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Autor Thema: Kapitel III: Die graue Festung  (Gelesen 20563 mal)

Beschreibung: Angriff auf Xul'Xarak

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Jurij Klee

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #255 am: 08.11.2013, 16:33:44 »
"Auch wenn es hart klingen mag, sie hat recht." stimmte Jurij Aiwëtaurnís zu. "Es sind nur noch Hüllen und ihre Seelen sind in den Armen der Dunkeln Maid. Lasst uns erst einmal von hier lebend entkommen, und dann, so es noch euer Wunsch ist, kann sich um eure toten Freunde gekümmert werden. Vielleicht sogar mit den Soldaten eurer Eltern."

Auch wenn er die Sorge des jungen Leute für ihre Freunde verstand, so war ersteinmal an das eigene Wohl zu denken. Gerade hatten sie noch glück gehabt, aber das könnte sich ändern, besonders mit zwei Leichen auf den Rücken.
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Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #256 am: 10.11.2013, 23:08:07 »
Der junge Mann nickte traurig. "Ihr habt wohl recht...es ist zu gefährlich. Ich kann mich ohnehin kaum noch auf Beinen halten. Dann lasst uns verschwinden. Geht es, Kara?" Die Frau antwortete nicht, ließ sich aber von ihm Richtung Burgplatz führen. Das Wetter war nach wie vor äußerst regnerisch, auch wenn die Blitze und das Donnern nachließen. Die Abenteurer hatten wenig Lust, sich bei diesem Sturm einer längeren Reise auszusetzen, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. "Was für ein gottverlassener Ort", stieß Kalman Leiyraghon hervor. "Immerhin war es nicht ganz umsonst." Er ließ die anderen für einen Moment einen roten Edelstein in seiner Hand blicken und ein kurzes Lächeln huschte über seine feinen Gesichtszüge.

Ser Leonhard von Noblat

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #257 am: 11.11.2013, 13:52:54 »
Als Leonhard den Edelstein in der Hand von Kalman Leiyraghon sah platzte ihm endgültig der Kragen. Mit zwei langen Schritten war er bei dem jungen und hieb ihm mit seinem behandschuhten Handrücken gegen die Wange, sodass sein Kopf plötzlich in Bewegung geriet und der Mann aus Schreck das Gleichgewicht verlor und sich auf dem Boden wiederfand.

"Du wagst es von Erfolg zu sprechen du Wurm?" tönte der Ritter: "Verdammt, zwei deiner Kameraden sind tot und du bist ihm nur knapp entronnen und du wagst es?" Seine Stimme war dunkel und rau, seine Augen waren eng zusammen gekniffen und sein Kopf nahm eine ungesunde Farbe an.
"Ich hätte nicht schlecht Lust dich einfach hier zu lassen." immer wieder seine Fäuste schließend und öffnend und tief atmend. Schließlich drehte er sich ernüchtert um. Dieser Bastard war es nicht wert, sie würden in Mitschleppen und abliefern, mehr würde er aber auch nicht tun.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #258 am: 11.11.2013, 16:02:17 »
Der Schlag des Ritters traf den Mann völlig unvorbereitet. Er blieb vor Schreck einen Moment liegen und versuchte dann wieder aufzustehen, was aber nicht ganz gelang. Durch den Schlag hatte er Gleichgewichtsprobleme und fiel ein weiteres Mal auf Boden. Erst nach einer Weile gelang es ihm, sich wieder aufzurappeln. "Da..davon wird mein Vater erfahren", stieß er hervor und hielt sich die Wange. In seinen Worten lag allerdings keine Überzeugungskraft und in Ser Leonards Ohren klangen sie eher wie die eines trotzigen Kindes. Die beiden anderen Adeligen warfen Kalman einen Blick zu, in dem sich Mitleid und Unverständnis mischten. "Sei ruhig, Kalman," wies ihn Oreal Nanther an. "Der Mann hat recht. Und jetzt reiß dich zusammen." Dieser wollte zunächst etwas erwidern, winkte dann aber ab. Mit finsterem Blick reihte sich der Sprößling aus dem Hause Leiyraghon hinter ihnen ein. 

Jurij Klee

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #259 am: 11.11.2013, 17:47:58 »
Nicht nur für den jungen Burschen kam der Ausbruch vom Ser überraschend. Auch Jurij konnte es zuerst nicht fassen. Bei ihm waren die Ketten des gesellschaftlichen Systems deutlich eingeprägt aber so wie der Ritter, hätte er wohl nicht reagiert. Schließlich war er nicht von Stand und konnte sich so etwas nicht ohne Strafe erlauben. Jedoch, er verstand den Ritter. Sich über so etwas wie einen Edelstein zu freuen während im Keller der Feste zwei Freunde verrotteten … Eigentlich hatte Jurij es schon als Ignoranz des Adels abgetan.

