• Drucken

Autor Thema: Kapitel 1: Die Sense des Imperators  (Gelesen 35670 mal)

Beschreibung: Wer Wind sät, wird Sturm ernten...

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« am: 07.06.2013, 13:04:41 »
14 Tage später

Der 53. Trupp wird durch das Training, Wachdienst und andere Pflichten wie Reparaturen, sowie kleinere Patrouillen gut auf Trab gehalten. Es kommt wenig freie Zeit auf, aber durch die Routine doch Langeweile. Ihre Anfragen nach Material wurden jedoch zum größten Teil abgeschmettert. Nur einige wenige Anfragen nach Granaten, Filterstöpseln, einem Injektor und einem Munitorium-Handbuch wurden gewährt. Jedoch haben alle einen Hinweis bekommen, weder Munition noch Rationen in den nächsten Wochen anzufordern. Ein Umstand der für einigen Unmut im Lager sorgt, denn auch die Versorgung der Nahrung wandelt sich immer mehr zu Leichenfettrationen, anstatt einigermaßen verwertbare Nahrung. Vom Oberst fehlt weiterhin jede Spur und die Unruhe wächst in allen Regimentern, denn ein militärischer Vorstoß oder Gegenangriff des Feindes bleibt aus. Nur die Soldaten von Sepheris Secundus stehen wacker mit ihrem Glauben, auch wenn die Gerüchte über Geister nicht abgebrochen sind und weitere ihre Runden im Lager drehen. Der Ursprung ist jedoch weniger leicht zu finden. Bei den Stahlstädtern hingegen kommt es immer wieder zu kleineren Zwischenfällen, weil diese aus dem Lager raus wollen.
Auch an diesem Morgen ist die Lage angespannt und viele Trupps sammeln ihre Sachen zusammen, legen ihre Kampfausrüstung an und es herrscht generelle Aufbruchsstimmung. Es wirkt als würde bald wieder etwas passieren und das ständige Trommeln des Regens auf die Dächer des Raumhafens senken die Stimmung noch mehr. Dennoch haben sich Anya, Tallarn, Janine, Aaron, Terwase und Serghar  an diesem Morgen vor ihrem Zelt in der Lagerhalle ihrer Kompanie eingefunden. Doch zu ihrer Überraschung startet der Tag nicht wieder mit einer Trainingseinheit, denn von der Führung fehlt jede Spur.

Sarus und Xanthippe wurden zu Leutnant Curain Linon gerufen, ehe sie mit ihrem üblichen Training beginnen konnten. Mit schnellen Schritten laufen sie auf dem Laufsteg über der Halle, um unten das geschäftige Treiben des Lagers zu sehen. Sie betreten das ehemalige Büro des Vorarbeiters der Halle hoch oben und können durch die Fenster weiterhin nach unten sehen. Uralte Gerätschaften für die Kräne sind an den Wänden angebracht und über mehrere Karten und Datapads gelehnt, steht Leutnant Curain. Auf dem Tisch liegen etliche Aufzeichnungen und der Mann wirkt stark grübelnd. Als die beiden hinein kommen, schaut er jedoch auf und salutiert nach ihnen.
„Neue Einsatzbefehle vom Oberkommando. Machen sie ihren Trupp bereit und rücken sie schnellst möglich aus. Patrouillen-, Stör- und Versorgungsbefehl. Das Material des Departmento Munitorums müsste bald eintreffen, nutzen sie es gut.“
Er hebt ein Datapad auf und reicht es dem Sergeant.
„Dort ist ihr Einsatzgebiet verzeichnet. Offiziell für die Truppen sind sie dort draußen, um Aufklärung zu betreiben und Einsätze des Feindes zu stören. Unterstützung durch andere Kampfeinheiten kann im gewissen Rahmen gewährt werden. Artilleriefeuer nur bis zu einer Entfernung von 5 Quadranten und mit guten Grund. Sie sollten sparsam mit der Munition umgehen. Richten sie so viel Schaden wie möglich an, aber bringen sie ihre Truppen nicht unnötig in Gefahr. Nun zur wichtigeren Aufgabe. Verbreiten sie die Nachricht nicht unter den Truppen, aber ihre Hauptaufgabe ist es Vorräte zu sammeln, Nahrung, Treibstoff, Munition, alles. Wie bleibt ihnen überlassen, allerdings denken sie an mögliche Konsequenzen. Wenn diese Mission scheitert, wird es einige Probleme geben, da unsere Vorräte knapp werden. Haben sie verstanden? Gibt es Fragen?“
Fragt der Leutnant ehrlich und ohne Hintergedanken, während beide das Datapad[1] studieren.
 1. Datapad
« Letzte Änderung: 13.09.2014, 23:53:37 von Luther Engelsnot »
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #1 am: 07.06.2013, 17:12:39 »
Die mit dem Verlauf des Trainings nicht besonders zufriedene Komissarin ist froh, dass ihr Trupp endlich etwas zu tun bekommt. Denn kein Training kann die im Feld gewonnene Erfahrung kompensieren, außerdem braucht Xanthippe selbst allmählich Veränderung.
"Inwiefern überschneidet sich unser Einsatzgebiet mit denen andere Trupps?," ist die einzige Frage, die sie an den Leutnant richtet. Nachdem auch Sarus soweit ist und die beiden den provisorischen Besprechungsraum verlassen haben, nimmt die Offizierin den Truppführer beiseite.
"Ich rate, wir beginnen mit der Aufklärung und Einnahme der Tankstelle, Sergeant," klingt die Frau eindringlicher, als es bei einem einfachen Ratschlag nötig wäre, während sie mit dem Zeigefinger über den Waldabschnitt auf der Datapad-Karte und in Richtung der Tankstelle fährt. "Damit können wir die Chimäre einsatzbereit halten und etwaige feindliche Fahrzeuge abfangen. Von dort aus operieren wir dann je nach Situation und Späherberichten. Einwände?"
Die letzte Frage der Juniorkomissarin wirkt angesichts ihrer unbeugsamen Ausstrahlung beinahe rhetorisch.
"Ich gebe euch drei Minuten..."

