haben, mit einem Schritt stehen sie am Rand der Mauer und beugen sich nach vorn um die Samurai in ihr Schussfeld zu bekommen. Der Winkel ist steil und doch die aufgelegten Pfeile sprechen eine eindeutige Sprache. Der Geruch von nassem Nezumi Fell kriecht in Naomis Nase. Vor ihr im Schnee sieht sie die Schatten der auf der Mauer stehende Ratlinge. Sie an die Mauer gepresst blickt sie nach Oben. Vier Pfeilspitzen von zwei Bögen blitzen ihr entgegen. Oben auf der Mauer ist es auf ein mal still. Dann fliegen die Pfeile.
Direkt der erste trifft die Samurai-ko in die Schulter und bleibt dort stecken. Die anderen landen aber weit von der Mauer entfernt im Schnee.

Als sie die Worte des Skorpions hört, wendet Die Seppunkriegerin ihm den Blick zu. "Ehrenwerter Bayushi, ich werde euch dies gerne erfüllen, nachdem ich sicher gestellt habe, dass ihr dies mit intakter Ehre übersteht." In ihrem Gesicht zeichnet sich etwas wie Bedauern oder Mitleid? ab.  "Versteht der den gar nichts? Typisch! Und so etwas will ein bushi sein!" - Ihre Gedanken werde vom Einschlag eines Pfeils in ihrer Schulter unterbrochen, der sie fast zu Boden wirft.

Kurz verkrampft  sie sich, bevor sie den Effekt abschütteln kann. In ihrem Blick liegt erneut ruhige Entschlossenheit, als sie fast sanft spricht: "Bewache ihn, Yuuna!" Das Pferd kämpft sich vor Masome und gibt ihm Deckung. Mit der üblichen leichtfüßigen Art läuft die Kriegerin zunächst an der Mauer entlang, dann halb rückwärts durch die Lücke, bis sie ein wenig Abstand gewonnen hat. Ein wenig Schnee wird aufgewirbelt, als sie sich abstößt und in die Gegenrichtung, wieder auf die Mauer zu, bewegt. Mit hoher Geschwindigkeit rennt und hüpft sie die Rampe aus Mauerschutt hinauf. Kurz vor dem Nezumi will sie sich abstoßen und zieht zum ersten Mal eine Waffe. Stattdessen lösen sich Steine, gerät sie ins Stolpern und hätte sich fast vor dem Nezumi hingepackt. Mit letzter Not reißt sie die Waffe nach vorne, sodass diese vor ihr den Nezumi erreicht.
Mit hastigem Blick folgt der Ratling den Bewegungen der Samuraifrau, bis sie plötzlich mit einem Satz vor ihm landet und ihr Schwert beinahe senkrecht in seine rechte Flanke bohrt. Er zuckt vom Schmerz gepeinigt zusammen und seine Beine beginnen unter seinem Körper zu wackeln doch er bleibt stehen.

Während Naomi noch ihre Kräfte für einen weiteren Angriff sammelt, tritt der verwundete Ratling einen Schritt neben seinen Kameraden und gemeinsam feuern die beiden einen Pfeil nach dem anderen auf die am Rand der Mauer stehende Samuraifrau. Der erste Pfeil saust auf ihren Kopf zu, sie wirbelt herum und kann einen Treffer gerade so vermeiden. Doch der zweite, gleichzeitig abgeschossene Pfeil, bohrt sich nun tief in ihren freien Nacken. Ihr wird schummrig vor den Augen. Sie verliert die Kontrolle über ihren Körper und sinkt auf die Mauer nieder.
"Lasst sie liegen und ich kümmere mich um sie. Sie wird erst weit weg von hier zu sich kommen." ruft Masome die Klippe hinauf. Diese närrische Frau kann ihm eigentlich gestohlen bleiben und doch entscheidet sich der Skorpion einen letzten Versuch zu wagen; wenigstens so lange ihm das Pferd Deckung bietet. "Diese närrische Frau..."
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 20:24:51 von Ginsengsei »
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Ginsengsei

