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Autor Thema: Das Haus des Tezca  (Gelesen 33567 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 2

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Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #285 am: 14.01.2014, 05:19:43 »
Der Mann sitzt auf dem blutigen Altarblock und betrachtet noch immer mit einem Lächeln die Szene, die sich vor ihm abspielt.
Als der Boden bebt und Tezcas Blick hinter den aufkommenden Wolken verborgen wird, hört er die Rufe.
Streiten die Götter und ihre Geister jetzt um ihre Seelen?
Fast muß der Mann lachen.
Er hat ja gar keine mehr!
Was wäre das wohl für ein Witz, wenn diese leere Hülle dafür sorgen wird, daß sich Geister gegenseitig bekämpfen?
Und auch Mirrasshi zeigt jetzt ihr wahres Gesicht. Schließlich fordert sie jetzt den ersten Menschen auf, sich den großen Geistern als Opfer anzubieten.
Ohne große Eile rutscht der Mann vom Block.
Jetzt muß er doch ein bisschen ob des Witzes kichern.
"Hihihihi, ja komm her. Sieh, welchem der Göttern deine Seele wichtiger ist."
Zu Necahual gewandt, nickt er ihr heftig zu. Immer wieder werden seine nächsten Worte von Schluchzern der Verzweiflung unterbrochen. Seine Augen haben einen merkwürdigen Glanz, jetzt wo Tezca nicht auf sie hernieder schaut.
"Sieh nur, sieh nur!.... Xiuhcoatl hat dich gewarnt, .....oh ja, das hat er! ......Er hat gesagt, die bösen ....Geister wollen die Seelen der Menschen opfern. Aber du .....hast nicht gehört und bist mit ihnen mitgegangen. Jetzt ......seid ihr alle verloren! ....Aber Xiuhcoatl ist gegangen! Ihn konnten sie nicht fangen! Und dieser Mann braucht sich nicht .....zu fürchten.
Keine Seele......keine Seele! Hihihihi!"
Zum Ende hin flüstert er die letzten Worte und wird von einem kleinen Lachanfall geschüttelt.

« Letzte Änderung: 15.01.2014, 03:59:27 von Xocoyotl »

Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #286 am: 14.01.2014, 08:09:09 »
Das ist nicht Tlacatls Kampf und jede Sekunde macht es deutlicher, dass es immer schwerer wird, an seinem Prinzip, dass seinen Gefährten nichts zustoßen soll, festzuhalten. Er hält die Wachen noch ohne körperliche Gewalt ab, doch Mirrasshi scheint von dem Kampf Tlacatls nichts mitzubekommen oder es nicht mitbekommen zu wollen. Sie hat seine Worte, die er immer wieder zu den Opferungen äußert, gehört, aber beschlossen ihren Sinn und ihren Inhalt bewusst zu überhören. Der einst grimmige Krieger, der zu einem Tlacatl geworden ist, ist nicht blind und nicht taub für die Ereignisse in seinem Rücken und so steckt er in einem Zwiespalt, der es ihm sehr schwer macht, eine Entscheidung zu treffen.

Des kupferhäutigen Mannes Gedanken sind marternd, denn er wird zu einer Entscheidung gezwungen. Zu einer Entscheidung zwischen seinen Prinzipien. Gibt es sowas wie eine Hierarchie von Prinzipien? Tlacatl hat selbst gelernt mit Stein zu bauen, und so beginnt er, sich sein Problem wie eine Pyramide, wie jene, auf der sie stehen, vorzustellen. Je höher die Priorität eines Prinzips ist, desto enger ist die Stufe gefasst. Je weniger Diskussion, desto weniger Zweifel will das Prinzip zulassen. Was ist die Pyramidenspitze in Tlacatls Denken? Seine Loyalität seinen Gefährten gegenüber, welche noch frisch und verwundbar ist, oder doch die als so wichtig empfundene Erkenntnis, dass man niemanden seines Volkes oder im Ganzen denkende und fühlende Wesen, und sein sie fehlgeleitet und sein sie nur eine Erinnerung an ihre Wirklichkeit, opfern darf? Wenn er sich jetzt umdreht, gibt er den Jaguarkriegern die Möglichkeit aufzuschließen und sie zu bedrohen, wenn er sich nicht umdreht und Mirrasshi nicht aufhält, macht Tlacatl sich jener Tat schuldig, die er so tief verabscheut, die er so tief fürchtet. Wie vielen Opferungen ist er nun entflohen, nur um jetzt selbst ein ausführender Teil einer zu sein? Nein, das darf nicht sein. Seine Wege müssen zu verbinden sein.

