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Autor Thema: Das Haus des Tezca  (Gelesen 33599 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 2

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Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #210 am: 04.09.2013, 17:47:39 »
Yaotlchone will sich gleich nach Tlacatl's Zustimmung zu den Gebäuden aufmachen da pirscht Mirrasshi auf Xiuhcoatl zu. Schon will Yaotlchone zu einem kopfschüttelnden Kommentar über Kinder ansetzen, da geht in ihm die Erinnerung auf, wie Lactlia im Dorf reagierte, als er noch am Anfang seiner Ausbildung zum Krieger stand. Damals, bevor er mit seiner Feigheit alle verstörte. Immer wenn er mit anderen Mädchen sprach, machte sie komische Dinge um sich in den Vordergrund zu drängen. Yaotlchone verstand dies erst nicht, bis ihm gesagt wurde, dass sich Lactila in ihn verliebt hätte.
Beim Anblick, wie Mirrashi nach einem bösen Blick zu Necahual vor Xiuhcoatl verneigt und seine angebotene Auskundschaftung übernimmt wächst ein breites Grinsen über sein Gesicht. Mit der Hand verdeckt er sich den Mund, denn er wollte die kleine Halbling nicht vergraulen, doch wie sie zu den Bauwerken hin geht, beginnt er lauthals loszulachen.
"Hast du das gesehen Bruder?" wendet er sich an seine Mitreisenden zusammen. "Den Blick, den sie der Geisterfrau zugeworfen hatte, als er" mit dem Daumen deutet er auf Xiuhcoatl, ihr seine Hilfe angeboten hatte. Ich glaub, da ist jemand verliebt in meinen Bruder mit den grimmigen Augen."
« Letzte Änderung: 04.09.2013, 17:56:20 von Yaotlchone »

Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #211 am: 06.09.2013, 02:03:58 »
Das erste Mal seit sie gemeinsam reisen lacht Tlacatl. Er vergisst über Yaotlchones Anmerkung sogar, dass die kleine Wildhalblingin jetzt alleine aufbricht. Er achtet nicht darauf, ob Xiuhcoatl ihr gar nacheilt oder ob ihm dieser Moment nicht dafür geeignet scheint. Für einen Moment verlässt Tlacatl all diese Anspannung, die Sorge davor, in das Land zurückzukehren, welches einst Heimat gewesen ist, ihn aber dann vertrieben hat, weil es seinen Tod wollte. Für einen Moment schaut Tlacatl nicht mehr über seine Schulter nach irgendwelchen Sklavenjägern oder anderen Gefahren, obgleich sie gleich dort drüben in dieser Ruinen lauern können und gerade einen Zwischenstopp machen, nachdem sie vielleicht inzwischen auch Sklaven aus Lopango an sich gebracht haben. Für diesen einen Moment verliert Tlacatl diese Anspannung, da er sich für einen Moment nicht um sein Leben fürchten muss, sondern weil alltägliche Probleme Einzug halten und diese kleine Schicksalsgemeinschaft. Die zarten Blüten der Liebe oder zumindest ein Vorklang oder Nachklang davon. Tlacatl hält sich vor Lachen den Bauch und schnappt kurz nach Luft und schaut weiter Mirrasshi hinterher.

"Gefolgsamkeit ist gefährlich.", geht es dem Krieger den Kopf. "Blinde Gefolgsamkeit unter Menschen ist zwar ein großes Zeichen des Respekts, aber auch Quell des Ausnutzens dieser Macht. Xiuhcoatl scheint jedem Menschen zu misstrauen, auch jedem anderen Wesen? Wird er sie aus Angst ausnutzen oder wird er sie anerkennen?" Dann fasst Tlacatl sich wieder und der Ernst kehrt zurück in seine Miene, als hätte er einen Entschluss gefasst. "Sie wird nicht wollen, dass wir sie einholen. Sie bewegt sich wie ein Pakarana[1] in tropfender Nacht. Doch ich habe mein Wort gegeben. Wenn wir schon nicht mit ihr gehen, sollten wir nicht zu weit weg sein. Gerade nicht, wenn Raubvögel auf der Jagd sind. Folgen wir ihr in gebührendem Abstand."
Dann geht Tlacatl einfach los. Eine große Gruppe kann sich leichter verteidigen, vielleicht kann Mirrasshi sich gut verstecken. Doch sie soll nicht alleine dort sein. Nicht, wenn es so gefährlich sein kann. Und wenn dort Gefahr ist, kann Tlacatl helfen, dass Mirrasshi verschwinden kann. Wenn der Puma brüllt, hört keiner das Rascheln des Chinchillas.
 1. Pakarana
« Letzte Änderung: 06.09.2013, 17:12:58 von Tlacatl »

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #212 am: 07.09.2013, 17:25:24 »
Kaska war erleichtert als sie die Mauern vor sich auftauchen sah, dann aber misstrauisch, sie hatte zu viele Bilder in der Hitze gesehen die nicht da waren. Doch da auch die anderen sie sahen, mussten sie wohl da sein. Eine Stadt oder zu mindestens die Ruinen von einer. Kaska mochte Städte die Leute, der Lärm und der Geruch, währen die Erinnerungen nicht und wäre sie nicht ein so ruheloser Geist würde sie wohl nie die Stadt verlassen.

