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Autor Thema: Die Geschichte wiederholt sich  (Gelesen 66976 mal)

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Der Flüstermann

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #345 am: 02.06.2014, 18:06:54 »
Unter der Erde begraben - Runde 4

Wie zur Hölle bekämpfte man einen Haufen aggressiven Schrott? Shiver berührte kurz seine schmerzenden Verbrennungen. Das würde wieder hässliche Narben geben, wenn er es nicht mit einem Trank behandelte. Was für ein beschissener Tag und dann noch dieser Durst. Die Hitze machte es nicht besser, das kahle Narbengesicht fühlte sich, als würde er durch die Hitze, die Verbrennungen, durch die verdammten Rauch innerlich verdorren.
 
Sein Blick viel wieder auf die Masse, die seine Gefährten niederwalzte. Hatte diese Masse erst die Form dreier Wesen angenommen und war dann wieder zu einer Masse geworden? Der Kampf ging verdammt schnell, Shiver war so müde, dass er Probleme damit hatte, alle Einzelheiten aufzunehmen. Er sah, dass seine Gefährten wie auch er selbst verwundet waren. Er sah, dass sogar die Perle verwundet wurde. Es machte ihn wütend, aber eine solche Masse konnte man nicht entwaffnen, einer solche Masse konnte man die Augen eindrücken oder Sand in eben jene werfen. Wie bekämpfte man so eine Masse aus Schrott? Mit Feuer? Mit einem großem Knüppel? Zumindest nicht mit einem Rasiermesser. Er hatte keine Waffen, die von Nutzen waren. Dieses Wesen konnte man nicht provozieren, nicht wie einen Menschen austricksen und verwirren. Shiver hatte immer nur gegen Menschen gekämpft, ausgenommen McKinkais Blechbüchse. War hierfür die Vorbereitung gewesen?

Shiver sprang vor und versuchte nach Maguerites Hand zu greifen. Er musste sie hinter sich bringen. Erst dann würde er nach dem Wesen schlagen. Er hatte keine andere Waffe. Das Rasiermesser musste reichen, es half nichts.

Carl wollte schon aufatmen, als eine neue Gefahr sich nährte: ein Haufen spitzer Kleinteile, der sich von allein bewegte. Carl zog sich so schnell er konnte aus der Masse zurück. Seine Verletzungen waren nicht allzu ernst, darum würde er sich also wenn überhaupt später kümmern.
"Ich empfehle größtmöglichen Abstand von dem Schrott zu nehmen. Nicht nur, da von der Masse selbst eine Gefahr ausgeht, ich gedenke auch zu testen, wie sie sich verhält, wenn ich eines meiner Wurfgeschosse anwende.", rief er seinen Kampfgefährten zu und begann in seinem Mantel nach einer Bombe zu wühlen, bereit sie sofort zu werfen, wenn genügend Verbündete außer Reichweite waren.


Erschrocken sog Maguerite Lut ein als sie von Schrauben, Rädchen und anderem metallischen Kleinkram getroffen wurde. Sie war zusehr mit Adrenalin vollgepumpt, alsdass sie den Schmerz ihrer Verletzungen wirklich mitbekommen würde. So schnell es ging versuchte sie von dem Haufen Schrott wegzukommen.

Kaum sackte der Maschinenmann, zerschmettert von Simons kraftvollem, von Irrnebelmagie unterstützten Streich, zu Boden, tauchte eine andere Gefahr auf, die den jungen Sondergardist zunächst irritierte. Ein Haufen sich bewegender Schrott? Doch dann fielen ihm einige Geschichten ein, die er bei seinen Nebelbrüdern gehört hatte. Es wurde erzählt, dass einige Mechomaniker und Erfinder es geschafft hatten, selbst Schrott mehr oder weniger Leben einzuhauchen. Es war ein nicht ungefährlicher Prozess, der Weltenmagie einschloss, und durch den ein Wesen entstand, das an die bestimmten Metallteile gebunden war und dabei die Form einer Masse annehmen oder die eines Humanoiden annehmen konnte. War dies hier so ein "Wesen"? Es würde sich wohl zeigen, obwohl er sich beinahe sicher war, dass diese Maschine wirklich ihre Gestalt wechseln konnte. Und dass Magie im Spiel war, kein Zweifel, zumindest würde es sonst jedwede Logik verbieten, dass die einzelnen, losen Teile sich als Ganzes bewegen konnten. Derzeit sah Simon keine effektive Möglichkeit, den Haufen Schrott anzugreifen, ohne dabei diejenigen zu verletzen, die dieser begraben hatte.
"Gebt Acht, das Ding ist mehr als es scheint!", warnte er die anderen. "Ich fürchte, es kann seine Gestalt ändern!"
Dabei wagte er sich näher heran und hob achtsam seinen Säbel. Gegenüber den losen Metallteile hätte seine Waffe vermutlich wenig Durchschlagkraft, doch wenn er Recht behielt, würde sich der Haufen vielleicht schon sofort eine andere Form annehmen... Und dann war Simon bereit, diese zu durchbohren.

Mit gezogenem Rapier tauchte der Schurke in das vom Rauch verhüllte Kampfspektakel ein. Er erreichte seine Kameraden und erkannte, was aus den fremden, verhüllten Kriegern geworden war. Doch er gab sich nicht dem Schock hin und zwang seine Sinne weiter zur Konzentration. Anstatt mit der Klinge nach der Maße zu schlagen, versuchte er diese mit einer gezielten Finte so abzulenken, dass der Glatzkopf Shiver freies Spiel hatte.

