• Drucken

Autor Thema: Das Haus des Tezca  (Gelesen 33608 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 2

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Kaska

  • Beiträge: 175
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #165 am: 25.06.2013, 12:10:13 »
Kaska nähert sich langsam hinter den anderen dem Insektenwesen. Ob sie wohl allein ist. Sie scheint lange unsere Sprache nicht geredet zu haben daher werden Menschen wohl nur selten kommen, also ist sie nicht wie ich. Aber vielleicht gibt es einen Stamm dann könnte sie Glück haben und wäre unter anderen ihrer Art. Gewohnt lässt Kaska den Blick schweifen und erfasst die Landschaft und Gefahren darin.[1] Wenn sie alleine ist würde sie mit uns kommen ich sollte sie fragen, niemand sollte allein durchs Leben wandern. Dabei sieht sie ein Gesicht vor ihren Augen eins das sie seit der Opferreise nicht mehr gesehen hat so viel war passiert das sie fast den Schmerz vergessen hat. Aber da war er wieder nur ein kurzer Augenblick und er war wieder da. Welcher Idiot hat nochmal gesagt "Zeit heile alle Wunden", er hat vergessen zu sagen das manche Wunden nie aufhören zu schmerzen egal wie lange es her ist.
 1. Perception 25
« Letzte Änderung: 30.06.2013, 21:53:15 von Eclipse »

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Haus des Tezca
« Antwort #166 am: 03.07.2013, 14:30:22 »
Für einige Zeit herrscht Schweigen in der friedlichen Oase, besonders Xiuhcoatl betrachtet die Vorgänge mit kritschem Blick, aber auch der Rest der kleinen Gemeinschaft scheint nicht so recht zu wissen wie mit der Situation umzugehen ist. Einzig Necahual entspannt sich und begibt sich in das kühlende Wasser, welches den Staub der beschwerlichen Reise von ihrem Leib abwäscht.

Schließlich jedoch kommt Bewegung in die seltsame Kreatur, welche eine Weile lang still wie eine Statue verharrte und die Gefährten musterte. Mit einer Bewegung seiner dürren Arme ergreift sie eine am Stamm einer Palme liegende Kokosnuss und spaltet sie durch einen Schlag auf einen spitzen Stein. Dies wiederholt sie einige Male, bis jeder der Gruppe mit einer geöffneten Frucht versorgt ist.

Doch auch dieser Ort hält weitere Köstlichkeiten bereit wie die bereits wohlbekannten Feigen. So schien es als ob den Gefährten nach diesem qualvollen Tag der Wanderung durch Tezcas Haus, zumindest eine geruhsame Rast bevorstehen, denn sicherlich würde der morgige Tag ihnen erneut alles abverlangen und wer konnte schon sagen ob sie erneut einen solchen Ort finden würden?

Der Einladung folgend sind schnell einige trockene Hölzer vom Rand der Oase gefunden und bald darauf brennt ein munteres kleines Feuer, um dass die Wanderer ihre Decken ausbreiten, denn während Tezcas Haupt sich versinkt und das Wasser der Oase rötlich schimmernd lässt, wird es auch schon bald merklich kühler.

Xiuhcoatl

  • Beiträge: 385
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #167 am: 03.07.2013, 15:40:42 »
Xiuhcoatl weiß nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen soll.
Da die Geistfrau sagt, daß der Insektengeist das Wasser erschaffen hat, mißtraut er dem sonst so willkommenem Nass um so mehr.
"Wie lange macht es das schon? Woher wußte es, daß wir hier langkommen? Wie sind die Pflanzen so schnell gewachsen?"
Vorsichtig nimmt er eben diese genauer in Augenschein, gerade da er bisher wenig in Wüstengebieten unterwegs war und sich deshalb nicht so recht mit ihnen auskennt.
Natürlich vergisst er dabei nicht, auch den Rest der Umgebung im Auge zu behalten, denn wer weiß welche Kreaturen die bösen Geister sonst noch gerufen haben.
Die Gabe des Insektengeistes nimmt er zwar entgegen, aber anders als die anderen rührt er das feuchte Fruchtfleisch nicht an. Lieber nimmt er etwas aus seinem Beutel, um sich zu stärken.
Als sie das Lager aufschlagen, ist Xiuhcoatl aber dann doch verwundert, wie wenig die Geister miteinander gesprochen haben. Ist etwa der Plan sie alle ins Verderben zu stürzen, schon vorher geklärt worden?
Wieder überlegt er, wie er sich vor einem Zugriff der Geister schützen kann. Aber im Moment will ihm noch nichts einfallen.

