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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 90043 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #60 am: 24.05.2013, 18:49:52 »
"Sei vorsichtig!", seufzte Ichabod der vor dem Bücherregal knieenden Dana ins Ohr, wobei ihr persönliches einstiges Verhältnis daraus zu hören ubd zu erkennen war, und hing ihr dabei von hinten förmlich neugierig über die Schulter, um genau mitzubekommen, was sich hinter dem Schloss befinden würde.
Ichabod meinte diese Aussage jedoch nicht anbaffend und trug eigentlich auch keine Sorge um Dana, denn diese war flink, sollte etwas Unvorhersehendes passieren, sondern war wirklich nur durch Sorge geprägt, dass die Schurkin eine Sicherung oder Falle übersieht, welche am Ende die Bücher bei unüberlegten Handeln zerstört.

Dennoch klang sehr viel Missmut in seiner Stimme mit.
Denn eigentlich wollte er derjenige sein, welcher den Schlüssel ergreift und die Bücher als Erster untersucht, denn er hatte schließlich als Erster nach den Büchern gefragt gehabt.

Doch seine Exfrau (hätte er sie vielleicht wie den Rest Siezen oder zumindest Bitte hinzufügen sollen?) hatte sich gekannt vorgedrängelt.
Wieder einmal...
Weshalb der Varisianer am Liebsten iher den Schlüssel aus der Hand reißen würde, was ihn wahrscheinlich aber selbst erschrecken und im Endresultat den Schlüssel zu Boden fallen lassen würde.

Aber am Ende war es jedoch, wie er selbst einsah, seine eigene Schuld gewesen - und er könnte sich dafür selbst ohrfeigen - denn warum hatte er sich auch in Gedanken wegen dem Alchemisten verloren und hatte zu lange versucht dahinter zu kommen, was dem Stadtrat, welcher sich schnell aus dem Staub gemacht hatte, nicht passte.
Denn sonst hätte er Kendra besser zugehört und wäre flinker auf den Beinen gewesen, um Dana den Schlüssel vor der Nase abzuluchsen.

Und so blieb dem Detektiv nichts anders übrig, als neugierig das Handeln von Dana aus nächster Nähe zu beobachten.

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #61 am: 25.05.2013, 14:02:32 »
Ein mechanisches Klicken ertönt im Arbeitszimmer, dem geübten Ohr offenbaren sich mindestens vier Riegel, die entsichert werden. Mehr als bei einem solchen Geheimfach zu erwarten wäre. Dana hebt das Brett an. Unter ihm kommen mehrere Bücher zum Vorschein. Ein von ihnen sieht sehr neu aus. Auch über die Schulter seiner Exfrau kann Ichabod erkennen, dass auf jedem Buch ein Zettel liegt.

Auf dem neusten Buch liegt ein Zettel auf dem steht "Bitte sofort lesen." Das Buch selbst trägt keinen Titel. An drei alten Büchern im kleineren Format liegt ein Zettel auf dem steht "Montagnie Crowl, Professor der Archivs an der Universität Lepidstadt." Das letzte Buch hat einen auffälligen, golden Skarabäus auf dem Bucheinband[1]. Auch auf diesem Buch liegt ein Zettel " Embreth Daramid, Richter am Gericht in Lepidstadt."

Obwohl der Raum schon vorher nach alten Büchern gerochen hat, liegt nun dieser leicht staubige, modrige Geruch verstärkt in der Luft. Selbst den Laien fällt auf, dass die vier Bücher, mit Namen darauf liegend, sehr alt sind und schon einiges mitgemacht haben.
 1. 

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #62 am: 25.05.2013, 18:01:57 »
Jadar entschied sich die Sticheleien des Detektivs geflissentlich zu ignorieren, es hätte wenig Sinn gemacht auf solche Provokationen einzugehen. Außerdem gab es wesentlich interessantere Dinge auf die er seine Aufmerksamkeit lenken konnte.
Wie zum Beispiel die Bibliothek des Professors, die sie betraten, die Sammlung des Professors war atemberaubend.

Es gab sowohl seltene Schätze als auch praktische Werke alle hier aufgetürmt, doch das war nicht der eigentliche Preis.
Der eigentliche Preis waren die verbotenen Folianten welche gerade aus ihrem Versteck befreit wurden
und so ging der Alchemist näher heran um sich die Bücher genauer anzusehen.