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #2 am: 07.06.2013, 17:25:06 »
Der Leutnant beantwortet die Frage schnell.
„Potentiell besteht die Chance. Initial ist jedem Trupp nur ein Sektor zugeteilt. Allerdings kann Niemand vorhersehen, wie der Einsatz läuft und ob nicht Verstärkung angefordert wird, die sich durch ihren Quadranten bewegen muss. Außerdem könnten verschiedene Trupps zum Rückzug durch ihr Gebiet gezwungen werden. Halten sie also Rücksprache mit dem Hauptquartier, wenn sie feindliche Fahrzeugzüge entdecken und sich unsicher sind, ob sie wirklich zum Feind gehören.“
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Serghar Lethe

  • Beiträge: 124
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #3 am: 08.06.2013, 01:33:47 »
Irgendwann während der 14 Tage

Nach einem weniger anstrengenden Training, sucht Serghar das Lager der Stahlstätter auf. Ein wenig fehl am Platz kommt der rot berobte Techpriester sich schon vor, als er die unterschiedlichsten Haarfarben und Tattoos sieht. Das ist also ein Sammelsurium aus Hivegangs. Zu seinem Glück, läuft der Techpriester gerade am Zelt des Trupps von Fuller vorbei, als Pyro aus dem Zelt kommt. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, spricht der Techpriester die Frau an: "Hallo, falls du Zeit hast, würde ich mir gerne dem Problem mit den Flammenwerfern annehmen." Kurz holt Serghar seine in einen dicken Lederband eingeschlagene Ausgabe des Munitorum Handbuches herraus, bevor er sagt: "Es gibt ein paar Möglichkeiten Flammenwaffen zuverlässiger zu machen, die hier nicht aufgeführt werden. Möglicherweise hilft uns eine bei eurem Problem."

Als Serghar von Pyro ihre Flammenwaffe gereicht bekommt, lässt der Techpriester, der sich auf eine Kiste gesetzt hatte, das weiße Microlumen an seinem Mechadendriten aufleuchten. Methodisch überprüft der Geweihte des Omnisiah die Waffe auf Beschädigungen oder Wartungsfehler, bevor er sich die kritischen Stellen anschaut, an denen die Waffen versagen. Mit seinem Omni-Tool nimmt der Mann dabei mehrere Abdeckungen von der Waffe ab um sich das Innenleben anzuschauen. Seine Ärmel hatte er dabei schon lange zurückgekrempelt und nun zeigten sich die von kleinen Brandnarben und Kabeln übersähten Arme des durchaus stärker behaarten Ambuloniers. Die grünen Augen des vom Schweißen leicht gebräunten Mannes funkeln dabei erregt, als die Aufgabe dem Techpriester sein ganzes Wissen über die Waffen abverlangt.
« Letzte Änderung: 08.06.2013, 01:53:13 von Serghar Lethe »

