Autor Thema: [Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité  (Gelesen 4083 mal)

Beschreibung: Intrige und Krise im Paris des Jahres 1871.

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Menthir

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«Seien Sie mir gegrüßt und verzeihen Sie, dass ich Sie mit diesem Küchenfranzösisch begrüßen muss.

Das gehört leider zum Geist der Zeit dazu. Einer Zeit in der ich die Ehre, das Vergnügen, das große Unglück habe zu leben. Sie kennen mich wahrscheinlich nicht und auch ich Sie nicht. Das soll uns aber nicht weiter aufhalten, nicht wahr? Seien Sie sich sicher, dass ich dennoch meinen Hut vor Ihnen ziehe, denn obzwar Sie nichts von mir gehört haben könnten, habe ich von Ihnen gehört. Nur Gutes, mag ich hinzufügen.

Nun, sehen Sie - ich bin übrigens Menthir, ein beschiedener Schreiberling in Diensten Adolphe Thiers[1] - es gibt hier ein Problem in Paris. Ein tiefreichendes, barrikadenstapelndes, wie auch barrikadenbesetzendes Problem. Dieses Problem firmiert unter dem Namen der Kommunarden. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich habe kein Problem mit den Menschen, die hinter diesem Begriff stehen oder die gar für diesen Begriff stehen. Aber sehen Sie, die Tage vom 18. März bis zum 28. Mai 1871 waren sehr bewegte Tage. Sie waren voller Gewalt, voller Blut, voller Unrat, aber auch voller Hoffnung, voller Liebe und Demut gegenüber dem Leben. Das Ganze, ja, das Ganze - glauben Sie mir - war ein Stück Geschichte, ist ein Stück Geschichte. Und damit kommen wir zum Problem.

Sehen Sie, ich kann diese Geschichte nicht alleine schreiben. Oder vielleicht könnte ich es, aber es wäre nicht mehr als liebloser Bericht, der in irgendeinem zweitrangigen Blatt erscheint. Mit Ihrer Hilfe jedoch... Sehen Sie, Sie waren doch dabei. Sie haben doch Ihre eigene Geschichte in diesen zwei Monaten erlebt. Und ich habe so einiges über Sie gehört! Sie haben einiges zu erzählen! Zusammen schaffen wir es doch zumindest ins Le Petit Journal[2].

Erlauben Sie mir, dass ich Sie einlade, an einen von mir bestimmten Ort. Bereiten Sie sich vor, sammeln Sie ihre Notizen, Ihre Erinnerungen, Ihre Belege und Ihre Erzählkraft, denn am 01. August diesen Jahres werden wir uns zusammenfinden mit anderen Personen, die in diesen schicksalshaften Tagen in Paris waren. Zusammen werden wir die Wahrheit über die Geschehnisse in der Pariser Kommune erarbeiten. Ja, sehen Sie, und Sie sind ein großer Teil davon. Ihre Geschichte ist es wert, dass man Sie erzählt! Erlauben Sie mir also bitte, dass ich Sie zum 01. August einlade.

Stellen Sie sich doch nur vor, welche Fragen auf Sie warten würden! Sympathisierten Sie mit dem Geist des Kommunismus? Waren Sie selbst ein Kommunard? Waren Sie ein Spitzel der Preußen, die gerade den Krieg gewonnen hatten? Waren Sie ein Besucher, ein Wanderer, ein Zauber wie Jean Eugène Robert-Houdin[3]? Waren Sie ein Söldner, ein Wissenschaftler, ein Nationalist, ein Anarchist? Was waren Sie? Erzählen Sie es mir. Ich bitte Sie untertänigst.

Ergeben,
Ihr Menthir»


Liebe Gategemeinde,

für mein neues Szenario im 19. Jahrhundert suche ich noch zwei-drei Spieler, welche Interesse an einer Erzählrunde mit Charaktertiefe haben, welche im pseudo-historischen Paris des späten 19. Jahrhunderts angesiedelt ist.

Warum pseudo-historisch?