Mit einem lächeln hört sie den anderen zu, ein Feuer fahnde sie unpraktisch den sie hatte wenig Holz und dass musste für den Rest der Reise reichen. Als sowohl Xiuh als auch Mirrasshi anboten sich die Stadt näher anzuschauen wollte auch Kaska kurz anmerken das sie gehen könnte. Doch da war die Hin schon weg und sie sagte nur noch "Viel Erfolg!" Ihre Größe wird ihr helfen hier im Gelände nicht aufzufallen den es gibt kaum Plätze zum verstecken außer Sand

Bei Yaotlchones Worten musste die Tabaxi lachen. "Das ist keine Liebe, Mensch. Es ist Naivität." Wenige Worte doch war ihre Kähle so trocken das diese paar schon schmerzen verursachten.

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #213 am: 09.09.2013, 13:12:39 »
Xiuhcoatl hatte auf die Geistfrau geschaut und auf ihre Antwort gewartet, als die Kindfrau ihn so unvermittelt ansprach.
Irritiert schaute er sie an.
"Wieso Herr? Ist sie immer noch der Meinung, ich sei tatsächlich ein Sohn des Gottes?"
Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, nachdem sich die Kindfrau auf den Weg gemacht hatte.
"Ich werde besser Vorsicht walten lassen. Vielleicht will sie mich nur in Sicherheit wiegen."
Ohne ein Wort zu den anderen, ging er der Kindfrau hinterher. Und begann dann ebenfalls zu schleichen, als er sich den Mauern näherte[1].
Das Lachen der anderen klang überaus laut in seinen Ohren. Wenn sie so weitermachten, brauchten sie sich eigentlich nicht zu verstecken oder vorsichtig zu sein, denn in dieser Umgebung konnten solche Geräusche weit tragen.
Außerdem erinnerte es ihn an früher. Bestimmt hatte der beleidigende Mann einen Scherz auf Xiuhcoatls Kosten gemacht, über den sie sich jetzt alle amüsierten.
Er versuchte ebenfalls wie früher die Stimmen der anderen auszublenden und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Langsam näherte er sich den Mauern, achtete aber darauf, ein paar Meter hinter der Menschenfresserin zu bleiben.
 1. Stealth: 17
« Letzte Änderung: 09.09.2013, 13:14:32 von Xiuhcoatl »

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #214 am: 09.09.2013, 15:46:10 »
Schon von weitem versuchen Tlacatl und Necahual sich Näheres über die Stadt vor ihnen ins Gedächtnis zu rufen, doch die flimmernde Luft über dem Wüstensand macht es nicht einfach genaueres zu erkennen. Tlacatl zumindest, kann sich nicht daran erinnern an einer solchen Stadt auf seiner ersten Reise vorbei gekommen zu sein. Necahual durchforstet derweil ihr Gedächtnis nach Sagen und Legenden über die Länder südlich der großen Wälder von Payit. Die erste Stadt die ihr in den Sinn kommt ist Tewahca, die legendäre Stadt der Götter, die vor unsagbar langer Zeit errichtet wurde ... an einem Ort wo Quotal und Zaltec gekämpft hatten.

Doch hätte sie sich Tewahca größer vorgestellt, es hieß zudem, dass sich dort die größte Pyramide von ganz Maztica befand. Und wenngleich die Stadt vor ihnen über große Tempel verfügte, so machte sie nicht den Eindruck es könnte wirklich die sagenhafte Stadt der Götter sein. Der Baustil erinnerte sie an die überwachsenen Ruinen, die man in den Wäldern von Fern-Payit fand und so wie der vom Wüstensand vergrabene Koloss, so hielt sie es für am wahrscheinlichsten, dass es eine Stadt des alten Payitreiches war, womöglich schon vor sehr langer Zeit aufgegeben, als Tezca sein Haus in diese Hölle aus Sand und Hitze verwandelte.

So eilt Mirrashi geschwind voran um eben dies zu prüfen, gefolgt von Xiuhcoatl und in weiterem Abstand von den übrigen Gefährten. Als die Gruppe sich immer weiter der Stadt annähert, wird klar dass es wirklich nur Ruinen sind. Es finden sich keine Felder oder Häuser vor den Mauern der Stadt, die einst prächtigen und sicher mit Farben bemalten Tempel sind nun kahl und vom Sand abgeschliffen. Einige große Bauwerke wirken sogar so, als wären sie noch im Bau befindlich gewesen ...

Mirrasshi ist schließlich die Erste, welche den inneren Bereich der verlassenen Wüstenstadt betritt. Sogleich spürt sie, dass ein ungewöhnlich kalter Wind durch die Ruinen zieht und über ihren nahezu nackten Leib streift. Ein Grund womöglich, warum diese Stadt noch nicht gänzlich vom Wüstensand bedeckt war? Der zentrale Platz wird dabei von einer Pyramide dominiert, die dem Augenschein nach Tezca geweiht ist und ganz ähnlich aussieht wie das kleinere Gegenstück, in dem sie am Anfang ihrer Reise geschlafen haben.

