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Autor Thema: Die Geschichte wiederholt sich  (Gelesen 65636 mal)

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Wolfhard

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Die Geschichte wiederholt sich
« Antwort #330 am: 03.05.2014, 23:42:48 »
Also ein Irrnebler interessant dachte Wolf bei sich als Simon das Licht auftauchen lies. Er hatte zwar schon einiges übles über diese gehört, aber wenn er eines aus seinem Kontakt mit der Zeitungsbranche gelernt hatte, dann dass solch reisserischen Geschichten meist mit jedem Erzähler weiter aufgebauscht wurden und man immer nur die schlimmen hörte. So entschied er sich dafür die Tatsache fürs erste einfach zu akzeptieren und abzuwarten wie es sich entwickeln würde.

Immer noch versuchend den Craynarbier zurück zu halten, konnte er Simons Ausführungen nur mit halben Ohr zuhören. Doch als Samual plötzlich durch eine Durchgang verschwand, gab er seinen Wiederstand auf, keinen Sinn mehr darin sehend Krok'la weiter aufzuhalten, da sie dieser nur aufhalten würde und in seinem Zustand kaum eine Hilfe sein und keinen Kampf überstehen würde. Stattdessen rief er ihm beim passiere zu, „versteck dich beim Lager wir holen dich da ab.“

Nun wieder frei in seinen Bewegungen, rückte er zum Rest der Gruppe auf. „Wir sollten lieber die Laternen nehmen, dafür haben wir sie doch dabei und behalten beide Hände frei.“ Nach diesem Einwand liess er seine eigene entzünden und machte sich bereit Simon dichtauf zu folgen.

Aether Shanty

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« Antwort #331 am: 04.05.2014, 10:51:56 »
Fassungslos war Aether in die Rolle des Zuschauers verbannt, als der Schütze Samual vom Wahn gepackt in die Dunkelheit der Ruine verschwand. Benommen nahm er die weiteren Worte Simons wahr...

Es war das Gas. Dieses verfluchte Gemisch verursachte die Panik, welche sich nicht aus seinem Kopf bannen ließ! Sie mussten weiter... So schnell sie konnten, denn Aether wollte sich nicht länger als notwendig dieser vergifteten Luft aussetzen. Zitternd knüpfte er seinen roten Schal auf und verband sich damit die Atemwege. Mit dem Tuch, welches nun die untere Hälfte seines Gesichtes verdeckte, legte er kurz den Rucksack ab und holte daraus eine der Fackeln hervor, welche sie in Vorbereitung auf diese gefährliche Reise eingepackt hatten. Sollte sich das austretende Gas nun entzünden... In diesem Augenblick war es dem Schurken einerlei. Obgleich er nicht daran glaubte, war diesem doch wohl bewusst eine andere, ungleich grauenhaftere Aufgabe angedacht worden. Während die Tasche mit Schwung wieder ihren Platz auf seinem Rücken fand, verlagerte er die Fackel in seine Linke und steckte den Rapier zurück in die am Gürtel angebrachte Scheide. Die dadurch frei gewordene rechte Hand griff entschlossen nach der doppelläufigen Kanone und zog diese kampfbereit.
Erstaunt beobachtete er, wie der Irrnebel durch den Befehl Simons die Fackel auf wundersame Art und Weise zum glimmen brachte. Doch er ließ sich nicht erneut aus der Fassung bringen und zwang sein Bewusstsein zur Konzentration und versuchte so, das Gift in seinem Körper weiter zu bekämpfen.

Das Gas machte ihnen absichtlich Angst und wollte die Gemeinschaft in die Flucht schlagen... Bitter begann er, aufgrund dieser Tatsache, im Geiste zu scherzen. Da müsst ihr schon früher aufstehen, ihr verfluchten Wechselbalge, die in der Dunkelheit verstohlen lauern. Ihr wollt euren diabolischen Tanz mit uns wagen? Na wartet, und betet an eure blökenden und quakenden Götter, dass Aether Shanty dieser Aufforderung nicht nachkommt!

Durch den Schal wurde seine Stimme gedämpft, als er verbissen fragte:"Worauf warten wir dann noch?"

Der Flüstermann

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« Antwort #332 am: 04.05.2014, 20:25:51 »
Die Worte Wolfhards ließ sich Krok'la nicht zwei mal durch den Kopf gehen. "Verstecken ist eine wunderbare Idee! Ihr solltet das gleiche tun, wenn euch euer Leben lieb ist!" Mit diesen Worten lief der Craynarbier die Treppe hinauf. Oben angekommen zögerte einen Moment, als hätte ihn etwas irritiert. Er sah sich ein letztes mal nach Wolfhard und der Gruppe um und trat dann wieder hinaus in das Sonnenlicht und die Wildnis des Dschungels.
So schnell war die Expedition um zwei Teilnehmer geschrumpft aber das hielt sie nicht auf. Der irrvernebelte Simon Hook führte die Gruppe durch den zweiten Gang – dicht gefolgt von Shiver, der einen Kampf gar nicht erwarten konnte. Vorsichtig bewegten sie sich auf einen zweiten Raum zu, der von der Größe und dem Aussehen dem vorherigen glich. Die einzigen Unterschiede machten eine Konstruktion, die in einer Ecke des Raumes stand und das fehlende Licht aus. Nur das Fackellicht und die leuchtende Rüstung des Sondergardisten vermochten die Dunkelheit zu vertreiben und die Konstruktion in der Ecke des Raumes zu beleuchten. Sie bestand fast vollständig aus einem großen Kessel und einer Art Pumpe, die in den Boden führte und von der einige Röhren verschiedenen Ausmaßes in die Decke verschwanden. Ein leises Zischen ging von der Maschine aus.