Obwohl der Spielleiter selbst Historiker ist und diese Runde einen historischen Anstrich hat, geht es in dieser Runde nicht darum, alleine die Geschehnisse in der Paris Kommune von 1871 nachzuspielen. Sie ist uns vielmehr nur gemeinsame Basis, auf der wir stilistisch und atmosphärisch unsere Charaktere aufbauen und eintauchen lassen wollen.
Es ist aber nicht notwendig, selbst ein Geschichtsliebhaber zu sein oder große Mengen an Material für die Runde zu lesen, nur um sich beteiligen zu können. Ich betone, dass es hier nicht darum geht, einen Teil der französischen Geschichte zu erleben, sondern unsere eigene Geschichte zu erleben, wie unser Schreiberling Menthir in der kurzen Begrüßung hoffentlich bemerkt hat.
Zuletzt ist es auch pseudo-historisch, weil es eine Art der Magie gibt, welche sich aber im Bereich des Paranormalen bewegt. Keine Feuerbälle, keine Meteoritenstürme, aber geisterhafte Kutschen, kopflose Reiter oder geisterhafte Geräusche können vorkommen.

Um was geht es in der Runde?

Der wichtigste Punkt kommt zuerst. Es geht um eure Charaktere. Sie und ihre Geschichten sind das Zentrum des Spiels. Ihr Handeln, ihr Denken, ihr Fühlen soll im Vordergrund stehen. Der Umgang mit und zwischen den Charakteren ist mir ganz besonders wichtig. Selbstverständlich soll die Charakterzentrierung nicht beliebig und austauschbar sein, sondern mit einer Geschichte verbunden sein. Diese Geschichte wird im Paris des Jahres 1871 spielen zur Zeit der Pariser Kommune. Was die Geschichte genau beinhalten wird, kann und will ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten, doch will ich den Rahmen an dieser Stelle schonmal vorsichtig stecken.
Im Zentrum des Spiels stehen politische Intrigen, aber auch außenpolitische Interessen, wie auch das Sozialleben und das Leben der Arbeiterschaft in Paris Ende des 19. Jahrhunderts. Obwohl wir in Paris spielen, wir es keine französische Runde sein, sondern eine - wie sich das für das moderne Paris gehört - internationale Runde. Dieses Szenario wird also vor allem das Menschliche in Krisensituation und politische Gegebenheiten betonen wollen. Es wird Themen des Sozialismus, des Kommunismus, des Nationalismus, aber auch Armut, Reichtum und Ungerechtigkeit anschneiden.

Warum leitest du ein Szenario?

Erlaubt mir, mich selbst zu zitieren: Ich habe den Versuch, große Kampagnen online zu leiten aufgegeben, da ich ein Freund des offenen Spiels bin und diese Art der Spiele dazu neigt im Sand zu verlaufen. Szenarien sind von daher an sich knapper. Sie bilden keine gesamte Spielwelt, sondern nur gewisse Orte und Zeiten einer Spielwelt ab. Ich lasse den Spieler größtmögliche Freiheit, aber keine völlige. Dennoch entscheiden die Spieler natürlich alleine darüber, wie und ob sie die Probleme anpacken. Ein Szenario umfasst innerhalb des Spiels eine relativ kurze Zeitspanne und sollte in Realzeit in zwei Jahren abgeschlossen sein. Wenn die Runde ausreichend ankommt, kann sie dennoch weiter ausgebaut werden oder ein weiteres, thematisch verwandtes oder unabhängiges Szenario mit den gleichen Charakteren entstehen.

Was muss ich mitbringen, wenn ich am Spiel teilnehmen möchte?

Wie in der Überschrift steht, wird die Welt das FATE-System nach der Malmsturmvariante nutzen (höchstwahrscheinlich. Möglich wäre auch Pathfinder, wenn die Mehrzahl sich dafür entschiede). Dieses Regelwerk gibt es kostenlos im Netz (www.malmsturm.de) und ist sehr einfach zu erlernen. Das System baut vor allem auf sogenannten Aspekten auf, welche der Spielleiter und die Spieler immer wieder anspielen sollen. Aspekte sind dabei komplexe Charaktereigenschaften, die euer jeweiliger Charakter hat. Diese können positiv angespielt werden, sodass ihr einen Vorteil für eine Situation bekommt (dafür gibt es eine Währung in Schicksalspunkten, damit man es nicht unendlich ausnutzen kann), oder negativ angespielt werden. In diesem Fall muss ich meinem Charakterzug nachgeben (wenn ich beispiels stur wie ein alter Esel bin), und bekomme für den daraus entstehenden Nachteil einen Schicksalspunkt, mit dem ich mir eben wieder Vorteile erkaufen kann. Wie das im Einzelnen funktioniert, das werden wir im Spiel erörtern und so ist es nicht notwendig, Regelkenntnisse mitzubringen.