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Die Ratlinge auf der Mauer schauen Masome misstrauisch an. Dann spricht der Graue von der Klippe in gebrochenem Rokugani. "Wenn heute endet - kommt morgen. Frau Samurai wird finden morgen." Mit diesen Worten klettert er auf die Mauer hinab. Sein Blick hat sich verfinstert als er die Schritte bis zur am Boden liegenden Samurai-ko gegangen ist. Er beugt sich leicht nach vorn und verpasst ihr mit dem seinem Stab einen Schlag, dass die Knochen daran klimpern. "Warum gestellt dich gegen uns?" Ein weiterer Stoß mit dem Schlag in die Magengegend. Dann kniet er sich zu ihr nieder und nimmt ihr das Katana aus der Hand und auch das Wakizashi von ihrem Obi reicht die beiden Schwerter dem Nezumi neben ihm. "Ohne Schwert kein Krieger! Fellosen Stamm wird verstoßen. Frau der Schande." Der graue Nezumi, greift nun mit beiden Händen seinen Stab und setzt ihn wie einen Hebel unter den Körper Naomis worauf dieser wie ein schweres Holzbündel die Mauer hinabrollt und die Samurai mit dem Gesicht nach Unten im Schnee liegen bleibt.

Dann machen sie kehrt und einer nach dem anderen Klettert auf die Klippe zurück und ihre Gestalten verschwinden im Dunkeln.
Kanuske der sich im Schutz der Mauer langsam zu Masome und Naomi geschlichen hat, taucht etwas überraschend auf und hilft Masome sich aus dem Netz zu befreien, damit sie gemeinsam nach der Frau sehen können. Er ruft den Mann, der offensichtlich gemeinsam mit der Samurai-ko unterwegs war zu sich: "Steht nicht untätig herum! Kommt her und helft uns!" Als Tadao näher kommt, fragt er ihn nach dessen Namen und dem Namen der Samurai-ko. "Dies ist Shosuro Masome und ich bin Shosuro Kanuske. Dort im Schnee liegt Rokugo Yahiko." Kanuske macht ein bitteres Gesicht und wendet sich dann wieder an Masome und Tadao: "Tadao-san, wohin ward ihr des Weges? Ich bin zwar nur ein einfacher Pinselschwinger aber der Zustand der Seppun ist kritisch. Sie wird einige Tage benötigen ehe sie wieder sitzen geschweige denn gehen kann." Er streift mit den Händen über die Ärmel seines Kimonos und blickt dann auf. "Es kann nicht mehr weit zum Hotei Seido sein. Wenn wir die Nacht durchreiten werden wir ihn noch vor Sonnenaufgang erreichen. Dort kann sich ein Priester um sie kümmern und auch für Yahiko-san wird gesorgt sein." Er schaut Tadao und Masome prüfend an und wird dann von einem Hustenanfall gepackt. Als er sich wieder beruhigt hat und aus einer kleinen Schachtel seines Kimonos eine Pastille genommen hat fügt er mit dünner Stimme hinzu: "Wir benötigen jedoch zwei Baren."
« Letzte Änderung: 09.11.2014, 12:02:29 von Ginsengsei »
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Seppun Naomi

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Der ältere Mann reißt sich mit etwas Mühe aus den magischen Fäden, in die er, da er sie in der Dämmerung nicht gesehen hatte, hineingerannt war. Die Geräusche und Worte, die er vernommen hatte, ließen ihn das Schlimmste befürchten. Er lief einen Umweg und hielt das Pferd zunächst mit etwas Mühe davon ab, Kanuske bei seinem Hilfsversuch für Masome anzugreifen. Er hatte einige Mühe, dann erst wurde er seinen Gegenüber so richtig gewahr. Er verneigte sich, so tief es möglich war, ohne die Kontrolle über das Pferd zu verlieren. Mit sehr einfachen Worten und kanpp antwortet er: "Meine Herrin ist Seppun Naomi-hime. Ihre Ziele sind Hotei Seido und Kyuden Bayushi. Tadao ist der Name dieses Niederen." Er verharrt in seiner Haltung, aber immer wieder wirft er einen schnellen, besorgten Blick hinüber zur reglos in Schutt und Schnee liegenden Körper.