Doch auch hier waren weder die Entführer, die Entführten oder Samual zu sehen. So zog es die Gruppe weiter, immer tiefer in die Anlage unter der Erde. Die Magie des Erdenstroms schien jetzt in der Luft fast greifbar zu sein, als sie eine weitere Treppe erreichten. Die Treppe erinnerte an diejenige, durch die sie in diesen Komplex eingetreten waren und auch an ihrem Ende war eine offene Tür zu sehen. Doch nicht nur das. Zwei Beine waren zu sehen, die der Kleidung und den Schuhen nach zu urteilen, zu Samual gehören mussten. Ob er nur Ohnmächtig oder vielleicht sogar tot war, war schwer zu sagen – zumindest bewegte er sich kein Stück. Doch es war nichts zu hören, das auf eine Gefahr hindeutete – das konnten diejenigen sagen, die nicht vom Gas betroffen waren. Denn auch wenn die Wirkung nachgelassen hatte, so war sie noch nicht ganz verflogen. Eine einzige Sache war seltsam. Ein Geruch hing in der Luft, den alle kannten. Er erinnerte an altes  Maschinenfett, verbrannte Kohle und erhitztes Metall. Das alles hatten sie auch schon in der Werkstatt des Mechomanikers gerochen.

Shiver

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« Antwort #333 am: 05.05.2014, 11:42:19 »
Shivers Gedanken rasten: wild, unentschlossen, chaotisch, wütend, besänftigend, verwirrend. Sein Messer drehte sich unablässig in der Hand, die Eindrücke wurden von seinem benebelten Kopf unterschiedlich stark eingezogen, Shiver glaubten gar, die Eindrücke als Farbläufe wahrnehmen zu können. Die Irrnebelei von Samuel glitt in karmesinrot auf ihn, Shiver fühlte sich wie ein Stier dabei. Welche Überraschungen kamen noch? Sein Blick ging zu Wolfhard, von dem er befürchtete, dass er sie noch alle hintergehen würde. Seine falsche Professionalität, die sie immer in exponierte, gefährliche Lagen brachte, strömte in einem grellen Magenta auf ihn ein. Er blickte weiter zu Maguerite, wie reagierte sie auf den Irrnebel? Ein aquamarines Leuchten deutete sich um die Perle an, doch Shivers Blick hastete weiter, er nahm keine Laterne in die Hand, keine Fackel. Er folgte dem Leuchten des Irrneblers. Ein herausforderndes Phosphorgelb nahm jegliches Licht in den Augen Shivers an, seine Sicht verschwamm langsam. Es wurde zunehmend schwerer Freund und Feind zu unterscheiden. Die Entschlusskraft, irgendwas auseinanderzunehmen, machte es nicht leichter. Das übergroße Rasiermesser in Shivers Hand drehte sich immer schneller, langsam auch unkontrollierter. Shiver versuchte jegliche Gedanken zu verdrängen, die Farben leuchteten so grell, er sah kaum noch den Gang vor sich. Von irgendwo tauchte der giftgrüne Gedanke auf, dass er auf dem Dampfer seinen Gefährten geschworen hatte, sie zu paddeln. Weswegen hatte er das noch geschworen? Die Lichter spielten mit seinen Erinnerungen. Sie waren Irrlichter, war der Irrnebler für die Irrlichter...Shiver schüttelte den Kopf.

Ein kaltes, dunkles Blau strömte auf Shiver ein, als er ein paar Meter gegangen war. Samuals lebloser Körper leuchtete in dieser Farbe, nein, es war kein Leuchten mehr, ein flackerndes Glimmen. Die Geräusche der Pumpen und der Geruch nach Maschinenfett lösten eine orange Assoziation bei Shiver aus. Woher kamen diese Irrlichter? Er sah kaum etwas, war dies ein Trick von Simon Hook? Eine Droge, die Wolfhard ihnen in die Wasserschläuche gemischt hatte, als er Wache gehalten hatte? War es wirklich von dem Gas? Er sah kaum etwas, er musste sich auf seine Nase verlassen, doch er roch nur das Maschinenfett, in seinen Ohren war nur das Knattern der Pumpe, das öllose Quietschen dieser und das Rauschen seines Blutes, er versuchte sich dennoch in diesem Raum umzuschauen[1]. Wo waren die verdammten Feinde?
Und wofür waren diese verdammten Maschinen genau? Shiver näherte sich, halb wankend ob der ganzen Farben, die auf ihn einströmten, der Pumpe, um sie in Augenschein zu nehmen[2]. Dann drehte er sich schon wieder weg, als durch den Schleier prismatischer Farben das blaue Flackern Samuals wieder in den Vordergrund drängte. Samual. Wieso lag er dort? Shiver stolperte auf das flackernde Glimmen zu.
 1. Wahrnehmung 3
 2. Wissen (Baukunst) 15

Wolfhard

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« Antwort #334 am: 06.05.2014, 18:51:13 »
Während sie weiter durch die Dunkelheit zogen, und er seinen Blick und damit auch den Strahl seiner Laterne kontinuierlich herumwandern liess, fragte sich Wolf ob er es wohl wirklich geschafft hatte, die Auswirkungen des seltsamen Gases zu unterdrücken, oder ob es bei ihm nur subtiler wirkte und er dessen Einfluss nur nicht bemerkte. Da er jedoch keine Möglichkeit hatte dies zu überprüfen, schob er den Gedanken beiseite um davon nicht abgelenkt zu werden, nahm sich aber vor bei allfälligen Entscheidungen für sich zu prüfen ob er sie auch wirklich rational traf.

Die Hände immer in der Nähe der Waffengriff ging er dicht hinter Shiver als er an diesem Vorbei die reglose Gestalt Samuals entdeckte. Sein erster Impuls war es zu ihm zu laufen aber etwas störte ihn an der Szene. Wieso lag der Körper einfach so herum und dann auch noch mitten in der Tür? Wäre er angegriffen worden, hätte man irgendetwas mit ihm gemacht und nicht einfach liegen gelassen, egal ob ein Tier oder ein intelligentes Wesen dafür verantwortlich gewesen wäre. Noch bevor er diesen Gedankengang ganz zu Ende geführt hatte, bemerkte er, dass sich Shiver in Bewegung gesetzt hatte. Schnell versuchte Wolf ihn zurück zu halten und sagte. „Nicht das könnte eine Falle sein! Entweder eine mechanische an der Tür oder ein Hinterhalt.“

Simon Hook

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« Antwort #335 am: 07.05.2014, 15:19:10 »
Simon spürte, wie sein Herz zu rasen begann und sein Atem sich merkbar beschleunigte, als Samuals Füße in der Dunkelheit des Ganges auftauchten. Dort lag er – also war der Schrei, den Simon geglaubt hatte zu hören, wohl doch keine Einbildung gewesen. Der Blick des Sondergardisten huschte kurz in die Nahe ferne. Was sie erwarten würde, wenn sie nun ihren Weg fortsetzten, konnte niemand von ihnen genau wissen. Aber dass dort vorn irgendwo Gefahr und vielleicht sogar der Tod lauerte, war gewiss. Vielleicht war die Gefahr auch jetzt in diesem Moment näher als es den Anschein hatte. Immerhin lag Samual genau hier. Was war mit ihm passiert? Lebte er noch? Simon war sich absolut nicht sicher[1], doch während Wolfhard noch versuchte, Shiver zurückzuhalten, entschloss der junge Sondergardist kurzerhand, einfach zu handeln.