Es ist dem Spielsystem allerdings inhärent, dass es die Spieler mit erhöhten Erzählrechten ausstattet (dafür braucht es auch Schicksalspunkte). Die Spieler steuern die Geschichte und die Ereignisse mit, nicht nur mit ihren Beiträgen, sondern sie können auch wirklich aktiv in die Welt- und Spielgestaltung eingreifen (je näher dies an ihrem eigenen Charakter geschieht, desto besser). Es wäre also wünschenswert, wenn ein möglicher Mitspieler sich gerne in Runden fräßt und einen Gestaltungswillen mitbringt. Dies ist aber kein Muss, wenn du so ein Spiel beispielsweise noch nie gespielt hast. Dieses Rollenspiel ist wie jedes Rollenspiel auch immer ein Lernprozess, den wir gemeinsam hoffentlich mit Spaß verbinden wollen und können. Spaß entsteht für mich in einem Prägen der spielrelevanten Umwelt durch Spielleiter und Spieler.

Was ein Spieler aber unbedingt mitbringen sollte, ist die Bereitschaft längere Beiträge zu lesen. Ich schreibe gerne und auch viel (dieser Beitrag dürfte wieder ausreichend lang werden). Das sollte einen Spieler nicht demotivieren, weder im Lesen, noch selbst im Schreiben. Vom Spieler selbst ist es nicht erwartet, dass jeder Beitrag ein Epos ist und es gibt auch keine Mindestlänge in einem Beitrag. Wichtig ist mir nur, dass ein Spieler nicht nur beschreibt, was sein Charakter macht, sondern wie er es macht und hin und wieder (je häufiger, desto besser), warum er etwas macht. Ich mag es, wenn ich Einblick in die Seele des Charakters bekomme und das macht es mir auch leichter, ihn anzuspielen und so einen fruchtbaren Austausch zu erreichen.
Wie gesagt ist es nicht notwendig, viel über Geschichte zu wissen. Notwendige Informationen liefer ich in der Regel im Voraus oder während meiner Beiträge in Fußnoten. Wer sich mehr über die historischen Hintergründe informieren will, der ist herzlich dazu eingeladen. Für Plausibilitätsfetischisten sei noch gesagt, dass die Runde pseudo-historisch ist und nicht jedes Detail zu 100% stimmen kann und wird. Ich bemühe mich dennoch um eine möglichst hohe Authentizität und vor allem um ein Einfangen der Atmosphäre, so es mit meinen bescheidenen Mitteln möglich ist.

Was er jedoch am ehesten mitbringen muss, ist die Bereitschaft einen spannenden und komplexen Charakter zu erschaffen oder der Realität zu entleihen und dann mit Herzblut zu füllen.

Wie hoch ist die Postingrate?

Angeben werde ich die Beitragszahl mit etwa zwei Beiträgen pro Woche. In vielen Wochen ist es nur ein Beitrag der Woche, in manchen Wochen werden es zwei Beiträge sein. Mir kommt es weniger auf die genaue Beitragszahl an, sondern eher darauf, dass jeder Beitrag (egal ob kurz oder lang) mit gewissem Herzblut geschrieben ist und dass die Beteiligung vor allem regelmäßig ist. Das heißt, dass auch Kommentare im OOC etc. wertvoll sind und eine Aktivität anzeigen, selbst wenn einem Beruf, Familie, Studium und/oder Unlust mal über den Kopf wachsen. Diese Phasen hat jeder. :)

Was muss ich sonst noch wissen?

Dieses Szenario ist ein Nachfolgeszenario der Runde Kampf für Glorie und Vaterland. Es knüpft geschichtlich jedoch nicht direkt an das vorherige Szenario an, beide sind somit Stand Alones. Sollte es Rückbezüge geben, werde ich sie erklären. Es ist nicht notwendig, das vorhergegangene Szenario gelesen zu haben oder sich damit vertraut gemacht zu haben. Dennoch werden die Charaktere, die in diesem Szenario aktiv sind, mit in die neue Runde wechseln. Ich stelle sie kurz - ohne Beschreibung - in Gallerieart vor, damit ihr die Gesichter schonmal gesehen habt.
Die Spieler begrüßen neue Mitstreiter herzlich und freuen sich auf Zuwachs. Sie leben Integration in der Gruppe, also keine falsche Scheu. :)