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #4 am: 08.06.2013, 12:04:58 »
Irgendwann während der 14 Tage

Pyro nickt erfreut und reicht dem Techpriester den schweren Flammenwerfer ohne zu zögern. Interessiert schaut die Frau dem Techpriester bei der Arbeit zu. Serghar unterdessen nimmt die Waffe fachmännisch auseinander und untersucht sie auf eventueller Fehler. Schnell muss der Techadept allerdings feststellen, dass die Waffe in einem tadellosen Zustand ist, sehr gründlich gereinigt wie gewartet wird und keinerlei grenzwertige Modifikationen aufweist. Auch Beschädigungen kann er nicht entdecken und die Waffe selbst scheint völlig in Ordnung. Während der Arbeit fällt ihm jedoch etwas merkwürdiges auf. Der Einspritzhahn für das Promethium sowie das Ausstoßrohr für die Flammen weisen einen merkwürdigen Geruch auf. Es riecht nicht ganz wie das Standardpromethium, das er kennt. Allerdings ist Serghar auch kein Experte für Chymie.
« Letzte Änderung: 08.06.2013, 12:05:14 von Luther Engelsnot »
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Serghar Lethe

  • Beiträge: 124
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #5 am: 08.06.2013, 12:29:33 »
Irgendwann während der 14 Tage

Interresiert hebt der rot berobte Techpriester seine rechte Augenbraue. "Was immer ihr für Promethium für eure Waffen verwendet, es hat nicht den gleichen Geruch wie das, welches ich kenne. Ich kann leider nicht genau sagen, was für Stoffe darin sind, doch ist dies definitiv kein Standardpromethium." Kurz überlegt der Ambulonier, bevor er fortfährt: "Eventuell sollte ein Adept der sich mehr mit der Chemie befasst sich dieses Problems annehmen. Bruder Kabulus ist unser Treibstoffspezialist für die Chimären er würde mir am ehesten einfallen, wenn es um Chemie geht. Ansonsten gibt es bestimmt einen Spezialisten für solche Sachen im Stab von Hauptmann Bieder." Sorgsam setzt Serghar die schwere Waffe wieder zusammen. "Sonst fällt mir niemand ein, der entsprechend in diesem Thema bewandert ist... es sei denn, Person hat sich auf diesem Gebiet weitergebildet." fügt er dabei an.

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #6 am: 08.06.2013, 12:35:48 »
Irgendwann während der 14 Tage

Pyro grübelt einen Moment.
„Hätte mich auch gewundert, wenn es die Waffen sind. Habe immerhin einen Ruf zu verteidigen. Person...glaube nicht, anderseits sitzt der eh auf seinem hohen Ross. Allein deshalb sollte man ihn fragen. Entweder ich bekomme eine Antwort oder ich sehe ihn fallen. Wo finde ich die Anderen? Die sagen mir leider alle nichts.“
Dann klopft sie Serghar aber auf die Schulter.
„Danke auf jeden Fall. Vielleicht bekommen wir so was raus. Ich hasse es die eigenen Leute brennen zu sehen.“
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Serghar Lethe

  • Beiträge: 124
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #7 am: 08.06.2013, 13:09:15 »
Irgendwann während der 14 Tage

Mit einem Gedanken schaltet Serghar den Microlumen an seinem Mechadendriten wieder aus, bevor er Pyro antwortet: "Bruder Kabulus solltest du in den Wartungshallen der Chimären finden. Hauptmann Bieder ist der zuständige Munitorumsbeamte für die Ambulonier, also wäre da der geeignetste Ort die Munitorumshalle. Was meine Hilfe angeht, so bin ich froh, dass ich etwas beisteuern konnte. Wäre doch Schade, wenn ich bei der nächsten Party niemanden zum reden hätte." Mit einem Lachen und einem leichten Kopfschütteln, schlägt Serghar den Zelteingang zur Seite um in das leicht geschäftige Treiben im Lager zu treten. "Man sieht sich." verabschiedet er sich, bevor er den Weg in Richtung Wartungshallen einschlägt um Bruder Kabulus aufzusuchen.
« Letzte Änderung: 08.06.2013, 13:15:36 von Luther Engelsnot »

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #8 am: 08.06.2013, 13:19:06 »
Irgendwann während der 14 Tage

