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Autor Thema: [IC] Iouns Träne  (Gelesen 57763 mal)

Beschreibung: Bei Berührung Wahn

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Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #255 am: 13.09.2013, 19:16:32 »
Lexi bemerkte wie die beiden vereisten Ghoule sich gleichzeitig losrissen. Bevor der Nähere losstürmen konnte verpasste sie ihm einen Eisstrahl auf die Beine, der diese wieder zum Teil festfrieren ließ. Von den vielen Eiszaubern waren mittlerweile ihre Hände und Unterarme komplett mit Eiskristallen überzogen, die bei jeder Bewegung wie Schnee zu Boden rieselten. Die Zauberin schien dies jedoch gar nicht zu bemerken. Sie zog ihren Dolch und rückte zu dem vordersten Ghoul auf, um ihn mit Nebin oder Ramar in die Zange zu nehmen.

"Halte weiter durch, Nebin." Ramar berührte den kleinen Kämpfer an der Schulter und ein Teil seiner Wunden schloss sich.

Ramar packte seinen Hammer mit beiden Händen und schlug mit einem gewaltigen Schwung nach dem Ghul. Doch der wich behände aus und der Hammer traf den Boden.

Leofe machte einen schritt zur Seite und einer ihrer Pfeile durchbohrte den Hals des Ghouls, so dass die Spitze auf der anderen Seite wieder heraus ragte. Was einen Menschen sicher das Leben gekostet hätte sorgte bei dem Untoten jedoch nur dafür das er den Kopf etwas unbeholfen bewegte.

Während der Ghoul weiter auf den Halbling einschlug, was dieser mit Mühen zu verhindern suchte, schlug ein weiterer Pfeil Leofes in den untoten Körper ein. Der Ghoul war bereits gespickt mit Pfeilen und Teile des Fleisches waren von den Hieben der Nahkämpfer der Hand abgetrennt, doch noch immer hielt die verderbte Magie den untoten Leib zusammen und funktionsfähig.

Besorgt sah die Elfe wie die anderen beiden Untoten sich nach und nach aus dem Eiszauber der Eladrin befreiten und sich auch in die Richtung der Hand aufmachten.

Der Nahkamf zwischen Nebin und Ghoul tobte unterdessen weiter. Mal gelang es dem einen einen Treffer zu landen, mal konnte der andere Ausweichen oder Blocken. Der Halbling teilte Leofes sorgenvollen Blick und feuerte seine Freunde an: "Los, los, los! Er kann nicht mehr lange durchhalten!"

Lexi wusste dass ihre leichteren Zauber den Ghoulen im Vergleich zu Ramars Axt oder Leofes Pfeilen nur wenig Schaden zufügen konnten, also versuchte sie den Ansturm der Verstärkung aufzuhalten. Sie trat einen Schritt zurück und hob ihre Zauberkugel, die blau erstrahlte und die Füße des einen heranrückenden Ghouls wieder festfrieren ließ. Dann feuerte sie einen weiteren Kältestrahl auf den anderen Ghoul ab, der diesen schwerfällig machte. "Ja genau, ich kann uns die anderen nicht mehr lange vom Hals halten!" rief sie über das Tosen des Wasserfalls hinweg.

Als ob die Ghoule die Befürchtungen der Helden bestätigen wollten, ließen sie sich nicht lange von Lexis Eiszaubern aufhalten. Langsam aber beständig näherten sie sich der Gruppe und kurz bevor sie ihr Ziel erreichten schüttelten sie die letzten Eiskristalle von den dürren Gliedern ab.

Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #256 am: 13.09.2013, 19:17:35 »
Leofe sah mit Schrecken dass die Ghoule sich sammelten.
Sie zog zwei Pfeile aus ihrem Köcher und riss mit den Zähnen jeweils eine Feder aus den Stielen der Geschosse.
Dann legte sie die Pfeile auf und zog den Bogen ganz durch. Sie konzentrierte sich und als der Moment günstig schien, ließ sie die Pfeile fliegen. Jeder der zwei Pfeile verfolgte sein eigenes Ziel. Mit einem dumpfen Ton schlug der eine Pfeil in den heranstürmenden Untoten. Der andere Pfeil fuhr dem Ghoul vor Nebin direkt zwischen die untoten Augen.

