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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 88665 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #690 am: 25.04.2014, 22:55:28 »
Der Privatermittler Ichabod vom niederen Adelshaus Crane war in der Zwischenzeit fertig - fertig mit Kopfzerbrechen über das, was vor ihm lag, und auch fertig mit seiner Hilfe das Feuer einzudämmen.
Doch noch immer dürstete es den arroganten und eingebildeten Schurken einigen Personen endlich mal wieder die Meinung zu sagen.
Dem fetten Stadtrat, dem alten Kauz von Kleriker, dem immer zu spät kommenden Sheriff, dem Holzkopf von Söldner, dem Verbannten Jadar und dem jungen und starrsinnigen Priester Viktor, um die üblichen Verdächtigen zu nennen, genauso wie auch Pierce mal wieder.
Denn dieser hatte es bis jetzt noch nicht einmal für nötig gehalten sich bei Ichabod zu bedanken - schließlich war es Detektiv gewesen, welche dem Widerling beim Feuer zur Hilfe kam und damit diesen vor schlimmeren Verbrennungen beschützte.
Jedoch hatte Herr Crane schon aufgegeben, dass Samuel Respekt, Anstand und Benehmen kannte, sodass sich der Ermittler langsam immer mehr fragte, aus welchen Verhältnissen Samuel wohl stammen würde:
Mutter eine Hafendirne ohne Benehmen und Vater unbekannt, da zu viele potentielle Erzeuger vorhanden, war seine erste Option und ließ ihn gar sogar kurz schmunzeln über seinen eigenen witzig-bösartigen Gedankenblitz.

Doch trotz seies chaotischen Herzens vergaß der sonst so eigensinnige und spitzfindige Mann aus Aashügel wiederhin nicht sein Versprechen gegenüber Kendra und vorallem gegenüber Dana.
Und noch platze dieser Knoten nicht, um dieses Versprechen zu brechen - selbst wenn es Ichabod unter den Fingern juckte wie eh und je.

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #691 am: 26.04.2014, 03:22:02 »
Panisch und mit schmerzverzerrtem Gesicht, rannte der Söldner - eigentlich untypisch für ihn - als erster aus dem brennenden Gebäude. Sie hatten den Kampf um die Stadthalle verloren und das ärgerte Brann tierisch. Allerdings wurde er schon nach wenigen Sekunden durch die Hitze und das Brennen an seinem Körper wieder aus diesen Gedanken gerissen und in die Wirklichkeit geschleudert. Mit geübten Handgriffen - vielleicht half ihm jemand dabei - löste er die Brustplatte und riss sie sich förmlich von seinem Körper. Die Haut darunter war trotz seines Hemdes gerötet und hatte an manchen Stellen Brandblasen geworfen. Auch sein Bein hatte einiges in dem Feuer abbekommen und wies stellenweise Verbrennungen auf. Seine Kleidung war natürlich hinüber. Nachdem der Leibwächter auch die restliche Rüstung, seinen Schild und seine Waffe abgelegt hatte, kümmerte er sich um das Feuer und half den Dorfbewohnern dabei, die Eimer zu tragen.
Er war nicht schmerzfrei aber die Wut und Enttäuschung über ihre Niederlage, die Brann zumindest als solche auffasste, auch wenn sie alle in der Halle gerettet hatten, siegte über den gesunden Menschenverstand. Vielleicht war er auch zu stolz sich helfen zu lassen, denn dafür wäre später - wenn die umliegenden Gebäude gesichert waren - noch immer genug Zeit. Jetzt war das wichtigste, eine Verbreitung des Feuers zu verhindern, denn wenn sich das Feuer weiter ausbreiten würde, würde es kein Dorf mehr geben das sie schützen und vor dem Pfad verteidigen mussten.

"Der Pfad hat zugeschlagen und uns eine Falle gestellt. Sie haben den Zeitpunkt ausgenutzt, an dem ein Großteil des Dorfes in der Stadthalle versammelt war und haben ihre Diener geschickt, um uns zu töten. Das wird aber bald ein Ende haben." antwortete Brann dem alten Priester.

