Autor Thema: Brüder  (Gelesen 6950 mal)

Beschreibung: Arosch & Alrik

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TheOldHero

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Brüder
« am: 15.03.2013, 11:39:30 »
Der Mann wendet den Blick von Alrik und zur Axt an der Wand. Er nickt. "Dann halt deine Axt bereit." Er wuchtet seine eigene von der Wand.

Vor Arosch öffnet sich die Tür, und heller Feuerschein fällt ihm ein entgegen. In der Tür steht ein großer Mann, eine breite, stumpfe Axt in Händen. Er dreht sich zur Seite und sieht hin und her zwischen Arosch und einer anderen Gestalt, die am Kamin sitzt.
"Kommen noch mehr von eurer Sorte heute Nacht?"

Alrik

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Brüder
« Antwort #1 am: 15.03.2013, 13:02:33 »
"Ein Zwerg?"

Ungläubig wendet sich Alrik dem Eingang zu und erstarrt. Er zwinkert und wagt nicht, seinen Augen zu trauen. Es überfällt ihn. Es musste ein Traum sein. Wie oft hatte er sich gewünscht, Blut von seinem Blut wieder zu sehen. Den Seinen wieder gegenüber treten zu dürfen. Nicht mehr verbannt zu sein. Wieder seinen vollen Namen tragen zu dürfen. Als Sohn des Thrain, Enkel des Balder und Ahn des Bugman seinen rechtmäßigen Platz einnehmen zu dürfen. Ein Trugbild.

Der Zwerg stand langsam auf und ging mit erhobener Axt näher. Wut brannte in Alrik auf. Welcher Dämon auch immer seinen Geist vernebeln wollte, welcher Gott seinem Schicksal spottete oder welches Monster in Gestalt seines Bruders seine Sinne täuschte. Er würde sich nicht kampflos ergeben. Er würde mit seiner Axt antworten. Sein Gesicht war aus Stein und seine Muskeln bis aufs äußerste gespannt.

"Wer bist du?"

Arosch

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Brüder
« Antwort #2 am: 25.03.2013, 21:49:20 »
Ein bedrohliches Knurren ist das einzige was die kompakte Gestalt von sich gibt, als sie die Waffe des Menschen erblickt und mit geübter Bewegung die eigene Axt vom Rücken reisst. Die große Gestalt des Menschen verwehrt ihm zunächst den Blick auf Alrik im inneren der Hütte, also wiegt er seine eigene schwere Axt leicht in der rechten als er den Menschen anknurrt.

"Nimm das Ding aus meiner Nase oder ich verwende meine Axt um dich zu fällen wie du es mit deiner und den Bäumen tust Mensch."

Als er die tiefe, bekannte Stimme seines Bruder vernahm, hellte sich sein Gesicht kurzzeitig auf, als dieser sich ihm jedoch mit scheinbar feindseligen Absichten nähert blitzt kurz unsicherheit im Gesicht des Zwergen auf. Er kannte seinen Bruder und noch besser kannte er dessen Waffe. Und vor allem wusste er wozu sein Bruder mit dieser Waffe im Stande war. Obwohl er nicht viel Hoffnung hatte das sein verstärkter Schild die mächtige Axt aufhalten könnte, hob er es vor seinen Körper und ging breitbeinig in eine Verteidigungshaltung. Er konnte doch nicht gegen Alrik kämpfen. Seinen eigenen Bruder, ganz unabhängig davon das er keinen Zweifel hatte was sein Bruder mit ihm veranstalten würde, also besann er sein zwergisches Blut erstmal auf das was ihn mitunter ungewöhnlich unter seines gleichen machte:

"Bruder, erkennst du dein eigenes Blut nicht? Ich bin es Arosch" Die Axt senkte er bei den Worten leicht, der schwere Schild jedoch hob sich noch etwas mehr vor den kompakten Körper des Zwerges.

Alrik

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Brüder
« Antwort #3 am: 28.03.2013, 10:51:38 »

Alrik lässt seine Axt sinken, nur um sie einen Augenblick später wieder empor zu reißen.

Zarkar! Arosch nem lel unger, hun Balor! (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 28.03.2013, 10:53:13 von Alrik »

Arosch

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Brüder
« Antwort #4 am: 28.03.2013, 19:52:54 »
Die Augen des Zwerges verengen sich erneut bedrohlich. Man hatte ihn schon als vieles bezeichnet, doch dies war neu. Und das brachte auch sein zwergisches Blut in Wallung. Also macht er einen Schritt auf Alrik zu die Axt immernoch gen Boden gerichtet, den schweren beschlagenen Schild aber schützend vor den Körper gehoben. Sein Gesichtsausdruck ist nicht gerade freundlich als er bewusst in der Gemeinsprache weiter spricht. Scheinbar wollte er den Menschen im Raum beruhigen.

