Autor Thema: Shigerus Prolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.  (Gelesen 6252 mal)

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Ginsengsei

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #30 am: 03.04.2013, 15:22:02 »
Akane schlägt beide Hände vor den Mund, ist sichtlich erschrocken und dann beschämt. Offensichtlich hat sie nicht im geringsten damit gerechnet, dass dieser Trick schief gehen könnte. "Shi.. Shigeru-kun. Es tut mir so schrecklich Leid!" stottert sie. "Warte, du kannst doch nichts sehen. Lass mich dir helfen - gib mir die Flasche!" Doch diesmal reagiert Shigeru schneller und hat bereits das Wasser in die Augen geträufelt. Als er so mit geschwollenen Augen vor ihr kniet, legt sie sanft ihre Hand auf sein Gesicht und greift mit der anderen nach dem Zipfel ihres Kimonos um ihm während er spricht den restlichen Pfeffer aus den Augen zu wischen und das Gesicht zu trocknen. Sie blickt tief herab in seine geschwollenen Augen und kann ein kleines Lächeln nicht verbergen wie sie den leidenden Mann so vor sich sieht.  Doch sie will ihn nicht erzürnen und so streicht sie ihm beinahe liebevoll über die obere Wange welche nicht von seiner Maske verdeckt ist. "Sei mir nicht böse, Shigeru-kun. Es sollte ein Spiel werden wie in alten Tagen.." Etwas Wehmut liegt in ihrer Stimme und Shigeru hat beinahe das Gefühl als ob sie seinen Kopf an sich drücken möchte. Doch urplötzlich, ebenso schnell wie der intime Moment entstand ist er auch schon wieder verflogen. "Die alten Tage.. sie sind vorbei." Sie dreht sich zum Fach um und holt die restlichen Metsubushi Kugeln hervor, welche in ein kleines Kästchen gebettet sind. "Hier, Shigeru-kun. Mögen sie dir kein Unglück bringen!" Sie lächelt und hält ihm das Kästchen hin.
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Däny

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #31 am: 06.04.2013, 18:25:09 »
Die Hände immer noch zu festen Fäusten geballt - damit er sich nicht unbewusst ins Gesicht fasst - verharrt Shigeru und atmet bewusster damit er dem brennenden Schmerz in seinen Augen besser verkraften kann. Als Akane an ihn so unmittelbar heran tritt und steigt ihr Geruch in die Nase des Bushis und macht sein Unglück vergessen. Die sanften Finger die über seine Wange streichen und die hübsche Shugenja die sich - so ganz Frau - um ihn sorgt, machen Shigeru verlegen und sprachlos. So führsorglich und ehrlich umsorgt durfte er sich schon lange nicht mehr fühlen.

Die Fäuste öffnend, legt er behutsam seine Hand auf die der Yogo und murmelt, während er ihr in die Augen blickt: "Es tut gut sich der alten Tage zu erinnern."

Den Blick lösend, wendet sich der Skorpion ab und blinzelt das Wasser und die Reste des Pfeffers fort, während seine Augen immer noch tränen. Sich erhebend nimmt er das kleine Kästchen mit beiden Händen entgegen und verneigt sich dabei dankbar.

"Hättest du vielleicht noch etwas beständigeres als Kreide für Kanuske-san? Seine Glaubwürdigkeit würde es dir danken." fragt der Shosuro betont neutral. Irgendwie hatte das Treffen mit der eifrigen Yogo eine Richtung genommen bei der er sich nicht mehr sicher ist, ob sie Akane noch gefällt.

Ginsengsei

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #32 am: 08.04.2013, 15:46:22 »
Auch wenn man es ihr nicht direkt ansieht, so ist Akane innerlich aufgewühlt und so übergeht sie Shigerus Worte über die Vergangenheit mit Schweigen. Es ist sowieso schon zuviel getan als dass es weiterer Worte bedürfe.

