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Autor Thema: [IG] Part 1: Der letzte Wille  (Gelesen 89738 mal)

Beschreibung: Das Testament des Petros Lorrimor

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Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #225 am: 13.08.2013, 21:07:11 »
Ichabod brauchte zwei Versuche bis die Tür von der Gruft endlich das bekannte Klicken von gab und somit anzeigte, dass die Tür nun frei war. Vorsichtig öffnete er die Tür, aber es schossen keine angespitzten Pfähle aus dem Boden oder Bolzen aus den Wänden. Er hatte sich also nicht getäuscht als er die Tür abgesucht hatte.

Bevor er Dana griff und sie in die Gruft zog warf er noch einen Blick über den Friedhof. Er konnte niemanden erkennen, wenn ein Friedhof friedlich wirken konnte so tat er dies jetzt, wenn man von den beiden Untoten auf dem Weg absah. Beherzt griff der Detektiv seine Exfrau und zog sie in die Sicherheit der Krypta, oder die vermeintliche Sicherheit der Krypta?

Nur das Restlich erhellte den Raum. Ichabod konnte kaum etwas erkennen. So nahm er die Stufen, die in die Krypta führten. Der Raum in dem er sich befand mochte zehn mal zehn Meter umfassen. In der hinteren Wand waren zwei Türen eingelassen, die wahrscheinlich weiter in die Erde führten.

Sorgsam lehnte Dana gegen die Wand. Als er einen Schritt in den Raum machen wollte riss es ihn fast von den Beinen. Er spürte hauchdünne, klebrige Fäden in seinem Gesicht...[1]



"Das ist gut, ich bin froh, dass ihr hier seid und ihr eine Stütze seid. Sie kann so stolz sein und keine Hilfe annehmen. Es beruhigt mich zu wissen, dass ihr ein Auge auf sie habt." Seinem Gesichtsausdruck zu Folge war alles was er sagte aufrichtig gemeint, auch wenn Jadar im Inneren nicht so sicher war.

"Ich werde diesem Kraihn anrechnen, dass er einen Freund verloren hat." Er schaute Viktor an. Wie es Vater Grimburrow sagte, klang es nicht so als wäre er gewillt diesen Bonus öfter zu verleihen.

"Mögen uns allen die Götter beistehen, wenn ihr recht behalten solltet."

Nachdem sich Viktor abgewendet hatte machte sich Vater Grimburrow den Weg entlang, den ihr genommen hattet, zurück zu seiner Kirche. Immer wieder konntet ihr die Blicke der arbeitenden Dorfbewohner auf euch gerichtet spüren und doch lag keine Feindseligkeit in der Luft.
 1. Ich lasse es dir einfach mal frei deine Reaktion zu beschreiben.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #226 am: 13.08.2013, 21:35:29 »
Jegliche Farbe, auch wenn dies niemand (vorallem bei diesem schwachen Licht) sehen würde, wich aus dem Gesicht des Ermittlers, während er mit fassungslosen Blick und mit zittrigen Händen sich wie in Trance die Spinnenweben aus dem Gesicht entfernte, bis er endlich realisierte.

Spinnen!

Aufgeschreckt wie ein Huhn, wild mit den Armen herumfuchtelnd und mit blanker Angst in den Augen begann Ichabod Crane panisch zu brüllen und zu schreien als wäre der Tod höchstpersönlich hinter ihm her:
"Spinnen! Nehmt sie weg! Nehmt sie weg!", und rannte dabei wenig geistesgegenwärtig ersteinmal wieder raus aus der Krypta, um sich dort von allen Weben zu befreien.
Denn es war niemand da, welcher sie wegnehmen konnte.

Angeekelt und verängstigt konnte der Schurke jedoch feststellen, dass keines dieser Krabbelbiester ihren Weg auf sein Gesicht oder seine Kleidung gefunden hatte, denn dann hätte er sich wie ein brennender Soldat auf dem Boden rumgewälzt, und erst jetzt realisierte er, dass er Dana allein zurück gelassen hatte.

Todesmutig, eigentlich so mutig wie noch nie - auch wenn sein Herz ihm bis zum Halse pochte und sprang - marschierte der Varisianer verbissen blickend wieder nach drinnen, um seinen Kampf wütend und leider kaum was sehend gegen die Spinnenweben aufnahm.

Ein wahrlich heldenhafter Kampf, welcher für einen außenstehenden Betrachter sehr lächerlich wirken musste, doch für Ichabod Crane war es noch mehr als der Kampf gegen die Untoten ein Kampf um Leben oder Tod.

Fertig mit dieser bizarren Tätigkeit, wobei er zur Not mehrfach eine Pause an der frischen Luft machen würde, um sich zu beruhigen, schaute er ersteinmal bei Dana nach dem Rechten und tastete sich danach bis zu den beiden Türen vor, welche er versuchen würde zu öffnen - zur Not mit seinem Diebeswerkzeug.

Wieso bei allen guten Göttern hatte er jedoch keine Fackel dabei?
« Letzte Änderung: 13.08.2013, 21:46:01 von Sensemann »

Brann Morton

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #227 am: 14.08.2013, 13:37:20 »
Auch wenn das Gespräch mit Vater Grimburrow nicht so verlaufen war, wie Brann es sich erhofft hatte, so war er über die neuen Informationen dennoch froh. Nun wusste er, das er sowohl dem alten Kleriker, als auch seinem Novizen nicht trauen konnte. Wenn selbst den Pharasma-Priestern in diesem Dorf nicht zu trauen war, hatte er vielleicht einen Fehler begangen, als er Miss Fallenbridge eingeweiht hatte.