Ein befriedigtes lächeln erschien wie durch Zauberhand auf seinem Gesicht, als er die Bücher erblickte, besonders das letzte Buch weckte sein Interesse. Zu früh waren die Worte die er im Gedanken zu sich sagte, als seine Augen das verziert Buch geradezu verschlangen.
Er riss dich davon los und sagte:
"Ich denke wir sollten keines dieser Bücher anfassen bevor wir nicht sichergestellt haben das kein Verteidigung Zauber auf ihnen liegt. Nachdem wir uns abgesichert haben sollten wir mit dem ersten Buch beginnen, vieleicht können wir daraus Hinweise zu den andern Büchern entnehmen, vieleicht beinhaltet diese Buch sogar Warnungen welche Bücher zu meiden sind und wieso."

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #63 am: 25.05.2013, 21:03:02 »
"Würdest du die Güte besitzen, mir Platz zum Atmen zu lassen?", zischte Dana leicht gereizt, ohne zu ihrem Exmann aufzusehen oder diesem dabei auch nur die Gelegenheit zu geben, verbal oder durch Taten auf ihre als Frage getarnte Forderung zu reagieren, bevor sie ein zynisches "Dankeschön" anfügte.
Sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn er auf seine herablassende Art quengelte.
Und erst recht konnte sie aufgrund ihrer Trenung nicht gutheißen, dass er so nahe an sie heranrückte - einmal abgesehen davon, dass er noch mit Friedhofsmatsch überzogen war und höchst unangenehm roch, wie sie fand. Deswegen hatte die Bitte, sie atmen zu lassen, vielleicht auch zwei Bedeutungen.
Hatte er etwa versucht, den Dunst, der von ihm ausging, durch ein billiges Duftwässerchen zu überdecken? Danas Augen verengten sich etwas. Das machte es nur noch schlimmer. Außerdem, auch wenn das Zeug ihrer Wahrnehmung nach stank, roch es nicht nach einem Parfüm für Männer... Von welchem Flittchen er das wohl hatte?
Missbilligend, aber nicht wissend, worüber sie sich am meisten aufregen sollte, presste die hübsche Schurkin ihre Lippen aufeinander, sodass ihr Mund kurz zu einem schmalen Strich wurde.

Dann erst drehte sie den Schlüssel herum, hörte das Klicken und das Schaben der Riegel, die durch den Mechanismus entsichert wurden, und konzentrierte sich nicht ohne Aufregung und Gespanntheit auf ihre selbstgewählte Aufgabe.
"Versteckt und gut gesichert", dachte sie sich. "Dann wollen wir mal..."
Vorsicht hob Dana das Brett an und entdeckte die Bücher, die sich darunter verbargen. Ein staubiger, leicht modriger Geruch stieg ihr entgegen - was aber immer noch angenehmer war als Ichabod, der ihr noch in der Nase hing.
Aber tatsächlich: Dies schienen die Folianten zu sein, die der Professor zum Gegenstand seines letzten Willens gemacht hatte. Jedes schien für die Nachlassempfänger deutlich adressiert zu sein - bis auf eines. Das Verlangen, sich alle Bücher genau anzusehen, kribbelte Danas Fingern.
Bevor sie die Hand nach dem Buch ausstrecken konnte, an das die Bitte geheftet war, dieses sofort zu lesen, mischte sich Jadar L. Nefalen ein und gab seine Bedenken preis.
Dana sah zu dem Alchemisten auf.
"Ach, papperlapapp!", winkte sie, nun wieder deutlich freundlich, ab. "Der Professor hat uns hier bestimmt keine Falle mit Schutzzaubern gestellt", war sie sich sicher, denn das wäre wohl nicht dessen Art. Dennoch kamen in ihr Zweifel auf - von denen sie sich äußerlich natürlich nicht beirren ließ. Die Blöße würde sie sich nach dem ersten Abstreiten nicht geben.
"Er schrieb: 'Wissen um den Feind ist der sicherste Weg zum Sieg über ihn'", zitierte Dana das Testament, denn dieser Satz war ihr nach all den Jahren in Zusammenarbeit mit Petros Lorrimor wirklich in Fleisch und Blut übergegangen - nicht selten hatte der Gelehrte dieses in ihrer Gegenwart auch ausgesprochen.
"Genau dieses Wissen wird vermutlich in den Büchern zu finden sein. Ich gehe nicht davon aus, dass sie im wörtlichen Sinn gefährlich für uns sind - allein, dass ihr Inhalt nicht für jeder Augen bestimmt ist."