"Kanuske-san?" fragt Akane spielend. "Will der alte Mann seine Falten überdecken?" Sie nickt und dreht sich erneut zur Schrankwand. "Ich werde es nicht werfen Shigeru-kun." Sie fährt mit der Hand suchend über die Reihe von Schubladen bis sie schliesslich die richtige gefunden zu haben scheint. Die Yogo begibt sich auf die Knie, öffnet eine der unteren Schubladen und nimmt einen Kasten heraus. Er ist aus schwarzem Holz, rechteckig, ungefähr eine Elle lang, eine halbe Elle breit und eine Handbreite hoch. Akane trägt ihn mit Vorsicht zu Shigeru, da der Inhalt offensichtlich offensichtlich empfindlicher Natur ist. "Für Meister Kanuske. Möge es ihm kein Unglück bringen."[1][2]
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Däny

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #33 am: 10.04.2013, 14:34:45 »
In Richtung Akanes schmaler Schultern blickend, als sie sich abwendet, gehen Shigeru einige Gedanken über die Yogo-Familie und diese Shugenja im speziellen durch den Kopf. Noch zur Zeit seiner Ausbildung hatte er einige Sake-beflügelte Gespräche mit anderen Shosuruo über die hübsche Studentin geführt.

Der Sensei wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkend, entlockt es dem Bushi ein geschlagenes Schmunzeln als ihm Akane verspricht nichts mehr nach ihm zu werfen. Dieses Ungeschick wird ihn zweifelsohne bis ans Ende seiner Tage heimsuchen. Jedes mal wenn sie einander begegnen; Frauen können ein ungemein gutes Erinnerungsvermögen haben, wenn es um dererlei Dinge geht.

Mit beiden Händen den Holzkasten entgegen nehmend, verneigt sich der Shosuro und schenkt der Shugenja ein dankbares Lächeln. Die Zeit der Scherze und unerwarteten Emotionen ist vorüber und die traditionellen Worte des Abschieds waren gesprochen.

Sein Daisho verstauend, begibt sich Shigeru zur Türe und schiebt sie behutsam auf. Einen Blick über seine Schulter zurück werfend, ergänzt er noch leise und vorsichtig: "Sollte mich der Weg zurück zum Versteckten Mond bringen, so würde es mich sehr freuen wenn wir vielleicht etwas länger beieinander sein könnten... eine Tasse Tee, oder etwas Sake vielleicht?"

Ginsengsei

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #34 am: 18.04.2013, 15:17:42 »
"Shigeru-kun" Yogo Akane beugt ihr Haupt leicht, "eine Schale Tee und ein Wiedersehen wären mir eine Freude." Sie schlägt die langen Ärmel ihres Kimonos zurück und legt ihre zarten Hände auf die Bambusstreben der Schiebetür. "Mögen die Schicksale deinem Weg wohlgesonnen sein." Sie verbeugt sich und schaut Shigeru nach, wie er den Gang entlang geht um dann hinter der Abbiegung zu verschwinden. Erst dann schliesst sie die Schiebetür.[1]

Es ist für den Shosuro an der Zeit der alten Ayano einen Besuch zu erstatten. Sie wird ihm die passenden Kleider fertigen die er für seine Tarnung braucht. Und wenn er schon in den unteren Gängen des Dojos unterwegs ist würde er auch gleich zu Meisterfälsche Sadao gehen. Es wäre sicherlich keine schlechte Idee sich mit dem passenden Dokumenten ein zu decken um im Zweifelsfall auch auf dem Papier zu überzeugen. Als er das Zimmer mit dem geheimen Eingang zu den Kellerräumen betritt, scheint ihm der große schwarze Skorpion in der Schale bereits zu erwarten. Er sitzt direkt vor dem Eingang seiner Höhle in der sich der Ring zum Öffnen des geheimen Eingangs befindet und zuckt drohend mit dem Giftstachel an seinem Schwanz. Um an den Ring zu kommen müsste Shigeru den Skorpion vom Höhleneingang weglocken. Eine Aufgabe, die selbst unter langjährigen Schülern immer wieder für Unbehagen sorgt. Der Trick bei der ganzen Sache war das Imitieren des Balztanzes durch Trommeln der Fingerspitzen auf den Kies. Erschwerend hinzu kommt, dass dies nur bei beinahe vollständiger Dunkelheit funktioniert da sich der Skorpion dann ganz allein auf die Erschütterung fokussiert.[2]
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« Letzte Änderung: 18.04.2013, 15:18:40 von Ginsengsei »
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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #35 am: 22.04.2013, 11:55:20 »
Shigeru meint noch etwas hinter sich ein Seufzen zu vernehmen, aber schreibt es rasch als Wunschvorstellung ab und konzentriert sich bewusst auf die nächsten Schritte. Meister Sadao würde zu dieser Stunde vielleicht noch Gäste empfangen, aber vermutlich nicht mehr all zu lange. Deshalb beschließt der Shinobi ihn zu erst aufzusuchen.