Durch die vielen Schläge und den Pfeil der zuvor den Hals durchbohrt hatte schien der Hals nicht mehr über die bisherige Stabilität zu verfügen und der Kopf kippte nach hinten weg wobei der Hals brach. Der Kopf baumelte eine Weile grotesk hin und her.
Im Gegensatz zu den anderen unglaublichen Verletzungen die den Untoten anscheinend nichts anhaben konnten, war ein Kopf an der richtigen Stelle wohl auch für ihre Funktionsfähigkeit essentiell und der Ghoul brach leblos zusammen.

Lexi versuchte weiterhin die Ghoule am Sammeln zu hindern. Mit einer Donnerwoge trieb sie sie ein Stück auseinander, aber sie rückten schnell wieder auf.

Mit einem letzten Sprung gelang es den zwei verbleibenden Ghoulen endlich in den Nahkampf zu gelangen. Während Nebin inzwischen gewisse Übung darin besaß den scharfen Klauen und Zähnen auszuweichen, hatte Ramar nicht so viel Glück. Tief bohrten sich die dreckigen spitzen Fingernägel in seinen Arm und hinterließen eine blutende Wunde.

Leofe schaute sich sofort ein neues Ziel aus und legte einen Pfeil auf. Sie hielt den Atem an und wartete auf den richtigen Moment da ihre Kameraden zwischen ihr und dem Ziel standen. Dan war der Moment gekommen und Leofe ließ den Pfeil fliegen, doch auch dieser Ghoul zeigte sich wenig von dem Treffer beeindruckt welcher einen lebenden Menschen getötet hätte.

Während der Ghoul wütend in die Richtung Leorils blickte und den Pfeil aus dem totem Gewebe zog wittere Nebin seine Chance. Mit einem kraftvollen Schwung trennte sein Rapier den Kopf vom Hals des Ghouls. Mit einem dumpfen Geräusch viel zuerst der Kopf und Augenblicke später der Körper des Aasfressers zu Boden.

Panik stieg in den Augen des letzten überlebenden Ghouls empor. Flink sprang er aus an Lexi vorbei, um dem Kreis der Feinde, die ihn  nun umzingelt hatten, zu entkommen.

Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #257 am: 13.09.2013, 19:21:18 »
Die Magierin fuhr herum und stach etwas unbeholfen mit ihrem Dolch nach dem Untoten, aber ihr Stoß hatte nicht einmal genug Wucht um die ledrige Haut des Wesens zu durchdringen. Böse funkelte sie die Waffe an. Nutzloses Ding. Ich muss mir dringend eine bessere Nahkampflösung einfallen lassen. dachte sie und nahm den Seelenstein wieder in ihre Rechte.

"Hiergeblieben, du Feigling," murmelte sie und sandte dem Ghoule einen Froststrahl hinterher, der seine Untoten Glieder fast einfrieren ließ.

Leofe hetzte dem fliehenden Untoten hinterher und feuerte zwei Pfeile ab. Das Ziel während des Laufens im Visier zu behalten sollte sie bei Gelegenheit wieder üben, denn die Pfeile flogen beide am Ghoul vorbei.

Unter den Hieben des Halblings versuchte der untote so schnell es seine gefrorenen Extremitäten zuließen Abstand zwischen sich und die Hand zu bringen.

Doch die Helden ließen nicht locker und verfolgen den Untoten gnadenlos. Als sie schließlich fast einmal um den Turm gestürmt waren, ging der Ghoul unter den Gebeten Ramars, den Eisstrahlen Lexis, den Pfeilen Leofes und den Rapierstreichen Nebins zu Boden.

Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #258 am: 13.09.2013, 19:26:57 »
Nachdem der Feind besiegt war, konnte sich die Hand wieder auf die Umgebung konzentrieren: Fünf vom Wetter sehr mitgenommene Statuen aus schwarzem Stein flankierten den Zugang zum offensichtlichen Haupteingang des Turm.
Jede der Statuen stellte einen anderen mit Schwert bewaffneten Menschen dar. Die Menschen, die den Statuen als Vorbild dienten, trugen dicke Kutten und neigten ihre Köpfe zu Boden, um ihre Gesichtszüge zu verbergen. Die Hände der Statuen ruhen auf dem Knäufen der Schwerter, deren Spitzen zwischen den Füßen der Statuen verborgen ist.
Früher standen hier wohl 8 Statuen, vier auf jeder Seite, doch drei Sockel sind inzwischen komplett zerstört.