Seine Gedanken rasen. Wie soll er Loyalität seinen Gefährten gegenüber zeigen, wenn sie seinen Gefühlen und seinen Worten gegenüber nicht auch Loyalität gegenüber zeigen? Pflicht und Loyalität dürfen niemals einseitig sein und doch spürt Tlacatl seine Pflicht. Er wird seine Gefährten vor den Jaguarkriegern beschützen, auch wenn er dafür sein Leben opfern muss...

...doch er wird nicht zulassen, dass Mirrasshi den Stadtherrn rituell opfert. Wortlos dreht Tlacatl sich um. Mirrasshi hat einen furchtbaren Blutzoll für ihre Verblendung gefordert, und vielleicht wird Tlacatls Entscheidung, die Jaguarkrieger nicht mehr aufzuhalten, auch unter ihnen einen hohen Blutzoll fordern. Aber er erträgt es nicht, genau das zu dulden, was er so lebhaft zu verhindern versucht, nur weil er einer Person versprochen hat, sie zu schützen. Ja, Tlacatl hat nur den Schutz versprochen, keine blinde Gefolgschaft. Er hört Xiuhcoatls Worte, während er sie entschlossen dem Altar nähert. Tlacatl bekommt eine Gänsehaut. Der vom Wahn Gepackte ist ihm in diesem Moment näher als je zuvor. Tlacatls Entschlossenheit steigt. Mit dem Satz eines Pumas springt er auf den Altar und steigt auf der anderen Seite wieder mit einem Satz herunter, stellt sich direkt vor Mirrasshis ausgestreckten Arm. Wieder muss er verhindern, dass Mirrasshi Blut vergießt. Er weiß, dass er diesmal nur schwer verhindern kann. Wenn er sich noch näher bewegt, wird sie ihm wohl einfach das Messer ins Herz rammen. Wie kann er es verhindern? Er muss zumindest verhindern, dass sie ihn auf dem Altar ihrem falschen Götzen, ihrem eigenen Zorn, den sie verblendet Tezca nennt, opfert. Vielleicht kann er sie ablenken oder entwaffnen. Er muss es versuchen. Er muss irgendwie schneller als die kleine Wildhalblingin sein. Es gibt kein zurück, er muss die Opferung verhindern.

Entschlossen versucht Tlacatl den Arm Mirrasshis zu greifen und sie an sich ranzuziehen. Ein kurzes Ziehen, dann greift Tlacatl über und versucht ihr das Handgelenk mit kurzem, harten Griff zu verdrehen und ihr so den Dolch zu entreißen. Zwar hat der Stadtherr versucht, auch zu opfern, aber Tlacatl will Opfer jeder Art verhindern. Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben. Entschlossen und wortlos greift er zu[1].
 1. Initiative 4, Entwaffnen 15 - scheitert also.

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #287 am: 14.01.2014, 12:18:01 »
Kaska ist überrumpelt von den Ereignissen. Erst der Kampf ... nur haben wir nicht gekämpft um die Opferung zu stoppen. Warum sind wir jetzt diejenigen die opfern? Dann noch das Beben, die verdunkelte Sonne und die Stimme die niemand versteht. Mirrasshi macht einen Fehler, kein Gott ist es wert Leben zu opfern. Denn es ist das größte Geschenk, dass sie uns gaben, nichts was sie uns geben können ist wertvoller. Tlacatl, zum Glück greift er ein, das gibt uns vielleicht ein wenig Zeit. Doch wofür, schnell schaut die Tabaxi sich in der Gruppe um Der einsame Jäger ist nicht mehr er selbst seit wir die Stadt betreten haben. Necahual ist verblendet von Hass dabei sollte sie uns am besten helfen können. Yaotlchone scheint so verwirrt zu sein wie ich. Was können wir tun. Und diese Stimme wenn man doch verstehen könnte was sie sagt. Verstehen ... Ein Blick in die Menge scheint ihr zu bestätigen was sie vermutete. Auch diese ist verwirrt erst die unterschiedlichen Aussagen ihres Anführers, dann die Gruppe in ihrer Mitte und der Kampf und am Ende die Einmischung der Götter oder eines Gottes.