Vor dem Eingang zu stehen kommend, entdeckt der groß gewachsene Mann sofort das gefährliche Tier und verharrt regunglos. Die Vergangenheit scheint ihn an diesem Ort zu verfolgen. Nun also auch das Wachvieh - geht es ihm durch den Kopf.

Behutsam geht der Bushi in die Knie, schlägt seine Hand in das Halstuch ein, so dass nur noch zwei Finger hervor schauen und trommelt vorsichtig den Rhythmus an den er sich zu erinnern glaubt. Ergebnislos. Zwei weitere Versuche vergehen ergebnislos. Die aufkeimende Frustration mit stetigem atmen unter Kontrolle haltend, erinnert sich Shigeru, dass Geduld nicht passiv ist - nein ganz im Gegenteil: Sie ist konzentrierte Stärke.[1]

Erneut trommeln die Fingerspitzen über den kiesigen Boden und siehe da; der Arachnid kommt aus der Höhle und lässt sich von den lauten des Balztanzes locken.

Seinen Atmung konstant haltend versucht ihn Shigeru noch weiter heraus zu bekommen, damit er endlich zu dem Ring langen kann...
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Ginsengsei

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #36 am: 22.04.2013, 15:51:46 »
Und siehe da, der Skorpion kommt noch weiter aus seiner Höhle. Doch ehe sich bei Shigeru über seinen Erfolg freuen kann, schnellt der Stachel nach vorn und durchbohrt des Shosuros Haut um das giftige Sekret in die Blutbahn seines Opfers zu injizieren.[1]
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Däny

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #37 am: 24.04.2013, 10:38:04 »
Die Zähne fest zusammen beißend, will Shigeru am liebsten hemmungslos fluchen, doch verkneift er sich diesen Impuls hartnäckig. Auf den Stich des Skorpion Stachels herab blickend, weiss er genau wie sehr die Sensei auf die Handrücken ihrer Deshi blicken um zu erkennen wer diese Prüfung meistert und wer von ihr verunstaltet wird. Kritisch hinab auf die Wunde blickend, stiehlt sich ein schiefes Lächeln auf die Züge des Shinobis - zumindest sein Körper erinnert sich an die zahllosen Stiche und weiss mit dem Gift der Kreatur um zu gehen. Wenigstens etwas.

Die Prüfungsvorraussetzungen etwas zu seinen Gunsten abändernd, zieht sich Shigeru den Kimono aus, wickelt ihn um seine Hand und zieht mit der Linken das Katana mitsamt der Saya aus dem Obi.

Beständig trommelt er den Balzrhytmus und schiebt - wenn der Skorpion hervorkommt - das Tier mit der Saya zur Seite um an den Mechanismus zu gelangen. Vielleicht nicht der eleganteste Weg, doch nach einem weiteren Stich - einem der nicht den festen Stoff des Kimonos zu durchdringen vermag - gelingt es dem ehemaligen Schüler und er zieht den Ring um den verborgenen Zugang zu öffnen.

Seine trockenen Lippen benetzend, erhebt sich Shigeru und bringt sein Erscheinungsbild in Ordnung und wischt sich den Staub von seinem Hakama, ehe er voran schreitet um Meister Sadao aufzusuchen.

Ginsengsei

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #38 am: 28.04.2013, 15:53:39 »
Ein leises Klacken bestätigt das Einrasten des Öffnungsmechanismus. Mit einer Hand lässt sich nun die große Schale einfach bei Seite schieben. Der freigegebene Eingang führt senkrecht runter. Shigeru begibt sich an den Rand und lässt sich langsam hinunter. Das geringe Licht, welches von Oben durch die Öffnung scheint, nutzt er um eine der an der Wand angebrachten Fackel um den Gang aus zu leuchten. Mit der freien Hand, schiebt er nun die Schale wieder zurück über die Öffnung und verschwindet danach im Gang um Meister Sadao auf zu suchen.