Shun bleibt ängstlich auf dem Maulesel sitzen und alleine im Dunklen stehen. Das die Rufe und der Lärm aufgehört haben, macht die umgebende Dunkelheit nur noch unheimlicher.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 18:30:17 von Seppun Naomi »

Shosuro Masome

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Die Vorstellung des Dieners der Frau, welche anscheinend den Tod sucht, ignoriert Masome vollständig. Kauske-san hatte ihn vorgestellt, das ist ausreichend. Immerhin scheint die Samurai nicht weiter zu bluten. Schnell entscheidet sich Masome dagegen den zweiten seiner wertvollen Tränke auch für diese Frau zu verbrauchen. Sie findet nur wieder einen Weg sich umzubringen.

"Es sieht so aus als würden einige von uns laufen müssen...", sagt der Shosuro zu niemand bestimmten. "Ich werde jetzt nicht hier anfangen wie ein einfacher Handwerker Holz zu schlagen. Yahiko-sans Pferd und Naomi-himes Pferd werden die beiden wohl tragen können. Vielleicht bindet man sie einfach fest."

Masome ist einfach mit der gesamten Situation unzufrieden und lässt dies an den Umstehenden aus. Zwar ist es eine Ehre, einen wichtigen Auftrag zu bekommen, doch fast scheint es ihm, es wäre sinnvoller gewesen einen Krieger zu schicken und nicht ihn...
« Letzte Änderung: 10.11.2014, 19:03:03 von Ginsengsei »
Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb und Leine fertig sind.

-Fletcher Knebel

Seppun Naomi

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So dauert es wertvolle Sekunden, bis sich der Ältere in Bewegung setzt. Er hastet zur Seppunkriegerin, zögert einen Augenblick, dreht ihren Mund aus dem Schnee und versucht, die durch den Sturz und abgebrochenen Pfeile erneut aufgebrochenen Blutungen zu stillen. Erleichter stellt er fest, dass noch ein Funke Leben existiert und bemerkt mit Besorgnis, dass die Klingen fehlen. Die Verzweiflung eines Vaters zeichnet sich auf seinen Zügen ab, obwohl er eigentlich eher wie der Typ Mensch wirkt, der nichts nach außen zeigt und alles mit der Erfahrung und Gelassenheit fortgeschrittenen Alters auf sich nimmt. Das Pferd hat er losgelassen, doch es ist nun eher auch an seiner Herrin interessiert, als an seinem ursprünglichen Auftrag. Es stupst sie an und leckt das Gesicht, doch kommt keine Reaktion.

Schließlich steht er auf, entschuldigt sich und läuft in die Dunkelheit. Einige Augenblicke vergehen, dann kommt er mit einem Maultier wieder, auf dem neben einigen Taschen auch eine hübsche, junge und besorgt aussehende Dienerin sitzt. Sie besteht darauf, sich nach allen Regeln der Höflichkeit den beiden Skorpionen vorzustellen. Anschließend eilt Shun zur Kriegerin und hat offensichtlich Mühe, ihre Sinne beisammen zu halten. Zögerlich beginnt sie sich um die tödlich Verwundete zu kümmern. Sie und das Pferd verstehen sich nicht und kommen sich ins Gehege. Tadao hilft Kanuske stumm beim Rokugo, bevor er sich mit der Erklärung, sich um die Tragen kümmern zu wollen, wieder ins Dunkel verschwindet.
« Letzte Änderung: 11.11.2014, 06:54:39 von Seppun Naomi »