Wofhard rückte einen Schritt zurück, als die Massen an Schrott auf ihn zukamen. Sein Schwert beschrieb einen Bogen durch die Luft aber die Klinge traf in einem ungünstigen Winkel auf eines der Metallstücke und wurde abgelenkt.

Als ob die Warnung des Sondergardisten einen Schalter umgelegt hätte, fing die Masse augenblicklich an sich an einen Punkt in dem Raum zu sammeln. Der Schrott erinnerte für einen Moment an fließendes Wasser, nur das es sich nicht an die physischen Gesetze der Welt hielt. Unaufhaltsam bewegten sich die Kleinteile vorwärts, bis sie sich auftürmten und einen Berg bildeten. Dann fingen die Teile an sich zu drehen und sich zusammenzufügen. Als ob sie einem einstudierten Tanz oder einem Bauplan folgen würden. Einige Teile kletterten an die Seite des Berges, andere hoben ihn an und bildeten zwei Beine. Innerhalb von nur wenigen Sekunden hatte sich eine grob humanoide Gestalt gebildet, die über drei Meter groß sein musste und die Gruppe überschattete. Am Ende ihrer "Arme" befanden sich scharfe Metallteile, die an Klauen erinnerten. Ein alter Lederfetzen lag wie eine Kapuze um den Kopf der Kreatur und aus ihrem Inneren leuchtete es bedrohlich rot.

Nachdem der Golem schließlich seine wahre Form angenommen hatte, hieb Simon mit aller Kraft auf ihn ein, was eine tiefe Kerbe in den Körper schlug. Funken sprühten, als der Stahl der Waffe auf das Metall des Golems traf.

Der Flüstermann

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« Antwort #346 am: 06.06.2014, 18:45:31 »
Unter der Erde begraben - Runde 5

Durch die fehlgeleitete Granate wurde Aether schwer verwundet. Noch bevor er seinen Rapier erneut gegen die aus Metall neugeformte Kreatur führen hätte können, musste er sich eingestehen, dass er schleunigst Hilfe brauchte, wenn er den Augenblick überleben wollte. So nutzte er einen Moment der Ablenkung und duckte sich unter dem riesigen Arm des Golems hinweg, bevor er davon stieß und erst am Ende des Raumes gegen die Wand gelehnt stehen blieb. Er keuchte und betrachtete das Blut an seinen Händen. Seine Gedanken rasten. Er brauchte einen dieser Tränke. So schnell er konnte!

Schnell versuchte Maguerite in eine gute Schussposition zu kommen. Doch ob es das verbrannte Fleisch war was ihr in die Nase stieg oder etwas anderes ihre Konzentration war am Boden und ihr Schuss ging weit fehl.

Es half alles nichts. Er musste einen Trank nehmen. Shiver konnte nur den Kopf schütteln. Er war so gut durch diesen Mist gekommen und dann warf Carl seine Bombe mitten auf sie. Shiver knirschte wütend mit den Zähnen. Der Idiot war nicht mehr ganz bei Trost seit Samual das Leben verloren hatte. Shiver hielt inne. Vielleicht war es auch vorher nicht gewesen.

Keine Zeit zum Nachdenken. Schnell zog Shiver den Schädel ein und versuchte aus der Reichweite des Ungetüms zu kommen. Sie hatten noch diese wundersamen Tränke dabei und wenn dieses Ungetüm aus Resten des Erdenfluss bediente, warum nicht selbst solche Methoden nutzen? Shiver war das fast alles egal, erstmal wollte er die Schmerzen los werden. Er musste sie loswerden. Brandwunden waren so viel schlimmer als ein Hieb ins Gesicht.

Schnell entfernte sich Shiver mit eingezogenem Schädel aus dem Kampfgetümmel und fing an seiner Tasche mit den Tränken zu nesteln. Nicht ohne Carl ein "Pass doch auf!" zuzubrüllen.

"Entschuldigt bitte, das hätte nicht passieren dürfen...", versuchte Carl seine Kameraden zu beschwichtigen. Ungünstigerweise hatte sein Fehlwurf die Situation der Gruppe noch weiter verschlechtert. Er würde nun seine Taktik ändern und während er über Alternativen zur Wurfbombe nachdachte, versuchte er den Lauf seine Pistole möglichst effektiv in Richtung der Schrottmasse zu entleeren.

Da Simon sah, dass sein kraftvoller Angriff gegen die sich zusammengefundene Schrottmasse sehr erfolgreich gewesen war, versuchte er es auf die gleiche Weise noch einmal. Wieder legte er alle Kraft in seinen Angriff und schlug mit seinem Säbel auf das große Ungetüm ein. Denn auch wenn er selbst verwundet war und die Strapazen des Tages und der vergangenen Tage in seinen Gliedern steckten, gedachte der Sondergardist nicht, sich nun zurückzuziehen wie die anderen. Wenn es ihm so gelang, das Konstrukt beschäftigt zu halten, während die anderen sich um ihre Verletzungen kümmerten, hätte er sein Ziel erreicht. Vorrangig war für ihn in diesem Moment, seinen Auftrag zu erfüllen und die übrigen Mitglieder der Expedition zu beschützen.