Er war sich des Risikos durchaus bewusst, denn vielleicht lauerte hinter dem Durchgang wirklich der Feind und dies war ein Hinterhalt, andererseits war Samual vielleicht noch am Leben und starb ihnen gerade vor ihren Augen weg, ohne dass sie es merkten.
„Los, gebt mir Rückendeckung“, sagte er, als er an Wolfhard vorbeischlüpfte. „Vielleicht lebt er noch. Aber passt auf, wo ihr hintretet, vielleicht ist hier irgendwo eine Druckplatte, die einen Mechanismus auslöst.“
Simon ließ Vorsicht walten, bewegte sich vorerst nicht mehr vorwärts und hielt erst am Boden Ausschau nach verdächtigen Strukturen.[2] Aber im Schein seiner leuchtenden Rüstung untersuchte er auch die Tür und die Wände auf Anzeichen, die darauf hindeuteten, dass sie fallenartige Mechanismen verbergen könnten.[3]
 1. habe hier das Wurfergebnis (Heal: 3) schon eingebaut, da ich nicht damit rechne, dass das reicht
 2. Wahrnehmung: 14
 3. Wissen (Ingenieurskunst) : 16
« Letzte Änderung: 07.05.2014, 16:09:20 von Der Flüstermann »

Shiver

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« Antwort #336 am: 07.05.2014, 18:52:08 »
Irgendwo an seinem Körper spürte er Wolfhards Hand, sie leuchtete in richtigem purpurrot als hätte jemand eine ganze Kiste von kostbaren, stumpfen Stachelschnecken auf und in ihr zerdrückt. Zuschlagen? Weichen? Folgen? Shiver drehte sein Rasiermesser in der Hand und stoppte es dann abrupt, als wäre er bereit zum Zuschlagen. Er folgte der Farbspur, die Wolfhard hinter sich hergezogen hatte. Für wen hielt er sich, dass er sich vordrängelte? Oder wollte er nur beweisen, dass er keine Schuld an Samuals Tod trug, dass er selbst überrascht war?

Shiver hielt inne. Wolfhard war ein mieser Schauspieler, so schlecht, dass er womöglich gar kein Schauspieler sein konnte, ja, gar nicht sein wollte. Shiver blickte verdutzt drein und konnte sich nicht so recht entscheiden. Sprang er ihm jetzt an die Kehle? Welchen Zweck hatte dies? Außer seine Belohnung mit weniger Leuten zu teilen? War das die Motivation hinter Samuals Tod?
Auf einmal machte die Wut Shivers vor ihm selbst keinen Sinn mehr. Dann drängte sich auch der Irrnebler schon an ihm vorbei. Shiver klappte das Messer ein. Es blieb der Durst. Dieser furchtbare Durst. Er könnte jetzt gut ein Lagerbier vertragen. Es war irgendwie heiß hier unten. Die Farben zogen sich zurück und Shivers Gedanken klarten sich auf.
Shiver blickte auf Samuals leblosen Körper und spuckte aus. Was anderes sollte er nun auch noch machen. Ausspucken, Mund abwischen, weitermachen. Mehr blieb ihnen nicht. Und wo war eigentlich die verdammte Krabbe schon wieder? Schon wieder geflohen? Shiver schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich fiel sie gerade das zweite Mal die Klippe runter.

Shiver blickte auf Simons Rücken und kommentierte erst jetzt diese Irrnebelei mit knappen Worten, genervt, noch immer leicht gereizt. "In Ordnung, hat noch 'wer 'nen Bedürfnis brauchbare Geheimnisse auszupack'n?" Hatte Simons Irrnebelei das ausgelöst in Shiver? Diese Farbenpracht? Er sah das Licht jetzt wieder normal und gedämmt. Alles wirkte relativ normal. Nur lag Samual eben noch immer auf dem Boden und Simon leuchtete. Irgendwie hatte er am Rande etwas von Gas gehört. War das der Grund für die Farben? Dieser Durst. Shiver nahm den Wasserschlauch ab und führte ihn sich an den Mund, während die anderen Samual untersuchten. Erst jetzt fiel ihm auf, wie Carl sich wohl fühlen musste. Aus dem Augenwinkel warf er einen Blick auf Samuals - wie sollte Shiver es ausdrücken? - bessere Hälfte.

Aether Shanty

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« Antwort #337 am: 08.05.2014, 18:42:37 »
Wortlos nahm Aether die Szenerie in sich auf. Sie hatten Samual gefunden. Im Lichtschein der Rüstung Simons warfen die Füße des Schützen einen makaberen Schatten an die dahinter liegende Wand. Der Schurke wusste nicht genau, ob es nun tatsächlich ihr Gefährte gewesen war, als er vor wenigen Minuten den verzweifelten Schrei vernommen hatte. Das Gas könnte genauso gut sich immer noch in seinem Körper befinden, weswegen er es nicht wagte, seine Sinneseindrücke nicht kritisch zu hinterfragen. War ihr Freund noch am Leben? Aus seiner momentanen Position konnte er keine stichhaltigen Schlüsse darüber ziehen.

Er gab Wolfhard Recht. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass der durch das Gift benebelte Samual in einen Fallenmechanismus gestolpert war. Wie auch immer; sie mussten ihn so schnell wie möglich überprüfen und durften die Hoffnung nicht sofort aufgeben.

