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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 88705 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #150 am: 03.07.2013, 16:42:09 »
Der Alchemist konnte Brann Mortons Unzufriedenheit gut verstehen, auch wenn er froh über dessen Zuspruch war. Ihm war ebenso bewusst wie dem Söldner, dass sie keine Hilfe von den Dorfbewohnern oder dem Stadtrat erwarten konnten, wenn man den Vorfall am Friedhof als Beispiel nahm.

Dennoch wollte er den Leuten eine Möglichkeit geben ihn zu wiederlegen, den Personen konnten einen immer wieder überaschen. Wie es bei Kendra der Fall war, auch wenn die Überraschung hier nicht positive war, gerade von der Tochter des Professors hätte Jadar solch ein irrational Verhalten nicht erwartet.
Allerdings würde er sich nicht mit ihr streiten, so etwas erfüllte keinen Nutzen und wäre auf längere Sicht nur kontraproduktive.
Der Alchemist vertraute darauf das Kendra allein zur Vernunft kommen würde, spätestens dann, wenn sie die Gefahr begriff in der sie schwebte und entschloss sich daher zu warten.

"Miss Lorrimor hatte euer Vater vieleicht Freunde im Stadtrat oder bei den Grabwächtern,
gab es jemanden in der Stadt an den sich der Professor wenden konnte?"

Bei diesen Worten blickte der Alchemist Kendra direkt an, als ob er etwas in ihrem Anglitz suchen würde,
vieleicht eine Lösung für dieses Dilemma.
Seine nächsten Worte richtete er an den Söldner, mit einem geschlagenen Lächeln auf den Lippen.
"Falls sich uns keine weitere Alternativen erschließen,
werde ich mich unter den gegebenen Umständen ganz nach ihnen richten Herr Morton."


« Letzte Änderung: 03.07.2013, 16:53:28 von Jadar L. Nefalen »

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #151 am: 03.07.2013, 19:35:47 »
Der Angesprochene schob sich mit dem Mittelfinger seiner freien Hand die Brille zurecht: "Aber es ist mir eine große Freude Miss Grey." Mit diesen Worten drehte er sich um und watschelte in Richtung eines Ganges. Hierbei schien er sich fortzubewegen ohne seine Knie zu beugen. Vielmehr verlagerte er sein Gewicht von seinem linken durchgedrückten Bein auf das Rechte und wieder zurück. Von hinten hatte er etwas von einem schwankenden Klops an Mensch. Vor einer Tür blieb er stehen, klopfte und zwängte sich durch die kaum geöffnete Tür.[1]

Nach wenigen Augenblicken erschien er wieder: "Stadtrat Hearthmount lässt bitten." Damit deutete er auf die offene Tür.
 1. 
Lauschen DC 15 (Anzeigen)

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #152 am: 03.07.2013, 19:57:00 »
Und prompt platzte Ichabod auch hinein, ohne sich weiter Groß bei dem Mann mit dem Entenwatschelgang zu bedanken.
Mitbekommen von dem Gespräch hinter der Tür hatte der selbsternannte Adelige nichts[1] und auch sonst wirkte er eher wie die Axt im Wald[2], als er seine Worte nach einer kurzer Verneigung an Stadtrat Hearthmount richtete:
"Seid gegrüßt, ehrenwerter Stadtrat Hearthmount - wir haben einen Mord zu melden!
Wir möchten den Mord am ehrenwerten Professor zur Anzeige bringen und aufgeklärt wissen!"
, und blickte dabei triumphierend zu Dana und Viktor, denn dies war sein kläglicher Versuch so wenig wie möglich zu verraten.

Nicht gerade seine Paradediziplin wie es aussah.

Und auch seine nächsten Worte waren eher ungeschickt gewählt:
"Außerdem möchte ich den tätlichen Angriff von gestern hiermit offiziell melden, sowie die Drohungen von der alten Frau namens Edi!"

Dabei hob der Schurke und selbsternannte Meisterdetektiv seine rechte Hand, um seinen Zeigefinger klagend in die Luft zu strecken.
Erst jetzt konnte Dana damit erkennen, denn Ichabod trug nun keine Handschuhe mehr, denn diese hatte er nun abgelegt, dass ihr Exmann den hochwertigen Siegelring seines Hauses am kleinen Finger nun trug und die Wahrheit sprach:
Er war seines Blutes.

