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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 90200 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #180 am: 23.07.2013, 10:49:50 »
Nachdem sie die Apothekerin verlassen hatten, machten sie sich unter Kendras Führung auf dem Weg zur hiesigen Taverne, wo sie merkwürdigerweise auf ihre anderen Begleiter trafen. Nicht das, Jadar dagegen gewesen wäre sie zu treffen, aber es war schon ein unglaublicher Zufall, auch weil der Alchemist sich gut daran erinnern konnte wie der sogenannte Detektive aus dem Zimmer polterte, welches sie sich in Professor Lorrimos Haus teilten, fest entschlossen den Mord auf dem Grund zu gehen und sich mit jedem wichtigen Bewohner diese Dorfes zu Unterhalten. Wenn Jadar den Detektive nun ansah, konnte man davon ausgehen das es wohl weitaus schlechter gelaufen ist, als ihre Unterhaltung mit Miss Fallenbridge, wobei nur schwer möglich wäre da sie überhaupt keine Fortschritte gemacht hatten.
Nicht destotrotz nickte er den anderen zu.

Als sie gemeinsam das Gasthaus betraten, wurden sie sogleich vom hiesigen Wirt begrüßt Zokar Elkind, der sogleich seine Speisekarte Vortrug, die Art des Wirtes und der Galgenhumor den er beim benennen seiner Speisen bewies entlockten Jadar ein schmunzeln.
Galgenhumor war mitunter einer seiner Lieblings Arten von Humor, neben Sarkasmus, was keinesfalls bedeutete, dass er diese Vernünftig anwenden konnte. Humor war leider eine dieser Sachen die man nicht einfach ohne weiteres reproduzieren konnte, er wusste nicht woran es lag aber er schien diese Fähigkeit nicht zu besitzen.

Als Viktors sie nun vorstellte, bei der Erwähnung seines Namens richtete der Alchemist ein "Grüße." an den Wirt und fügte ein 
"ich werde Miss Grey auf eine Tasse Tee und einen Happen zu Essen begleiten" hinzu, worauf er sich in den Schankraum begab.
Dort angekommen wurde er wieder einmal daran erinnert weshalb in der Detektive so nervte, denn kaum hatte er sich hingesetzt, warf ihm dieser die ganze Zeit giftige Blicke zu.

Fand er ihr Zusammentreffen schon überraschend, so stand dem Cranes Eröffnung, dass seine Eltern gestorben waren, in nichts nach.
So würde er auch wenn er diese nicht kannte und obwohl er Crane nicht besonders mochte sein Beileid bekunden, der Verlust der Eltern war sicherlich etwas schmerzliches, worüber Jadar aber glücklicherweise nichts wusste und er hoffte auch das eine lange Zeit so bleiben würde. So sandte er ein stilles Gebet an Nethys für die Sicherheit seiner Eltern und den Frieden Cranes.
So beantwortete der Alchemist, Cranes Ausruf mit einem einfachen aber ruhigen: "Meine Beileid Ichabod Crane."

Ichabod Crane

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« Antwort #181 am: 23.07.2013, 11:47:19 »
Doch Ichabod Crane war genauso knapp mit seiner Antwort auf Jadar's Beileidsbekundung, selbst wenn den Schurken es ziemlich wunderte, dass der Alchemist überhaupt dies tat und deshalb kurz seinen misstrauischen Blick in einen irritierten und überraschten Blick veränderte:

"Danke, schon in Ordnung...", antwortete der Detektiv auf Varisianisch dem privaten Feindbild namens Jadar, wobei Viktor, welcher den emotionalen Adeligen nun schon besser kannte, und vorallem Dana, welche in besser als ihre eigene Westentasche kannte, wussten, dass nichts in Ordnung war.
Denn Trauer und Frustration beherrschten den unkontrollierten, chaotischen, aber auch stolzen Mann aus Aashügel trotz seiner Schläue, Weisheit und Intelligenz bis in seine tiefsten Wurzeln.

So war es auch nicht verwunderlich für die beiden Gefährten, dass Ichabod statt weiteren Giftpfeilen und Argwohn in seinem Blick zu tragen, nach seinem irritierten und überraschten Blick mit trauriger Miene und zusammengekniffenen Lippen, welche sowieso schon sehr blass und spröde waren, einen festen Punkt aus dem Tisch zu fixierten.

Aber nur Dana allein, wusste, warum ihr Exmann nun wirklich so mundtot war.
Ichabod Crane versuchte im Leben immer auf alles vorbereitet zu sein.
Denn wenn dies nicht der Fall war, war ihr Exmann im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschmissen und war kaum fähig normal zu handeln[1].

Und dies hatte Jadar nun erreicht - denn Ichabod hatte wohl mit dessen Reaktion nicht gerechnet.
 1. Drawback mal angedeutet
« Letzte Änderung: 23.07.2013, 11:52:19 von Sensemann »

Brann Morton

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« Antwort #182 am: 23.07.2013, 12:04:21 »
Mit einem kurzen Nicken verließ Brann Morton zusammen mit den anderen Anwesenden den Laden von Miss Fallenbridge. Leider war das Gespräch nicht so verlaufen, wie er gehofft hatte und sie hatten ebenfalls keine wirkliche Hilfe bekommen. Nun gab es nur noch zu hoffen, das die andere Gruppe etwas erfolgreicher gewesen war. Wie es der Zufall so wollte, trafen sie sich schon auf der Straße vor dem lachenden Dämon und den Ausdrücken auf den Gesichtern zu folge, waren auch Ichabod, Dana und Viktor nicht erfolgreich gewesen. Die Stimmung des Leibwächters erhielt einen weiteren Dämpfer und so war es langsam wirklich Zeit für ein kühles Bier, das dabei helfen würde die letzten Stunden hinter sich zu lassen.