Langsam rücken die übrigen Gefährten nach, während sich Mirrasshi heimlich wie ein kriechender Schatten umschaut. Umringt ist der zentrale Platz dabei von weiteren Tempeln, Palästen und sogar einem Hof der so wirkt als wäre er für das bekannte, mazticische Ballspiel gedacht. Dabei fröstelt es die kleine Hin und es wirkt auf sie fast so als würde sie im Wind, der heulend durch die Mauern zieht ein klagendes Stöhnen hören.

Auch den übrigen Gefährten wurde klar, dass hier sicher niemand mehr wohnte, doch boten die steinernen Bauten zumindest Schutz und Schatten. Vielleicht sogar die vage Hoffnung, dass es hier noch irgendwo einen Brunnen gab? Dennoch löste der heulende Wind und die gewaltigen, verlassenen Bauten bei allen Anwesenden ein seltsames Gefühl von Unbehagen aus.

Musikempfehlung: Shadow of the Colossus


Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #215 am: 11.09.2013, 23:54:35 »
"Dieser Ort ist wie Grimmauge, Bruder. Er ist leer und verlassen, entmenschlicht. Aber wie bei Grimmauge sehe ich Hoffnung, wenn ich sehe, dass Menschen ihn wieder betreten. So muss es in seinem Inneren ausgesehen haben, als wir - am selben Seil gefesselt - in sein Leben traten. Vielleicht finden wir auch hier etwas, was auf Leben deutet, wie wir es bei Xiuhcoatl fanden.", flüstert Tlacatl Yaotlchone zu, während sie die sich hoch auftürmenden Bauten ansehen.

Schnell löst er sich jedoch von dem Mann aus Lopango, um sich an der großen Baustelle sattzusehen. All diese bautechnischen Möglichkeiten, die hier noch offen liegen, auch wenn aufgrund Tezcas Hitze kaum Hoffnung für sie besteht, erfassen Tlacatl sofort. Eigentlich hat er ein großer Baumeister seines Volkes werden wollen. Sie haben ihn aber nur als Krieger gesehen und so durfte er Orte, die mit den Kriegern assoziiert waren, auch ein- oder zweimal restaurieren oder ausbessern. Sie ließen Tlacatl vielleicht eine Mauer aufrichten, aber die große Kunst des Bauens? Wie sehr hat in seiner Jugend sein Herz danach getrachtet, den Göttern zu Ehren riesige Pyramiden errichten zu lassen, die so ausgefeilt und so schön sind, dass sie sogar den Göttern die Sprache verschlagen. Dieser Ort kann ein Ort gewesen sein, der von jemanden mit ähnlichen Ambitionen gebaut wurde, wie Tlacatl sie einst hegte, doch hat dieser die Götter mit seinem vielgesichtigen, unklaren, überladenen Gesicht - einer verzerrten Grimasse gleich - wohl erzürnt. Im Besonderen muss er Tezca erzürnt haben, der den Lehm brüchig, die Brunnen trocken und die Menschen zu leblose oder fliehende Hüllen gemacht hat. Aber hinter jeder vor Schmerz oder Furcht verzerrten Fratze steckt das eigentliche, schöne Gesicht. Wahrscheinlich haben die Menschen diesen Ort aus Furcht vor Tezca gebaut und in ihrer Angst nicht den klaren Gedanken gehabt, als sie diese Siedlung angelegt haben.

Tlacatl beschließt, hypnotisiert von der schaurigen Schönheit dieses Ortes, durch die Ruinen zu wandern und dieses verborgene, schöne Gesicht zu suchen. Doch so, dass er seine Gefährten auch weitestgehend im Blick hat. Er fragt sich, wie die Stadt aufgebaut ist, nach welchem Muster sie wohl entstanden sein mag, nach welchem Gedanken sie geformt ist[1]. Danach müsste er eigentlich, ohne seinen Augen trauen zu müssen, wissen, wo der Brunnen versteckt ist und welche Gebäude wohl die sichersten sein würden. Er wird jedes fragliche Gebäude ausreichend untersuchen, um sicher zu sein. Aber irgendwas sagt ihm, dass der Tezcatempel am meisten Sorgfalt in dieser Hinsicht erhalten wird. Es scheint notwendig, dass man ihn an diesem Ort besänftigte und weiter besänftigen muss. Ob hier auch alles mit einem Überfluss an Menschenopfern anfing, ehe es in die Brüche ging?

Während Tlacatl so schweigsam durch die Ruinen schlendert und die Eindrücke, irgendwo zwischen Staunen und Entsetzen, Hässlichkeit und hoher Schönheit, auf sich einwirken lässt, vergisst er aber nicht, wie unwohl an diesem Ort ist und beobachtet ihn und seine Gefährten, wo immer es ihm möglich ist[2].
 1. Wissen (Baukunst) 20
 2. Wahrnehmung 21 - Gewürfelte 20.