Geübt hob er die Fackel, um durch die daraus entstehenden Schatten etwaige Unregelmäßigkeiten im Mauerwerk entdecken zu können. Er näherte sich dem am Boden liegenden Schützen dicht hinter Simon, und konzentrierte sich dabei auf die unmittelbare Umgebung; immer dazu bereit, den Irrnebler sofort zu warnen, sollte er Anzeichen einer Fallenmechanik erkennen.[1] Ruhig sprach er, gedämpft durch den schützenden Schal:"Vorsichtig. Einen Fuß auf den anderen und bloß nicht unbedacht auftreten. Nur Ljongeli selbst weiß wohl, was für teuflische Abwehrmaßnahmen hier unten seit hunderten Jahren schon lauern."
 1. Fallen finden:19

Der Flüstermann

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« Antwort #338 am: 09.05.2014, 10:13:58 »
Nur wenige Schritte trennte die Gruppe von dem am Boden liegenden Samual und der dicken Stahltür mit der vermeintlichen Falle. Doch so sehr sich Aether, Simon und Wolfhard auch anstrengten, niemand konnte die Falle selbst oder Anzeichen eines Mechanismus finden, der eine Falle auslöste. Weder ein Stolperdraht, noch eine Druckplatte oder etwas ähnliches war zu sehen. Nur schmuckloser Boden, Wände und eine stählerne Tür. Letztere, ihr Rahmen und die Wand schienen allerdings seltsam dick zu sein, was aber an einer Panzerung liegen musste.
Shiver fragte sich währenddessen immer noch, was der Sinn der Pumpe in dem Raum über ihnen war. Er kam zu dem Schluss, das sie das Gasgemisch – oder welches Gemisch auch immer für das Leuchten der an der Wand befestigten Leuchtröhren verantwortlich war – von einem Raum in der Tiefe in die verschiedenen Teile dieses Gebäudes beförderte und dabei mit anderen Chemikalien versetzte. Dieser Untergrundkomplex war alt, das hatte der narbengesichtige Mann schon auf den ersten Blick gesehen. Wenn die Lichter an der Wand und den Säulen der Räume noch immer leuchteten, dann musste ein automatisierter Mechanismus dafür sorgen.

Bei der Untersuchung der Tür und der Wand, waren die drei Männer natürlich näher an die Tür herangerückt. Jetzt konnten sie einen genaueren Blick auf Samual und den Raum werfen, in dem er lag. Eine Blutlache hatte sich unter dem Gesicht und Oberkörper des Schützen gebildet und färbte den tristlosen Boden rot. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr – Samual war tot. Doch was hatte ihn umgebracht? Eine Falle gab es anscheinend nicht aber vielleicht gab ein Blick in den Raum Aufschluss darüber.
Auch hier war allerdings auf den ersten Blick keine direkte Gefahr zu entdecken. Vier Tische nahmen die Mitte des Raumes ein - zwei weitere waren auf die Seite geworfen und vor eine geschlossene Stahltür geschoben worden. Auf den Tischen und auf dem Boden des Raumes lagen Scheiben und Schüsseln verstreut - die an Geschirr erinnerten und aus dem selben schwarzen Material wie die Spritze bestanden - aber hier und da waren auch andere Dinge zu sehen.[1] Alles schien schon längere Zeit auf seinem Platz zu liegen, denn eine Staubschicht hatte sich darauf gebildet. An den Wänden waren die gleichen bekannten Leuchtröhren zu sehen und tauchten auch diesen Raum in einen grünen Schimmer.
 1. Bitte von jedem ein Wahrnehmungswurf.

Shiver

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« Antwort #339 am: 12.05.2014, 23:25:46 »
Shiver blickte auf die Leiche Samuals hinunter. Er zuckte mit den Schultern. "Nichts für ungut, Carl, aber ich schätz', gibt 'nen Grund, warum'er beim Übungskampf rausgegang'n is'. Armer Teuf'l. Zu mutig gewes'n. Dar'n sterb'n die meist'n, die ein auf Luftikus mach'n. Mut. Fast so tödlich wie'n Pesthauch, nur ohne die Pusteln." Es waren nicht die passendsten Worte, aber Shiver war kein Mann des Zeremoniells. Für sowas hatte er nie etwas übrig gehabt. Zwar tat Samual ihm leid, doch was sollten sie tun? Er war nun gefallen und würde nicht wieder aufstehen. Ein Leben ausgepustet in weniger als einem Wimpernschlag. So schnell konnte es gehen. Und der Glatzkopf wusste nicht, wie es den anderen ging, aber er empfand es als Segen. Gab schlimmere Wege zu sterben. Langsames Verbluten, von einem Insekt ausgelutscht zu werden, und die vielen Krankheiten Middlesteels oder Hunger. Diesen Gedanken hatte Shiver irgendwie bei fast allen Toten, die einen augenscheinlich schnellen, wenn auch häufig gewaltsamen Tod hinter sich hatten. Nicht jeder hatte das Glück, einfach zu entschlafen und da war das doch die zweitbeste Lösung. Sofortiger oder sehr schneller Tod.
Shivers Sinne sammelten sich langsam wieder, aber es hinderte ihn nicht daran, Wolfhard im Augen zu behalten und eigentlich ihn vorgehen lassen zu wollen. Dementsprechend achtete die Narbenstirn auch nicht besonders auf den nächsten Raum[1]. Sollte sich ihr alterwürdiger Wolfhard sich darum kümmern. Shiver blickte mit einem wiederholten Zucken der Schultern auf einen der beiden, die sich für äußerst professionell hielten. Er lag hier im Dreck.

Shiver bückte sich zu Samual und durchsuchte seine Leiche, ob er noch Sachen bei sich trug, die für die Gruppe dienlich sein konnten. Munition, Gold, Tränke. Er drehte Samuals Leiche um, damit er mögliche Einschläge in seinen Körper sehen konnte und so einen Aufschluss darüber gewinnen konnte, was ihn nun umgebracht haben könnte. "Armer Teuf'l.", wiederholte Shiver. "Aber was nützt ihm sein Kram jetzt noch. Nehm'n wir mit, was wir noch brauch'n könn'n und erleichtern unser'n Kram, um das, was wir aufgrund sein's Endes nimmer brauch'n.", schlug Shiver vor und machte sich an die Arbeit. Es war kein nobler Zug, ohne Frage, aber es war auch nicht nobel, einen Toten in seiner Lache liegen zu lassen. Es war allerdings auch kein nobler Zug, seinen Gefährten zu entfliehen, in dem man kopflos in den Tod rannte. Letztlich vergalt Shiver das nur. Zumindest seiner Meinung nach.
 1. Perception 1