Als die Gruppe - jetzt wieder vereint - die Taverne betrat, war schon die Begrüßung des Wirts sehr vielversprechend und da der Raum ganz gemütlich aussah, würden sie hier wohl die Ereignisse der letzten Stunden gut besprechen können. Das der Gastwirt ohne Punkt und Komma redete, störte Brann nicht, da er zumindest nicht so abweisend war, wie die restlichen Bewohner des Dorfes. Dem Bier würde er nicht widerstehen können aber Hunger hatte er noch keinen und deshalb fiel seine Antwort an den Wirt auch eher zurückhaltender aus.

"Ein Bier wäre in diesem Moment genau das richtige."

Das Ichabod Crane ganz nebenbei den Tod seiner Eltern erwähnte, überraschte den Söldner schon etwas. Der selbsternannte Detektiv war zwar sehr redselig aber Brann hatte nicht damit gerechnet, das er so etwas ihnen - die ja fast noch Fremde waren - erzählte. Das Thema musste ihm wirklich auf dem Herzen liegen und beschäftigen. Leider konnte sich Brann ziemlich gut vorstellen, wie es dem Mann ging, denn auch er hatte seinen Vater verloren. So kam ein ehrlich gemeintes und leise gesprochenes "Ich weiß wie es ist, zumindest ein Elternteil zu verlieren. Du hast mein Mitgefühl." über die Lippen des Söldners. Doch nur um anschließend nach einer kurzen Pause etwas lauter fortzufahren und Dana eine Antwort auf ihre Frage zu geben und damit alle Anwesenden auf den aktuellen Stand zu bringen.

"Es gibt tatsächlich Neues zu berichten aber leider nur Schlechtes. Zuerst haben wir die anderen Bücher des Professors untersucht und sind uns sicher, das sie alle ebenso gefährlich wie selten sind. Zwei der Bücher sind unheilige Schriften über die Götter Urgathoa und Zon-Kuthon, das andere handelt über Abberationen und anderen Scheußlichkeiten.
Danach haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie wir an die Ausrüstung des Professors herankommen und haben deshalb eine gute Freundin des Professors besucht - Jominda Fallenbridge, die ihr vielleicht noch von der Beerdigung kennt - die uns aber leider auch nicht weiterhelfen konnte.
Es scheint so, als könnten wir die Ausrüstung tatsächlich nur durch die Priester aus dem Dorf bekommen, wenn wir nicht gegen das Gesetz handeln wollen."


Der Blick des Söldners bei dem letzten Satz verriet dabei aber, das er es nicht gut heißen würde, wenn sie so vorgehen mussten. Aber zum Wohle des Dorfes und um die letzte Bitte des Professors zu würdigen und erfüllen zu können, würde es vielleicht keine andere Möglichkeit geben.

Ichabod Crane

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« Antwort #183 am: 23.07.2013, 12:50:54 »
Doch da zuckte Ichabod Crane wie vom Blitz getroffen zusammen und wirkte plötzlich wieder klar bei Sinnen.
Denn auch wenn der selbsternannte Meisterdetektiv aus einem niederen Adelshaus geistig angeschlagen und abwesend gewirkt hatte, so hatte er Brann ab dessen ehrlichen Trauerbekundungen zugehört und war über dessen lauteren Worte bezüglich Neuigkeiten ganz und gar nicht erfreut und angetan.
"Sei still, Du Holzkopf!", schoss es aus ihm hinaus und machte ihn selbst überrascht über dessen eigene Worte, welche heraussprudelten, denn er riss kurz die Augen auf und hielt sich beschämt die Hand mit dem dicken Siegelring seiner Familie vor dem Mund.
Aber nur um anschließend laut anzufangen zu lachen und zu schauspielern, damit er Wirt ihm glaubt[1].
"Der war echt gut - fast hätte ich Euch geglaubt und mir in die Hosen gemacht. Doch ich glaube, niemand sonst möchte Eure schlechten Scherzen hören, Herr Morton...", um dabei sich zum schwer gerüsteten Kämpfer hinüber zu beugen, um ihm die Schulter zu klopfen, aber auch folgende Warnung ins Ohr zu flüstern:
"Meint Ihr nicht, dass es vielleicht besser wäre, so etwas nicht in aller Öffentlichkeit zu besprechen und hierfür einen ruhigeren Ort aufzusuchen, denn so etwas laut in einer Schänke zu erzählen ist wie es auf dem Marktplatz aushängen zu lassen.", um anschließend sich wieder auf seinem Sitz zurück zu lehnen und nachzudenken.
"Warum hatte der Professor ein Buch ausgerechnet von diesen schrecklichen Göttern die unheiligen Schriften?", und vergass dabei sich für die Beileidsbekundung von Brann zu bedanken.
 1. Bluff 24

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #184 am: 23.07.2013, 15:54:21 »
"Tee und Bier, kommt sofort." damit drehte sich der Wirt um, gerade als er einen Schritt nach vorne machen wollte schaute er über seine Schulter: "Kendra Tee?" fragte er, welches die Tochter des Professors nur mit einem nicken beantwortete.