Nach einem weiteren erfolgreichen Angriff Simons, der den aus Schrott zusammengebauten Golem langsam aber sicher auseinander nahm, kam Bewegung in die von Weltenmagie erschaffene Kreatur. Der Vorgang der Umwandlung war abgeschlossen und als Reaktion auf die zerstörerische Kraft des Sondergardisten, griff der Golem nun seinerseits an. Eine klobige Faust, an dessen Ende sich gefährlicher Schrott gesammelt hatte - lange, abgebrochene Rohre, Scherben und scharfe Metallteile - traf die Schulter Simons mit voller Wucht. Die Teile bohrten sich tief in sein Fleisch und hinterließen die Kleidung blutgetränkt. Mehr Glück hatte da Wolfhard, der dem anderen Angriff der Kreatur ausweichen konnte. Der Golem drehte sich um sich selbst und hieb auf die Stelle, an der Wolfhard gerade noch gestanden hatte. Der Boden zerbrach unter der Wucht des Aufschlages.

Der Flüstermann

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« Antwort #347 am: 11.06.2014, 22:25:19 »
Unter der Erde begraben - Runde 6

Die Schmerzen der fehlgeleiteten Granate gruben sich immer tiefer in das Bewusstsein des Schurken. Zitternd griff er nach hinten und zu dem Trank, welcher außen an seinem Rucksack befestigt war. Seine Beine schwankten und lediglich dem Adrenalin und der dadurch gestählten Willenskraft Aethers war es zu schulden, dass er sein Gleichgewicht nicht verlor. Hastig entkorkte er den milchigen Trank und kippte dessen Inhalt mit einem Zug hinunter. Ruckartig ließ er die leere Flasche zu Boden fallen, als ihn kurzzeitig Krämpfe durchzogen und ein Großteil der offenen Wunden sich binnen weniger Augenblicke schlossen. Er fühlte sich sofort besser und er fand erneut sicheren Stand.

i]"Du hättest niemals hierher kommen dürfen."[/i], wiederholte Maguerite innerlich als sie zuschauen muss wie sich jeder nach und nach zurück zieht und diese Maschine immer noch stand. Sie geriet immer mehr in Panik, was man auch deutlich an ihren Schusskünsten festmachen konnte.

Shiver hatte sich hinter Carl gestellt. Es war die beste Position, die ihm einfiel. Hier könnte er ihn nicht aus Versehen erschießen oder mit einer Bombe bewerfen. Hier konnte er für einen Moment durchpusten und seine Kräfte sammeln, einen dieser heilenden Wundertränke zu sich nehmen, die die Wunden schlossen.

Doch Shiver genoss das Nachlassen der Schmerzen nicht. Er konnte es nicht. Er hätte nicht einmal daran denken können. Er sah wie das Wesen mit voller Kraft Simon schwer verwundete und ein anderer Schlag den Boden brechen ließ als wäre es brüchiges Gebäck.
"Schlag mit voller Kraft zu. Mit voller Kraft!", brüllte Shiver. "Hook, komm aus'ser Linie!"
Shiver warf die leere Phiole achtlos zur Seite, während der Inhalt seine schweren Verbrennungen wundersam linderte. Er setzte einen Fuß nach hinten. Er würde das Wesen mit voller Kraft angreifen müssen.

Wolfhard sah auch, wie Simon in Bedrängnis geriet. Da seine durch den Irrnebel gesteigerten Kräfte in diesem Kampf unverzichtbar waren, versuchte Wolfhard die Bestie aus Schrott und Scherben auf sich aufmerksam zu machen, sodass Simon sich für den Moment in Sicherheit bringen konnte.
Wütend schlug er mit dem Duellschwert und Kurzschwert mit voller Kraft zu, in der Hoffnung diesem Haufen etwas zufügen zu können, was ihm schadet.

Die Schläge zeigten Wirkung, allerdings weniger als gedacht. Die Kraft die in den beiden Hieben steckte, hätte einen Menschen niederstrecken können aber dieses Monstrum zeigte sich unbeeindruckt. Eines der Schwerter hinterließ eine tiefe Furche in der Masse an Schrott aber das andere wurde durch eine hervorstehende Metallplatte einfach abgelenkt.

Simon stolperte unterdessen von dem Schrottgolem fort, benommen vom Schmerz. Die abgebrochenen, spitzen Stücke hatten eine brennend-beißende und zudem tiefe Wunde an seiner Schulter hinterlassen - mit einer Wucht, die ihm den Eindruck gab, dass seine Schulter innerlich selbst nur noch aus Trümmern bestand. Zumindest fühlte es sich in diesem Moment (noch) so an. Der junge Sondergardist spürte, dass er nahe daran war, bewusstlos zu werden. Noch so einen Schlag hätte er vermutlich nicht überlebt, und wenn doch, nur mit Glück. So bleibt nur, sich erst einmal zurückzuziehen und den anderen für einen Moment den Weg freizumachen, so wie Shiver es ihm zugerufen hatte, denn lebensmüde war Simon nicht. Er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen. Hauptmann Flare wartete auf seinen Bericht.

Auch wenn es schon einige Treffer hatte einstecken müssen, schien das Konstrukt auf keinste Weise nachzugeben. Da es nur aus Schrott zu bestehen schien, war auch schwer zu erkennen, ob die tiefen Furchen und Schnitte, die sich in der jetzt festen Masse gebildet hatten, überhaupt den gewünschten Effekt wie bei einem lebenden Organismus hatten. Konnte es überhaupt seinen "Verletzungen" erliegen? Zumindest schien nichts auf eine bestimmte Bauweise oder wichtige Teile hinzuweisen, die der Masse die Bewegung und den Angriff ermöglichte. Als Antwort auf die Angriffe, wandte es sich jetzt vollständig Wolfhard zu. Dem ersten Schlag konnte er noch ausweichen aber der zweite Hieb traf ihn hart an die Brust.