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #216 am: 13.09.2013, 08:26:46 »
Yaotlchone blickt das riesige Werk empor. Der kalte Wind zerzaust seine Haare und lässt ihm mitten an einem Wüstentag ein kalter Schauer über den Rücken wandern. Der aufgrund der Hitze und Anstrengung verschwitzte Körper kühlt merklich aus. Der sonst als belebend geltende Hauch des Windes wühlt sich durch die Fenster und Winkel der stadt und entlockt ihm ein Heulen, dass vom Tod der Stadt statt von deren Leben kündet. "Nein Bruder." entgegnet Yaotlchone Tlacatl ebenfalls flüsternd. "Grimmauges starren kann nur mein Herz beklemmen. Dieser Ort droht es zu zerdrücken. Hinter Grimmauges Blick steckte mehr Leben als in den Augen der anderen Angebundenen. Dieser Ort blickt leerer als die dumpfen Sklavenaugen. Es ist das Starren eines Toten, der seinen letzten Atemzug als Heulen bis an das Ende der Zeit verlängern will."
Yaotlchones Blick streift durch die tote Stadt. Sie vermag in ihm keine Neugier zu erwecken. Im Gegenteil, das Unbehagen der Stadt erstickt seine Neugierde. Die Abwesenheit von Geräuschen lebender Bewohner erinnerte ihn an sein Dorf nach dem Massaker der fremden Teufel. Damals fanden sich noch überall Blutflecken. War sein Dorf jetzt ebenfalls so leer? Fallen die grünen Terassen, die er mit der Kraft seiner eigenen Händen bestellte, ebenfalls Tezcas strafendem Blick zum Opfer? Heulen die Häuser seines zu Hauses nun auch einsam ihrem Tod entgegen, allein gelassen nachdem auch er selbst sich aufmachte. "Ich muss doch zurück nach Hause. Sie brauchen auch einen Stamm der sie belebt." haucht er den Gebäuden dieser Stadt entgegen, die ihn Anklagend anzublicken scheinen.

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #217 am: 14.09.2013, 04:14:14 »
Xiuhcoatl schleicht nur zögerlich hinter der Kindfrau in die Stadt.
Er mag...., nein, er haßt Städte. In ihnen wohnen Menschen.
Wesen.
Viele und immer mehr.
Er weiß, was passiert, wenn er gegen sie seine Macht benutzt. Sie rotten sich wie eine Herde zusammen und werfen sie gegen ihn zurück.
Ihn fröstelte.
"Aber nicht aus Angst!", sagt er sich. "Ich bringe die Angst!", sagt er sich immer wieder im Geiste vor und redet sich ein, daß das Frösteln vom kühlen Wind kommt.
Als er weitergeht, werden seine Schritte langsamer.
Er kann sie hören. Und sehen. Wenn auch nur einer herauskommt, kann er seine Macht einsetzen.
So aber teilen sie ihr Leid im Wind mit und schauen ihn anklagend aus den dunklen Fenstern und Türen der Gebäude an. Er weiß es. Und sie wissen es auch.
Die Beute wird zum Jäger. Und sollte die Beute nicht Angst vor dem Jäger haben?
Ihn fröstelt es noch mehr.
"Nur...nur...der Wind! ICH ....bringe .............die Angst! .......Ich ..........bin ..........der ..............Jäger!" Seine Gedanken werden ebenfalls langsam.
Er blickt sich gehetzt um. War da nicht ein Schatten.
DA! Ein Word im Wind!
Wird ihm jetzt zum Verhängnis, daß er den Namen Tezcas Kindes trägt? Klagen sie ihn an, weil sein angeblicher Vater wohl ihre Stadt, ihr Leben zerstört hat? Werden sie ihn jetzt jagen, bis er vor Erschöpfung zusammenbricht?
Ist er am Ende doch die Beute?
Als er auf den Platz kommt, stockt ihm der Atem.
Er taumelt gegen eine der Wände und fällt auf die Knie.
Von überall schauen sie ihn an, er kann es genau fühlen. Sie wissen, daß er gegen sie alle zusammen machtlos ist.
Sie rauben ihm seine Macht!
Xiuhcoatl will weglaufen, aber die hunderten, tausenden Augen die ihn aus finsteren Fenstern und Türen anstarren, von ihm nur gefühlt nicht gesehen, werfen ihn zurück durch sein Leben.
Jetzt weiß er es. Es sind all jene, die er mit seiner Macht bedacht hat. Jeder Einzelne ist hier her gekommen, um ihn jetzt anzuschauen. Mit dem Blick, den die Dörfler damals hatten. Aber es sind mehr als in seinem Dorf.
So viele mehr!
Ein Wimmer entkommt seiner geschundenen Kehle. Mühsam hebt er die Arme über Kopf, wie um ihn zu schützen. Wie, um sie auszusperren.
Zitternd hockt er da.
Zusammengekrümmt.
Weinend.
Ängstlich!
« Letzte Änderung: 14.09.2013, 04:16:42 von Xiuhcoatl »

Mirrasshi

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Das Haus des Tezca
« Antwort #218 am: 14.09.2013, 13:11:10 »
Versonnen betrachtet Mirrasshi die verlassenen Gebäude um sich her. Hier lebte schon lange niemand mehr, das ist offensichtlich. Ein wenig ist die Hin enttäuscht über diese Tatsache. Eine bewohnte Stadt hätte das Ende der langen Prüfung bedeutet. Im gleichen Moment erkennt sie aber, dass Enttäuschung immer bedeutet, dass zuvor eine Hoffnung da gewesen sein musste. Hatte sie wirklich gehofft, dass Tezcas Prüfung nun schon vorbei sei? Sogleich schämt sie sich für diesen bisher unbewussten Gedanken und beschließt zu ihren Gefährten zurück zu kehren und ihnen Bericht zu erstatten. Ach sie sollten wissen, dass ein Ende noch nicht in Sicht ist.