Porträt Name
Conrad Rosenstock
Alfred Nobel
Samuel Weissdorn
Carl von Lütjenburg
Ich habe eine relativ große Zeitspanne gelassen bis zum Spielstart (etwas mehr als zwei Monate), damit wir den Rahmen der Runde gemeinsam planen können und weil das andere Szenario gerade im Grande Finale ist. Es gehört zu Malmsturmrunden dazu, dass die Spieler ihre Wünsche von Spielinhalten äußern und gegebenenfalls Elemente schon im Vorfeld in der Spielwelt verankern. Gleichzeitig brauche ich die Zeit auch für Recherchearbeiten, den Aufbau des Spiels und das Scripten der Story und um mich auf eure Charaktere einzuschießen.

Ich freue mich über jeden Interessenten oder Mitleser. Wenn ihr Fragen zur Runde, zu mir oder zu irgendwelchen anderen Dingen habt, die ich möglicherweise beantworten kann, fragt.

Ergebenst,
Menthir

Postskriptum: Sollten sich wider Erwarten mehr Interessierte finden als Plätze für die Runde frei sind, geht es nicht nach dem First Come, First Serve-Prinzip. Dann teilt mir bitte eine grobe Charakteridee mit und mit wenigen Worten, warum euch die Runde reizt. Wenn ihr wollt, könnt ihr mir auch Leseproben verlinken, wenn ihr hier oder in einem anderen Forum bereits als Play-by-Post-Spieler aktiv ward.

Postpostskriptum: Im nachfolgender Spoiler findet ihr einen ganz groben Abriss über den historischen Hintergrund der Runde und ein paar damit verbundende Links, falls ihr euch mehr über die Zeit informieren möchtet. Verzeiht, wenn ich den Text nicht mehr auf die Bitte hier Wort für Wort anpasse, sondern sie aus dem Vorschlag für die Spieler des ersten Szenarios zitiere.

Historischer Hintergrund - Grobe, unvollständige Zusammenfassung (Anzeigen)
 1. Adolphe Thiers
 2. Le Petit Journal
 3. Jean Eugène Robert-Houdin
 4. Beginn des Deutsch-Französischen Krieges, der eigentlich Französisch-Deutscher Krieg heißen müsste, da der Kriegserklärer normal zuerst genannt wird.
 5. Die Belagerung von Paris 1870-71
« Letzte Änderung: 06.06.2013, 09:55:09 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Dana Gray

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #1 am: 25.05.2013, 09:17:50 »
Salut! :)
Hiermit melde ich ein vorsichtiges Interesse an, denn das Setting reizt mich sehr.

Ich selbst habe nun fast drei Jahre Erfahrung im Play-by-Post-Rollenspiel, sowohl als Spielerin als auch als Spielleiterin. Ich bringe geschichtliches Interesse mit, aber habe nichts gegen nicht 100%-ige Darstellung oder sogar Veränderungen von Begebenheiten (eine der aktuellen Runden, die ich leite, spielt im pseudo-viktorianischen London). Doch würde ich mich selbst im Großen und Ganzen als geschichtliche Laiin bezeichnen. Ich bin eine Freundin des Charakterspiels und an langen Beiträgen störe ich mich nicht, denn ich neige selbst dazu, ausschweifender zu werden, wenn es sich ergibt.
Des Französischen bin ich (bis auf einige Vokabeln) nicht mächtig, auch kenne ich bisher FATE bzw. Malmsturm nicht (mich hineinzulesen und zu lernen wäre für mich aber kein Problem).

Hie im Gate bin ich zurzeit als Thrarin Eisenblut in Sensemanns Xin-Runde und als Dana Gray in Bram Stokers Kadaverkrone-Runde unterwegs. Erwähnenswert ist zudem die bereits abgeschlossene Piratenrunde, in der ich Taeren Ben Wedding gespielt habe, ebenfalls unter Leitung von Sensemann.

Charakterideen habe ich zurzeit noch keine, dazu würde ich mich erst genauer mit dem geschichtlichen Hintergrund vertraut machen wollen. Ich habe "vorsichtiges Interesse" angekündigt, da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich eine weitere Runde zeitlich unterbringen kann. Im Grunde müsste ich aber mit 1-2 Posts pro Woche zurechtkommen. Wenn es situationsbedingt vonnöten ist, wäre es aber bestimmt auch möglich, öfter zu schreiben.