Pyro lächelt leicht, als Sergahr sich zum Gehen wendet.
„Man sieht sich hoffentlich. Entweder auf dem Schlachtfeld oder hier.“
Serghar lässt die Halle voller ehemaliger Gangmitglieder hinter sich, um sich nach einen kurzen Marsch von einigen Minuten in der Stille der umgebauten Wartungshalle wiederzufinden. Inzwischen erstrahlen fast alle Chimären wieder im alten Glanz und er findet Bruder Kabulus bei einer noch leicht beschädigten Chimäre mit etlichen Markierungen und einer eingeritzten 25 auf der Seite. Der schmächtige Techpriester ist unter der weiten, roten Robe kaum zu Erkennen, während mehrere Servitoren die Chimäre leicht anheben und ein optischer Mechadendrit darunter schaut und ein weiterer mit einem Schneidbrenner folgt.
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Serghar Lethe

  • Beiträge: 124
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #9 am: 11.06.2013, 05:52:42 »
Irgendwann während der 14 Tage

Respektvoll hält Serghar Abstand und wartet darauf, dass der Techpriester seine Arbeit beendet, bevor er seine Stimme erhebt: "Bruder Kabulus, ich muss euch um etwas bitten. Als Spezialist für Treibstoffe, kennt Ihr euch sicherlich mit Promethium aus und mein Wissen reicht leider nicht aus, um die Zusatzstoffe zu bestimmen, die in das Promethium der Stahlstätter gemischt werden. Die Flammenwaffen werden dadurch unzuverlässig und es ist ein Wunder, dass noch niemand von unseren Soldaten in einen Unfall verwickelt wurde. Ich habe euch als Experten ausgewiesen, als mich jemand deswegen um Hilfe bat und wenn ihr in dieser Sache helfen würdet, sähe ich es als einen großen Gefallen an."

Mit abschätzender Miene betrachtet der Techpriester die Reaktion seines Gegenübers, in der Hoffnung eine positive Antwort zu bekommen.
« Letzte Änderung: 11.06.2013, 14:12:19 von Luther Engelsnot »

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #10 am: 11.06.2013, 14:20:41 »
Irgendwann während der 14 Tage

Kabulus beendet die Arbeiten an der Chimäre und lässt sie vorsichtig wieder von den Servitoren absetzen. Erst danach dreht er sich um und sein optische Mechadendrid mustert Serghar, während seine normalen Augen auf das Datapad gerichtet sind, welches er eingehend studiert.
„Mehr Ablenkung...mehr Arbeit...positiver Input...negative Konsequenz...“
Kabulus scheint mehr mit sich selbst zu reden, als mit Serghar, während die feinen mechanischen Finger über das Datapad gleiten. Erst danach schaut er auf.
„Benötige Probe...zwischen geheiligten Ritualen...studieren und untersuchen.“
Antwortet Kabulus wie immer abgehackt in einzelnen Wortfetzen.
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Aaron Reinken

  • Gast
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #11 am: 11.06.2013, 15:42:13 »
Irgendwann während der 14 Tage

Aaron findet endlich Gelegenheit Anya ausgibig zu ihrer Beförderung zu gratulieren.
Er wünscht der Sanitäterin alles Gute und macht deutlich, dass er die Zusammenarbeit mit ihr schätzt.
Ansonsten benimmt er sich eher zurückhaltend und passiv ihr gegenüber. zum Glück hatten ihn seine neuen Kollegen ihn nicht auf den Zettel angesprochen. Scheinbar hatte sie es zumindest nicht gestört.

