Ichabod's Gesicht erhärtete sich, denn auch wenn er selbst gerne redete - er wollte eigentlich Dana den Vortritt und das erste Worte lassen, obgleich ihm der Beginn des klärenden Gespräches schwer fiel.
"Ich denke, wie können uns ersparen über das Warum unserer Trennung erneut zu diskutieren und zu debattieren...", wobei er sich vom Herd erhob, jedoch nicht ohne kurz schmerzverzerrt zu schauen als seine Knie laut knacken unter dem neuen Gewicht seines Körpers und der neuen aufrechten Haltung.
"...denn wir sind beide keine einfachen und leichten Charaktere und es ist klar, dass es auch mal verbal knallt, und eine Schuldfrage ist deswegen von beiden Seiten gegeben.
Zumal dies alles auch ein Zeichen von Interesse und Liebe ist, denn man streitet sich nicht, wenn der andere einem egal ist.", versuchte der Schurke einlenkend und ersteinmal positive Worte zu finden, jedoch ohne zu Dana zu blicken.
"Und das ich nicht der Typ Mann bin, welcher hinterher rennt oder klein bei gibt weißt Du selbst.
Ich habe es schließlich Dir schon an diesem schönen Abend im Erasthus vor zwei Jahren gesagt, als ich um Deine Hand angehalten habe.
Du erinnerst Dich bestimmt?" - Ichabod blickte kurz milde und schwach lächelnd zu Dana, um anschließend wieder auf den Boden zu schauen und mit seinem rechten Stiefel und Fuß ein paar Krümmel vom Frühstück hin und her zu schieben.
"Dafür habe ich Dir damals aber auch versprochen, dass ich Dir dennoch immer ein guter Ehemann sein werde und Dir ewige Liebe geschworen und versprochen, wozu ich immernoch stehe!", während der selbernannte Meisterdetektiv in der Zwischenzeit zum Tisch hinüber gegangen ist (wobei der alte Holzboden kurz knarrste und klagte) und diesen kurz prüft, ob er wackelt oder doch mit allen vier Beinen fest auf dem Boden steht.
"Und selbst wenn ich Dir doch hinterher gekommen wäre, so glaube ich nicht, dass dies unsere Situation verbessert hätte...in den Gefilden Deiner Familie, welche mich sowieso nicht leiden kann..."
Ichabod wurde nachdenklich über seine eigenen Worte und seufzte schwer, wobei sein Blick kurz versuchte Dana's Blick zu kreuzen.
"Familie...", sein Blick wanderte in die Ferne, auch wenn es nach Außen nur gegen die nächste Zimmerwand ging.
"Hinzu kam das Ende und der Untergang meines Hauses.
Sicher, dies ist keine Ausrede dafür, dass ich nicht anders gehandelt und mich verhalten hätte, wenn sie noch am Leben wäre und wir dennoch in diese Situation der Trennung gekommen wären, aber dies hat die Gesamtsituation nicht verbessert.
Denn statt Dir vielleicht einen Brief zu schreiben, bin ich damit endgültig Cayden Cailean blindlings in die offene Arme belaufen bis kein Geld und kein Erbe mehr übrig war, um es einmal blumig auszudrücken.", ein schwaches Schmunzeln spiegelte an den Mundwinkel des Ermittlers ab.
"Und ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben...gutmöglich als Untotenfutter in der Kanalisation von der stinkenden Stadt geendet oder gar auf dem Opferaltar eines verrückten Priester der alten Götter wie Cthulhu, wenn Desna mir nicht gelächelt hätte.
Denn Aashügel ist noch immer in deren Hand und in der Hand des Regens.
Aber ich komme vom Thema weg, selbst wenn meine sonnenlose Heimat mein Herz wiederspiegelt in dieser Zeit.
Denn ich habe keine Festlichkeit, keine Dummheit und keine Taverne ausgelassen in dieser Zeit...auf der Suche nach Zerstreuung und der Suche nach Schmerz, welche ich in dieser Leere suchte, weshalb ich sogar die ein oder andere Schlägerei suchte und meist auf dem Boden wieder aufwachte.
Aber ich möchte gar nicht näher auf meine ganzen Verfehlungen eingehen, denn es waren zu viele - selbst wenn ich einige im Suff bereits vergessen habe - und ich möchte Dein Herz nicht schwer machen, kein Mitleid erzeugen und auch keinen Zorn, zumal dies nichts an unserer Situation ändert - außer das ich wohl besser nie zurück in meine Geburtsstadt kehren sollte...", Ichabod begann als Übersprungshandlung kurz sich durch die Haare zu streichen, welche in diesem Moment sowieso an keine brauchbare Frisur grenzten.
"Nunja, es kam anders, denn dann kam die Benachrichtigung über den Tod von Professor Lorrimor, was mich immerhin dazu brachte mich aufzuraffen, um Kondolenz seiner Tochter gegenüber zu zeigen und ihm die letzte Ehre zu geben.
Mit Dir selbst habe ich in diesem Moment wahrlich nicht gerechnet, wenn auch dennoch vielleicht etwas gehofft Dich ein letztes Mal zu sehen.
Ein letztes Mal, denn ich hätte mich zu gegebener Zeit entschuldigt für meinen Teil der Verfehlungen, den Ehering zurück gegeben und Dich aufgegeben, selbst wenn ich Dich über alles liebe, Dana.
Denn Du bist nicht zu mir zurück gekehrt, Dana...und wie sagt man so schon im Varisischen:
Was Du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es Dir - für immer. Wenn nicht, gehörte es sowieso nie Dir...", auch wenn seine Stimme ruhig klang, war sein Blick traurig und klagend zugleich.
"War ich Dir noch nicht einmal einen Brief wert? Wärst Du je zurück gekehrt?", wobei der Adelige sein Blick wieder abwendete.
"Doch ich verzeihe Dir dies alles, denn ich kann nicht anders.
Denn auch wenn ich eigentlich meine sieben Sachen packen und die Nationen der Inneren Seen erkunden wollte, so weiß ich nun, dass ich nur weggelaufen wäre - weggelaufen vor meinen Gefühlen Dir gegenüber, welche mich auch dazu bringen Dich um Verzeihung und eine zweite Chance zu bitten, wie auch ich Dir eine zweite Chance geben werde, solltest Du darum bitten beziehungsweise überhaupt mich zurück wollen?
Denn noch ist nicht viel passiert, was wir nicht noch rückgängig machen könnten, solltest Du auf die Trennung weiterhin bestehen...und ich denke, dass der alte Kauz von Priester sicherlich die Möglichkeit findet Deinen Treueschwur mirbezüglich zu lösen - bei den Differenzen, welcher er mit mir hat..."
Erst jetzt setzte sich Ichabod, wenn auch aufgewühlt und etwas neben sich, zu Dana an ihren Platz.