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #64 am: 26.05.2013, 00:41:11 »
Brann kam nicht umhin zu bemerken, das es Kendra weitaus schwerer fiel von dem Professor Abschied zu nehmen, als den anderen Trauergästen. Das war natürlich verständlich und er konnte ihren Schmerz nur zu gut verstehen, hatte doch auch er seinen Vater schon sehr früh verloren. Es würde noch sehr viel Zeit brauchen, bis sie lernte, diesen Verlust zu verkraften. Er war sich allerdings sicher, das sie es schaffen würde, denn er erkannte in ihr die Kraft, die auch ihr Vater zu Lebzeiten besessen hatte.
Den Stadtrat ignorierte der Söldner einfach, denn Fremden zu misstrauen war in dieser Gegend ganz normal und so störte es ihn nicht weiter, das sich der dickliche Mann auch schon wieder verabschiedete.

Er folgte Kendra und den anderen in die Bibliothek des Professor und betrachtete diese eingehend. Hier hatte der Professor also einen Großteil seiner Zeit verbracht, wenn er nicht gerade auf einer seiner Expeditionen unterwegs war. Nichts anderes als das hier hatte sich Brann vorgestellt, ein dunkles Zimmer voller Bücher, in dem der alte Mann sich in Ruhe seinen Forschungen widmen konnte und dabei völlig abgeschottet war. Dies war sein kleines Reich gewesen.
Brann war langsam genervt von dem "Meisterdetektiv", denn hier war nun wirklich keine Gefahr zu erwarten, wovor sich Dana Gray in Acht nehmen müsste. Bücher blieben Bücher, egal was für gefährliche Dinge auch in ihnen geschrieben standen, da war sich der Söldner sicher. Der Mann schien wirklich ein komischer Kauz zu sein. "Ich kann ja verstehen, das man Angst vor aufgebrachten Dorfbewohnern hat aber vor einer alten Frau und Büchern?"

Anscheinend schien es bei den beiden auch eine Vorgeschichte zu geben, denn sie verhielten sich gegenüber anders als den anderen Anwesenden und Brann war es auch aufgefallen, das Ichabod Crane die Frau geduzt hatte, im Gegensatz zu dem Rest. Er überlegte sich ob der einen der beiden in dem folgenden Monat, die er mit ihnen verbringen musste, auf das Thema ansprechen sollte und entschied sich dafür. Den Meisterdetektiv würde er aber ersteinmal meiden, irgendwie war er dem Söldner etwas zuwider. Seine ganze Art schien falsch oder gespielt zu sein, ganz davon abgesehen das er anscheinend ein riesiger Feigling war. Auch Feiglinge gehörten zu den Dingen, die Brann verachtete. Angst war ganz natürlich und ein wichtiger Schutzreflex, den auch er verspürte aber der "Meisterdetektiv" schien das ganze einfach zu übertreiben und auf die Spitze zu treiben.

Als er dann aber ein Klicken vernahm, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder dem Bücherregal zu, in dem Dana das Geheimfach entdeckt und aufgeschlossen hatte. Er nahm einen modrigen alten Geruch wahr, genauso so war es, wie er sich die Luft in einer Bibliothek vorstellte. Er war schon immer lieber draußen gewesen und hatte die frische Luft geatmet, als seine Zeit in einem alten muffigen Zimmer zu verbringen und irgendwelche Bücher zu welzen. Der Antwort, die Dana dem Alchemisten bezüglich der Bücher gab konnte Brann nur zustimmen.

"Sie hat Recht, der Professor wird die Bücher nicht mit einem Zauber geschützt haben. Auf dem Zettel des ersten Buches stand "Bitte sofort lesen", wollt Ihr dem nicht nachkommen, wenn Ihr das Buch schon fast in den Händen haltet?"
Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Ichabods, konnte sich der Söldner dabei nicht verkneifen.
"Das einzige, was uns bei den Büchern gefährlich werden könnte, ist der Geruch und Schimmelpilze. Vielleicht solltet Ihr Euch vor den Bakterien in Acht nehmen, Mister Crane, die können zuweilen sehr aggressiv sein."