So der Ritter es zuließ legte er kurz, verständnisvoll seine Hand auf dessen Schulter. Er ahnte was der Ritter gerade fühlte. Kalman blickte er ernst an. Sein Freund hatte ihn schon zur Räson gerufen aber ob das wirklich das Ende war, würde sich noch zeigen.
„Wir werden wohl die Nacht durchreiten. Seit darauf gefasst, denn spätestens wenn die Sonne aufgeht, werden wir die gesamte Orkmeute hinter uns her haben.“ Er biss die Zähne zusammen und hoffte, dass der Regen, der jetzt so bitterlich kalt war, ihre Spuren verwischen würde. Vielleicht waren einige Orks auch froh, dass ihr Anführer tot war. Am Ende waren diese Mutmaßungen egal. Denn so oder so mussten sie weck.
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Thokk Ruokhren

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #260 am: 11.11.2013, 20:55:05 »
Thokk hatte die Unterhaltung nur am Rand wahr genommen. Er war, als klar war, dass losgehen würde, vor gegangen. Aber diesen Lärm hatte er nicht überhören können. So hielt er inne und schaute nach hinten. Er fragte sich, ob sie es wirklich noch darauf abgesehen hatten hier zu sterben. Sein Blick glitt über die Festung. Der Halbork hoffte nur, dass sei niemanden übersehen hatten, der nun das Lager alarmierte. Dann wären sie tot.
Er richtete seinen Blick wieder nach vorn. "Aiwe, willst du hier wirklich wieder her kommen? Das ganz Lager angreifen?", sprach er leise zu der Elfe. Er wusste nicht so genau, ob er es mutig oder schlicht verrückt halten sollte. Sie hätte wahrscheinlich nicht genug Pfeile um die Orks zu töten. Andererseits konnte man mit wenigen einfachen Mitteln sicherlich viel Verwirrung und Unruhe stiften. Aber ob sich die Festung dadurch zurück erobern ließ, wagte er zu bezweifeln.

Aiwëtaurnís

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #261 am: 11.11.2013, 22:51:53 »
"Ein Stachel im Huf kann einen ganzen Trupp verlangsamen, ein Kiesel ein Lawine auflösen. Es gibt Dinge die nicht sein dürfen. Schnelligkeit und List werden meine Waffen sein, und ich hoffe, das sie ohne Führungs ein werden." Beantwortete die Elfe die Frage, als sie den Sicherungsknoten an Thocks Hüfte überprüfte. "Doch später mehr. Sie zu das wir hier wegkommen, bevor wir hier noch alles zusamen schreien." Ihre letzten Worte gingen an den Ser, auch wenn es ihr sehr gefallen hatte wie er das Balg in seine Schranken verwiesen hatte. Von dem betrunkenen trauernden Ritter war nur noch wenig zu sehen.
« Letzte Änderung: 11.11.2013, 22:52:07 von Aiwëtaurnís »

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #262 am: 12.11.2013, 00:45:15 »
Sie hatten noch einmal Glück gehabt, denn die verbleibenden Orks in der Festung - zumindest im Torhaus mussten noch welche sein - hatten sie immer noch nicht bemerkt. Der Lärm war vom Regen schlichtweg verschluckt worden und von den Orks hatte wohl auch niemand wirklich mit einem Angriff gerechnet. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit bis die Spuren ihres Eindringens entdeckt werden würden. Die Dunkelheit wich bereits langsam dem trüben Herbstmorgengrauen. Die Abenteurer trieben die Adeligen daher zur Eile an. Unbemerkt schlichen sie sich im Schutze der Mauer zu ihrer Einstiegstelle zurück. Die scharfen Felsen unter ihnen waren komplett nass und der Regen ließ einen kaum die Hand vor Augen sehen - kein bequemer Weg.

