Nimozaran dachte angestrengt nach. Den Kopf hatte er dabei zur Seite geneigt, die Zungespitze im rechten Mundwinkel eingeklemmt.
"Er hat sein Buch beim Essen definitiv noch gehabt", sagte der alte Magier schließlich, "denn wir sprachen über unsere Forschung und ich fragte ihn, warum es vom ihm – wenn er tatsächich so viele Rituale selbst entworfen habe, wie er behauptet – keine Veröffentlichungen diesbezüglich gäbe. Seine Antwort lautete: Er wolle eben noch nicht veröffentlichen, ehe er sich nicht absolut sicher sei, dass ihm nicht am Tag drauf noch eine Verbesserung einfiele, wie er das ein oder andere Ritual noch effizienter oder wirksamer gestalten könne. Ich warnte ihn, dass er nicht zu lange warten wolle, da sicherlich noch andere Leute in ähnlicher Richtung forschen würden und ihm jederzeit jemand zuvorkommen könne. Um Ruhm, Anerkennung, und all so etwas weltliches gehe es ihm aber nicht, erwiderte er.
Darauf sagte ich, in dem Fall sei es erst recht seine Pflicht sei, zu veröffentlichen, denn andere Forscher oder Anwender könnten durchaus dabei helfen, die Rituale zu perfektionieren; außerdem bestünde die Gefahr, dass seine Arbeit gänzlich verloren ginge, sollte er unerwartet sterben.
Darauf meinte er, dass sich in dem Fall schon jemand finden würde, der sein Werk posthum veröffentlicht, denn er habe alles in seinem Buch hier notiert. Darauf hat er mir sein Buch kurz gezeigt. Bestimmt ein Dutzend Rituale waren darin, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Allerdings sind seine Aufzeichnungen ziemlich wirr. Viel durchgestrichen, verbessert, wieder reingenommen, und überall Kürzel, die nur ihm etwas sagen. Das habe ich ihm alles zu bedenken gegeben, doch er wollte nicht hören. Ich habe es wirklich nur gut gemeint!"