Bereits nach wenigen Augenblicken hörte man das Klappern von Tassen und Geschirr im Raum hinter dem Schankraum, in den Zokar verschwunden war. Es würde ein wenig dauern, bis sie ihre Getränke bekamen, wenigstens so lange wie ein Tee ziehen sollte.

Kendra schaute von einem zum anderen: "Es tut mir Leid, dass ihr in eine solche Situation hineingezogen wurdet."
Unsicher hielt sie die Hände unter dem Tisch verschränkt. "Ich würde es verstehen, wenn ihr abreisen wollt." fügte sie mit leiser, brüchiger Stimme hinzu. Sie versuchte augenscheinlich sich so gut es ging zusammen zu reißen und euch wirklich diese Möglichkeit geben zu wollen.
« Letzte Änderung: 23.07.2013, 15:57:16 von Bram Stoker »

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #185 am: 23.07.2013, 17:02:48 »
"Nur über meine Leiche...", antwortete Ichabod Crane prompt und merklich wieder Herr seiner Selbst auf Kendra's Worte, auch wenn wahrscheinlich niemand außer Dana dahinter seine Art von schwarzen Humor sah und verstand.
Denn vorzeitg Abreisen würde Ichabod Crane wirklich nur getragen in einem Sarg - was jedoch nicht ganz zur allgemeinen Situation passte.

Jedoch auch sonst war der Schurke noch nicht fertig mit seinen nächsten Worten und antwortete Kendra weiterhin:
"Lasst uns ersteinmal etwas gemeinsam essen und trinken.
Danach können wir uns ja etwas die Beine vertreten gehen - eine Art Verdauungsspaziergang - und mal schauen, ob wir der Kirche von Pharasma nicht auf die Finger schauen können..."


Doch nur, um erneut Brann zu ermahnen:
"Mehr dazu, wie schon gesagt, jedoch erst, wenn wir hier fertig sind und frische Luft schnappen.
Dort lässt es sich besser miteinander reden, ohne viele Augen und Ohren, denn auch wir haben schon wichtige Kunde für Euch..."
, womit Ichabod sich nach dem Wirt umschaute, denn langsam wurde er in Sachen Bier und Suppe auch schon ungeduldig.

In Gedanken konnte hierbei der Varisianer immernoch nicht seinen Ohren trauen, dass Brann wirklich in einer Schänke mit solch bösen Göttern angefangen hatte.
Das Image der Gäste von Kendra war sowieso schon nicht das Beste - hierfür hatte der Adelige selbst mit ordentlich gesorgt.

Da musste man doch nicht gleich noch mehr Öl ins Feuer kippen und Gerüchte anfeuern.

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #186 am: 23.07.2013, 18:43:53 »
"Crane hat vollkommen recht. Auch ich weigere mich, mich jetzt zurückzuziehen. Wir sind einige der wenigen Personen die wissen das etwas im argen liegt, der Professor hat uns die Verantwortung übertragen als er uns in seinem Testament erwähnt hat, was bedeutet das wir die Verantwortung mit tragen und vor seiner Verantwortung sollte man nicht fliehen."
Sagte der Alchemist, als er sich nach vorn lehnte, seine Stimme war dabei kaum mehr als ein Flüstern.
"Und auch ich glaube, dass es hier Themen gibt die wir nicht besprechen sollten, da wir nicht genau wissen wer sonst noch alles zuhört."
Wäre Jadar Mitglied des Flüsternden Pfades so hätte er Kendra kaum unbeaufsichtigt gelassen, denn wenn sie schon kein Ziel war, so war sie mindestens eine Person von Interesse die es zu beobachten gab, besonders wenn sie mit einer unbekannten Gruppe auftrat und anfing herum zu schnüffeln.
"Anderseits gibt es jedoch Dinge die wir besprechen müssen. Wie ist es euch ergangen? Mit wem habt ihr gesprochen? Was konntet ihr erreichen? Auf diese Fragen sollten wir uns hier konzentrieren. Was darauf folgt können wir auch unter uns ausmachen."

Die Implikationen Von Brann Mortons letztem Satz wollten dem Alchemist überhaupt nicht gefallen. Er selbst hatte in seiner Jugend auch Gesetze gebrochen, das war auch heute noch ab und zu der Fall, wobei man bedenken musste, dass die Gesetze die er Brach nur aus Angst und Ignoranz entstammten und keine wirklichen "vernünftigen"Gesetze waren.
Doch Grabschändung oder Grabräuberei zählte nach seiner Meinung zu den "vernünftigen"Gesetze, aus diesem Grund würde er dafür Plädieren es so legal wie möglich zu halten.
Wie einer Eingebung folgen senkte Jadar L. Nefalen seine Stimme ein weiteres Mal und sagte:
"Vieleicht gibt es sogar Dinge von denen wir wollen das sie weiter erzählt werden, von denen wir möchten das sie andere erfahren, denn zu bestimmen was ein anderer weiß oder zu wissen glaubt kann ein großer Vorteil sein."
"Gebe es hier einen Tempel des Nethys hätten wir nicht solche Probleme"
« Letzte Änderung: 23.07.2013, 23:20:23 von Sensemann »