Leofe

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #259 am: 14.09.2013, 19:01:39 »
"Ist euch aufgefallen dass bei den Statuen alle Münder offen sind?", fragte Leofe in die Runde nachdem sie sich alles etwas genauer angeschaut hatte. Dann kletterte sie auf den Sockel einer Statue und schaute in den Mund.
"Hier gibt es eine Aussparung, so als wenn man dort etwas platzieren könnte", fuhr sie fort und kontrollierte die anderen Statuen welche dieselben Aussparungen zeigten.
« Letzte Änderung: 14.09.2013, 21:43:49 von Hugin and Munin »
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Lexi

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #260 am: 14.09.2013, 20:29:54 »
Lexi nickte wissend. "Klar, bei Kirchen des Ioun war es durchaus üblich, Statuen zu platzieren die als Sockel für Iounensteine dienten. Damit konnten verschiedene Kulthandlungen unterstützt und wichtige Gäste entsprechend empfangen werden, zum Beispiel indem man einen Stein einlegte der die Schwerter zum Leuchten brachte und so die Prozession der Priester in Lichte badete. Mit dem richtigen Stein konnte man die Statuen sogar beleben, damit sie den Tempel verteidigen."

Nachdenklich rieb sie sich die Nase und sah sich um. "Nachdem die Bewohner des Tempels ja nach unseren Informationen einfach verschwanden, gab es wohl keinen offensichtlichen Angriff von außen und somit keine Gelegenheit, diese Verteidigungseinrichtung einzusetzen. Ich frage mich allerdings auch, warum so eine mächtige Waffe außerhalb des Gebäudes platziert wurde. Im Pfeilhagel hier Steine einzulegen ist bestimmt kein Spaß. Aber was wissen wir schon von der Kriegsführung zur Zeit Neraths."

Mit einem Achselzucken drehte sich die Magierin um und ging wieder langsam auf dem Turm zu, wobei sie mit ihren magischen Sinnen versuchte, im verzerrten Magiefeld etwaige Reste der Iounsteinmagie zu entdecken. Sie erspürte tatsächlich die Ausstrahlung der noch vorhandenen Statuen, allerdings schwächer als erwartet. Wahrscheinlich das Alter oder die naheliegende Störung, dachte sie.
« Letzte Änderung: 15.09.2013, 22:06:34 von Lexi »

Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #261 am: 17.09.2013, 17:55:20 »
Nun stand die Hand also vor der großen eisernen Doppeltüre, die ins Innere des Turms führte. Was würde sie dort erwarten? Noch mehr Fanatiker? Die Quelle allen Übels? Dastan? All diese Fragen konnten nur beantwortet werden, wenn der erste Schritt getan war: Nebin öffnete die Tür, wobei er sehr viel Kraft einsetzen musste, da die Türflügel über den Boden schleiften.

Ein stechender Gestank schlug den Helden entgegen und sie erblickten rabenschwarzen Dreck, der jede Fläche bedeckte. Links und Rechts säumten Podeste den Raum und gegenüber des Eingangs war ein weiteres Paar Doppeltüren zu erkennen. Ein bulliger humanoider sitzt auf einem der Podesten, ebenso mit schwarzem Dreck überzogen.

Lexi

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #262 am: 18.09.2013, 09:05:03 »
Lexi kämpfte gegen den starken Brechreiz an, den der Gestank bei ihr auslöste. Um sich abzulenken sah sie sich den Koloss genauer an. Was schimmern denn da für Linien durch den Dreck? Das sind doch... Nähte? Oh nein!

Schnell legte sie Nebin, der gerade in den Raum hinein gehen wollte die Hand auf die Schulter und sagte "Wartet, das ist ein Fleischgolem! Hat keinen Sinn mit ihm zu reden, er hört nur auf seinen Erschaffer. Wenn er angreift versucht ihn möglichst an der Bewegung zu hindern - einmal in Fahrt ist er kaum zu stoppen!"