Schnell erkennt sie, dass ihre Gefährten ihr anscheinend gefolgt sind. Erst jetzt gibt sie ihre geduckte Haltung auf, die ihr so in Fleisch und Blut über gegangen ist, dass es ihr beinahe leichter fällt, sich zu verstecken als nicht. Es ist ihr zwar nicht Recht, dass sie nicht auf ihre Rückkehr gewartet hatten, denn sie weiß, dass große Leute sich kaum verstecken können, aber da ihnen hier ohnehin keine Gefahr droht, stört sie sich auch nicht daran. Vielleicht haben sie durch ihre Größe schon vorher sehen können, dass hier niemand mehr lebt. Tlacatl betrachtet die Bauwerke mit bewunderndem Blick, während er wie üblich versucht, die gesamte Gruppe im Auge zu behalten, Yaotlchone beäugt die leeren Gemäuer hingegen mit deutlichem Unbehagen, und Xiuhcoatl...

Was die Hin da erblicken muss, lässt sie erstarren. Der Sohn des Tezca hockt nur auf dem Boden, ängstlich zitternd und schwach wie ein Kind. Einige Male blinzelt sie, wie um dieses Bild vor ihren Augen zu vertreiben. Das kann einfach nicht sein. Das darf nicht sein! Er ist der Sohn des Tezca. Er ist nicht schwach. Er war immer der stärkste von ihnen allen. Was kann nur in ihrer Abwesenheit geschehen sein? Ist das wieder ein Prüfung?

Natürlich! Es muss eine neue Prüfung sein. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Doch sieht sich die kleine Wildling nun auf ihre wohl schwerste Probe gestellt, denn sie hat nicht die leiseste Vorstellung davon, wie sie sich verhalten soll. Ein Kind würde sie versuchen, zu trösten und in den Arm nehmen, aber Xiuhcoatl ist kein Kind. Ganz im Gegenteil. Sie erinnert sich noch zu gut daran, wie sie vor ihm im Staub gelegen und um ihr Leben gefürchtet hat, oder wie sie ihm das Herz des Riesenskorpions geopfert hat. Das alles machte doch ihn zu dem Stärkeren und sie zu der Schwächeren. Wie soll sie da in der Lage sein, ihm zu helfen?

Schließlich ringt sich Mirrasshi dazu durch, dass irgend etwas zu tun auf jeden Fall besser ist, als nichts zu tun. So geht sie langsam und vorsichtig auf den zusammen gekauerten Jäger zu und versucht einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen als sie neben ihm steht. "Herr...", beginnt sie leise, als sie ihm die Hand auf seine zitternde Schulter legt. Erst jetzt bemerkt sie, wie sehr sie auch selbst zittert. "...geht es euch nicht gut? Kann ich irgend etwas für euch tun?" Echte Besorgnis steht ihr ins Gesicht geschrieben während sie auf eine Antwort des Mannes wartet, zu dem sie bisher nur auf geblickt hatte.

Necahual

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Das Haus des Tezca
« Antwort #219 am: 15.09.2013, 00:01:32 »
Unsicher ob sie das richtige tun, schreitet Necahual hinter ihren Brüdern in die Stadt. Als Kind des Waldes hat Necahual kaum Städte von solchem Ausmaß gesehen und so bleibt sie immer wieder erstaunt stehen und blickt in die dunklen Augen und Münder der Steinernen Häuser. "Wie ein verlassener Bienen Stock." stellt sie verwundert fest und geht dann einige Schritte weiter. An Tlacatl gewandt spricht sie: "Dieser Ort erinnert mich an die Geschichte von  Tewahca, die legendäre Stadt der Götter, die vor unsagbar langer Zeit errichtet wurde ... an einem Ort wo Quotal und Zaltec gekämpft hatten. Aber eigentlich müsste dann hier eine der größten Pyramide Mazticas sein.. so sagt es die Geschichte." Sie blickt sich fragend um und sucht nach einem Punkt von dem aus sie einen Überblick über die Stadt bekommen kann.