Der Flüstermann

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« Antwort #348 am: 24.06.2014, 05:10:59 »
Unter der Erde begraben - Runde 7

Simon nutzte unterdessen die wenigen Sekunden, die er außer Reichweite des Schrottkolosses verbrachte, um den letzten Heiltrank zu trinken, den er bei sich hatte. Als die Flüssigkeit seine Kehle hinunterrann, spürte er schon, wie sich die magische Wirkung des Gebräus wie eine warme Welle in seinem Körper ausbreitete. Sowohl ältere Wunden als auch die neue, die der Golem ihm gerade eben beigebracht hatte, begannen, sich etwas zu schließen. Es war ein seltsames und zugleich wohltuendes Gefühl, obwohl es Simon dadurch nur ein wenig besser ging. Er war noch immer nicht unerheblich stark verletzt.

Entschlossen strich Aether mit dem Handrücken über seinen Mund, bevor er die leere Flasche einfach achtlos zu Boden fallen lies. Der Schurke hatte während seines taktischen Rückzuges bemerkt, wie sich das Ungetüm umgedreht hatte und ihm nun den Rücken zu wandte. Er realisierte seine Chance, griff mit der nun freien Rechten nach seinem Rapier und stürmte los, bevor er die Waffe noch zur Gänze aus dem Gürtel gezogen hatte. Den Schwung dieser Bewegung nutzend, sprang er den letzten Meter nach vorne und Stach direkt in die Hinterseite des Metallwesens. Er war sich nicht sicher, ob er mit dieser Waffe wirklich Schaden an solch einem Wesen anrichten konnte, doch war ihm dies in jenem Augenblick einerlei. Er wollte seinen Gefährten beistehen... Koste es was es wolle. Und sei es nur, indem er den Golem mit seiner Attacke verspottete.

Doch der harte Metallschrott wehrte den Angriff problemlos ab. Die Klinge traf auf eine große Schraubenmutter und wurde einfach abgelenkt.

Maguerite fackelte nicht lange, als sie eine Chance sah einen gezielten Schuss auf den Golem abzugeben. Im letzten Moment hob dieser aber einen Arm um einen Schlag in Wolfhards Richtung abzugeben und die Kugel prallte vollkommen effektlos an seiner Schulter ab.

Nahkampf schien die beste Option, da Carl seine Gefährten nicht weiter mit Bomben in Gefahr bringen wollte und keine Zeit hatte nach jedem Schuss seine Pistole nachzuladen. Aber in seinem jetzigen Zustand würde er keine große Hilfe sein, also griff er zu einem Hilfmittel, dass er schon zu Beginn der Reise vorbereitet und für einen Moment wie diesen aufgespart hatte. Er trank das Mutagen in einem Zug aus und bemerkte sofort die Veränderungen. Seine Muskeln schwollen an und Adern traten hervor, während Carl versuchte die Krämpfe zu unterdrücken, die mit der Verwandlung einhergingen. Als er sich wieder unter Kontrolle hatte trat er an die Monstrosität heran und zog seinen Dolch.


Auch wenn der Kampf aussichtslos und die Panzerung des Golems unüberwindbar zu sein schien, gaben Wolfhard und Shiver nicht auf. Obwohl sich die beiden nicht leiden konnten, hatten sie doch das gleiche Ziel und beide wollten diesen Kampf zumindest lebend hinter sich bringen. Während Shiver also ein weiteres mal sein riesiges Rasiermesser zückte und damit leider erfolglos über die wogende Masse an metallischen Teilen schabte, nutzte Wolfhard die Gelegenheit und hieb mit seinen beiden Waffen ebenfalls in die Richtung ihres Gegners. Eines der Schwerter grub sich in die Masse, schien aber keinen wirklichen Schaden angerichtet zu haben. Trotzdem wandte die Kreatur seine volle Aufmerksamkeit nun Wolfhard zu...
Der Golem zögerte keine Sekunde und rammte Wolfhard seine Faust in die Brust. Ungestüme Kraft und hunderte Kilo Metallschrott pressten Luft aus dem Kopfgeldjäger heraus. Wäre die sich ständig bewegende Masse nicht so laut, hätte man vermutlich mehr als eine Rippe brechen hören. Der Mann spuckte Blut und wurde durch die Wucht einige Zentimeter nach hinten auf den Boden geschleudert. Sofort setzte der Golem nach und setze dem ganzen mit einem weiteren Hieb ein Ende. Die schartigen und rostigen Metallklingen der rechten Faust des Golems gruben sich tief in die Eingeweide des Kopfgeldjägers. Leblos blieb er am Boden liegen, der langsam durch die sich verbreitende Blutlache rot gefärbt wurde. Vollkommen emotionslos, wie es nur eine Maschine sein konnte, die für Tod und Zerstörung erschaffen wurde, wandte sich der Golem unheilvoll wieder der Gruppe zu.

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« Antwort #349 am: 27.06.2014, 02:41:08 »
Unter der Erde begraben - Runde 8

Die Situation wurde immer schwieriger. Mr. Black hatte wahrscheinlich recht gehabt als er sie auf die Gefahren hingewiesen hatte. Doch das Glänzen des Geldes hatte Maguerite über die Gefahr hinweg getäuscht und nun zahlten sie vielleicht alle dafür den Preis. Was hatte sie nur geritten? Das schlimmste an der Situation war, dass es ihre Gedanken in Angriff nahm und so war ihre Konzentration nicht so hoch, wie sie sein sollte, als sie den Schuß los ließ.