Aether Shanty

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« Antwort #340 am: 13.05.2014, 16:05:49 »
Im ersten Moment empfand Aether die Reaktion Shivers als abstoßend und grauenhaft. Doch es bedurfte kaum einer weiteren Minute, als dem Schurken schmerzlich bewusst wurde, dass der Glatzkopf nur mehr Mut hatte als der Rest der Gruppe und einfach das Beste aus diesem Augenblick machte. Während sich der Hüne nun an den Taschen des toten Schützen zu schaffen machte, ließ ihn Aether derweil nicht aus den Augen. Er war zu sehr in seinen eigenen Gedanken versunken, obwohl er sich kurz vorher noch zur Konzentration auf die unmittelbare Umgebung gezwungen hatte, gewährte er sich selbst und dem Schützen eine kurze Zeit des Schweigens, bevor er diese mit einem leisen Flüstern beendete.
"Armer Samual... Was auch immer ihn erwischt hat, ich schwöre, dass wir es zur Strecke bringen werden. Lasst uns nun diese verfluchte Kugel ausfindig machen, Gentlemen... Und dann schnappen wir uns diesen Sohn Middlesteels und bringen ihn nach Hause. Ich werde ihn nicht hier in diesen dreckigen Ruinen liegen lassen, auf dass dieser vermaledeite Dschungel seine Finger von ihm lässt. Bei meiner Ehre, sein Name wird nicht vergessen sein." Still ruhte der Schurke weiter neben dem Gefallenen und wartete darauf, dass Shiver seine Durchsuchung beendet hatte. Dann näherte er sich selbst kurz, um die Decke des Schützen aus seinen Habseligkeiten zu holen und breitete diese über seinem Leichnam aus.
Erst jetzt ließ Aether den Blick bewusst durch den angrenzenden Raum schweifen und nahm die Szenerie in sich auf. Doch er schwieg und hielt sich zurück. Die Hand ruhte weiter am Griff der doppelläufigen Kanone und es schien als würde er nur darauf warten, den Abzug endlich betätigen zu können. Die Furcht vor diesem  Ort hatte begonnen, sich schleichend in brodelnde Wut zu verwandeln und aus Verfolgungsangst wuchs Zorn. Er hasste diesen Ort und bei seinem Vater, er würde diese Kugel finden und damit McKinkais Kiefer brechen.

Der Flüstermann

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« Antwort #341 am: 14.05.2014, 14:34:07 »
Neben der offensichtlichen Muskete, die Samual immer bei sich trug, befanden sich in den Taschen des Schützen noch Kristallmunition, zwei beschriftete Heiltränke und einige Münzen. Der Rucksack enthielt unter anderem Seile und einen Haufen weiterer Münzen.[1] Nachdem der Leichnam durchsucht und von Aether abgedeckt worden war, kümmerte man sich um den Raum. Keine Falle wurde beim Durchschreiten der Tür aktiviert und so konnte man ohne weitere Verluste einen genaueren Blick auf das Innere des Raums werfen. Anscheinend war es eine Art Aufenthaltsraum gewesen, bevor dieser Komplex endgültig verlassen worden war. Unter einer dicken Staubschicht auf dem Boden, konnten Marguerite, Simon und Wolfhard eine Art flache Scheibe entdecken. Bei näherer Betrachtung schien sie aus schwarzem, poliertem Marmor zu bestehen, mit dem einzigen Unterschied, das das Material leicht durchsichtig war. Wolfhard fand unter einem Tisch und in einer Ecke insgesamt drei Ovale Steine aus dem gleichen Material.[2] Zwischen einem Tisch und einem umgestürzten Stuhl lag außerdem noch eine kleine, verschlossene Schließkassette. Doch bevor sie die Kassette aufschließen oder darüber nachdenken konnten, was der Sinn hinter den Funden war, wurde eine der schweren Metalltüren mit voller Wucht aufgeworfen. Dahinter kamen drei Personen zum Vorschein, wobei der Vorderste, die Tür anscheinend aufgetreten hatte und gerade etwas von seinem Gürtel löste.
Einen kurzen Blick konnte man auf die drei Gestalten erhaschen, bevor der erste der drei etwas in einer fremden Sprache schrie und einen Gegenstand in den Raum warf. Alle drei waren gebaut wie Menschen, allerdings trugen sie eine dicke Uniform aus verblichenem, alten und scheinbar halb zerfallenen Leder. Sie trugen Schusswaffen bei sich, die dem Gewehr Samuels sehr ähnlich sahen. Der vordere - der die Tür eingetreten und den Gegenstand geworfen hatte - war gerade damit beschäftigt, ebenfalls eine Waffe zu ziehen und hatte zusätzlich eine große Metallplatte an seinem Arm befestigt. Nirgendwo war ein Stück Haut zu sehen, denn sogar ihre Gesichter waren durch eine Gasmaske geschützt, die den drei Gestalten ein bedrohliches Aussehen gab. Tote leere Sichtgläser schienen die Gruppe anzublicken.
Noch im Flug und bevor er auf den Boden aufschlug, verteilte der geworfene ovale Behälter ein graues, stinkendes Gas, welches augenblicklich den Raum füllte. Es behinderte die Sicht und gleichzeitig griff es den Körper von jedem an, der damit in Kontakt kam.[3]

Hier geht's zum Kampf!
 1. Dagger, Rifle [MA], 40 Patronen, Climbers Kit, Small steal mirror, Rope Silk, String, Coffee, Bedroll, Blanked, Bagpack [MA], 750,3 Goldmünzen
 2. Knowledge Arcana und/oder History
 3. Ein Zähigkeitswurf gegen 12 von jedem bitte. Wer es nicht schafft, ist für 1d4+1 Runden Sickened.