Noch einmal seufzte der Söldner und Leibwächter, bevor er sich auf den Weg machte und sich mit einem letzten Blick auf die Felder auch von den Erinnerungen an den schicksalhaften Tag in seiner Vergangenheit verabschiedete. Auf dem Weg aus der Kirche hinaus und wieder auf die Straße, antwortete Brann Viktor.

"Ichabod und Dana können gut auf sich selbst aufpassen. Wir sollten überprüfen, ob Grimburrow oder Peter die Wahrheit gesagt haben, denn langsam glaube ich den Bewohnern dieses Dorfes kein einziges Wort mehr. Der Kult hat seine Wurzeln tief in das Dorf geschlagen, wer weiß ob wir überhaupt jemandem trauen können, außer uns selbst und Kendra."

Entschieden drehte er sich zu den Anwesenden um und sah jedem in die Augen.

"Ich werde die Krypta untersuchen und mir ist egal ob es gegen das Gesetz ist oder nicht. Hier geht es um die Sicherheit eines gesamten Dorfes und ich werde nicht tatenlos dabei zusehen, wie der Kult seine Pläne ungestört verfolgt."

Er wandte sich wieder ab und ging den Weg entlang, um zum Friedhof zu gelangen. Noch einmal wandte er das Wort an die Gruppe, diesmal ohne sich umzudrehen.

"Kommt mit mir oder nicht, zur Not untersuche ich die Krypta alleine. Der Professor würde uns niemals anlügen."

So stapfte der schwer gerüstete Mann den Weg entlang, ohne abzuwarten ob ihm jemand folgen würde oder nicht. Er hatte eine Entscheidung getroffen und würde sich nun nicht mehr davon abbringen lassen.

Bram Stoker

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #228 am: 14.08.2013, 19:18:32 »
Mehrere Male atmete Ichabod tief durch bis sich sein Blutdruck wieder normalisiert hatte. Hatte er keinen Moment gewartet sich den Untoten entgegen zu werfen, so musste er sich selbst doch zwingen die Stufen wieder hinunter zu steigen: In die Dunkelheit zu den Bestien...

So begab sich der Detektiv todesmutig erneut in die Gefahr. Doch er hatte aus seiner vorherigen Unvorsichtigkeit gelernt. Er griff nach seinem Gehstock und streckte in vor sich. Mit seinem Stock vor sich wedelnd und einer Hand an der Wand ging er weiter in den Raum hinein, immer hoffend mit seiner Hand nichts weiches, haariges zu berühren...

So tastete Ichabod sich durch den Raum, der jedes mal wenn sich eine Wolke vor die Sonne schob fast vollständig dunkel war. Es kam ihm vor als seien Stunden vergangen als er endlich Holz unter seiner Hand spürte: Die erste der beiden Türen. Vorsichtig legte er die Hand auf die Türklinge und drückte vorsichtig. Die Klinge ließ sich drücken, doch die Tür bewegte sich nicht.

Ichabod versuchte es erneut, doch wieder bewegte sie sich nicht.

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #229 am: 15.08.2013, 10:22:13 »
Überrascht über den raschen Einbruch der Nacht, denn schon am späten Nachmittag wurde es hier in dieser Gegend im noch jungen Monat Rova langsam dunkel, wobei Ichabod den zweigesichtigen Wettergott Gozreh und die Sonnengöttin Sarenrae dafür verfluchte, gab er seine kläglichen Versuche noch tiefer ins Innere der Krypta zu kommen auf und setzte sich frustiert neben Dana auf seinen Hosenboden.

Eine lange Nacht würde auf ihn warten. Eine Nacht ohne Schlaf, denn der Adelige würde über seine bewusstlose Exfrau Dana wachen müssen.

Schlau wie er war, würde Ichabod seine Ergebnisse und bisherigen Erkenntnisse immer wieder sich durch den Kopf gehen lassen, um wach zu bleiben, zumal er schon etliche Verschwörungstheorien hatte, darunter auch ein paar Neue und vorallem Konkrete:

Denn die Pharasmiten, welche Untote direkt vor ihrer Nase wohl duldeten, und der Stadtrat steckten nach seiner Auffassung mit den Mördern des Professors unter einer Decke, wobei er gedanklich kurz abschweifte, denn er hätte gerne eine Decke für sich und Dana, um sie warm zu halten.

Doch nur kurz, denn seine Gedanken gingen voller Hass weiter geben die Pharasmiten vorort.
Denn wären sie wahre Anhänger des Todesgöttin, wäre Dana nicht bewusstlos und schwer verwundet.
Dies würde er am nächsten Morgen an vielen Stellen zur Sprache bringen - kommen was wolle und egal, was man über ihn dann denken würde.
Für ihn gab es nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Allerdings konnte der Ermittler immernoch nicht fassen, dass die Kirche den Pfad wohl nicht nur übersah, sondern scheinbar duldete beziehungsweise mit ihm sogar zusammenarbeitete.
Hierbei dachte der Detektiv an die Worte seines Lehrmeister Viktor:
Wenn Du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist.