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #263 am: 14.11.2013, 13:50:18 »
Trotzdem machten sie sich an den Abstieg. Zum Glück hatten sie ein stabiles Seil dabei, dass ihnen das Klettern wesentlich erleichterte. Mehr schlecht als Recht machten sich die Menschen an dem Seil hinab, und auch der Zwerg machte keine gute Figur. Der Sturm schien ihre Flucht zu decken. Zufrieden, dass die Natur auf ihrer Seite stand, seilte sich Aiwëtaurnís als letzte ab. Und nun hinaus in die Dunkelheit. Sie wachte über die Flucht ihrer Gefährten. Einem Adler gleich ließ sie ihr Blick durch den Wald und das Umfeld gleiten. Eine frühe Orkpatroullie konnte ebenso umgangen werden, wie auch das Dornengewirr in dass sie ihr Umweg führte. Noch immer brodelte der Wunsch in der Elfe umzukehren und blutige Rache zu nehmen. Doch es wäre Betrug an ihren Gefährten. Ihr Wort als Söldnerin hatte für sie kein Gewicht mehr, aber die Kameradschaft hielt sie bei der Stange.
Und  so erreichten sie schließlich die Pferde. Doch der Sturm hatte ganze Arbeit geleistet. Die Gefährten trieften vor Nässe und auch blaues Blut schien nicht vor Wasser zu beschützen, was die drei geretteten mit steigendem Genörgel von sich gaben.
Und obwohl Leonhard ebenfalls körperlich am Ende war, versuchte er sich zusammen zu reißen. Die letzten Tage waren für keinen von ihnen leicht gewesen, auch nicht für die Sprößlinge. Doch nach einiger Zeit ging ihm das Gejammere der drei auf die Nerven, die damit schon begonnen hatten, als sie sich an den Felsen die Hände und Knie aufschlugen. Ja, zwei ihrer Freunde waren tot, doch sie waren am Leben: "Jetzt reißt euch verdammt nochmal zusammen, ihr lebt. Freut euch und haltet den Mund. Spart eure Kräfte. Wenn ihr lieber tot wärt, hätten wir uns die ganze Aktion sparen können," flaumte er sie wütend an.
Immer wieder warf er ihnen böse Blicke zu. Sie sollten ihre Kräfte sparen, nicht der Gruppe in den Ohren liegen. Mit Erfolg. Die drei verstummten, Kara sichtlich geschockt, erneut an den Verlust ihrer Freunde erinnert. Kalman hingegen warf dem Ritter nur einen Blick zu in dem mehr Hass als Trauer lag, war aber dennoch sichtlich fügsam. Leonhard hatte sich keinen Freund in dem jungen Adligen gemacht.
Als sie die Pferde erreichten, kümmerte sich Jurij um die Tiere. Trotz des gut gewählten Platzes für sie waren die armen Tiere vollständig durchnässt und auch schon deutlich ausgekühlt. Wenigstens seinen beiden ging es so. Der Ausblick auf die Flucht und wohl auch der Geruch nach Blut ließ die scheuen Fluchttiere nicht gerade ruhig darstehen. So versuchte Jurij sie mit ruhigen Worten zur Ruhe zu bringen und gönnte ihnen ein angenehmes Warmrubbeln, welches durch den Zeitdruck recht kurz ausfiel.
Doch am Ende war der Zeitdruck viel zu groß. Auch war Jurij noch immer vom Kampf angespannt. Dies merkten die Tiere und übertrugen es auf sich selbst. Sie witterten wort wörtlich, dass es noch nicht vorbei war.
Tänzelnd wichen die Pferde den Gefährten aus, als sie Ladung neuverteilten und aus Packsätteln versuchten halbwegs akzeptable Reitsättel zu machen. Zwar würden sie bei dem Wetter kaum im vollen Galopp reiten können, aber zumindest abwechselnd ausruhen können.
Noch von der Burg aus hatte Lorim Eisenhammer über das Land geblickt und versucht, sich anhand von Wäldern, Tälern, Furchen und Höhenzügen zu orientieren. Viel wusste der Schmied über die Geographie des Nordens. Doch hier schien sein Wissen wenig zu nutzen. Die Festung, die schon lange von den Feinden gehalten wurde und die Täler und Wälder, aus denen sich sein Volk einst zurückgezogen hatte, waren ihm nicht vertraut genug, um einen anderen Weg zu finden, als den, der sie hierher gebracht hatte. Nun den. Ein vertrauter Pfad mochte sie auch ans Ziel bringen, auch wenn er den Orks, eine etwaige Verfolgung erleichtern würde.
Und so nutzen die Gefährten den Pfad der sie schon hierhin geführt hatte. Thokk blidete an diesem ersten Tag die Vorhut. Er wusste wie wichtig es war Strecke zwischen sie und die Festung zu bringen. Die Dunkelheit beschränkte seine Fähigkeiten zu sehen glücklicherweise so gut wie garnicht und er war entschlossen sich nicht fassen zu lassen. Kein Ork würde Hand an ihn legen und sie einholen. Nicht, nun da sie es geschafft haben lebend auf der Festung raus zu kommen. Auf Spuren würden sie nur wenig achten können und müssen. Die Orks würden wissen woher sie kamen und wohin sie wohl unterwegs waren, oder es zumindest vermuten.
Er ritt etwas vorn weg und bahnte den anderen den Weg durch den Wald. Dichtes Gestrüpp zerschlug er kurzerhand mit seinem Zweihänder, das Ende eines Baumstamms schob er zur Seite. Unaufhaltsam wie ein Mühlstein arbeitete er sich ohne Pause immer weiter durch den Wald. Als sie schließlich eine Pause machten war er völlig verschwitzt und außer Atem. Seine Erschöpfung ging soweit, dass er etwas wankte. Eine Pause hätte er deswegen dennoch nicht gemacht, sein Wille hätte ihn weiter getrieben.
Die Abenteurer bahnten sich auf ihren Tieren einen Weg durch den Wald und sie schafften es, bis zum Morgengrauen einige wenige Stunden Vorsprung herauszuholen. Allerdings war es alles andere als leicht. Der Boden war aufgeweicht und sie hatten nur fünf Pferde für acht Personen. Die Ponys, die sie mitführten, waren bereits mit ihrer Ausrüstung schwer genug beladen und so mussten sie mehrmals anhalten, um die Last neu zu verteilen. Hinzu kam, dass die Adeligen in sehr schlechter körperlicher Verfassung waren - die Tage in der Gefangenschaft der Orks hatten deutliche Spuren hinterlassen. Es dauerte daher nicht lange bis die Gruppe in der Ferne das anschwillende Trommeln der Orks hörte.
« Letzte Änderung: 14.11.2013, 13:53:56 von Taris »