Mit jedem Schritt und jedem Blick versucht Necahual in Erfahrung zu bringen warum diese Stadt ausgestorben ist. Immer wieder suchen ihre Augen nach den Spuren der Geister die hier sicher hausen werden und die wohl ihre ganz eigene Geschichten zu erzählen haben.[1] Dann plötzlich erblickt sie die vorausgeeilte Wildling, wie sie sich fürsorglich über einen am Boden kauernden Xiuhcoatl beugt. Die beiden scheinen nun beinahe auf einer Augenhöhe zu sein und unweigerlich kommen Necahual die Worte Yaotlchones in den Sinn und so wartet sie in sicherem Abstand ab was wohl als nächstes passieren mag.
 1. Detect Magic
« Letzte Änderung: 24.09.2013, 07:12:36 von Eclipse »

Eclipse

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Das Haus des Tezca
« Antwort #220 am: 15.09.2013, 23:23:38 »
Mit dem aufmerksamen Blick eines Baumeisters, nimmt Tlacatl die Stadt in sich auf ... sogleich erschließt sich ihm, dass die zentrale Pyramdie, um welche sich die übrigen Gebäude grupieren, natürlich Tezca geweiht ist. Daran angeschlossen ein kleiner Tempel des Azul, sowie ein Tempel des Plutoq. Die Götter von Feuer, Wasser und Erde, denen in einer Wüste wohl besondere Bedeutung zukam. Die heiligen Symbole lassen sich trotz der Verwitterung noch recht deutlich erkennen.

Auf der Suche nach einem Punkt, von dem aus man die Stadt überblicken kann, steigt Necahual schließlich Tezcas Pyramide hinauf, während Tlacatl weiter nach einer möglichen Unterkunft sucht. Der große Gebäudekomplex im Norden, der teils noch eine Baustelle ist, scheint seiner Einschätzung nach wohl ein Palast zu sein, doch wirkt die Ruine auf ihn zu baufällig und gefährlich.

Nach einem Brunnen suchend, liegt es für Tlacatl natürlich nahe beim Tempel des Azul zu schauen und tatsächlich findet er am Fuße der Pyramide einen solchen der noch nicht ausgetrocknet ist .. womöglich war dies der Macht des Wassergottes zu verdanken, der noch immer ein Auge auf diesen Ort hatte, auch wenn seine Bewohner ihn bereits verlassen hatten. Der Wasserpegel ist jedoch niedrig und eine Auffüllung der Wasserschläuche wäre ohne Seil und Eimer wohl schwierig.

Als geeignete Unterkunft erscheint Tlacatl hingegen einer der kleineren Paläste, der nicht sonderlich verfallen wirkt. Zwar gab es keine verschließbaren Türen mehr, aber das Innere bot Schutz und Schatten und Rauchabzüge in einigen Kamemrn würden es sogar ermöglichen dort in der Kälte der Nacht ein Feuer zu entzünden. Doch als Tlacatl näher hinschaut, glaubt er in einer der Türöffnungen den Schatten einer Person zu sehen. Vorsichtig nähert er sich, doch da entfernt sich der Umriss und Tlacatl kann nichts weiter entdecken. Es konnte niemand seiner Gefährten gewesen sein, denn diese befanden sich alle auf dem zentralen Platz nahe bei Tezcas Pyramdie.
Hatten seine Sinne ihm etwa einen Streich gespielt?

Indessen nutzte Necahual die Geisterkraft um sich diesen Ort näher anzuschauen. Noch immer spürte sie deutlich die Kraft uralter Zauber, die auf diesen Ruinen lagen. Die alten Payit waren Meister des Pluma und Hishna gewesen und hatten damit ihre monumentalen Städte errichtet. Gut konnte sich Necahual vorstellen, dass hier inmitten der Wüste sicher einst sogar prächtige Gärten gestanden haben müssen, die Stadt nahm vor ihrem geistigen Auge kurz den Zustand früherer Zeiten an. "Mictlapec" ein kurzes Wort ... es scheint so als würde der Wind es Necahual zuflüstern und erneut geht ein kalter Schauer über ihren Rücken.

Necahual kann nicht klar benennen was wohl zum Aussterben dieser Stadt geführt hat ... kein Krieg, denn die Ruinen waren nicht zerstört. Auch lagen keine Knochen und Skelette herum, doch waren diese vielleicht längst zu Staub zerfallen. Die teils im Bau befindlichen Ruinen erweckten eher den Eindruck, dass die Stadt sehr plötzlich aufgegeben wurde oder seine Bewohnern allesamt einem jähen Ende erlegen sind. Nicht zuletzt das seltsame Flüstern im Wind sorgte zusehends dafür, dass Necahual hier ein deutliches Unbehagen verspürte, während Tlacatl eher der Faszination der verlassenen Stadt erlag.

Xiuhcoatl hingegen scheint dieses Unbehagen noch viel deutlicher zu spüren und krümmt sich vor Tezcas Pyramide zusammen ...

