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Autor Thema: Die Geschichte wiederholt sich  (Gelesen 65638 mal)

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Der Flüstermann

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #45 am: 09.08.2013, 21:12:42 »
Doch mit seinen Worten provozierte Simon den alten Mechomaniker mehr, als er vielleicht beabsichtigt hatte. McKinkai drehte sich auf seinem Stuhl herum und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf den Sondergardisten. Für wenige Sekunden nahm der Mechomaniker ihn genaustens unter die Lupe, bevor er mit seinem Arbeitswerkzeug - wie mit einem verlängerten Zeigefinger - anklagend auf Simon zeigte.

"Für wie dumm hälst du mich eigentlich?!"

"Wieso sollte ich euch soviel Geld zahlen, wo ich bisher nichts anderes gehört habe als Beschwerden? ICH bin derjenige, der euch Arbeit anbietet und ICH bin derjenige, der die Bedingungen festsetzt. Wenn es dir nicht passt, verschwinde aus meiner Werkstatt!"

"Was wäre ich denn für ein Geschäftsmann, wenn ich einfach so mit meinem hart verdienten Geld um mich werfe? Ich setze doch nicht alles auf eine Karte, über die ich keine Informationen habe!"


Noch einmal ließ er seinen Blick über Simon gleiten, bevor er sich an alle Anwesenden wandte und diese heraufordernd ansah:

"Wenn ich mir hier einige ansehe, werden sie das Geld, das sie im Vorfeld bekommen, sowieso versaufen und verhuren und dann nie wieder kommen."

Wobei der alte Mann eine kurze Pause nach dem Satz einlegte, um zu sehen, wie die Anwesenden auf diese Worte reagierten.

"Also nennt mir einen guten Grund, warum ich euch im Vorfeld soviel Geld zahlen sollte oder lasst es und seit zufrieden, das ich dieses Angebot nicht doch noch zurückziehe und euch vorher garnichts zahle. Denn ich kenne es so, das man erst die Ware bekommt und dann dafür bezahlt. Wenn ihr mir die Kugel bringt, könnt ihr euch sicher sein, das ich nichts lieber tun werde, als euch mit Goldmünzen zu überhäufen. Ein McKinkai hält immer sein Wort!"

Aether Shanty

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« Antwort #46 am: 10.08.2013, 22:29:14 »
Als Aether die Werkstätte des Mechomanikers betrat, lies er seinen Blick unweigerlich über das Chaos schweifen, welches sich vor ihm eröffnete. Überrascht stellte er fest, dass er sich jenen Ort nicht anders vorgestellt hatte. Ihm kam der Gedanke, dass hier wohl erst seit kurzem so ein Durcheinander herrschte. Wie mag es hier ausgesehen haben, als Mrs. McKinkai noch das Sagen hatte?
Aether vermutete, dass sich dieser Black wohl über den Verkaufsraum und den Ladenbereich kümmern musste. Dem Arbeitszimmer nach war der übrige Besitzer augenscheinlich nicht mehr in der Lage den Sinn für Ordnung aufrecht zu erhalten. Kinkai selbst wirkte auf Aether wie jemand, der sich regelrecht in die Arbeit stürzte. Als wolle er sich wie wahnsinnig von Dingen ablenken, vor denen er Angst hatte. Er konnte keines der Gerüchte bestätigen, bevor er an diesem Tag in die Spencer Street trat. Doch allmählich machte das Bild einen Sinn. Die Unfähigkeit seines Auftraggebers, die Etikette der Höflichkeit aufrecht zu erhalten, die Wut, welche er ausstrahlte. All das passte einfach wie die Faust aufs Auge. Als würde er diese Kugel um jeden erdenklichen Preis haben wollen. Haben müssen. Als hätte McKinkai sonst nichts mehr zu verlieren.

Diese Erkenntnis warf jedoch erneut die Frage auf, warum diese Kugel?

Aether beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Zuvor schlug er sich verbal auf die Seite der Angeheuerten, nun entschied er sich, in erster Linie die Wogen zu glätten. Das Geheimnis hinter der ganzen Sache hatte die Abenteuerlust geweckt, welche schon einst dem jungen Willbur auf dem Schosse seines Vaters erzittern lies, als ihm dieser von den Abenteuern des tollkühnen Luftschiffpiraten Shanty erzählte. Ausserdem musste er aus Middlesteel raus. Zumindest für eine Weile. Und zu guter letzt war da immer noch die Erinnerung an das Gespräch mit Black in jener dunklen Gasse. Zu deutlich hallten die drohenden Worte durch seinen Kopf. Offengestanden hatte Aether einfach Angst. Black und McKinkai hatten einiges in der Hand gegen ihn. Und Menschen, welche Nichts zu verlieren hatten waren gefährlich und schreckten vor Nichts zurück. Er suchte nach einer Möglichkeit, weiter in der Gunst der Gruppe zu bleiben, gleichzeitig aber McKinkai zu besänftigen. So setzte er sein berühmtes Lächeln auf und sprach :
"Mr. Kinkai, Shanty mein Name. Sie haben selbstverständlich Recht erbost zu sein über unser rüpelhaftes Auftreten." er zwinkerte in Shivers Richtung.
"Doch versuchen sie uns zu verstehen. Freilich freuen wir uns, dass sie auf uns und unsere tadellosen Fähigkeiten bei solch einer für sie wohl wichtigen Angelegenheit vertrauen! Einige von uns, ebenso wie der gestandene Mann hier-" mit einem Finger wedelte er salopp in Richtung Hook."-Fragen sich jedoch zurecht, ob der Vorschuß für die Vorbereitungen und Besorgungen ausreicht! Geht die Expedition doch in unerreichte Gefilde. Vielleicht würde es den ein oder anderen in dieser Runde beruhigen, wenn sie uns genauer in ihre Planungen einweisen, uns einfach etwas mehr erklären, bevor wir so einer bedrohlichen Unternehmung zustimmen. Andere wären wohl eher geneigt, ihren Hals zu riskieren, wenn sie uns das ein oder andere über diese Schätze erzählen, die sie uns als Bonus versprechen! Ein Mann ihres Formats wird das sicherlich verstehen."