Sie Verstehen es auch nicht sie haben Angst. Ich hasse zwar dies zu tun, die Lüge vor zu bringen doch ich würde wetten, dass noch nicht einer meiner Art hier je hergekommen ist. Schnell hat sich ein Plan in Kaskas Kopf entworfen und schon ist sie auf dem Weg zur Spitze der Pyramide. Wo sie sich umdreht die Kapuze zurückstreift so das jeder die Katzenartigkeit sehen kann. Dann stößt sie ein Fauchen aus laut genug das es auf dem ganzen Platz zu hören ist. "Ich bin Kaska, eine Tochter von Nulla. Und ich bin hier euch zu warnen, Geschickt von meiner Mutter. Die Götter zürnen euch Tezca wird sein Auge vor eurer Stadt verbergen so das ihr im finsteren Wandelt. Watil wird ihren Segen von euch nehmen so das dieser Ort kein Grün mehr sehen wird. Azul wird nicht mehr seine Hand über euch halten und euch das Wasser des Lebens schenken. Eha wird einen Sturm bringen der gefüllt ist mit Sand um die Stadt zu begraben. Und Kiltzi wird euch verfluchen so das kein kind das hier geboren wird je das Mannes alter erreichen wird. Ich hab es gesehen Meine Mutter hat es gezeigt. Diese Stadt wird in Ruinen liegen und vom Sand regiert werden. Den ihr habt gesündigt. Matzica gab euch leben und ihr habt es vergossen und wofür um für Besitz zu beten und für Frieden und Wasser, das erste braucht man nicht und den Rest geben euch die Götter für frei wenn ihr es wert seid. ist euer Leben das Wert. Geht ihr werdet hier nicht davon mehr finden. Dies ist nur noch ein Traum vom Glück." Dann dreht sie sich wieder um und zieht die Kapuze wieder über den Kopf "Lasst uns gehen solange wir können, wir wir müssen einen weg hier Raus finden. Der Traum er wird uns sonnst verschlingen."
« Letzte Änderung: 15.01.2014, 18:41:25 von Eclipse »

Mirrasshi

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« Antwort #288 am: 18.01.2014, 13:11:47 »
"Nein! NEIN!!" Zu überrascht war Mirrasshi von Tlacatls plötzlichem Eingreifen als dass sie noch rechtzeitig hätte ausweichen können. Erst als er sie bereits zu sich hoch zieht versucht sie sich seinem Griff zu entwinden, doch nun ist es schon längst zu spät. Dem eisenharten Griff des Unzerbrechlichen kann sie nicht entkommen. Zornig schreit sie auf, während ihr grob der Arm auf den Rücken verdreht wird, bis sie schließlich keine Wahl hat, als ihren Dolch fallen zu lassen. "Ihr Dummkopf! Ihr werdet unser aller Untergang sein! Lasst mich los, Pshoki[1]!", schimpft sie ihn an, ihre Füße gegen seinen Brustkorb stemmend, in dem Versuch von ihm frei zu kommen.

Plötzlich jedoch gibt sie ihren hoffnungslosen Kampf für eine Weile auf, als sie hört, wie Kaska mit lauter Stimme zu der Stadtbevölkerung zu sprechen beginnt. Die Hin wagt es kaum, ihren Ohren zu trauen, als die Katzenfrau ihre früheren Worte widerruft und nun in ihrer Rolle als Botin der Götter das Volk befehligt. "Also doch. Ich wusste es.", denkt sie bei sich. Doch wenn das, was Kaska sagte wirklich der Wille der Götter war, dann hatte Tlacatl gerade nicht selbst einen Fehler gemacht, sondern sie davor bewahrt, einen schlimmen Fehler zu begehen.