Vaêl

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #2 am: 25.05.2013, 10:48:56 »
Ach, Menthir, irgendwann verfällt dir jeder. Die französische Revolution. Damit hast du mich.

Ich kann mich allerdings noch nicht entscheiden, welchen Charakter ich spielen würde. Einerseits reizt mich die Figur Marie-Joseph Motiers, des Marquis de la Fayette, andererseits wann hat man schon mal die Möglichkeit, sich Georges Jaques Danton oder gar Maximilien Marie Isidore de Robespierre anzuschließen? Oder Joseph Fouché? Um Bonaparte den Weg zu ebnen? Ach, Möglichkeiten über Möglichkeiten. Und sehr viele große Namen. In jedem Fall soll es ein Weggefährte werden, nicht die Person selbst.

Vielleicht noch kurz zu mir. Mein Interesse an den Vorgängen der frz. Revolution ist groß, allerdings eher philosophischer, denn historischer Natur, was sich sicher auch in meinen Beiträgen zeigen würde. Das kann interessant oder sehr anstrengend werden, je nachdem, wie sehr man selbst an derlei Gedanken interessiert ist. Ich kann allerdings versuchen, es zu begrenzen, wenn das gewünscht sein sollte.

Ich spiele momentan Vaêl in Ultan's Shackled City Runde und leite als Demiurg in der Runde Götterdämmerung. Beide eher klassisches DnD und am Vorbild Baldurs Gate orientiert. Es wäre gelogen, zu behaupten, dich nur als Spieler aus Lists Runde zu kennen, denn ich habe alles gelesen, was du hier geschrieben hast  :wink:

Nicht zuletzt wäre es mir eine große Freude, wieder mit Herrn Nobel zu spielen.  :)
« Letzte Änderung: 25.05.2013, 10:50:30 von Vaêl »

Menthir

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #3 am: 25.05.2013, 14:15:23 »
«Excusez-moi, Monsieur Vaêl,

aber ich fürchte, dass es sich um ein thematisches Missverständnis handeln könnte, dessen Aufklärung ich mich bemüßigen möchte.
Sie reden von der französischen Revolution, einem folgenschweren Ereignis am Ende des 18. Jahrhunderts. Ich jedoch habe Weisung von Herrn Thiers, die Geschehnisse knapp siebzig Jahre nach der Revolution zu beleuchten.

Vielleicht irre ich auch, und Sie sind sich dieses Umstandes bewusst, und Sie waren in der Revolution ein sehr junger Mann und nun sind Sie ein weiser und alter Mann? Kennen Sie Geert Adriaans Boomgaard[1]? Ein sehr betagter Mann, der direkt im Jahr vor der französischen Revolution geboren ist und im März 1871 bereits 83 Jahre alt ist. Kaum vorzustellen, dass er der erste Mann sein wird, dem ein Lebensalter von 110 Jahren nachgewiesen werden wird. Am 3. Februar 1899 wird er, so sagen zuverlässige Vorhersagen, nach über 110 Jahren auf dieser Erde eben jene verlassen.

Wenn Sie so so einer wären, könnten Sie noch von Liberté, Egalité und Fraternité sprechen, wie Napoleon III. (der unglücklicherweise durch Preußens Sieg letztes Jahr abdanken musste), der diese Leitsprüche der Revolution zu den Leitsprüchen Frankreichs machte.

Ich hoffe, ich konnte diesen kleinen Irrtum aufdecken und Sie verbleiben trotzdem interessiert!

Ergebenst,
Menthir»



Vielen Dank für euer Interesse, Dana und Vaêl. Ich weiß das sehr zu schätzen und es freut mich, dass mein Name zumindest mit einem gewissen Selbstanspruch in Verbindung gebracht wird.