Gespielt selbstsicher verschränkte Aether lächelnd die Arme vor der Brust.




Der Flüstermann

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« Antwort #47 am: 11.08.2013, 01:21:45 »
Der Blick des Mechomanikers heftete sich mit einem Ruck auf Aether Shanty, der das Wort ergriff und versuchte die Situation zu entschärfen, wobei er sich aber nicht sehr geschickt anstellte und eher noch Öl ins Feuer goss. Die verschiedenen Aufsätze der Brille des Mechomanikers rotierten und summten, als er Aether Shanty genauer unter die Lupe nahm.

"Natürlich habe ich alles Recht, erbost über diese Unverschämtheit zu sein. Das hier ist mein Haus, mein Geschäft und meine Werkstatt. Als Gast sollte man sich entsprechend respektvoll mir gegenüber benehmen! Manch einer riskiert hier gerade seinen Job, den er bestimmt dringend braucht. Also überlegt euch am besten dreimal, was ihr sagen wollt, bevor ihr euer Maul aufreißt!"

Wieder einmal richtete er einen kurzen bösen Blick auf Simon, bevor er an Aether gerichtet fortfuhr.

"Erstens habe ich von euren "tadellosen Fähigkeiten" noch nichts gesehen und bezweifle, das ich sie jemals zu Gesicht bekommen werde, weil es sie nicht gibt und zweitens habe ich bereits Vorbereitungen für diese Expedition getroffen, dessen Kosten eure Bezahlung bei weitem übersteigt. Alleine das Schiff und die Crew, die euch in den Dschungel bringen werden, haben mich Unsummen gekostet. Aber wenn ich dann endlich Ruhe vor eurer Quengelei habe und mich wieder meiner Arbeit widmen kann, werde ich euch das alles genauer erklären.

Ihr werdet schon Ende der Woche mit der angeheuerten Crew ablegen und nach etwa zwei Wochen im Dschungel ankommen. Dort wird euch die Crew an einer geeigneten Stelle - so nahe an der Ruine wie es geht - absetzen und ihren Weg den Fluss entlang nach Raplaw Junktion fortsetzen. Ihr dagegen werdet durch den Dschungel zur Ruine gehen, meine Kugel einsammeln und dann nach Raplaw Junktion zurückgehen. Dort angekommen, wird euch die Crew aufgabeln und zurück nach Middlesteel bringen. Das ist der grobe Ablauf.
Die Ruinen sind noch unerforscht und das einzige, was mich dort interessiert, ist die Kugel. Ihr könnt davon ausgehen, das es noch andere wertvolle Dinge in der Ruine gibt, die ihr verkaufen könnt und um die sich Archäologen oder Professoren nur so reißen werden. Ich erhebe darauf keinen Anspruch, seht sie als Bonus an."

Marguerite Moulin

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« Antwort #48 am: 11.08.2013, 13:58:41 »
Neben Shiver laufend folgte Maguerite der Maschine in das Werkstatt ihres Anwerbers. Interessiert blickte sie sich auch hier um, wenn es unten im Laden schon vor wunderbaren Maschinen und Erfindungen wimmelte, was vermochte man hier zu finden? Doch schnell wurde Maguerite aus ihren Gedanken gerissen. Herr McKinkai hatte sein Angebot unterbreitet, damit schien die Sache für ihn gelaufen zu sein.

Doch ebenjenes schien nicht der Fall zu sein. So setzten gleich mehrere Gäste an um mit dem Mann zu verhandeln, der sich schnell als Koleriker entpuppte. Sorgsam beobachtete sie McKinkai und versuchte rauszufinden ob er wirklich ein Koleriker war oder ob es nur eine Taktik war um von weiteren Verhandlungen verschont zu bleiben.[1]

Doch anscheinend war die ungesunde rote Gesichtsfarbe keine Taktik sondern vielmer wirkliche Aufregung. Ein wenig besorgt schaute sie zu Shiver, manchmal nahm er so etwas nicht gut auf. Nun wurde zum Glück nicht er direkt angeschrien. 250 Guineen ging es ihr im Kopf herum, soviel Geld und das auch noch auf einem Haufen.

Mochte McKinkai noch eine Ader im Kopf platzen, Maguerite war in ihren Gedanken wieder in der Spencer Street. Die schönen Kleider, welche sie dort gesehen hatte...

"Ich denke nicht, dass sie jemand beleidigen will. Doch da sie anscheinend davon ausgehen, dass wir unfähig sind und bei dieser Expedition so oder so sterben werden mag es einem vorkommen, dass 250 Guineen für ein Leben nicht allzu viel sind."[2] versuchte sie die Wogen zu glätten, was ihr nur mäßig gelang.
 1. Sense Motiv: 25
 2. Diplo: 17
« Letzte Änderung: 11.08.2013, 17:01:57 von Marguerite Moulin »
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Wolfhard

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« Antwort #49 am: 12.08.2013, 18:56:38 »
Wie es seine Art war, überließ Wolf erstmal den Anderen das Wort, da er sich bewusst ist, dass es nicht gerade seine Stärke ist das Eis zu brechen und für eine gute Gesprächsstimmung zu sorgen. Als die Stimmung ihres potentiellen Auftraggebers aber immer mehr kippte und auch Beschwichtigungsversuche nichts halfen, versuchte er, in der Überzeugung es wahrscheinlich auch nicht mehr schlimmer zu machen, einen anderen Ansatz ein zu bringen,

"Ich denke wir sollten erst mal ein paar Punkte klarstellen, bevor wir noch ganz von der professionellen Ebene abkommen. Mr. McKinkai, sie kennen uns und unsere Fähigkeiten noch nicht und es ist verständlich dass sie nicht die Katze im Sack kaufen möchten. Jedoch haben wir bisher ja auch noch nie mit ihnen Geschäfte gemacht und wenn sie bedenken wie manche andere Geschäftsleute vorgehen, haben sie sicher auch Verständnis für eine gewisse Vorsicht von unserer Seite. Wie schon von anderer Seite erwähnt wurde, riskieren wir ja immerhin unser Leben,wenn wir den Auftrag annehmen und ordentlich ausführen. Wir möchten sicher gehen, das wir angemessen entlohnt werden. Nun sind wir uns einig, das die Gesamtsumme vom 1500 Guineen ein grosszügiges Angebot ist. Bleibt also noch der Vorschuss. Sieht man ihn als reine Vorauszahlung, ist er so durchaus angemessen. Jedoch stellt er für uns auch eine Art Sicherheit, dass wir nicht leer ausgehen falls etwas schief läuft dar und dient zumindest teilweise als Kapital für unsere persönlichen Vorbereitungen für die Expedition. Daher würde ich als Kompromiss vorschlagen, dass wir als erstes einen schriftlichen und rechtskräftigen Vertrag abschliessen, den wir alle und Mr. Black als Zeuge, unterschreiben. Unter anderem sollte dieser, neben den schon vereinbarten Summen, dann auch eine Klausel erhalten, die festlegt, dass wenn wir den Tempel zwar Auftragsgemäss durchsuchen und dies auch beweisen können, die Kugel aber ohne eigenes Verschulden, weil sie zum Beispiel schlicht nicht dort ist, nicht abliefern können, trotzdem eine Entschädigung erhalten. Als Zweites würde ich vorschlagen, das sie uns einen zusätzlichen Betrag von sagen wir einmal 200 Guineen pro Person für persönliche Ausrüstung zur Verfügung stellen, die sie natürlich wieder von der Gesamtsumme abziehen. Damit sie sicher sind, dass wir das Geld nicht einfach einstreichen, könnten wir entweder die Gegenstände einfach aussuchen und Mr. Black dann eine Liste mit den Läden und Preisen geben oder wir kaufen sie direkt von unserem Vorschuss und bekommen den Kaufpreis nach Abgabe der Gegenstände mit Quittung zurück. So oder so bliebe die Ausrüstung vorerst in ihrem Besitz und wir bekommen sie erst bevor wir das Schiff am Ziel erreichen."[1]

Nach diesem ungewohnt langen Redeschwall, atmet eWolf erstmal tief durch und wartete dann gespant auf die Reaktionen auf seine Vorschläge.
 1. Kein Diplowurf
« Letzte Änderung: 12.08.2013, 21:13:16 von Der Flüstermann »

Samual

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« Antwort #50 am: 12.08.2013, 20:45:03 »
Samual hört sich das alles an, doch obwohl er gelernt hat mit langatmiger Laberei umzugehen, hatte er für Mc Kinkai nicht viel übrig. Er war zwar ein großartiger Ingenieur doch persönlich, naja gewöhnungsbedürftig. Desweiteren mochte er das Viertel nicht, in dem sie sich befanden. Also beschloss er sich kurz einzumischen: "Wir kriegen jeder 1500 Guineen, ja. Gut das wäre Ok für mich. Geben sie Karl meinen Vorschuss mit und wären sie auch so Nett, ihm den Ort mitzuteilen, an dem wir das Schiff betreten sollen? Ich fühle mich irgendwie unwohl mit der Aura, die hier herrscht. Keine Sorge, sie müssen mich nicht hinausbegleiten. Sie haben mir ja schon die Tür gezeigt und den Rest finde ich schon selbst." Mit einem Wedeln des Hutes verabschiedet er sich und begibt sich zur Tür. Beim Öffnen dreht er sich noch mal um und sieht alle an. "Ich hoffe wir sehen uns auf dem Schiff. Schöne Woche wünsche ich noch. Oh und Carl, ich warte draußen ich hoffe, du findest den Weg dahin." Mit einem Zwinkern fällt die Tür hinter Samual ins Schloss. Gemächlich schlendert er durch den Laden nach draußen auf die Straße und sucht sich eine Bank in der Nähe, auf die er sich setzten kann. Dort angekommen, zieht er den Hut tief ins Gesicht  und schließt die Augen. Zumindest war er hier sicher vor Taschendieben.
« Letzte Änderung: 12.08.2013, 21:21:38 von Der Flüstermann »

Carl

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« Antwort #51 am: 12.08.2013, 23:36:31 »
Carl schloss kurz die Augen und atmete tief ein, als die Gruppe die Werkstatt von McKinkai betrat. Die Art der Gerüche erinnerte ihn entfernt an sein eigenes Labor, wobei sich die tatsächliche Komposition der Gerüche unterschied. Er schob die Brille auf seine Stirn um die Umgebung und den Auftraggeber besser sehen zu können und hörte mit halben Ohr der Konversation zu, während er sich die Gerätschaften und halbfertigen Projekte des Mechomanikers ansah. Er überlegte kurz, ob er seine Dienste umsonst anbieten sollte und als Gegenleistung stattdessen eine Woche ungestört in dieser Werkstatt zubringen dürfe. Sein Eindruck vom Charakter des Auftraggebers ließ ihn diesen Gedanken aber recht schnell wieder verwerfen.

Während er noch überlegte, warum ihm nicht die Idee gekommen war einen Vertrag aufzusetzen, deutete Carl ein Winken in Richtung Samual an, als kurzes Zeichen, dass er einverstanden war und wandte sich dann der restlichen Gruppe um McKinkai zu.
"Ich schließe mich den Ausführungen des äußerst kompetenten Herrn Mac an.", begann er. "Angesichts des leichten Misstrauens in unserer Gruppe, keineswegs Ihnen gegenüber Herr McKinkai, sondern gegenüber dem reibungs- und mühelosem Gelingen dieser Mission und dem Ausreichen des Vorschusses für eine angemessene Vorbereitung, halte ich eine Art Vertrag wie Herr Mac ihn beschreibt für durchaus nicht unklug.