Der Flüstermann

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« Antwort #342 am: 18.05.2014, 17:44:16 »
Unter der Erde begraben - Runde 1

Überrascht wirbelte Aether herum, als die Tür aufgebrochen- und der Gegenstand hineingeworfen wurde. Der Schurke ließ seinen Gegnern keine Zeit zu reagieren und hechtete hinter den umgeworfenen Tisch zu seiner Rechten, obwohl das aus der 'Granate' strömende Gas sich rasch im Raum verbreitete und ihm schwer zu schaffen machte. Da waren sie also... Diese verfluchten Mörder, welche nicht nur Samual auf ihren Gewissen hatten! Kommt nur!, dachte Aether sich und biss sich dabei auf die Lippen, während das Gemisch schwer in seinen Augen brannte. Ist das etwa alles was ihr könnt?! Trotz der eingeschränkten Sicht und der Behinderung durch die Rauchgranate hob er die Kanone und zielte damit auf den vordersten Angreifer, bevor er entschlossen den ersten Abzug betätigte. Laut knallend schleuderte die Waffe, von Schwefel und Mündungsfeuer begleitet, eine Kristallpatrone nach vorn.

Doch die Person hinter der Gasmaske war erstaunlich behände und duckte sich im letzten Moment instinktiv, um der Kugel zu entkommen. Ein leises Zischen und Knacken war zu hören, als er sich wieder aufrichtete und sich kampfbereit machte.

Shiver konnte von Glück sprechen, dass er eben noch so in Aufruhr gewesen war. Das Adrenalin und die Wut hatten sich noch nicht gänzlich zurückgezogen, seine Nerven waren noch immer angespannt und ließen ihn blitzschnell handeln. Seine Augen nahmen die Situation auf und sein Geist setzte sie sofort in Handlung auf. Es waren jene Momente, in denen Shiver wirklich lebendig wurde, sich wirklich lebendig fühlte. Seine Narbe an der Stirn fing wie wild an zu pochen. Er sah Schusswaffen. Sie waren gefährlich auf diese kurze Entfernung. Alles an seinen Handlungen wurden automatisch. Sein Instinkt übernahm. Entwaffnen.

Shiver wusste, dass er sich in der Nähe des Vorderen begeben musste, doch er sprintete los, er musste einen der Gewehrträger entwaffnen, um die Gefahr zu minimieren und sich einen Vorteil zu verschaffen. Er konnte nur hoffen, dass Wolfhard oder Samuel den Mann mit dem Schild binden würden.
Shiver erreichte den Mann und sein aufgeklapptes Rasiermesser schlug zu im Bogen von oben nach unten. Doch was als Schlag nach dem Kopf aussieht, zielt auf die Hände des Gewehrträgers, um diesen zu entwaffnen und Maguerite vor einem möglichen Kugelhagel zu schützen.
Der Glatzkopf brüllte los, um seine Anspannung loszuwerden. Das Gas bemerkte er in seiner Wut nicht einmal.

Der Maskenträger schien nicht eingeschüchtert von dem nach vorne stürmenden und brüllenden Shiver zu sein. Gerade als er seinen Kopf vor dem Angriff schützen will und die Waffe nach oben zieht um den Schlag abzufangen, ändert Shiver sein Ziel. Durch die Wucht des Schlags, verlor der Feind den Griff und die Waffe fiel zu Boden.

Schon seit sie Samual gefunden hatten, mit einer Falle oder Hinterhalt rechnend, brauchte Wolf nur Augenblicke um auf das gewaltsame Eindringen des Trios zu reagieren. Trotz  Wut über Samuals Tod und mit brenneder Augen und Rachen liess er sich nicht mitreissen sondern schätzte die Lage kalt ein. Der mittlere Gegner schien eine art Schild zu tragen, und war somit wohl am besten gegen Angriffe im Nahkampf gewappnet und um den rechten schien sich Shiver zu kümmern. Also stürmte Wolf auf den Gegner ganz links zu, wählte seine Position dabei aber so, dass er, falls sich ihm die Gelegenheit bot, auch den mittleren Fein stören konnte.

Ein von der Gasmaske gedämpfter Schrei war zu hören, der aber erstaunlicherweise nicht schmerzerfüllt, sondern eher überrascht klang. Als Wolfhard das Schwert durch die vergammelte Lederrüstung stieß, konnte er einen stärkeren Widerstand spüren als er gewohnt war und ein gammeliger Geruch kam ihm entgegen. Die Klinge traf auf etwas hartes und nicht wirklich auf weiches Fleisch. Durch den Riss in der Rüstung konnte er ein Wirrwarr aus mechanischen Kleinteilen und verdorbenem und fast von freiliegenden Knochen fallenden Fleisches erkennen.

Seit Samaul plötzlich weggelaufen war wirkte Carl hilflos und etwas nachdenklich, als sie seine Leiche fanden wurde seine Miene ausdruckslos. Doch zum Trauern oder Nachdenken blieb keine Zeit, denn schon tauchten Feinde auf. Das seltsame Gas beachtete Carl kaum, in seinem Labor war er täglich weit schlimmeren Gerüchen ausgesetzt. Die eingeschränkte Sicht könnte sich aber eventuell als Störfaktor erweisen.
Der Alchemist machte einen Schritt zur Seite und holte fast schon automatisch eine seiner explosiven Kugeln aus dem Mantel und warf sie in Richtung der Gegner. Selbst wenn er verfehlen sollte, würden die Feinde der Explosion nur schwer entgehen können

Die Bombe explodierte und setzte sogleich die Rüstungen der drei Feinde unter Feuer. Allerdings war auch Wolfhard in der Nähe und wurde leicht von der Explosion getroffen. Der Raum wurde von einem ekligen stinkenden Qualm erfüllt, der die Sichtverhältnisse nicht verbesserte. In den brennenden Rüstungen bildeten sich kleine Brandlöcher und unter dem ein oder anderen war nur selten verbranntes Fleisch zu sehen. Öfter waren es blanke Knochen, die von kleinen Röhrchen und Kabeln umschlungen waren, Zahnräder und anderes.

Der Maskenträger, der sich gerade noch mit seinem Schild geschützt hatte, ließ dieses fallen und trat einen Schritt auf Simon zu. Er fasste die Waffe in seiner Hand jetzt fester und sah den Sondergardisten direkt an. Doch statt direkt auf ihn zu schießen, drehte er sich ein Stück von ihm weg und betätigte den Abzug seiner Waffe. Die Schrotflinte ließ einen Hagel aus kleinen Kugeln auf Aether, Carl und Simon niederregnen, doch alle konnten sich in letzter Sekunde noch wegdrehen oder sich hinter den Trümmern im Raum verstecken.
Anders erging es Wolfhard und Shiver, die beide einen Treffer hinnehmen mussten. Derjenige, der von Wolfhard stark zugesetzt worden war, wich in den Gang zurück, legte an und schoss. Doch die Bewegungen waren seltsam ruckartig und der Angriff endete in einem Streifschuss. Auch der entwaffnete Gegner wich zurück und kramte dabei an seinem Gürtel herum. Er nahm ein Glasrohr zur Hand und drückte es auf seinen Arm, bevor er es auf den wütenden Mann warf. Das schwache Glas zerbrach sofort und hüllte Shiver in eine Wolke aus brennendem Gas ein.