Ginsengsei

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Ohne die Unterstützung der anderen hat Tadao es besonders schwer auch nur das passende Holz zu finden. Zuerst bedient er sich an Yahikos Feuerholz für die Querstreben und müht sich dann um zwei Äste mit mindestens Armes Dicke. Während Masome wirklich überhaupt kein Interesse zeigt, hält Kanuske zumindest den ein oder anderen Ast aneinander, damit das Schnüren der Verbindungen leichter von der Hand geht.
Nachdem das Gerüst mit Decken überzogen ist, versucht Tadao seine Herrin auf die Bare zu betten. Naomi stöhnt als ihr Körper angehoben wird, öffnet jedoch nicht die Augen.
Masome weist Tadao ebenfalls an Yahiko auf das andere Pferd zu legen und dieser folgt sofort. Dann brechen sie gemeinsam zum Hotei Seido auf.
Die Nachtluft ist eisig doch der Sternenhimmel schenkt Hoffnung und spärliches Licht, welches ein Fortkommen durch die verschneiten Wälder, Täler und über die ersten Hügel zumindest nicht unmöglich macht. Obwohl Kanuske sich als tadelloser Führer erweist, kommen sie nur schleppend voran. Das liegt zum einen an der auf die Bare gebundene Seppun und zum anderen auch am Gesundheitszustand von Kanuske selbst. Immer wieder wird er von schweren Hustenanfällen gebeutelt, so dass er inne halten muss. Je länger der Weg dauert, desto öfter benötigt der alte Shosuro seine Pausen.

Als sie nach Stunden des Marschierens am Ende ihrer Kräfte sind und bereits der Morgen zu dämmern beginnt, können sie vor sich den Berg und die Schreinanlage des Hotei Seidos erkennen, wie er von den ersten Sonnenstrahlen wach gekitzelt wird.
Zur Hotei Anlage gehören neben dem Tempel, Pagoden und noch etlichen anderen Gebäuden und Glückstore. Vor dem Tempel erstreckt sich ein blühendes kleines Dorf mit einem Teehaus und Andenkenläden, die Schreibstube des Oberpriesters und den Häusern von einigen zwanzig Bauern, deren Erträge ausschliesslich für den Gebrauch des Schreins bestimmt sind.

Kanuske blickt erschöpft zu seinen Begleitern. Schwer keuchend sagt er mit einem letzten Lächeln: "Da ist er! Tadao, eilt voraus und sucht im Tempel nach jemanden der helfen kann! Wir werden in dem Teehaus auf eure Rückkehr warten." Dann stapft er weiter den Berg hinauf bis er den Rand des kleinen Dorfs erreicht hat und erneut verschnaufen muss.

Tadao der zur Tempelanlage vorgeeilt ist, bleibt auf ein mal plötzlich überrascht stehen als direkt vor ihm eine junge Samurai-ko[1] die Treppen herunter schreitet.
 1. Hiromi
« Letzte Änderung: 19.11.2014, 23:54:15 von Ginsengsei »
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Kitsune Hiromi

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Kitsune Hiromi erreicht Hotei Seido erst spät in der vergangenen Nacht  gegen Ende des Festes erreicht.
Erschöpft und staubig von fünf Tagen im Sattel hatte
sie das angebotene Bad und Nachtlager hatte sie dankend angenommen.

Auf ihre Nachfrage hin hatte man ihr versichert, das Mitglied des Hause Seppun in den letzten Tagen
durch Hotei Seido gekommen sei, aber ein Magistrat des Scorpionsclanes beehre den Schrein derzeit mit
seiner Anwesenheit.
Hiromi schloss daraus, das sie Naomis Reisegesellschaft wahrscheinlich überholt hatte. Die Anwesenheit
des Magistrates bot ihr die Möglichkeit, die Papiere, die sie für sich und die Seppun aus Otosan Uchi gebracht
hatte vorzulegen, aber das würde bis zum nächsten Tag warten müssen, da es höchst unhöflich unnötig gewesen wäre Bayushi Masato Sama zu so später Stunde zu stören.
Nach dem heißem Bad schlief die junge Füchsin ein, kaum dass sie sich auf den Tatami-Matten ausgestreckt hatte.