Anders als im Rest des Dojos sind die Türen im Gang keine dünnen Schiebetüren sondern aus massivem Holz. Meister Sadaos Tür ist nicht komplett verschlossen und als Shigeru gerade klopfen möchte um seine Ankunft an zu kündigen, flitzt eine kleine graue Ratte zwischen seinen Füßen hindurch und entschwindet im Raum des Meisterfälschers. Von Innern kann er Sadaos Stimme hören, wie er mit jemanden spricht. "Ah, da bist du ja mein Masuyo.[1] Was willst du mir sagen, hm?" Doch niemand antwortet. Das scheint Sadao jedoch nicht zu stören und er fährt einfach fort: "So, er ist also vor der Tür? Dann soll er doch rein kommen." Jetzt spricht er etwas lauter: "Shigeru-san, kommt doch herein, im kalten Flur werdet ihr euch nur eine Erkältung holen."
 1. Bedeutung: Nutzen für die Welt
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Däny

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« Antwort #39 am: 02.05.2013, 13:53:39 »
Die Hand - gerade noch zum Klopfen erhoben - wieder auf die Türe herab sinken lassend, schiebt sie der Shosuro auf und betritt den Raum des Meisters. Innerlich fühlt er überraschender Weise etwas Anspannung und so nimmt er sich einen Moment um diese zu ergründen. Nach dem Gespräch mit Sensei Tjeki-sama hätte es einfacher werden sollen, doch statt dessen wurde er mit Blendpulver beworfen und von giftigen Tieren angegriffen. Sollte er die heutige Nacht ohne gröbere Blessuren überstehen so wäre ihm schon sehr geholfen...

Die Hände locker hinter seinem Rücken verschränkend, mustert Shigeru Meister Sadao und kann trotz seines Misstrauens ein Lächeln nicht verbergen. "Mein Ruf scheint mir weit voraus zu eilen, Sama. In dieser Nacht seid ihr schon der Zweite der sich um den Zustand meiner Gesundheit sorgt." Dem Lächeln eine verschmitzte Nuance beimischend fügt der Skorpion noch hinzu: "Hoffentlich testet ihr sie nicht so gründlich wie der bisherige Abend sie forderte."

Nach dieser Eröffnung verneigt sich der Shinobi vor dem Handwerker angemessen flach, doch lange genug um seiner Wertschätzung des Mannes Ausdruck zu verleihen.

Ginsengsei

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« Antwort #40 am: 04.05.2013, 16:08:30 »
Auch Sadao verbeugt sich leicht vor dem Shosuro. Er ist von kleiner rundlicher Gestalt und sitzt hinter einem Schreibtisch von beachtlichem Ausmaß. Dort hat er auch in relativer Ordnung seine Arbeitsmaterialien verteilt. Pinsel in verschiedenen Stärken und Formen. Tuschesteine in verschiedenen Farben. Verschiedene geschnittene und geschliffene Stein und Holzformen - die Rohlinge für Stempel und Siegel. So wie die zur Bearbeitung notwendigen Kratzwerkzeuge. Hinter ihm thront ein Wandregal, in dem in jedem Fach eine andere Papierart untergebracht scheint. Sicher ist sich Shigeru dabei allerdings nicht, da ein einfacher Blick auf das Papier ihm nicht dessen Geschichte erzählt. Doch dafür gibt es ja Sadao!
"Es gibt nur einen Weg eurem Ruf entgegen zu treten: Beweist das Gegenteil. Wollt ihr, dass ich euch ein Schreiben des kaiserlichen Hof Mediziner erstelle, der euch gesundheitliche Unversehrtheit attestiert?" scherzt Sadao etwas gewagt und lenkt darum auch gleich ein: "Entschuldigt den geschmacklosen Scherz Shosuro-san! Ich habe in letzter Zeit mehr mit meiner Arbeit als mit einer anderen Menschenseele gesprochen und so womöglich allen Anstand und jegliches Taktgefühl verloren." Er schaut herüber auf die graue Ratte die gerade mit den Pfoten durch einen Tusche Klecks läuft und dann quer über das ausgerollte Papier. "Meister Masuyo, hat es soeben sogar schriftlich bestätigt!" Er seufzt und hebt das Papier auf dem nun Rattenpfoten die bisherigen Schriftzeichen erweitern. "Schon wieder ein Schreiben an die Nezumi - wenigstens lässt sich damit ein warmes Feuer machen." Er knüllt das Papier zusammen und wirft es geschickt in die kleine Feuerstelle, welche auf der Türseite ins Mauerwerk integriert wurde und den kleinen Raum mit Licht und Wärme erfüllt. "Worin soll ich euch denn testen Shosuro-san?" geht Sadao nun auf dessen Anmerkung ein um auch heraus zu finden, warum der Shosuro überhaupt bei ihm ist.
« Letzte Änderung: 04.05.2013, 16:09:21 von Ginsengsei »
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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #41 am: 05.05.2013, 14:44:31 »
Seinen Blick über das Handwerkszeug des Meisters streifen lassend, genießt der Shosuro, dass Gefühl, an einem Ort wie diesem zu stehen. All die Utensilien und die Vertrautheit der Hände Sadaos mit ihnen wecken in Shigeru eine Faszination die er sich nicht erklären oder sich ihrer erwehren kann. Die Jahre der Erfahrung, Geduld und Achtsamkeit die diesen Ort erschaffen haben beeindrucken den Shinobi zu tiefst.

