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Autor Thema: Part II: Wettlauf ins Verderben  (Gelesen 64729 mal)

Beschreibung: InGame

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Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #15 am: 09.09.2013, 11:30:43 »
Etwas enttäuscht sah der Zwerg, dass der kleine Mann ihm gegenüber doch noch mit dem Essen begann. Zwar hatte Trovag Tilor den ersten Hunger gestillt, aber das wenige Essen, was Krakqualntopp bestellt hatte, hätte sicher noch Platz im Magen des Barbaren gefunden.

Stattdessen stocherte der wildaussehende Zwerg mit einem kleinen Hühnerknochen in seinen Zähnen rum, während er über die Frage seines Tischnachbarn grübelte. Wobei Grübeln das falsche Wort für die kurzen Gedankengänge des Zwergen war. Trovag Tilor grübelte eigentlich nie. Sein Verhalten war von Impulsen gelenkt und der Fügung seiner Geburt.

Der Hunger war fürs erste gestillt, nur das zweite Bier leerte sich schneller, als die Wirtin nachschenkte, so dass der Zwerg nach einem weiteren wohltuenden Rülpser sagte: "Meine Wünsche finden mich immer. Aber diesmal bin ich selber losgegangen. Das Warten dauerte mir zu lange."

Ein weiterer Rülpser entfuhr dem Mund des Zwergen und entlud sich in einem Geruch aus Bier und Huhn in Richtung des Gnomen. Doch Trovag störte solche Dinge wenig. Wohingehend er mit seiner Zahnreinigung fürs erste fertig war und das Knöchelchen zur Seite warf.

"Wozu auf Gegner warten, wenn ich ihnen schon vorher den Schädel einschlagen kann." Ein breites Grinsen zeigte sich im Gesicht des Barbaren, wodurch neben den Zähnen der erlegten Tier auch seine eigenen Beisser überdeutlich in Erscheinung traten.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #16 am: 10.09.2013, 05:42:13 »
Krakqualntopp bemerkte den enttäuschten Gesichtsausdruck des Zwerges, der seinem Essen galt.
Er lächelte Trovag an.
"Nehmt ruhig ein bisschen. Aber laßt mir bitte was übrig." Er machte eine einladende Handbewegung.
Auf die Worte des Tischnachbarn hin, verfiel der Gnom wieder in eine nachdenkliche Stimmung und ließ sich auch nicht von dem Rülpser stören. Es hatte schon schlimmere Gerüche gegeben.
Er kratzte sich kurz den Bart am Kinn und rieb sich die Nase, als würde diese jucken.
"Er ist ein Bruder im Geiste. Auch er tanzt den roten Tanz. Wenn ich mit ihm gehe, dann kann ich bestimmt viel tanzen."
"Ich sollte ihm lieber die Schönheit des Lebens aufzeigen. Wie alles wächst und gedeiht. Wie es miteinander verknüpft ist."
"Hmmmm, jetzt sagt ihr doch, daß ihr eurem Wunsch entgegen geht, da ihr nicht warten wollt. Macht das nicht euch zu einem Wunschsucher?
Und wie kann ich einem Gegner den Schädel einschlagen, wenn ich doch noch gar nicht weiß, daß es ein Gegner ist? Muß er nicht anwesend sein, damit ihr das machen könnt? Dann ist er aber in dem Moment da, also geht es doch gar nicht vorher?
Eure Aussagen bringen mich zum Nachdenken, Trovag."

Versonnen blickte der kleine Mann aus dem Fenster und knabberte wieder an seinem Essen.

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #17 am: 10.09.2013, 12:10:56 »
Wenn der Gnom angenohmen hätte, Trovag würde aus Höflichkeit auf das Angebot verzichten, etwas von dessen Essen zu vertilgen, dann hätte sich Krakqualntopp getäuscht gehabt. Der Zwerg aß einen ordentlichen Teil des Essen des Gnomes und blickte sich nach der Wirtin um, um ein drittes Bier zu bestellen. Schließlich war bald bzw. später Mittag und die Kundschafter würden ein Bier abwarten können und selbst wenn nicht, zwei Bier sind kein Bier, dachte sich der Zwerg aus dem Dschungel.