Was für eine harte Zeit musste er alleine durchstanden haben.
 1. Wahrnehmung 14
 2. Diplomatie 11
« Letzte Änderung: 03.07.2013, 20:00:46 von Sensemann »

Dana Gray

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #153 am: 05.07.2013, 01:13:04 »
Selbstverständlich gefiel es Dana, wenn sich andere in ihren Händen verhielten wie Butter. Kein Wunder also, dass sich kurz ein zufriedenes Schmunzeln auf ihr Gesicht schlich, als der gedrungene Mann sich abwandte, um explizit ihr den Wunsch zu erfüllen, ihnen eine Audienz zu verschaffen.
Dabei hörte sie jedes Wort, das der glatzköpfige Brillenträger mit dem Stadtrat austauschte, und auch das seltsame scharrende Geräusch, das  durch den noch immer geöffneten Türspalt drang.[1] Vashian Hearthmount schien gerade noch mit irgendetwas beschäftigt gewesen zu sein und war hörbar ungehalten, nun gestört zu werden. Dennoch wollte er sie empfangen. Dana beschloss, Vorsicht walten zu lassen, denn da der Stadtrat sowieso schon schlechte Laune hatte, sollten sie ihn nicht zusätzlich reizen. Aber auch war sie neugierig, was das Scharren, das sie vernommen hatte, zu bedeuten haben könnte. Hatte es sich nur um einen Stuhl gehandelt, auf dem der Stadtrat gerückt war?
Dana ließ beim Betreten des Raums aber nur sehr flüchtig ihren Blick streifen, um sich ein Bild zu machen oder vielleicht interessante Details zu entdecken,[2] denn Ichabod hatte sich offenbar zum Ziel gesetzt, ihre Situation zu verkomplizieren und lenkte mit seinen Worten Danas Aufmerksamkeit auf sich.

Dabei entging ihr natürlich der Siegelring nicht, der an seinem kleinen Finger steckte und ihn als Mitglied der Crane-Familie auswies - genauer als das Familienoberhaupt und damit nun wohl als den letzten der Cranes, der noch übrig war. Offiziel trug Dana diesen Namen eigentlich, auch wenn sie seit der Trennung von Ichabod stets aus Prinzip auf ihren Mädchennamen bestanden hatte, wenn sie jemand ansprach. Dass Ichabod diesen Siegelring trug, bewies wohl letztendlich, dass er wirklich ein Crane war - eine Sache, an der selbst Dana zeitweise gezweifelt hatte. Doch für Gedanken zu diesem Thema und den Schmerz, den das Mitleid mit ihrem Exmann für den Verlust seiner Familie ihr zufügte, war nun keine Zeit. Vermutlich war es Danas Pflicht (zumindest kam es ihr so vor), mit Ichabod ein Gespräch zu führen, bei der gestrigen kurzen Beileidsbekundung wollte sie es nun jedenfalls nicht mehr lassen, doch das würden sie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben müssen.

Dana sah ihr gesamtes Vorhaben bezüglich den Stadtrats schon den Bach hinuntergehen, da Ichabod ihrer Ansicht nach sehr ungeschickt vorging. Der triumphierende Blick, den er aufsetzte, war wohl ein Zeichen klarer Selbstüberschätzung. So würde es sicher nicht funktionieren, dem Stadtrat nicht zu viel zu verraten. Dana beschloss, zu übernehmen. So könnte sie zumindest eine andere Grundlage für das Gespräch schaffen.

"Kannst du es nicht gut sein lassen, Ichabod?", fragte sie diesen deshalb rhetorisch, als er damit endete, auch die alte Frau vom Vortag mit ins Spiel zu bringen. "Sicher war das nur ein Missverständnis, alte Leute sind bisweilen schwierig, das weißt du, und auch die Unruhestifter haben durch Herrn Morton wohl ihre Lektion gelernt."
Dass Dana dies aussprach, war aber hauptsächlich demonstrativ dem Stadtrat gegenüber gedacht, um Ichabods Worte etwas hinunterzuspielen. Sie kannte ihren Exmann gut genug, um zu wissen, dass diesem ihr Verhalten und Ton ihm gegenüber bestimmt nicht gefallen würde, doch das nahm sie in Kauf. Dana hoffte einfach darauf, dass Ichabod ihre Worte und ihren bedeutenden Blick, mit dem sie ihn zudem bedachte, bemerkte und verstand, dass sie dies nur sagte, um seine Unvorsicht auszubügeln.