An einem Tag kann man Aaron lautstark mit Hauptmann Kasper Bieder streiten hören. Vor dem angeordneten Training hatte er versäumt sogleich Nachschub anzufordern (zumal er ja noch recht gut ausgestattet war) und nun fand er neben den sportlichen Aktivitäten nicht mehr die Möglichkeit innerhalb der regulären (Öffnungs-)Zeit die Formulare abzugeben, zumal man diese verflixten Dokumente schon wieder Überarbeitet hatte und Aaron mit der neuen Version nichts anfangen konnte. Sein Anleitungszettel, wie man regelmäßig und richtig Munition anfordert, funktionierte nicht mehr, so dass er den Wisch wegschmeißen konnte.
Und helfen wollte ihm Vorort auch keiner. Den Departmento Munitorum Offizier allerdings in seiner Freizeit anzusprechen war ein großer Fehler, denn der Mann hatte weder Verständnis noch Lust sich um die bürokratischen Sorgen der Soldaten zu kümmern.
Allerdings hatte Aaron für ein derart überhebliches Verhalten auch wenig übrig und so musste sich der Ranghöhere eine gepfefferte Aneinanderreihung von wüsten
Beschimpfungen (Anzeigen)
anhören, die für ziemlich viel insgeheimen Beifall bei den anderen anwesenden Soldaten sorgte. Doch das Ende vom Lied war eine saftige Bestrafung in Form von mehreren Peitschenhieben und einer Rasur seines grünbehaarten Kopfes, welche der Waffenspezialist wohl oder übel über sich ergehen ließ.
Die Striemen am Rücken hielten Aaron aber nicht davon ab schon am nächsten Tag wieder das Training mitzumachen.
Während er sich unter den Soldaten einen kleinen Ruf erworben hat, gewann er mit dem Departmento Munitorum Offizier Hauptmann Kasper Bieder einen neuen Feind. Im Stillen grübelt Aaron bereits, wie er dem wiederlichen Bürokraten heim zahlen konnte, ohne jedoch die Quittung dafür zu bekommen.

Die letzten Nächte hat der Waffenspezialist sehr schlecht geschlafen. Immer wieder quälen ihn sonderbare Albträume.
Oft träumt er, dass er von irgendeinem unheimlichen Geräusch wach wird und sich dann aufmacht dem geheimnisvollen Ursprung auf die Schliche zu kommen. Immer führt ihn sein nebulöser Weg hinter in verbotenen Bereich hinter der Absperrung, wo er geisterhafte Stimmen auszumachen glaubt.
Ein anderes Mal träumte er von der Eroberung des Raumhafens, wie sie unter selber hohen Verlusten die feindliche PVS solange zurück schlagen, bis beide Seiten sich eingraben und die Gefächte zu einem bitteren Stellungskampf ausufern. Doch dann tauchten plötzlich andere Feinde auf. In schweren schwarzen Rüstungen schreiten sie über das Schlachtfeld, mit glühenden Augen und donnernden Waffen, unter denen Freunde wie Feinde fallen wie die Fliegen. Der Boden ist über und über mit Blut und zerplatzten Körperteilen besudelt, während maschinenartige Hunde die letzten Überlebenden einholen und in Stücke reißen.
Heute ist es wieder der vom Aberglaube der anderen inspirierte Traum jenseits der Absperrung.
Aaron geht einen langen, spärlich beleuchteten, Flur entlang. Doch dieses mal sind es keine Stimmen, sondern ein rythmisches und dunkles Trommeln. Im Sekundentackt erklingt das dumpfe Geräusch und als Aaron am Ende des Flures die zweiflüglige Tür aufstößt, von der die Geräusche auszugehen scheinen, fällt sein blick in eine in rotes Licht getauchte riesige Halle, in dessen mitte eine gigantische messingfarbene Bombe steht.
Bedröhlich schimmert das mit Bolzen zusammengehaltene, gewölbte Monstrum und der Boden unter unter Aarons Füßen vibriert, so dass er das Gefühl bekommt abzuheben. Er will noch etwas sagen, als mit einem ohrenbetäubendem Knall das kesselartige Gebilde explodiert und Aaron nichts mehr als einen grellen weißen Blitz sieht, der ihn verschlingt.

Aaron schreckt auf. Erschrocken keucht er und atmet hektisch ein und aus:
"Es ist eine Bombe! Sie haben eine gewaltige Bombe hier zurück gelassen..." ruft er erschrocken in der Absicht die anderen zu warnen.
Schweiß steht auf seiner Stirn und er hat sich halb aufgerichtet, während sein gerade erst erwachender Geist versucht wieder in die Wirklichkeit vorzudringen. "Nur ein Traum?" fragt er Terwase, welcher neben ihm aufgewacht ist und dessen hellen Augen in seinem dunklen Gesicht verraten, dass diese geöffnet sind und er zu Aaron herüber sieht: "Wahrscheinlich!", flüstert er in die Finsternis.
Aaron erinnert sich, dass sein Freund die Bedeutung von Träumen nicht immer auf die leichte Schulter nimmt.
« Letzte Änderung: 11.06.2013, 17:29:14 von Aaron Reinken »

