Der Hexer hatte auf mehr konkrete Vorstellungen gehofft, aber im Grunde war es sicherlich für viele nicht leicht eine Antwort darauf zu finden, was sie sich durch die Anwesenheit eines Dämons erhofften.
Während der Magos anscheinend bereits Blut geleckt hatte, behagte anderen die Vorstellung wohl noch gar nicht so sehr. Varna hatte einige wichtige Punkte angesprochen und womöglich würde ihre Diskussionsrunde mehr Fragen aufwerfen als welche zu beantworten.
Deshalb sieht er in die Runde und sprcht seine weiteren Gedanken aus:
"Wir können maximal eine Ahnung davon haben, wie mächtig dieser spezielle Dämon ist.
Dazu muss ich gestehen, dass es mir bis her nicht gelungen ist ihn mit meinem psionischen Gespür zu demaskieren. Ich habe nicht ohne Grund versucht an die Aufzeichnungen des alten Inquisitors zu gelangen.
Was seine Kräfte angeht, so vermochte er einen damals mehr als baufälligen Zerstöhrer aus dem Meer der Seelen in den Realraum zurück zu führen. Niedere Dämonen wie Seuchenhüter, Dämonetten oder Zerfleischer wären zu so etwas nicht im Stande. Anders als diese Dämonen, gleicht seine Erscheinung keiner bisher von mir verzeichneten Art und es fällt mir nicht leicht unseren 'Freund' zuzuordnen.
Es heißt, dass die meisten uns bekannten Dämonen aus den Energien der vier Chaosgötter selbst entspringen.
Andere werden 'geboren' und wieder andere umgewandelt, wenn ein Sterblicher in der Gunst eines Chaosgottes steht. Aber bleiben wir bei der ersten Variante;
Diese Dämonen waren also selbst mal ein Teil von einem von ihnen oder sind es noch... Oder werden es wieder...
Und so lassen sich viele von ihnen sehr einfach ihrer Domäne zuordnen lassen, weil sie ihrem Schöpfer nachkommen."
Der Hexer versucht sich an all das zu erinnern, was er von Karnak Zul erfahren und selbst gesehen hat, aber es würde seine Vermutungen noch nicht aussprechen.
"Ich könnte jetzt stundenlang die Verbindunen und Gemeinsamkeiten eines Seuchenhüters zu Nurgel erörtern, aber ich denke es reicht darüber zu wissen, dass sie fast alle gleich und nahezu unbedeutend sind.
Identische Diener mit beschrenkten Gaben und Wissen.
Dieser Karnak Zul allerdings wurde nicht wie ihresgleichen erschaffen, oder er konnte sich als Niederer einen 'Namen' machen um aufzusteigen. Warum auch immer er zu diesem Wesen wurde, einer... oder im aberwitzigen Fall, mehrere der Chaosgötter hatten Gefallen daran eine Existenz zu begründen oder zu verbessern, deren Art und Weise sich immenz von der ihrer Artgenossen unterscheidet. Ein Unikat.
Das sind Beweggründe für mich anzunehmen, dass Karnak Zul sehr viel Macht hat und über Wissen verfügt, wovon andere Warpkreaturen nicht den Hauch einer Ahnung haben.
Was dieser Annahme Grenzen auferlegt ist die Tatsache, dass er einst gefangen werden konnte und sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte. Und selbst als seine Ketten durchtrennt waren, gehörte noch einmal unsere Hilfe dazu ihn wirklich zu befreien. Hilflosigkeit und Abhängigkeit sind deutliche Schwächen, beziehungsweise eingeschrenkte Macht. Das wird womöglich auch sein Schöpfer so sehen... Oder aber seine Rivalen.
Karnak Zul war eine Ewigkeit nicht in seinem Reich und ich würde die Herrschansprüche dort zwar nicht mit unseren irdischen vergleichen, aber auch innerhalb ihren Reihen gibt es Uneinigkeiten und Streit.