Ein Gegner den Schädel einschlagen, nicht wissen ob Gegner? Der Barbar runzelte die Stirn angesichts der Gedankengänge seines Tischnachbarns, doch statt die Fragen tiefsinnig zu beantworten, wie es vielleicht ein Gelehrter getan hätte, brach es aus ihm fast heraus: "Ein Gegner ist ein Gegner. Punkt." Solche Fragen gab es im Leben des Angehörigen der Taralu-Zwerge nicht. Sie standen im ständigen Überlebenskampf gegenüber den Gefahren ihrer Umgebung.

Trovag wollte einen Zug aus seinem Bierkrug nehmen nur um festzustellen, dass dieser ja leer war. Was für ein Gasthaus war dieses Sargavahaus, dass es Zwerge ohne Bier ließ? Das Verhalten der Wirtin riss den kräftigen Kämpfer erneut aus seinen Gedanken: "Noch ein, zwei Bier dann muss ich zu diesen Kundschaftern." Diese Bemerkung war mehr eine Erinnerung an sich selbst, nicht den kompletten Tag im Gasthaus zu verbringen und sein eigentliches Ziel in dieser für ihn ungemütlichen Stadt aus den Augen zu verlieren.

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #18 am: 10.09.2013, 22:54:59 »
Simue:

"Verteidigen, ja? Also ich weiß ja ungefähr, was ihr alles auf der Schmugglerinsel durchgemacht habt. Aber erwartet ihr immer noch Gefahr?! Na, im Sargavahaus wärt ihr auf jeden Fall erstmal sicher - an Briga kommt niemand Ungewolltes so einfach vorbei. Bei ihr sind alle Willkommen, aber jeder ist gleich: Dort seid ihr auf jeden Fall gut aufgehoben um euch erstmal hier umzusehen, sie bietet auch Zimmer an, und wenn ihr eine Bleibe braucht - auch um euch auszuruhen! Ihr müsst den..."

Aulek Tegerten verhedderte sich sofort in ein Gespräch mit Simue, als diese ihm ihren Kaufwunsch und eine weitere Frage genannt hatte. Er erzählte einfach zu gerne Geschichten, besonders, wenn jemand mit Fragen vor ihm stand. Doch er besann sich und unterbrach sich selbst, schlug sich gegen die Stirn, lächelte:

"Aber halt Tegerten, halt: Erst das Geschäft, dann die Informationen, ha! Wäre doch gelacht... Eine leichte Armbrust und ein paar Bolzen sagt ihr also, ja? Wartet..."

Der Kapitän wühlte in einer der Kisten herum und zog gleich darauf  eine leichte, hölzerne Armbrust hervor, die noch ganz tauglich, wenn auch nicht völlig neu aussah. Er hielt sie Simue prüfend hin und kramte nach einem Köcher voller Bolzen. Auch diesen fand er schnell und legte ihn vor sich auf eine kleine Auslage. Er schaute seine Geschäftspartnerin wieder an, ob sie mit seiner Ware zufrieden war und sagte dann fordernd:

"Ein gutes Stück Arbeit, hat schon so manchen Eurypteriden das Leben gekostet, den Panzer, wenn ihr versteht! Sagen wir: 38 Goldmünzen mit den paar Bolzen hier?![1] Und ich verrate euch, wie ihr zu Briga kommt, wah?"

Krakqualntopp und Trovag Tilor:

Die zwei kleinen Herrschaften am Tresen unterhielten sich, und Briga unterhielt ihre Gäste. Sie wandelte von Tisch zu Tisch und nahm Bestellungen auf, brachte die 'Wünsche' ihrer Kunden in die Küche und kam wieder. Das Prozedere wiederholte sich zigmal, scheinbar war das Sargavahaus wirklich sehr beliebt - genauso wie die Stimmung hier, die trotz der morgendlichen Stimmung schon recht belebt war. Schließlich kam die Wirtin zurück an den Tresen und blickte hinab auf die gut geleerten Teller von Trovag und Krakqualntopp:

"Noch etwas zu Trinken, die Herrschaften? Ich nehme an es hat geschmeckt, alles andere würde ich mir jetzt auch nicht sagen, ja?! Ha!"