Mit seiner alchemistisch erhöhten Stärke fühlte sich Carl endlich gewappnet dem Golem gegenüber zu treten. Er schlug mit seinem Dolch zu, in der Hoffnung möglichst viel Substanz von der künstlichen Kreatur zu entfernen.

Erbost und von der Tatsache in Rage versetzt, dass der Kopfgeldjäger Wolfhard zu Boden ging, duckte sich Aether zurück und nutzte die so geschaffene, kleine Distanz, um mit der Kraft seiner Beine nach vorne zu schnellen und so seinem nächsten Angriff mehr Gewicht zu verleihen. Er zweifelte an ihrem Vorhaben, dieses Monster aus Stahl und Erdenflussmagie mit normalen Waffen zu besiegen - und seine Gedanken rasten, auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihrem grausamen Schicksal, in diesen längst verschollenen Kavernen zu entgehen!

"Nein!" Dieses einzelne Wort entfuhr Simon, als er sah, wie Wolfhard förmlich zerschmettert wurde und leblos zu Boden sackte. Entsetzen machte sich in ihm breit - nun erst, denn mit etwas körperlichem Abstand zum Kampf, hatte er nun auch Gelegenheit, sich nicht vollends auf den eigenen Tanz mit dem Metallkoloss zu konzentrieren, und dies schaffte Platz für solche Emotionen. Angst und Bedauern, diese zwei Dinge spürte Simon. Bedauern deshalb, weil er sich nicht hätte zurückziehen dürfen, um einen Trank zu trinken. Simons Rückzug konnte dem Mann das Leben gekostet haben. Und Angst deshalb, weil der junge Sondergardist diese Art von Gegner nicht gewohnt war. Seine Mission, sie konnte nun in diesem Augenblick scheitern. Alles, worauf er sich vorbereitet hatte, seinen Lebenszweck, den er gefunden hatte - als Sondergardist Jackals zu dienen, anstatt nur ein Irrnebler zu sein... Alles hing am seidenen Faden. Er selbst war schwer verletzt, seine Weggefährten starben... Erst Samual und nun Wolfhard. Simon hätte dies verhindern können. Simon hatte Hauptmann Flare bereits enttäuscht, mit Sicherheit. Allerdings war es nicht Simons Art, die Flinte ins Korn zu werfen. Er würde bis zum letzten Atemzug versuchen zu retten, was noch zu retten war. Er musste die anderen beschützen - und die Kugel finden. Die Kugel. Die verdammte Kugel. Von plötzlicher, wiederkehrender Entschlossenheit ergriffen, ignorierte Simon den Schmerz in seiner Schulter und drängte wieder vorwärts, mit einem kräftigen, beidhändig geführten Hieb seines Säbels.

Der Hieb schaffte es tatsächlich die Maschine ins taumeln zu bringen. Ein Teil der Masse wurde vom Körper getrennt und blieb reglos am Boden liegen, als hätte er sich nie bewegt.

Wieder und wieder hieb Shiver nach dem Golem und dieses mal bemerkte er, wie sein Rasiermesser mehr als nur an der Oberfläche kratzte. Seine Angriffe hinterließen einige Furchen in der Oberfläche seines Gegners, die sich nicht mehr schlossen.

Der Golem, der jetzt mehr als nur angeschlagen war, fing an etwas zu taumeln. Die Schnelligkeit, mit der sich die wogende Masse an Metallteilen bewegte, nahm deutlich ab. Dadurch wurden einige angegriffene Stellen auch nicht mehr ersetzt. Es war also eindeutig, das der Kampf bald zu Ende war und die Mitglieder der Expedition diesen Kampf überstehen würden. Trotzdem ließ der Golem nicht von dem Vorhaben ab, die Eindringlinge zu vernichten. Wieder hieb er mit seinen Fäusten auf die beiden Männer ein, die seiner Konstruktion Schaden zugefügt hatten. Bei den Schlägen fielen einige Teile der Masse einfach auf den Boden - der Golem fing an ganz einfach zu zerfallen. Doch das bedeutete nicht, das die Schläge weniger stark waren. Sowohl Shiver, als auch Simon wurden hart getroffen.

Der Flüstermann

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« Antwort #350 am: 30.06.2014, 14:54:34 »
Unter der Erde begraben - Runde 9

Aether staunte, als er realisierte, dass ihre Angriffe doch nicht ganz ohne Nutzen waren! Es war offensichtlich: Würden sie weiter diese Schläge und deren Druck aufrecht halten können, hätten sie vielleicht doch noch eine Chance gegen dieses Erdenflussbiest! Beflügelt von dem Gedanken schwang der Schurke erneut den Rapier, zog ihn zurück - drehte sich auf der Stelle ein wenig mit dem Schwung mit und stieß die filigrane Klinge erneut in die Seite des Monsters. Stirb endlich, verdammt stirb!

rneut hart getroffen, spürte Simon, dass ihm die Sinne schwanden. Jede Faser seines Körpers schrie vor Schmerz, doch dies schien im nur noch unwirklich, ganz so, als würde er nicht tatsächlich mehr in seiner Haut stecken. Alles, was er hörte, war, neben dem Klingeln, das die hier im Raum abgefeuerten Schüsse hervorgerufen hatte, sein eigenes Blut, das durch seine Ohren rauschte. Doch dort war es wenigstens an seinem Platz. Anderswo strömte es aus seinem Körper, tränkte warm seine Kleidung und tropfte von ihm herab. Ein letztes, verzweifeltes Mal brachte Simon so viel Kraft auf wie er konnte, doch sein Hieb war, entsprechend seines Zustandes, recht fahrig. Ob er traf oder nicht, nahm er gar nicht mehr richtig war. Sein Säbel glitt ihm aus den Händen und seine Knie gaben nach. Noch bevor der Sondergardist zusammengesackt war und auf den Boden aufschlug, hatte vom Schmerz erlösende Schwärze ihn umfangen.