Er würde diese Wahrheit ans Licht bringen und wenn es das Letzte wäre, was er machen würde.
Sein Ziel wäre nach der Krypta und seiner Klage auf jeden Fall Schreckensfels - am Besten noch am morgigen Tag.

Immer mehr wurde sein Plan konkreter.

In Pausen würde er nach Dana schauen und ab und zu sogar, deutlich melancholisch und nachdenklich, über ihre Stirn streicheln.

Was war nur aus den Beiden, die sich einst so liebten, geworden?

Doch bei diesen Gedanken ohrfeigte er sich immer selbst, um sich davon anzubringen und damit er wach bleiben würde.
« Letzte Änderung: 15.08.2013, 10:28:32 von Sensemann »

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #230 am: 15.08.2013, 12:58:57 »
Der Alchemist lauscht den Worten des Söldners der, doch noch recht aufgebracht zu sein schien, was angesichts des potenziellen Verrates nur allzu verständlich ist, doch glaubte Jadar im Gegensatz zu Brann, dass sich diese Verschwörung auf eine kleine Kabale in Schlüsselpositionen beschränkt, anstatt das sie das ganze Dorf umfasst.

Der Alchemist nahm den Blick des Söldners auf.
"Ihr habt recht, wir haben, die uns verfügbaren legalen Mittel meines Erachtens ausgeschöpft und haben leider keine weiteren Antworten oder Hinweise vorzuweisen. Was wir im Gegenzug erhalten haben, ist die stärker werdende Vermutung, dass ein gewisse einflussreiche Bürger im Dorf dem Flüsternden Pfad angehören, wobei ich jedoch nicht so weit gehe zu behaupten das, das auf jeden im Dorf zutrifft, dafür fehlen uns die Beweise."

"Es stimmt, in der Krypta werden wir sicher mit unseren Untersuchungen vorankommen und falls wir tatsächlich nichts finden, aber Spuren die darauf hindeuten, dass sich jemand an der Krypta zu schaffen gemacht hat, wissen wir mit höher Wahrscheinlichkeit das entweder Peter oder Vaters Grimburrow gelogen haben, entweder hat Peter auf Befehl des Vater gehandelt oder nach eigenem Ermessen."

"Wartet! Es gibt etwas was wir bei all dem gehörten nicht übersehen dürfen, was ist mit Kendra?
Ich möchte euch begleiten, doch müssen wir uns auch überlegen wie wir sie am besten schützen. Falls ein Teil bei ihr bleibt und ein Teil mit euch geht, spalten wir uns weiter auf wodurch sich unsere Effektivität als Ganzes sicherlich verringert. Alleine können wir Kendra jedoch auch nicht lassen und im Dorf besitzen wir momentan keine Verbündeten."

"Auch wenn es gefährlich ist denke ich, dass wir sie mitnehmen sollten, denn entweder ist sie mit uns zusammen in Gefahr oder alleine in potentieller Gefahr. Wir haben schon viel zu viel Staub aufgewirbelt, so dass der Flüsternde Pfad sicherlich auf sie aufmerksam geworden ist, doch letztendlich ist es ihre Entscheidung. Kendra?"

Ichabod Crane

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #231 am: 16.08.2013, 11:25:24 »
Auf sich selbst immernoch sauer wegen seinen Gefühlsregungen gegenüber Dana, auch wenn dies wohl hauptsächlich auf ihrer gemeinsamen Vergangenheit und ihrem unerwarteten Wiedersehen geschuldet war, betete Ichabod in der Zwischenzeit zur Todesgöttin Pharasma, aufdass der Lebensfaden der Schurkin noch nicht durchtrennt und noch sehr lang wäre.
Ichabod hatte Dana noch so viel zu sagen und verlangte nach so sehr viel Tagen mit ihr, selbst entzweit als Paar.

Alleine die offene Frage beschäftigte ihn noch immer, denn er war gespannt darauf, ob Dana ihn wirklich noch so gut kannte und sein Gebaren durchschaute, welches vielerlei Gründe hatte - nicht alleine nur, um die restlichen Trauergäste aus der Schusslinie zu nehmen, denn wenn es hart auf hart kommen würde, würde er die Dorf- beziehungsweise die Stadtbewohner auf sich zu lenken wissen, sollte die Gruppe wie der Professor der Nekromantie oder Schlimmeren bezichtigt werden.
Nein, Ichabod wollte damit auch wachrütteln und anderseits erziehen und belehren, sowohl die restlichen Trauergäste als auf den Klerus und den Stadtrat, zumal er sein Ziel damit außerdem erreicht hatte, dass er unbehelligt zur Krypta aufbrechen konnte, auch wenn dieser Plan im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten losgegangen und Ichabod nun handlungsunfähig war.

Hätte er doch eine Fackel oder einen Heiltrank mitgenommen, doch so weit hatte der Ermittler doch seinen Plan nicht ausgefeilt.
Dies würde ihm nicht noch ein weiteres Mal passieren.