Da ihr der Mönch geraten hatte sich erst am späten Vormittag um eine Audienz beim Magistraten zu ersuchen,
da dieser nach den Feierlichkeiten des Abends der Erholung bedürfe hat sie nach dem Frühstück zunächst
nach Shaya gesehen und das Pony frisch gestriegelt und mit der Nase in einer Portion Heu vorgefunden.
Danach hat sie den Schrein aufgesucht um den Kami für die bis hierhin recht reibungslose Reise zu danken.

Sie verlässt den Tempel, das Daisho im Gürtel und den Mantel über ihren Schultern gegen die Kälte. Als sie an dem, ihr entgegenkommenden Mann, die Farben und das Mon des Hauses Seppun erkennt, bleibt sie stehen.
Als er aufblickt erinnert sie sich an warme Sommertagen in den Seppun Gärten[1] rund um Kyuden Seppun und den Wäldern jenseits der Gärten in die Tamoko Sensei so oft die Unterrichtsstunden für ihre beiden Schülerinnen verlegte und an den väterlichen Bediensteten, der Naomi oft von den Unterrichtseinheiten abholte wenn sie ausserhalb der Gärten stattfanden.
"Tadao San" begrüßt sie den alten Kundschafter mit leichtem Nicken des Kopfes und fragendem Unterton, der sich verschärft als sie die Besorgnis und Erschöpfung des alten Mannes erkennt.
 1. http://l5r.wikia.com/wiki/Kyuden_Seppun
« Letzte Änderung: 27.11.2014, 23:06:41 von Ginsengsei »
"Fallseven times, stand up eight

Seppun Naomi

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Still und fleißig hat der alte Kundschafter gearbeitet und auf der Reise auf die beiden Opfer geachtet, ohne seine eigene Erschöpfung zu beachten. Shun hat noch einmal angeboten, eine Erklärung zu geben, dann aber sich der Sorge um Naomi zugewendet. Unterwegs hat sie mehrfach gegen den Schlaf angekämpft, aber sonst kein Wort des Klagens verlauten lassen. Die Erleichterung über die Ankunft in der Stadt ist ihr anzusehen. Tadao nickte und trennte sich von der Gruppe nahe der Häuser.

So eilig, wie er es hat, wäre er fast in die Samurai-ko hineingelaufen. Zum Glück kann er noch ausweichen und neigt seinen Kopf tief herunter. Als sie ihn mi Namen anspricht, sieht er auf. Erst jetzt wird im klar, dass er keine Skorpionin vor sich hat. Keine Maske und die Farben sprechen eine deutliche Sprache. Zwar kommt ihm das Gesicht nicht vertraut genug vor, um sie sicher zu erkennen. Aber die eine Kistune, die seine Herrin eine Freundin nennt, ist ihm ein Begriff. Er zieht scharf die Luft ein, dann spricht er mit für seine Verhältnisse aufgeregter, abgekämpfter Stimme: "Ja. Kitsune Hiromi-sama? Naomi-hime hat gekämpft und wird ins Teehaus gebracht, ich hole Hilfe." Wie immer ist er wortkarg, ohne die wesentlichen Informationen auszulassen. Im Nachhinein fällt ihm ein, dass er, sollte er sich in der Kriegerin geirrt haben, gerade einen ungeschickten Zug getan hat. "Ich werde alt."
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 18:31:50 von Seppun Naomi »

