Archiv > Light and Shadow, Night and Day

Erwacht in den Schatten

(1/18) > >>

Oracul:
Ihr öffnet langsam Eure Augen. Ihr seht dicke, schwarze Stäbe vor euch. Eine von der Decke hängende Laterne mit unruhig flackernder Kerze im Innern, welche in der mitte des finsteren Raumes hängt, ist das einzige Licht in Eurer Dunkelheit. Man hat euch gefangen genommen... Doch euer Häscher scheint noch etwas mit euch vorzuhaben, denn man hat euch scheinbar nicht Eures Habes beraubt. Die Kälte des feuchten Steinbodens (und auch das kurzzeitige stechen kleiner loser Kiesel auf euren bloßen Körperstellen)   ist nur zu gut fühlbar. Wie lange ihr hier seid, wisst ihr nicht.

Barek:
Barek wacht mit einem ziemlich Brummschädel endlich auf. Er hatte einiges getrunken, hielt aber normalerweise auch viel aus. Irgendjemand schien ihm etwas ins Bier gemischt zu haben, während er mal kurz pinkeln war. Vielleicht die Gestalten in der dunklen Tavernenecke? Es war spät am Abend und man hätte ihm problemlos unauffällig etwas ins Bier mischen können. Womöglich ein Gift, das man nicht so leicht schmeckt? Aber das alles ist momentan nur Spekulation.

Erst steht Barek von dem ungemütlichen Boden auf und fühlt erst einmal, ob er wirklich alles an Ausrüstung hat, vor allem eben auch sein Geld. Seltsam, es scheint noch alles an Ort und Stelle zu sein. Was soll das? Barek hofft, dass er irgendwann eine Antwort darauf finden wird, warum man nicht all sein Hab und Gut weggenommen hat, damit er weniger gefährlich ist. Dann geht er aber auch schon auf die drei anderen Personen ein. Zwei vom kleinen Volk und eine Elfe. Warum ist er gerade mit solchen Wesen hier eingesperrt worden? Ob ihnen zu trauen ist? Ob sie nur scheinbar Mitgefangene sind?

Grimmig schaut Barek alle drei an und sagt zu ihnen in normaler Lautstärke: "Seid Ihr wirklich Gefangene wie ich oder soll es nur den Anschein erwecken, als ob ihr welche seid? Erzählt mir etwas über Euch. Ich bin jedenfalls nicht dumm und lasse mich reinlegen. Sprecht schnell und vor allem wahr!"

Irgendeine Waffe zieht Barek noch nicht. Es war nicht völlig unmöglich, dass es einfach nur Mitgefangene waren. Wenn dem so ist, wäre eine Zusammenarbeit gegen ihre Entführer sicherlich nicht schlecht. Es wäre nur für Barek von Vorteil, auch wenn er lieber mit Menschen zusammengearbeitet hätte als mit solchen Rassen. Doch ein bisschen Paranoia war bei Barek nicht von der Hand zu weisen wegen der momentanen Situation. Eine paranoide Art, die er nicht so leicht abstellen konnte.

Lemiro Grünflasch:
Wie wunderschön kann doch das Leben sein!

Lemiro streckt seine Füße und gähnt lauthals. Hach, war dieser Schlaf herzhaft und erholsam! Er hat es nun tatsächlich geschafft. Das weiche Gras streichelt seine Hüften, ein sanfter, warmer Wind umspielt sein Gesicht. Anmutig erhebt sich neben ihm eine der vielen wunderschönen Elfenmädchen, welche ihm verspielt die Haare streichelt... Nur um ihn ein sanftes Küsschen auf die Stirn zu geben. Da liegt er also. Auf den warmen Auen des Paradieses.
Unweit plätschert ein Gebirgsbach erhaben durch sein Flussbett. Das Geräusch erweckt die Erinnerung an den Geschmack des klaren, mineralhaltigen Wassers in seinem Magen und als hätte man seine Gedanken gelesen, erhebt sich ein weiteres dieser wunderschönen Geschöpfe neben ihm, nimmt eine güldene Kanne und schreitet königlich Richtung Quelle. Lange blickt Lemiro dieser Frau nach, debil grinsend bemerkt er ihre Kleidung. Nun, um genauer zu sein wohl eher das weitestgehende Fehlen dieser. Er legt den Kopf in den Nacken und dankt insgeheim den Göttern. Tja, so ergeht es nun einmal einem Held! - Klopft er sich gedanklich selbst auf die Schulter. Erstere der lustvollen Dirnen beugt sich nahe über sein Gesicht und lächelt, als ob sie etwas sagen will. "Was ist denn, mein Täubchen?" spricht Lemiro über beide Ohren grinsend. Ihre zarten. zum anbeißen gewölbten Lippen formen Buchstaben. In zarter Handelssprache erklingt :"Gefangene....nur den Anschein...? Erzählt... dumm und lasse mich reinlegen."