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #187 am: 23.07.2013, 20:27:59 »
Trotz der Überraschung und Verwunderung, dass ausgerechnet Jadar als Erster ihm beipfichtete, sah sich Ichabod gezwungen auch ihm etwas beizupflichten und auf seine Fragen zu antworten.
Wenn auch weiterhin von eher knapper und resverierter Natur, selbst wenn der Schurke nicht herum kam, dass der Alchemist doch einen gewissen Grab an Schläue besitzt, welche Brann wohl nicht hatte.

"Wir waren bei der Kirche von Pharasma und beim Stadtrat an. Wir haben beide Male zwar offene Türen vorgefunden, jedoch verschlossene Türen und vorallem Misstrauen für unsere Bitten und Warnungen, dass hier Dinge im Argen liegen, um es mal knapp zusammenzufassen...", sprach Ichabod knapp Jadar an, während sein Gesicht so etwas wie ein schmalles Lächeln sogar zeigte, da er ihm etwas mehr Respekt zollte - jedenfalls für den kleinen Augenblick.
Doch da wurde er auch schon wieder ernster - von seiner Mimik und Stimme - als er einen abschließenden Satz flüsterte:
"Ein guter Einfall die Sache mit den Informationen streuen, jedoch nicht hier in dieser Stadt.
Ich fürchte, außer Kendra vertraut uns niemand, und es wäre allen am Liebsten, wenn wir Land gewinnen würden. Zumindest so etwas in die Richtung hat mir der Stadtrat ans Herz gelegt..."
, um daraufhin jedoch das Gespräch völlig enden zu lassen, indem er das Thema wechselt:
"Danke übrigens für Eure Beileidsbekundungen, Herr Morton. Auch von mir mein aufrichtiges Beileid, auch wenn ich nicht weiß, wer von Euren Eltern gestorben ist..."

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #188 am: 23.07.2013, 23:57:51 »
"Was Meister Crane sagt stimmt, die Leute haben sich zwar unsere Bitten angehört doch waren sie nur bedingt hilfreich, was aber teilweise auch unsere Schuld war, da wir uns nicht besonders geschickt angestellt hatten.", Viktor vermied bei den letzten Worten krampfhaft Ichabod einen Blick zuzuwerfen. Der Pharasmit war immer noch verärgert, dass Ichabod Crane durch seine erwartungsvolle und unhöfliche Art Türen zugeschlagen hatte, welche sich dadurch vielleicht nicht mehr öffnen würden. Doch es hatte in den Augen des Priesters keinen Sinn weiter einen Schuldigen zu suchen, denn er konnte das Geschehene nicht mehr rückgängig machen. Zusätzlich würde Viktor nun wie ein herzloser Bastard aussehen und sich auch so fühlen, wenn er jemanden verbal attackieren würde der von seinen toten Eltern erzählte.

Viktor wandte sich nun Kendra zu:
"Ich bin nicht nur hier weil ich den letzten Willen eures Vaters ehre, sondern auch weil euch nicht in eurem Schmerz und eurer Trauer allein lassen kann und möchte. Selbst wenn er diese Bitte nicht in seinem Testament geäußert hätte, hätte ich euch das Gleiche von mir selbst aus angeboten. Seid euch versichert, ihr seid nicht allein und wir werden das gemeinsam durchstehen."

Dana Gray

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« Antwort #189 am: 24.07.2013, 00:02:29 »
Auch wenn Dana das Gespräch begonnen hatte, hatte sie sich im Verlauf dessen bisher zurückgehalten. Äußerlich wirkte sie gelassen, nachdenklich, aber doch aufmerksam. Aber die neutrale Einstellung war nur Fassade. Sich aus einem Gespräch zurückzuziehen und stattdessen nur zuzuhören, war, wie Ichabod wusste, nur ihre Art, wenn sie ziemlich angespannt war – alternativ zu ihrem Schweigen wusste sich die temperamentvolle Varisianerin in solchen Fällen aber auch durchaus auch gegenteilig zu verhalten, weswegen ihre Zurückhaltung wahrscheinlich die angenehmere Option für alle Beteiligten darstellte.

Ihrem Exmann hatte sie knapp zugenickt, als dieser angesprochen hatte, später mit einem Schnaps auf seine verschiedenen Eltern und den guten Professor anzustoßen. Dazu war sie gern bereit, denn dies war ein besonderer Anlass. Dana war zwar nicht abstinent, aber in der Regel ließ sie eigentlich ihre Finger von Alkohol. Dieser mochte zwar für ein lockeres Gemüt sorgen, doch sie hasste den Gedanken daran und das Gefühl, ihren Körper nicht mehr vollkommen unter Kontrolle zu haben – von den Folgen des Trinkens ganz zu schweigen, denn ihr Körper war das wirklich nicht gewohnt und sie vertrug nicht viel. Gegen eine Runde hatte sie nichts einzuwenden. Hoffentlich würde es dabei bleiben.