Vielleicht war es eine dumme Idee gewesen an der Versammlung teilzunehmen, denn so hatten sie dem Pfad ein lukratives Angriffsziel geliefert. Doch es gab immer zwei Seiten der Medaille... Was wäre passiert, wenn sie nicht da gewesen wären? Vermutlich wären zumindest Grimburrow und Hearthmount in dem Feuer umgekommen und einige der Dorfbewohner von den flammenden Schädeln getötet worden. Letztendlich war es also eine positive Fügung des Schicksals gewesen dort aufzutauchen. So sah zumindest der Söldner die momentane Situation.
Trotz all den Problemen, Schwierigkeiten und Niederlagen - oder gerade deswegen? - fühlte sich Brann motivierter als je zuvor. Er platzte fast vor Tatendrang und der Sieg über die Schädel und die riesigen Mücken zuvor hatten ihn gelehrt, das die Monster des flüsterndes Pfades lange nicht so gefährlich waren, wie er angenommen hatte. Er fühlte sich der Herausforderung, den Untoten bzw. wiederbelebten Verbrechern und vor allem Schreckensfels gewachsen - auch wenn ihm Geister und andere Wesen, die vor seiner Waffe auf irgendeine Weise geschützt waren, immer noch Angst machten. Denn das war das einzige, was er jemals wirklich gelernt hatte und was sollte er tun, wenn ihm das alles nichts mehr half? Doch zusammen mit der Ausrüstung, die der Professor ihnen hinterlassen hatte und den restlichen Erben, würden er die dunklen Machenschaften dort verhindern und den Pfad ein für alle mal zerstören.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #692 am: 28.04.2014, 14:55:11 »
Ichabod war in der Zwischenzeit auch an den alten Vater Grimburrow, welcher für den Adeligen etwas von einem suffkranken Gnom von der Optik hatte, und den Stadtrat Vashian Hearthmount herangetreten und verfolgte die Worte von Brann Morton an den alten Kleriker.
Und auch wenn Ichabod erstaunlich für sein Wesen und seine Natur weiterhin war, dass er nichts zu sagen hatte, machte sich der Ermittler und Schurke allein durch sein Nähertreten für alle sehr bemerkbar und schaute symbolisch an sich herab, denn nicht nur sein Mantel war durch das Feuer zerstört worden, sondern auch ein Großteil seiner restlichen Kleidung beschädigt und sein Leib verletzt.
Der selbsternannte Meisterdetektiv war umso mehr auf eine Reaktion des alten Kauzes und des Fettsacks gespannt.
Denn würden sie etwas zu ihm sagen - vielleicht sich sogar für die Rettung bedanken oder für ihr bisheriges Verhalten entschuldigen?
Würden sie etwa für die Schäden aufkommen oder zumindest ihn heilen?
Und würden sie vielleicht endlich den Erben freien Hand in ihren Ermittlungen geben und vielleicht sogar mit Geld und zusätzlichen Kräften unterstützen?

Mit leicht hochgezogener Augenbraue und verschränkten Arm von der Haltung her blickte der Privatermittler aus Aashügel beiden Gegenüber tief in die Augen und wartete kurz auf eine Reaktion.
Sollte dieses jedoch ausbleiben, würde er kopfschüttelnd und zischend seinen Weg in Richtung Dana weiterführen.

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #693 am: 28.04.2014, 20:09:19 »
Auf dem Boden sitzend, schwer atmend hörte sich Vater Grimburrow die sehr kurze Erklärung des Söldners an. "Habt Dank.", sprach er. Ächzend versuchte er auf die Beine zu kommen, selbst mit Hilfe klappte es erst beim zweiten Versuch. Als er stand griff er nach seinem Amulett. Viktor wusste was jetzt kommen würde, er kannte das wärmende Gefühl nur allzu gut, wenn die Kraft der Herrin der Gräber durch die Adern schoß und man wusste alles war wie es sein sollte.

Ein kurzer Stoß Energie umhüllte Vater Grimburrow. Brann fühlte sofort wie sein Bein plötzlich nicht mehr schmerzte, nur die Brandflecken in seinem Hosenbein blieben. Auch den anderen ging es genauso.
Kendra ging inzwischen Dana zur Hand. Auch wenn die schlimmsten Wunden geheilt waren wusste die falsche Ärztin nur zu gut, dass ein guter Verband oder wenigstens eine einfache Versorgung die Heilung einfacher machten.