Aiwëtaurnís

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #264 am: 19.11.2013, 08:39:30 »
Der Wald, die Umgebung. Jurij versuchte sich an Geschichten aus dem Norden zu erinnern. An Geschichten über alte Wege und Burgen. Vielleicht viel ihm sogar ein Weg durch den nahen Sumpf ein, welchen sie zuvor gemieden hatten. Und tatsächlich erinnerte er sich an Bruchstücke, welche er vor Jahren gehört hatte. Es gab also einen passierbaren Weg durch den Sumpf. Gut er wusste nicht ob es dieser Sumpf war aber die Lage, nahe einer alten Festung mitten im Wald passte. So teilte er sein Wissen mit den Anderen. Erzählte ihnen von dem beschriebenen Pfad, welcher zwar schmal aber nun eine gute Möglichkeit bot.
Und obwohl der Pfad schnell gefunden war beschleunigte er die Gruppe nicht.
Leonhard, normalerweise ein guter Reiter, lag im Schlamm, noch bevor er wusste was genau geschehen war. Er wollte sein Pferd über einen querliegenden Baumstamm springen lassen. Doch kurz vor dem Stamm bockte das Pferd und warf den Ritter ab. Er krachte hart auf dem Boden auf und prellte sich die Schulter.
Der Feind schien die Verfolgung aufgenommen zu haben. Wenn sie Glück hatten, verschwendeten die Orks etwas Zeit damit sich in die richtige Kampfstimmung zu bringen, aber angesichts des Massakers, dass die Gruppe in der Zitadelle angerichtet hatten, glaubte der Schmied nicht so recht daran. Also hieß es jetzt alle Reserven zu mobilisieren und mit einer Mischung aus Kraft und Können, die verfolgenden Orks auf Abstand zu halten. Lorim Eisenhammer versuchte es teils mit roher Gewalt, wenn es galt durch den Regen herunterhängende Äste oder auf durchweichtem Boden liegende Baumstämme aus dem Weg zu räumen. Sie mussten weiter.
Der Halbork war glücklich, dass er heute keine massiv wichtigen Aufgaben zu erfüllen hatte. Er hörte Jurij zu bei seinen Ausführen über den Sumpf und pflichtete ihm bei, dass es eine gute Idee wäre. Als kleine Gruppe wären sie im Vorteil, wenn sie durch den Sumpf gingen. Die schmerzenden Muskeln vom Vortag entspannten sich durch die Wanderung zunehmen. Und am Abend war er schon wieder auf der Höhe seiner Kräfte.
Es war Aiwe nur Recht, dass sie auf Grund des Sumpfes nicht so schnell unterwegs sein konnte, so hatte die Waldläuferin genug Zeit nebenher ein wenig zu jagen, und ihre Nahrung ein wenig zu berreichern. Ein paar Kaninchen, baumelten nach ihrem ersten Streifzug an ihrem Gürtel, doch die Zufriedenheit auf ihrem Gesicht deutete noch auf etwas anderes hin. Sie gab jedem einige grüne Blätter, mit feinen Rändern. "Mentha. Erleichtert das atmen und mindert die Erschöpfung. Ihr könnt die Blätter kauen und den Saft schlucken, auch die Blätter könnt ihr schlucken, müßt es aber nicht."
Und als sie sich der ein wenig zurückgefallenen Kara näherte raunte sie ihr zu:"Und ich habe Schattentau gefunden. Ein Gift, welches ich allerdings zu dosieren weiß. Ich weiß nicht was vorgefallen ist, aber mit einem Sud aus den Blättern können wir dafür sorgen das es zumindest keine Folgen hat." Sie blickte auf die junge Frau hinab, insbesondere auf ihren Unterleib. Sie hoffte fast, dass Kara ihr Angebot ausschlagen würde, doch die junge Frau tat ihr diesen Gefallen nicht.
Die Abenteurer hatten zunächst etwas Abstand zu den Orks gewonnen und waren bislang auf keine Späher getroffen. Eine so große Gruppe konnte sich allerdings nicht unbemerkt davonstehlen. Die Pferde hinterließen in dem aufgeweichten Boden unübersehbare Spuren und da es mittlerweile aufgehört hatte zu regnen, brauchten sie sich auch nicht der Hoffnung hinzugeben, dass  das Regen ihre Spuren wieder beseitigen würde. Die Orks mochten zwar von dem Schlag, den sie ihnen versetzt hatten, desorganisiert und verwirrt sein, aber sie hatten immer noch fähige Kundschaftler in ihren Reihen und es war nur eine Frage der Zeit , bis einige von ihnen die Abenteurer eingeholten.