Die Finger von Danas rechter Hand trommelten kaum hörbar auf der Tischplatte einen Rhythmus, während sie das Geschehen musternd verfolgte.

Die kurze Sequenz zwischen Ichabod und Jadar, als dieser Beileid für den Tod der Cranes bekundete, ließ sie ohne merkbare Reaktion ihrerseits verstreichen. Vielleicht genoss ein Teil von ihr, dass ihr sonst fast schon vorlauter Exmann nun keine schlagfertige oder zumindest selbstsichere Antwort parat hatte, sondern sich von Jadars Reaktion, die er offenbar so nicht vermutet hatte, irritieren ließ. Schadenfreude war ihr nicht fremd. Der Tod von Ichabods Eltern tat ihr noch immer leid, keine Frage, aber dies gab ihr ja auch nicht die Genugtuung, sondern sein plötzliche, schmollende In-sich-Gekehrtheit, weil etwas nicht so verlief, wie er es sich ausgemalt hatte. Ja, in gewisser Weise war sie noch wütend auf ihn und versuchte auch gar nicht, dies hinter dem Berg zu halten. Diese Wut galt nicht seinem Benehmen den Dorfbewohnern, sondern ihr gegenüber. Das war wiederum nicht unbedingt auf die aktuellen Ereignisse bezogen. Es wühlte sie noch immer auf, trotz ihrer Trennung in seiner Nähe zu sein und ihn hören und sehen zu müssen, da empfand sie es nur als gerecht, dass er einige Dämpfer erfuhr.

Branns Erzählung hingegen beunruhigte Dana auf andere Weise. Warum hatte der Professor solche Bücher in seinem Besitz? Sie erinnerte sich gut an den Gelehrten und auch daran, dass dieser in seinem Testament den Nutzen des Wissens über die Natur seines Feindes erwähnt hatte, jedoch wäre es wohl wirklich fatal, wenn solche Schriften in die falschen Hände gelangen würden. Insgeheim gab sie ihrem Exmann sogar Recht, dass dieser den Söldner ermahnte, so etwas nicht in der Öffentlichkeit auszusprechen, jedoch erntete Ichabod dafür, dass er Brann einen Holzkopf nannte, einen kritischen Blick mit hochgezogener Augenbraue von seiner Exfrau.

Was Kendra betraf, hatte Dana nicht die Absicht, sie hier in Ravengro zurückzulassen, wo sie alle nun akute Gefahr vermuteten. Der Professor hatte sich schon etwas dabei gedacht, als er darum gebeten hatte, dass seine Trauergäste auf seine Tochter achtgaben. Dana wäre auch bereit, länger als einen Monat zu bleiben, sollte dies nötig sein – selbst wenn dies bedeuten würde, dass sie mit Ichabods Anwesenheit irgendwie zurechtkommen müssen würde, wenn sich dieser ebenfalls dazu entschließen würde, länger zu bleiben. Dass Ichabod auf jeden Fall den gewünschten Soll erfüllen würde, hatte er mit Worten deutlich gemacht – wie Jadar, darauf folgend, ebenfalls. Dana legte Kendra jedoch ermutigend die Hand an den Arm, um ihrerseits zu zeigen, dass sie nicht abreisen wollte.

Schlussendlich ergriff Dana dann aber doch wieder das Wort.
„Vater Grimburrow hat zwar seine Augen vor dem Problem an sich verschlossenen“, fügte sie an, denn sie wollte die anderen nicht völlig demoralisiert lassen. „Doch hat er eingelenkt und gesagt, er würde zumindest auf unsere Bitte eingehen und am heutigen Nachmittag nach der Ausrüstung zu sehen – es bleibt abzuwarten, was sich aus dieser Angelegenheit ergibt. Das Gespräch mit dem Vater verlief schon nicht sehr erfreulich, aber das mit dem Stadtrat war wohl eine Katastrophe.“ Viktor hatte niemandem bestimmten die Schuld gegeben, aber dass Dana bei ihren Worten Ichabod ansah, war kein Zufall und vermutlich auch nicht unauffällig, da sie zuvor allgemein in die Runde geblickt hatte.
„Doch nun lasst uns erst einmal etwas zur Ruhe kommen und an einem ungestörteren Ort über diese ernsten Themen unterhalten“, schlug sie vor. „Wenn wir uns gestärkt haben, fällt uns die Beschäftigung damit sicherlich auch etwas leichter.“

Schon kam auch Zokar Elkarid mit den bestellten Getränken. Dana nahm ihren Tee dankbar entgegen und nippte vorsichtig an dem heißen Getränk. Sie spürte etwas Anspannung von sich abfallen. Das folgende Mahlzeit würde ihre Laune bestimmt auch wieder heben. Wenn sie Hunger hatte, konnte sie wahrlich unausstehlich werden.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #190 am: 24.07.2013, 00:21:10 »
Auch Ichabod Crane hielt seine Fassade wie ein emotionsloses Wächtergolem aufrecht, als Dana und Viktor dem Rest berichteten und ließ sich nicht anmerken, dass er eigentlich den schwarzen Peter zugeschoben verdiente.
Etwas, was der Schurke selbstreflektierend zumindest zum Teil in der Zwischenzeit einsah.
Jedoch nur minimal.