"Weil ich dich Bruder nenne und du Blut von meinem Blut bist, werde ich diese Beleidigung überhören. Aber ich warne dich. Senke deine Axt, beruhige dein Blut." Er blickt sich demonstrativ um "Willst du zwergisches Blut vergießen? Das Blut deiner Sippe? Ich kenne deinen Freund da nicht, aber ich schwöre Bruder, wenn du mich noch einmal Dämon nennst werden wir eine hässliche Sauerei mit seinem zu Hause veranstalten."




Alrik

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Brüder
« Antwort #5 am: 28.03.2013, 23:05:34 »
Hin und her gerissen, ist Alrik unfähig, eine Entscheidung zu treffen. Wie lange war er nun schon an der Oberfläche? Er traute sich selbst nicht mehr. Er, der Büßer! Der Ausgestoßene! Er, der dem Trugbild verfiel, die Lüge glaubte und die Seinen in das Unglück stürzte. Er hatte sich geschworen, dass er nie wieder seinem Clan schaden würde. Niemals!

Doch konnte Arosch, sein Bruder, wirklich hier sein? Nie hatte Alrik verstanden, wie er selbst und nicht Arosch, der ältere sein konnte. Arosch war beherrscht, überlegt, umsichtig. Er war der Stein, aus dem Könige gemacht waren. Das genaue Gegenteil von Alrik, der darauf brannte, sich der blinden Wut zu ergeben. Die Axt entscheiden zu lassen.

Mit seiner Verbannung war es an Arosch, das Erbe seiner Ahnen anzutreten. Er hatte eine Verantwortung. Es war seine Pflicht, beim Clan zu bleiben. Und kein Zwerg würde seine Pflicht vernachlässigen. Dies konnte nicht Arosch sein, es musste ein Dämon sein. Ein Täuscher! Eine Kreatur, die sich an seiner Schmach weiden wollte. Heiße Wut drohte seine Sinne auszulöschen.

Arosch samman thardwarkar Morndinkin! Morndinrem! Undivver ilith gund! Nor taerin bedorn! (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 28.03.2013, 23:06:50 von Alrik »

TheOldHero

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Brüder
« Antwort #6 am: 29.03.2013, 12:37:47 »
"Es reicht." Der Mann stößt den Kopf seiner Axt auf den Boden zwischen den beiden Zwergen, dass das Holz der Dielen knirscht. Er blickt nach unten, erst zu Alrik, dann zu Arosch. "Ich weiß nicht, welche Sprache das ist, in der ihr eure Mütter beleidigt, und es ist mir auch gleich. Aber wenn ihr euch die Bärte abreißen und euch mit euren Äxten die Beine noch kürzer machen wollt, dann tut ihr das nicht in meiner Hütte." Er deutet auf die noch immer offene Tür, die vom peitschenden Wind hin und her gezogen wird. "Oder ihr setzt euch ans Feuer."
Er schreitet hinüber zu der Wandhalterung und hängt die Axt wieder dorthin, wo sie schon zuvor ihren Platz hatte. "Und macht die Tür zu", fügt er hinzu.
« Letzte Änderung: 29.03.2013, 12:38:28 von TheOldHero »

Alrik

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Brüder
« Antwort #7 am: 02.04.2013, 15:01:39 »
"Delagtaraugh!"[1]

Der Mensch hatte Recht! Und das schmälerte seine Wut nicht im geringsten! Die Situation war verfahren! Der Feind trachtete nicht nach seinem Leben! Konnte es aber nur deswegen sein Bruder sein? Sein Bruder! War die Vorstellung, ihm leibhaftig gegenüber zu stehen, nicht weitaus schrecklicher.

"Arosch?"
 1. Zwergischer Fluch, zu hässlich, um ihn zu übersetzen.

Arosch

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Brüder
« Antwort #8 am: 08.04.2013, 10:37:31 »
Vorsichtig und ohne seinen gefährlichen Bruder aus den Augen verlierend verstaut Arosch seine Axt wieder, den Schild lässt er jedoch weiterhin erhoben. Mehr als einmal hatte er erlebt was sein Bruder damit anrichten konnte und auch wenn sich das vor wenigen Augenblicken noch anders angehört hatte, verspürte er wenig Lust sich mit seinem Bruder zu messen. Das wenige was ihm zur Verfügung stand, würde kaum ausreichen diesen unter Kontrolle zu bekommen.

"Hast du es auch endlich in deinen dicken Schädel hineinbekommen? Dann behalte es bitte auch drinnen und versuche das dir diese Erkenntnis nicht durch die Ohren wieder entweicht."

Er war zwar erleichtert, das sein Bruder sowas wie einen, zugegebenermaßen seltenen, lichten Moment hatte, aber sein Leben wollte er darauf nicht verwetten. Wobei es schon fast amüsant gewesen wäre, nach all den Strapazen ausgerechnet durch die Axt seines Bruders zu fallen.

Alrik

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Brüder
« Antwort #9 am: 09.04.2013, 17:37:45 »
Alrik traute immer noch seinen Augen nicht, aber an die Stimme seines Bruders erinnerte er sich. Es musste stimmen. Es konnte nicht anders sein. Es war Arosch, sein Bruder. Augenblicklich sinkt Alrik auf die Knie und neigt den Kopf. Nach Alriks Verbannung war Arosch alleiniger Erbe der Clanfesten geworden. Er würde Alriks König sein, sobald die Zeit gekommen war.