"Was habt ihr vor?", fragte Vashian Herathmount, der mit der Situation etwas überfordert war. Benjan tat inzwischen mit den übrigen Helfern sein bestes die umstehenden Häuser zu retten.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #694 am: 28.04.2014, 22:29:53 »
Ichabod Crane konnte mit ansehen, wie Vater Grimburrow und sein heiliges spiralförmiges Symbol in weißen Licht aufblitzten und fast zeitgleich sich alles in milchigen Nebel hüllte.
Im Nebel hinter dem uralten Priester waren just im selben Moment geisterhafte Fratzen im Nebel zu erkennen, welche im gleichen Wimpernschlag auch schon zu Ichabod, Brann und den restlichen Verletzten zuflogen, sie berührten, um sie mit Stärke zu erfüllen, ihnen mit kalten distanzierten Stimmen Mut zu zusprechen und sie von ihrem Leid und ihren Wunden zu erlösen - nur um plötzlich wie der Nebel und das grelle bleiche Licht wieder zu verschwinden. 

Dem Schurken war trotz der Bekanntheit dieser göttlichen Kraft - denn schließlich gab es in Ustalav sehr häufig Pharasmiten - und seinem eigenen Glauben an die Todesgöttin dieses Erlebnis und dieses Gefühl stets unangenehm gewesen, denn umso mehr musste er damit daran denken, dass er selbst sich von Pharasma am Ende seines Lebensfadens verantworten müsste, und er fürchtete diesen Moment aufgewogen zu werden- gemessen an seinen Taten und seine Verfehlungen.
Und so lief ihm kurz ein kalter Schauer über den Rücken, denn Ichabod wollte niemals als solch ein miclhiger Nebelgeist enden, auch wenn ihm nichts anderes übrig blieb und nur schlechtere Optionen zu erreichen wären.

So schluckte der Ermittler mehrfach, um anschließend sehr unsicher und im Gegensatz zu sonst mit wenig Selbstbewusstsein und spitzer Zunge zu antworten:
"Wir werden uns um das Problem kümmern und es am Schopfe packen, denn wir kennen seinen Ursprung..."
Doch nur um dann doch wieder etwas der Alte zu sein:
"Für Unterstützung in jeglicher Art wären wir aber sehr dankbar und sehr verbunden - selbst wenn es nur bedeutet, dass man uns frische und neue Kleidung zukommen ließe!", und versucht freundlicher als ein Adabaranhänger zu lächeln, welcher ein Geschäft anbot.
« Letzte Änderung: 28.04.2014, 22:49:39 von Ichabod Crane »

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #695 am: 28.04.2014, 22:46:10 »
Dana kümmerte sich routiniert um alle Verletzten, die zu ihr kamen, um sich ihre Wunden ansehen und versorgen zu lassen.[1] Sie war froh, dass alle es rechtzeitig aus der brennenden Stadthalle herausgeschafft hatten – zumindest hatten alle überlebt, wenn auch einige schwer verletzt waren. Die junge Ärztin spürte noch immer den Rauch in ihrer Lunge kratzen und klebrigen, mit Ruß versetzten Schweiß auf ihrer Haut. Sie machte sich besonders Sorgen um Ichabod, denn sie wusste, dass auch er verletzt war, und warf immer wieder Blicke in seine Richtung. Doch da die Leute sich nicht nur um sie scharten, um behandelt zu werden, sondern sie auch mit Fragen bombardierten, konnte sie sich nur schwer konzentrieren.
Sie versuchte erst, das zu ignorieren, ohne zu antworten, schließlich wurde es ihr zu viel und sie musste sich und den Verletzten Platz zum Atmen verschaffen.
„Ich weiß es selbst nicht!“, fuhr sie jemanden an, der fragte, was das für Wesen gewesen seien und sie davon abhielt, eine Wunde verbinden. Sie in dieser Situation zu reizen, war wirklich keine gute Idee.
„Es waren fliegende Schädel, die aus den Flammen kamen. Vielleicht Geister oder ein Zauber. Ich kenne mich damit nicht aus. Bleibt nun zurück und lasst mich zufrieden, wenn Ihr selbst nicht verletzt seid. Sonst wird es Euch noch leidtun!“
Unter den Verletzten, die zu ihr kamen, war auch Samuel. Er bot Dana seine Hilfe an, bat aber gleichzeitig auch um welche.
„Wenn Ihr es schafft, helft mir, die Leute von mir fernzuhalten, während ich mich um diejenigen kümmere, die Versorgung brauchen und nicht nur dumme Fragen stellen“, antwortete sie ihm. Sie war dankbar für sein Angebot, dann allerdings fiel ihr Blick auf sein Bein. Sie merkte auf den ersten Blick, dass Samuel nicht nur leicht verwundet war, und ging vor ihm auf die Knie, um sein Bein näher begutachten zu können. Vorsichtig versuchte sie, die Wunde von dem verkohlten Hosenbein freizulegen.
„Das sieht nicht gut aus, soweit ich das bisher beurteilen kann“, äußerte sie sofort stirnrunzelnd. Samuels Bein musste höllisch schmerzen, denn es war schwer verbrannt. Sie wusste, dass sie nicht viel tun konnte, zumindest im Moment. Mit einer natürlichen Heilung würde er vielleicht Monate seine Last haben und selbst dann würde er noch Beschwerden haben.
„Ich kann Eure Wunde reinigen, mit einer kühlenden Salbe einstreichen und verbinden, aber ich will ehrlich zu Euch sein: Ihr seid ziemlich schwer verletzt. Gebraten trifft es wohl“, griff sie die Bezeichnung auf, mit der Samuel seinen Unterschenkel bedacht hatte.
„Ihr solltet lieber mit Viktor sprechen“, schickte sie Mr. Pierce zum jungen Pharasmiten und kümmerte sich dann weiterhin um die leichter Verletzten.
 1. Heal: Ich denke, Take 10 reicht jeweils, damit komme ich auf 19.