Yaotlchone

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Das Haus des Tezca
« Antwort #221 am: 16.09.2013, 07:56:18 »
Yaotlchone erblickt Xiuhcoatl, wie  er sich am Boden krümmt. Vermutlich hatt dieser Mann ebenfalls mit seinen Erinnerungen zu kämpfen. Eigentlich ist Yaotlchone froh, dass sein Bruder hart von dieser Stadt getroffen wurde. So kann er sich selbst ablenken. In dem er anderen Mut zuspricht, kann er selbst wieder Mut fassen. Wenn er selbst für andere stark sein muss, so machen ihn die anderen stark. Deswegen schlendert er vorsichtig  zu Mirrashi und Xiuhcoatl hinüber.
"Spürst du es auch kleine Schwester?" spricht er die kleine Halbling an. "Der Stein hier, alleingelassen mitten im Sand, ist einsam. Die Stadt fürchtet sich vor uns. Sie fürchtet, wir könnten sie verlassen, sie wieder alleine lassen. Deswegen jammert sie, seit unserer Ankunft. Sie weiss, dass wir ein Stamm sind und uns gegenseitig helfen. Dies neidet sie, denn sie ist allein." Yaotlchone übernimmt den Vergleich von Tlacatl um Xiuhcoatl durch das Gespräch mit Mirrashi aufbauen zu können. "Nach meinen ersten Schritten in diese Stadt wurde ich an meine Begegnung mit meinem Bruder Xiuhcoatl erinnert. Er wurde zu uns an den Stock gebunden, weisst du. Du hättest seinen Blick sehen sollen, wie er die Wächter niederstarrte. Er blickte sogar so grimmig drein, dass seine Blicke sich wie Stockspitzen in meinen Rücken bohrten und mich so zum schneller gehen antrieben." Yaotlchone lacht kuarz auf über seinen Vergleich, der ihm sehr gelungen scheint. "So trafen wir auf unseren Bruder, der zwar gefesselt, doch der unbezwungen und ungebrochen war. Dank seiner Hilfe konnten wir aus den Fingern der Verfluchten entkommen. Dabei haben wir gesehen, dass er zwischen Beute und Familie unterscheidet. Er ist stets wachsam und bereit, sich mit aller Härte gegen alle möglichen Feinde zu stellen. Grimmig fasst er alles in seinen Augen, was schaden könnte. Doch zu uns ist er immer hilfsbereit. Er geht immer voraus, sucht uns Wasser. Er erklärte sich auch gleich bereit, sich der Stadt zu stellen. Deswegen fürchtet sich die Stadt wohl am meisten vor ihm. Und nun hält sein Wille den Willen der Stadt zurück, dass wir unbeschadet bleiben. Er stellt sich vor den Stamm, also müssen wir ihm zeigen, dass auch der Stamm sich hinter ihn stellt." Yaotlchone kauert sich nieder und legt Xiuhcoatl seinen Arm um die Schultern. "Du bist nicht allein, Bruder. Wir sind bei dir. Es sind die Häuser hier, die einsam sind, nicht wir. Komm, wir gehen zu den anderen. Sie brauchen deinen Schutz."

Tlacatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #222 am: 18.09.2013, 22:44:57 »
Nach der ausführlichen Reise durch die verlassene Stadt fasst der alte Hüne sich langsam wieder. Der Grund liegt in der schattenhaften Gestalt, die er wahrzunehmen geglaubt hat. Sie sind nicht alleine. Dessen ist sich der bronzehäutige Mann mit dem nachdenklichen Blick sicher. Sein Magen zieht ein wenig. Sein Blick wird schärfer. Es muss zuende sein mit dem Genießen der verlassenen Umgebung. Das Gefühl von Gefahr lässt ihn wieder in sein altes Muster verfallen. Schnellen Schrittes, fast leicht laufend, kehrt er zu seinen Gefährten zurück, nur im Xiuhcoatl in einem ungewöhnlichen Moment der Schwäche zu sehen. "Hat er zu wenig gegessen und getrunken? Hat er sich mit seinem Wandeln vor der Gruppe zu sehr verausgabt?" Tlacatl wagt es nicht zu sprechen, da er sieht, wie Yaotlchone ihm gut zuspricht. Tlacatls harter Blick weicht etwas auf, als er sieht, dass Yaotlchone sich wie ein Tlacatl benimmt.

Das hält ihn aber nicht lange auf. Schwer atmend durch die Eile und die Sorge beginnt Tlacatl seine Erkenntnisse mitzuteilen. "Die meisten Häuser sind wie frisch getrockeneter Schlamm nach der Flut des Yana. Es sieht fest aus, doch darunter ist es hohl und brüchig und jeder feste Windschlag kann der letzte sein, jeder trampelnde Tapir zu schwer sein kann. Wir sollten sie meiden. Doch ein kleine Palast wird uns reichen. Er ist staubig und sie verfallen aus, doch sein Gehäuse ist fest, und wir können dort Feuer machen. Auch habe ich im Azultempel Wasser gefunden, welches wir mit Seilen und langen Armen erreichen können." Tlacatl macht eine unerwartete Pause und blickt zu seinen Gefährten. "Aber ich habe eine Gestalt gesehen. Nur ein Schatten. Wir sind nicht alleine." Der Hüne zeigt auf den kleinen Palast, zu denen sie sich begeben sollten. "Wir sind zu müde, um noch weiterzuziehen. Wir sollten uns in den Palast zurückziehen und dort etwas verschnaufen. Aber mit mindestens zwei Wachen. Wenn wr weiterziehen, holen wir uns das Wasser aus dem Brunnen im Tempel des Azul. Aber lasst uns den offenen Platz verlassen."
Tlacatl reicht Xiuhcoatl die Hand, um ihm aufzuhelfen. "Komm, wir müssen an einen Ort, an dem Tezca nicht so arg über uns verfügt."
Der kampferprobte Exilant aus Lopango blickt sich dabei weiterhin prüfend um, ob er die Gestalt nochmal ins Blickfeld bekommt[1].
 1. Wahrnehmung 17
« Letzte Änderung: 20.09.2013, 19:52:15 von Tlacatl »

Xiuhcoatl

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Das Haus des Tezca
« Antwort #223 am: 21.09.2013, 06:32:03 »
Die Berührungen lassen Xiuhcoatl zusammenzucken.
Wo eben die Gedanken noch träge waren, beginnen sie jetzt zu rasen.
"Ich bin die Beute!?
Wieso? Wie ist es dazu gekommen?
Warum bin ich hierher gegangen?
Ich folgte den anderen! Ich ging, um die Geistfrau zu beschützen!
Vor ihnen! Den bösen Geistern!"