Da Arosch die Sprache der Menschen wählt, wechselt Alrik ebenfalls, auch wenn er bei der klassischen Begrüßungsformel der Zwerge bleibt. Seine Stimme ist gepresst und sein Blick ist starr auf den Boden gerichtet.

"Meine Axt ist eure Axt. Mein Arm, euer Arm. Mein Wille, euer Wille. Was führt euch hierher, Thronfolger?"

Arosch

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Brüder
« Antwort #10 am: 11.04.2013, 09:40:09 »
Das Verhalten seines Bruders war Arosch eindeutig unangenehm. Er mochte zwar Thronfolger sein, doch er selbst wusste am besten wie weit er davon noch entfernt war. Als sein Bruder dann noch auf ein Knie sinkt, rollt der stolze Zwerg mit den Augen, lässt seinen Schild sinken und packt seinen Bruder bei den Schultern um ihn auf die Beine zu zerren. Mit einem breiten grinsen blickt er seinen Bruder an.

"Deine Axt behalte lieber bei dir Bruder, ich habe eine eigene. Und als ob dein Dickschädel deinen Willen aus dir herauslassen würde" immernoch grinsend blickt er sich in der Hütte um, wird dann aber nachdenklich.

"Zwergische Sturheit und Gebräuche die eher einem Goblin stehen sind der Grund weshalb ich hier bin. Aber was treibt dich in die Gesellschaft eines Menschen?" Als er den Menschen ansieht nickt er kurz mit dem Kopf. Scheinbar der einzige Dank den dieser zu erwarten hatte.

Alrik

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Brüder
« Antwort #11 am: 11.04.2013, 09:59:43 »
Alrik blickt immer noch zu Boden, als er seinem Bruder antwortet.

"Mein Schwur, Thronfolger. Hier draußen soll es eine Bestie geben. Ich suche sie seit Wochen und fand heute ein Nachtlager bei diesem Menschen, dem ich seine Gastfreundschaft danke."

Der Blick des älteren Zwergs hebt sich nun doch und ruht auf seinem jüngeren Bruder. Sie hatten sich lange nicht mehr gesehen. Vieles schien sich verändert zu haben.

"Gestattet mir die Frage, Thronfolger, was euch hierher führt?"

Arosch

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Brüder
« Antwort #12 am: 11.04.2013, 17:00:44 »
"Loyalität führt mich in diese Gegend. Du weißt doch noch was das ist? Und bei Clangeddin, hör mit diesem Thronfolger Geschwätz auf, sonst sehe ich mich gezwungen dir solange mit dem Schild gegen den Kopf zu schlagen bis du zur Besinnung kommst. "

Er blickt sich demonstrativ um und fixiert dann Alrik erneut

"Ich sehe hier nur einen Thronfolger und der bin gewiss nicht ich."

Dann schultert er das schwere beschlagene Schild und blickt zu dem Menschen hinüber.

"Das soll aber hoffentlich nicht deine unbezwingbare Bestie sein oder? Der reicht ja nicht mal für uns beide."

Wenn Alrik sich nicht irrte hatte sein Bruder ihm eben mitgeteilt das dieser ihn begleiten würde.

TheOldHero

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Brüder
« Antwort #13 am: 11.04.2013, 17:55:23 »
Während dem Gespräch der Zwerge ist der Mensch lange still gewesen, hat nur ins Feuer gestarrt.
Noch immer klappert die Tür, und der Sturm peitscht Regen herein.
Der Mann erhebt sich langsam wieder.
Alrik spürt einen Blick auf sich, hart und kalt. Der Mann kommt auf ihn zu, sieht ihn an, als wäre Arosch überhaupt nicht im Raum.
"Du bist ein Lügner." Er atmet tief ein und aus. "Mein Feuer ist das Blut auf meiner Axt und meine Nachkommen die Lieder, in denen meine Taten besungen werden... Und jetzt buckelst du vor diesem hier und leckst seine Schuhe mit Worten wie Thronfolger? Bist du ein Mann oder eine Schlange, die mit gespaltener Zunge spricht?"
Etwas an dem Menschen ist anders. Seine Worte sind klar und schneiden wie Eisen.

Alrik

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Brüder
« Antwort #14 am: 11.04.2013, 18:04:05 »
Alrik hebt instinktiv die Axt und stellt sich schützend vor Arosch, bevor er den Menschen anknurrt. Dieses Hin und Her zerrte bedrohlich an seinen Nerven. Kaum fähig, die Realität noch zu fassen, reagierte er, wie immer, wenn er unter Druck geriet.

"Was soll'n dieses dauernde Trugspiel?! Arosch is der rechtmäßige Thronfolger des Clan Bugman! Mich ham'se zurecht verbannt! Un wer in den Neun Höllen bist'n du jetzt?!"