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #65 am: 26.05.2013, 16:22:49 »
Erinnerungen an den Professor drängten sich wieder allzu präsent in die Gedanken von Viktor als er die Massen an Büchern und dem darin enthaltenen Bücher sah. Viktor selbst war während seiner Ausbildung auch dazu ermutigt worden, Wissen in Büchern zu suchen. Wären die Umstände nicht so schmerzhaft und so unglaublich präsent gewesen, hätte sich Viktor sicher Zeit genommen in den alten Folianten des Professors zu schmökern. Doch die Zeit dafür war sicher nicht in diesem Moment.

Nachdem Dana die Bücher aus dem versteckten Verschlag genommen und sich den "Annäherungen" von Ichabod Crane erfolgreich zur Wehr gesetzt hatte, stimmte der junge Pharasmapriester mit in die Unterhaltung ein:
"Ich glaube auch nicht, dass der Professor diese Bücher mit Schutzzaubern versehen hat. Hätte er dies doch getan, bin mich mir sicher, dass er dies in seinem Testament erwähnt hätte. Aber eure Idee ist gut, ich kann überprüfen ob die Bücher magisch sind, während jemand anders sie untersucht oder in ihnen liest."

Mit diesen Worten fasste, Viktor bereits das zweite mal an diesem Tag, an das heilige Symbol um seinen Hals und schließt dabei die Augen im stummen Gebet an seine Göttin. Das Symbol begann wieder schwach in einem milchigen Weiß zu leuchten und so taten es auch Viktors Augen als er sie wieder öffnete.[1]

"Ich bin bereit, Lady Gray"
 1. Detect Magic
« Letzte Änderung: 26.05.2013, 20:47:12 von Viktor Mortis »

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #66 am: 27.05.2013, 10:56:07 »
Jadar nickte Victor Mortis zu um sich für dessen Umsicht zu bedanken.
"Herr Morton, Miss Gray selbstverständlich habt ihr recht, darauf hinzuweisen, dass der Professor die Bücher kaum mit Fallen versehen würde wenn er sie uns anvertraut, doch bei magischen Artefakten und Folianten der Macht ist es immer besser Vorsicht walten zu lassen."
Er nahm Dana Gray das Buch vorsichtig aus der Hand und deutete eine Verbeugung an.
"Ebenso Stimmte es, das wenn man sich immer nur zurückzieht, keine Fortschritte gemacht werden können. Tun wir nichts so werden wir nie erfahren was vor sich geht. Lady Gray bitte tretet zurück, Crane ihr solltet euch auch entfernen, Geweihter Mortis macht euch bitte bereit, ich werde das Buch jetzt öffnen."
Er wartete kurz bis Sie etwas Abstand zwischen sich brachten, als er die Erste Seite des Buches aufschlug.
« Letzte Änderung: 27.05.2013, 11:02:58 von Jadar L. Nefalen »

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #67 am: 27.05.2013, 13:58:57 »
Doch Jadar hatte diese Rechnung ohne Ichabod Crane gemacht, welcher ebenfalls in diesem Moment nach dem Buch in Dana's Hand mit beiden Händen langte und zur Not es auf dem Alchemisten aus der Hand zerren würde.
"Nein, nein, nein...tut mir leid, aber jemand, welcher schon wegen zu wenig Hirnschmalz aus der Universität von Lepidstadt geschmissen wurde, weil er Dinge wahrscheinlich ohne nachzudenkenn zusammengepanscht hat, sollte besser seine Finger von kostbaren Büchern lassen und es jemanden überlassen, welcher sich besser mit solchen Dingen auskennt!", zischte der Varisianer dabei recht giftig und massregelnd klingend und lange nicht mehr so ängstlich, wie ihn ein Großteil der Trauergäste einschätzten.

Der Schurke würde das Buch, mit dem Hinweis es sofort lesen zu sollen, auf keinen Fall loslassen.