Die Kindfrau kann nur kurz einen Blick auf Xiuhcoatls Gesicht erhaschen, ist es doch zwischen seinen Armen verborgen. Aber deutlich hat sie die Tränenspuren erkannt, die den Schmutz fortgewaschen haben.
"Sie haben uns hierher geführt! Und dies ist ihre Falle für mich!
Sie haben sie alle hergerufen, um meine Macht gegen mich zu wenden!
Wieso  wußten sie von der Wirkung?
...
Ich muß etwas tun!"

Mit katzenhafter Gewand springt Xiuhcoatl auf und schüttelt die Hände ab; sein Gesicht von  einem zornigen Zähnefletschen entstellt, die Augen wild um sich blickend. Wie ein in die Enge getriebenes Tier schwenkt sein Kopf hin und her, auf der Suche nach einem Fluchtweg.
Bevor Xiuhcoatl weiß, was er tut, hat er schon seinen Zähne und seine Schuppen gepackt und hält sie schützend vor sich.
"Laßt mich! Ihr werdet mich nicht bekommen!", brüllt er in Richtung der Kindfrau.
Seine Blicke erkennen etwas auf den Stufen der Pyramide. Eine Gestalt, die er kennt, auch wenn er sie gegen das Licht nur schemenhaft wahrnimmt. Von der er dachte, er würde sie nie wieder sehen. Die einzige Frau, die ihn vor Allem schützen kann.
"Die Geister haben einen Fehler gemacht, auch sie hierher zu holen!", fährt es ihm durch den Kopf
Sofort rennt er an den Fuß der Treppe und fällt erneut auf die Knie.
Fast flehend erhebt er seine Zähne in Richtung der schattenhaften Gestalt und ruft etwas empor.
"Große Geistfrau!"
Das Wort "Mutter" mag er nicht benutzen.
"Erlöse mich von den bösen Geistern, die versuchen meine Seele zu verschlingen! Vernichte jene, die ihre fürchterliche Brut in mir wachsen sehen wollen!
Vertreibe, was mir Übles will, wie du es so oft schon zuvor getan hast!"

In erwartungsvoller Hoffnung blickt er zu der Gestalt empor, die wie von Tezcas Blick und seiner Macht in einem Nimbus aus Licht umhüllt ist.

Kaska

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Das Haus des Tezca
« Antwort #224 am: 22.09.2013, 15:36:56 »
Kaska folgt den anderen in die Stadt. Es war nicht die Erst,e in der sie war aber irgendwie fühlte es sich anders an, so leer und verlassen. Nun es lebten ja auch keine Menschen mehr hier, trotzdem irgendwie stellte sich ihr Fell auf ... etwas war nicht richtig. Sie hatte das Gefühl schon häufig. Es gab viele Ruinen in Payit und auch manche von denen waren verflucht. Die Geister der Vorfahren fanden dort keine Ruhe und jagen alle die sie betreten. Gespannt sieht sie Xiuh zu, wie er zusammengekauert am Rand der Pyramide saß. "Er ist ein Jäger doch hat er nur seinen Körper geschult, der Geist ist nicht gefolgt und so führchtet er alles was er nicht bekämpfen kann. Dabei ist Kampf nicht immer die Lösung."

Doch musste sie kichern als Yaotl über die Geister der Stadt spricht. "Es sind nicht die Steine die du fürchten musst, es ist was hier geblieben ist. Es ist kein Ort für Lebende und je schneller wir hier weg sind, um so besser. Ich würde sogar lieber in der Wüste schlafen als hier in der Stadt der ruhelosen Vorfahren. Ich würde vorschlagen wir holen uns Wasser aus dem Brunnen und machen uns wieder auf dem Weg." Doch kaum hatte sie es ausgesprochen sprang der Verängstigte Xiuh auf und griff nach der Waffe und dem Schild. Kaska hatte ihre Hand schon fast am Bogen als er schreiend die Pyramide hinauf lief und sich zu Füßen von Neca hinwarf. "Sei ruhiger du Größter aller Jäger oder willst du gleich alle Dämonen dies Ortes auf uns jagen, wenn sie nicht schon wissen das wir hier sind?" Der Spot war durch die ernst gemeinte Warnung deutlich heraus zu hören. Doch war es alles Scharade, denn das Fell stand ihr immer noch in alle Richtungen ab. "Für das Wasser haben wir ein Seil, glaube ich ... aber keinen Eimer doch sollte ich mit Hilfe des Seiles ohne Probleme hinab klettern können und unsere Wasserschläuche auffüllen."
« Letzte Änderung: 24.09.2013, 07:11:55 von Eclipse »

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