Geduldig wartet sie ab, bis der große Mann sie aus seinem Griff entlässt. In ihrem Kopf jedoch rasen die Gedanken. Was sollte sie glauben? Seit sie nicht mehr auf ihre Stammespriester hören konnte, musste sie selbst herausfinden, was die Götter von ihr wollen. Doch stellt sich das nun als immer schwieriger heraus.
 1. herablassender Ausdruck der Wildhalblinge für die "großen Leute"

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #289 am: 21.01.2014, 00:10:09 »
Der Herr der Stadt weitet die Augen vor Schreck, für einen Augenblick scheint er mit sich zu kämpfen, ob er wirklich bereit ist sein eigenes Leben für die Bewohner der Stadt zu geben. Doch als er schließlich zu verstehen scheint, dass er seinem Schicksal nicht entkommen kann und sich bereits dem Opferaltar annähert, da greift Tlacatl ein. Die nackte, blutverschmierte Hin windet sich in seinem Griff und der Herrscher zittert ängstlich, ob es der von Tezca gesandten Retterin doch noch gelingen wird sein Herz zu fordern.

Doch schließlich wendet sich Kaska an das vor der Pyramide versammelte Volk und erhebt ihre Stimme. Stille kehrt für einen Augenblick ein und die Bewohner der Stadt lauschen gebannt der Stimme der rätselhaften Katzenfrau. Sie erscheint ihnen wahrlich wie eine Botin Nulas, der Herrin der Tiere. Ihre beinahe prophetisch gesprochenen Worte von der unabweichlichen Zukunft der Stadt zaubern plötzlich auf allen Gesichtern ein seltsames Verständnis. Die Finsternis weicht langsamund ein starker Wind kommt auf, der mit sich Sand in die Stadt trägt. Zeitgleich scheinen die Körper der anwesenden Menschen selbst in Sand zu zerfließen und sich auf dem Boden zu zerstreuen, ehe der Wind die Körner weiterträgt.

Der sandige Wind schleift die Tempel und Häuser ab, trägt die wunderschönen Farbe und Fresken mit sich, bis die Stadt ausieht wie die Ruine welche die Gefährten zuerst betreten haben. Schlussendlich beginnt der Boden zu wanken und gewaltige Risse tun sich auf. Sogar die große Templpyramide auf der sie stehen bricht zusammen, Mirrasshi versucht mit einem beherzten Sprung zu entkommen, Xocoyotl klammert sich an den Opferaltar doch es nutzt nichts, die Gefährten werden unter Tonnen von Gestein begraben und Dunkelheit umfängt sie.

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #290 am: 21.01.2014, 00:31:36 »
Als die Gefährten ihre Augen schließlich wieder öffnen, finden sie sich zu ihrem Erstaunen nicht zerschmettert unter Tonnen von Gestein wieder. Stattdessen liegen sie zu Füßen einer großen Statue, welche wiederrum auf einer Art Thron ruht. Spinnweben und trockene Ranken überziehen das steinerne Ungetüm, das selbst sitzend sicher gut vier Schritt hoch ist. Die Augen des steinernen Götzen leuchten jedoch in einem unheimlichen Blau, ebenso wie einige der Ranken die aus seinem Kopf sprießen und sich in die umliegenden Steine ausbreiten, ganz so als wäre der Götze mit der Stadt verwachsen.

Doch die leuchtenden Augen verblassen langsam und das Leben scheint aus ihnen zu weichen, so das schließlich nur eine alte, verwitterte Statue vor den Gefährten sitzt. War dies der Götze Mictlanec, von dem der Herr der Stadt gesprochen hat? War er es etwa der sie in diesem Traum gezogen hatte? Anders als die Bewohner der Stadt hatten sie ihr Schicsakl nicht akzeptiert und den Traum herausgefordert. Konnten sie etwa hoffen dem Traum dadurch entkommen zu sein? Oder war dies nur eine weitere Prüfung des Tezca um die Stärke ihres Glaubens zu testen?


Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #291 am: 26.01.2014, 15:21:03 »
Mühsam arbeitet Tlacatl sich wieder hoch. Irgendwas lässt ihn Müdigkeit spüren und die Erschöpfung der harten Reise. Er spürt es in seinen Knochen, wo es leise nagt und die Kräfte rauben will. Noch nicht stark genug, ihn zu beeinträchtigen, aber er spürt es innerlich, dass diese Nacht keine ruhige sein wird. Ist dieses Gefühl wirklich oder Eindruck im Traume? Er spürt das Gefühl des Falles auch noch in seinen Muskeln. Alle Muskeln haben sich angespannt, als haben sie einen Aufprall verhindern wollen. Er spürt den leichten Schmerz, die Muskeln falsch belastet zu haben, da er sie genutzt hat, ohne sie zu brauchen. Er spürt den Nachklang und wie es dann langsam nachlässt, er wieder, obwohl er schon steht, gänzlich zur Besinnung kommt, um sich umschaut.