Eigentlich hielt Carl nicht viel von offiziellen Schriftstücken, in dieser Situation schien es aber angebracht. Er wäre er auch fast wie Samual gegangen - er würde noch lange genug mit den Leuten in diesem Raum zu tun haben - aber er wollte so lange wie möglich in der Werkstatt sein.
Die Fragen, die er an McKinkai hatte und die nicht Missionsrelevant waren, hielt er zurück und haffte, dass nachdem sie die Kugel abgegeben hatten noch genug Zeit war. Vielleicht war der Auftraggeber dann auch ein wenig freundlicher.
« Letzte Änderung: 13.08.2013, 21:31:18 von Carl »
"Chemie ist, wenn es raucht und stinkt. Physik ist, wenn es nie gelingt."

Simon Hook

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« Antwort #52 am: 13.08.2013, 00:26:35 »
Mr. McKinkai war offenbar ein harter Brocken, der nicht oder zumindest nicht einfach mit sich verhandeln ließ. Auch wenn es Simon selbstverständlich nicht gefiel, angeblafft zu werden, ließ er den alten, cholerischen Mann toben und mit den anderen diskutieren, ohne sich darüber aufzuregen, während er selbst nachdachte.
Die Forderung, jedem von ihnen fünfhundert Guineen mehr zu zahlen als der Mann ihnen angeboten hatte, hätte Simon an McKinkais Stelle auch geärgert. Jedoch war die mangelnde Neigung für Verhandlungen aus Simons Sicht tatsächlich ein Anzeichen dafür, dass es der Erfinder lediglich auf die Kugel fixiert war, ohne sich in seiner Planungen hereinreden lassen zu wollen oder sich um anderes zu scheren. Simon war sich sicher, dass McKinkai über Leichen – ihre Leichen – gehen würde, um das alte Artefakt zu bekommen. Und dabei war der Mechomaniker noch nicht einmal bereit, diejenigen, die er anheuerte, anders als Gesindel zu behandeln.
Unter anderen Umständen hätte Simon sich vermutlich geweigert, für jemanden wie McKinkai zu arbeiten. Doch Simon hatte nicht vor zu gehen, schließlich ging es ihm nicht um sein persönliches Empfinden oder darum, dass er sich um seine Bezahlung sorgte. Zumindest dem Sondergardisten Simon war das Geld ziemlich gleich, immerhin war er aufgrund seines Auftrags hier. Steven Black hatte jedoch nicht bewusst einen Sondergardisten für diese Unternehmung angeheuert, weswegen Simon nun tendenziell bei seiner vorherigen Haltung bleiben sollte.
Der Mechomaniker hatte ihn nicht seiner Werkstatt verwiesen und das war für Simon ein Zeichen dafür, dass McKinkai jeden einzelnen von ihnen brauchte – mehr als der alte Mann zugab. Sicher hatten er und Black sich nicht ohne Grund so viel Mühe gemacht, bestimmte Personen für diese Expedition ausfindig zu machen. Sie hätten sich auch einfach ein paar Söldner, Glücksritter und Abenteurer anheuern können, davon wimmelte es auf den Straßen zuhauf.
„Warum wir sieben?“, fragte Simon sich.

Er wich Mr. McKinkais bösen Blicken in seine Richtung nicht aus und ließ sich weder davon noch von dessen harschen Worten verunsichern. Nachdem er sich auch die Schlichtungsversuche, Vorschläge und Meinungsbekundungen seiner zukünftigen Weggefährten angehört hatte, meldete sich Simon wieder zu Wort.
Seine Arme hatte er, wie ihm Laden zuvor, locker hinter seinem Rücken verschränkt und sein Gesichtsausdruck gab nicht das kleinste Anzeichen von Verärgerung dem Mechomaniker gegenüber preis. Nein, Simon war nach wie vor selbstbewusst und scheute auch nicht vor offenen Worten zurück.
„Ich wäre verwundert, wenn Sie nicht im Mindesten auf uns eingehen würden, Mr. McKinkai. Immerhin scheinen Sie auch keine Kosten und Mühen gescheut zu haben, ihren wortgewandten Freund hier“, sagte er, Steven Black fixierend, „gerade auf uns sieben anzusetzen, um uns zu diesem Treffen einzuladen. Ich weiß nicht, wie das bei den anderen von Statten ging, aber nachdem man mir ein lukratives Geschäft in Aussicht gestellt hat, gewürzt mit unterschwelligen Drohungen, sollte ich hier nicht erscheinen – aber sicherlich habe ich das falsch verstanden“, fügte er lächelnd hinzu, „– bin ich eigentlich der Ansicht gewesen, Sie würden es sein, der mich allzu gerne anheuern will. Selbstverständlich nicht zu jedem Preis, ich bezweifle nicht, dass Sie ein bedachter und bestimmt auch äußerst fähiger Geschäftsmann sind, aber unser Vorteil kommt auch Ihnen zugute“, äußerte Simon, vorerst zufrieden mit seiner Formulierung. „Je besser wir uns vor dem Antritt der Reise vorbereiten und ausrüsten können,  umso höher dürften Ihre Chancen sein, dass ihre Kugel mit uns ihren Weg nach Middlesteel findet und sie nicht unnötig die Expedition finanziert haben. Das dürfte zumindest das Loch, das unsere fehlenden tadellosen Fähigkeiten verursachen, etwas überbrücken. Mr. Macs Vorschlag wäre demnach doch sicherlich in Ihrem Sinne, da Sie unser aller Ehre in Zweifel ziehen.“
« Letzte Änderung: 13.08.2013, 00:28:30 von Simon Hook »

