Genau das ist es, so denke ich, was diese Runde so interessant machen "kann". Der einzelne Char steht hier im Mittelpunkt und seine Entwicklung und die Chars müssen mit verschiedenen Situationen umgehen. Jede Situation, jede Entscheidung selber hinterlässt dann Spuren am und vor allem auch im Charakter des Char.
Wir als Spieler die hinter diesen Chars sehen, müssen uns dann auf die jeweilige Situation und ihre Folgen einstellen, sind aber in dieser Runde vom rationalen – gewinnorientierten Denken befreit. Soll heißen, da die Chars im Mittelpunkt stehen sind irgendwelche regeltechnischen Zwänge eine Fähigkeit zu nehmen oder zu nutzen nur weil man es kann bzw. spieltechnische Vorteile ergeben, befreit. Z.B. die „Aura“ meines Paladins um Böses zu entdecken. Regeltechnisch könnte er jeden Analysieren und wie ein Trikorder sagen: gut – böse. Das wiederrum würde dazu führen, dass er gewissen Personen perse misstraut und auf gewisse Handlungen vorbereitet ist. Spieltechnisch jedoch ist es nicht förderlich immer das maximal beste zu nutzen. Im Beispiel wurde mein Char Esulilde sofort diskriminieren, sie nicht mehr für voll nehmen, ihr nur noch Böse, dunkle, chaos stiftende Absichten unterstellen – kurzum nicht vertrauen. Ohne es zu nutzen zählt nur was sie macht. Sozusagen die eigene Meinung des Chars. – Das wiederum stellt den Spieler vor die Herausforderung einfach zu vergessen was in den Bögen steht. OT
[1]-Wissen/Gefühle/Möglichkeiten sind, oder besser gesagt sollten, niemals IT
[2]-Wissen/Gefühle/Möglichkeiten die zu IT-Handlungen führen. Wir sind aber alle Rollenspieler und sollten das wissen.
Die Sorge von Esulilde (ihrem Spieler) kann ich verstehen. Ich mache viele verschiedene Rollenspiele und überall habe ich miterlebt, wie sich Chars anfeinden oder auch anfreunden nur weil ihre Spieler nicht miteinander können bzw. sich bestens verstehen. Bzw. sich von einer IT-Situation angegriffen fühlen, weil sie nicht erkennen, dass alles IT war. Von verlassen der Runde über offene Anfeindungen bis zur Hetzjagt und Aufstachelung anderer habe ich da einiges gesehen.
Hier, im online Pen&Paper, ist es besonders schwer wie Rhamedes schon sagte. Wir können nur schreiben und sehen nicht den Menschen am PC. Sehen nicht seine Körpersprache und sein Gesicht. Dass nimmt uns einiges an Handlungsmöglichkeiten.
Aber, ich denke, ein richtig guter Spieler ist der, der IT und OT absolut trennt. Natürlich spielen viele Spieler Chars die der eigenen Einstellung entsprechen, Ausnahmen bestätigen die Regel, eben weil es ihrer Vorstellung und Moral entspricht und das geschriebene so flüssiger erscheint. Doch der gute Spieler weiß, -Das hat er gemacht weil der Char das musste – und nicht –Verdammt der kritisiert immer MICH. Ich spiele meinen Char wie ich will-.
Die Gefahr sich als Spieler einmal angegriffen zu fühlen bleibt bestehen. Ich selbst habe auch in ein paar Situationen in denen meine Chars gekommen sind, die Backen aufgebläht und war mächtig sauer. Meine Reaktion war dann meist: Ein langer Antworttext der kurz vor dem absenden auf zwei Seiten geschrumpft ist. Einen bis drei Tage Später war dann alles wieder normal. Das läuft bei mir so aber soll jetzt nicht heißen, dass es bei euch auch klappt. Jeder ist anders.
Es ist schön, dass du Esulilde ein IT-Problem, bemerkt hast, wo ich den Text drei Mal lesen musste um etwas zu sehen, und dieses OT anspricht um Meinungsverschiedenheiten vorzubeugen. Kommunikation ist immer ein guter Weg.
In nächster Zeit, so wie ich Sternenblut verstehe, wird es Situationen geben, wo eine dunklere Char-Einstellung sagen wir mal Kälte und Abgeklärtheit zum Überleben beitragen. Da sehe ich in unserer Gruppe deutliche Reibungspunkte. Was nicht heißen soll, dass es diese Situationen nicht geben sollte, ich bin eher dafür her damit. So kann ich mir ein paar Situationen vorstellen, die für meinen Char nicht so prickelnd sind aber ich lasse es auf mich als Spieler zukommen und schaue dann Situationsbedingt wie ich handle. Ich versuche keine Intension hinter dem Handeln der NSCs bzw. Chars zu sehen. Von daher sind mögliche kommende Reiberein für mich als Spieler nur IT.
Insgesamt sehe ich diese Reiberrein auch als Möglichkeiten für das Zusammenspiel. Wo ich wieder beim Anfang bin, dass macht das Spiel richtig interessant. – Natürlich im gewissen Maß. OT haben wir ja auch nicht immer Reiberein. Wir erkennen das Problem und gehen dem aus dem Weg, egal wie das erreicht wird – also auch z.B. ein lösendes Gespräch.
Also, ich bin schon gespannt wie es weiter geht. Von meiner Seite aus wüsste ich jetzt nichts was Gelirion noch machen könnte/wollte außer weiter voran.