Sie zog sich ihren dicken Pferdezopf fest und legte sich eine lose Strähne ihres dicken Haares hinters Ohr. Sie gluckste und griff sich die leeren Teller und Krüge der beiden Besucher und warf sie in einen Waschbottich im Durchgang zur Küche, dann kam sie wieder und stützte sich vor den beiden Herrschaften auf, um näher bei ihnen und ihren Gesichtern zu sein:

"Also - wie siehts aus?! Mit was kann ich euch dienen, oder wollt ihr etwas schon gehen?! Ihr seid neu hier, hm? Ich kann euch auch mit ein paar interessanten Leuten hier bekannt machen, oder ein paar Reisetipps geben in Eleder, ihr seht etwas angespannt aus, was ist los?"
 1. @ Simue: Leichte Armbrust und Köcher mit 25 Bolzen
« Letzte Änderung: 12.09.2013, 21:02:16 von Ksynthral »

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #19 am: 10.09.2013, 23:33:39 »
Ob er noch erwartet hatte, dass sie verhandeln würde, wusste Simue nicht, aber sie nahm seinen Preis gerne hin. Sie nickte ihm lächelnd zu. Sie hatte genügend finanzielle Reserven, und der Kapitän hatte ihr und den anderen die Freiheit geschenkt. Sie wusste nicht, ob der Preis vielleicht etwas zu hoch war, aber es spielte auch keine Rolle. Sie bezahlte ihn gerne.

"Habt noch einmal vielen Dank für alles. Ich werde euch immer in guter Erinnerung behalten. Und passt mir auf Dan auf. Er ist ein guter Mann."

Nachdem sie den Handel abgeschlossen hatten und er ihr den Weg zum Sargavahaus beschrieb, schüttelte Simue ihm noch einmal die Hand. "Alles Gute auf euren weiteren Reisen!"

Und damit verließ sie, als letzte Passagierin des Kapitäns, den Hafen, und machte sich auf den Weg zu der Gaststätte, die Tegerten ihr genannt hatte.

Auf dem Weg ging sie noch einmal die weiteren Pläne durch. Sie musste die Unterlagen studieren, die sie gefunden hatte. Ishaia hatte behauptet, ihr dabei vielleicht helfen zu können, aber es würde Zeit kosten. Wie viel Zeit sie hatte, konnte sie aber nicht einschätzen. Womöglich würde es Wochen oder Monate dauern, alle wichtigen Informationen aus den Unterlagen herauszuarbeiten.

Sie musste also einen Weg finden, um den Spuren von Saventh Yhi zu folgen, noch während sie dem Studium der Unterlagen nachging. Alleine würde sie das auf keinen Fall schaffen. Sie brauchte Gefährten.

Ein nervöses Kribbeln ging durch ihre Hände, als sich die Gedanken formten. Sie würde jemanden anheuern müssen.

Ein Dutzend schrecklicher Szenarien ging ihr durch den Kopf, Verrat, Hinterhalt, Betrug. Und das Schlimme war: Diese Dinge mochten ihr tatsächlich passieren. Sie wurde sogar ein wenig bleich, als ihr dies bewusst wurde. Sie hatte doch keine Ahnung, wie man so etwas machte. Sie wusste nicht, wie...

Dann kam ihr ein Gedanke. Sie würde jemanden anheuern, um jemanden anzuheuern. So musste sie nur eine Person finden, der sie vertrauen konnte. Wenn diese Person gute Arbeit leistete, würde sie dadurch Gefährten gewinnen, die vertrauenswürdig waren, ohne dass sich Simue auf ihre eigene viel zu schlechte Menschenkenntnis verlassen musste.

Und so kam sie schließlich am Sargavahaus an, und öffnete mit zitternder Hand die Tür. Kurz hielt sie inne, schluckte einmal, und atmete tief ein und wieder aus. Erst danach öffnete sie die Tür ganz.

Mit Xerxes zusammen betrat sie dann den Schankraum. Das vogelartige Reptil watschelte ihr auf zwei Beinen hinterher - er hatte angefangen, ihre Art zu laufen ein wenig zu imitieren, was aber nicht zu seinen Gliedmaßen passte, und so sah er immer ein wenig aus wie ein Betrunkener. Interessanterweise schien er sich dessen in irgendeiner Form bewusst zu sein, denn er schien an dieser Gangart selbst Spaß zu empfinden, und gab gelegentlich belustigte krächzende Laute von sich.