Sarus Gaut

  • Beiträge: 453
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #12 am: 11.06.2013, 20:00:24 »
Sergeant Gaut nickt dem Befehlshaber zu, als er den Datapad entgegen nimmt. Mit schnellen Bewegungen und Gesten verschafft er sich einen Überblick über die Karte, um etwaige Fragen zu formulieren. Doch er war sich bewusst, dass es nicht auf die Antworten jetzt ankam, sondern auf die Entscheidungen im Feld.
Er salutiert kurz, als sie das Büro verlassen und antwortet dann, als die Frage der Junior-Kommissarin kommt: "Ich stimme Ihnen zu. Die Tankstelle wird unser Primärziel. Dabei umgehen wir das südliche unbekannte Gebiet, klären es nur im Notfall auf, oder wenn wir uns länger bei der Tankstelle eingraben müssen, um etwaige Ausweichkorridore zu identifizieren. Von dort aus starten wir ein bis zwei Patrouillen zum einen auf die Anhöhe nordöstlich und anschließend in Richtung der Stadt Chevon. Erst wenn die Feindstärke abschätzbar ist, werden wir auf die Farm vorrücken und diese entsprechend den Aufträgen aufklären."
Noch einmal blickt der Sergeant auf das Datapad: "Von dem Minenkomplex sollten wir uns vorerst fern halten. Wir identifizieren der Route des Versorgungskonvois und können diesen im Zweifel aufhalten oder verzögern."
Sofern er Zustimmung von der Junior-Kommissarin erhält, gibt er der Sergeant ihr den Auftrag, die Männer in der Unterkunft zusammen rufen zu lassen.

Luther Engelsnot

  • Administrator
  • Beiträge: 24591
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #13 am: 11.06.2013, 23:44:41 »
Die Junior-Kommissarin stimmt mit einem Nicken zu und beide begeben sich auf den Weg zum Lager ihres Trupps. Auf dem Weg dorthin sehen sie etliche andere Trupps, die ebenfalls ihre Leute zusammenrufen, instruieren und ausrüsten. Anscheinend herrscht rege Geschäftigkeit in dem Lager der 5. Kompanie. Es dauert nicht lange, bis sie die Zelte des 53. Trupps erreichen und ihr scheinbar noch ziemlich inaktiven Männer wie Frauen zusammengerufen werden und gemeinsam antreten, um von Xanthippe und Sarus die neuen Befehle zu erhalten.
Leite:
Coriolis: 1001 Sterne zwischen der Finsternis

Sarus Gaut

  • Beiträge: 453
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Sense des Imperators
« Antwort #14 am: 12.06.2013, 00:05:31 »
Als die Männer und Frauen des 53. Trupps angetreten sind, sieht man zum Teil auch einige neue Gesichter. Kurz nach Junior-Kommissarin von Hindenburg und Sergeant Gaut betritt ein neuer Soldat das Zelt, reicht dem Sergeant einige Unterlagen und reiht sich bei den Männern und Frauen des Trupps ein.
"Wie durch die allgemeine Aufregung im Lager festzustellen: Es geht wieder los." Kurz wartet der Sergeant, blickt seine Truppe an. "Allerdings wird es nicht direkt auf den Feind zugehen, wie manche von uns das vielleicht gehofft haben. Primäre Aufgabe unseres Trupps wird die Aufklärung vereinzelter Gebiete, Patrouille und Störaktionen gegen den Feind sein. Unweit von hier gelegen sind wichtige Versorgungspunkte, die unseren Truppen entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen, die für das weitere Gelingen der Operation von großem Wert sind."
Kurz lässt der Sergeant die Worte sacken, um welche Art von Aufgabe es sich handelt, wohl wissend die Information verschweigend, dass die Ressourcen für den weiteren Verlauf der Kampagne knapp zu werden drohen.
"Wir müssen die Chimäre bereit machen und die von uns angeforderte Ausrüstung in Empfang nehmen." Kurz blättert der Sergeant in den ihm gereichten Papieren. Seine Miene verzieht sich kurz, schlechte Nachrichten augenscheinlich. Er blickt zu dem Mann, der ihm die Unterlagen gebracht hat: "Ist das ihr ernst, Soldat Reing?" "Ich befürchte es, Sergeant. Selbst meine Kontakte konnten nichts daran ändern."
Ein kurzer resignierter Blick von Gaut zu seinen Männern verheißt nichts gutes.
"Die Versorgungseinheit befiehlt unserem Trupp, Ausrüstung wieder an entsprechender Stelle abzugeben. Unsere Standard-Ausrüstung wird reduziert aufgrund von Einsparungen und notwendigen Zuteilungen."
Der Sergeant faltet das Papier zusammen.
"Noch Fragen?"

  • Drucken