Tlacatl

  • Beiträge: 375
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #168 am: 03.07.2013, 20:15:39 »
Ungläubig blickt der Krieger, der schon viele Gebiete auf seiner Reise gesehen hatte, auf die Kokosnuss, die in seinen Händen liegt. Er erinnert sich, diese Frucht schonmal gekostet zu haben[1], nachdem er sich fast die Hände blutig daran geschlagen hatte. Vorsichtig schnuppert er an der Frucht und hobelt mit dem Kupferbeil etwas von dem Fruchtfleisch ab, um es sich zur Gemüte zu fühlen. Vorsichtig kaut er darauf und blickt dabei zu dem Insektenwesen. Welch ein merkwürdiges Wesen ist es? Es scheint kein Interesse an einem Gespräch zu haben, da es Mirrasshis Worte einfach ignoriert, vielleicht aber versteht es auch nicht mehr Worte als einen Gruß. Dennoch bleibt Tlacatl in der Nähe von Mirrasshi, falls sie dennoch weiter ein Gespräch mit dem Insektoiden suchen will. Er muss sich sicher sein, dass er sein Wort hält.

Mühesam kaut Tlacatl auf den rohen Fasern des Fruchtfleisches rum und blickt mit kritischem Blick auf die Palme. Irgendwas daran ist falsch. Nicht nur, dass ein Wesen mitten in der Wüste Wasser zu erschaffen scheint, wie Necahual angemerkt hat, sondern dass auch noch Kokospalmen mitten in einer Wüste wachsen. "Welche Geister, Azul, sind hier am Werke?" Der alternde Krieger behält das sich freundlich gebarende Wesen grob im Auge, während er sich, wie Necahual, langsam dem Wasser nähert. Ganz vorsichtig nimmt er das Wasser in seine Handflächen und probiert es, betrachtet seine Farbe und versucht zu erfühlen, wie warm oder kühl das Wasser an seinen Händen ist. Er greift in das Wasser zum Grund und versucht den nassen Grund zu ergreifen und zwischen seinen Händen zu verreiben[2]. Erst dann steht er wieder auf und stellt sich wieder in die Nähe von Mirrasshi, um im Zweifelsfall zur Stelle zu sein. "Warum wachsen Kokospalmen in der Wüste? Welche Geister sind hier am Werk?"

Doch schon alsbald sind verteilen sie sich in der Oase und bereiten sich ein Feuer. Tlacatl bleibt die ganze Zeit schweigsam, auch seinen Gefährten gegenüber, ein ungutes Gefühl schnürt seinen Hals zu und so wirkt jenes, welches ihm in Tezcas Haus wie ein Wunder vorkommen sollte, wie eine hungrige Anakonda. Er erinnert sich daran, als er gerade wieder im Yanastrom erwachte dank Necahual, wie sie noch am selben Abend sahen, wie eine ungewöhnlich große Anakonda ein ganzes Wasserschwein fraß[3]. Was, wenn er eine Anakonda auch an diesem unwirklichen Ort in diesem Wasser lauert und nur darauf wartet, sie zu verschlingen? Unwillkürlich muss Tlacatl an den übergroßen Skorpion denken und blickt wieder zu dem jetzt wohlgesonnenen Insekt. Er würde, wenn er denn schlafen kann, nur mit einem Auge schlafen, so viel ist Tlacatl klar. Schweigend und grübelnd sitzt er am Feuer und reinigt seine Kleidung vom scheuernden Sand.
 1. Survival 16
 2. Willenswurf gegen Illusion (Disbelief) 5
 3. Anakonda frisst Wasserschwein
« Letzte Änderung: 03.07.2013, 21:54:03 von Tlacatl »