Shiver

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« Antwort #53 am: 13.08.2013, 19:11:06 »
McKinkais cholerische Art ließ Shiver kalt. So begannen acht von zehn Unterredungen in den heruntergekommenen Gebieten dieser Stadt. Zuerst präsentierte man seine Stärke oder gaukelte sie vor, versuchte sich eine möglichst gute Position zu verschaffen und das unterstrich man möglichst lautstark oder drohend. So ging jede Verhandlung, die wie rohes Verhalten wirkte, los. Erstmal wurden die eigenen Ansprüche abgesteckt, und je brutaler oder einschüchternder das wirkte, desto schneller kam man auf einen grünen Zweig oder es wurde eben rabiat und man klärte es mit Fäusten. Shiver blickte zu den ganzen halbfertigen Maschinen. Wenn sie hier zu laut würden, würde McKinkai sich kaum die Finger selbst schmutzig machen. Aber Shiver sah es den Mechomaniker nach, dass er sich verhielt, wie er sich verhielt. Shiver hatte Black nicht anders behandelt, als er als augenscheinlich Fremder und Nicht-Dazugehöriger die Spelunke betrat. Und dazu kam, dass McKinkai sie wohl auch noch als Werkzeuge, denn als Menschen betrachtete. Werkzeuge, dessen Qualität er selbst noch zu prüfen gedachte, aber nicht konnte, also irgendwie auf sie angewiesen war.

All diese Diskussion erweckte in Shiver also lediglich den Drang, einen kräftigen Gähner von sich zu lassen. Dennoch nickte er den jeweiligen Sprecher entschlossen zu, wenn sie dafür plädierten, dass alle Mitglieder der kleinen Reisegruppe dasselbe verdienen sollten. Seine Worte hatten eine gewisse Wirkung gezeigt und dies sorgte dafür, dass der mürrische Mann sich weitere Kommentare ihnen gegenüber verkniff. Er hatte eine gewisse Zusammenarbeit eingefordert, da wäre er der Letzte, der sich vor einem wie McKinkai grundsätzlich in Frage stellte und so dachte er nur über die Worte McKinkais und seiner Gefährten nach.
"Mhm. Ich weiß immer noch nich' was die 'olle Kugel bringt. Und McKinkai weiß scheinbar nich', dass Loyalität teuer is'. Für die gering'n Beträge für 'ne Reise ins Unbekannte, kann das Probleme geb'n. Aber muss er wiss'n, ob er Konkurrenz hat, oder nich'. Mir soll's egal sein."
Und so antwortete euch auch keinem seiner Gefährten, auch nicht auf das Augenzwinkern von Shanty, welches er nur mit stoischem Blicke hinnahm. Er hatte andere Sorgen. "Wir sind wohl nich' willkürlich zusamm'ngestellt. Sowas macht man nich' für 'ne beliebige Kugel. Da is mehr hinter, das mal klar. Denk nach, Shiv. Was könnt'n das für 'ne Kugel sein? ... Scheiße, warum hast'n die drei Tage nur mit Suff zugebracht. Du hättest was geg'n die Brillenschlange in'na Hand hab'n könn'n. Verdammt. Chance vertan. ... Obwohl? Vielleicht ergibt sich ja noch was. Irgendwer wird schon grob wiss'n, in welche Richtung es geh'n soll, sonst bring'n wir irgend'ne Kugel wieder mit. Und wer weiß, wenn wir schon wiss'n, was 'se für 'ne is, vielleicht ist da dann mehr zu hol'n?"
Shiver verschränkte die Arme missmutig vor der Brust und gab nur ein undeutbares Grummeln von sich, während er das Gespräch zwischen McKinkai und seinen möglichen Gefährten weiter beobachtete. Wenn sie nicht zu Potte kamen, konnte er noch immer dazwischen gehen. Außerdem war er schon, auch wenn er es nie offen sagen würde, an seinen möglichen Gefährten interessiert und versuchte ein wenig aus ihnen zu lesen. Die Art zu Verhandeln sagte viel über die Menschen aus. Eine der wenigen Lektionen, die Shiver von seinem alten Herren, dem Bankier, übernommen hatte, aber auch erst nach Jahren in den Slums dieser Welt. Es war eine von zwei Lektionen. Die andere hieß, dass jeder seinen Preis hatte. Shiver verzog den Mundwinkel und blickte Samual hinterher, wie er das Zimmer verließ. Ein Schulterzucken. Der endgültige Typ, das war Samual wohl. Dann blickte er wieder zu Simon. Der hatte auf jeden Fall einen regen und schnell arbeitenden Geist, ebenso wie dieser Shanty. Beide waren schnell mit Worten. Sogar schneller als Maguerite an diesem Ort. Und dann war doch noch dieser Carl, den Samual als wahnsinnig beschrieben hatte. Und er trug genauso so eine Brille, die das unterstrich. Vielleicht war es, der die Kugel erkennen konnte. Es konnte spannend werden, und obwohl Shiver kurz den Drang hatte, sich anderweitig zu beschäftigen, beschloss er doch die Szene aufmerksam zu beobachten.

Der Flüstermann

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #54 am: 15.08.2013, 00:01:59 »
Das Gesicht des alten Mechomanikers nahm eine ungesundere rote Farbe an, als er auf so viel Widerstand stoß. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, das die ganze Diskussion so ausarten würde und war deshalb kurz vor dem explodieren. Seine nächsten Worte waren an Simon gerichtet. Unterdrückte Wut und Ungeduld schwang in ihnen mit.

"Hätte ich gewusst, das Steven solche Leute in meine Werkstatt bringt, dann hätte ich ihn darum gebeten die ganze Sache ohne mich zu klären, damit ich mich in Ruhe meiner verdammten Arbeit widmen kann.“

Er seufzte einmal laut, bevor sich plötzlich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Anscheinend hatte er gerade eine Idee gehabt, über die er sich sehr freute.

"Aber ihr habt Recht. Wenn ihr mehr Geld von Anfang an zur Verfügung habt, ist die Chance größer, das ihr diese Expedition tatsächlich überlebt. Wenn ihr also so von euren Fähigkeiten überzeugt seit, dann beweist es mir. Ihr könnt in einem Übungskampf gegen meine Maschinen antreten. Natürlich werde ich darauf achten, das ihr nicht wirklich verletzt werdet aber trotzdem wird der Kampf euch an eure Grenzen bringen und vermutlich auch in die Ohmacht treiben.
Ich bezweifle es zwar stark, aber wenn ihr gewinnt, werde ich jedem von euch 500 Guineen im Vorfeld zahlen. Solltet ihr aber verlieren, erklärt ihr euch dazu bereit, euch mit 250 Guineen zufrieden zu geben und eure Klappe zu halten. Ich gebe euch hiermit die Chance euch zu beweisen und egal was passiert, ich werde meinen Spaß dabei haben und zusehen, wie ihr scheitert."