Alles war ausgespielt, nichts ging mehr. Zwei Kameraden waren tot, einer lag im Sterben. Carl achtete nicht weiter auf Simon. Um ihn würde er sich kümmern, wenn die Gefahr beseitigt war. Der Alchemist hatte zwar nur einen Dolch, wenn er den Golem aber nur einmal richtig erwischte, würde das keinen Unterschied machen. Er wählte also eine vielversprechende Stelle am Gegner aus und versuchte seine Klinge dort zu platzieren.

Mehr und mehr brach Maguerite in Panik aus. Angstschweiß stand ihr auf der Stirn und brannte in ihren Augen. Nichts war ihrer Zielgenauigkeit zu Gute kam.

Tatsächlich fand der Dolch sein Ziel und mithilfe von roher Kraft, bohrte sich die Klinge tief in die Kreatur. Carls Schlag war es, der den angeschlagenen Golem schließlich vernichtete.Die Masse an Kleinteilen hörte auf sich zu bewegen und zu drehen, bis ein absoluter Stillstand erreicht war und der Golem wie eine Statue dastand. Ein letztes mal hob die Mischung aus Maschine und Weltenmagie eine rostige Faust, blieb jedoch im Schwung hängen. Schließlich löste sich alles nacheinander auf - angefangen bei den Fäusten - und bildete eine Flutwelle an mechanischen Einzelteilen, die sich über die Füße und Beine der Gruppe ergoß. Der Golem war nicht mehr und damit war dieser Kampf geschlagen. Wolfhard hatte sein Leben verloren und Simon lag im sterben. Alle waren verletzt aber sie hatten doch gewonnen.



Kampfende

Marguerite Moulin

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« Antwort #351 am: 02.07.2014, 15:41:13 »
Maguerite versuchte sich den Schweiß aus den Augen zu wischen, nur um festzustellen, dass ihr Arm auch mit Schweiß bedeckt war. Als die Hitze des Kampfes nachließ, merkte sie wie sie fröstelte. Sie wusste nicht genau, ob es von der Kälte kam, da sie sich gerade unter der Erde befanden, oder ob es einfach Angstschweiß war. Doch im Moment gab es wichtigeres als sich darüber Gedanken zu machen.

Schnell rannte sie zu Simon und kniete sich neben ihm nieder. So gut es ging versuchte sie die Blutungen von Simon zu versorgen.[1] Aber Maguerite hatte nur wenig Ahnung davon, wie man schwere Wunden versorgen sollte. Sie hatte schon öfter gehört, dass Druck auszuüben das Richtige sei, doch Simon blutete immer weiter. "Carl die Spritze.", forderte sie den Alchemisten auf, während sie sorgenerfüllt aus Simon herabschaute.
 1. Heal: 10, nicht stabilisiert
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Aether Shanty

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« Antwort #352 am: 02.07.2014, 19:30:11 »
Sie hatten es geschafft... Doch zu welchem Preis?

Völlig erschöpft ließ er den zerkratzen, schartigen Rapier sinken und die Schultern hängen, während sein Atem schwer arbeitete und sein resignierender Blick die Situation erfasste. Wie, als würde die Zeit unendlich langsamer verrinnen, sah er die schöne Maguerite zu dem zu Boden gegangenen Simon hasten.

Wolfhard war tot. Aether musste ihn nicht genauer untersuchen, um festzustellen, dass das Leben aus seinem zerschmetterten Körper entwichen war. Die Bestie hatte den Kopfgeldjäger mit nur einem vernichtenden Schlag umgebracht. Obwohl Aether wusste, dass jeder Einzelne von ihnen hier und jetzt den Tod finden hätte können und er wahrlich Glück hatte, noch unter den Lebenden zu weilen, blieb er weiter erstarrt von der schonungslosen Kälte dieses Augenblicks. Er trauerte um die Gefallenen.
Es gab für ihn keinen Zweifel, dass diese Wesen es auch waren, welche Samual auf dem Gewissen hatten... Und nun eben Wolfhard. Verdammt...! Simons Zustand war kritisch, er hatte das Bewusstsein verloren. Seit sie diese verfluchten Ruinen gefunden hatten fielen sie wie die Fliegen!

Die Kugel... Und raus aus diesem Dschungel. Das war das Einzige, was noch zählte. Nur so würden sie wieder heil in Middlesteel ankommen. Simon! Seine Gedanken überschlugen sich und er zwang seine Muskeln zur Bewegung. Er ließ den Rapier achtlos fallen und watete so schnell er konnte durch die Überreste des Schrottgolems, hinüber zu dem gefallenen Irrnebler. Er kniete sich ebenfalls neben ihm nieder und begutachtete seine tiefen Verletzungen. Er tat was er konnte, um seinem Gefährten zu helfen, doch er war kein Arzt.[1] Besorgt blickte er sich ebenfalls nach Carl um. Der Alchemist wusste sicherlich, was zu tun war... Verdammt, er musste es einfach wissen!
 1. Heilkunde NULL! Also eine 1.