Yaotlchone

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #169 am: 05.07.2013, 17:53:59 »
Skeptisch betrachtet Yaotlchone über Tlacatls Schulter die Tätigkeiten des riesigen Insekts. Zunächst zuckt er zusammen, wie die Nuss in der Grösse von Mirrashis Schädel so einfach aufgenackt wird. Doch so wie er feststellt, dass dies eine Essensgabe der Hüterin dieses unverhofften Quells in der Wüste ist, lacht er laut los und zieht sich aus seinem Versteck hinter seinem Stammesbruder zurück. "Das hast du gut gemacht," sagt er Mirrashi in den Rücken und lässt seine Hände freundschaftlich auf ihre Schultern fallen, die er einen Moment lang wie ein stolzer Vater drückt. Entzückt von der Wendung die die einschüchternde Situation genommen hat, schliesst er Mirrashi innerlich ganz in seinen Stamm ein und ergänz "Schester."

Freudig quetscht er sich zwischen Mirrashi und Tlacatl nach vorne um von seiner Kokosnuss zu kosten. "Köstlich." Breit grinsend prostet er mit der Kokosnuss seinen Gefährten mit seiner Rechten zu, wärend er in seiner Linken Kaktusfeigen hält. Unentschlossen, was ihm nun besser schmecken sollte beisst er abwechselnd in die Feigen und das weisse Fleisch der Nuss. Als er letztere zur Hälfte ausgegessen hat, nutzt er die Schale der Nuss als Schüssel und schöpft sich Wasser aus der Oase. "Nicht so zaghaft Bruder" ruft er dem vorsichtigen Tlacatl zu. "Geniess dieses Geschenkt der Götter, so lange es da ist."

Am Feuer ist Yaotlchones Aufregung um die Begegnung der Gottesanbeterin noch nicht veflogen. "Wart ihr schon am Meer? Ich war da schon mal. Da hat es Wasser so weit das Auge reicht." Kurz überlegt er, wie er diese unglaubliche Situation den anderen erklären konnte. "Hm, stellt euch vor, ihr steht auf einer Düne in der Wüste. Wenn ihr euch umschaut, seht ihr so viel Sand. Stellt euch nun vor, dass sei Wasser. So sieht das Meer aus. Und wisst ihr, was ich glaube. So ein Meer entsteht vielleicht genau so wie wir es hier gesehen haben. Da steht ein oder auch hundert dieser grossen Wesen da und sie erbitten Tag ein Tag aus Wasser von Azul für dieses Wunder. Bis sich das Wasser so weit ersteckt, wie das Auge reicht. Und ich glaube, so wie hier die Oase uns nährt , so wollten sie uns auch schützen. Denn sie haben das Meer gemacht um die Fremden Teufel von uns fern zu halten. Doch die wussten es nicht besser und sind trotztem über das Meer zu uns gekommen. Vielleicht machen sie hier nun auch ein Meer, damit die Fremden nicht nach Lopanago kommen werden."

Mirrasshi

  • Beiträge: 403
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #170 am: 05.07.2013, 20:48:00 »
Auch Mirrasshi ist sichtlich verwundert darüber, keine Antwort von der riesigen Gottesanbeterin zu erhalten. Als diese jedoch beginnt, Kokos Nüsse zu knacken und den Gefährten diese an zu bieten wird ihr klar, dass es sich hierbei um die Antwort handelt. Offenbar nutzen diese Insektenwesen eher Taten als Worte. Seit die Wildling täglich mit den großen Leuten zu tun hat, hat sie sich an gewöhnt, die fremden Verhaltensweisen fremder Kulturen einfach hin zu nehmen und sich nicht länger darüber zu wundern.

Um ihren Respekt vor den Gebräuchen der großen Insekten zu zeigen, nimmt sie dann die Gabe auch schweigend entgegen. Sie zuckt zwar kurz zusammen, als sie plötzlich Yaotlchones Hände auf ihren Schultern spürt, entnimmt seinen Worten jedoch, dass er zufrieden mit ihr ist. Beruhigt, dass alles so erfolgreich verlaufen ist, hockt sie sich zu den anderen und genießt den überraschend Durst löschenden Effekt, den die unbekannte Speise hat, während sie erneut Yaotlchones aufgeregtem Geplapper lauscht.