Die Französische Revolution steht ehrlich gesagt auch auf meinem Zettel, doch dies ist ein derartig großes Projekt, dass ich mich da noch nicht rantraue, obwohl es einer meiner historischen Schwerpunkte ist, und auch meiner philosophischen Schwerpunkte.
Gleichzeitig können meine Spieler ein gewisses Lied davon singen, dass meine Runden immer wieder viele philosophische Schwerpunkte anregen und philosophische Diskussionen ein Teil des Spielerlebnisses sind (Des Kaisers schwarzes Vermächtnis war eine Runde, welche vor allem philosophisch war). Dabei sind sowohl Aufbau, Theorie und Spielinhalt gerne mit philosophischen Ideen unterlegt. Ich hätte also kaum ein Problem mit philosophischen Diskursen in meinen Runden, ganz im Gegenteil, ich fördere es. Du kennst mein Interesse an der Materie ja durchaus. :)

Ihr wäret mir beide als Spieler willkommen!
So du dich Vaêl auch mit der Pariser Kommune statt des Robespierre-Terrors anfreunden kannst, könnte man natürlich wie oben angedeutet, tatsächlich darüber nachdenken, einen sehr alten Mann oder eine sehr alte Frau zu spielen, wenn du den direkten Bezug zur Revolution direkt möchtest. Ansonsten gab es zwischendrin auch jede Menge Revolutionen (vor allem 1848), welche auf dem Geist der franz. Revolution aufbauten. Malmsturm ermöglicht das mit dem Alter durchaus und dank geringer magischer Effekte könnte es um die Beweglichkeit des Mannes ja auch etwas besser bestellt sein als beim Durchschnitt.

Dazu muss gesagt werden, dass Kämpfe und Konflikte in meinen Runden vorkommen (können), aber es nicht notwendig ist, zu kämpfen. Ich lasse immer viele Lösungsmöglichkeiten offen, von daher wäre ein älterer Herr gar kein Problem, egal wie man ihn auslegen möchte.

Wegen der Sprache keine Sorge, ich kann auch kein Französisch. Ich bin sehr grob lektürefähig, aber das war es dann auch. Die Runde wird in deutscher Sprache stattfinden. Wenn ich französische Teile einstelle, halte ich Übersetzungen bereit.

Ich habe von euch beiden bereits in der Vergangenheit gelesen, und freue mich über das Interesse! :)

Ich denke, dass ich nächste Woche schonmal das Forum einrichte, damit geplant werden kann. :)
 1. Geert Adriaans Boomgaard
« Letzte Änderung: 25.05.2013, 14:19:59 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Vaêl

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #4 am: 25.05.2013, 14:40:31 »
Oh. Ich wusste ja, dass ich ab dazu neige, zugunsten der Theorie blind für alle Fakten zu werden, aber das es diesem Ausmaß geschieht?

Ich würde es auf die Zeit schieben, aber kurz vor 10Uhr sollte auch ich wach genug sein, um Lesen zu können. Also war wohl doch eher der Wunsch Vater des Gedankens und ich überlas die Zahlen geflissentlich. Eigentlich hättemindestens der Name Herrn Nobels deutlich machen müssen, dass wir nicht die frz. Revolution erleben werden. Ich werde alt.

Hm, auch wenn es dadurch noch peinlicher wird, mit diesem (für mich) veränderten Szenario muss ich mich erst anfreunden. Ich gebe zu, dass mich ein Kommunist reizen würde, vielleicht ein Weggefährte von Karl Marx. Ich gebe bis heute Abend nochmal Rückmeldung.

Und verzeih mir. Mea culpa.


Menthir

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #5 am: 25.05.2013, 14:41:52 »
Das ist absolut kein Problem! Ich hoffe natürlich, dass du dich mit dem Szenario anfreunden kannst. :)

Edit: Ich glaube, das ist jedem schonmal passiert, dass er sich einfach vertan hat. Also keine Sorge. :)
« Letzte Änderung: 25.05.2013, 14:45:36 von Menthir »
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Dana Gray

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #6 am: 25.05.2013, 15:11:14 »
Es freut mich, dass dich mein Interesse freut. :)

Ich habe nun ein wenig darüber nachgedacht. Mich würde am ehesten ein Charakter reizen, der zufällig in die Geschehnisse verstrickt wird. Es muss nicht unbedingt jemand sein, der in die (offiziellen) Geschichtsbücher eingegangen ist oder berühmte Männer/Frauen persönlich kennt - auch wenn dieser Gedanke natürlich auch verlockend ist.