"Verehrter Stadtrat Hearthmount, ich hoffe, wir stören Euch nicht", begann Dana das Spiel mit diesem. "Verzeiht, wir sind alle noch etwas aufgebracht, gerade der gestrige Tag war für uns alle nervenaufreibend. Seht, vielleicht ist das Wort 'Mord' etwas zu forsch und voreilig gewählt, denn eigentlich sind wir hier, weil wir hofften, Ihr könntet uns einige Fragen beantworten, mit denen wir die arme Miss Lorrimor nicht noch mehr als ohnehin schon belasten wollten. Wir erfuhren von ihr, dass der werte Professor durch einen Unfall ums Leben gekommen ist. Ein schrecklicher Verlust für uns alle, doch als Freunde des Verschiedenen wollten wir es natürlich etwas genauer wissen. Fast kam es uns absurd vor, dass er von einem Gargoyle erschlagen worden sein soll - so ein Ende hätte sich wohl niemand von uns für ihn gedacht. Doch gerade deswegen, weil dies uns etwas sonderbar und vielleicht sogar verdächtig vorkommt, ist es wahrscheinlich für Euch nachvollziehbar, werter Stadtrat, dass wir genaueres zu erfahren wünschen. Wir hofften, Ihr würdet uns berichten, was genau vorgefallen ist, wenn Ihr könnt - und wo und unter welchen Umständen. Ihr würdet uns damit einen großen Gefallen tun."[3]
Dana hatte diese Worte mit Bedacht gewählt. Wenn der Stadtrat zuerst das alte Gefängnis erwähnen oder ihnen irgendwelche anderen Anhaltpunkte geben würde, müssten sie von sich aus nicht viel erzählen und könnten an die Stichwörter anknüpfen. Sicher wäre es unklug, die Arbeit des Professors zu erwähnen oder Aufzeichnungen, die dieser ihnen hinterlassen hatte. Dana wollte vor allen Dingen Kendra nicht in Gefahr bringen.
 1. Wahrnehmung: 20
 2. Wahrnehmung: 8
 3. Diplomatie: 19

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #154 am: 06.07.2013, 18:59:34 »
Ein wenig verwirrt schaute Kendra Jadar an:"Warum sollte sich mein Vater an jemanden nicht wenden können? Alle wirken hier sehr abweisen ich weiß. Aber sie sind nur keine Fremden gewöhnt. Ein besonders gutes Verhältnis hatte er zu Jominda Fallenbridge, aber die ist nicht im Stadtrat, ansonsten war er mit Vater Grimburrow befreundet, aber mit keinem der Totengräber."

Unsicher wechselte die Tochter des Professors ihr Gewicht von einem Fuß auf den Anderen.



Stadtrat Hearthmount guckte Ichabod streng an, nachdem er, kaum nachdem er den Raum betreten hatte, seine Anschuldigungen abfeuerte. "Vielleicht solltet ihr überlegen ob ihr nicht lieber abreist Herr Crane.  Anscheinend ist Ravengro kein guter Platz für euch."

Seine Miene hellte sich etwas auf als Dana das Wort ergriff: "Nun Herr Crane vielleicht sollte ihr euch an Miss Gray halten. Sie scheint einen geeigneteres Gemüt zu haben als ihr um ein Gespräch zu führen."

Demonstrativ drehte er sich so, dass der selbsternannte Meisterdetektiv sein Gesicht nicht sehen konnte und schaute nur zu Dana: "Der Professor wurde am Tag nach einer sehr stürmischen Nacht in der Nähe der Mauer von Harrowstone gefunden. Bei dem Sturm hat sich ein Gargoyle von ebendieser Mauer gelöst und ist auf den Professor gefallen. Keiner weiß genau was er in Harrowstone wollte..." Dem Stadtrat war sichtlich unwohl bei der Erwähnung des Namen des Gefängnisses.