Samuel Pierce

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #696 am: 29.04.2014, 11:48:31 »
Mit zusammengebissenen Zähnen um nicht aufzuschreien, als Dana das Hosenbein nach oben schob, blickte Samuel über die Dächer des Dorfes hinweg.
Was hatte er hier bloß verloren? Warum war er hierhergekommen? Nur des Geldes Willen – diese Fragen waren einfach zu beantworten.
Wesentlich schwieriger war es zu sagen, warum er hier blieb und nicht das Weite suchte. Er nickte Grey zu, als sie ihm ihre Diagnose mitteilte und nachdem sie den Stoff der Hose losgelassen hatte, bemerkte er erst, dass er sich die Nägel in die Handinnenflächen gegraben hatte.
Schmerz half gegen Schmerz – da hatte bei ihm schon immer funktioniert.
Bevor er zu Mortis ging, tat er aber worum er gebeten worden war und verschaffte Dana mit einigen geschickten Worten an den Mob, Luft zum arbeiten und atmen.
Allmählich bemerkten die Neugierigen und Schaulustigen, dass weder bei Dana noch bei Samuel Informationen zu bekommen waren und trollten sich um andere Beteiligten mit ihren unnützen Fragen zu nerven.
Nachdem nur noch Verwundete darauf warteten von Grey untersucht zu werden, schlurfte Pierce zu Viktor herüber.
“Würdet Ihr einen Blick werfen? Grey meinte, Ihr solltet einen Blick auf mein Bein werfen. Ich hoffe Ihr habt nicht allzu viel Hunger. Ich glaube ich sehe aus wie ein gebratenes Entenbein.“ auch hier schlich ihm ein schiefes Lächeln über das Gesicht – hauptsächlich um zu verhindern, dass die Schmerzen ihm allzu sehr ins Gesicht geschrieben standen.
« Letzte Änderung: 29.04.2014, 11:49:01 von Samuel Pierce »

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #697 am: 29.04.2014, 20:54:12 »
Der Alchemist brachte weiter verletzte zu Dana und Viktor auch wenn der Strom von verletzten am versiegen war, sein Schritt war federnd, seine Bewegungen schwungvoll. Wer den Mann aus Lepidstadt sah, musste sich sicherlich wegen seine Benehmens wundern, den ungeachtet des Leids das um ihn herum zu sehen war, schien er geradezu vergnügt.
Natürlich verstand Jadar das die Lage schlimm war, doch im Augenblick hatte etwas ganz anderes für ihn Priorität, und zwar der Durchbruch der ihn mit seiner neusten Formel gelungen war.
Was nun blieb war die Formel zu verifizieren und seine Entdeckungen in sein Formelbuch einzutragen,  doch das konnte er unmöglich im Haus von Professor Lorrimor tun, er brauchte vernünftige Ausrüstung.