Aiwëtaurnís

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #265 am: 23.11.2013, 13:30:44 »
Die Blätter von Aiwëtaurnís hatten am gestrigen Tag gut getan. Nun kam aber eine schwere Aufgabe auf sie zu. Trotz der Erinnerungen von Jurij, war der Pfad durch den Sumpf nicht der einfachste den sie gehen konnten. Sie hatten zwar den beschriebenen Pfad schnell gefunden, aber es passierte schon mal, dass eines der Tiere falsch trat. Jurij half bei Leibeskräften die eingesackten Tiere zu befreien. Doch nicht nur die Tiere besuchten den Schlamm. Auch Kalman hatte das Vergnügen. Dabei landete er so unglücklich, dass er bis über den Bauch versunken war. Ihn zu befreien, war nun der wirkliche Kraftakt. Denn in der Nähe gab es keine Bäume, um welche ein Seil hätte gespannt werden können. So stapfte Jurij in den Sumpf und sank beim Befreiungsversuch selbst bis weit über die Knie ein. Doch mit knapper Not gingen beide schon bald wieder auf dem normalen Weg. Kalman, der immer noch von Ser eingeschüchtert war, schwieg, denn selbst er hatte bemerkt, dass Jurijs Laune durch diese Aktion nicht rosig aus. Der Söldnern war fertig. Seine Hose war nun mehr als nass und auch der Gambison hatte etwas abbekommen.
Bei ihrer viel zu kurzen Rast, hatte die Elfe einen Trank in eine der leeren Phiolen gemischt, den sie dem Mädchen in die Hand gedrückt hatte. Fast bereute sie ihre Entscheidung nicht in der Festung geblieben zu sein, mehr noch es bestärkte sie in ihrem tun. Und so war es kein wunder dass ihre Reaktion auf auffliegende Sumpfvögel hinter ihnen sowie das Blitzen von Metall dass sie sah, derartig ausfiel. Der Sumpf bot ihnen Deckung, schnell schmierte sie sich mit dem Dreck ein, und war bald nicht mehr von ihrer Umgebung zu erkennen. "Lorim, dort hinter dem Felsen findest du Deckung. Lass uns den anderen Zeit kaufen." Thock würde die anderen durch den Sumpf führen können, so sie versagten, und sowohl Leonhard war die Bezugsperson für die Welpen. Und so sehr sie Jurijs Besonnenheit schätze, sie würde die Wildheit des Zwergs brauchen um diesen Hinterhalt sicher zu überleben. Immerhin würden sie dank des Sumpfes die Initiative haben.
Thokk führte den Rest der Gruppe zügig durch den Sumpf. Er hielt seine Augen offen. Der Hinterhalt, den Elfe und Zwerg legen wollten würde ihre Verfolger auf jeden Fall verzögern. So musste er sich keine Gedanken machen, dass die von hinten überrascht würden. All seine Aufmerksamkeit lag auf dem Weg vor ihnen.
Unterwegs trat sich das Pferd von Leonhard einen Stein in den Huf. Nur mit knapper Not konnte sich der Ritter auf dem Pferd halten und absteigen. Das Pferd wollte partout niemanden an sich heran lassen. Es kostete Leonhard mehrere Minuten des vollkommen still Ausharrens mit einer ausgestreckten Hand in Richtung des Vierbeiners. Die gesamte Zeit über summte er leise vor sich hin. Ohne damit aufzuhören näherte er sich Stück für Stück, mit kaum wahrnehmbaren Schritten dem Pferd. Schließlich gelang es ihm den Huf des Pferdes anzuheben und den Stein zu entfernen.
Der Stein im Huf des Pferdes war die einzige größere Verzögerung die sie hatten. Sonst waren sie allen Schlammlöchern ausgewichen, keiner in den klaten Matsch gefallen oder tiefer als seine Stiefel ihn schützten eingesunken.
Mit dem Zwerg machte Aiwe aus, das dieser erst vorstürmen würde, wenn er ihren Bogen singen hörte. Schon versank sie im Schilf, den Bogen quer vor sich mit aufgelegtem Pfeil. Sie beruhigte ihren Atem bis dieser eins mit der Natur war. Sie wartete bis sie die Schritte ihrer Verfolger hören konnte,. Noch ein Atemzug.
Sie sprang auf und lies einen Pfeil fliegen, nur um im gleichen Moment in eine Verteidgungsposition zu gehen, als sie bemerkte, das ihr Pfeil verfehlte. Jetzt konnte sie nur noch auf Lorim hoffen.
Der Plan klang so einfach. Die Elfe gab das Zeichen und Lorim sollte dem Feind entgegen stürmen, doch von zum Nahkampf kam es überhaupt nicht. Stattdessen musste der Zwerg seine schwere Armbrust in die Höhe reißen und sich damit den feindlichen Spähern stellen. Kein guter Plan.
Die Feinde, die sich ihnen genähert hatte, wurden von den Geschossen der Abenteurer nicht getroffen, zu dicht waren das Unterholz und zu groß noch die Entfernungen. Die Pfeile und Armburstbolzen hielten die Orkspäher jedoch immerhin auf Distanz. Bald waren sie wieder für eine ganze Weile gar nicht zu sehen. Die Abenteurer wussten allerdings, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte. Sie mussten damit rechnen, dass die Späher weiteren ihre Fluchtroute bekannt gaben. Für großes Rasten blieb daher keine Zeit.