Dennoch war der Detektiv den beiden Gefährten sehr dankbar, dass sie ihn nun nicht angeklagten oder gar an den Pranger stellen, und beließ es ebenfalls schweigsam mit einem leichten zuckenden Schmunzeln seiner Lippen in deren Richtung, wobei vorallem sein Blick länger bei Dana blieb, welche ihn ja ebenfalls länger anschaute.
Jedoch nicht als Duell, wer als Erster wegschauen würde - er wollte seine Exfrau nicht provozieren - sondern nur um ihren Blick zu entkräften für den Rest des Tisches, weshalb er am Ende Viktor den Rest seines vielsagenden Blickes schenkte.
Auch Ichabod würde nicht weiter darauf rumreiten, dass Viktor auf seine Belehrung in Sachen Wirt und Beerdigung nicht reagierte und dies scheinbar gekonnt überhört hatte.

Und so nahm der Varisianer ebenfalls sein Getränk entgegen und prostete seinen Tischnachbarn mit dem Bier zu, bevor er sich einen kräftigen Schluck genehmigte und mit seinem Taschentuch, welches er gekonnt und elegant aus seinem Ärmel zog, sich den Bierschaum von den Lippen wischte.

Er würde sich auf die Suppe freuen und bis dahin ebenfalls besser schweigen.
Denn er kannte Dana und wusste, dass jedes weitere unnötige Wort sie provozieren könnte, solange sie nichts im Bauch hatte.

Das Meister Crane hatte ihm dabei deutlich geschmeichelt, weshalb sein Blick immer wieder zum jungen Pharasmit wanderte, während er weiter sein Bier leerte und auf das Essen wartete.
Aber auch Viktor's Aussage in Richtung Kendra fand Ichabod beeindruckend.
Denn er wäre nicht so gutherzig gewesen und wäre schon längst über alle Berge - allein, um seiner Exfrau so schnell wie möglich wieder aus dem Weg zu gehen, selbst wenn er ihre Gesellschaft die letzten Stunden mehr genoß als es ihm gut tat.

Doch diese Gedanken verschwanden auch schon wieder, als der schnauzbärtige Wirt mit dem Essen an den Tisch kam.
Ichabod nahm seinen Teller Suppe dankend entgegen, bestellte für nach dem Essen bereits eine runde Hochprozentigen, und wünschte anschließend allen einen guten Appetit.
« Letzte Änderung: 24.07.2013, 00:26:22 von Sensemann »

Brann Morton

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« Antwort #191 am: 24.07.2013, 08:56:26 »
Mit einem bösen Funkeln und vielleicht auch schon etwas Entnervung im Blick, funkelte Brann den selbsternannten Detektiv aus Aashügel an. Seine Antwort fiel viel schärfer aus als er es beabsichtigt hatte, da sich seine schlechte Laune und die Enttäuschung, die sich im Laufe des Tages angesammelt hatten, gerade in dem Moment entlud, als er Ichabod seinerseits etwas scharf ins Ohr flüsterte.

"Dieser Holzkopf ist der Grund, warum der Professor überhaupt in Ruhe beerdigt werden konnte. Ein gewisser anderer Trauergast hätte sich vor Angst ja fast in die Hosen gemacht und hat lieber das Weite gesucht und sich im Schlamm versteckt. Also überlege dir gut, wen du noch einmal als Holzkopf bezeichnest, Detektiv."

Wobei der Söldner das letzte Wort spöttisch fast schon ausspuckte und den Mann aus Aashügel damit weiter provozierte. Tote Eltern hin oder her, Brann ließ sich so etwas nicht gefallen, auch wenn der Spruch Ichabods ein Ausrutscher war und das gleiche gerade ihm selbst widerfuhr. Die Ereignisse des Tages hatten wohl an den Nerven aller Anwesenden genagt und so war es nicht verwunderlich, das sich jeder ein Ventil suchte um seinen angestauten Frust los zu werden. So war es zumindest bei Brann, der es normalerweise durch seinen Job gewohnt war auch etwas Frust während seiner Arbeit abzulassen. Da kam der feige und überheblich wirkende Detektiv, der ihn auch noch beleidigte, genau richtig.

Der Söldner nahm einen tiefen Schluck Bier und versuchte sich innerlich wieder etwas zu beruhigen und sich auf das fortlaufende Gespräch zu konzentrieren. Als Kendra darauf zu sprechen kam, das sie abreisen sollten, konnte der Söldner es kaum fassen. Er hieb mit seinem Krug  Bier einmal auf den Tisch, wobei etwas von dem Inhalt über den Rand schwabbte und blickte Kendra ernst an.

"Ich dachte, das du uns schon besser kennst, Kendra. Wir werden nicht einfach abhauen und den Schwanz einziehen, sondern dafür sorgen, das alle hier in Sicherheit weiterleben können. Und das auch, wenn wir nicht unterstützt werden und uns niemand für diese Tat würdigen wird. Wir alle haben es dem Professor und dir versprochen!"

Nach diesem kleinen Ausbruch, wurde der Söldner wider still. Schweigend hörte er dem restlichen Gespräch und den Neuigkeiten zu und brütete über seinem fast leeren Krug Bier. Er würde mehr brauchen um über diesen Tag hinwegzukommen und so bestellte er einen weiteren Krug bei dem dicken Wirt.