Viktor Mortis

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« Antwort #155 am: 07.07.2013, 15:52:33 »
Viktor hatte sich zwingen müssen nicht laut aufzuseufzen als Ichabod Crane, mal wieder, von seinem "Talent" Gebrauch machte die Menschen um sich herum vor den Kopf zu stoßen. Es war dem Pharasmiten unbegreiflich wie so jemand, der sich selbst als Meisterdetektiv bezeichnete, nur so rüpelhaft und herablassend sein konnte. Was genau hoffte er durch seine unfreundlichen Wort zu erreichen?

Als Dana sich dann einmischte, entspannten sich Viktor's verkrampten Schultern und Hände etwas, da er froh war, dass sie die Situation fürs Erste entschärft hatte.

"Wir wissen auch nicht genau warum der Professor an jenem Abend dort war. Doch ihr müsst gestehen, dass es schon ein sehr seltsamer Tod ist. Warum Pharasma das Schicksal des Professors so hat aussehen lassen, kann ich leider nicht sagen, doch vielleicht ist es einfach nur ein Hinweis, dass etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Wir waren gute Freunde des Professors und wie ihr wisst, wurde uns die Aufgabe zuteil, Lady Lorrimor beistand zu leisten. Wir wollen einfach nur sämtliche Zweifel zerstreuen, dass der Professor das Opfer einer Gewalttat wurde, das ist alles. Glaubt mir, ich mache das nicht um den Frieden eures Dorfes zu stören, ganz im Gegenteil, ich will Kendra diesen Frieden schenken, dass sie ihr Leben ohne Zweifel weiterleben kann."

Viktor's Einwände deckten sich zwar in vielen Punkten mit denen von Dana. Doch er wollte als Diener der Herrin der Gräber noch einmal betonen, dass er Ravengro und seinen Einwohnern keine Umstände machen wollte.

Brann Morton

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« Antwort #156 am: 08.07.2013, 10:27:02 »
Brann Morton setzte sich wieder unruhig auf den Sessel, stützte seinen Kopf ab und versuchte nachzudenken. Vater Grimburrow würde ihnen höchstwahrscheinlich nicht erlauben in die Krypta zu gehen und die Dinge zu holen, die dort hinterlegt wurden. Egal wie gut befreundet er mit dem Professor war, es würde vermutlich nicht reichen um seine Pflichten zu hintergehen. Vielleicht war es besser ihn gar nicht erst darauf anzusprechen und stattdessen auf die Frau zuzugehen, die Kendra erwähnt hatte. "Wer ist Jominda Fallenbridge? Wenn sie uns irgendwie behilflich sein kann, könnten wir sie aufsuchen. Möchtet Ihr uns zu ihr begleiten?"

Ichabod Crane

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« Antwort #157 am: 08.07.2013, 13:56:43 »
Ichabod Crane Blick sprach deutliche Bände.
Denn seine Augen funkelten so zornig, als sollten sein Blick alleine schon den wohlbeleibten Stadtrat auf der Stelle tot umfallen lassen.

Und auch sonst kam sein leidenschaftliches varisianisches Gemüt deutlich zur Geltung, als er sich mit (für ihn) knappen giftigen Worten verabschiedete:
 "Mir fehlt es wohl am Talent meine Meinung für jeden angemessen zu äußern, aber ich bin kein Freund von falscher Nettigkeit und blumigen Andeutungen, wie Ihr wohl auch kein Freund davon seid einen Teller mal nicht leer zurückgehen zu lassen, Herr Stadtrat.
Ich als Freund der reinen Wahrheit bin jedenfalls enorm enttäuscht über Euren Umgang mit Gästen.
Fast könnte man meinen, dass Ihr es schade findet, dass die Trauergäste nicht von Euren Dorfschlächtern erschlagen worden sind...
Sodom und Gomorrha! Sodom und Gomorrha! SODOM und GOMORRHA!"
, wobei seine letzten Worte auf Varisianisch waren.

Womit Ichabod Crane ohne weitere Worte den Stadtrat und den Raum hinter sich ließ (wobei er wenigstens Dana kurz eines vielsagenden Blickes würdigte), denn schließlich musste er dem fetten Kerl keinen Respekt zollen, denn auch er bekam keinen von ihm.
Und dies, obwohl der Adelige aus Aashügel in seinen Augen nicht Unrecht hatte mit seiner Klage, denn der Angriff auf dem Friedhof hätte auch anders ausgehen können.