Neben seiner weiteren Nachforschungen und Ermittelungen die nächsten Tage bezüglich der Pfades, der Krypta, Schreckensfels und der korrupten Kirche von Pharasma in Ravengro, sowie der Anklage (am Besten bei einem Stadtwächter zuerst), würde er schauen, ob nicht mittels einer Postkutsche weitere Schritte gezogen werden konnten.
Ein Brief nach Karcau - besser gesagt zum Schlammgoldanwesen - um über die Missstände der Stadt und die aufkeimende Gefahr durch den flüsternden Pfad aufzuklären, wäre seine erste Option, denn im Gegensatz zu Stadträten und Regierungen, aber auch zum Klerus der Götter war auf die Kundschafter eigentlich immer Verlass.
Zusätzlich würde er an die Priester von Pharasma in der Hauptstadt von Ustalav einen bitterbösen Brief schreiben, auch wenn er diesbezüglich nicht an Erfolg glaubte - und außerdem leider nichts genaues von den Ritter der Ozem wusste, denn in Aashügel gab es keine - im Gegensatz zu den vielen Kundschaftern, welche abgeschlachtet die Kanalisation von Aashügel pflasterten auf ihrer Suche nach dem alten Göttern und dem schlafenden Metzger.
« Letzte Änderung: 16.08.2013, 20:48:35 von Sensemann »

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #232 am: 16.08.2013, 19:15:59 »
"Nein Brann, das werdet ihr nicht tun.", kommentierte Viktor Brann's Worte streng, "Falls ihr alle es vergessen haben solltet, bin ich an die gleichen Schwüre gebunden wie Vater Grimburrow. Auch wenn ich mir auch sicher bin, dass der Professor uns nicht angelogen hat, so kann ich euch nicht erlauben die Ruhe der Toten zu stören. Ich mache euch dieses Angebot und bin mir sicher, dass selbst das Vater Grimburrow nicht recht sein wird... Ich persönlich werde die Krypta untersuchen. Ihr und Jadar werdet auf Kendra aufpassen und ich begebe mich in die Krypta und Suche nach der versteckten Ausrüstung."

Viktor war es langsam leid, seinen Glauben vor den Anderen verteidigen zu müssen. Er war sich sicher, dass Brann, Jadar oder Ichabod keine bösen Absichten hatten, doch die Regeln von Pharasma waren eindeutig. Und er würde auch nicht von diesen Prinzipien abweichen, weil es gerade angenehmer oder einfacher war. Mit einem versöhnlicheren Tonfall sprach er weiter:

"Ihr könnt mich gerne bis zum Rande des Friedhofs begleiten und dort auf mich warten. Falls ich etwas finde oder gar angegriffen werde erfahrt ihr es somit sofort." Viktor wandte sich nun an Kendra: "Ich hoffe ihr versteht mich Kendra, ich kann eine Entweihung von Pharasma's heiligen Stätten auf keinen Fall zulassen. Auch nicht für euren Vater."

Mit dem letzten Satz versuchte der Pharasmit noch einmal zu verdeutlichen wie ernst er die ganze Situation nahm, Glaube war etwas, dass man nicht einfach beim ersten Anzeichen von Problemen über Bord warf.

Jadar L. Nefalen

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« Antwort #233 am: 17.08.2013, 10:11:32 »
Jadar rieb sich müde die Schläfe, er konnte nicht wirklich glauben was Viktor dort von sich gab, Branns Verhalten konnte er verstehen, Victor hingegen, hatte ihn überrascht, andererseits wäre Viktor wohl kein richtiger Pharasma Priester wenn er nicht so reagieren würde.
"Ich denke wir sollten uns alle erst beruhigen. Ich würde zur Geduld aufrufen, doch ich vermute, dass keiner der Anwesenden diesem Vorschlag zugänglich ist, lasst uns Versuchen die Lage Rational zu betrachten."

Der Alchemist konnte es drehen und wenden wie er wollte, Viktor hatte sich mit seinem Ausbruch keinen Gefallen getan. Wie merkwürdig es doch war, dass durch wenige Worte das Bild, das man von einer Person hat so leicht verändert werden kann. Wie dem auch sei, Viktor hatte Jadars Misstrauen geweckt.
"Es tut mir Leid Viktor, ich muss Brann in diesem Fall rechtgeben, wir können euch nicht alleine zur Krypta gehen lassen.
Ihr habt selbst gesagt, das für euch die Kirche das wichtigste ist, im unwahrscheinlichen Fall, das in der Krypta etwas zu finden wäre, was dem Ansehen der Pharasma Kirche schaden würde, so würdet ihr euch wahrscheinlich wieder für die Kirche entscheiden und uns ebenso wie Novize Peter oder Vater Grimburrow erzählen das in der Krypta nicht zu finden sei."


Der Alchemist sprach in einem ruhigen, doch ernsten Tonfall weiter.
"Abgesehen davon ist es sicherer wenn wir zusammen gehen, denn wer weiß was uns in der Krypta erwartet, es wäre töricht alleine zu gehen. Desweiteren könnt ihr nicht mit Sicherheit sagen, das dieser Friedhof noch in besitzt Pharasma ist, er könnte genauso gut ein Außenposten des Flüsternden Pfades sein und selbst wenn dem nicht so ist, woher wollt ihr wissen, das ihr, das wonach wir suchen auch alleine finden könnt, jeder von uns bringt verschieden Fähigkeiten in unterschiedlichen Wissensgebieten mit es ist befremdlich, das wir diesen Vorteil nicht ausnutzen sollten."