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #68 am: 27.05.2013, 15:48:02 »
Jadar seufzte hörbar, als Crane versucht ihm das Buch zu entwenden.
"Das ist doch wirklich lächerlich. Wollen sie vieleicht auch noch nach unten zu ihren Freunden gehen und sich bei Gibs Hephenus eine Mistgabel und eine Fackle leihen um mich aus dem Dorf zu treiben? Sie wollen das Buch nehmen mit der Begründung das Sie mehr von diesen Dingen verstehen, aber verstehen Sie tatsächlich mehr über Magie als ich?"
Der Alchemist ließ das Buch los und schüttelte bedauernd den Kopf.
"Ich weiß nicht was ich von diesem irrationalen benehmen halten soll, geraden nachdem wir den Professor zu Grabe getragen haben und in Miss.Lorrimors Beisein. In solch einer Situation finde ich dieses Verhalten mehr als unwürdig."
Er vollzog eine Verbeugung vor Kendra.
"Ich muss mich zu tiefst entschuldigen Miss.Lorrimor das ich gerade an diesem Tag Anteil an solch einer Sinnlosen Auseinandersetzung habe. Und zu ihnen Crane kann ich nur sagen, lassen Sie ihre Furcht nicht ihr Verhalten bestimmen."
Mit diesen Worten trat er ein paar Schritte zurück die Hände offen in einer beschwichtigenden Geste.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #69 am: 27.05.2013, 18:49:22 »
Doch Ichabod Crane lassen die Einwände und die Empörung kalt.
Als Detektiv aus Aashügel war er geschult und routiniert solche Dinge zu übernehmen und ließ sich in solche Dinge nicht reinreden.
Vorallem nicht von einem Laien.
Denn mehr war Jadar nicht für ihn.
Und einem Tölpel, welcher schon aus der Universität geflogen war, würde er die Bücher nicht überlassen.
Denn dies würde den Professor in seinem Grab rotieren lassen.

Doch statt eine weitere Spitze in Richtung des Alchemisten loszulassen, und Ichabod Crane hatte wahrlich genügend Pfeile noch auf der Zunge, öffnete er lieber vorsichtig das erste Buch, um dessen Inhalt mit einem ersten Blick zu studieren und zu lesen.
« Letzte Änderung: 27.05.2013, 18:51:43 von Sensemann »

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #70 am: 27.05.2013, 20:49:06 »
Vorsichtig öffnete Ichabod das Buch. Fast erwartete er, dass ein Feuerball ihm entgegen flog nach all dem Vermutungen. Der Schurke erblickte direkt auf der ersten Seite die gleichmäßige Schrift des Professors. Den Einträgen zufolge schien es ein Tagebuch zu sein. Es begann vor ungefähr 15 Jahren und wurde unregelmäßig geführt.

Ichabod blätterte vorsichtig durch die Seiten, teilweise waren Seiten lose in das Buch gelegt. Die Bindung hatte anscheinend teilweise den Geist aufgegeben. Nach einigen Seiten fand er einen Eintrag, der rot umrahmt war:

1. Eidestag Rova 4687:
Der flüsternde Weg ist mehr als nur ein kleiner Zusammenschluss von Tötenbeschwörern. [u]Jetzt[/u] sehe ich es klar. Die Untoten sind ihr Quell der Jugend. Ihre Motive zu Erkennen ist nicht so schwer wie ich dachte. Ihr Wunsch ewig zu sein, macht sie gefährlich.

Anscheinend war dieser Beitrag dem Professor wichtig gewesen. Hektisch blätterte der Meisterdetektiv weiter auf der Suche nach dem nächsten umrahmten Eintrag. Schnell würde er fündig:

2. Wohltag Erasthus 4703:
Es ist wie ich fürchtete. Den Weg interessiert etwas in Ravengro. Aber was könnte sein?

Ab diesem Datum wurden die roten Einträge immer häufiger:

1. Feuertag Arodus 4703:
Was immer der flüsternde Weg sucht, ich bin jetzt überzeugt, dass es mit Harrowstone zusammen hängt. Im Rückblick scheint es alles Sinn zu machen, die Geschichten, die sie über die Ruinen erzählen sind schaurig genug. Es mag Zeit sein die Ruinen zu untersuchen, aber egal wen ich frage alle sind hier so aufgekratzt. Ich lasse die Anderen besser nichts von meiner Neugier wissen, es gibt hier genug Leute, die bereits denken ich sei ein Totenbeschwörer oder Hexenmeister oder ähnliche. Ignorante Bauern.

Es folgten weitere Einträge, die Schrift des Professors schien immer zittriger zu werden, die gleichmäßigen Buchstaben waren eingetauscht gegen unsaubere Linien, durchgestrichene und erneut geschriebene Worte:

3. Eidestag Rova 4703:
Es ist bestätigt. Der Weg ist an etwas in Harrowstone interessiert, oder etwas jemanden in Harrowstone. Aber hinter wem ist der Weg her? Ich brauche eine Liste aller, die bei dem Feuer ums Leben gekommen sind. Jeden. Der Tempel von Pharasma muss eine solche Liste haben.