Als der Alchemist nun an Vater Grimburrow und den Stadträten vorbei ging konnte er nicht umhin die Aussagen sowohl von Ichabod Crane als auch von Brann Morton mit anzuhören und sie stellten eine Gelegenheit dar die er sich nicht entgehen lassen konnte.
"Falls ihr uns wirklich helfen wollt, solltet ihr Miss Jominda Fallenbridge darum ersuchen, mir zugriff zu ihrem Labor zu gewähren. Ich selbst bin ebenso wie Miss Fallenbridge ein praktizierender Alchemist und könnte mit etwas Zeit einige Tränke Vorbereiten, welche uns sicher bei unsere Aufgabe nützen könnten, vieleicht hat Miss Fallenbridge selbst ein paar tränke die sie für uns erübrigen könnte."
Als Jadar seine Worte, an die Führer der Stadt richtete, glänzten seine Augen vor Enthusiasmus und seine Stimme war widerlich aufgekratzt. Selbstverständlich würde der Alchemist für die anderen Tränke brauen und natürlich würde er versuchen mit Hilfe von Miss Fallenbridge voll ausgestatteten Labors die übrigen Gegenstände zu identifizieren, doch Priorität hatte etwas anderes.

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #698 am: 30.04.2014, 15:52:58 »
Kollektiv erschracken die Bewohner Ravengros, als weitere Teile des Daches der Stadthalle einstürzten. Inzwischen konnte man Teile der Dachkonstruktion freiliegen sehen. Es wäre wohl nur noch eine Frage der Zeit bis die Stadthalle eine ausgebrannte Ruine wäre; nur noch aus den gen Himmel ragenden Außenwänden bestehend. Wahrscheinlich würde es ein paar Tage dauern bis die Reste soweit ausgekühlt waren, dass sie wieder zu betreten war und man nachschauen konnte ob vielleicht etwas der Bibliothek im Keller das Inferno überlebt haben würden.

"Frische Kleidung dürfte wohl das geringste Problem sein.", antwortete Vashian Hearthmount dem Meisterdetektiv: "Auch Unterstützung sollt ihr haben, doch nicht mehr heute. Zuerst einmal müssen wir schauen, dass Ravengro nicht in Flammen aufgeht und unserem Geist eine Nacht Ruhe geben um sich von den Schrecken zu erholen." Er warf einen Blick über seine Schulter, in die Richtung in der Schreckenfels zu finden war und erschauderte. Seine Hand formte die abergläubische Geste um das Böse abzuwehren.

Stadtrat Herathmount zuckte erschrocken zusammen als auch Jadar ihn ansprach. Er hatte den Alchemisten nicht kommen hören: "Darüber müsst ihr mit Frau Fallenbridge selbst sprechen, doch ich wüsste nich warum sie eurer Bitte nicht nachkommen sollte."

Hier gab es vorerst nichts mehr für die Erben zu tun. Die Feuerwehr versuchte ihr bestes die Flammen einzudämmen, inzwischen war auch Vater Grimburrow dabei nach den am stärksten Verletzten zu sehen. So gut es ging kam die Situation langsam wieder unter Kontrolle.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #699 am: 03.05.2014, 13:46:37 »
Ist einer gehörigen Spur Genugtuung vernahm Ichabod die Antwort und dachte sich "Warum nicht gleich so?", denn hätte man von Anfang an den Erben nicht so viele Steine in den Weg gelegt, dann wären vielleicht einige schreckliche Dinge wie das Feuer zu verhindern gewesen.
Zumindest ging der selbstverliebte und maßlos von sich selbst überzeugte Detektiv davon aus.

Es brannte förmlich im Privatermittler eine Spitze los zu werden, dass man besser gleich auf ihn gehört hätte, doch die aktuelle Situation und sein Versprechen diplomatisch zu bleiben hielt ihn von dieser Arroganz und Dummheit ab.
Stattdessen wurde er anderweitig seine Arroganz und seinen Unmut los:
"Ihr wisst, wo Ihr uns finden könntet in Sachen Kleidung und Unterstützung, auch wenn ich gerne schon heute Taten folgen lassen würde auf diesen hinterhältigen und feigen Anschlag...", denn ab jetzt würde man die Erben um Rat bitten und für ein Treffen aufsuchen müssen und nicht die Erben den Stadtrat.
Außerdem passt es ihm nicht, dass man bis morgen warten müsste.
Denn bis dahin könnte es weitere Anschläge geben oder der Pfad bereits an seinem Ziel.
Zumal diese ganze Angst wegen Schreckenfels selbst für den feigen Schurken langsam einen Grad an Lächerlichkeit erreichte.