Den Scherz über den kaiserlichen Hof Mediziner aufnehmend, erwidert der junge Mann tod ernst:
"Nein - ganz im Gegenteil. Ihr sollt mich aufgrund meines fortschreitenden Alters und meiner hohen Verdienste in den Ruhestand schicken Sadao-san. Wisst ihr doch wie gut ich gedient habe." Die unerwartete Ernstheit mit einem langen Blick in die Augen seines Gegenübers noch verlängernd, gleitet Shigerus Rechte langsam nach vorne und öffnet die gebildete Faust. Darin zu finden ist ein Malzbonbon aus den Landen der Kranichen - eigentlich als Geschenk für Yogo-Sensei gedacht - das nun jemand anderem Freude bereiten soll. Die Flache Hand mit dem Present Masuyo präsentierend, stiehlt sich wieder ein Lächeln auf die Züge des Shosuro.

"Lassen wir Taktgefühl und Tests für heute Nacht außen vor Meister." beginnt Shigeru und erklärt seine Vorstellung der Tarnung und lässt sich dabei gerne von Sadao beraten um wichtige Details auszuklügeln, oder abzuändern.

Ginsengsei

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« Antwort #42 am: 10.05.2013, 11:01:50 »
Sadao lächelt befreit als er diesen Satz über Taktgefühl und Prüfungen hört. "Ihr müsst mein Eingreifen entschuldigen aber Zucker ist kein Freund gesunder Rattenzähne." sagt Sadao zu Shigeru und wendet sich dann an die Ratte: "Masuyo als dein getreuer Diener werde ich die Last wohlwollend auf mich nehmen." Mit diesen Worten nimmt er so gleich das Malzbonbon in den Mund. Gen Decke blickend, kneift er die Backen zusammen um den gaumenschmeichelnden Geschmack in seiner ganzen Intensität auf zu saugen. Er schliesst die Augen leicht und atmet ein mal stoßartig aus. Es scheint als sei jegliche Anspannung aus seinem Körper entwichen und wie er sich nun sichtlich wohl fühlt, beschleicht Shigeru der Eindruck als ob Sadao sich nach dem ungezwungenerem Leben des Handwerkers sehnt. Es scheint sein Blick hat ihn verraten und Sadao der noch ehe das Malzbonbon gelutscht ist, großes Vertrauen zu Shigeru aufgebaut hat, erzählt ihm seine Geschichte wie er als kleiner Junge seine Familie verlassen musste. Wie er monatelang mit blutigen Fingern lernte die Stempel zu schnitzen und wie er mit dem Wissen umging, dass eine Rückkehr zu seiner Familie unmöglich ist, da sie deren Tod bedeuten würde. Mit dem Verschwinden des Malzbonbons, verschliesst sich auch der Einblick in den Jungen Sadao und Shigeru fragt sich ernsthaft von welchem Kranich Shugenja er dieses Bonbon hatte.