Er stand von seinem Stuhl auf und ging in gebückter Haltung in den hinteren Teil der Werkstatt. Dort öffnete er - unterstützt von Black, der herbeigeeilt war - mit ein paar Handgriffen, die schweren Luken einiger Maschinen und lud ordentlich Kohle aus einem Sack, der an der Wand neben ihnen stand, in ihre Bäuche. Mehrere alte verstaubte Roboter, erwachten in den folgenden Minuten zum Leben. Nach nur kurzer Zeit, fingen die Bäuche - die Kessel der Geschöpfe - an rot zu glühen, als sie auf Betriebstemperatur aufheizten. Die Roboter bewegten sich auf ihren zwei Beinen, unterstützt durch ihre Arme um das Gleichgewicht zu halten, auf die Gruppe zu und blieben vor ihnen stehen.
Ihre Form war der eines Menschen nachempfunden, doch waren sie viel breiter und ihre Arme wurden von Black, jeweils mit zwei schweren Stofftüchern umwickelt, damit sie keinen bleibenden Schaden anrichten konnten. Die Arme bestanden aus einer Verdickung, die als Waffe genutzt werden konnte, wie ein Streitkolben. Außerdem endeten sie in spitzen Klingen, die gleichzeitig zur Balance und zum aufschlitzen genutzt wurden. Auf ein Zeichen des Mechomanikers hin, hieben die Roboter im Einklang, zwei drei mal mit ihren Waffenarmen durch die Luft, bevor ein Schwall Dampf aus ihren nun heiß werdenden Kesselherzen durch ihre Körper gepumpt und dann aus mehreren Öffnungen herausbeförert wurde. McKinkai lächelte stolz bei dieser kleinen Vorführung und gab den Robotern ein weiteres Zeichen, auf das sie daraufhin die Klingen ihrer Arme einfuhren. Black war während der ganzen Vorbereitungen still geblieben und machte sich nun an die Arbeit, die halbfertigen Roboter, Arbeitsutensilien und Möbel wegzuräumen, damit genug Raum für den Kampf entstand. Noch einmal ergriff McKinkai das Wort.

"Die Roboter sind veraltet und kaum mehr Wert, als der eigentliche Materialwert. So können sie zumindest noch einen Zweck erfüllen, bevor ich sie verkaufe. Haltet euch nicht zurück, es ist egal wenn sie zerstört werden, denn kaputt oder nicht, das wird kaum ein Unterschied sein. Seit ihr bereit mir zu zeigen, das ihr euer Geld wert seit oder wollt ihr lieber einen Rückzieher machen und euch mit den 250 Guineen zufrieden geben?“

Aether Shanty

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« Antwort #55 am: 15.08.2013, 20:11:06 »
Aufgrund der skurillen Situation, welche sich Aether in diesem Moment bot, konnte er nicht umhin lauthals zu lachen. McKinkai war scheinbar nicht nur gefährlich, er hatte die Schwelle des Wahnsinns wohl schon einige Schritte hinter sich gelassen! Er verlangte allen Ernstes von ihnen, mitten in seinem Heim einen Gladiatorenkampf mit seinen Bildnissen zu schlagen! Nun gut, er versicherte der Gruppe zwar, sie würden nicht ernstlich verletzt werden, doch darauf verlassen wollte sich Aether definitiv nicht. Er konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie tief der Mechomaniker in seinen Gewässern des Trauers versunken war. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, als seine Gedanken in diesem
Moment weiter schweiften und er daran dachte, was wohl passieren würde, wenn sie die Kugel gefunden hätten. Oder noch schlimmer, wenn sie eines Tages hier erneut in diesem Raum zusammen kommen müssten und diesem Kerl erzählen, dass es dieses Ding niemals gegeben hatte. Würde er dann erneut die Kessel schüren lassen? Ohne die, für solch komplexe Konstruktionen wohl eher primitiven, Keulen abzubinden? Aether hatte sich versprochen, dieses Rätsel zu lüften. Um die Sicherheit seiner "Klienten" Willen. Doch gleichzeitig schwor er sich, wenn er wirklich erneut in die Spence' gehen würde... Dann besser bewaffnet und mit eindeutig mehr Kugeln.

Als Black im Raum herum eilte, um dem Schaukampf mehr Platz zu verschaffen, sondierte Aether den Raum genauer. Wachsamkeit war die halbe Miete, wenn man nicht eines Nachts in einem Gerbsack gesteckt in den Kanälen verschwinden wollte.[1]
Nachdem er mit all seinen Sinnen die Umgebung erfasste, grinste er sein berüchtigtes Shantygrinsen und wich einige Meter von Kinkais Arbeitsplatz, und den sich aufbauenden Robotern, zurück, wobei er sein Augenmerk auf die Kolosse vor ihm richtete, um sie ebenso zu mustern.[2]
"Wie sie wollen Mister." Würdevoll verneigte sich Aether Shanty vor McKinkai, Black und den stummen Gladiatoren aus Metall. "Es ist ihr Heim, welches wir kurz und klein hauen." Als er sich erhob knüpfte seine Linke die drei Schleifen auf, welche den seinen ledernen Mantel um die Brust verschlossen. Mit der einer Handbewegung schwang er das Kleidungsstück zurück und entblösste seine Gürteltasche mit den Glaskammerkugeln, welche darunter verborgen lag. Mit der Rechten griff er sich an die Hüfte und zog die doppelläufige Handkanone kunstvoll hervor. Während er sie von einer Hand in die nächste warf, dabei um den Daumen schlang und schwungvoll gegen den Uhrzeigersinn drehte, richtete er die erneut Augen auf die krachenden, rauchenden Umgeheuer vor ihm.[3] "Ich hoffe sie ersetzen uns die Kugeln."
 1. Wahrnehmung 14
 2. Wissen Ingenieurskunst 9
 3. Fingerfertigkeit 17