3. Sternentag Rova 4703:
Jetzt sehe ich wie schlecht ich vorbereitet war als ich das letzte Mal nach Harrowstone aufbrach. Ich hatte Glück, dass ich überhaupt nach Hause gekommen bin. Die Geister, und es waren Geister, haben mich davon abgehalten die seltsamen Symbole die ich entlang des Fundamentes gefunden habe zu übersetzten, hoffentlich bin ich bei meinem nächsten Besuch besser vorbereitet. Den Götter sei Dank habe ich die nötigen Gerätschaften schon hier in Ravengro. Ich weiß, dass die Kirche von Pharasma sie immer in der Krypta im Friedhof zwischem dem Eversleep und dem Schwarzen Weg lagerte. Ich bin mir nicht sicher, ob die jetzigen Oberen überhaupt von ihrer Präsenz wissen, sie sind versteckt. Wenn das Glück mir hold bleibt, sollte es mir möglich sein rein und wieder rauszukommen mit ein paar geborgenen Objekten.

Dann folgte der letzte Eintrag am Tag vor seinem Tod:

4. Mondtag 4703:
Morgen gehe ich zum Gefängnis zurück. Der Weg darf nicht fertig werden. Meine Vorsicht hat mich bereits zu viel Zeit gekostet. Ich weiß nicht was passiert, wenn ich zu spät komme, aber wenn meine Theorie richtig ist, ist das gesamte Dorf gefährdet. Ich habe keine Zeit dieses Buch auf den neusten Stand zu bringen, so lasse ich es hier im Regal, versteckt, sicher das es gefunden wird, sollte das Schlimmste passieren.

Atemlos las Ichabod die letzten Worte. Was war hier geschehen?
« Letzte Änderung: 19.08.2013, 09:36:53 von Bram Stoker »

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #71 am: 27.05.2013, 23:21:42 »
Gebannt und konzentriert studierte Ichabod das Tagebuch des Professors.
Immer wieder blickte er dabei zu Dana und zu den restlichen Trauergästen auf, aber keine Worte verließen seine Lippen in Anwesenheit der Tochter des Professors, denn der Schurke wollte ungern ihr Herz noch schwerer machen.

Stattdessen reichte er das Buch, nachdem er selbst fertig war, nachdenklich wirkend und abwesend aushändigend Dana hinüber, jedoch nicht ohne den knappen Hinweis an seine Exfrau, dass sie sich die rot eingerahmten Texte durchlesen und danach den den Nächsten weiterreichen soll.
Die Dringlichkeit und die Kühle in seiner Stimme lassen die Anwesenden deutlich merken, wie sehr der Varisianer vom Schrecken verfolgt war - durch das, was er wohl dort gelesen hat.

Denn in seinen Augen wurde der Professor ermordet!

Nachdenklich machte sich der Detektiv erste Notizen und Gedanken zu einigen Begriffen und Namen, welches im Tagebuch gefallen waren[1].

Dabei fiel sein zweideutiger Blick auf Viktor und Brann immer wieder, wobei sein Blick anschließend Kendra ging - fast als eine Aufforderung.
Doch würden die beiden Trauergäste seinen nonverbalen Hinweis verstehen, dass sie vielleicht besser die Tochter des toten Professors auffordern sollte die restlichen Trauergäste kurz alleine zu lassen und das vielleicht einer der Beiden dabei ganz bei der Tochter bleiben sollte, um sie zu beschützen und zu bewachen?

Erst dann würde Ichabod seine Erkenntnisse und seine Meinung an den Rest äußern.
 1. Würfelbecher