Jadar hasste Konversationen, er wusste das, dass was er sagte Viktor nicht erreichen würde und er würde ihn auch nicht dazu bewegen können Vernunft anzunehmen, er würde eine andere Herangehensweise benutzen müssen.
"Ich gehe davon aus das, dass was ich sagte nicht euren Zuspruch fand, ich bin kein Pharasma Anhänger, daher ist mein Wissen in diesem Fall begrenzt, ich kann nur Vermutungen anstellen. Mit dem Beinamen, Herrin der Gräber ist es verständlich, dass Friedhöfe in diesem Glauben wichtig sind und ihr daher die Ruhe dieses Friedhofs auf keinen Falls stören wollt. Doch Pharasma wird auch Mutter der Seelen genannt, dieses Dorf befindet sich nach Professor Lorrimors Aussage am Rande einer Katastrophe und in der Krypta soll die Apparatur sein, die imstande ist genau das abzuwenden, was womöglich viele unschuldige Seelen retten würde."

Der Alchemist sah dem Söldner, dem Kleriker und Kendra nacheinander in die Augen.
"Ich habe daher einen Gegenvorschlag, wir alle gehen in die Krypta, suchen nach der Apparatur und nach weiteren Hinweisen, danach gehen mit unserem Fund zu Vater Grimburrow, beichten unser Tat und teilen ihm mit was wir entdeckt haben. Sollte sich jedoch bei unserer Suche in der Krypta herausstellen, dass wir angelogen wurden und das die hiesigen Mitglieder der Kirche dem Flüsternden Pfad angehören, solltet ihr Viktor in euch gehen und euch selbst Fragen ob ihr es mit eurem Gewissen vereinbaren könnt das zu tun was nötig ist."

"Und nein, ich weiß nicht was Nötig ist, da wir bis jetzt nur Vermutungen haben und noch keine konkreten Beweise."

« Letzte Änderung: 17.08.2013, 10:31:31 von Jadar L. Nefalen »

Bram Stoker

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« Antwort #234 am: 18.08.2013, 16:26:23 »
Kendra schaute von Viktor zu Jadar und wieder zurück. Dann warf sie Brann, der bereits den Weg entlang stapfte einen Blick nach.

"Vielleicht wäre es das Einfachste, wenn Viktor die Krypta untersucht. Man sollte nicht ohne Bedacht die Ruhe der Toten stören, sollte er nichts finden steht es euch immer noch frei jemand anderen zu schicken." versuchte Kendra einen Kompromiss zu finden.

Ihr war sichtlich nicht ganz wohl bei der Sache: "Nur werde ich euch heute nicht auf den Friedhof begleiten, ihr hoffe ihr versteht, dass meine Trauer noch zu frisch ist. Aber geht ihr nur, ich werde mich um einige Sachen kümmern. Mir ist die letzten Tage ohne meinen Vater nichts passiert und ich werde auch eine Stunde ohne euch auskommen."
Kendra schien sich da sicher zu sein. Aber unterschätzte sie die Gefahr, oder überschätzten Jadar, Viktor und Co. die Gefahr?

Brann Morton

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« Antwort #235 am: 19.08.2013, 01:15:46 »
Während Brann den Weg weiter entlang ging und sich auf die Aufgabe konzentrierte, die vor ihm lag, hörte er Jadar mit einem Ohr weiter zu. Innerlich grinste er, als ihm Recht gegeben wurde. Wenigstens war Jadar kein so widerspenstiger und unangenehmer Geselle wie der Detektiv Ichabod Crane. Es war nicht verwunderlich, das Ichabod das anscheinend ganz anders sah.
Erst als Jadar ihn aufforderte, blieb Brann stehen und hörte sich nun genauer an, was er zu sagen hatte. Und das, was er sagte, versetzte Brann einen Stich. Wie konnte er nur Kendra vergessen haben? Er hatte dem Professor versprochen sie zu beschützen und gerade mal einen Tag später, nachdem er herausgefunden hatte, das man den Personen im Dorf nicht trauen konnte, hatte er nicht mehr an seine wichtigste Aufgabe gedacht. Brann hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt und selbst das wäre nicht genug gewesen.

Er seufzte, drehte sich um und ging - innerlich noch aufgewühlt von seinem schweren Vergehen - auf die Gruppe zu, nur um sich daraufhin mit Viktor konfrontiert zu sehen und sich die kleine Diskussion zwischen dem Priester und dem Alchemisten anzuhören. Erst als Kendra sich zu der Sache gemeldet hatte, ergriff er entschlossen und bestimmt das Wort.
Sein Gehirn hatte während der ganzen Diskussion gearbeitet und er hatte immer wieder Vor- und Nachteile abgewogen, doch er war sich nun sicher was zu tun war. Er würde das tun, was er nicht nur am besten konnte, sondern auch das, was er versprochen hatte. Er hatte sich geschworen, niemals wieder zuzulassen, das Personen die ihm wichtig waren, etwas schlimmes geschah und an diesen Schwur würde er sich halten.