Ich sehe darin eine große Chance für unsere Zwecke. Ein zu schwacher Dämon bringt uns im Grunde keinen großen Schutz und ein zu mächtiger Dämon würde uns einäschern, weil wir Sterblichen es gewagt haben ihn mit unseren unwichtigen Gedanken zu besudeln. Nein... Was wir vor uns haben ist meiner Einschätzung nach eine Gelegenheit, denn wir haben Kontakt zu einem größeren Dämon, welcher offen zu gibt, dass wir ihm durchaus nützlich sein können. Die Bezeichnung 'Werkzeuge' klingt wie keine große Auszeichnung, aber seinesgleichen interessiert sich oft nicht im Geringsten für weltliche Dinge. Und ist es bei uns anders?
Ich bediene mich der niederen Dämonen doch ebenfalls nur und betrachte sie als Werkzeuge.
Warum auch nicht... Im Grunde bestehen sie nur aus Warpenergien...
Und wir bestehen nur aus Fleisch, dass irgendwann alt und welk wird, ehe es zu Staub wird.
Wer genauer hinsieht, der wird feststellen, dass diese Sichtweisen beide sehr einseitig sind.
Wir können beweisen, dass wir mehr sind und uns durch unsere Gedanken und Taten von anderen Sterblichen abheben. Ein jeder von uns hat eine Seele und ein jeder von uns hat eine gewisse Professionalität."
Der Hexer betrachtet die Xenosfrau und fragt sich, ob auch Aylana eine Seele hat.
Er klatscht in die Hände und guckt zu Lamira, während er auf die Dark Eldar deutet:
"Würde ihr Volk mich entführen und Jahrzehnte lang einsperren und demütigen, würde ich einen ziemlichen Groll gegen sie entwickeln. Daran würde sich auch nichts großartig ändern, wenn eines Tages ein paar von ihnen mich befreien würden, nur weil sie davon selbst etwas versprechen.
Wir können sicherlich dazu beitragen, wie er über uns denkt und auch anders herum.
Gerade euch dürfte doch gelegen kommen, dass es vor allem die Inquisition sein wird, welche fortan unter seiner Macht erzittern wird. Sie war es, die ihn gepeinigt hat und ich denke er wird sich gerne daran beteiligen, einen Agenten nach dem Anderen den Tod zu bringen und eurer persönlichen Rache damit zu helfen.
Mit euch Aylana habe ich mich bisher am wenigsten auseinander gesetzt, weil ich das Gefühl nicht los werde, dass ihr uns Menschen allgemein und mich als Warpberührten nicht unbedingt wertschätzt, aber was ich in euch sehe ist der Wunsch nach Herrschaft. Ihr genießt es die Schwächeren zu unterwerfen.
Warum ihr bei eurem Volk keine Anführerin seid und statt dessen mit uns reist, ist mir schleierhaft, aber ich denke ein so mächtiger Dämon wäre durchaus in der Lage ein feindliches Heer einzuschüchtern.
Was uns Verbliebene betrifft, so sehe ich das Wissen als eines der höchsten Güter an und ich denke nicht, dass sein Wissen erschöpft ist."
Der Hexer hasst es, dass er sich auch wirklich jedes Mal den Mund fusselig redet, aber nur so kann er seine vielen Gedanken formulieren:
"Doch genug über seine Macht... Er zeigte sich bereit auch weiterhin mit uns zu opperieren und wir sollten ihm klar machen, was wir konkret wollen. Wenn er das nicht kann, werden wir weniger geben...
Wenn er mehr fordert, werden wir mehr einfordern. Das ganze natürlich in einem Ramen, mit dem wirklich jeder Paktunterzeichner einverstanden ist. Hier geht es nicht darum, dass ein einzelner paktiert, sondern dass wir geschlossen als Verbündete einen Handel eingehen, von dem mancher Höllenseher nicht einmal zu träumen vermag. Was wäre es, dass er konkret leisten und bereit stellen soll?"