Dann verstummte sie und konzentrierte sich auf ihre magischen Sinne.
« Letzte Änderung: 18.09.2013, 09:10:50 von Lexi »

Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #263 am: 18.09.2013, 20:56:07 »
Doch Lexis Sinne wurden von der Korrupten Magie an diesem Ort so sehr gestört, dass sie nichts außerhalb des sichtbaren Bereichs wahrnehmen konnte.
So beschlossen die Helden vorsichtig den Turm zu betreten. Lexi und Leofe zogen es vor, draußen zu bleiben und die Gegend mit den Augen abzusuchen, doch ließ ihre Nervosität dieses Vorhaben schwerer als erwartet werden.

Risse taten sich in der Substanz auf, die den sitzenden Riesen bedeckte. Ohne aufzustehen, drehte er den Kopf und seine nun von innen leuchtende Augen, fokussierten Nebin. Plötzlich stürtzen kleine, geflügelte Wesen von der Decke herab: Ein Schwarm Stirges!


Hand of Fate

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #264 am: 25.09.2013, 22:38:24 »
Laut kreischend stürzten sich die die Blutsauger auf die Helden. Unzählige der kleinen Biester versuchten Nebin und Ramar förmlich aufzufressen, doch erwehrten sich die Helden tapfer.

Leofe überlegte nicht lang und ließ ihren aufgelegten Pfeil fliegen sobald sie den Golem einmal klar ausmachen konnte.
Der Pfeil sank tief in das Fleisch des Golems ein ohne dessen Funktionsfähigkeit sichtlich zu beeinträchtigen.

Die Stirges hingegen fanden sich plötzlich in Lexis Eisregen wieder, was einige von ihnen auf der Stelle erfrieren ließ und andere kreischend zur unfreiwilligen Landung zwang. Indes richtete sich der Golem scheinbar schwerfällig auf, um prompt auf dem vereisten Boden auszurutschen und sich aufs Hinterteil zu setzen.

Nebin hechtete schnell aus dem Schwarm der Blutsauger und duckte sich hinter einem Bein des Golems. Mit seinem Schild vor der Nase stach er auf die zusammengenähte, außenliegende Kniescheibe ein und konnte einige empfindliche Treffer erzielen.

Wütend schwirrten die Stechmücken um Ramar herum, doch Ramar schwang seinem flammenumzüngelten Hammer wild um sich herum und keine der Mücken konnte ihn treffen. Immer schneller drehte sich der Zwerg und schon bald begann sich ein undurchsichtiger Flammenzyklon um den Zwerg zu bilden. Immer schneller rotierte der Zwerg und als die Gefährten schon glaubten der Zwerg würde umkippen explodierte der Flammenzyklon und kleine, feuerige Flammenfäuste begann auf die Anwesenden zuzuspritzen. Doch während einige Stichmücken daran verbrannten, formten sich auf den Rüstungen der Gefährten kleine Flammensymbole des Schutzes.

Ramar blickte kurz Lexi an und rief ihr zu: "Klingenwand?"

Lexi zuckte die Schultern und sagte schnell "Wohin denn? Die sind zu mobil!"

Die Stirges ließen jedoch nicht locker: Sie stachen, bissen und kratzten an allen Stellen, die nicht von Ramars Rüstung bedeckt wurden. An einigen der Bisswunden wurden direkt rote Blasen sichtbar, die dem Kleriker offenbar juckende Schmerzen bereiteten.
Der Fleischgolem richtete sich unterdessen auf der rutschigen Fläche auf und sein gewaltiger Arm holte aus um Nebin in den Boden zu rammen. Darauf hatte Leofe jedoch nur gewartet. Ein perfekt gezielter Pfeil schoss in den Oberarm und der Schlag des Golems hinterließ nur im Boden neben dem Halbling einen bleibenden Eindruck.

Nebin

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #265 am: 26.09.2013, 17:44:44 »
Lexi versuchte den Golem mit Baphonet's Schrei erneut zu Fall zu bringen, aber der Zauber prallte an dem Fleischberg ab als hätte sie ihm nur einen Handkuss zugeworfen. Leicht schockiert riss sie schnell das Gewebe zwischen den Welten auf und badete Stirges und Golem im Licht der Feenwelten. Dies entlockte dem Koloss einige Rauchwölkchen und ein Grunzen. Die Stechbiester flogen kreischend durcheinander und einige stürzten verschmort ab.

"Nebin, kommt da raus! Dann zaubern wir eine Barriere!" rief sie dem Halbling zu.