Aber das alles bekräftigte und bestätigte den Detektiv nur in seinem Urteil über die Bewohner dieser Stadt (den Professor und seine Tochter einmal ausgenommen):

Inzest kam wohl in den besten Familien vor.
Allerdings hier wohl in jeder Familie, was den Niedergang von Geist, Gesetz und Moral bedeutete.

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #158 am: 08.07.2013, 18:46:48 »
Jadar lauschte Kendras und Brann Mortons Ausführungen, er hatte anfangs wenig Hoffnung gehabt Hilfe aus dem Dorf zu erhalten, obwohl er es war, der darauf bestanden hat, es mindestens zu versuchen. Nun scheint es so, als würde ihnen Desna ein Lächeln schenken, in der Form von Jominda Fallenbridge. Ganz so einfach war es natürlich nicht den hinter Miss Fallenbridge könnte sich genauso gut ein Agent des Flüsternden Pfades verstecken, doch sie waren nicht in einer Position um wählerisch zu sein.
"Herr Morton hat vollkommen recht, wir sollten uns vorerst an Miss Fallenbridge wenden. Es wäre jedoch angebracht,
uns zu beeilen, denn ich will keinesfalls des Nachts auf dem Friedhof umherschleichen.
Falls ihr uns begleiten wollt, könnt ihr uns sicherlich alles Wissenswerte über Miss Fallenbridge auf dem Weg zu ihr erzählen."

Mit diesen Worten mache sich der Alchemist daran die Bücher in ihr Versteck zu legen. Er fürchtete nicht das sie gestohlen werden, denn falls jemand wirklich die Bücher stehlen wollte hätte er dies gemacht bevor sie hier eintrafen am besten noch während Kendra mit der Beerdigung beschäftigt war, doch da dies nicht geschehen war, sah er wenig Anlass zur Furcht.
Dennoch falls Miss Lorrimor den Raum verlässt würde er Brann Morton darauf ansprechen,
desweiteren würde er was Jominda Fallenbridge angeht zur Vorsicht raten, da sie eine Agentin des Flüsternden Pfades sein könnte.
« Letzte Änderung: 08.07.2013, 19:07:46 von Bram Stoker »

Bram Stoker

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« Antwort #159 am: 08.07.2013, 19:17:24 »
Der Stadtrat schaute Ichabod dabei zu wie er den Raum verließ. Dabei nahm sein Gesicht eine immer rötere Farbe an. Bis sie letztendlich die Intensität eines gekochten Hummers erreicht hatte.

"Raus." sagte  er leise wobei seine Stimme vor Zorn bebte: "Alle. Raus. RAus. RAUs. RAUS." wobei seine Stimme gegen ende immer lauter wurde.



"Ich kann euch gerne begleiten." antwortete Kendra direkt, ohne einen Moment nachzudenken. Langsam begab sie sich die Teppe herunter. Unten angekommen griff sie nach einem Schirm und geleitete euch hinaus. Der Himmel war inzwischen von dicken Wolken verhangen doch noch war es trocken. Nachdem Kendra die Tür verschlossen hatte, ging sie langsam in Richtung Marktplatz: "Nun ich weiß nicht genau was ich euch über Jominda erzählen soll. Ihr habt sie ja schon während der Beerdigung gesehen.[1] Sie verkauft Kräuter, Schriftrollen und ähnliches. Ich glaube mein Vater genoß es einfach ein wenig mit ihr zu fachsimpeln. Wie ihr euch sicher denken könnt, oder bereits gemerkt habt sind die meisten Einwohner von Ravengro nicht gerade das was man Gelehrte nennt..."

Der Fußweg dauerte kaum fünf Minuten und ihr standet vor dem Laden von Jominda Fallenbridge. Vor dem Laden hingen eine ganze Reihe verschiedener Kräuter um zu trocknen oder von interessierten Käufern mitgenommen zu werden.[2]
 1. Bild
 2. 

Dana Gray

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« Antwort #160 am: 09.07.2013, 20:58:58 »
Hatte der Stadtrat darauf gehofft, dass Dana nun erschrocken davonhuschen würde, wurde er enttäuscht. Sie war gewiss nicht die Art Frau, die sich von brüllenden Männern einschüchtern ließ. So wütend und beleidigt Vashian Hearthmount auch sein mochte, war dies kein Grund, sich ihr gegenüber derart zu aufzuführen - deswegen hielt sich auch Danas Verständnis dafür arg in Grenzen.