"Viktor hat Recht, ich war ein Idiot zu vergessen, was meine Aufgabe ist. Ich bin hier um Kendra zu beschützen und jetzt da wir wissen, das wir nicht einmal mehr den Pharasmiten dieses Dorfs Vertrauen entgegen bringen können, ist es umso wichtiger, das Kendra nicht alleine bleibt.
Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde und ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, sie mit meinem Leben zu schützen. Ich werde diesen Fehler nicht noch einmal begehen, das habe ich mir vor Jahren geschworen!"


Nach diesen Worten, wandte er sich direkt an Kendra, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen und ihr in die Augen zu blicken.

"Du musst verstehen, das du hier alleine nicht mehr sicher bist. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich dich begleiten und aufpassen, das dir nichts geschieht. Viktor und Jadar können zum Friedhof gehen und dann berichten, das sie die Ausrüstung des Professors gefunden haben."

Ichabod Crane

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« Antwort #236 am: 19.08.2013, 09:08:19 »
Ichabod Crane, welcher zum Glück nichts von den Worten des alten Kauzes von Priester mitbekommen hatte, sich vom jungen Pharasmit Viktor nicht belehren lassen musste und auch sonst die Debatte nicht mitbekommen konnte, auch wenn er bei dieser eine ähnliche Meinung wie Jadar hätte und dem etwas konservativ denkenden Kleriker eine etwas freiere Auslegung seiner Glaubens (welcher auch er als Ermittler nachging) nahe legen würde, hatte ganz andere Probleme in seiner misslichen Lage.
Er steckte wahrlich bis beide Ohren in Stoffwechselendprodukten.

Da würde es auch nicht helfen wie der Bauer seine Klöse ein Problem nach dem anderen abzuarbeiten, denn die Probleme waren miteinander verworren und verbunden.

So blieb dem jungen adeligen Schurken aus Aashügel, welcher sich selbst Meisterdetektiv nannte, nichts anders übrig als weiter Pläne zu schmieden und sich seine Gedanken zu machen.

Den ein oder anderen Fauxpas, welchen er sich persönlich geleistet hatte, zur Seite schiebend und als nichtig erklärend, machte er sich nun seine Gedanken über den Pfad, Kendra und den Professor.
Fakt war, dass der Professor dem Pfad auf die Schliche gekommen war. Fakt war auch, dass er dafür sterben musste.

Das Kendra auch ermordet und sterben musste war deswegen nur der nächste absehbare Zug auf dem Schachfeld, welches der Pfad an Ränken zu Macht spielte.
Denn sie wusste zu viel.

Das jedoch Kendra noch am Leben war, war kein Zufall, sondern ein weiterer geschickter Schachzug, denn wäre sie nur wenige Tage nach ihrem Vater verunfallt, wären selbst die inzestgeprägten und einfältigen Dorf- beziehungsweise Stadtbewohner dahinter gekommen, dass da etwas faul ist und bis zum Himmel stinkt.

Nein, der Pfad ging viel geschickter vor.
Sollte jetzt Kendra sterben, würde man in den Trauergästen die Schuldigen schnell gefunden haben und sie alle aufknüpfen.
Und da würde man selbst bei diplomatischer vorgehenden Viktor keine Ausnahme machen.

Was Ichabod jedoch wunderte: Wieso hatte der Professor die Vorsteher der Örtlichkeit nicht gewarnt oder gar wie er Kundschafter und Pharasmiten aus anderen Städten alamiert und gewarnt.
War hierfür die Zeit zu knapp oder wäre dies schon früher sein Todesurteil gewesen?
Scheinbar vertraute der Professor wirklich niemanden in Ravengro - und die Abenteurer taten gut daran dies dem toten Freund es nachzutuen.

Blieb immernoch die Frage offen, was der Pfad hier in diesem von allen guten Göttern und dem reinen varisianischen Blut verlassenen Ort suchte.
War waren seine Ziele?

Ichabod kannte sich zu wenig mit dieser Materie aus, auch wenn er ahnte, dass die Nekromanten nichts Gutes im Schilde führten.
Auch die geschichtlichen Hintergründe zum Pfad kannte er nicht, selbst als Bürger Ustalav's und obwohl der schon die ein oder andere Geschichte vom flüsternden Tyrannen in den Schänken und Kneipen von Aashügel gehört hatte und auch auf der Jagd nach dem schlafenden Metzger von Aashügel gewesen war.

Antworten würde man in Schreckensfels finden, auch wenn es Ichabod eigentlich ersteinmal brennend interessierte, wer diese fünf Schwerverbrecher des niedergebrannten Gefängnisses gewesen waren, denn diese standen seiner Meinung in einem höheren Zusammenhang mit den Nekromanten des Pfades und mit dem Tod des Professors.

Nachdenklich schaute Ichabod erneut nach Dana und streichelte ihr die Stirn.

Dana Gray

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« Antwort #237 am: 19.08.2013, 12:54:48 »
In ihren Gedanken war Dana nicht an Zeit und Alter gebunden. Das, was sie sah und hörte, war teilweise sogar zwei Jahrzehnte alt, anderes war jünger – Dana vermochte es nicht auseinanderzuhalten, denn für sie war es so als würde sie die Erlebnisse in diesem Moment erneut erfahren. Dennoch waren diese, meist sonst in ihrem Unterbewusstsein schlummernden Dinge flüchtig und vielleicht nicht mehr als kurzen Emotionen, die so schnell und leise gingen wie sie gekommen waren. So hatte Dana die traumatische Erinnerung an den Tod ihrer Mutter in ihrer Kindheit wahrscheinlich im gleichen Moment auch schon wieder hinter sich gelassen, in dem diese verblasst war.