Shiver

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« Antwort #56 am: 15.08.2013, 21:45:48 »
Ein Testkampf gegen einen nur McKinkai bekannten Gegner. Shiver musste sich das erste Mal ein Schmunzeln verkneifen und ließ gewohnheitsmäßig seinen Blick durch den Raum schweifen, mit einer eingespielten, wenn auch wenig ausgeprägten Routine suchte er den Raum nur mit den Augen nach möglichen Löschmitteln ab, während er den Mechonamiker dabei beobachtete, wie er die Kohle einfüllte und seine Maschinen auf Betriebstemperatur brachte. Shiver stellte sich so hin, dass er die Verschlüsse und möglichen Öffnungen sehen konnte, durch die man die Beheizung der Roboter gegebenfalls auch wieder zu löschen vermochte. Sein arbeitender Geist erfasste die Wassereimer, die McKinkai zum Löschen eventueller Brandherde in seinem Labor stehen hatte und begab sich jetzt bereits in die Nähe dieser Ansammlung von Löschmitteln, jedoch auch Ausschau haltend nach anderen Materialien, mit denen er die Glut in den Robotern eindämmen konnte[1]. "Entweder das Gemisch von Luft, Gas und/oder Brennmaterial stör'n, oder einfach den Mist kalt wer'n lass'n...oder schreiend sterben.", rief Shiver sich die äußerst knappen Sicherheitsbelehrungen zum Thema Feuer aus seiner Zeit in den Celgasminen von Shadowclock vor Augen und suchte den Raum nach weiteren Ideen ab.

Gleichzeitig beobachtete er auch seine Gefährten weiter und zurückhaltend. Dieser Aether Shanty schien schnell bei der Waffe zu sein, Shiver war aber nicht in der Laune, McKinkai nach seinen bisherigen Unfreundlichkeiten, auch noch seine Werkstatt und seine Roboter komplett zu zerlegen. Es musste eine Möglichkeit geben, die Roboter auch ohne größere Probleme auszuschalten, ansonsten würde McKinkai nur ein weiterer Feind auf einer sehr langen Liste sein. Bisher gab es keinen Grund dazu, zumal Shiver langsam ein Interesse an der Kugel bekam. Shiver blickte kurz zu McKinkai. Warum war er so erpicht darauf, dass man mit viel Pech seine Werkstatt anzündete? Es musste nur einer dieser alten Roboter am Kessel auseinanderbrechen und es könnte schnell ein Inferno entfesselt werden. Andererseits war der Mechomaniker eine Spielernatur, das wusste Shiver zu schätzen. Dennoch ergriff ihn die typische Nervosität vor einem Kampf. Sein Magen zog sich zusammen und er wäre am liebsten auch nach draußen gegangen. Kämpfe waren nicht immer zu verhindern und Shiver hasste Schmerzen. Wenn er Aether Shanty so anschaute, würde es jetzt auch nicht mehr gehen, dem Kampf auszuweichen. Und Shanty hatte Shiver bei seiner Suche nach gleicher Bezahlung unterstützt, also würde Shiver auch den Raum nicht verlassen.

Shiver musste sich beruhigen und das ging am Besten mit einem Glimmstängel. Während McKinkai weiter seine selbstgebauten Kreaturen auf Temperatur brachte, zündete Shiver sich eine Zigarette an und nahm genüsslich einen Zug, gleichzeitig öffnete er seinen schweren Ledermantel und gab den Blick frei auf sein altes Unterhemd. Der geschlossene Mantel würde ihn in den Bewegungen zu sehr einschränken, außerdem würden die Dampfmaschinen den Raum gleich unangenehm warm werden lassen, neben der sicherlich anstregenden Bewegung. Shivers Blicke glitten zurück auf die verstärkten Armen, die Black umwickelte. Im Zweifelsfall würde er Black vielleicht als Schutzschild nutzen können. Entwaffnen konnte er die Roboter jedoch nicht. "Verdammte, eingebaute Waff'n!"
Shiver unterließ es, eine Waffe zu ziehen. Seine Gefährten brauchten nicht wissen, dass an seinem Körper eine Rasiermesser und eine Taschenpistole verborgen waren. Und er würde seine Hände zum Ausweichen, Wasser tragen und Decken packen brauchen. Shivers Magen zog sich weiter zusammen, doch mit jedem Nikotinstoß bemerkte er es weniger. Seine Narbe auf der Stirn pochte. Shanty hatte den Kampf zugesagt. Shiver würde mitmachen. Die Anspannung stieg.
"Löscht die Biester.", flüsterte er jenen künftigen Gefährten scharf zu, die in seiner direkten Nähe standen und deutete unauffällig auf die Wassereimer in seiner Nähe.
 1. Wahrnehmung 6 - Wissen (Architektur und Baukunst) 23

Wolfhard

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« Antwort #57 am: 15.08.2013, 23:32:20 »
Wolf blinzelte überrascht als er den Vorschlag des Mechomanikers hört, er hätte mit Klausel-Verhandlungen und etwas Gefeilsche gerechnet aber sicher nicht mit einer bewaffneten Auseinandersetzung in der Werkstatt. Daraus erschloss sich für ihn aber auch, dass der Alte alles andere als ein typischer Händler war und dass dessen Erfolg demnach rein auf der Qualität seiner Produkte beruhte womit er auch die veralteten Modelle gegen die sie kämpfen würde auf keinen Fall unterschätzten durfte.