Als er geendet hat, hält sie jedoch erstaunt inne. "Wasser so weit das Auge reicht? Ein Wasser so groß wie das Haus Tezcas?" Ungläubig blickt sie dem Mann ins Gesicht, kann aber kein Anzeichen für Unwahrheit erkennen. Eine Weile lang muss sie über die unfassbaren Konsequenzen, die diese Offenbarung hat nachdenken "Wenn es das ist, auch hier geschieht, sollten wir uns bald wieder auf den Weg machen.", schlägt sie mit unsicherer Stimme vor, "Wir werden sonst ertrinken."

Kaska

  • Beiträge: 175
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #171 am: 06.07.2013, 13:58:06 »
Vorsichtig kostet auch Kaska das Innenleben der Frucht. Sie verzog die Miene, es war nicht ganz nach ihrem Geschmack, aber besser als nichts, also aß sie schweigend weiter. Sie probierte auch das Wasser der Oase, selbst wenn dieses giftig wäre würde sie es nicht trinken würde sie sicher sterben. Doch es war frisch und schmeckte leicht süßlich nach diesem trockenen Tag. Als das Gespräch auf das Meer fällt horcht sie auf. "Du hast es schon gesehen? Es ist größer als das Haus des Tezca zu mindestens laut den Karten der Fremden, ist es sicher doppelt oder dreifach so groß. Und ich glaube nicht das es so entstanden ist. Hast du von dem Wasser getrunken?" Sie zeigte auf die Oase "Es ist eher süß als salzig, Wenn du das Wasser des Meeres trinkst wird dir schlecht und es schmeckt abscheulich."
« Letzte Änderung: 14.07.2013, 20:01:30 von Eclipse »

Tlacatl

  • Beiträge: 375
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #172 am: 10.07.2013, 11:19:14 »
Tlacatl hat sich inzwischen an diese Oase gewöhnt. Auch wenn ihm ihr Dasein aufgrund der unwahrscheinlichen Früchte erst Sorgen macht, helfen die Worte seiner Gefährten ihm, sich ein wenig der Entspannung hinzugeben und seine Deckung zu vernachlässigen. So stellt er es ein, sich argwöhnisch nach dem Insektenwesen umzudrehen, und immer wieder in die verdunkelnde Wüste hinauszusehen. Inzwischen hat er auch noch einen ausgiebigen Schluck Wasser zu sich genommen.

Der Krieger hört nun Yaotlchones Worte an und stellt sich das bildich vor. Ja, die Worte Yaotlchones machen Sinn für Tlacatl, auch wenn das Katzenwesen an ihnen zweifeln mag. Vielleicht kennt es die Geschichten nicht? Aber Tlacatl lässt es aussprechen und erklärt dann erstmals etwas über seine alte Heimat, auch wenn sie sich nicht mehr wie Heimat anfühlt für den alternden Krieger. "Azul und Tezca senden gerne Zeichen. Wenn du auf den Bergen des Feuers im Land des Feuers stehst, kannst du Azuls Unendlichkeit am Horizont erahnen. Wenn du hier in einer Oase stehst, musst du dich nur an ihren Rand stellen, um die Unendlichkeit Tezcas zu erfahren." Dann stand Tlacatl mit einer Geschichte Yaotlchones Theorie bei. "Dass das Wasser aber nach Salz schmeckt, liegt nicht daran, dass es nicht auf diese Weise von Azul geschenkt werden könnte. Ich glaube, es ist so, wie unser Freund es sagt. Und dass es salzig schmeckt, liegt an den Tränen der vielen Menschen, die sehen konnten, dass weißen Männer mit den Donnerstöcken, dennoch über das Meer kamen und ihre Familien nahmen sowie die vielen Tränen der Menschen, die von ihren eigenen Brüdern und Schwestern getötet wurden oder sahen, dass ihre Brüder und Schwester getötet wurden, um die Götter zu besänftigen und dann erkennen mussten, dass ihre Herrscher das nur taten, um ihre Macht zu erhalten und nicht, um die Götter zu versöhnen. Deswegen, Kaska, schmeckt das Meer nach Tränen der Trauer und erfüllt dich mit Schmerz, wenn du dennoch davon kostest. Es sind die Schmerzen der Leidenden, die du dann teilst."