Carl

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« Antwort #353 am: 03.07.2014, 00:48:26 »
Welche Spritze? Wovon redet die Frau?, dachte Carl während er den Haufen Schrott betrachtete, der nun unbelebt war. Dann erinnerte er sich an das seltsame Gerät, dass sie im Lager der anderen Gruppe gefunden hatten. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass sie dort gewesen waren. Er ließ seinen Dolch fallen und holte die Spritze hervor. Sein Geist war noch leicht vernebelt von der Wirkung seines Mutagens, aber es sollte ausreichen um die Gerätschaft zu bedienen.
Er trat an Simon heran, zog seinen Ärmel nach oben und setzte die Spitze an seine Haut an. Dann betätigte er den Mechanismus in der Hoffnung, dass der Apparat so funktionierte, wie er dachte.[1] Es sah gut aus, die Blutung war fürs Erste gestoppt und das Schlimmste verhindert.
Carl richtete sich auf und sah sich im Raum um. Jetzt, da alle Gefahren beseitigt waren konnte er sich die seltsamen Wesen, von denen die Gruppe angegriffen wurde genauer ansehen.[2]

Etwas anderes drang in Carls Bewusstsein, während sowohl das Adrenalin als auch sein Mutagen nachließen, aber Carl wollte nicht daran denken. Nicht jetzt, nicht hier. Er schob den Gedanken beiseite. Er würde früh genug wiederkommen, spätestens wenn er zuhause in Middlesteel allein das leere Geschäft betrat.
 1. Wenn er es tut: 3 Punkte Heilung für Simon
 2. Wissen (Arkanes): 17
"Chemie ist, wenn es raucht und stinkt. Physik ist, wenn es nie gelingt."

Simon Hook

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« Antwort #354 am: 06.07.2014, 11:03:00 »
Das erste, was auf Simon einströmte, als er wieder zu sich kam, war Schmerz – so enormer Schmerz, dass er beinahe den Eindruck hatte, sein Körper würde in Flammen stehen. Keuchend rang er nach Luft und schlug die Augen auf. Desorientiert versuchte er zu verarbeiten, wo er sich befand und was zuvor geschehen sein mochte – und seinen Sinnen wieder Herr zu werden. Er lag auf dem Boden und blickte zur Decke hinauf. Über ihm war Carl, der sich gerade aufrichtete und von ihm abwandte, aber auch die dem Sondergardisten bekannten Gesichter von Maguerite und Aether, die bei ihm knieten und besorgt zu ihm hinabblickten. Simon schmeckte Blut. Sein eigenes, offenbar, doch er lebte, auch wenn er nicht wusste, ob es nun klug war, sich zu rühren, und ob er überhaupt die Kraft dazu besaß. Seine Gliedmaßen fühlten sich schwer an und sein Brustpanzer, der das Schlimmste wohl hatte abhalten können, war wie ein Gewicht, das ihn hinab in die Tiefe zog. Simon könnte dieses Hindernis vielleicht überwinden und aufstehen oder sich aufsetzen, doch erst einmal musste er sich noch ein wenig an den Schmerz gewöhnen, bevor er sich das zutraute.
Er zwang sich zu einem schiefen Lächeln.
„Sieht es so schlimm aus, wie es sich anfühlt?“, fragte er Aether und Maguerite und merkte selbst, dass sich seine Stimme dabei schwach und kratzig anhörte. „Wie geht es euch?“, interessierte es ihn dann zu wissen, als die Geschehnisse des Kampfes wieder in sein Bewusstsein zurückkehrten. Wolfhard war gefallen... Hoffentlich waren nicht noch weitere Verluste zu beklagen.

Marguerite Moulin

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« Antwort #355 am: 08.07.2014, 19:20:36 »
"Mir geht es ganz gut." erwiderte Maguerite auf die Frage des Irrneblers, während sie auf ihn runter guckte. Ein paar seiner Wunden schienen geschlossen zu sein und auch die Blutungen hatten aufgehört.
"Carl ist in dem Ding noch mehr drinnen?" fragte sie den Alchemisten. Es gab genug, die angeschlagen aussahen, unter anderem auch Maguerite, die erst jetzt merkte wie sich ihre Schnitte und leichten Prellungen zu Wort meldeten: "Kannst du das Ding nochmal benutzen? Simon sieht immer noch wie ein halber Toter aus und ich fühle mich ehrlich gesagt so."
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Aether Shanty

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #356 am: 10.07.2014, 22:59:43 »
Aether hatte beobachtet, wie Carl die mysteriöse Spritze an dem Irrnebler Simon Hook verwendete. Erstaunt stellte er fest, dass die Flüssigkeit in dem Gerät wohl den Tränken glich, welche ihnen der Kopfgeldjäger Wolfhard einst, vor scheinbar so unendlicher Zeit, damals in Middlesteel angeraten hatte, mit einzupacken.
Tatsächlich schlossen sich einige der offensichtlichsten Wunden und wurden binnen weniger Lidschläge zu frischen Narben, als sich das Gewebe, angespornt durch die heilende Kraft des Gemischs, wieder zusammenfügte.