Brann Morton

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« Antwort #72 am: 28.05.2013, 23:10:18 »
Erstaunt zog Brann eine Augenbraue hoch und betrachtete das Geschehen vor dem Bücherregal mit einigem Interesse. Der Meisterdetektiv aus Aashügel schien nicht nur ein Feigling zu sein, er schien auch gerne auf den Fehlern anderer herumzuhacken. Das er wirklich ein Meisterdetektiv war, musste er dem Söldner erst einmal beweisen, denn dieser ließ sich durch das Aufspielen und Wichtig machen Ichabods nicht beeindrucken. Es machte ihn sogar eher noch lächerlicher, als er es sowieso schon in den Augen Branns war.
Doch so wenig er den Mann auch leiden konnte, er erkannte sofort das mit dem Buch irgendetwas nicht stimme. Die Blicke, die der Detektiv den anderen Trauergästen zuwarf sprachen Bände. Irgendetwas war ganz und garnicht in Ordnung. Der Inhalt des Buches hatte den Mann aus Aashügel so ernst werden lassen, wie es Brann von ihm nicht gewöhnt war und die weiteren Blicke des Mannes verstand er nur zu gut. Was auch immer in dem Buch stand, es war wohl nicht für die Ohren Kendras bestimmt, das glaubte zumindest Ichabod.
Brann musste nicht lange überlegen, bevor er einen Entschluss fasste und so ging er langsam auf Kendra zu, legte ihr eine Hand auf die Schulter und bat sie die Gäste einen Moment in dem Arbeitszimmer alleine zu lassen. Wenn Kendra es zulassen würde, würde Brann mit ihr zurück zum Kamin gehen und einen Moment Smalltalk betreiben, um sie abzulenken. Er bezweifelte allerdings, das sich die Frau so einfach aus dem Zimmer vertreiben lassen würde. Auch wenn sie im Moment trauerte, würde sie wissen wollen, was in den Büchern steht.

Dana Gray

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« Antwort #73 am: 28.05.2013, 23:17:25 »
Danas Ärger darüber, dass Ichabod un Jadar sich unangebrachterweise vor den Augen Kendra Lorrimors so aufführten und die Grenze des Anstands, der sisch für eine Situation wie diese geziemen würde, überschritten, wich schnell innerer Unruhe, als sie ihren Exmann beim Lesen beobachtete.
Seinem Gesichtsausdruck und seinem Blick, der gehetzt die Worte jagte, las sie ab, dass ihn etwas beunruhigte. Dass etwas nicht stimmte.
Der Klang seiner Stimme mochte das, als er ihr das Buch überreichte, nur bestätigen. Dass er seinen Notizblock zog und darauf zu kritzeln begann, machte es zur absoluten Gewissheit.

Sofort konzentrierte sich die hübsche Varisianerin auf die markierten Stellen, wie Ichabod es ihr gesagt hatte. Sie erkannte, dass sie offenbar das schon etwas mitgenommene Tagebuch des verstorbenen Professors in den Händen hielt. Zügig wanderte Danas Blick über die Einträge und sie glaubte kaum, was sie las.
Der Professor war offenbar einer Gruppe Totenbeschwörern auf der Spur gewesen, die in Ravengro etwas gesucht hatten, das mit einem Ort namens Harrowstone in Verbindung stand. Geister - stand dort tatsächlich "Geister"? -, seltsame Symbole und ein Gefängnis... Es machte ganz den Eindruck, als wäre dies dem Professor zum Verhängnis geworden war. Dabei viel Dana auf, dass ihr gar nicht bewusst war, wie der Gelehrte das Ende gefunden hatte. Kendra hatte es in ihrem Brief nicht erwähnt. War der Professor am Ende ermordet worden? Dana fand dies, nachdem sie die Tagebucheinträge des Mannes gelesen hatte, für naheliegend, aber auch erschreckend.

Totenbeschwörer... Bedrückt und über das Gelesene grübelnd,[1] gab Dana das Buch weiter. Auch sie war der Meinung, dass es das Beste war, erst einmal ohne Kendra diese neuen Erkenntnisse auszudiskutieren. Der Professor hatte seine Trauergäste immerhin darum gebeten, sich um Kendras Wohlergehen zu kümmern und seine Tochter nicht mit dem Details seiner Arbeit nicht zu belasten. Dennoch wäre es vielleicht notwendig, sie später einzuweihen und ihr Fragen zu stellen.
 1. Würfe

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #74 am: 29.05.2013, 18:24:39 »
Auch Kendra hatte Ichabod genau beobachtet während er im Tagebuch ihres Vaters las. Ihr Gesicht wurde fahler als sie merkte, dass der Meisterdetektiv den Atem anhielt. "Was steht? Was ist los?" fragte sie als der Schurke das Buch an seine Exfrau weitergab.

Die Hand auf ihrer Schulter ignorierte sie vollständig. Ihr Blick war auf Ichabod gerichtet, Brann ignorierte sie vollständig. Ihre Hände verkrampften sich um das Taschentuch, welches sie immer noch hielt.

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