Doch statt weiterer großen Worte suchte der niedere Adelige seine Frau Dana auf, denn sie alle waren hier nun fertig und konnten nicht mehr machen.
Auf Dank konnten sie außerdem hier ewig warten.
Aber wie hätten sie die Stadthalle auch retten können?
Waren Menschenleben nicht kostbarer gewesen?

Pharasma würde es beurteilen, jedoch "Nicht dieses Jahr, nicht jetzt" wie man es in Ustalav so gerne sagte.

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #700 am: 03.05.2014, 18:08:23 »
Da inzwischen alle versorgt waren, die sich von Kendra und Dana hatten versorgen lassen wollen, konnte die junge, falsche Ärztin sich um denjenigen kümmern, um den sie sich am meisten gesorgt hatte und noch sorgte: ihren geliebten Mann, Ichabod. Fast schon stürmisch vor Erleichterung, dass sie gemeinsam den Brand überstanden hatten, schloss sie ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich, als er zu ihr kam. Er roch stark nach dem Ruß, der an ihm haftete – wie auch an ihr –, doch das genoss sie vor Freude, dass ihm nichts passiert war, sogar. Wobei…
„Bist du noch verletzt?“, fiel ihr ein, wonach sie sich etwas beunruhigt erkundigte, während sie sich von ihm löste und ihn schon fürsorglich mit ersten Blicken begutachtete.
„Brauchst du Versorgung?“
Diese zweite Frage war eher rhetorischer Natur, denn, unabhängig davon ob er es für nötig hielt oder nicht, würde Dana darauf bestehen, sich um ihn zu kümmern, wenn er noch die Biss- und Brandspuren des fliegenden Schädels, von dem sie ihn befreit hatte, trug.

Dabei wurde ihr bewusst, dass dies nun schon der dritte Anschlag in sehr kurzer Zeit auf die Erben des Professors gewesen war. Durch die Untoten war Ichabod verletzt worden und sie selbst fast umgekommen, die Riesenmücken hatten den Großteil der Gruppe attackiert und nun waren viele teils nur knapp dem Feuertod entkommen. Dana hatte unglaubliche Angst. Hier im Ort, wo sie eigentlich relativ in Sicherheit sein sollte, war ihnen schon so viel zugestoßen. Was würde als nächstes geschehen? Bisher hatten sie noch Glück gehabt. Würde es dann Tote geben?

Dana wollte fort, Ravengro hinter sich lassen und nie wieder zurückkehren. So viel war ihr die Erfüllung des letzten Willens des Professors und das Schicksal dieses Ortes nicht wert. Schlussendlich war sie nicht so opferbereit, wie man es von einer Ärztin erwarten würde. Schlussendlich ging es ihr darum, dass Ichabod nichts zustieß. Und auch ihr selbst nicht. Denn das Leben bot noch so viel mehr. Die Vorstellung, dass ihr erst wiedergefundenes Glück, schon in Bälde auf grausame Weise beendet werden könnte, konnte Dana kaum ertragen.

Sie lächelte den Mann, den sie liebte, traurig an und streichelte, in diesen Gedanken versunken, die sie an diesem Ort und an dieser Stelle nicht äußerte, seine rußige Wange.

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #701 am: 04.05.2014, 19:57:52 »
Mit geschlossenen Augen und vor Erleichterung seufzend, ließ Brann die heilende Kraft, die ihn aufgrund des Zauber des alten Priesters umgab, durch sich hindurchfließen. Die verbrannte Haut und die zerstörten Muskeln, wurden sofort durch gesunde ersetzt und die Schmerzen verschwanden augenblicklich. Einen kurzen Moment schwelgte der Söldner in der Erlösung und dem Mut, dem ihm die Stimmen zusprachen, bevor er die Augen öffnete und das Ende dieses Schauspiels beobachtete.  Vater Grimburrow war zwar alt und gebrechlich aber er hatte soeben bewiesen das noch viel mehr als die Gicht in ihm steckte. Jetzt war Brann froh, das er dem alten Mann vertraut und ihn nicht voreilig verurteilt hatte.
Statt sich wie die anderen in ein Gespräch zu verwickeln oder um Hilfe und Unterstützung zu bitten, kümmerte sich Brann jetzt weiter um die Bekämpfung des Feuers. Mit neuer Kraft und ohne das schmerzende Bein, das ihn nur weiter abgelenkt hätte, griff der Söldner nach einem weiteren Eimer Wasser, um sich wieder an der Kette zu beteiligen.