Vor Schreck fiel Maguerite fast nach hinten um, als die Tür fast aufgesprengt wurde. Sie glaubte ihren Augen kaum was sie sah. Es dauerte einige Momente bis sie sich wieder gefangen hatte. Alle Mitglieder der Expedition standen vor ihr, so schnell sie konnte suchte sie den Raum nach dem Erdenstrom ab. Es dauerte nur eine Sekunde bis sie das vertraute Summen in ihren Ohren wahrnahm. Langsam ordnete sie mit geübten Gesten den Energiefluss neu und schickte ihn in Richtung ihrer Gegner.

Die kanalisierte Energie schien allerdings keine Wirkung auf die drei Gegner zu haben.

Der Flüstermann

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« Antwort #343 am: 22.05.2014, 11:58:03 »
Unter der Erde begraben - Runde 2

Maguerite war ein bisschen erschrocken das keiner ihrer Gegner in den Schlaf fiel. Erst später ging ihr auf, dass es sich gar nicht um Menschen handelte. Langsam verließ sie ihre Position um ein besseres Schußfeld zu haben. Während sie lief zog sie ihre Pistole. Als sie zielte sie, ihre Zunge fest an ihre Oberlippe gepresst. Knallend löste sich ein Schuss und ein metallisches Klacken erklang als die Kugel auf die Zahnräder ihres Gegners traf.

Ein knirschendes Geräusch erklang, als die empfindlichen Mechanismen durch den Schuss zerstört wurden. Die Bewegungen des Mannes - oder was er auch immer war - wurden immer ruckartiger, als würde er eine Art Anfall haben.

Der Nebel zog sich immer dichter zu und gleichzeitig machte dieses verfluchte Gas dem Schurken immer mehr zu schaffen. Komm schon Shanty....!Aether biss die Zähne zusammen. Sie durften jetzt nicht versagen, so kurz vor dem Ziel! Mit eisernem Willen zwang er sich zur Konzentration und benutzte den Tisch, hinter welchem er Stellung bezogen hatte, als Auflage für die Feuerwaffe in seinen Händen. Er versuchte auf den Waffenarm des Fremden zu zielen, welcher direkt in der Türöffnung stand. Erneut knallte die tödliche Kanone laut auf, als eine weitere Kristallkugel den Lauf verließ... Doch dem Chaos und dem Gas war es zu schulden, dass er bereits sein Ziel in dem Augenblick aus den Augen verlor, als er den Abzug betätigte. Wütend schrie er:"Verliert nicht den Mut! Diese Bastarde nutzen den verdammten Rauch, um uns die Sicht zu vernebeln!" Es half wohl nichts... Aether sah ein, dass er aus seiner Position wenig ausrichten konnte.

Diese interessanten Geschöpfe werde ich mir nachher etwas genauer ansehen., dachte Carl, während er seine Pistole zog. Die Bombe hatte zwar Wirkung gezeigt, doch er wollte seine Verbündeten nicht erneut seinem Angriff aussetzen. Der Alchemist zog die Möglichkeit in Erwägung in den Nahkampf zu wechseln, allerdings würde es wertvolle Sekunden kosten, bis er durch seine Tinkturen die nötige Effektivität erreicht hatte. Also würde er erstmal auf mittlerer Distanz bleiben, bis sich die Situation änderte. Mit den Gedanken machte er einen weiteren Schritt um freies Schussfeld zu haben und drückte ab.

Der Schuss traf den Mann mitten in die Brust. Doch was andere straucheln lassen oder direkt töten würde, ließ ihn offensichtlich kalt.

Simon hatte, entgegengesetzt zu seinen Kameraden, ein wenig mehr Zeit benötigt, um geistesgegenwärtig auf den überraschenden Angriff der drei Unbekannten zu reagieren. Hustend und mit tränenden Augen, da der Qualm und auch der von Carls Bombe herrührende Rauch beißend waren, kam er jedoch wieder zu Besinnung, als die Kugeln eines Gegners ihn nur knapp verfehlten. Nun galt es, schnell und effizient zu handeln, um weiteren Schaden zu vermeiden - der Tod von Samual war bereits überflüssig gewesen und Simon wollte nicht zulassen, dass dem Schützen nun noch jemand ins Reich der Toten folgen müsste. Zunächst hatten die drei Angreifer mit den Gasmasken recht menschlich gewirkt, doch Carls explosiver Angriff hatte offengelegt, dass dies wohl nicht stimmte. Die Röhrchen, Kabel und Zahnräder erinnerten Simon stark an einen Roboter oder Dampfmann - doch warum trugen diese Wesen Gasmasken? Was genau verbarg sich hinter ihnen? Konnte man gleichzeitig Maschine sein und atmen? Der junge Sondergardist gedachte zu überleben, um es zu erfahren. Die Maschinenteile im Inneren der Angreifer haben ihn auf eine Idee gebracht: Denn wie Dampfmänner in seiner Heimat, Middlesteel, waren bestimmt auch diese Gegner besonders anfällig für elektrische Stöße, die er als Irrnebler hervorrufen konnte. Sogleich begann die Luft um ihn herum unheilvoll zu knistern, und kleine Entladungen blitzten und zuckten an seinem Unterarm hinauf, als Simon seine Irrnebelmagie hervorrief und sogleich auch dem Gegner direkt vor sich zu berühren versuchte, um die Energie an dessen Körper zu entladen. Jedoch behinderte der dichte Rauch seine Sicht, sodass es dem Gegner gelang, auszuweichen und Simon ärgerlicherweise ins Leere griff. Der gewünschte Effekt - ein vielleicht sogar todbringender Schock - blieb aus, doch das heizte die Entschlossenheit und aufkommende Kampfeslust des jungen Sondergardistetn nur noch an. Es hatte gerade erst begonnen.