Verdutzt über diesen Satz blickt Lemiro weiter in das hübsche Gesicht. Plötzlich macht sich ein dumpfer, pochender Schmerz in seinem Hinterkopf breit und raubt ihm langsam aber sicher die Sicht. Er schüttelt energisch den Kopf, denn auf keinen Fall will er den Blick auf diesen Garten Eden mit seinen Einwohnerinnen verlieren, außerdem kommt doch gleich sein Getränk! Milchig verschwimmt die Welt hinter seinen Augen. Der Kopf scheint ihm von den Schultern zu bersten. Vor Pein greift er sich an die Stirn und krümmt sich auf dem weichen Gras... Moment, so fühlt sich doch kein Gras an! Ab gesehen davon, weich und warm ist hier auch nichts! Vor Verwirrung und durch die Schmerzen gen Grund gedrückt versucht Lemiro sich verzweifelnd am Boden - dem Gras und den Erlebnissen von gerade eben fest zu krallen. Doch außer Staub und scharfen Steinchen bekommen seine Finger nichts zu greifen. "Gnaah..." stöhnt er lauthals und tastet seinen Körper instinktiv langsam ab. Noch immer wagen es seine Augen nicht, ihm den Blick auf die tatsächliche Szenerie zu geben. Zugegebenermaßen das ist jetzt nicht das erste Mal, dass Lemiro irgendwo aufwacht und sich in erster Linie überhaupt nicht mehr auskennt. Daher und durch den ein oder anderen Zwischenfall in seiner jüngsten Vergangenheit fasst er - immer noch nahezu blind vor Schmerzen - an den Griff seines Schwertes. Ok, das befindet sich noch immer da, wo es sein sollte... Aber.. Wo bei den neun Ebenen der Hölle bin ich ? Verflucht! Er versucht sich aufzurichten, stemmt dazu sein linkes Knie in den Stein und stützt sich auf das Rechte. Dabei bemerkt er, dass sein Rucksack sich nur mit einem Riemen an seinem Arm befindet, wodurch er dank der Aufwärtsbewegung zur Seite rutscht und mit einem dumpfen Geräusch am Boden landet. Mit der Hand, welche sich gerade noch am Griff des Schwertes befand, schützt er nun seine Augen, denn er hat beschlossen sich gegen seine Augen zur Wehr zu setzen. Immerhin hat er hier drinnen das sagen! Also zwingt er sich, langsam die Lider zu öffnen... Eine Lichtquelle blendet ihn kurzzeitig verstärkt durch die Nachwirkungen seiner erheblichen Kopfschmerzen doch durch eben jene Handbewegung kann er den hellen Fleck weitestgehend isolieren um sich einigermaßen ein Bild über den Ort zu machen, welcher sich vor ihm erstreckt. Sind das Gitterstäbe ? Bin ich eingesperrt ...? Moment. Wer ist das ? Sein trüber Blick wandert über die anderen Gestalten, die scheinbar sein Schicksal teilen. Ein Gnom und eine Elfe liegen neben ihm im Raum. Ok, soweit so gut... Und was ist das ? Neben ihm scheint ein großer, hochgewachsener Mensch zu stehen. Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass es nicht nur eine imposante Gestalt ist, eben jener Hüne ist auch noch bis an die Zähne bewaffnet!

"Ehh.... Täubchen?" Entfährt es zitternd den völlig desorientierten Lemiro, welchen just in diesem Moment gehörig die Angst im Nacken packt.

Caladrel Vesserin:
"Wassn dassier fürn Krach?"

Stöhnend greift sich Caladrel an ihren Kopf, der sich so anfühlt, als hätte sie mit einem Zwergen ein Wetttrinken veranstaltet. Nur dass sie so etwas nie tun würde, weil sie sich lieber an ihren Sinneseindrücken berauscht statt sich dem schnellen Vergessen hinzugeben, mit dem gewisse Getränke und andere Drogen locken. Vielleicht ist sie ja hingefallen und hat sich den Kopf angeschlagen oder ist in Tagträumen versunken gegen ein hartes Hindernis gelaufen. Oder sie ... in diesem Moment erreichen die Worte der Leute in ihrer Nähe ihr angeschwollenes Gehirn. Gefangene? Warum sollte sie jemand für eine Gefangene halten?

Caladrel öffnet ihre Augen, nur einen Spalt weit, um ihren schmerzenden Schädel nicht mit grellem Tageslicht zu foltern. Zu ihrer Überraschung ist es um sie herum ziemlich dunkel, der Raum, in dem sie sich aufhält, wird nur von Kerzenlicht erleuchtet, so dass sie ohne die Dämmersicht, die ihrem Volk gegeben ist, die Gitterstäbe vielleicht gar nicht erkennen würde, die ...

Moment mal! Gitterstäbe? Ruckartig setzt Caladrel auf und quittiert die Schmerzexplosion in ihrem Kopf mit einem weiteren Stöhnen. Plötzlich machen die Worte des großgewachsenen, grimmig dreinschauenden Menschen vor ihr viel mehr Sinn als noch vor wenigen Sekunden. Unwillkürlich versucht sie zurückzuweichen, doch versagen ihre Beine ihr den Dienst. Wenigstens ihre Zunge funktioniert wieder normal.

"Ich glaube nicht, dass Ihr Euch Sorgen machen müsst. Selbst wenn Ihr so dumm wäret, wie ich mich gerade fühle, sähe ich mich kaum in der Lage, euch in irgendeiner Form hereinzulegen. Und unsern beiden Mitinsassen", ihr Blick huscht zwischen dem Halbling und dem Gnom hin und her, "scheint es auch nicht viel besser zu gehen. Hat jemand eine Ahnung, wie wir hierhergekommen sind? Und wäret Ihr wohl so freundlich, mir auf die Beine zu helfen?"

Die letzten Worte sind wieder an den Hünen vor ihr gerichtet.

Wilbur Goldhämmerer:
Wilbur öffnet langsam die Augen. Was ist bloß los hier? Nach und nach hört er verschiedene Stimmen, dann öffnet er die Augen und sieht nur das dämmrige Licht. Langsam setzt er sich hin und dann schaut er sich die Anwesenden an.

"Gefangene?", murmelt er. "Was soll das denn heißen?"

Zum Glück stellt er fest, dass seine Ausrüstung noch da ist. Dann macht er sich auf, schreitet die zelle ab, um deren Größe festzustellen. Danach schaut er sich die Tür und das Schloss an. Vorsichtig versucht er die Tür aufzustoßen. dann setzt er sich hin und beginnt zu grübeln.

"Schade, das wird wohl so nicht klappen."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln