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Autor Thema: Das Haus des Tezca  (Gelesen 33504 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 2

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Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #45 am: 16.02.2013, 10:40:45 »
Yaotlchones plötzliches Verschwinden lässt Mirrasshi verwundert zurück. Sie ist sich nicht sicher, wie sie dieses Verhalten deuten soll. "Wer oder was ist eigentlich dieser Xiuhcoatl?", wundert sie sich, "Vielleicht irgend ein Gott der großen Leute, dem man morgens ein Opfer im Wald bringen soll?" Die Gebräuche der großen Leute sind für die kleine Hin immer noch ein Rätsel und noch bevor sie eine Frage dazu stellen kann, kommt auch schon die maskierte Frau zurück und beginnt in einer unverständlichen Sprache zu plappern und mit einer seltsamen Geste auf Mirrasshi zu deuten. Es dauert eine Weile, bis sie begreift, was hier vor sich geht.

"Halt!", ruft sie in plötzlichem Schrecken aus, und bringt mit einem gewaltigen Sprung Distanz zwischen sich und Necahual. Als sie landet hat sie schon zwei ihrer Dolche gezogen und eine kampfbereite Position an genommen. "Behalte deine Zauber für dich, alte Hexe!" Diese Frau war ihr von Anfang an nicht ganz geheuer gewesen. Auch wenn die anderen ganz freundlich zu sein schienen, war das vielleicht auch nur eine List gewesen, um Mirrasshi in Sicherheit zu wiegen und sie nun unter einen ihrer elenden Zauberbanne zu bringen? "Nicht mit mir!" Zu allem bereit funkelt die Wildling ihr Gegenüber zornig an.

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #46 am: 18.02.2013, 23:25:00 »
Necahual schaut zuerst zur Wildling und dann zu Tlacatl, doch dieser scheint nicht zu reagieren. "Da ist es, jetzt zeigt sie den Geist der in ihr wohnt!" denkt sich Necahual. Wohl weil sie Mirrasshis Messer nie in Aktion gesehen hat, ist sie von der angriffslustigen Pose der Kleinen gar nicht eingeschüchtert. Eine alte Hexe hatte sie noch niemand genannt - Necahual ist verwirrt, mehr über ihre eigene Handlung als über die der Wildling. "Ich selbst war immer die Ausgeschlossene gewesen.. und nun, nun wo ich Brüder und eine Gemeinschaft gefunden habe die ein Feuer teilt, nun bin ich diejenige die Außenstehende vor dieser Gemeinschaft fernhalten will! Doch diese Wildling vor mit den Messern.. die ist gefährlich, die ist nicht wie wir, die ist anders, wer weiss ob sie uns nicht doch fressen will?! ANDERS?! Habe ich das wirklich gedacht?" für einen Bruchteil einer Sekunde gleitet ihr Blick hinunter zu ihren Fingern an denen ihre krallenartigen Fingernägel auch von ihrer Andersartigkeit zeugen. "Yaotlchone hat richtige Klauen vom Geist des Jaguars, der nur schwach in mir ist. Die Wildling, die ist ganz anders, die ist klein und frisst Menschen!" versucht sie sich ein zu reden. Doch irgendwie merkt sie selbst, dass das alles nicht mehr so ganz stimmig ist. Dennoch schafft sie es nicht einen Schritt auf die Wildling zu zu gehen. Statt dessen zischt sie einfach nur zurück: "Das ist Lopango und kein Zauber!" Dann wirfst sie Tlacatl einen alles und nichts sagenden Blick zu, wie es nur Frauen können und macht auf der Stelle kehrt und stapft los. Da sie keine Aufgabe hat der sie nachgehen könnte und auch sonst kein wirkliches Ziel stapft sie einfach wieder zurück in den Wald.

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #47 am: 19.02.2013, 15:32:12 »
Als Necahual wieder in der fremden Zunge anfängt zu sprechen, wundert Kaska sich. Die Frau hat vorher doch Nexal gesprochen oder etwa nicht? Wieso spricht sie den jetzt so, dass man sie nicht verstehen konnte? Sowas ist unfreundlich und nicht das was sie als Umgangsform gelernt hatte. Erst als sie Handzeichen in die Richtung von Mirrasshi macht, wurde ihr schlagartig klar wieso. Ihre Augen verengten sich und ein leises aber bedrohliches Fauchen stieg aus ihrer Kehle hinauf.

Seit sie ein Kind war haben die Menschen sie anders behandelt einige übermäsig freundlich andere abweisend bis feindlich, manche haben sie sogar angebetet. Es war wohl wieder so weit, sie war kein Mensch also straften die Menschen sie dafür mit ihren Verhalten.

Als Mirrasshi dann plötzlich zurück sprang erschreckt sie das, nicht das Springen selbst sondern die Richtung. Kaska selbst war drauf und dran die Frau anzugreifen und sie wusste das es der Wildling nicht an Mut fehlte das hatte sie bei dem Kampf gegen die Wiedergänger bewiesen. Also wieso fürchtet sie sich? Nachdenklich schaut sie von einer zur anderen, sie selbst hatte sich beruhigt ihre Neugier hatte über ihre Verärgerung gedrängt: "Was ist eine Hexe?"
« Letzte Änderung: 20.02.2013, 14:18:20 von Eclipse »

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #48 am: 19.02.2013, 16:00:13 »
Tlacatl ist von dem plötzlichen Gang der Ereignisse sichtbar überrascht und verwirrt. Als Mirrasshi aufspringt, ihre Dolche zückt und das Fauchen Kaskas erklingt, hebt er seine Hände in einer beschwichtigenden Geste. "Ganz ruhig ... wie Necahual sagte hat sie keinen Zauber sondern lediglich in der Zunge meines Volkes gesprochen, die in euren Ohren fremd klingen muss." kurz versucht sich Tlacatl in Mirrasshis Lage zu versetzen ... er sitzt als einziger Mensch in einem Wildlingsdorf, während man mit dem Finger auf ihn zeigt und in einer für ihn unverständlichen Sprache spricht. Doch da erhebt sich Necahual und geht davon ...

"Schwester ... so warte doch ... " aber Necahual ist schon bald hinter der nächsten Hütte verschwunden, der Blick den sie ihm zugeworfen hatte, lässt den Lopango voller Verwirrung zurück. Im Glauben es wäre das Beste der jungen Frau ihre Ruhe zu lassen, versucht Tlacatl die Wogen zu glätten und wendet sich somit an die beiden exotischen Kreaturen vor ihm.

"Verzeih dass Necahual in einer fremden Zunge gesprochen hat, das war nicht nett." sagt er zu Mirrasshi "Bitte versteh, in ihrer Heimat erzählt man sich viele schlimme Dinge über euch Wildlinge, dass ihr uns Menschen gerne esst und dergleichen. Sie war einfach nur in Sorge um unsere Gemeinschaft, sei bitte nicht verärgert. In meiner Heimat gibt es keine Wildlinge, also erzähl mir doch selbst was an diesen Geschichten dran ist." vorsichtig versucht Tlacatl mehr über die Wildlinge zu ergründen.

Kurz wendet er sich noch mit einer Erklärung an Kaska "Hexen sind weise Frauen die zumeist allein in den Wäldern der wahren Welt leben und es verstehen die Macht der Geister zu nutzen. Man erzählt sich oft Schlechtes von ihnen, dass sie Flüche sprechen und Männer vergiften ... doch nichts davon trifft auf Necahual zu. Sie ist gütig und freundlich, ich schulde ihr mein Leben."

Wenn die Geschichten über Hexen nicht wahr sind, warum dann nicht auch jene über die Wildlinge? denkt Tlacatl noch bei sich.

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #49 am: 19.02.2013, 18:22:06 »
Yaotlchone hatte sich etwa 20 Schritt vom Dorf entfernt auf den Boden gesetzt. Missmutig lässt er die Tränen rinnen. Im Schutz des Lärm des Waldes bemüht er sich nicht still zu sein und wechselt Schluchzer mit dem ratternden Zurückziehen der laufenden Nase ab. Frustriert bricht er abgerissene Blätter und Äste zu kleinen Stücken, welche er wütend auf den Boden wirft. Erschrocken reisst er bei Mirrasshi's Ausruf den Kopf zurück zum Dorf, lässt sich jedoch gleich wieder in die innere Trauer zurückgleiten. "So fertig zitternder Tochtli" schilt er sich selbst. "Wenn wir wider zurück sind kannst du dich deinem alten Leben widmen. Die Fremden sind besiegt und alle freuen sich, Yaotl wieder zu sehen. Der wird wieder der alte und baut das Dorf auf. Die Geisterfrau hilft ihm dabei." Sich selbst wieder Hoffnung zugesprochen überwindet Yaotlchone seine Lethargie und springt auf. Doch so kann er nicht ins Dorf zurückkehren. Besser als grosser Trottel da stehen denn als weinender Schwächling. Die Spässe der anderen waren viel harmloser und man wird eher Akzeptiert, wie Yaotlchone früher lernen musste. Rasch sieht er die Pflanzenwelt um sich an und greift nach einem reizend erscheinenden Blätterwerk, welches er abbricht und sich ins Gesicht schlägt. Als auf das erste Brennen des Schlages ein Kribbeln folgt, ist er sich gewiss, dass die Schwellung seines Gesichts auf ein ungeschicktes hineinfallen in Nesseln interpretiert wird und nicht die Spuren des Weinens.
"Xiuh" tönt ein erster nasaler Suchruf. Nach einem engagierten Ausrotzen fährt ruft er wieder mit normaler Stimme fort "Xiuhcoatl, Essen!" und trampelt durch den Wald, immer noch zu aufgewühlt um richtig auf seine Schritte zu achten.

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #50 am: 20.02.2013, 14:07:43 »
Zornig starrt die Wildling Necahual hinterher, bis diese Aus dem Blickfeld verschwunden ist. Erst dann weicht die Anspannung langsam wieder aus ihren Muskeln und sie erlaubt es sich, sich wieder neben Kaska an die Feuerstelle zu setzen und ihre Klingen neben sich auf den Boden zu legen. Bei Tlacatls Erklärung für den Grund der Feindseligkeit seitens der maskierten Frau huscht ihr allerdings ein unwillkürliches Lächeln über das Gesicht. Fast hätte sie laut auf gelacht, wenn sie nicht noch so erbost gewesen wäre.

"Große Leute sind nicht zum Essen.", erklärt sie. Vor allem deshalb, weil Tlacatl zuvor den Begriff der Hexe für Kaska erklärt hatte und sie der Meinung ist, die Geste erwidern zu müssen. "Große Leute gehören den Göttern.", fährt sie dann fort und verzieht kurz das Gesicht, als die Erinnerung an ihre Hochzeitsfeier sie überfällt. "Zumindest gehören sie Zaltec. Deshalb hatte er auch seine weißen Teufel geschickt." Gegen Ende des Satzes spricht Mirrasshi immer leiser und ihr Gesicht verhärtet sich immer weiter. "Jetzt kann er nicht mehr besänftigt werden. Nur noch auf die Hilfe Tezcas können wir hoffen."

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #51 am: 22.02.2013, 03:18:35 »
Von seinem Beobachtungsposten auf dem Baum kann Xiuhcoatl zwar alles gut sehen, nur verstehen, was gesprochen wird, kann er nicht.
Und so schaut er interessiert zu, wie Yaotlchone das Dorf verlässt und kurz darauf anscheinend ein Streit zwischen der Kind- und der Geisterfrau ausbricht. Kurz überlegt er, ob er herabklettern soll, um einzuschreiten. Aber die Geisterfrau hat seinen Schutz abgelehnt... und ihm dann geholfen, seine Zähne und Schuppen zu bekommen. Während er noch in Zwiespalt mit sich ist, löst sich der Streit auch schon auf und Necahual stapft in den Wald.
Etwas beruhigt, klettert er vom Baum herab und bewegt sich vorsichtig in die Richtung, in der Necahual vermutet. Er hat beschlossen, daß sie nicht von den beiden bösen Wesen beeinflusst sein konnte. Sonst wäre es nicht zu der Auseinandersetzung gekommen.
Dann sieht er die Geisterfrau, wie sie scheinbar missmutig durch den Dschungel geht.
"Geistfrau?!", flüstert er in ihre Richtung aus seinem Versteck im dichten Unterholz.
"Geistfrau?! Hier bin ich!", kommt der nächste Ruf etwas lauter.
"Ich habe deinen Streit gesehen. Bist du jetzt überzeugt, daß sie uns Böses wollen? Selbst deinen mächtigen Beschützer mit dem Metallbeil haben sie schon so weit unter ihre Kontrolle gebracht, daß er dir nicht zur Seite gestanden hat. Lass uns jetzt aufbrechen, bevor es jemand mitbekommt. Nur du und ich. Andere sind nicht nötig!"
Eindringlich redet er auf Necahual ein.
Doch dann verstummt er, denn ein Ruf ist an seine Ohren gedrungen.
"Schnell, verstecke dich hier bei mir! Da kommt jener, der mir Schimpfnamen gibt."

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #52 am: 23.02.2013, 18:07:49 »
Missmutig über das Ergebnis ihres Gesprächs mit Tlacatl, kommt ihr die Ablenkung, welche Xiuhcoatls Ruf nach ihr verspricht, nicht ungelegen. Als sie ihn im Dickicht endlich ausmacht, stellt sie zufrieden fest, dass er die Waffe und das Schild bei sich trägt.  "Da bist du also. Zufrieden mit dem Tausch?" wirft sie eine kurze fast schon überflüssige Frage ein. Doch statt zu antworten spricht sie Xiuhcoatl direkt auf die Situation mit Tlacatl und den beiden anderen an. Sie schnauft hörbar die Luft aus der Nase und verzieht ein wenig den Mund. "Das war kein Streit. Die dumme Wildling versteht nur kein Lopango und Tlacatl.." Necahual hält sich und ihre Enttäuschung zurück. "Auch wenn er mein neuer Bruder ist so muss ich auf meinen eigenen Geist achten." "Er ist nicht mächtig. Er ist nur ein Mann mit einer Waffe in der Hand und bereit diese für seine Brüder und Schwestern ein zu setzen." Sie zögert als ihr Xiuhcoatl vorschlägt, dass sie mit ihm kommen soll. Tief in ihrem inneren spürt sie, dass dies nicht der Weg ist, welcher der Lebensfluss für sie vorhergesehen hat. "Nein." ist ihre bestimmte, kurze Antwort.

Dann vernimmt auch sie die Rufe Yaotlchones. "Du bist ja wie ein großer Mara![1] Sei nicht albern, vielleicht will er es wieder gut machen und bringt dir darum Essen." entgegen Xiuhcoatls Anweisung bleibt sie einfach stehen und wartet ob er weiterhin versteckt bleibt.[2]  
 1. 
 2. 
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« Letzte Änderung: 23.02.2013, 18:16:38 von Necahual »

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #53 am: 25.02.2013, 14:58:47 »
Tatsächlich beruhigt es Tlacatl etwas, dass Mirrasshi in der Tat erklärt, dass in den Geschichten von menschenfressenden Wildlingen keine Wahrheit liegt. "Dann ist euer Volk ja gar nicht so verschieden von uns großen Leuten." sagt er, doch eigentlich schwingt etwas Wehmut in seiner Stimme mit, denn mittlerweile sah er in den Götteropfern nichts Gutes mehr. Der Opferkult der Nexalaner hatte schier exzessive Ausmaße angenommen und womöglich hatte sie nur die gerechte Strafe ereilt, für das was sie der wahren Welt angetan hatten. Doch noch immer war es ihm ein Rätsel, warum Necahual solche Angst vor der kleinen Wildlingsfrau hatte?

Schließlich ging ihm auf, dass das Volk der Itza als eines der wenigen der wahren Welt, vor langer Zeit bereits die Menschenopfer aufgegeben hatte. Wenn die Wildlinge also Menschen opferten, derer sie im Dschungel habhaft wurden, dann war es kein Wunder, dass die Menschen von Payit sie fürchteten. Und so erwächst aus einer Geschichte über menschenopfernde Wildlinge schnell eine Geschichte über menschenfressende Wildlinge. Aber hatte Mirrasshi auch recht mit dem was sie über Zaltec sagte?

"Ihr beide sprecht viel über die weißen Teufel ... es klingt so als hättet ihr bereits Kontakt zu ihnen gehabt." sagt er zu Kaska und Mirrasshi gleichermaßen "Ich bin ihnen in Payit einmal kurz begegnet und selbst das hätte mir fast das Leben gekostet, wenn Necahual mich nicht gerettet hätte. Woher wisst ihr also so viel über sie?" hakte er interessiert nach. Derweil blickte er immer wieder zum Waldrand wo Necahual verschwunden war. Hoffentlich hatte sie sich weider beruhigt ...

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #54 am: 25.02.2013, 16:20:54 »
"Eine Hexe ist eine Art Schamanin." murmelt Kaska kurz bei der Erklärung von Tlacatl und nickt kurz abschließend als Zeichen ihres Verständnisses. Als dann auch Mirrasshi die Geschichten um ihr Volk aufklärt ist Kaska froh "Hoffen wir das es weniger Streit gibt zwischen dir Mirrasshi und den Menschen, wenn sie dich nicht mehr fürchten. In meinem Dorf gab es keine Opfer den wir gehören alle den Göttern ob wir leben oder nicht und wenn die Götter uns zu sich rufen, dann werden wir auch gehen ohne Einmischung von uns niederen Wesen."

Bei der Erwähnung der Neuankömmlinge verzieht sie allerdings die Miene wie als ob sie an etwas Schmerzhaftes denkt. Allerdings fasst sie sich recht schnell wieder und fängt in trägen Tonfall, mit ihrer Geschichte an: "Ich war da an dem Tag an dem sie in diese Welt kamen. In ihren Schiffen kamen sie aus dem Land der untergehenden Sonne. Schiffe sind riesige Kanus die Tücher angespannt haben um sich fort zu bewegen. Sie sagten dass das Land der Götter nun ihnen gehörte und ein Kampf brach aus. Sehr viele starben an dem Tag , doch nicht einer ihrer Krieger in Metall starb auch wenn ein paar verletzt wurden. Ihre Waffen waren unseren überlegen und ihre Kleidung für uns undurchdringlich. Nun es war ein düsterer Tag obwohl es der schönste des Jahres war. Manche würden sagen ich hatte Glück den ich verlor niemanden der mir wichtig war durch die Kämpfe. Nun ich lebte ein Jahr bei einem von ihnen. Sie sind große Krieger aber keine guten Menschen. Ich lernte viel von ihnen und wenn ich es schaffe hoffe ich das ich auch in ihr Land fahren kann. Doch zuvor muss ich unsere Welt sehen." Als sie den Teil des Schlachtens hinter sich gelassen hatte wurde ihre Stimme wieder wärmer und aufgeregter auch das Funkeln kehrte in ihre Auge zurück. Am Ende kommt noch eine Warnung scharf und leise "Nun das ist meine Geschichte über sie, es ist nicht alles, aber alles was ich euch verraten werde also fragt mich nicht weiter."
« Letzte Änderung: 25.02.2013, 16:33:54 von Eclipse »

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #55 am: 27.02.2013, 03:45:13 »
Kurz blitzt es in Xiuhcoatls Augen auf, als ihn Necahual einen Mara nennt.
"Du bist auch nicht besser, als jener!", zischt er ihr entgegen und weist in die ungefähre Richtung, aus der Yaotlchones Stimme erklungen ist.
"Wie kannst du Xiuhcoatl mit einem Hasen vergleichen.
Wegen des Tausches bin ich dankbar, deshalb vermag ich die lodernde Flamme in meinem Herzen klein zu halten. Aber schüre sie nicht weiter; sie würde dich verbrennen!
Was dein Mann will, ist für mich nicht von Belang. Xiuhcoatl kann sich seine Beute selbst suchen."
Immer noch wütend nimmt er das Essen, das Necahual ihm mit Waffe und Schild gebracht hatte, wieder aus seinem Beutel und reicht es ihr.
"Hier, nimm zurück!
Ich dachte, du würdest sehen können, wie die bösen Geister deine Begleiter mit ihrem Netz umgarnen.", fügt er dann leise und ein wenig enttäuscht an, während er wieder spurlos im Unterholz verschwindet.
"Wieso kann sie es nicht sehen? Wieso besteht sie darauf bei diesen beiden Herdentieren zu bleiben, statt mit dem Jäger frei zu sein? Ist es, weil sie die Anführerin ist? Aber wieso wählt sie ausgerechnet furchtsames Vieh als Begleitung?"
Verwirrt über seine Gedanken und die damit einhergehenden Gefühle sucht er erneut sein Beobachtungsversteck in den Bäumen auf.

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #56 am: 27.02.2013, 07:08:48 »
Wildes rascheln im Unterholz und lautes Knacken zerbrechender Äste kündigen Yaotlchones kommen an, bis er schliesslich bei Necahual aus der Vegetation hervorbricht. Offensichtlich wählte er weniger einen Weg als schlicht in gerader Linie sich vorwärts zu bewegen. Aus dem rötlichen, leicht angeschwollenen Gesicht blinzeln seine zusammengekniffenen Augen auf Necahual. "Oh, ich dachte ich hätte Xiuhcoatl gehört, doch du hast mit den Geistern gesprochen," stellt er fest. "Denkst du, er jagt sein Essen selbst?" Ein kurzes Grinsen huscht über Yaotlchones Gesicht. "Bestimmt fängt er Vögel. Hi hi. Diese starrt er einfach mit seinem Todesblick an und sie fallen vor schreck den Baum runter." Yaotlchone beginnt zu Lachen und deutet auf sein Gesicht "Ha, ha, und ich bin geschützt dagegen, da ich beinahe nicht mehr aus meinen Augen sehe. Ich bin wohl bei der Suche in die falschen Blätter gestolpert. Doch jetzt geh ich das Brennen kühlen. Kommst du mit ins Dorf?"

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #57 am: 27.02.2013, 18:56:46 »
Necahual schaut Xiuhcoatl ungläubig an. "Eingeschnappt und dann droht er mir auch noch!" "Du hast Recht Xiuhcoatl, du bist kein Mara. Doch kennst du das Sprichwort über den getroffenen Cachorro-do-mato[1]?" setzt Necahual nach, denn so leicht lässt sie die Drohung Xiuhcoatls nicht auf sich sitzen. Gleichzeitig fragt sie sich jedoch was mit ihrem Bruder wirklich los ist: "Warum bildet er sich ein, dass sein Herz alle Menschen hasst? Welcher Geist hält ihn umschlungen?"[2]

Als Xiuhcoatl von Tlacatl als ihrem Mann spricht muss sie zwei Mal hinhören. "Warum dreht seine Zunge meine Worte um? Ist es Neid auf das Geschwisterband zu Tlacatl, der ihn so unberechenbar macht?" Außer Fassung nimmt Necahual die Nahrung wieder entgegen, welche sie für Xiuhcoatl zusammen mit den Waffen in den Wald getragen hatte. So steht sie da als Xiuhcoatl ihr den Rücken zudreht und verschwinden will. "Unterschätze nicht deine Brüder aus Lopango - Mutter Matzica wird durch mich auch sie schützen." sagt sie noch ehe Xiuhcoatl ganz verschwunden ist.

Lange Zeit um über die Begegnung nach zu denken bleibt ihr jedoch nicht denn nur wenige Augenblicke später steht schon Yaotlchone vor ihr. Sofort fallen ihr seine Augen auf welche rötlich, geschwollen zu kleinen Schlitzen geworden sind. "Ich wünschte ich hätte mit den Geistern gesprochen." antwortet Necahual noch etwas in Gedanken. "Er wird sein Essen selbst jagen." Sie zeigt Yaotlchone das Frühstück welches er ihr wieder zurück gegeben hat. Auch wenn ihr der Witz Yaotlchones nicht zusagt, so hätte sie doch gerne wieder ein mal gelacht. Lange scheint ihr dieser fröhliche Geist verschlossen geblieben zu sein. "Ist das Leben, denn wirklich so ernst?!" fragt sie sich und sehnt sich zurück in die Einsamkeit des Waldes am Ufer des Yana Stroms, wo ihr die Waldgeister zuflüsterten und sie fröhlich und unbeschwert eins mit dem Wald sein konnte. "Lass, uns gehen Bruder." antwortet Necahual nachdem sie sich wieder besonnen hat. "Wasser wird deinem Gesicht gut tun."

 1. 
 2. Detect Magic
« Letzte Änderung: 27.02.2013, 18:58:54 von Necahual »

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #58 am: 27.02.2013, 19:11:20 »
Mit großen Augen schaut Mirrasshi zu Kaska hoch, als diese von ihrer Vergangenheit erzählt. Nicht nur ist sie überrascht darüber, dass die Katzenfrau überhaupt bereit ist, Tlacatl davon zu erzählen, noch viel mehr überrascht sie die Tatsäche, dass sich ihre Geschichten so zu ähneln scheinen. Als Kaska ihre Geschichte mit der Bitte beendet, keine Fragen zu stellen, ringt die Wildling eine Weile mit sich, bevor sie aber ihre Neugier dann doch die Überhand gewinnt.

"Also haben sie euer Volk auch versklavt.", platzt es aus ihr heraus, "Und jetzt seid ihr die einzige, die noch übrig ist, richtig?" Mit einem verständnisvollen Gesichtsausdruck verschränkt Mirrasshi die Arme und nickt entschlossen. "So wird es allen Völkern der wahren Welt ergehen, wenn die Legion nicht gestoppt wird."

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #59 am: 27.02.2013, 19:30:57 »
"Weisst du, Geisterfrau, ich glaube, ich weiss, wieso Xiuhcoatl immer allein ist," spricht Yaotlchone Necahual auf dem Rückweg an. Dabei versucht er sich in einem verschwörerischen Blinzeln, welches im geschwollenen Gesicht mehr wie ein unkontrolliertes Blinzeln wirkt als geheimnistuerisch. "Ich glaube er ist ein Priester Tezcas. Er muss ihm jeden Abend ein Opfer darbringen, doch will er es noch vor uns verbergen. Hast du gesehen, wie er die Feuerschlangen wie Brüder begrüsst hat?" Die Schwellungen verhindern, dass sich seine Augenbrauen zu einer wortlosen Hinweis anheben, dass die Frage rethorischer Natur war. So blickt Necahual einen Moment nur in ein unverändertes Gesicht, welches sie in einer Sprechpause anblickt. "Tezca hat Tlacatl ausgeschickt, um unserem Stamm zu helfen. Deswegen lief er auch durch das Haus von Tezca, um uns als Würdig zu prüfen. Deswegen konnte ich ihm auch so weit folgen. Dann liess er uns zusammen Gefangennehmen und schickte uns seine Feuerspeiende Echse Torkk. Doch gleichzeitig brachte er uns auch Xiuh." Mit wager Geste in die Richtung des Dorfes "Die Kleine und die Katze - bei ihnen weiss ich es noch nicht. Das wird die Prüfung im Haus von Tezca zeigen." Wieder folgt eine Pause, in der Yaotlchone aus unbewegtem Gesicht Necahual anstarrt. "Doch du wirst sie sicher schaffen, du warst ja mit uns an der Stange."

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