War sie zuvor noch sehr umgänglich gewesen - nicht zuletzt, weil sie etwas von dem Stadtrat gewollt hatte -, hatte dieser beobachten können, wie auch aus ihrem Gesicht schlagartig alle Freundlichkeit verschwunden war. Ihr Blick sprühte vor Zorn und ihr Mund war vor Ärger zu einem schmalen Strich geworden, als sie sich ohne ein weiteres Wort einfach abwandte, und erhobenen Hauptes und dabei nicht langsam, aber sicherlich ohne übermäßige Eile, aus dem Raum hinausstolzierte.
Wahrscheinlich konnte Viktor - und möglicherweise auch der Stadtrat - sie aber im Selbstgespräch "Räudiges Bürokratenpack!" zischen hören, als sie die Tür durchschritt. Sie war wahrlich wütend auf Hearthmount, umso ärgerlicher war die Sache allerdings, weil dieser sich noch als brauchbare Informationsquelle hätte herausstellen können, nachdem der Besuch bei Vater Grimburrow schon so enttäuschend verlaufen war.
Dem fast kugelförmigen, kleinen Glatzkopf, der sie empfangen hatte, schenkte Dana nur einen sehr kurzen Seitenblick, der allerdings keinen Zweifel daran ließ, dass sie ungehalten war.

Erst jetzt beschleunigte die selbsternannte Ärztin ihren Schritt, um nach draußen zu gelangen und Ichabod nachzusetzen, denn sie wollte ihren Exmann zur Rede stellen. Aufgewühlt wie er war, und aufgewühlt wie sie war, würde sich wohl erst noch zeigen, wie das enden würde.
"Warte gefälligst!", waren deswegen die ersten, hörbar genervt klingenden und auffordernden Worte, die sie mit fester Stimme und auf Varisianisch an ihn richtete - allerdings ohne laut zu rufen. Dann hörte Ichabod sie leise Fluchen, wobei das eher an den schlammigen Untergrund gerichtet war als dass sie damit ihren Exmann adressierte. Sie hielt ihren Regenschirm fest in der rechten Hand umklammert, ohne ihn beim Gehen als eine Art Spazierstock zu nutzen, und sah man sie Ichabod so hinterherstapfen, hätte man statt des Schirms wohl auch ein Nudelholz in ihrer Hand passend gefunden.
Dana war allerdings egal, ob sie beobachtet oder gehört wurde. Sie hatte etwas zu sagen und daran würde sie sich nicht hindern lassen.
"Wie typisch es mal wieder ist, dass du nicht einmal deinen Ärger herunterschlucken kannst! Ein bisschen diplomatisches Fingerspitzengefühl kann doch nicht zu viel verlangt sein! Gerade du müsstest doch wissen, dass, mit der Axt zu schwingen, bei so etwas sehr selten mit Erfolg gekrönt ist. Nur weil jemand unhöflich ist, heißt das noch lange nicht, dass man sich auf dieses Niveau herabbegeben muss. Verdammt, Ichabod, wer als Bittsteller erfolgreich sein will, muss nun einmal lernen, über gewissen Dingen zu stehen und sie für sich zu behalten, wenn es notwendig ist!"

Brann Morton

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« Antwort #161 am: 09.07.2013, 22:44:27 »
Der Söldner war froh, als er die Antwort Kendras hörte und atmete erleichtert auf. Hätte sie sich dazu entschieden Zuhause zu bleiben, dann hätte Brann mehr als nur ein Problem gehabt. Wie hätte er Jadar helfen sollen, wenn er gleichzeitig versprochen hatte, die Tochter des Professors zu beschützen? Wie hätte er helfen können den flüsternden Weg aufzuhalten, wenn er nichts anderes tun konnte als sich mit Kendra zusammen im Haus zu langweilen und zu warten, das endlich etwas passierte und der flüsternde Weg vielleicht den ersten Schritt unternahm? Es war wichtig, das die kleine Gruppe von Trauergästen, die anscheinend die Einzigen waren, die von den Plänen des Wegs wussten, die Initiative ergriffen und diese Pläne im Keim erstickten und ihnen keinen Raum zum wachsen zur Verfügung stellten.