Leofe versenkte einen weiteren Pfeil in dem Golem während sie den anderen zurief: "Kann jemand den Fleischklops weiter zum Eingang bugsieren? Ich kann zwischen dem Geflatter nicht richtig Ziel nehmen!"

Noch bevor Nebin reagieren konnte, schlug erst die Stunde des Golems: Ein gewaltiger Schlag schleuderte Nebin mit dem Rücken gegen die Wand. Er konnte sich zwar auf den Beinen halten, doch drehte sich alles um ihn herum. Die Blutsauger suchten unterdessen ein neues Ziel: Lexi. Die Stirges flogen aus der Kammer hinaus in die Freiheit und stachen dort wie wild auf Ramar, der noch immer inmitten des Schwarms stand und Lexi ein. Sie stachen, bissen, zwickten und auch bei Lexi bildeten sich nun die von Ramar bekannten roten, gewölbte Hautstellen.

Hugin and Munin

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #266 am: 08.10.2013, 08:31:00 »
Dumpf hallte Lexis Stimme in Nebins Kopf wieder "kommt raus! kommt raus!". Dem Halbling war schwindelig und doch stolperte er so schnell ihn seine kleinen Füße trugen aus der Kammer. Auch er fand sich nun mitten in dem Schwarm aus Stechern wieder, was ihm wortwörtlich so gar nicht schmeckte.

Lexi fluchte und wich vor den stechenden Biestern zurück, die immer noch etwas benommen torkelten. Mit einer schnellen Geste zog sie Nebin ein paar Schritt durch das Feywild und aus dem Schwarm heraus, um diesen sofort mit einer Donnerwoge zu beschallen. Die ganze wirbelnde Masse wurde zurück durch den Eingang geschleudert und viele der Flugwesen zerplatzten in der Luft.

"Ramar, Klingenwand jetzt!" rief sie dem Priester zu, bevor der Schwarm sich wieder sammeln konnte.

Darauf hatte Ramar nur gewartet. Ramar betete: "Herr Kord, sende Deine Klinge um diesem Gezücht ein Ende zu bereiten."

Vor den Gefährten erschien eine lange U-förmige Wand aus rasiermeeserscharfen, kreischenden Klingen, die umherwirbelten und dutzende von Stechmücken verteilten. Doch auch der Golem blieb nicht unverschont. Der verhasste Gegner wurde schwer zersägt und ein Arm begann bereits leicht arkane Funken zu versprühen  und an  der Hüfte floß ein Schwall schwarzen Blutes auf den Boden.

"Hah, das hat gesessen! Und jetzt pass mal auf!" Erneut betete Ramar an sein Herrn und eine Wolke aus roten Flammen umloderte den Kopf des Golems. immer wieder manifestierten sich Flammenlanze aus dem Rand der Wolke um in den Golem einzufahren. Und eine Flammenlanze drang durch ein vorher geschnittenes Loch tief in die Schädeldecke des Ungetüms ein, worauf Stichflammen aus zahlreichen Körperöffnungen entwich und kleine Explosionen den Leib erschütterten. Die Gefährten rümpften die Nasen ob des verbrannten Gestanks.

Doch die Klingen schienen noch einen weiteren Effekt auf den Golem zu haben. Ohne Rücksicht auf seinen eigenen Körper stürmte das riesige Konstrukt durch die Klingenbarriere. Wild schlug es um sich obwohl Nebin und Ramar die offensichtlich nicht vorhandene Verteidigung ausnutzten um empflindliche Treffer zu landen, setzte der Golem seinen Weg ohne Kompromisse fort. Seine gewaltige Faust schlug erst Ramar, dann Lexi und schließlich auf Nebin mitten auf den Kopf, was diese drei kurz das Bewusstsein verlieren ließ, bevor sie sich wieder berappelten. Dabei waren die Helden nicht untätig gewesen: Lexi beschwor in Windeseile ein magisches Schutzschild, das unter der Wucht des Schlags allerdings barst und Nebin musste alles Glück seines Volkes aufwenden, um überhaupt noch auf den Beinen zu stehen.

Der inzwischen wesentlich kleiner gewordene Schwarm Stirges floh ebenfalls aus den Klingen und setzte weiter Lexi, Nebin und Ramar zu.
Erneut war nur Leofe außer Reichweite und musste das grausame Schauspiel mitansehen.