Erleichtert, wenn auch dennoch tief durch die Ereignisse erschüttert, seufzte Aether hörbar auf, als Simon die Augen öffnete und zu ihnen sprach. Er schüttelte grinsend den Kopf, denn es amüsierte ihn auf kuriose Art und Weise, dass der eben noch im Sterben liegende, immer noch schwerst Verletzte ihn fragte, ob es ihm gut ging.

"Mister Hook - machen sie sich keine Sorgen um uns, wir-" plötzlich stockte er und dachte an Wolfhard, dessen Leichnam nicht weit von ihrer Position, zerschmettert zwischen den Maschinenteilen des ebenfalls toten Golems lag. "... Wir sollten hier schleunigst verschwinden." Er senkte den Blick.

"Carl hat dem Monster den Todesstoß versetzt und uns alle damit gerettet. Ihr hattet Glück, Simon... Für den Kopfgeldjäger Wolfhard kam jedoch alle Hilfe zu spät. Es tut mir Leid."

Carl

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« Antwort #357 am: 12.07.2014, 13:07:25 »
Auf Marguerites Aufforderung hin, beugte sich der Alchemist erneut zu Simon hinunter um ihm diesmal eine großzügigere Portion der Spritzenflüssigkeit zu verabreichen.[1] Dann ging er zu Marguerite, die auch leicht angeschlagen wirkte[2] und schließlich zu Aether, der zwar nicht nach Heilung verlangte, aber aussah, als könnte er welche vertragen.[3]
 
Dann blickte Carl wieder auf die besiegten Gegner und dachte nach. Die Gestalten, gegen die sie gekämpft hatten beunruhigten ihn. Auf derart unnatürliche Weise sein eigenes Leben zu verändern und verlängern erschien ihm vollkommen falsch und widernatürlich. Wenn man im Falle dieser Kreaturen überhaupt noch von einem "Leben" sprechen konnte. Noch vor wenigen Stunden hätte er derartigen Praktiken wohl nur Verachtung entgegengebracht, nun konnte er jedoch zumindest die Intention nachvollziehen, auch wenn er der Ausführung immernoch nicht zustimmen konnte.

"Herr Shanty hat recht.", sagt Carl schließlich. "Wir sollten weitergehen. Es sei denn, jemand hat hier noch etwas entdeckt, dass wir uns ansehen sollten."
 1. 15 Punkte Heilung
 2. 4 Punkte
 3. 9 Punkte
« Letzte Änderung: 12.07.2014, 13:07:44 von Carl »
"Chemie ist, wenn es raucht und stinkt. Physik ist, wenn es nie gelingt."

Marguerite Moulin

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« Antwort #358 am: 15.07.2014, 20:13:47 »
Sofort nachdem die Nadel der Spritze ihre Haut durchstoßen hatte fühlte Maguerite die Wirkung. Insgesamt fühlte sie sich fast wieder ganz hergestellt, zumindest körperlich. Bis sich ihr Geist wieder erholt haben würde würde es wohl dauern.

Mehr als einen Blick über ihre Schulter warf Maguerite nicht in den Raum: "Lasst uns weiter gehen, je schneller wir wieder verschwinden können desto besser.", erst dann fiel ihr Blick auf Wolfhard. Zwar hatte sie gesehen wie er zu Boden gesunken war, aber es war das erste Mal, dass sie ihn halbzerschmettert am Boden liegen sah, richtig sah. Mit Tränen in den Augen warf sie sich Shiver in die Arme, ein Schluchzend entfuhr ihrem Hals, während sie ihren Kopf an seine Schulter bettete.
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Aether Shanty

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« Antwort #359 am: 17.07.2014, 17:24:16 »
Als der Alchemist ihm ebenfalls die fremdartige Flüssigkeit in der Spritze verabreichte, schloss der Schurke die Augen und ließ ihn gewähren. Er spürte, wie die mystische Heilung eintrat und sich nach und nach die Verbrennungen, Schnitte und sonstigen Wunden an seinem Körper schlossen. Man würde meinen, nach den vielen Heiltränken, Salben und Flüssigkeiten wäre Aether bereits an dieses Gefühl gewöhnt. Doch ganz im Gegenteil faszinierte es ihn immer wieder aufs Neue.

Er schüttelte den Kopf und fühlte sich von einem Moment auf den anderen wie neu geboren. Seine Muskeln ächzten nicht mehr bei jeder Bewegung und seine Glieder reagierten sofort auf die Befehle seines Gehirnes, als er sich mit neu gewonnener Gewandheit erhob und die Kanone zog. Rasch griff er in die Gürteltasche und holte zwei Kristallpatronen hervor. Er lud beide Läufe der Pistole und überprüfte die Funktionsfähigkeit dieser, bevor er sie schließlich wieder griffbereit in den Gürtel steckte und seinen Rapier von einer Hand in die andere verlagerte.

Auf den bestätigenden Einwand Carls folgend ließ der Schurke ein letztes Mal eingehend die Umgebung auf sich wirken und seinen Blick durch den unterirdischen Raum gleiten.[1] Doch gleichzeitig nickte er und wandte sich alsbald dem Durchgang zu, aus welchem die mysteriösen Gegner gedrungen waren. Im Vorbeigehen blieb er bei Simon stehen und bot ihm die Hand zum Aufstehen an.

"Wenn wir jetzt von hier fliehen, sind die beiden völlig umsonst gestorben. Lasst uns diese verfluchte Kugel finden und dann weg von diesem Ort."
 1. Wahrnehmung 10

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