Auch wenn Dana nicht mitbekam, was um sie herum geschah, und sie sich weiterhin in der Leere befand, die ihr Verstand mit Erinnerungen und Einbildungen füllte, spürte sie unbewusst die zärtliche Berührung Ichabods auf ihrer Stirn.
Wahrscheinlich schuf Danas Unterbewusstsein so einige Assoziationen, wie es dies auch zu der Kälte des Kryptabodens, da dieser ihre Körperwärme schluckte, und zu den Gerüchen von Schlamm und Blut, die sie einatmete, getan hatte.
Eine der Erinnerungen, die nun zwischen all den anderen auftauchte, bezog sich auf einen Tag viele Jahre nachdem ihr Vater sie in seinen Armen von den Ruinen ihrer beider Vergangenheit weggetragen hatte – übrigens war dieser seit diesem Ereignis nicht mehr umhergereist, sondern hatte sich zusammen mit Dana und seinen Geschäften in Caliphas niedergelassen. Doch hatten dieser bestimmte Tag auch diese mit dem Tod ihrer Mutter zu tun, den sie nicht hatte verhindern können, denn hätte Dana als kleines Mädchen dieses traumatische Erlebnis nicht gehabt, hätte sie sich als junge Frau nicht in den Kopf gesetzt, dass ihr so etwas nicht noch einmal zulassen würde.

„Er ist auf dem Weg der Besserung“, dachte Dana erleichtert, als sie dem Jungen, der vor ihr tief und fest schlafend in seinem Krankenbett lag, sanft das Haar aus der Stirn strich und seine Temperatur fühlte. Er war noch fiebrig, denn sein Körper hatte den Kampf gegen die Krankheit noch nicht gewonnen, doch auch dank Danas fürsorglicher Pflege in den vergangenen Tagen sah alles danach aus, dass er wohl schon bald wieder auf den Beinen sein würde. Den Umständen entsprechend ging es ihm gut, bestätigte sich Danas erster Eindruck auch nach weiteren Untersuchungen, die sie aus Routine durchführte. Es tat ihr leid, das Kind aus seinem Schlummer, aus dem es trotz ihrer Berührungen bisher nicht erwacht war, wecken zu müssen, aber so würde es erheblich einfacher sein, es zu waschen.

Dieser Junge war nur einer von vielen Patienten, die Dana als Pflegerin auf einer Krankenstation der Pharasmakirche in Caliphas versorgte. Für sie war es zum Alltag geworden, nach den Kranken und Verletzten, die hier untergebracht waren, zu sehen, Bettzeug und Verbände zu wechseln, Bettpfannen zu leeren, aber auch bei Eingriffen zu assistieren oder selbst Erste Hilfe zu leisten. Es kam nicht selten vor, dass Dana darüber hinaus auch kleinere Behandlungen eigenhändig durchführte, denn Erfahrung hatte sie inzwischen genug und die Ärzte und Priester waren dankbar für jede zusätzliche helfende Hand – denn viel zu tun gab es immer.

Später an diesem Tag kam es deswegen dazu, dass Dana sich um einen jungen Mann kümmerte, der die Gefahren, die auf den Straßen der Hauptstadt Ustalavs lauerten, wohl unterschätzt und sich hatte ausrauben lassen. Schwer lädiert hatte die Bande, die ihn überfallen hatte, nicht, dennoch bedurften einige Wunden Versorgung.
Dana kam mit dem Mann ins Gespräch, während sie ihn verarztete. Er stellte ihr unter anderem Fragen zu ihrer Rolle hier auf der Krankenstation, brachte sie zum Lachen und machte ihr Komplimente. So wie er sie ansah, war jedoch offensichtlich, dass er eher von ihr angetan war als dass er sich für ihre Arbeit interessierte.
Ungeachtet dessen tat es gut, Anerkennung für das zu bekommen, was sie hier leistete.
Sie zerschlug die Hoffnungen, die sich der Mann vielleicht machte, nicht im Wind. Stattdessen schenkte ihm ein bewusst bezauberndes Lächeln – so wie sie es oft tat, wenn sie merkte, die Zügel in der Hand zu haben, denn dieses Spiel gefiel ihr. Dann widmete sie sich jedoch konzentriert dem Säubern und Vernähen einer länglichen Schnittwunde am Unterarm des Patienten. Bei den gekonnten Stichen, die sie setzte, würde vermutlich nur eine feinlinige Narbe zurückbleiben.

Auch wenn sie sich währenddessen weiter mit dem Mann unterhielt, schweiften ihre Gedanken in etwas andere Richtung ab. Es war langsam an der Zeit, eine Idee, die ihr bereits zuvor schon in den Sinn gekommen war, wieder aufzugreifen und einen etwas anderen Weg einzuschlagen als den, dem sie aktuell folgte. Sie arbeitete hier, weil sie das Bedürfnis hatte, zu helfen und etwas zu verändern. Das erfüllte sie gewiss, jedoch vertrugen sich ihr Charakter, ihr Wissensdurst und ihr Ehrgeiz nicht damit, dass sie mit ihren Aufgaben als Pflegerin auf der Stelle trat. Es gab einfach noch zu viel, was sie lernen und tun könnte, als dass sie mit dem Stand der Dinge zufrieden sein könnte.