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #192 am: 24.07.2013, 11:11:07 »
Der Alchemist ließ seine Schultern etwas hängen als er erfuhr, auf wie viel Widerstand sie im Dorf gestoßen waren. Dabei wollten sie nur den Tod des Professors untersuchen, sowie mögliche Gefahren die sich für Kendra und das Dorf präsentieren zu beseitigen.
Das hatten sie einzig und allein der Ignoranz der Dorfbewohner zu verdanken, die in diesem Dorf besonders stark vertreten zu sein schien. Und da wurde er gefragt wieso er ausgerechnet Nethys folgte, bei dem persistenten Glück das sie zu haben schienen, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass die intelligentesten Bewohner des Dorfes Mitglieder des Flüsternden Weges waren.

Jadars Laune wurde durch das Eintreffen des Wirtes etwas angehoben, welcher das Essen und vor allem den Tee mit sich trug. Als der Alchemist den Tee entgegen nahm vergingen einige Sekunden in denen er einfach nur das Aroma genoss, bevor er vorsichtig pustete und sich einen Schluck genehmigte. Die Person welche einst gesagt hatte das es die einfachen Dinge waren auf die es ankam muss hieran gedacht haben, denn wenn Bücher Nahrung für den Geist waren so war Tee Balsam für die Seele. Jadar spürte wie die Anspannung die sich in ihm aufgebaut hatte von ihm abfiel und nachdem er den Tee getrunken und sein Mahl verzehrt hatte, sah der Tag gar nicht mehr so düster aus.
Soweit er es verstanden hatte, hat Vater Grimburrow, obwohl er die Augen vor dem Problem verschlossenen hat, zumindest dazu bereit erklärt, am heutigen Nachmittag nach der Ausrüstung sehen.

Das war etwas womit sie arbeiten konnten, doch bevor Jadar seinen Gedankengang fortführen konnte wurde er abrupt unterbrochen. Der Söldner hatte sich der Spitze des Detektivs wohl missfallen was durchaus zu verstehen war, wobei Jadar in diesem Fall die Meinung Cranes teilte. Und wenngleich Brann Morton die Worte flüsterte waren sie für den Alchemisten gut genug zu hören. Er konnte die Frustration des Söldners aber nachvollziehen, den der Detektiv war sehr sprunghaft was seine Gefühle anging, erst wirft er einen düstere Blicke zu, dann lächelt er einen freundlich an, solche Sprünge im Verhaltens Spektrum konnten andere nur schwer folgen.

Als der Söldner nun mit seinem Becher auf den Tisch schlug, obschon er das nur tat um zu unterstreichen, dass er den letzten Wunsch des Professors respektierte und Kendra beschützen würde, so war es doch für den Alchemisten das Zeichen das es Zeit war aufzubrechen.
Vieleicht würde der Regen und die kühle Luft einige der erhitzten Gemüter abkühlen.
"Ich denke wir sollten uns langsam auf den Weg machen.", sagte er knapp.

Ichabod Crane

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« Antwort #193 am: 24.07.2013, 12:43:51 »
Erst als Ichabod Crane mit seiner Suppe fertig gewesen war und auch die Runde flüssiger Geist nach dem Essen den Tisch erreicht hatte, behielt sich der Detektiv es vor auf den in seinen Augen den launischen und uneinsichtigen Kämpfer zu antworten, indem er sein Glas Hochprozentigen in die Luft hob und sprach:
"Auf unseren Professor und meine Eltern!
Denn wie sagt man so schön unter Varisianern: Essbare Vögel leben nicht lange - nur Pharasma selbst weiß, wie lange man zu leben hat.
Doch hätten sie nicht verstanden, dass ein taktischer Rückzug und eine Flucht auch einmal Leben rettet, wären sie wahrscheinlich schon früher von uns gegangen.
Denn nur der Einfachgestrickte sieht sein Heil nur im Kampf, anstatt sein Wohl auch mal in der Flucht!
Denn wie sagte Kendra's Vater so schön immer: Habe immer zwei Sehnen für Deinen Bogen - zur Not ist Flucht immer eine Option neben dem Angriff!
Unser guter Professor...Im Alter vergilbt auch der weißeste Bart, aber er ging zu früh von uns!
Aber genug der Ansprache: Gerede bringt ein Fass nicht zum Rollen!"


Sein Blick kreuzte dabei Sekunden, welche wie Minuten vergingen, den Blick von Brann, denn er sollte sich bei dieser kurzen Rede angesprochen fühlen.
Worte waren für Ichabod wie Pfeile, abgeschossen konnte man sie nicht zurückholen und meist trafen sie ihr Ziel.

Doch auch dem Rest gönnte Ichabod einen Blick, der viele Gedanken und Emotionen verriet hinter der Belehrung, bevor Ichabod sein Glas in einem Zug leerte, sowie mit dem letzten Schluck Bier nachspülte, und im Gegensatz zu Brann leise und vorsichtig auf den Tisch zurück stellte.
Hierbei erhoffte sich der selbsternannte Meisterdetektiv, dass zumindest Dana und der Schriftrollenrücken[1] Viktor zu ihm halten würden und ihn verstanden, denn wie sagte sein eigener Vater immer so schön: Der Pfeil bricht, das Bündel nicht!