Dafür konnte Leofe sofort reagieren und versenkte Pfeil um Pfeil in dem Ungetüm aus Fleisch und Knochen.
Da sie erkannt hatte dass ihre Pfeile den Koloss wenig beeindruckten zielte sie nun auf Sehnen und Gelenke. Ihr vorgehen schien von Erfolg gekrönt, der Golem bewegte sich deutlich steifer und ungeschickter.

"Verteilt Euch!" rief sie den anderen zu "Er darf euch nicht alle auf einem Haufen erwischen."

Nebin taumelte. Er hörte Leofe zwar, doch war es als ob er die Worte nicht verstand. Zu fokussiert war er auf den Golem vor ihm. Noch so einen Angriff würde er nicht überleben - das war klar.
So blieb also nur der direkte Gegenangriff. Noch einmal raffte der Halbling all seine Kräfte zusammen und stieß mit seinem Rapier in die Seite des Fleischgolems. Die scharfe Klinge durchtrennte wohl den kritischen Lebensfaden und die einzelnen Fleischstücke brachen haltlos auseinander.

Aus den Augenwinkeln sah Lexi den Golem fallen, oder besser gesagt zerfallen. Sie schnappte nach Luft, die der Schlag des Ungetüms gegen ihre Rippen ihr geraubt hatten. Ihre gebeutelten Knochen ächtzten und ihre ganze Seite fühlte sich an wie Feuer, als sie sich eine Stirge vom Bauch riss. Teilnahmslos registrierte sie wie dickes Blut aus der tiefen Wunde quoll. Ihr Tunnelblick registrierte noch den Schwarm der sich gerade wieder vor ihr sammelte. Mit einer gewaltigen Willensanstrengung brachte sie eine weitere Donnerwoge zustande, die die letzten überlebenden Stirges zerplatzen ließ und den darunter stehenden Ramar mit einem Schwall frisch aufgesaugten Blutes überschüttete.

Anschließend sank die Eladrin zusammen und versuchte mit der Hand das blutende Loch an ihrem Bauch zuzuhalten. "Ramar, Heilung bitte!" stöhnte sie.

Leofe

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #267 am: 08.10.2013, 08:40:36 »
Schuldbewusst, da sie erneut aus sicherer Entfernung agierend als einzige unversehrt geblieben war, ging Leofe dem Zwerg zur Hand. Sie reichte ihm Bandagen, übte hier Druck aus und entsorgte dort Blut durchtränkte Lappen.

Erleichtert sah die Elfe dass Ramars Bemühungen einmal mehr von Erfolg gekrönt waren und keiner ihrer Freunde bleibende Verletzungen ertragen musste.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Lord Nibbler

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #268 am: 08.10.2013, 16:54:38 »
Die wiedererstarkte Gruppe begann nun vorsichtig damit das innere des Turms zu erkunden. Der Lärm des Wasserfalls war teilweise ohrenbetäubend, weswegen die Hand zuerst in die entfernte Ecke des Turms vordrang. Risse durchzogen den Boden und die Wände, was diesen Teil des Turms ziemlich verunstaltete. In all dem Geröll waren jedoch auch einige metallische Überreste zu finden, die sich eindeutig Mobiliar zuordnen ließen, das früher in diesen Räumen gestanden haben muss. Außerdem muss vor nicht allzu langer Zeit ein Kampf stattgefunden haben: Die Blutspritzer am Boden und der Decke waren so offensichtlich, dass es nicht Leofes scharfen Augen bedurfte, um sie zu bemerken.

Allerdings entdeckte die Elfe unter einem großen Teil heruntergebrochener Decke ein erstaunlich gut erhaltenes Bildnis des Ioun inmitten einer Sternenexplosion, die mit acht kleinen Amethysten dargestellt ist, die einen großen Saphir umgeben.
« Letzte Änderung: 08.10.2013, 16:55:20 von Lord Nibbler »

Leofe

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[IC] Iouns Träne
« Antwort #269 am: 09.10.2013, 17:07:33 »
Leofe nickte Lexi zu. "Lexi, das solltet Ihr Euch denke ich anschauen - es sieht mir so aus als ob diese Gebilde aus Edelsteinen in Euer Gebiet fallen könnte", wies die Elfe die Magierin auf das Bildnis des Ioun hin.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

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