Außerdem hasste er es untätig herumzusitzen, selbst während seines Wachdienstes hatte er mehr zu tun gehabt als in diesem Haus. Mit einigen schnellen Handgriffen, die schon längst in Fleisch und Blut übergegangen waren, überprüfte der Leibwächter und Söldner den Sitz seiner Rüstung und Ausrüstung und hob seinen Kriegsflegel und den schweren Eisenschild vom Boden auf. Er war bereit jeden, der sie auch nur ansatzweise bedrohte, in die Schranken zu weisen. Er folgte Kendra nach draußen auf die Straßen und war froh, die muffige Luft des Arbeitszimmers, mit der Frischen auszutauschen. Er blieb vor dem Haus stehen und blickte in den Himmel, da der Geruch nach Regen in der Luft lag. Tatsächlich sah es nach Regen aus, was den Söldner nicht verwunderte und auch nicht störte.

Er folgte Kendra durch die Straßen und warf den Dorfbewohnern auf dem Weg böse Blicke zu, denn er erwartete immer noch einen weiteren Angriff der Unruhestifter vom Friedhof. Für Kendra hatte er allerdings nur einen kurzen, traurigen Kommentar übrig.

"Mit dem Professor scheint wirklich einer der letzten Gelehrten in diesem Dorf gestorben zu sein."

Leider hatte das die gute Stimmung Branns wieder auf einen Tiefpunkt gebracht und der aufkommende Regen trug nichts positives dazu bei. Also betrat er den Laden ohne den Kräutern auch nur eines längeren Blickes zu würdigen und schaute sich nach Jominda um.

Ichabod Crane

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« Antwort #162 am: 09.07.2013, 23:34:00 »
Ichabod Crane zuckte wie vom Blitz getroffen oder als hätte er eine Spinne entdeckt zusammen, als plötzlich und unerwartet Dana ihm Sekunden später schon folgte, denn mit einem Abgang seiner Exfrau direkt nach ihm oder gar einem Rauswurf hatte er wahrlich nicht gerechnet.
Und so ließ es sich stumm ersteinmal, um nicht zu sagen wieder einmal, von Dana den Marsch gehörig blasen, was ihn, da er sowieso schon aufgebracht war, die Röte ins Gesicht trieb.
Diese Röte war wohl ein übliches Zeichen von aufkeimender Wut, zumal der Schurke anfing seinen Mund zum Protest und für eine Gegenwelle der Empörung und Gegenargumente immer wieder leicht zu öffnen, aber ohne nur einen Ton davon auf wirklich auszuformulieren.

Denn statt dem erwarteten Protest kam nur ein knappes und ehrliches "Entschuldigung - das war wahrlich nicht so geplant oder gar gewollt!" voller Reue über seine Lippen, während er - unabhängig davon ob es schon wieder regnete oder nicht - wie ein bedröppelter Hund aussah.
Seine geliebte Frisur hatte sich bereits verabschiedet, denn der Detektiv hatte sich in der Zwischenzeit schon die Haare wieder gerauft gehabt.
Und auch die Zornesröte stellte sich nun eher als Schamesröte heraus.

Dennoch kristallisierte sich ein schwaches Lächeln im Gesicht des Varisianers ab, welches Dana neben seiner Entschuldigung milde stimmen sollte, während er auch schon das Thema wechselte:
"Wollen wir vielleicht mal eine Gaststätte aufsuchen? Vielleicht liegt mir das einfache Volk und die Säufer doch mehr als diese Beamten und das Priestertum?", und hoffte dabei, dass seine schlichtenden Worte nicht auf weiteren Gegenwind treffen würden.

Nicht umsonst versuchte er sich zu dem, was gerade passiert war, nicht mehr zu äußern und versuchte es mehr oder weniger geschickt unter den Teppich zu kehren beziehungsweise unter den Tisch fallen zu lassen.
Ob der Adelige aus Aashügel jedoch wirklich daraus etwas lernen würde, war deutlich zu bezweifeln.
« Letzte Änderung: 09.07.2013, 23:34:24 von Ichabod Crane »

Bram Stoker

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« Antwort #163 am: 10.07.2013, 18:30:05 »
Jadar betrat als erster den Laden. Der Laden war vollgestellt. An jeder freien Fläche an der Wand stand ein Regal. Entweder gefüllt mit alten Büchern, die Kreuz und quer über- und nebeneinander lagen. Oder mit kleinen Gläsern in denen merkwürdige Flüssigkeiten oder gar kleinere Lebenwesen zu sehen waren. Die kleineren Lebewesen, hauptsächlich Nattern, Spinnen und Frösche, waren in einer Flüssigkeit eingelegt und erschienen weißlich, als hätten sie ihre gesamte vorherige Farbe eingebüßt.