So mischte er sich auch schnell ein, um zu verhindern, dass sie sich einfach in den Kampf stürzen. Wenn wir wirklich zeigen wollen was wir können, sollten wir uns kurz besprechen und wenigstens abklären wer wie kämpft und vielleicht eine gewisse Aufteilung festlegen. Schliesslich hätten wir mindestens solche grundlegendlegenden Fragen sonst spätestens auf dem Schiff geklärt.“ Dabei richtete er die letzte  Aussage sowohl an seine Mitstreiter als auch McKinkai. Während er nun auf die Reaktionen der anderen wartete, entledigte er sich schon einmal seines Capes um beim Kampf nicht davon behindert zu werden.

Der Flüstermann

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« Antwort #58 am: 17.08.2013, 01:21:25 »
Eindeutig verwundert und verärgert, blickte McKinkai Aether ins Gesicht und schien diesen alleine durch den Blickkontakt für sein Benehmen und das Lachen bestrafen zu wollen. Doch dann schlich sich wieder einmal ein Grinsen auf sein Gesicht, als sein Blick auf die Metallgeschöpfe vor ihm fiel. Dann beobachtete er das Kunstück Aethers, wobei er aber keine Miene verzog.

"Nicht schlecht. Ich hoffe nur, du kannst mit dem Ding auch umgehen, denn diese Tricks und Spielereien werden dir im Kampf nicht weiterhelfen. Und mach dir um die Kugeln mal keine Gedanken, ich werde eure natürlich ersetzen – ich habe genug für eigene Zwecke auf Vorrat."

Er ging einige Schritte auf das Ende der Werkstatt zu und setzte sich dort auf einen Stuhl in der Ecke, wobei er darauf achtete aus der Schusslinie zu bleiben. Black folgte seinem Beispiel und setzte sich neben seinen Boss, wobei auch er bei der ganzen Sache extrem Neutral blieb und niemand erahnen konnte, was in seinem Kopf vorging. McKinkai winkte der kleinen Gruppe abschätzend zu und wartete darauf, das die Show losging.

"Von mir aus könnt ihr euch kurz besprechen aber beeilt euch, ich habe nicht ewig Zeit."

Simon Hook

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« Antwort #59 am: 17.08.2013, 12:53:38 »
Victor McKinkai schien jenseits von Gut und Böse zu sein, sie nun auf diese Weise zu testen. Ein gefährlicher Mann war der Mechomaniker gewiss, Simon braucht keinen weiteren Beweis dafür. Der Sondergardist würde sich in seinem Bericht bestimmt ausführlich darüber auslassen. Was eine Technologie auch immer diese geheimnisumwobene Kugel beinhaltete: Simon fühlte sich unwohl bei dem Gedanken daran, dass dieser Mann sie in seinen Besitz bringen könnte und dass er auch noch bei dieser Aktion half. Doch lag es nicht in seiner Entscheidung, was mit der Kugel passieren würde. Er war nur hier, um zu beobachten und zu überwachen.
Und um zu beschützen.
Simon erinnerte sich gut an Hauptmann Flares Anweisung, was die anderen Angeheuerten betraf, und nichts anderes hatte er vor. Selbst wenn dies hier keim Kampf um Leben oder Tod sein würde, kam Simon nicht in den Sinn, sich aus ihm herauszuhalten. Shanty und Shiver waren offensichtlich bereit, die Sache anzugehen und Simon würde ihnen beistehen.

"Vielleicht sollte die Dame einen Schritt zurücktreten", wandte er sich grinsend und mit einem Zwinkern zu Maguerite, während er seinen Hut auf einem der beiseitegerückten, mit Bauteilen übersäten Möbelstücke platzierte, damit der ihm während des Kampfes nicht hinderlich sein würde.
Dann griff er ebenfalls zu seiner doppelläufigen Pistole. Mit einer lässigen Bewegung, wenn auch nicht in einem so kunstvollen Spektakel, wie Shanty es gezeigt hatte, schob er seinen Mantel etwas beiseite und zog die Waffe aus dem Holster an seinem Oberschenkel. Während er die Pistole lud, sprach Simon weiter.
"Und vielleicht sollten Sie nach Ihrem Freund sehen und fragen, ob er sich diese Vorführung wirklich entgehen lassen will", schlug er dann an Carl gerichtet vor, da Samual gegangen war, um draußen zu warten.
Dann fixierte er McKinkai mit einem anmaßenden Grinsen, denn sowas schien diesem gar nicht zu gefallen, und herausfordernden Funkeln in den Augen.
"Sicher wird das ein Spaß."

Simon versuchte zu erkennen, was der alte Mann[1] und sein Lakai[2]  wohl denken mochten. Doch schlüssig wurde er aus ihren Gesichtern nicht wirklich. Offenbar schien es McKinkai wirklich nur darum zu gehen, ihre Fähigkeiten zu testen - und sich dadurch möglicherweise um eine höhere Geldsumme zu drücken, die er ihnen nicht zahlen wollte. Black war die Ruhe selbst und beherrschte seine Gesichtszüge auf erstaunliche Weise.

Erst einmal steckte Simon seine nun geladene Pistole wieder weg, denn Simon würde sie im Kampf erst ziehen, wenn er auch wirklich schießen wollen würde. Vorerst, so hatte er sich vorgenommen, würde er anders vorgehen. Seine Gegner mit geübtem und sachverständigem Auge analysierend,[3] konnte er sich schon vorstellen, warum sie für Mr. McKinkai keinen sonderlichen Wert besaßen. Dennoch wollte er die Maschinchen nicht unterschätzen.

Simon nickte Shiver knapp und zustimmend zu, denn für Wasser war das Kohlegitter der Roboter sicher kein sonderliches Hindernis.
Nun wartete er mit verschränkten Armen und selbstsicherer Miene darauf, wer sich noch dem Kampf anschließen würde.
"Eine kurze Besprechung vor dem Beginn wird sicher nicht schaden", kommentierte Simon diesen Punkt dann noch. "Schließlich sind wir anscheinend hier, um Ihnen eine hübsche Show zu liefern, werter Mr. McKinkai."
 1. Sense Motive: 9
 2. Sense Motive: 8
 3. Knowledge Engineering (Schwachstellen): 27

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