"Ja, lasst uns zahlen, bevor noch jemand mit einem Würger[2] zusammen mit einer Sternenklinge rumwerfenen Motte[3] reinkommt oder jemand reinkommt, welcher Besuch vom Meisterschützen hatte[4] und wir noch mehr Runden trinken oder gar ausgeben müssen...", antwortete der Varisianer abschließend zu Jadar und dessen knapper Aussage, und setzte sich deswegen nach seiner kurzen Rede auch gar nicht mehr auf seinen Sitzplatz zurück.
"Herr Mundschenk Zokar Elkarid, vielen Dank für Speis und Trank sowie Eure Gastfreundschaft und Bewirtung! Wir würden gerne unsere Rechnung begleichen!"

Wäre dies erledigt, würde der Adelige sich mit einem "Werde dick und satt![5] vom Gastwirt verabschieden und sich auf seinen Spazierstock stützend aus der Schänke entfernen.

Er war gespannt, was der Tag und die weiteren Gespräche bringen würden, selbst wenn er eigentlich immer der Meinung war, dass man ohne Wein keine guten Gespräche führen konnte und er nicht wusste wo die ganzen Gespräche noch hinführen sollten, denn bei diesen fremdenfeindlichen Bürgern der Stadt war sowieso Hopfen und Malz verloren.

Genauso wie beim schwer gerüsteten Kämpfer, welcher gar nicht auf Ichabod's Frage weiter eingegangen war zu dessen Trauerfall, weswegen Ichabod diesen in seiner Rede zusätzlich auch nicht nochmal ansprach.
Doch auch Brann würde ihn noch zu schätzen lernen. Während der Wolf trinkt, wacht der Hund.
So war es immer. Und auch der Krieger bräuchte Hilfe oder eine Pause.

Und es würde sich zeigen, ob er ein guter Kämpfer wäre.
Denn auch in seiner dicken Rüstung konnte ein Frischling stecken.
Das schönste Trinkhorn macht noch lange kein gutes Bier.
 1. gutmütig spöttische Bezeichnung für einen göttlichen oder arkanen Zauberwirker
 2. ironische Bezeichnung für den traditionellen varisischen Hochzeitsschal
 3. spöttische Bezeichnung für eine Desnapriesterin, welche meist mit ihrer Klinge und diversen Tanzritualen sowie komischen Riten eine Hochzeit vollzieht
 4. freundschaftliche Neckerei, Bezeichnung einer Schwangerschaft; "Meisterschütze" ist der Beiname Erastils, Gott der Jagd und der Familie
 5. freundschaftlicher Abschiedsgruß der Shoanti und Varisianer
« Letzte Änderung: 24.07.2013, 13:40:07 von Sensemann »

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #194 am: 25.07.2013, 18:28:54 »
Doch so einfach ließ der Söldner nicht locker, denn das Thema war für ihn noch lange nicht beendet. Der eingebildete Detektiv schien vergessen zu haben, was Brann schon sein ganzen Leben lang getan hatte um sein täglich Brot zu verdienen. Er war ein Söldner und in erster Linie Leibwächter, der genau wusste wann ein Rückzug angebracht war, um das Leben seines Schützlinges zu retten. Er wäre nicht so lange in diesem Beruf geblieben oder hätte solange überlebt, wenn er den Kampf als einzigen und besten Lösungsweg für Gefahren sehen würde. So fiel auch der nächste Kommentar in Richtung des Detektivs nicht besonders freundlich aus. Doch bevor er zu seiner Antwort ansetzte, hob auch er das Glas und stimmte  beim Spruch mit ein.

"Auf den Professor und Eure Eltern!" nur um dann an Ichabod gerichtet fortzufahren, nachdem er ausgetrunken hatte:

"Das Bier scheint euch nicht gut getan zu haben Mister Crane, denn wie ihr wisst bin ich Söldner und vor allem Leibwächter. Wenn jemand weiß, wann es wichtig ist sich zurückzuziehen, dann bin ich es. Um das Leben meines Auftraggebers zu schützen und meinen Auftrag erfolgreich zu Ende zu führen, ist auch Flucht eine Option. Auf dem Friedhof habe ich die Dorfbewohner übrigens nicht verletzt, sondern nur verscheucht. Aber das konntet ihr ja nicht sehen, weil ihr zu schnell zu weit weggerannt seid.

Ich weiß nicht für wen oder was ihr mich haltet, Mister Crane aber ich bin niemand, der den Kampf als ersten Lösungsweg sieht und sich davor scheut auch den Rückzug anzurtreten, wenn es zu gefährlich wird."


Für einen Moment blickt Brann den Detektiv herausfordernd an und wartete auf eine Antwort, doch dann erhebt er sich, bezahlt das Bier und macht sich zusammen mit den anderen auf den Weg hinaus auf die Straße.
Wie würde es jetzt weitergehen? Sollten sie den Priestern schon einen Besuch abstatten und schauen, ob sie bereits nach der Ausrüstung geguckt hatten oder sollten sie noch länger warten? Was würde der Tag noch für schlechte Nachrichten für die Gruppe bereithalten?

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