Simue tätschelte ihn wieder einmal auf den Kopf - sie würde ihn auch weiter trainieren müssen, das musste sie zeitlich einplanen -, und sah sich nach der Wirtin um, von der Tegerten gesprochen hatte...

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #20 am: 11.09.2013, 12:57:12 »
Krakqualntopp sah den Zwerg belustigt an.
"Und wenn der Gegner ein Freund ist?
Woran erkennt ihr einen Gegner?"

Als dann gerade Briga kam, bestellte der Gnom rätselhaft.
"Wasser ist Leben, aber wenn das Wasser durch anderes versüßte wird, soll es auch nicht stören, Briga.
Ach ja, eine Frage. Wer ist diese Donna Madrona Daugustana, die ihr erwähnt habt?"


Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #21 am: 12.09.2013, 21:15:03 »
Briga nahm das Gespräch der beiden kleinen Herren nicht weiter für sich und nutzte den Moment aus, um sich nach weiteren Gästen umzusehen, die Durst litten, oder die es nach Essen gelüstete. Just in diesem Moment betrat Simue das Sargavahaus, gemeinsam mit ihrem Vogelreptil, welches ihr folgte und durch die Gaststätte watschelte - sofort zog das ungleiche Paar viele Blicke auf sich.

Simue hatte sich am Hafen von Kapitän Tegerten verabschiedet, und er hatte ihr, nach dem erfolgreich abgeschlossenen Geschäft auch verraten, wo das Sargavahaus lag. Unweit der Tempelstraße fand sie es schließlich und da es langsam auf Mittags zuging war Eleder inzwischen wirklich ein geschäftiges Pflaster geworden. Der Kapitän, ihr aller Retter, hatte ihr ebenso eine gute Weiterreise gewünscht und sogar lachen müssen: Auf Dreifinger Dan würde er sicherlich gut Acht geben, dieser Teufelsknabe würde den Walfang der Roten Möwe wieder aufleben lassen!

Zurück im Sargavahaus wurde Briga durch die Bestellung von Krakqualntopp aufgeschreckt, welcher ihr förmlich ein Rätsel entgegenwarf. Sie blickte von Simue und Xerxes wieder hinab zu ihrem durstigen, kleinen Gast:

"Also ein Bier, ja? Oder doch gleich zwei?!"

Sie schaute auch Trovag fragend an - doch ohne weitere Umschweife packte sie sich zwei frisch befüllte Humpen und stelle sie schwappend vor die Beiden auf den Tisch.

"So, nur nicht weglaufen, ich komme gleich wieder - lassts euch schmecken: Neue Gäste, müsst ihr... Die Donna Madrona? Ihr kennt 'Sie' nicht, na da habt ihr auf jeden Fall nichts verpasst... Ich erzähl es euch gleich. Die junge Frau dort Vorne sieht durstig aus: Geschäft ist Geschäft, gleich, ja?"

Briga ließ ungern eine Frage unbeantwortet, man sah es ihr an: Aber noch schlimmer waren wartende oder gar unzufriedene Gäste. So machte sich Briga mit einem gut gefüllten Humpen Bier und dem gewöhnlichen Begrüßungsmupute auf durch die gut gefühlte Gaststube, hinüber zu Simue. Sie winkte sie an einen leeren Tisch an einer Wand der Lokalität und stellte die beiden Getränke auf die Platte:

"Seid mir gegrüßt im Sargavahaus - Herzlich Willkommen, Fremde - Reisende?! Und wer ist das hier?!"

Sie knibbelte vorsichtig an Xerxes Kopf herum und versuchte das Reptil zu streicheln. Ein kindliches Lächeln legte sich auf ihr orkisches Gesicht. Dann wand sie sich wieder zu Simue:

"Verzeiht mir, ich mag Tiere, ha! Was sage ich - ich liebe sie! Mein Name ist Briga, mir gehört der Laden hier - setzt euch und genießt!"

Sie deutete auf den Tisch:

"Geht aufs Haus, was zu Essen dazu? Ach, und bevor ichs vergesse - hier ist alles erlaubt, fast zumindest: Will heißen, alle sind hier Gleiche unter Gleichen, klar?!"

