Okay, er hat eine Heidenangst davor, dass es ausbricht - aber die Angst vor einem erneuten Biss ist weg, weil das keinen Unterschied mehr macht...
Woher soll er das wissen, dass es keinen Unterschied mehr macht? Vielleicht sind leichte Verletzungen durch einen Zombie langsamer tödlich als schwere Verletzungen und die Krankheit dabei unterschiedlich schnell? Ich bezweifel ganz ehrlich, dass Rhamedes keine Angst mehr vor einem zweiten Biss oder eine sonstige Verwundung durch die Zombies hat. Nicht nur, dass er eine ziemliche Angst vor dem Zombiewerden hat, sondern auch eine große Angst vor dem Sterben im Allgemeinen, sonst hätte er sich schon vor Verzweiflung das Leben genommen (und er hat drei Trefferpunkte
).
Ich stell mir das beispielsweise wie eine starke Strahlenbelastung vor.
Strahlenkrankheit wirkt unterschiedlich stark, desaströs und schnell, je nach Dosis und Art der Bestrahlung. Nur weil ich, bspw. bei der Katastrophe von Fukushima mit 2-3 Sv Strahlung belastet wurde (ausreichend, um daran zu sterben), heißt das doch nicht, dass es mir automatisch völlig egal ist, ob ich mich jetzt weiter strahlenverseuche oder nicht. Nur, weil die Chance meines Todes groß ist oder vielleicht sogar sicher, heißt es doch nicht automatisch, dass ich zu einem Daredevil werde und alle Risiken eingehe, weil es ja eh nichts mehr macht.
Dazu kommt, dass Rhamedes sich trotzdem ggf. Hoffnungen auf das Überleben machen kann oder auch das Herauszögern des Sterbens, da er ja unbedingt seine Familie von Schuld freisprechen will. Das heißt, man könnte darauf rollenspielerisch aufbauen, dass er mit der Zeit immer kranker und siecher wird. Das kann ja ein spannender Prozess sein und kein krankheitsbedingter Schalter, der nur Stellung 1 oder 0 kennt.
Andererseits würde das ja auch (überspitzt ausgedrückt) bedeuten, deiner Sorge folgend, dass jeder Biss nun doch die Kampagne sofort für einen Charakter beendet, weil er ja fortan keine Angst mehr davor hätte, weil es keinen Unterschied mehr macht. Ich glaube nicht, dass du das so strikt meinst oder wird das jetzt doch sofort das Aus der Charakters bedeuten oder die Übernahme des Charakters durch den SL?
Zombie-Infektion:
Wer durch einen Zombie getötet wird, verwandelt sich irgendwann selbst in einen Zombie (sofern er nicht vollständig gefressen wird). Kein Zauber, kein bekanntes Heilmittel kann dagegen etwas tun.
Wer durch einen Zombiebiss verletzt wird, ist infiziert. Er wird früher oder später einem Fieber erliegen. Die genaue Zeitspanne reicht von Sekunden bis hin zu Monaten, ohne erkennbares Muster.
Andere durch Zombies verursachte Verletzungen führen in der Regel nicht zur Infektion. Allerdings ist das Blut eines Zombies selbst ansteckend: Wer versehentlich etwas von dem Blut eines Zombies schluckt oder es durch Körperöffnungen wie Augen und Nase in sich aufnimmt, ist genauso infiziert, wie jemand, der gebissen wurde.
Die gute Nachricht: Zombies trocknen mit der Zeit immer mehr aus. Bei einem Kampf gegen ältere Zombies spritzt in der Regel so wenig Blut, dass die Infektionsgefahr zu vernachlässigen ist.
Ausgehend von deiner Beschreibung aus habe ich meine Beschreibung gewählt. Selbst wenn er nicht gebissen wurde, sondern über das Blut infiziert wurde, stellte sich ja das gleiche Problem. Aber wissen die Charaktere auch, dass die Letalitätsrate bei 100% ist? Und wenn sie es ist, glauben sie daran? Geben alle Menschen sofort alle Hoffnung auf, nur weil sie mit Zombieblut und/oder einem Biss konfrontiert wurden? Ich zweifel daran, dass die Menschen das allumfassend tun, selbst wenn die Krankheit schwer wiegt. Ich stelle mir eher vor, dass sie - wie selbst bei schlimmsten Pestwellen - zwar häufig den Kopf verlieren, doch manchmal trotz aller Schicksale fürsorglich füreinander dasind, sich pflegen und Hoffnung und Verzweiflung hegen.
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die Infizierung mit einer Krankheit mit hoher oder gar sicherer Mortalität dazu führen wird, dass weitere Verwundungen, Infizierungen und Probleme ihren Reiz verlieren. Ich habe noch fast jeden Krebspatienten erschüttert gesehen, wenn der Krebs auf andere Körperregionen streute oder nach langer Ruhephase oder scheinbarer Überwindung, in einem anderen Organ neu und frisch und angreifend auftaucht. Das sind menschliche Schicksale und nicht längst alle nehmen ein gutes Ende, und doch sind es diese menschlichen Schicksale, völlig unabhängig davon, ob sie ein Happy Ending haben werden oder nicht, die uns rühren und die spannend sind. Ich habe auch einige Menschen, denen der baldige Tod prophezeit wurde, diese Spanne überleben sehen oder die letzten Tage mit Würde angehen sehen, ohne dass sie ihren Kopf verloren. Das Leben selbst verlor seinen Reiz nicht, und die Gefahr und der Tod wurden nicht immer mit breiten Armen empfangen.
Wenn es aber trotzdem deine Meinung sein sollte, dass du vor Spielbeginn nicht möchtest, dass ich mit Zombieblut in Kontakt gekommen bin oder von einem Zombie gebissen wurde, werde ich mir noch dieses Wochenende ein neues Charakterkonzept überlegen.