Tlacatl widmet sich dann wieder der Entfernung des Sandes aus seiner Kleidung, sodass er ihn nicht so schnell wundscheuert, wenn sie weiter durch das Haus Tezcas reisen. Als er als gebrochener Mann das erste Mal diese Wüste durchquerte, ist er kopflos gewesen und die brennenden Wunden und der Schweiß brachten ihn beinahe um den Verstand. Nochmal wird es ihm nicht passieren. Das weiß er und dementsprechend sorgfältig ist er in der Reinigung. Fast schon abwesend fügt er noch. "Wenn dies hier ein Meer werden sollte, hoffe ich, dass es nicht auch so salzig werden muss."

Necahual

  • Beiträge: 327
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #173 am: 12.07.2013, 02:12:34 »
Necahual wundert sich zunächst über die Zurückhaltung ihrer Gefährten. "Bin ich zu unvorsichtig oder gar leichtgläubig?!" Für die Geisterfrau sind die Zeichen klar und so nimmt auch sie, ohne zu Zögern die Gabe des Insektengeschöpfs an. Leichten Schrittes wandelt sie zwischen den Pflanzen der Oase und beginnt damit ihre Vorräte für den Weitermarsch auf zu füllen wobei sie aber darauf achtet, nur die Früchte zu ernten die bereits auf dem Boden liegen. So schont sie die Pflanzen und zollt den Pflegern dieses wundersamen Ortes ihren tiefen Respekt.

Später am Feuer denkt Necahual über die Worte ihrer Brüder nach. "Bruder, glaubst du wirklich der Mensch ist von so großer Bedeutung als dass seine Tränen das unendliche Wasser salzen könnten?" Sie schaut Tlacatl fragend an. "Sind.. sind wir nicht eher ein Blatt an einem Raubgewächs[1], dass seine Wurzeln tief ins Mark des Mutterbaums bohrt um sich von ihrer Lebenskraft zu nähren?"
 1. Parasit
« Letzte Änderung: 12.07.2013, 22:25:06 von Necahual »

Kaska

  • Beiträge: 175
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #174 am: 12.07.2013, 19:55:10 »
Kaska hört ruhig zu. Klar sie glaubte das die Götter zu so einer Leistung im Stande wären, das Meer zu schaffen. Aber dazu brauchten sie keine Priester, die das Wasser beschwören. Doch als Tlacatl über die Tränen sprach, die das Meer salzig machten, kam wieder alles zurück. Der Schwall der Erinnerungen zerbarst die Maske die die Tabaxi trug und zeigte ein Gesicht, dass von Leid geplagt wurde, welches schnell zu dem einer Furie sich änderte. "Was weißt du von der Trauer und dem Leid das sie brachten. Was weißt du von der Hoffnung und dem Glück das sie uns nahmen. Was weißt du von der Angst und Verzweiflung die einen nicht mehr loslässt. Warst du da an dem unheiligen Tag an dem sie kamen. Hast du gehört wie die Frauen, Kinder und Männer schrien? Hast du gesehen wie das Blut und die Tränen Flüsse bildeten wo vorher Gärten waren. Erst wenn du es gesehen hast Bergmann, darfst du mir erzählen von der Trauer die sie brachten."

Nach ihrem Ausbruch veränderte sich ihr Gesichtsausdruck wieder, der Zorn wich und Entsetzen trat an seine Stelle. Was hatte sie getan, wieso hatte sie diesen Menschen hier ihre Seele gezeigt. Hatte sie sich nicht sonst immer besser unter Kontrolle gehabt. Gelernt Masken zu tragen die niemand sehen kann, Verkleidungen die niemand durchschaut. Und nun diese Fremden ihnen hat sie ein Stück ihrer selbst gezeigt. Schnell wirbelt Kaska herum und stürmt davon ...
Einmal um die Oase herum, bloß weg von den Menschen die nun in ihrem Leben waren.
« Letzte Änderung: 15.07.2013, 18:14:35 von Kaska »