Zurück in der Ernsthaftigkeit des Jetzt, hört sich Meister Sadao die Lebensgeschichte von Kanuske an. An einigen Stellen fragt er nach und macht sich Notizen. Es schien im besonders wichtig auch immer das Umfeld Kanuskes in Erfahrung zu bringen um dann dessen Stellung und Status klar festlegen zu können. Die Detailverliebtheit in Sadaos Arbeit zeugt von seiner großen Leidenschaft und so verwundert es nicht, dass er sich auch für diesen Auftrag ausreichend Zeit nimmt. In höchster Konzentration schnitzt er einen Stempel und nachdem über eine Stunde ohne Worte vergangen ist blickt er auf. "Ein Tuschestrich trocknet langsam und erzählt viele Geschichten. Das Mark des Stempels erzählt nur eine und diese muss der Wahrheit ziemlich nahe kommen." Er pustet über den präparierten Stein, senkt ihn auf den roten Farbklecks vor ihm um das Stempelgesicht und die Farbe zu vereinen. Dann hebt er den Stein an und lässt ihn behutsam auf das zuvor beschriebene Papier herab. Sogleich hebt er ihn wieder an und betrachtet das Ergebnis. "Dies hier..Shosuro-san, schenkt einem falschen Lächeln schöne Zähne."[1]
 1. +2 Bonus auf Bluff/Disguise beim Vorzeigen der Papiere.
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Däny

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Shigerus Preprolog: Der Mond wirft einen neuen Schatten.
« Antwort #43 am: 22.05.2013, 16:03:11 »
Die Verwandlung des alten Mannes mit verhohlenem Erstaunen beobachtend, fühlt sich Shigeru wieder an die Weisheiten des Shinsei erinnert. "Die Welt ist groß; Und voller Wunder." Und so lauscht der Skorpion der Lebensgeschichte des kleinen Handwerkers und stellt dabei überrascht fest, dass ihn die lebhaften Erzählungen durchaus zu unterhalten wissen.

Als es dann an die eigentliche Arbeit geht, versucht der Shinobi Sadao immer wieder an die martialische Seite von Shosuro Kanuske zu erinnern, ein friedfertiger Mann, ohne große Begabung für die Schwertkunst, aber adelig und stolz genug um ein Katana führen zu dürfen. Auch die ein oder andere Reise in entfernte Provinzen und die Besuche bei anderen Clans will Shigeru untergebracht wissen damit die Geschichten wie zum Beispiel"noch einmal den Shinomen Mori zu sehen" etwas Nahrung und Hintergrund besitzen um glaubhaft wirken.

Die Bewunderung die er beim Eintreten empfunden hat, wird noch um ein vielfaches gesteigert als er Sadao bei der Ausübung seiner Kunst beobachten darf. Vollkommen still und darauf bedacht den Meister nicht zu stören, hält den Shinobi die Faszination trotz der späten Stunde mehr als ausreichend bei Kräften um die subtilen Zeichen zu erkennen und ihnen die gebührende Achtung entgegen zu bringen.

Als Sadao die finalen Handgriffe vornimmt, blickt Shigeru neugierig über seine Schulter und schenkt dem alten Künstler ein anerkennendes Lächeln. "Ihr habt dem Skorpion eine würdige Maske kreiert, Meister. Ich werde eurer gedenken wenn sie Türen öffnet und ungebetene Aufmerksamkeit abweist."

Ginsengsei

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« Antwort #44 am: 29.05.2013, 14:41:32 »
Sadao nickt zufrieden. Masuyo hat sich mittlerweile im Schoß des Meisterfälschers verkrochen und schläft die Beinchen angewinkelt auf dem Rücken, so dass Sadao ihm den Bauch streicheln kann. "Füllt das Papier mit Leben und es wird keinen echteren Kanuske geben." Er lächelt verschmitzt, blickt zu Shigeru dann auf Masuyo und wieder zurück zu Shigeru. "Verzeiht ihr mir, wenn ich Meister Masuyo schlafen lasse und ihr euch selbst die Tür öffnet? Er hatte so einen erfüllten Tag denn für eine alte Ratte wie ihn, ist selbst die kleinste Arbeit eine große Anstrengung." Masuyos Barthaare wackeln im Schlaf und beinahe ist es Shigeru als ob er ein leises zufriedenes Seufzen hört.  "Wir wünschen euch und Kanuske eine gute Reise und möge der Mond eurer Aufgabe immer genügend Schatten spenden!"[1]
 1. 
Wenn Shigeru den Raum verlassen hat bitte einbauen: (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 29.05.2013, 14:43:40 von Ginsengsei »
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