Aiwëtaurnís

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #266 am: 24.11.2013, 21:46:02 »
Die Nacht über hatte die Gruppe in einem etwas trockneren Teil des Sumpfes überstanden. Denn noch war sie wohl für alle viel zu kurz gewesen. Die entkommenden Orks, die feuerlose Nacht, die Feuchtigkeit und die Kälte nagten an ihnen. Besonders Jurij spürte die Kälte in seinen Knochen.  Die vollkommen durchnässen Kleider vom unfreiwilligen Bad im Sumpf waren dafür verantwortlich. Jedenfalls sah Jurij es so. Damit hatte er Kalman aber auch die anderen beiden Adlessprösslinge buchstäblich auf dem Kicker.
Er beobachtete sie beim kurzen Frühstück und den Vorbereitungen zum Aufbruch. Ihnen sah man die körperliche Müdigkeit regelrecht an. Sie hatten viel erlebt und er wünschte keinem, dass was diese Kinder erlebt hatten. Denn noch störte er sich gerade an ihrer Trägheit. Kalman hielt wenigstens den Mund doch Oreal klagte herum wie sie so früh aufstehen konnten, warum es durch den Sumpf gehen musste und Wie schön es doch zu Hause wäre. Wie Oreal so im Redeschwall war, stand Jurij auf und ging zu ihm hinüber. „Wir müssen los, weil uns die Orks sonst aufmischen werden. Habt ihr vergessen, dass wir noch immer auf der Flucht sind. Ihr wollt doch nicht so enden wie eure Freunde. Aufge….“ Begann er in einem deutlich mehr als erregten Ton mit Oreal zu sprechen. Doch wurde er je unterbrochen. Oreal scheuerte ihm eine. Verdattert blickte der Söldner den Burschen an. Oreal erwiderte schweigend den Blick, dann senkte er ihn jedoch. Derweil hob Jurij die rechte Hand und fasste sich an die getroffene Wange. Der Schlag war nicht schmerzhaft, auf keinen Fall. Das was ihn getroffen hatte, war der Blick des Jungen. Denn für einen Moment glaubte Jurij Trauer und eine unendliches Hilflosigkeitsgefühl im Burschen gesehen zu haben. So gleich fühlte er sich selbst dreckig, mies und verachtungswürdig. Er wollte dem Jungen zur Schnecke machen, nur weil es ihm selbst nicht gut ging und übersah dabei, dass es Oreal und den Anderen Adligen genauso ging. Auch sie waren an den Grenzen ihrer Kräfte und machten sich halt durch das Wehklagen Luft. „Entschuldige Oreal.“ sprach Jurij während er den Kopf senkte. „Kommt wir müssen weiter. Jetzt ist nicht die Zeit für so etwas.“ die Vernunft hatte den Söldner zurück. Er drehte sich um und ging zu seinem Pferd. Die Adligen ließ er von jetzt an nicht aus den Augen weil er sie auf den Kicker hatte, sondern damit ihnen nichts passierte, oder sie sich etwas antaten.
Die letzten Tage hatten übermäßig stark an den Kräften des Ritters gezerrt. Er fühlte sich einfach nur erschöpft. Am liebsten würde er sich einfach nur hinlegen und schlafen. Doch immer wieder riß er sich zusammen. Sein Gesicht wirkte eingefallen, seine Falten traten noch deutlicher hervor und seine Augenringe erreichten fast die Mitte seiner Wangen, doch noch hielt er sich auf seinem Pferd. Noch ging es für Leonhard weiter. Seine Stoigkeit, die Energiereserven die er scheinbar imme rnoch hatte, machten den anderen Mut. Insbesondere die jungen Adeligen schienen nicht zurückstecken zu wollen, wenn so ein alter Mann ihnen zeigte, das es auch anders ging.
Lorim war schlecht gelaunt am dritten Tag der Flucht. Das Scheitern, die Ork Späher zu töten, nagte an seinem Stolz. Ihm war der Sinn klar, der unbekannten Zahl der Feinde zu entfliehen, besonders angesichts der adeligen Nichtsnutze, aber dennoch gefiel ihm die Situation nicht. Der Schmied schwieg die meiste Zeit des Tages und wenn er sich ausdrückte, dann in Flüchen seines Volkes. Dabei ging er mit der Natur in dieser Region recht grob um. Nicht jeder Strauch, den er aus dem Boden riss, stand den Flüchtenden wirklich im Weg. Aber Lorim Eisenhammer war einfach nicht gut drauf.
Der Halbork übernahm an diesem Tag wieder die Nachhut. Er fühlte sich wieder gut und körperlich war er wieder maximal belasstbar. So legte er hier und dort ein paar falsche Fährten aus und machte ihre eigentlichen Spuren so gut es ging unkenntlich. Er war in seinem Element hier draußen in derder Natur.
Aiwe hatte erneut die Führung übernommen. Es erstaunte sie wie gut sie und Thock sich ergänzten. So verschieden und doch lebten sie im Einklang mit der Natur. Viele Worte waren nicht nötig für diese Einteilung. Sie wählte den Weg der Gruppe mit bedacht, kletterte oftmals auf kleinere Felsen und Bäume, um sich einen Überblick zu machen. Von ihren Verfolgern war heute nichts zu sehen. Allerdings befürchtete sie, das ihre Route verraten wprden worden war, und sie in einen Hinterhalt liefen. Einige schnelle Pferde, geführt von Orks die die Gegegnd kannten, könnten den Sumpf umrundet haben. Nun, sie würde die Feinde hoffentlich vorher erblicken.