Sie blickte Simue heiter, aber auffordernd an...

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #22 am: 13.09.2013, 12:41:26 »
"Ja, noch ein Bier, besser zwei Bier", antwortete der Zwerg auf die Frage der Wirtin. Doch noch eher er weiter über die Fragen der Wirtin nachdenken konnte, wandte sich diese einer neuen Kundin zu. Kurz schaute Trovag in die Richtung der Simue und entdeckte dann deren Begleitung.

"Was ein pothässliches Tier." Seine Meinung tat der Barbar mit einem kräftigen Schluck aus dem Krug kund und schüttelt dabei den Kopf. "Vielleicht schmeckt dieses Vogelrepitil gerupft und gefüllt gut. Fast bekam Trovag erneut Hunger, aber das süffige Gebräu überdeckte dieses Gefühl.

Doch die Gedankengänge des Gnom bereiteten ihm langsam Kopfschmerzen. "Feinde von mir erkennt ihr am einfachsten daran, dass ihre Köpfe eingeschlagen sind." Nach einem kurzen Moment des Innenhaltens brach es aus ihm heraus und er warf seinen Körper mit schallendem Gelächter vor und zurück.

"Ihr seid wohl ein geborener Fragensteller", bemerkte er schließlich.

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #23 am: 14.09.2013, 02:11:46 »
Krakqualntopp nahm einen Schluck von dem Bier, das vor ihm stand. Eigentlich war es ihm egal, was er trank. Aber wenn es etwas Geschmack hatte, störte ihn das bestimmt nicht. Das war des Rätsels Lösung.
Auch er sah sich die beiden Neuankömmlinge an, bildete sich aber noch keine Meinung.
Auf die Worte des Zwerges über schmackhafte Reptilien und eingeschlagene Köpfe, reagierte er kurz merkwürdig.
Er erstarrte für einen Moment...."Tanzen!"....und seine riesig werdenden Augen schienen sich, mit einem roten Schleier zu überziehen,....."Tanzen!".....während seine Hand wieder in Richtung Waffe wanderte....."Tanzen!".....und sich ein dunkler Schatten über ihn legte.
"Nein,"....seine Hand umfaßte wieder den Bierkrug,..... "nicht hier, nicht jetzt!".....während seine Augen merklich grünblau zu schimmern begannen, was das Rot vertrieb,.... "Niemand hat mir etwas getan!"....um dann wieder ganz normal zu werden. Ebenso wie der Schatten verschwand. Der Gnom schien wenig davon mitbekommen zu haben, lächelte er doch wieder genauso versonnen wie eben noch.
Und nippte an seinem Bier.
"Nun, Trovag",, er schloss die Augen und lehnte sich zurück," ihr habt Recht. Ich bin geboren. Und ich stelle Fragen. Aber wie soll ich sonst die Welt kennen- und begreifen lernen?
Was wäre also, wenn ich jemandem den Kopf eingeschlagen hätte? Wäre das dann ein Feind von euch.
Und was ist wenn ihr einen eingeschlagenen Kopf habt? Seid ihr dann euer eigener Feind?"

Krakqualntopp sah seinen Gegenüber mit einem merkwürdig zugleich fragendem und wissendem Grinsen an.
Neugierig funkelten seine Augen.



Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #24 am: 14.09.2013, 11:49:19 »
Sie fühlte sich von Brigas herzlicher Art gleich etwas überfordert, aber sie gab sich Mühe, das nicht zu zeigen. Unsicher lächelte sie der Wirtin entgegen, als sie Xerxes streichelte. Als Briga dann erklärte, dass sie Tiere liebte, wurde Simues Lächeln gleich etwas sicherer und freundlicher. "Hallo, ich bin Simue. Das hier ist Xerxes. Und das dort Jonathan." Von einer Beule unterhalb ihres Hemdes, auf der rechten Schulter, kam ein leises Quaken. "Er ist heute etwas schüchtern."

Kurz sah sich Simue den Platz an. Er war weit genug weg von allen anderen Gästen, damit sie sich ungestört mit Briga würde unterhalten können. Dankbar nickte sie der Orkfrau zu und machte es sich gemütlich. Nachdem sie ihr ganzes Gepäck auf dem Boden neben sich platziert hatte, und Xerxes es sich neben ihr auf dem Boden bequem gemacht hat - er legte seinen Schnabel gern unter einen seiner Flügel, wenn er sich hinlegte -, wandte sich die junge Frau wieder der Wirtin zu.