Er ist immer noch unbewaffnet. Das blaue Leuchten verklingt. "Was ist das?", seine Gedanken drehen sich um jenes, was er als den Götzen selbst zu interpretieren glaubt. Empfängt Mictlanec sie? Will er ihnen erzählen, warum er sich gegen Tezca in seinem Haus stellt? Ist er eine Bild, ein Symbol, welches den Kampf der Gefährten im Haus des Tezca gegen Tezca darstellt? Empfängt Mictlanec sie deswegen? Der kupferhäutige Hüne weiß wie er zu kämpfen hat. Er glaubt zu wissen, was es bedeutet, ein Tlacatl zu sein. Aber sowas hat er noch nie erlebt, von solchem hat er nie vorher gehört. "Ist das noch ein Traum?", fragt Tlacatl ungewohnt ratlos und seine Gedanken beginnen zu rasen. Was weiß er über Mictlanec[1]? Er muss sich erinnern.
 1. Wissen (Religion) 20

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #292 am: 31.01.2014, 17:49:29 »
Erst jetzt, da er das Götzenbildnis von Mictlanec erblickt, da sein Geist frei ist vom Einfluss des Traums nimmt sich Tlacatl die Zeit sich in Erinnerung zu rufen ob er über diesen seltsamen Gott schon einmal etwas gehört hat. Vage erinnert er sich an Erzählungen eines alten Priester des Tezca darüber, dass der Sonnengott über einige Aspekte verfügt die teils eigene Verehrung erfahren. So erinnert er sich an Micat, den Herrn der Wüstenschlangen, aber auch den Namen Mictlanec glaubt er schon gehört zu haben, wenngleich er sich nicht genau entsinnen kann für welche Einflussphären dieser stand.[1]

Vielleicht hatte er als Mictlanec einfach nur die Glaubensfestigkeit der Bewohner dieser Stadt prüfen wollen? Wenn man sich die sandbedeckten Ruinen der Stadt anschaute, dann schien es so als wäre diese Prüfung gescheitert. Anders als die Gefährten, welche selbst im Traum noch an Tezca festgehalten haben. Eine Tatsache mit der Tlacatl zu hadern schien, angesichts der Blutrünstigkeit die Mirrasshi gezeigt hatte ... oder die Gleichgültigkeit mit der Xocoyotl sich auf den Opferaltar legen wollte. Dennoch schien es so als hätten sie auch diese Prüfung Tezcas bestanden, denn insbesondere Necahual glaubte zu spüren dass sie dem Traum entkommen waren, schließlich war sie selbst eine Traumweberin.

Zu Füßen der Statue entdecken die Gefährten zudem einige Schätze und Opfergaben. Kelche und Schüsseln aus Gold, in denen wiederum Münzen aus Gold liegen, aber auch einige Waffen und Rüstungen, die aber völlig verfallen und unbrauchbar sind. Einzig ausgenommen die Opferklinge welche sie auch im Traum gesehen haben. Eine gekrümmte Klinge aus Obsidian die noch immer scharf wirkt.
 1. Necahual verfügt über das gleiche Wissen ...

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #293 am: 01.02.2014, 14:33:18 »
"Du hast mich gewarnt." murmelt Necahual zu sich selbst leise und bekräftigt dabei Xiuhcoatls Worte. Doch mit seinem restlichen Verhalten kann sie nichts anfangen. Es scheint ihr als ob der Mann nun endgültig den Zugang zu seinem Ichgeist verloren hat.
Darum verfolgt sie verärgert, wie die Wildling weiterhin ihren Glaubenswahn der Stadt auf zu zwingen versucht. Zum Glück ist jedoch Tlacatl zur Stelle um größere Dummheiten ab zu wenden und so Necahual schöpft wieder etwas Mut, dass Tlacatl auch wenn er in ihren Augen nicht immer alles richtig macht, ein wahrhafter Bruder ist.
Sie atmet schwer aus und blickt dann zur Tabaxi, welche plötzlich wie aus dem Nichts in den Vordergrund tritt um eine Ansprache an die Bevölkerung der Stadt zu halten. Necahual ist erstaunt über das Wissen dieses Katzenwesens und mit welchem Können Kaskas raue Zunge die Ohren der Menschen schleckt, gerade so als wolle sie ihnen direkt den Kopf waschen.