Ein Arbeiter, vielleicht, oder jemand aus der unteren Mittelschicht, der durch Bekannte mit kommunistisch-sozialistischem Gedankengut in Kontakt kommt, sich davon anstecken lässt und, weil er Krawall nicht unbedingt abgeneigt ist, schließlich einen etwas radikalen Weg einschlägt – und dann auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Das wäre jemand, dem es nicht nur um das erreichen seiner Ziele geht, sondern auch um einen Weg dorthin, der sich dazu eignet, sich selbst zu verwirklichen und Frust abzubauen.

Das wäre ein erster, grober Entwurf, der mir wohl interessant vorkäme, auf den ich jedoch keinesfalls bestehe, sollte er irgendwem nicht passen oder ich von mir aus etwas für mich Reizvolleres finde. Ich lese mich immer noch in die Materie hinein und würde mich natürlich an den Wünschen der Gruppe orientieren - für Ideen bin ich auch immer offen. :wink:

Menthir

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #7 am: 28.05.2013, 08:39:06 »
Ich bin bis Mittwoch Abend recht eingespannt, deswegen nur eine kurze Antwort. Eine Längere folgt bei Bedarf dann Donnerstag.

Die Ideen klingen auf jeden Fall passend. Was die genaue Wahl nachher angeht, ist es mir wichtig, dass lediglich drei Grunddinge eingehalten werden.
1. Es muss zumindest etwas mit der Zeit zu tun haben und reinpassen (das tut es ja bei deiner Idee ja). Also ich hätte ungern einen Neandertaler in der Gruppe. Ein Archäologe, der gerade im Neandertal forschte (der homo neanderthalensis wurde 1856 entdeckt, passt also in die Zeit) und jetzt in Frankreich eigentlich an der Cro-Magnon-Erforschung beteiligt ist, wäre dagegen wieder passend.
2. Dein Charakter muss Charakter haben, aber...
3. ...trotz aller Ecken und Kanten (er darf (und soll häufig auch) anderer Meinung als Spielwelt-NSCs und SCs sein), muss er trotzdem so gruppenkomtabil sein, dass ein Zusammenspiel stets möglich bleibt, frei nach dem vielleicht etwas zu romantischen Motto:



Edit: Die Grundregel, dass man selbst nur spielen sollte, worauf man selbst Lust hat und wo man sich selbst reinknien will, gilt außerhalb dieser drei Grundsätze sowieso immer! :)
« Letzte Änderung: 28.05.2013, 10:13:37 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Dana Gray

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #8 am: 28.05.2013, 14:30:23 »
In Ordnung.  :)

Das war von meiner Seite eine erste Idee, auf die ich gekommen bin, ohne mich an den Charakteren der bereits bestehenden Gruppe zu orientieren - da wäre der oben beschriebene Charakter schon einmal ein wenig ein Außenseiter. Ich denke schon, dass das in dieser Form Konfliktpotenzial besitzt. Ich käme damit zurecht, fragt sich nur, wie die Gruppe das sieht. Ich möchte niemandem ein (nervender) Dorn im Auge sein, wenn mein SC unter Umständen ein bisschen querschlägt.

Für mich bleibt diese Idee auf jeden Fall eine Option. Ich bin mir da auch selbst noch nicht sicher, Entscheidungen über Spielcharaktere zu treffen fällt mir schwer, wenn das Setting viele interessante Anreize bietet.

List

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #9 am: 29.05.2013, 00:11:43 »
Hast Du noch einen Platz für einen alten Weggefährten? Ich antworte Dir spontan und habe mir noch keine ausführlichen Gedanken gemacht, aber generell war das 19.Jh. ein schwieriges und doch durchaus fruchtbares Jahrhunder für die christliche Theologie - man denke an Schleiermacher, Kirkegaard und später Tillich - und ja, für einen Theologen würde sich mein Herz erwärmen.

Schön, dass wir beiden wieder da sind!
« Letzte Änderung: 29.05.2013, 00:12:45 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Ginsengsei

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #10 am: 29.05.2013, 08:15:49 »
Ui List zurück! Schön, dass du wieder da bist! Menthir wird rückwärts aus seinen Hausschuhen kullern wenn er dieses Posting sieht!  :cheesy:
"We, father and son…both live at the crossroads to Hell!"

Menthir

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« Antwort #11 am: 29.05.2013, 11:21:32 »
Hast Du noch einen Platz für einen alten Weggefährten? Ich antworte Dir spontan und habe mir noch keine ausführlichen Gedanken gemacht, aber generell war das 19.Jh. ein schwieriges und doch durchaus fruchtbares Jahrhunder für die christliche Theologie - man denke an Schleiermacher, Kirkegaard und später Tillich - und ja, für einen Theologen würde sich mein Herz erwärmen.