Als sich der Gegner vor ihm eine Blösse gab, nutzte Wolf die Gelegenheit für einen Ausfall wie aus dem Lehrbuch, der mit Sicherheit treffen musste. Erst als er keinen Wiederstand spürte, erkannte er, dass ihn Schatten und Rauch getäuscht hatten und er die Entfernung falsch eingeschätzt hatte. Dadurch zur Erkenntnis gebracht, dass seine alten und neuen Wunden langsam an seiner Konzentration zerrten, trat er erst einen Schritt weiter vor um ausser Reichweite des vordersten Angreifers zu kommen um Anschliessend einen der Tränke aus seinem Gürtel zu sich zu nehmen.

Shiver entschloss sich schließlich dazu, in die Offensive zu gehen. Die Kampfeslust hatte ihn gepackt und so machte er einen schnellen Schritt nach vorne und griff den Hals seines Gegenübers an. Die Klinge durchtrennte die alte zerfetzte Lederrüstung und entblößte die Halswirbel eines Menschen. Ohne zu zögern durchtrennte Shiver die Schläuche, die wie eine Rankenpflanze an dem Skelett emporkletterten. Eine dickflüssige Flüssigkeit trat aus und fast augenblicklich fiel das Wesen in sich zusammen.

Mit ruckartigen Bewegungen zog sich eines der beiden Wesen weiter in den Gang zurück und lud dabei das Gewehr nach. Doch auch der nächste Schuss verfehlte sein Ziel, da Simon durch den Rücken des anderen gedeckt wurde. Das Glück des Sondergardisten hielt allerdings nicht lange an, denn der Mann vor ihm hob ein weiteres mal die Schrotflinte und ließ die Waffe den Raum und die Personen vor ihm mit Schrot bedecken. Einige kleine Kügelchen durchdrangen dabei die Kleidung und Rüstung Simons und bohrten sich schmerzhaft ins Fleisch.

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« Antwort #344 am: 26.05.2014, 20:59:10 »
Unter der Erde begraben - Runde 3

Etwas gestärkt, rückte Wolf, die leere Flasche fallen lassend und dafür das Kurzschwert ziehend, wieder vor. Um den anderen die Schussbahn auf den Gegner im Gang nicht zu blockieren, war dieses mal der einzige noch im Raum verbliebene Gegner sein Ziel, den er, kaum in Reichweite, mit einem schnellen Kombinationsangrfif attackierte.

Aether hatte die zweite Kristallkugel seiner Pistole verschossen und entschied sich im Eifer des Gefechts dagegen, diese Waffe wieder zu verwenden. Es lag nicht nur daran, dass es zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde beide Läufe der doppelten Handkanone erneut schussbereit zu laden. Er war vor allem auch der Meinung, dass es in dieser teuflischen Mischung aus giftigem Rauch, Schlachtgetümmel und Chaos sowieso zwecklos war, von seiner Position aus überhaupt jemanden zu treffen.
Wenn er seinen Gefährten helfen wollte, dann musste er sich auf seine berüchtigte Klinge verlassen.
So steckte er die Feuerwaffe zurück in den Gürtel und griff mit selbiger Hand direkt an den polierten Knauf seines eleganten Rapiers. Schwungvoll zog er diesen aus der, am Bein angebrachten, Scheide und machte sich bereit, im nächsten Augenblick aus seiner Deckung zu stürmen und in den Nahkampf einzutauchen.

Einer der Gegner zog sich aus Maguerites Schußfeld zurück. Schnell entschied sie sich ihm nach zu setzten. Sie positionierte sich zwischen Shiver und Wolfhard. Doch hier merkte man eindeutig, dass sie keine erfahrene Schützin war. Wie üblich kniff sie beide Augen beim Zielen zusammen. Doch durch das Gas in dem Raum führte dazu, dass ihre Sicht zu eigeschränkt war um etwas zu treffen.

Simon blieb kurz die Luft weg, als die Schrotmunition sich in sein Fleisch grub und stechenden und zugleich brennenden Schmerz verursachte. Diese Gegner konnten ihrer Gruppe noch sehr gefährlich werden, auch wenn sich zwei von ihnen zurückzogen, wenn er es in dem dichten, beißenden Rauch richtig erkannt hatte. Im Gang hatten die Feinde einen Vorteil, zumindest mit Pistolen und Gewehren gegen Nahkämpfer. Es war noch nicht ausgestanden, ahnte Simon, und fürchtete um das Leben und die Gesundheit seiner Gefährten, wenn sie die Gegner nicht möglichst schnell und effizient ausschalteten. Der Sondergardist umfasste, da seine Magie ihr Ziel zuvor nicht gefunden hatte, nun seinen Säbel entschlossen mit beiden Händen, um mehr Kraft aufbringen zu können und den verbliebenen Zahnradmann im Idealfall mit einem letzten Streich zu Boden zu schicken. Die Energie des Irrnebels, die viele (zurecht) fürchteten, strömte in seine Arme und seine Waffe, bevor er, begleitet von einem Kampfschrei, zu einem mächtigen Hieb ansetzte, den er schräg von unten links nach oben rechts führte.

Da die beiden Schwertkämpfer alleine mit dem seltsamen Gegner in der Mitte des Raumes zurechtkamen, bewegte Carl sich rasch in eine Position, von der aus er den fliehenden Gegner sehen konnte. In dem Gang würde er einer alchemistischen Bombe nicht entkommen können und ein Verbündeter würde sich nicht im Explosionsradius befinden. Also holte Carl zum zweiten Mal in dieser Auseinandersetzung das explosive Gemisch aus seinem Mantel und warf es auf den Widersacher.

Mit vereinten Kräften schaffte es die Gruppe, die Gefahr fürs erste zu bannen. Die beiden übrigen Gegner wurden durch die Angriffe zerstört und zerfielen teilweise in ihre Einzelteile - und zwar wortwörtlich. War es vorher nicht ganz offensichtlich gewesen, so gab es jetzt keinen Zweifel mehr, das diese Wesen wenn überhaupt, nur zum Teil lebendig waren. Der Rauch behinderte noch immer die Sicht und zusammen mit den brennenden Lederrüstungen und durch Feuerbomben des Alchemisten, stank die Luft bestialisch.

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