Als die Finsternis schliesslich weicht und Sandwinde wie Wasser durch die Gassen waschen und der Glanz und die Bevölkerung allesamt mit sich in die körnigen Fluten reißt, kauert Necahual, die Arme zum Schutz vor das Gesicht haltend, auf den Stufen der Tempelpyramide bis diese schliesslich unter lautem Tosen in sich zusammenbricht.
Necahual schreit nicht als sie die Dunkelheit umklammert und die Angst das Leben verloren zu haben gegenwärtig doch nicht real erscheint. Denn die Schamanin kennt die Tücken der Träume und so ruft sie sich selbst, um den bewussten Geist zu erwecken.
Als dann die Dunkelheit plötzlich verschwindet und wie aus dem Nichts der steinerne Götze mit seinen leuchtenden Augen erscheint, ist Necahual überrumpelt. Nicht im Traum hat sie daran geglaubt, dass es möglich ist einen Traum zu haben, aus dem man erwacht aber sich die Wachheit um einen herum wie in einem weiteren Traum verändert hat. Als das kühle blaue Licht der Augen schliesslich erlischt und Necahual Atem und Konzentration wieder erlangt hat, versucht sie die Zeichen und den Götzen selbst zu erkennen. "Wer bist du?" fragt sie die steinerne Statue und sich selbst in Gedanken und ihre kommen nur zwei Antworten in den Sinn. "Mictlanec selbst oder Micat, den Herrn der Wüstenschlangen" spricht sie leise zu sich selbst und schaut dann an den Ranken hinauf ob sie vielleicht die Form einer Schlange ausmachen kann. Erst als sie die Worte ihres großen Bruders hört, kann sie den Anblick von dem Götze lösen und nach ihrem Bruder sehen. Ihr Blick gleitet weiter zu den anderen Gefährten und sie vergewissert sich ob jeder von ihnen noch da ist.
Sie nickt und atmet erleichtert ein und wieder aus: "Wir sind den Traum entkommen." stellt sie nüchtern vor Überwältigung fest.
« Letzte Änderung: 01.02.2014, 14:50:28 von Necahual »

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #294 am: 01.02.2014, 17:22:33 »
Ganz in der Nähe beginnt ein kleiner Haufen Steine zu zittern und schließlich auseinander zu fallen, nur um darunter den drahtigen, schmutzigen Leib der Wildling Mirrasshi frei zu geben. Den feinen Steinstaub aus hustend erhebt sie sich mühsam und klopft sich dabei den Körper ab, um wenigstens einigermaßen sauber zu werden. Erst nachdem sie sich ausgiebig die Augen gerieben hat, um den brennenden Staub aus ihnen zu entfernen, erblickt sie das gewaltige Götzenbildnis und erschrickt.

Die plötzliche Wendung der Ereignisse hat die Hin anscheinend wieder ihrer Zuversicht beraubt und so scheint sie noch kleiner zu sein als sonst, während sie sich wie gehetzt um schaut. "Das muss Mictlanec sein.", wird es ihr klar, "Jetzt will er uns für unsere Taten bestrafen, so wie zuvor schon Zaltec es tat." Hastig kontrolliert sie, ob sie noch immer all ihre Klingen bei sich hat, bevor sie sich hinter Kaska stellt, in deren Nähe sie immer noch eine gewisse Sicherheit verspürt. Fast wirkt es, als wolle sie sich hinter der Tabaxi die sich als Tochter Nulas zu erkennen gegeben hat, verstecken.