Schön, dass wir beiden wieder da sind!

Der Sensei liegt mit seiner Erwartung beinahe richtig, nur dass es keine Hausschuhe sind, sondern normale, schwarze Lederschuhe, welche bis eben in seeliger Ruhe unter einem PC-Platz der Universitätsbibliothek der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel standen und bezüglich der Pariser Kommune recherchierten und sich weiter ins Thema arbeiteten.

Ich habe selbstverständlich noch einen Platz frei und freue mich sehr, dass du zurückkehrst und gar deine Meinung über ein Szenario im 19. Jahrhundert etwas geändert hast und ich wieder einen theologisch-geprägten Charakter in der Runde ggf. begrüßen darf.

Das 19. Jahrhundert gibt in der Tat jede Menge Platz für theologische Diskussionen (1871 beginnt ja auch der Kulturkampf), und da wären katholische, evangelische oder gar freikirchliche Ideen und Konflikte (gerade im Rahmen der Pariser Kommune auch nicht ganz unwichtig, denkt man die Rolle von Georges Darboy), durchsetzt von Theologie, oder auch bejahender wie auch ablehnender Philosophie sehr spannend. Nicht zuletzt trifft man mit Kierkegaard einen Nerv bei mir, aber auch die Zeitstellung macht diesen Umgang wahrlich spannend; so ist die Religions- und Idealismuskritik Ludwig Feuerbachs von enormer Bedeutung in der Zeit, interessanterweise auch ursprünglich für Karl Marx und seine Ansätze, und forderte auch kirchliche Legitimationsstrategien heraus.

Ich könnte einer solcher Idee, welche christliche Spielart sie auch nutzen mag (oder gar einer anderen Religion oder einem anderen Glauben verpflichtet), viel abgewinnen und es wäre ein zusätzlicher Kontrast zwischen den sicher größtenteils weltlichen bis weltlich-realistischen Charakteren, der bereits bestehenden und noch wachsenden Gruppe, welche inzwischen viele politisch-pragmatische Männer hervorgebracht hat.

Du bist also herzlich Willkommen! :)

Damit sind wir im Moment sechs Spieler, mit Vaêl ist noch ein siebenter Spieler möglich, so er sich für uns entscheidet. Ich werde im Laufe des Tages (habe nachher noch eine Vorlesung zur Neolithischen Revolution (was mich daran erinnert, dass eine Runde an der Schnittstelle zwischen der Neolithic Demographic Transition und altem Testament auch einen gewissen Reiz hätte ;)), wird also ein wenig dauern) das Forum einrichten und dann kann mit dem Basteln oder dem Auslegen eigener Ideen begonnen werden. Ich schätze, dass ich bis Ende nächster Woche den Rahmen der Pariser Kommune skizziert habe, sollten sich nicht alle aus Zeitgründen und Rechercheunlust selbst einarbeiten wollen oder können. :)

Edit: Und falls noch jemand ein Charakterhintergrund mit genügend Chance zur Entzündung haben möchte, sollte daran denken, dass die Pariser Commune auch die Zeit des (wieder) aufkommenden und in vielen Punkten der Zeit sehr erfolgreichen "Emanzipationskampfes" der Frauen ist. :)
« Letzte Änderung: 29.05.2013, 11:39:55 von Menthir »
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Daishy

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #12 am: 29.05.2013, 11:56:06 »

Viel spass in der neuen Runde :)

http://games.dnd-gate.de/index.php/board,446.0.html


Und schoen dich wiederzusehen Menthir, Irial und Daine richten schoene Gruesse an Torn aus ;D
...Mit Optimismus und Zuversicht in die Apokalypse!

Menthir

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« Antwort #13 am: 29.05.2013, 12:23:48 »
Vielen Dank und beste Grüße zurück! :)
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Alfred Nobel

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[Malmsturm]La lutte pour la fraternité et l'égalité
« Antwort #14 am: 29.05.2013, 15:13:57 »
Hallo, List - schön, dass Du wieder da bist! :)
But I have learned to study Nature’s book
And comprehend its pages, and extract
From their deep love a solace for my grief.

 - A Riddle, 1851