So verging allmählich die Zeit und während die einen Erben in Gedanken schwelgten, kümmerten sich die anderen umeinander, redeten miteinander oder halfen weiter bei der Löschung des Feuers, damit dieses sich nicht auf die Gebäude in der Nähe der Stadthalle ausbreitete. Mit vereinter Kraft schaffte man es schließlich das Feuer nicht nur einzudämmen, sondern auch komplett zu bekämpfen. Ein letzter Eimer Wasser wurde über den glimmenden Holzbrettern der Stadthalle ausgekippt und damit war der Kampf gewonnen. Niemand war zu Schaden gekommen – wenn man von dem Schreck und dem Wissen über die drohende Gefahr einmal absah. Die einstmals prächtige Stadthalle und der Stolz der Stadt war nur noch eine Ruine. Wie eine verkohlte Leiche mit riesigen schwarzen Knochen, ragten die Überreste des Gebäudes in die Luft.
Den Erben wurde für ihre Hilfe gedankt, bevor sich die Versammlung langsam auflöste. Alle waren erschöpft und dieser Angriff zog noch sehr viel Arbeit mit sich, die man nicht aufschieben würden könnte. So machten sich die Erben zusammen mit Kendra auf den Weg zum Anwesen. Dort angekommen, setzte die Tochter des Professors erst einmal frischen Tee auf, während sich die Erben an den Tisch in der Küche setzten.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #702 am: 05.05.2014, 10:58:39 »
Mit einem Blick, welchen nur ein bedingungslos Verliebter seiner fleischgewordenen wahren große Liebe und Glück schenken konnte, strich Ichabod Dana durch ihr von Feuer, Ruß und Schweiß verklebte Haar und küsste sie zärtlich auf ihre Lippen, nachdem er ihr die letzte Haarsträhne aus ihrem engelsgleichen Gesicht gestreichelt hatte und mit seinen Händen ihren Kopf festhielt:
"Jetzt geht es mir wieder gut...mit Dir an meiner Seite und Dich gesund zu wissen!", und lächelte seine Frau verträumt an, selbst wenn er sich trotz der Heilung hunde-elend fühlte, Sorgen bezüglich Schreckenfels und den Pfad ernster Natur hatte und nur noch weg wollte.
Doch vor Dana musste er entschlossen und mutig wirken - allein schon, um ihr neue Kraft und Hoffnung zu schenken.
"Aber vielleicht schaust Du nach mir besser nochmal genauer, wenn wir zu Bette gehen, meine starke Heldin...", und grinste verschwitzt.

Und als schließlich das Feuer besiegt war und es mit Kendra zurück zu ihrem Heim ging, hielt Ichabod die Hand der falschen Ärztin fest umklammert und ließ sich erst los als er ihr den Vortritt durch die Eingangstor anbot und in der Küche angekommen einen Stuhl anbot.
Irgendwelche Blicke voller Neid oder was der Rest dazu sagte oder gar sagte, war dem Ermittler aus dem niederen und untergegangen Adelshaus (welches mit Danach und ihm vielleicht doch noch eine Zukunft hatte) völlig schnuppe und egal.
Als jemand aus dem Krisenherd Aashügel war Ichabod solche Dinge langsam von  Außenstehenden gewohnt.

Ebenso hatte der Varisianer die restlichen Erben ausblenden können, mit welchen er mehr Differenzen als Gemeinsamkeiten teilte.
Doch am Tisch bei einer Tasse Tee angekommen kamen sie doch zurück ins Spiel - wie auch ihr Auftrag und letztes Versprechen.
Und so sprach Ichabod als Erster in die Runde, auch wenn es ihm danach dürstete seine Kleidung abzulegen und mit Dana ein Bad zu nehmen beziehungsweise die Betten zu durchwühlen:
"Morgen früh - nach dem Frühstück und letzten Erledigungen - werden wir den Spieß umdrehen und nicht mehr reagieren, sondern agieren!
Wir waren lange genug die Opfer - nun wird es Zeit für Rache!
Für unseren Professor!"
, und verstummte daraufhin wieder, denn er war irgendwie über das Ziel hinaus geschossen.

Denn solch eine Brandrede war zu diesem Zeitpunkt nicht sein Wunsch gewesen, weshalb der Schurke verhalten auf den Tisch blickte und mit beiden Händen die Hände Danas suchte.