Xiuhcoatl

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« Antwort #295 am: 02.02.2014, 00:39:17 »
Der Mann öffnet die Augen und schaut sich um. In seinen bleichen Augen spiegelt sich der schwindende, blaue Schein der steinernen Gestalt, die er mit offenem Mund anstarrt.
Was haben die Geister jetzt wieder vor? Eben ist der Mann doch bereit gewesen, sich unter ihr Messer zu legen. Und auch der Herrscher der Stadt hatte einen resignierten Blick gehabt. Warum haben sie sich nicht das Herz dieser Hülle geholt? Und das des Herrschers?
Oder haben sie es vielleicht doch getan und er war jetzt in einer anderen Welt, der Herkunftswelt der Geister?
Ist dies der Herrscher über alle Geister? Aber warum wendet er dann den Blick ab?
Ist ihr Opfer seiner nicht würdig?
Der Mann versteht nicht was hier vorgeht. Und die Fragen, die ihm durch den Kopf schießen, ist er nicht gewohnt. Die Seele, die einst in der Hülle wohnte, hat sich selten mit so vielen Fragen aufgehalten.
Soll er Necahual fragen? Oder lieber die Geister?
Noch ist er unentschlossen und beobachtet die anderen.


Tlacatl

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« Antwort #296 am: 03.02.2014, 01:26:19 »
Tlacatl sieht, wie seine Gefährten sich wieder erheben. Obzwar Tlacatl auch jene Worte einfallen, die Necahual ausspricht, sieht er in die Augen seiner Gefährten. So wirklich erklären, was sie gerade erlebt haben, kann wohl keiner von ihnen, vielleicht Necahual am ehesten. Und die Frage ist, ob seine Schwester ihnen den Gefallen tun wird, ihnen den Traum zu deuten. Sicher wird sie wollen, dass sie selbst darüber nachdenken. Sie werden es müssen. Doch wenn Mictlanec oder Micat ein Teil Tezcas waren, hat es nicht einfach nur gespiegelt, wie in Azuls glattem Wasser, was innerhalb ihrer Schicksalsgemeinschaft Realität ist? Alle ihre Geschichten sind irgendwie mit Tezca verbunden und sie sind in seinem Haus, und sie alle haben unterschiedliche Stellung zu Tezca, wissen nicht, wie ihre Beziehung zu diesem Gott sein soll. Zumindest Mirrasshi muss doch alle anderen als Götzenanbeter sehen, vor allem Tlacatl, der den Stadtherren im Traum beschützte. Tlacatl reibt sich die Augen. Wenn er ehrlich ist, weiß er nicht, was er genau aus diesem Traum machen soll. Seine Gedanken drehen sich um Kreis. Aber immerhin hat er viel über seine Gefährten gelernt. Es wird nicht leicht werden, sich auf sie in anderen Krisensituation zu verlassen. Sie werden viel Zeit brauchen, um sich zusammenzuraffen. Der kupferhäutige Hüne hofft nur, dass sie gesehen haben, dass er nicht ihr Feind ist, doch auch kein unnötiges Blutvergießen duldet.

"Seid ihr alle wieder da? Seid ihr wach? Lasst uns diesen Ort verlassen. Tlacatl blickt auf die Münzen und die Obsidianklinge. Er wird sie nicht anrühren. Vielleicht wird Mirrasshi sie mitnehmen, als Erinnerung oder dem Götzen seine Opfer zu nehmen. Mit dieser Art von Opfern, blutlos, kann Tlacatl leben. Aber das ist nicht mehr seine Aufgabe. Er möchte den Ort verlassen, und am liebsten möchte er ein paar Stunden für sich, um sich über den Traum und die Ereignisse klar zu werden. Er möchte mit Necahual darüber sprechen, aber nicht an diesem Ort. "Dann lasst uns diesen Ort verlassen. Wenn ihr Schlaf braucht, lasst uns schlafen."
So bietet Tlacatl für alle sie, die sie verwirrt vom Traum zurückgelassen sind, den Ausweg sich in das Marschieren zu fliehen und die Zeit ihre Arbeit verrichten zu lassen. Nochmals reibt sich Tlacatl die Augen und macht sich dann bereit, je nach Wahl seiner Gefährten, aufzubrechen oder Wacht über ihren Schlaf zu halten.

Und doch kommt er nicht umhin, Xiuhcoatl und Mirrasshi länger zu mustern. Wie mit ihnen umgehen? "Werden sie uns noch in den Tod reißen?" Es ist ein Gedanke, der ihm lange Zeit nicht aus dem Kopf gehen wird.