Xiuhcoatl

  • Beiträge: 385
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #175 am: 13.07.2013, 17:03:51 »
Xiuhcoatl hält sich am Rande ihres Lagers auf, den Rücken gegen einen Baum gelehnt, damit ihn niemand von hinten angreifen kann.
Noch immer behält er wachsam die Umgebung im Auge und überlegt dabei, wie er diese Nacht die Menschen vor den bösen Geistern schützen kann.
Dem Gespräch lauscht er dabei nur am Rande.
Wozu sich auch Gedanken machen, warum etwas so ist, wie es von den Göttern geschaffen wurde. Wenn Wasser salzig und ungeniessbar ist, dann trinkt man es eben nicht.
Unwillkürlich lauscht er den Worten jetzt doch intensiver, als die Geistfrau sich zu Wort meldet.
Natürlich ist der Mensch zu klein, um mit seinen Tränen ein göttergeschaffenes Meer zu salzen. Das steht doch außer Frage.
Und natürlich ist der Mensch, oder zumindest der Jäger ein Raubtier, daß sich von der Welt nähert. Die andere Möglichkeit ist ebene jene, die die Beute wählt. Sie nähert sich nur von dem, was man ihnen zur Verfügung stellt.
Aber diese Dinge waren für Xiuhcoatl zu offensichtlich. Deshalb ist es nicht nötig, sie in Worte zu fassen.
Der Ausbruch der Katzenfrau überraschte ihn und ließ Xiuhcoatl unwillkürlich zu seinen Zähnen greifen, erwartet er doch, daß jetzt der Angriff der Geister erfolgt.
Aber gleich darauf läuft der böse Geist weg und läßt sie zurück.
"Soll ich ihr folgen? Bereitet sie jetzt, wo der Beilmann sie anscheinend beleidigt hat, ihren Plan vor?
Nein!
Es ist besser, wenn ich hier bei den anderen bleibe und weiter aufpasse."

Xiuhcoatl hat sich entschieden und lenkt seine Aufmerksamkeit wieder auf ihre Umgebung und die Gedanken auf eine gute Verteidigung, die er vorbereiten muß.

Yaotlchone

  • Beiträge: 133
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #176 am: 15.07.2013, 07:28:04 »
Während Yaotlchone noch mit einem zufriedenen zustimmenden Nicken Tlacatl zugehört hatte riss ihm Kaskas Ausbruch das Blut aus dem gesicht. Bleich und mit offenem Mund starrte er dem ihm immer noch fremden Wesen nachen. Zu klar reisst der Vorwurf Erinnerungen an die Gemetzel hervor, bei denen Yaotlchone dabei war. Bilder von Eingeweiden die aus den Bäuchen von Menschen quellen hervor, das Knacken wenn der Kupferne Ball eines Cuauholōlli auf den Schädel trifft. Der metallene Geschmack, wenn man mit bluttriefenden Händen durch das Gesicht fährt. Die Erinnerungen zogen an ihm, sagten ihm, Kaska tue ihnen unrecht. Sagen ihm, er solle ihr nachlaufen und den Lügenkopf von den Schultern reissen. Versprechen ihm Kraft vom Blut das er trinken kann. Yaotlchones Finger graben sich in den Boden ein, an dem er sich verkampft festzuhalten versucht. So  verankert um nicht vom Ruf des Krieges in seiner Brust mitgerissen zu werden blickt er rüber zu Tlacatl. Erst erblickt er dort ein noch jüngeres Gesicht, das Antlitz von Yaotl, der rechten Hand des Häuptlings. Dem früheren Tlacatl. Dieser schien ungerührt und spöttisch Kaska nach zu blicken. Er schien sich an den Schreien zu laben, die erklangen als er mit seinem Stamm die Dörfer der Nachbaren überfielen, grinsend auf die Ströme von Blut und Tränen zu weisen, die über die Terrassen hinunter fliessen. Ruckartig dreht sich das Antlitz zu Yaotl um, starrt ihn an und verblasst, hinterlässt nunmehr das ernste Gesicht von Tlacatl. Vom anbahnenden Blutrausch in Yaotl bleibt nur noch das heftig pochende Herz zurück.
"Lass gut sein, Bruder. Sie neidet nur die Stärke der Bergleute, die Schutz vor den Fremden bietet. Deswegen kommt sie ja mit uns zu unserem neuen Stamm."

