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[IC] Shades of Grey

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Lilja von Rottmulde:
Der Regen trommelt unaufhörlich auf die Straßen und Dächer von Schildburg, in der kleinen Wohnung, die zu eng ist für die Versammelten, klingt das Prasseln hingegen nur gedämpft. Fast wirkt die winzige Kammer heimelig, beleuchtet von einer warmen, flackernden Kerze, welche einen vergilbten Schädel auf einer schmalen Beistellkommode ziert. Die Besorgnis in den Zügen der in weinrot gekleideten jungen Frau, die mit verschränkten Hände neben der Kommode steht und auf das Bett in der Ecke schaut, verrät jedoch, dass es sich nicht um ein gemütliches Beisammensein handelt.
Die Gestalt im Bett, ein hagerer hundertjähriger Greis, scheint seine Gäste durchdringend durch die schmutzige Augenbinde mit einem Aquila darauf zu mustern, wenngleich jeder Anwesende weiß, dass der Stoff bloß leere Augenhöhlen verdeckt. Seine knotigen, etwas gekrümmten Finger kneten unruhig die graue Wolldecke, die seinen altersschwachen Leib wärmt.
"Danke, dass ihr gekommen seid," haucht der alte Astropath raspelnd, an die Besucherschar gerichtet - zwei hochdekorierte Offiziere der PVS, ein junger, doch erfolgreicher und bekannter Arbites-Offizier, eine Gestalt in den roten Roben eines Magos und ein fast schon deplatziert wirkender unscheinbarer Mann in einem einfachen Anzug - sie alle bis auf die Kasrkin-Kommandantin haben einen Tag zuvor einen Brief mit der Bitte zu kommen erhalten. "Ihr müsst aber auch bereit sein, zuzuhören. Ich lege das Schicksal von Hesiods Wirbel in eure Hände."
Die Pause nach diesen bedeutungsschwangeren Worten ist angespannt; das leise Trommeln des Regens verwischt zu einem Rauschen, das wie ein unheilvolles Wispern am Rande der Wahrnehmung den Tag noch düsterer werden lässt. "Ich habe gesehen, dass unsere Welt am Rande des Abgrunds schwebt. Ich weiß, dass ihre Tage gezählt sind. Wenige Tage, eine Woche, zwei Wochen... ich kann es nicht sagen. Aber ich spüre es, spüre, wie ein Schrecken naht..."
Der Greis macht erneut eine Pause, um keuchend durchzuatmen; die junge Dame in rot, die über ihn wacht, wirkt mit jedem vestreichenden Augenblick unbehaglicher. "Ich habe Nina bereits gebeten, mit Ihrer Gnaden der Erzherzogin zu sprechen," meint der Astropath seine entfernte Verwandte, die Matriarchin des ersten Adelshauses von Hesiods Wirbel, und seufzt, als seine Pflegerin betrübt den Kopf schüttelt, "aber niemand will auf einen alten, sündigen Psioniker hören. Nein, selbst wenn der Gesalbte es wüsste. Die glorreiche Armee, die gesegnete Kirche...ihre Macht wird nicht ausreichen. Es wird rasen und wuchern. Rasen und wuchern..."
Als würde er die Schrecken seiner Vorsehung erneut erleben, steigert sich sein Atem zu einem schnellen, keuchenden Raspeln, das das Rauschen des Unwetters draußen übertönt. Die Frau in weinrot tupft behutsam seine Stirn mit einem ehemals weißen Tuch ab und redet leise auf den Astropathen ein: "Beruhigt Euch, Onkel. Es wird... es wird... alles gut." Es bedarf keine Menschenkenntis, um zu sehen, dass sie keineswegs von ihren eigenen Worten überzeugt ist.
"Ihr seid die letzte Chance!," haucht der Alte unter Anstrengung seinen Gästen entgegen. "Mein Leib ist gebrechlich, mein Geist ist schwach geworden. Ich kann nur zusehen... Es wird rasen und wuchern..." Mit einem sanften "Schscht" unterbricht Nina den aufkommenden Wortschwall und bemüht sich, den zitternden Mann zu beruhigen - doch sie wendet den Kopf zu den Besuchern, mit stummem Bangen in den grünen Augen.