Ihr vernehmt ein leises Rascheln aus einem durch einen Vorhang abgetrennten Bereich. Der Vorhang wird zur Seite geschoben und dahinter eine fülle von dunklem, leicht gelockten Haar zum Vorschein. Ein leichtes Pusten ist zu hören und einige Haare werden aus dem Gesicht gepustet. Das Gesicht von Jominda Fallenbridge kommt zum Vorschein. Sie war gestern bei der Beerdigung des Professors zugegen gewesen, nur das ihr Gesicht jetzt ein Schmierer Blut an ihrer linken Wange ziert: "Was kann ich für euch tun?" fragte sie etwas genervt, ihre Augen öffneten sich etwas als sie euch wiedererkannte. Sie trat hinter dem Vorhang hervor. Um ihre Hüfte hatte sie sich eine blutverschmierte Schürze gebunden und in ihrer Hand hielt sie ein ebenfalls blutiges Messer: "Ach du bist auch hier Kendra? Was führt euch denn zu mir?" fragte sie erneut diesmal in einem deutlich freundlicheren Ton.

Viktor Mortis

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« Antwort #164 am: 10.07.2013, 19:21:25 »
Viktor war nicht über die Reaktion des Stadtrates überrascht, Ichabod war wirklich zu weit gegangen. Der junge Priester selbst war fassungslos wie sich der Varisianer verhalten hatte.

Als Ichabod und danach Dana hinausgestürmt waren, verneigte sich Viktor noch einmal höflich.
"Verzeiht die Reaktion von Herrn Crane. Ich denke der Tod des Professors geht ihm so nahe, dass überall Feinde des Professors sucht. Ich weiß. dass euch meine Worte nicht viel bedeutetn, aber ich möchte mich noch einmal in aller Form für die Worte von Herrn Crane entschuldigen. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag."

Mit diesen Worten verließ Viktor mit bedächtigen Schritten das Büro des Stadtrates und machte sich langsam auf den Weg vor das Gebäude. Viktor war sich sicher, dass Dana wahrscheinlich einige Worte an Ichabod haben würde, die nicht für seine Ohren bestimmt waren und bremste so seinen sonst eher zügigen Gang etwas. Als Viktor nun auf die Straße vor dem Haus trat, vernahm er gerade noch leise die Entschuldigung von Ichabod Crane. Viktor schüttelte den Kopf, hätte sich der Adlige aus Aashügel diplomatischer verhalten wären keine Entschuldigungen von Nöten gewesen. Allerdings kannte die Paranoia des Ichabod Crane anscheinend keine Grenzen.

Viktor hatte eigentlch vor gehabt einige harsche Worte an Ichabod zu richten, doch irgendwie hatte er das Gefühl nur auf jemanden einzutreten, der bereits am Boden lag. Also schluckte der Priester seine Wut herunter und richtete sich nun an Dana und Ichabod:
"Da in Ravengro Gerüchte sich sicher schnell verbreiten, ist es eine gute Idee noch zu versuchen in der Gaststätte an Informationen zu bekommen bevor man diese Gerüchte uns einholen und es uns unmöglich machen ein normales Gespräch mit  den Einwohnern des Ortes zu führen. Es sei denn, Herr Crane, dass euch anwesendes Priestertum zu sehr in der Ausübung eurer 'Kunst' des Menschen-vor-den-Kopf--stoßens behindert."

Viktor war die Tiraden des Detektives Leid und versuchte auch nicht mehr diplomatisch zu sein, denn anscheinend gab es dafür ja keinen Grund.
Nachdem diese Worte gesagt waren, wandte sich der Pharasmit an Dana:
"Da ihr euch hier anscheinend ausgezeichnet auszukennen scheint, würde ich euch bitten uns den Weg zu zeigen, Lady Gray"

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