Taris

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« Antwort #267 am: 09.12.2013, 23:24:10 »
Keiner von ihnen hatte wirklich noch Kraft und Energie, dieser Gewaltmarsch hinterließ bei allen seine Spuren. Es waren die scharfen Augen der Elfe, die schließlich die Erlösung brachten, als sie feststellte, das sie durch den Sumpf, tatsächlich Zeit eingespart hatten. Hinter einem Felsen entdeckte sie einen verborgenen alten Pfad, der sie wohl schnell in Richtung Zivilisation bringen würde. Allerdings würden sie wohl ihre Pferde zurücklassen müssen oder den Felsen bewegen. Gemeinsam warfen sei sich gegen den Felsen, der sich erst wehrte aber schließlich doch nachgab und den Weg freigab. Ein reitbarer Pfad, sowohl für sie als auch für die Pferde.
Es war angenehm auf dem Pfad zu reiten, welchen Aiwëtaurnís gefunden hatte. Die Anstrengungen mit dem Felsen hatten sich gelohnt. So kamen sie gut vor ran. Beim Reiten viel Jurij auf, dass der alte Pfad befestigt schien. Nicht mit Steinen wie die alten Zwergenstraßen, jedenfalls glaubte es Jurij, doch wer wusste schon was unter dem Moos und Sand am Boden verborgen war. Es war mehr die U-Form des Weges sowie ein paar alte Abzweigungen, welche jedoch unpassierbar waren. Er kannte solche Wege und überlegte nun, was dies zu bedeuten hatte. Dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Dieser Weg, dieser Hohlweg musste der alte Versorgungsweg zur Burganlage gewesen sein. Ein Versorgungsweg wie viele die es geben mochte. Jedoch viel ihm nichts nützliches ein, was sie zurück zur Zwergenstraße führen könnte.
Die Wege wurden besser, je näher sie Falkrest kamen. Doch im gleichen Maß nahm ihre Erschöpfung zu und sank ihre Konzentration. Und so kam es, dass Kara einen Ast unbedacht aus dem Weg drückte und losließ. Der Ast schnellte nach hinten und traf das Pferd von Kalman vor die Nüstern. Mit einem Satz war das Pferd auf dem Weg davon.
Leonhard drückte seinerseits seinem Reittier die Sporen in die Flanken und preschte hinterher. Bereits nach einigen Metern im gestreckten Galopp holte er das ausgebrochene Pferd, mit dem verängstigten Jungen auf dem Rücken ein, und griff beherzt nach den Zügeln. Im vollen Galopp, nur eine Hand an seinen Zügeln, schaffte der Ritter, aufgrund seiner langen Jahre als Reiter, beide Pferde zum Stehen zu bekommen, ohne, dass sich eines der beiden die Füße brach.
Thokk, der an diesem Tag die Nachhut bildete, hatte den Eindruck, dass sie sich wohl doch einen kleinen Vorsprung vor den Orks herausgearbeitet hatten. Vielleicht hatten seine falschen Fährten ihnen zum Erfolg verholfen, ging es ihm stolz durch den Kopf. Dennoch war der Weg anstrengend und sie alle ziemlich erschöpft. Umso erfreuter war der Halbork, als er in einem Gebüsch den Eingang zu einem Hasenbau entdeckte. Zügig konstruierte er eine kleine Falle vor dem Eingang und macht sich dann auf die Umgebung nach einem zweiten Zugang abzusuchen. Er fand ihn unterhalb einer kleinen hanglagigen Böschung. Geschickt griff er nach einem seiner Speere und schob ihn in den Bau hinein. Als er nicht weiter kam fing er an am Haft der Waffe zu Schütteln, was den Hasen aufschreckte. Schnell zog er den Speer wieder hinaus ließ ihn in dem magischen Köcher verschwinden und eilte zu dem mit der Falle präparierten Eingang. Auf dem Weg dorthin hoffte er nur die gesamte Zeit das es nicht noch einen dritten Zugang gegeben hatte, durch ihm nun der Hase entwischt sein konnte. Doch er hatte Glück das Tier hing und strampelte in seiner Falle. Mit schnell Schritten ging er zu dem Nager griff ihn sich und brach ihn unter einem leisen Knacken das Genick. Sie hatte für die nächste Pause etwas nahrhaftes und wärmendes. Das würde ihre Stimmung sicherlich weiter heben.
Breit grinsend, seine gelben Zähne zeigend setzte Thokk seinen Weg fort. Nach kurzer Zeit hatte er wieder zu den anderen aufgeschlossen, als wäre er nie weg gewesen und kümmerte sich wieder um ihre Rückendeckung. "Ich glaube, wir haben sie tatsächlich abgehängt", sagte er lachend zu den anderen.
« Letzte Änderung: 09.12.2013, 23:26:38 von Taris »