An diesem Tag hatte Dana sich fest vorgenommen, Ärztin zu werden. Und wenn sie sich etwas fest vornahm, ließ sie in der Regel nicht locker, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Sie war sich sicher gewesen, einen Weg finden, und der Weg, der ihr in den Sinn gekommen war und den sie umgesetzt hatte, hatte ihr zusätzlich auch Spaß gemacht – machte ihr noch immer Spaß.
Täuschung und Manipulation waren ihre Steckenpferde und nicht einmal (na schön, das war nicht ganz richtig) hatte jemand ernsthaften Verdacht geschöpft, dass sie nicht mehr als eine Scharlatanin war, die es ausgezeichnet wusste, ihre Rolle als Ärztin zu spielen – unter anderem, weil sie zu verkaufen wusste und das nötige Wissen besaß… was ihr allerdings in ihrem aktuellen Zustand nichts nützte.

Immerhin war Ichabod an ihrer Seite, wovon sie nichts wusste, und kümmerte sich so gut um sie wie er konnte – was auf diese Art und Weise aus fachlicher, medizinischer Sicht vielleicht noch nicht ganz optimal war, denn dass Dana in ihrer dem Tode noch immer gefährlich nahen Bewusstlosigkeit auskühlte, musste um jeden Preis verhindert werden, wenn sie nun nicht doch noch in Pharasmas Reich übertreten sollte.
Aber die  Umstände waren von Optimalität ohnehin denkbar weit entfernt.

Viktor Mortis

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #238 am: 19.08.2013, 23:16:59 »
"Jemand anderes hätte euren Vorwurf, den ihr mir gemacht habt, als Beleidigung aufgefasst." kommentierte Viktor die Behauptung von Jadar, dass er  lieber etwas zu vertuschen würde als der Kirche der Herrin der Gräber einen schlechten Ruf zu verschaffen.
Mit einem ruhigen aber unnachgiebigen Tonfall fuhr der Pharasmit fort:
"Allerdings ist mein Vorschlag nicht verhandelbar, ihr nehmt meinen Vorschlag an, dass ihr mich bis zum Rand des Friedhofs begleiten könnt oder nicht. Die Alternative ist, dass ich Vater Grimburrow auf eure Absichten aufmerksam mache, welcher dann die Dorfbewohner auf euch hetzen wird und ihr vielleicht in einem dunklen Keller noch einmal überdenken könnt, ob es das wirklich wert war."
Viktor war kein Freund von Drohungen, doch seine Toleranzgrenze war mit den Anschuldigungen und dem Mißtrauen ihm und seinen Glaubensbrüdern gegenüber überschritten.

Den Einwurf von Brann, was den Schutz von Kendra anging kommentierte der Priester nur mit einem Nicken, mit welchem er seine Zustimmung signalisierte. Auch wenn Kendra der Meinung war sich selbst schützen zu können, war es das nicht wirklich das Risiko wert es auch darauf ankommen zu lassen.

Viktor machte sich nun mit langsamen Schritten auf den Weg zum Friedhof und seine letzten Worte an Jadar waren nur:
"Begleitet mich oder nicht, es liegt vollkommen bei euch."

Jadar L. Nefalen

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[IG] Part 1: Der letzte Wille
« Antwort #239 am: 20.08.2013, 11:06:56 »
Innerlich stimmte Jadar dem Söldner zu, es war wichtig das Kendra nicht alleine blieb, sie schien allerdings ihre eigene Situation noch nicht richtig realisiert zu haben, denn selbst wenn sie nicht direkt vom Flüsternden Pfad bedroht wurde, war sie dennoch ein gutes Druckmittel welches gegen ihn und seine Begleiter verwendet werden konnte.
"Ihr habt recht Brann, Kendras Sicherheit hat Priorität, solange ihr bei Kendra bleibt wird ihr sicherlich nichts passieren."
Bei diesen Worten nickte der Alchemist den Beiden aufmunternd zu.

Doch dieser Ausdruck auf Jadars Gesicht blieb nicht lange bestehen, sondern gefror zu einer Grimasse und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, den die Worte die er von Viktor vernahm ließen keinerlei Zweifel zu, wem er wirklich die Treue hielt.
Jadar hätte dies vorher erkennen müssen, doch er hatte dies, aus Respekt zum Professor ignoriert, er versuchte diesem  Pharasma Priester zu trauen, doch wie sich nun herausstellte war dies ein Fehler gewesen, denn Priester hielten nur ihrer Kirche die treue, selbst wenn diese finstere Machenschaften deckte.

"Wenn das eure Entscheidung ist, dann kann ich daran nichts ändern."
Er sah dem Priester in die Augen und sagte:
"Ich werde euch bis zum Rand des Friedhofs begleiten, dann werde ich euch auf den Friedhof folgen, die Krypta betreten, diese nach Spuren und dem Gerät durchsuchen welches das Dorf rettet und euch dann mit Vater Grimburrow in das finstere Verlies begleiten in welches ihr mich sperren werdet, in diesem werde ich sitzen während ihr meinen Scheiterhaufen aufbaut."
Und mit diesen Worten machte sich der Alchemist auf in Richtung Friedhof.

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