Mirrasshi

  • Beiträge: 403
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #177 am: 16.07.2013, 12:37:51 »
Kaskas Ausbruch trifft auch Mirrasshi völlig unerwartet. So überrascht ist sie, dass mit einem mal alle Gedanken an gewaltige Meere und sogar die Gefahr, sich über Nacht in einem von diesen wieder zu finden aus ihrem kleinen Kopf verschwunden sind. Mit offenem Mund und großen, weit auf gerissenen Augen starrt sie die wütende Katzenfrau an, bis diese schließlich abbricht und abrupt die Gruppe verlässt.

"Kaska?" Mirrasshi lässt ihre Kokosnuss Schale einfach dort liegen, wo sie saß, als sie auf steht, um ihr zu folgen. "Also hat auch sie schlimmes erlebt.", denkt sie bei sich, "Also haben sie auch ihr Personen und Dinge genommen, die ihr wichtig waren. Aber dann ist das vielleicht Yaotlchone und den anderen auch so geschehen. Ist es vielleicht das, was uns alle verbindet und nicht nur die Gefangennahme durch die Opferjäger?"

Während Mirrasshi der Katzenfrau in einigem Abstand folgt, wird ihr klar, wie wenig sie eigentlich über diese Leute weiß, mit denen sie vom Schicksal zusammen geführt wurde. Sie hatten sich zwar zusammen geschlossen, um gemeinsam den Gefahren der Wüste zu trotzen, wissen aber eigentlich so gut wie nichts voneinander. Gerne würde sie daran etwas ändern. Gerne würde sie einen Weg finden, die Sorgen der Katzenfrau zu lindern, doch sie weiß einfach nicht, wie sie das anstellen soll. Und wenn sie ehrlich mit sich selbst ist, fürchtet sie sich auch ein wenig davor.

"Kaska?", wiederholt sie leise, in der Hoffnung, ihr Gemüt hätte sich ausreichend abgekühlt, um sie mit ihren Worten nicht nur weiter zu verärgern.

Tlacatl

  • Beiträge: 375
    • Profil anzeigen
Das Haus des Tezca
« Antwort #178 am: 16.07.2013, 16:58:59 »
Tlacatl will gerade Necahual antworten, als Kaskas Anfall über sie hineinbricht und genau jenes anfängt zu passieren, was Tlacatl ein Stück weit, wenn auch für die Lopangonesen, vorhergesagt hat. Kaska beginnt das Wasser der Oase durch die Trauer salzig werden zu lassen. Nur kurz zucken Tlacatls Mundwinkel, doch nicht, weil er zu einer Antwort ansetzen will. Stattdessen erträgt er Yaotlchones Blicke, die er nicht so ganz zu deuten weiß und blickt dann kurz Kaska hinterher.
Sie hat nicht verstanden, was Tlacatl mit dem Tlacatl gemeint hat oder sie ist noch nicht bereit es anzunehmen. Ihre Trauer ist egoistisch und dies wirft sie Tlacatl vor, obwohl dieser schon angemerkt hat, was ihm widerfahren ist. Der alte Krieger sieht also schnell ein, dass ein hinterhergehen keinen Sinn macht. Sie will ihn nicht sehen und hält ihn für jemanden, der nichts verloren hat, obwohl er ihr anderes bereits sagte oder zumindest angedeutet. Und so übergeht Tlacatl auch die Antwort an Necahual, die einen anderen Eindruck vom Menschen zu haben scheint. Sie hält ihn für klein. Tlacatl hält ihn für potentiell groß, solange er sich nicht an sich selbst vergeht.
Schließlich nickt er Yaotlchone nur mit dem ihn typisch grimmig-stoischen Blick zu und blickt dann ins prasselnde Feuer.
« Letzte Änderung: 16.07.2013, 17:01:06 von Tlacatl »