Leutnant Mira:
Bedächtig hört die Kommandantin der Eliteeinheit der PVS den Ausführungen des Astrophaten zu. Als ihr geschätzter Freund und ehemaliger Vorgesetzter gestern auf sie zukam und von einer Warnung erzählte die ich mir anhören sollte hatte er nicht übertrieben. Auch wenn der Astrophat noch nicht genau berichtet hat was da auf sie zukommt so scheint er persönlich sehr an das was er sagt zu glauben und er fürchtet sich eindeutig vor dem was passiert wenn man das was auf uns zukommt nicht aufhält. Aufgrund der wenigen Informationen die sie bisher erhalten hat gelingt es der Offizierin nicht eine Konkrete Bedrohung zu benennen. Doch die Aussage das der Feind nicht so einfach durch die Armee oder die Kirche aufgehalten werden kann, macht die Warnung umso ernster. Nachdem mit den bisherigen Informationen man weder die aussage bestätigen als auch wiederlegen kann sieht sie es als ihre Pflicht als ein Beschützter dieser Welt an der Sache nachzugehen bis man es wiederlegen oder bestätigen kann denn wenn die Bedrohung so ernst ist wie der alte Mann behauptet kann man es sich nicht leisten sich getäuscht zu haben wenn er die Wahrheit sagt. Also wendet sie sich an den Astrophaten:

"Was ihr beschreibt würde eine Große Gefahr für diesen Planeten bedeuten, dessen Verteidigung meine Pflicht ist, doch eure Hinweise sind nur äußerst wage könnt ihr uns noch mit weiteren Konkreteren Hinweisen versorgen, was den genau diese Gefahr ist? Wo genau sie herkommt? Wie man sie bekämpft?"

Lilja von Rottmulde:
Der alte Astropath schüttelt den Kopf, eine Bewegung, die ihn sichtlich eine große Anstrengung kostet. "Ich kann euch nicht mehr sagen, möge der Gott-Imperator mir vergeben! Ich habe gesehen, wie Hesiods Wirbel erlischt... ich habe Schrecken und Hoffnungslosigkeit in den Augen der Anführer gesehen... es wird rasen und wuchern... ich spüre es... ja, ich spüre es," werden die Worte des Greises nicht weniger kryptisch, doch er scheint sich absolut sicher darüber zu sein.
"Bitte, lasst ihn ruhen," schaltet sich Nina, seine Pflegerin, ein. "Er hat euch alles erzählt, was er weiß." Vergeblich versucht sie, den gebrechlichen Psioniker, der sich nun wie im Fieber im Bett wälzt, zu beruhigen. "Was mein Onkel vorhergesehen hat, muss wirklich schrecklich sein. Aber er ist alt, und hat seine Ruhe verdient."

Thomas "The Shroud" Duwayne:
Thomas ist der Einladung seines Freundes natürlich sofort gefolgt. Seine Gedanken rasen auf dem Weg dahin bereits über die verschiedenen Möglichkeiten. Eine weitere Lektion? Ein Gefallen? Oder ist es endlich soweit, dass ein weitere Freund ihn verraten würde? Alle diese Varianten spielten sich in seinem Kopf ab, während der Bus in die Richtung des Wohnhab rauscht. Er beobachtet die Masse um sich nur geringschätzig und kaum ist er da, verzieht Thomas sich unter ein Vordach und raucht ein Lho-Stäbchen zur Beruhigung. Sein einziges Laster, seiner Meinung nach. Er zieht die Anzugjacke über den Kopf, um sich vor dem Regen zu schützen und betritt den Wohnblock. Als der Mann endlich eintrifft, erwartet ihn jedoch etwas völlig unerwartetes. Hochdekorierte Leute und sogar einige Fremde in der kleinen Wohnung. Er mustert sie kritisch und wirkt zum ersten Mal seit langem völlig fehlt am Platz. Freundlich grüßt Thomas jedoch Leon und Nina, genauso wie den Astropathen. Die anderen Gestalten lassen ihn jedoch zögern.
“Ein hochdekorierter Kriegsheld. Ein Elitesoldat. Eine Techpriesterin und Leon. Das ist alles, nur nicht das, was ich erwartet habe. Aber das kann auch zu meinem Vorteil sein. Ich sollte aufpassen. Hier liegen viele Informationen in der Luft.“
Thomas schweigt lieber, da er nicht er der Grund für das Treffen war. Die unheilsschwangeren Worte des Astropathen lassen ihn jedoch einen Moment kalt in den Adern werden. Er wusste, dass damit nicht zu spaßen ist und spürt selbst, welche Macht darin liegt. Er schluckt schwer und das nicht nur wegen dem schlimmen Zustand seines Freundes. Natürlich kann das Militär nichts als plärren und Thomas verschwindet kurz in der Küche, um Scarmas ein Glas Wasser zu holen. Er positioniert sich zwischen Nina und dem Rest der Leute, während er es ihm gibt.
„Ihr solltet dem armen Mann wirklich etwas Ruhe gönnen.“

Mephisto:
Mephisto trägt in der Gegenwart des Astropathen nicht seine Rüstung, sondern einen prunkvollen Gehrock.
Einzig sein Schwert und eine Ehrenschärpe zeugen von dem militärischen Hintergrund des Mannes.
Er steht am Fußende des Bettes und stützt seinen vornüber gebeugten Oberkörper auf dem Bertrand.
Mit besorgter Stimme sagt er:
"Guter Scarmas, bitte sei beruhigt. Wir sind gekommen um das zu verhindern, was du voraus gesehen hast.
Gönne dir nun etwas Ruhe, damit du wieder zu Kräften kommst."

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