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #703 am: 06.05.2014, 17:20:57 »
Nachdem er die heilende Energie des Professors gespürte hatte, sah Viktor sich um, ob er Anderen helfen konnte. In diesem Moment sprach ihn Samuel an und Viktor wunderte sich etwas, hatte er doch auch im heilenden Radius von Vater Grimburrows  gestanden und bat den nach Rauch riechenden Samuel wortlos sich hinzusetzen.

Viktor blickte ihm wortlos in die Augen und schlug dem Varisianer mit der flachen Hand auf die Wade. Danach rollte der Pharasmit das Hosenbein hoch und zeigte Samuel, gerötete aber sonst unverletzte Haut.
"Die Schmerzen die ihr fühlt, sind nur die Nachwirkungen des Heilzaubers. Es kann sein, dass ihr einige Stunden noch ein eigenartiges Kribbeln spüren werdet, doch seid ihr unverletzt. Und nun entschuldigt mich, ich will mich umsehen ob sonst noch jemand Hilfe braucht."

Doch das Feuer war bereits unter Kontrolle und Vater Grimburrow nahm sich der letzten Verwundeten an. Viktor flüsterte dem Vater kurz einige Worte ins Ohr und begleitete den Rest der Erben zurück zum Anwesen.

Dort angekommen lauschte Viktor stumm Ichabods Worten, nickte zustimmend und flüsterte dann leise:
"Für unseren Professor"
Er wagte es nicht die Worte laut auszusprechen, es war immernoch schmerzhaft daran zu denken, dass er keine Chance mehr hatte mit dem Professor zu sprechen.
"Vielleicht sollte mir das eine Lehre sein unausgesprochenes auszusprechen..." Viktor wandte sich an Ichabod:
"Meister Crane... kann ich euch sprechen? Alleine?". Viktor machte eine ausladende Geste mit seiner rechten Hand in Richtung Eingangstür des Anwesens um Ichabod zu symbolisieren, dass er gerne mit ihm unter freiem Himmel sprechen wollte.
« Letzte Änderung: 06.05.2014, 20:03:00 von Viktor Mortis »

Ichabod Crane

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« Antwort #704 am: 06.05.2014, 20:23:11 »
Ichabod, welcher nicht allein aufgrund des letzten Anschlages und aufgrund der Sorgen bezüglich Schreckenfels neben der Spur und zögerlich wirkte, nachdem seine Brandrede zuvor aus ihm hinaus gesprudelt war, zögerte kurz als Viktor ihn um ein Gespräch unter vier Augen bat.
Der Varisianer blickte irritiert und Hilfe suchend zu Dana, denn er war in Sorge, dass er vielleicht nicht mehr lange das Versprechen - sich zurück zu halten - einhalten könnte, doch Sekunden später nickte der Ermittler dem jungen Pharasmiten zu und raunte entschuldigend zu seiner Frau, während er sein Griff um ihre Hände löste:
"Entschuldige mich einen Augenblick...", um sich anschließend bereits auch schon zu erheben und Dana die Stirn kurz zu küssen, was deren Veto oder empörten Einspruch im Keim ersticken sollte.

Ohne hinter sich zu blicken oder weiterer Worte zu verlieren marschierte der Schurke nach draußen, wo er vor der Eingangstür mit verschränkten Armen auf den Priester wartete, welcher vor nicht gar nicht so langer Zeit ihm gedroht hatte, wartete. 

"Da bin ich, wie Ihr es wolltet! Was wollt Ihr denn?", und versuchte sich darauf gefasst zu machen, sich weitere Frechheit anzuhören, ohne aus der Haut zu fahren, zu platzen und zu explodieren - auch wenn jetzt schon seine Schläfen vom erhöhten Herzschlag dröhnten und seine Hände zu Fäusten sich ballten.

Nein, Viktor konnte Ichabod wie Samuel auf den Tod nicht ausstehen - noch weniger als Jadar oder  Brann.
Höchstens Samuel war ihm noch mehr ein Dorn im Auge, weil dieser keinen Dank, keinen Respekt und keinen Anstand kannte.
Wäre Ichabod ein böser Zeitgenosse und Mensch, würde er versuchen diesen Tod zu sehen.

Doch der Detektiv hatte ihm im Feuer geholfen und würde trotz fehlenden Dank oder Anerkennung dies wieder tun - trotz der Differenzen.

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