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #297 am: 04.02.2014, 21:23:20 »
"Ich bin hier.", antwortet Mirrasshi dem kupferhäutigen Hünen. Auf seine zweite Frage antwortet sie aber nicht, denn ob sie tatsächlich wieder wach ist, ist sie sich nicht sicher. "Aber wo ist hier?", fragt sie stattdessen. Hilflos schaut sie sich um, hoffend irgendwo einen Hinweis, eine bekannte Ecke zu sehen, die ihr sagen könnte, wo sie sich befinden, oder wie sie hier hin gekommen sind.

Wenn ihr Erlebnis zuvor ein Traum gewesen war, dann ist dies offenbar immer noch ein Traum, oder sie sind tatsächlich alle wieder wach, aber wurden von irgend jemandem oder irgend etwas hier her gebracht. Beide Möglichkeiten rufen in der Hin ein unwohles Gefühl hervor, weshalb sie auf Tlacatls Vorschlag diesen Ort zu verlassen auch bekräftigend nickt. "Ich will hier nicht sein."

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #298 am: 06.02.2014, 10:41:59 »
Kurz war noch alles ruhig, dann hellte sich der Himmel auf und der Sand kam und kitzelte Kaska in de Nase. Schnell legte sie einen Arm vor das Gesicht um sich möglichst zu schützen während sie auf die anderen zu geht. Doch mitten im schritt zerbröckelt die Pyramide unter ihr und sie fällt. Ein kurzer Angstschrei entfährt ihr und dann kam die Dunkelheit.

Blinzelnd öffnet sie die Augen kein Sand oder Staub hat sich dort verklebt und auch ihre Nase ist frei von dem Sand. Sind wir wach, war der erste Gedanke der ihr durch den Kopf geht wobei sie sich kurz in den Arm kneift. Es tat weh aber konnte sie im Traum nicht auch fühlen. Doch dann die Worte der Anderen es Scheint sie hatte recht sie waren wieder Frei.

Geschickt Kommt die Tabaxi auf ihre Füße und schaut sich um. Die Statue faszinierte sie und stoß sie gleichzeitig ab. Sie verband nicht viel mit den Göttern außer Eha natürlich. Sie Kannte die Meisten großen Götter und bette auch ab und zu zu ihnen doch das hier war anders. Es war schön und doch gleichzeitig schrecklich. Auf den Vorschlag zu gehen nickte sie mit einem Lächeln "Ads hab ich schon gestern gesagt. Aber lasst uns den Ausgang finden unsere Sachen holen, vielleicht noch kurz Wasser auffüllen und dann diese verfluchte Stadt verlassen."

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #299 am: 06.02.2014, 12:14:50 »
Noch immer desorientiert und verwundert über das Geschehene, beschließen die Gefährten schließlich die seltsame Geisterstadt zu verlassen und sich dem Einfluss von Mictlanec zu entziehen. Gemeinsam verlassen sie die Halle in welcher die Statue aufgesteltl ist, zu deren Füssen sie sich wieder gefunden haben. Ob der Traum sie hierhergebracht hatte, oder ob sie hierher schlafgewandelt sind? Wer vermag es zu sagen? Achtlos lassen sie dabei die Schätze dort liegen.

Wie es scheint befindet sich die Statue im größten Palast der verlassenen Stadt, auf einer Plattform welche sich im Norden erhebt. Vermutlich war dies die Behausung des Herrn der Stadt, welcher die Statue in sein Heim hatte bringen lassen.
Oder hatte er sie selbst errichten lassen? Es bleiben viele Fragen.

Zumindest haben sie alle ihre Ausrüstung bei sich und scheinen wohlauf, ja sogar einigermaßen ausgeruht. Dabei nutzen sie, wie von Kaska vorgeschlagen, noch die Gelegenheit an dem alten Brunnen der Stadt ihre Wasservorräte aufzufüllen, was jedoch einige Kletterei und Anstrengung erfordert. Nachdem sie sich etwas gestärkt haben, lassen sie endlich die windumtosten und sandgepeitschten Ruinen hinter sich, hoffend auch diese Prüfung Tezcas bestanden zu haben.

Doch bis zur nächsten Siedlung lagen noch einige weitere Tage der Wanderung vor den Gefährten.
Tage in denen Tezcas sengendes Auge sie weiter prüfen und quälen würde ...

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