Eclipse

  • Moderator
  • Beiträge: 800
    • Profil anzeigen
    • Forgotten Realms - Maztica
Das Haus des Tezca
« Antwort #179 am: 20.07.2013, 16:13:53 »
Das Gespräch am Lagerfeuer hatte wohl die Gefühle hochkochen lassen und somit endet der Abend an diesem paradisischen Ort in einer doch eher gedrückten Stimmung. Friedvoll schlafen die Gefährten am Lagerfeuer ein, gut gesättigt. Etwas abgeschieden vom Rest lässt sich Kaska nieder, zu welcher sich schließlich auch Mirrasshi begibt, in der Hoffnung ihr etwas Trost zu spenden.

Das seltsame Insektenwesen zieht sich derweil zurück, lässt sich im Wasser nieder und behelligt die Wanderer nicht weiter, offenbar weiß die Kreatur auch gar nicht so recht mit den Besuchern umzugehen. Und so verläuft die Nacht doch ruhig und ohne Störungen durch andere, feindseelige Kreaturen aus Tezcas Haus. Es ist schließlich Tlacatls Entscheidung frühstmöglich aufzubrechen um nicht erneut der geballten Macht Tezcas ausgesetzt zu sein und so ist es der mächtige Krieger aus Lopango welcher die Gefährten weckt. Zwar so dass alle durchaus genug Ruhe für die kommenden Anstrengungen hatten, doch früh genug um bereits einige Stunden wandern zu können bevor Tezca sein Haus mit Gluthitze fluten würde.

Es ist noch recht dunkel und nur ein kleiner roter Streifen ist am Horizont zu sehen und so spendet Necahual mit ihren tanzenden Lichter etwas Helligkeit, während die Gefährten ihre Habe zusammen packen, das Lagerfeuer löschen und noch etwas von dem köstlichen Nass der Oase trinken. Die Vorräte werden noch einmal mit Feigen und anderen Früchten der Oase aufgefüllt, dann folgt eine kurze und unsichere Verabschiedung von der insektoiden Kreatur im Wasser ehe die Reise weitergeht.

Jenseits der Oase wandelt sich Tezcas Haus schließlich zu einer endlosen Sandmasse, wohingegen es am Anfang doch eher eine Steppe und einer Geröllwüste glich. Das Vorankommen in diesem Gelände gestaltet sich zunehmend anstrengender, vor allem für die kleine Mirrasshi, die mitunter tief mit ihren Beinen im Sand versinkt. Je weiter sich Tezcas Haupt zudem erhebt, umso heißer wird der Wüstensand und so verwundert es nicht, dass Mirrasshi am meisten unter der Wanderung leidet.[1]

Doch auch Tlacatl setzt die Reise zu, gerade ihm der die Gruppe antreibt die Morgenstunden für die Wanderung zu nutzen.[2] Nichts scheint in der endlosen sandigen Weite auf Siedlungen oder Bewohner irgendeiner Art hinzudeuten, bis die Gefährten inmitten der Wüste einen gewaltigen Steinkopf entdeckten, der aus dem Sand herausragte. War dies womöglich ein Momunment einer stolzen Stadt, die nun unter dem Wüstensand vergraben lag?



Womöglich ein Außenposten des mächtigen Payit, welcher sich vor unzähligen tunob hier befunden haben mag, als dieses Land noch anders beschaffen war? Im Schatten des mächtigen Steinkopfes machen die Gefährten Halt um zu verschnaufen, es wäre wohl ratsam so wie es Tlacatl vorschlug hier die Stunden der schlimmsten Mittagshitze abzuwarten. Das Wasser aus der Oase war in den Schläuchen der Gefährten mittlerweile warm geworden, dennoch spendete es Kraft, ebenso wie die köstlichen Feigen. Hier ließe es sich wahrscheinlich aushalten, ehe man zu späterer Stunde die Wanderung fortsetzen könnte.
 1. Rettungswurf übernommen -> 4 Punkte Betäubgsschaden
 2. Save ebenfalls nicht bestanden -> 3 Punkte Betäubungsschaden

  • Drucken