Die dämmrige warme Dunkelheit in Jurij wurde mit immer häufiger auftretenden Lichtblitzen durchbrochen. Je häufiger die Blitze wurden umso fokussierter wurde der Geist des Söldners. Langsam setzten wirre Gedanken ein und seine Augen öffneten sich. Hell, es war so hell. Der Schmerz den er fühlte, ließ ihn daran zweifeln tot zu sein. Sein Bauch fühlte sich seltsam an. Die Augen aufgerissen, drehte er sich so schnell es ging auf den Bauch. Seine Hände patschten in die Blutlache am Boden, als er sich etwas abstützte. Sein Körper befahl ihm zu würgen, doch außer etwas Galle kam nichts heraus. Was denn auch, das Frühstück war karg und schon lange her.
Als er das Würgegefühl endete und der Schwindel von der raschen Bewegung abflaute, versuchte er sich vorsichtig zu erheben. Erst jetzt hatte er Zeit die Ausmaße des Blutbades sich bewusst zu machen. Der Halbork lage noch am Boden, die Elfe, der Zwerg und der Ritter sahen ziemlich mitgenommen aus und die beiden noch lebenden Bälger hingen nur so in den Fesseln. Den toten Orks widmete er nur einen kurzen hasserfüllten Blick. Besonders die Blutmagierin schien noch immer ihn ihm Wut zu wecken. Da bei den Bewegungen seine Glieder immer noch schmerzten, holte er einen der größeren Heiltränke aus dem Trankgürtel hervor. Noch mit dem Geschmack von Galle im Mund schmeckte der Trank noch schrecklicher, doch die sofort einsetzende Wärme und nachlassende Schmerz waren eine Genugtuung.
[1]„Aiwätauris, Ser und Lorim bei Hel habt Dank.“ sagte er mit einer kratzigen Stimme. Auch wenn er sich auf den Tot vorbereitet hatte, gewillt war die dunkle Maid zu umarmen, war er denn noch froh und voller Dankbarkeit, dass er noch lebte. Innerlich dankte er auch der dunklen Maid, dass sein Leben hier in dieser Kammer noch nicht zu Ende war.
Mit vier kurzen Verrenkungen dehnte der Söldner die Nackenmuskeln. Dann hob er seine Waffe auf und wendete sich den noch lebenden Bälgern zu. Er betrachtete die Fesseln und überlegt ob man sie einfach öffnen könnte, oder ob er sie mit einer seiner Waffen einfach durchtrennen könnte. Er verzog das Gesicht, als er feststellte Eisenketten vor sich zu haben. Das würde keiner Waffe gut tun. Zu den anderen gewandt meint er
„Wir brauchen wohl einen Schlüssel. Vielleicht hat die Hexe ja einen passenden.“ So ging er zu ihr hinüber. Ohne ihr in die leblosen Augen zu blicken begann er sie nach dem Schlüssel für die Ketten zu durchsuchen. Vielleicht fand er ja auch etwas anderes.
[2]Doch wirklich aufmerksam war er bei der Suche nicht. Die ganze Zeit ekelte er sich davor die frau zu berühren und überlegte was er ihr jetzt nach antun könnte. Für ihn stand es fest, dass sie nie wieder auf dieser Welt wandeln durfte. So überlegte er wie er es anstellen konnte, dass die Orks nichts dunkles mit ihrem Körper mehr machen konnten. Ihm kamen Ideen von Herz rausreißen bis Kopf abschneiden.