Taris

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #268 am: 10.12.2013, 22:13:04 »
Die anderen schauten den Halbork verdutzt an bis dieser ihnen berichtete, dass er während seiner Jagd keine Spuren der Orks hatte entdecken können. Das war zwar kein absolut sicheres Zeichen dafür, dass sie nicht mehr verfolgt wurden, aber für den Moment ausreichend, um ihnen etwas Erleichterung zu verschaffen. Der Waldläufer hatte scharfe Sinne und kannte sich in der Natur gut genug aus, um eine solche Behauptung nicht ohne weiteres aufzustellen. Er machte einen sicheren Eindruck und so löste sich die Spannung allmählich. Die Abenteurer merkten auf einmal, wie zerschunden ihre Körper durch das Martyrium der letzten Tage waren. Der eine oder andere dachte unwillkürlich an das alte Elfenbad zurück, dass sie auf ihrem Hinweg unverhofft entdeckt hatten.
Als sie hielten, ergriff Oreal das Wort: "Wisst ihr, ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich bei euch zu bedanken", sagte er. "Während der letzten Tage waren wir alle nur mit dem Überleben beschäftigt. Der Verlust von Elaint und Argens - ihr grausamer Tod, der uns fast auch ereilt hätte - haben mich so geschockt, dass ich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Währt ihr nicht gewesen, wären wir jetzt sicher auch tot. Ich stehe in eurer Schuld." Kara und Kalman pflichten ihm bei, wenn auch zurückhaltend. "Er hat recht, auch wenn ich nicht gerne zugebe, dass wir uns nicht selbst befreien konnten," führte Kalman mit betont sachlicher Stimme aus. "Und ich denke, ihr habt durch euren Einsatz auch noch eine größere Bedrohung abgewendet - zumindest vorerst. Nach allem was ich mitbekommen habe, waren in der Feste Abgeordnete verschiedener Stämme, die vorausgeschickt worden waren, um die Stärke des Orkanführers zu begutachten. Ich glaube, bei dem Ritual ging es darum, ob er der Erwählte einer ihrer dunklen Götter war. Sein Tod wird zu Chaos in ihren Reihen führen, hoffe ich zumindest."
« Letzte Änderung: 10.12.2013, 22:39:32 von Taris »

Thokk Ruokhren

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Kapitel III: Die graue Festung
« Antwort #269 am: 13.12.2013, 10:55:07 »
Schnell hatte der Halbork ein kleines Feuer zum laufen gebracht und hörte sich nun die Worte Oreals an, während er die Innerein durch einen Schnitt am Bauch aus dem Hasen zog. Den Danksagungen entgegnete er ein gut gemeintes Brummen, schließlich hatte er sie ja nicht aus purer Nächstenliebe gerettet, sondern war dafür bezahlt worden. Dank war also garnicht unbedingt nötig.
Die Dinge die der Adelssohn danach von sich gab verfolgte der Halbork hingegen aufmerksam. Als Oreal geendet hatte zog Thokk dem Tier das Fell über die Ohren, wickelte das Fleisch in feuchtes Moss und Erde und schob es mit einem Stock in die Glut des Feuers.
"Wahrscheinlich ist die Entscheidung schon längst gefallen. Wenn sie wirklich ein Mtak T'Grajrk Gruumsh abgehalten haben und wir es unterbrochen haben, könnten sie es als Frevel sehen. Und damit als Anlass dienen direkt aufzubrechen, in den Krieg zu ziehen, uns und vor allem euch", wobei er zu den verbliebenen Adeligen nickte,"tot sehen zu wollen."
Kurz schaute er auf den Hasen im Feuer. "Konntet ihr sehen wieviel Orks sich dort eingefunden haben? Oder wie viele Stämme?"
« Letzte Änderung: 13.12.2013, 10:59:05 von Thokk Ruokhren »

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