Kitsune Hiromi

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Hiromi nickt lediglich zur Bestätigung als Tadao ihren
'gebracht? - ihr Kami lasst mich nicht zuspät gekommen sein' schießt es Hiromi durch den Kopf ehe
der alte Mann beim Nebensatz ankommt. Anspannung und Besorgnis sind ihr deutlich anzuhören
als sie den Scot praktisch anfährt:

"Hilfe? Erklärt euch Mann,  ist Seppun-hime am Leben?"
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 00:20:45 von Ginsengsei »
"Fallseven times, stand up eight

Seppun Naomi

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Der Alte schreckt zusammen und senkt den Kopf wie auch die Stimme. Hiromis gutem Gehör ist es zu verdanken, dass sie ihn noch versteht. "Einen Heilkundigen, sie ... ringt noch ...", kommt es stockend und von einem schweren Schlucken unterbrochen. Sie hat ihn noch nie so angegriffen erlebt, auch wenn die Zeichen weiter subtil bleiben.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 18:32:40 von Seppun Naomi »

Kitsune Hiromi

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Hiromi nickt erneut "Beeilt euch!" und damit lässt sie den alten Mann stehen und macht sich eiligen Schrittes auf den Weg zum Teehaus.
Nur die Pflicht als Samurai-Ko ihr Gesicht zu waren hindert sie daran zu dem Gebäude zu rennen.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 00:34:15 von Ginsengsei »
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Shosuro Masome

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Endlich hat es die Reisegruppe geschafft und sicheren Boden unter den Füßen. Sobald Kanuske-san die Gruppe zu einer annehmbaren Bleibe geführt hat, kümmert sich Masome darum, dass die Angestellten und Besitzer, die beiden Verletzten von den Pferden holen und hinein bringen.

"Ein Feuer für die Wärme und heißes Wasser, damit der Heilkundige sofort ankommen kann wenn er hier auftaucht." befiehlt er ohne groß darüber nachzudenken.
"Danach werde ich einen Tee einnehmen. Kanuske-san wenn es euch beliebt seit ihr dazu eingeladen mir Gesellschaft zu leisten und mir vielleicht etwas über Hotei Seido zu erzählen.", dies war eine wirkliche Einladung, Masome wird es dem kranken Mann nicht negativ anrechnen, wenn er das Angebot ablehnt und sich stattdessen zurück zieht. Immerhin hat Masome ihn während der Reise genug Keuchen und Husten gehört um zu wissen, dass seine Gesundheit deutlich angeschlagen ist.
Diplomatie ist die Kunst, einen Hund so lange zu streicheln, bis Maulkorb und Leine fertig sind.

-Fletcher Knebel

Seppun Naomi

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Die Pferde wurden nahe dem Eingang festgemacht und Hilfe organisiert, die beiden Körper hineinzubringen. Shun bedeutet, dass sie für die Seppun ein Zimmer braucht und nutzt Masomes Unwillen, sich weiter mit allem zu befassen, um auch alle anderen aus dem Zimmer zu treiben. Erst dann macht sie sich mit größtere Vorsicht daran, die Kleidung und Rüstung zu lockern, stets mit einem wachen Auge auf das Verhalten der Wunden.

Der Alte kommt nicht einmal zum Nicken, da ist der Fuchs auch schon fort. Er begibt sich schnellen Schrittes in den Schrein hinein um nach Hilfe zu fragen.
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 22:56:07 von Ginsengsei »

Ginsengsei

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Während sich Kanuske gerne dazu bereit erklärt einen Tee mit dem Masome zu trinken. Wird nebenan eiligst das Lager für die Seppun vorbereitet.
Die heran eilende Hiromi nimmt den über das Pferd gelegten toten Rokugo kaum war. SO sehr sind ihre Gedanken bei Naomi. Als sie durch die Schiebetür tritt, wird sie sogleich von einer der angestellten empfangen und auf ihre Frage nach der Seppun ihr Zimmer geführt.[1]
 1. Weiter im Main!
« Letzte Änderung: 25.11.2014, 23:29:49 von Ginsengsei »
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