"Vielen Dank. Ich komme gerade von einer anstrengenden Schiffsreise, mit Schiffbruch, Rettung und allem drum und dran. So gut der Koch an Bord auch war, ich würde gerne einmal wieder etwas essen, was aus ganz frischen Zutaten gemacht wurde. Irgendetwas herzhaftes. Eine große Portion. Oh, und ein großes Stück rohes Fleisch für Xerxes, und vielleicht eine kleine Schüssel mit Wasser für Jonathan. Er ist ein bisschen ausgetrocknet."

"Gleiche unter Gleichen", das gefiel Simue. Sie sah sich in der Gaststätte um. Die Gäste waren wirklich sehr gemischt, und es waren einige dabei, die sie vielleicht tatsächlich würde anheuern können. Sie beschloss, Briga einer Prüfung zu unterziehen. Wenn sie Söldner oder Abenteurer anheuern wollte, die auch etwas taugten, und die auch eine längere Zeit bei ihr blieben, würde sie Geld brauchen, mehr, als sie im Moment hatte.

"Ich bräuchte außerdem eine Unterkunft, ich weiß allerdings noch nicht, für wie lange. Könnte ich tageweise bezahlen? Der Raum müsste auf jeden Fall groß genug sein, damit Xerxes und ich Platz haben, uns frei zu bewegen, und ich bräuchte einen Tisch in dem Raum, um zu lesen."

Sie wartete kurz Brigas Reaktion ab, bevor sie ihre letzte Bitte eröffnete. "Außerdem... ich habe etwas bei mir, für das ich keine Verwendung mehr habe, und suche einen Käufer. Es ist ein alchemistischer Trank. Ich möchte aber nicht das Risiko eingehen, das groß öffentlich zu machen, und damit vielleicht die Aufmerksamkeit von Gaunern auf mich ziehen. Könntet ihr euch für mich umhören, wer an so etwas Interesse hat? Bei einem erfolgreichen Verkauf würde ich euch ein Zehntel des Verkaufspreises zukommen lassen."

Es war noch immer seltsam für Simue, so viel zu reden, sich so nach vorne zu bringen und dabei sogar Dinge einzufordern und zu handeln. Aber so allmählich machte sie ihre Sache ganz gut, wie sie fand. Sie zitterte weder, noch brach ihre Stimme, und sie wandte den Blick nicht von Briga ab. Nun ja, jedenfalls nie allzu lange. Man konnte ja nicht alles auf einmal lernen.
« Letzte Änderung: 14.09.2013, 11:50:42 von Simue »

Trovag Tilor

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« Antwort #25 am: 15.09.2013, 21:26:54 »
"Wenn ich einen eingeschlagenen Kopf hätte?" Trovag Tilor lachte laut los bei dem Gedanken, den sein kleiner Tischnachbar formuliert hatte. Dabei floss Bier durch seine Nase. Der Barbar schüttelte seinen Kopf bei der Vorstellung. "Ihr seid ein lustiger Fragensteller, Krakqualntopp." So langsam fand der Zwerg gefallen an dem ungewöhnlichen Mann in seiner Nähe. Er nahm ihn nicht recht ernst, aber er schien kein völliger Blödkopf zu sein.

"Nur Fragen stellen, bringt keine Antworten." Trovag wurde fast ein bisschen ernst bei seinen Worten. "Wenn ihr hier die ganze Zeit sitzt und Fragen stellt, verpasst ihr die Antworten der Welt. Ich werde die Antworten finden und zwar im Dschungel und finden, was von Geburt an meine Suche ist." Der Barbar leerte den Krug und wollte bezahlen, um aufzubrechen. Sein Griff ging nach seinem Rucksack und seiner Waffe.

Krakqualntopp

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« Antwort #26 am: 16.09.2013, 13:48:32 »
"Da habt ihr wieder Rech! Das Fragen bringt noch nicht die Antworten. Aber wenn ich gar nicht frage, kann mir ja auch keiner die Antworten geben. Und ihr habt noch nicht geantwortet."
Krakqualntopp nahm erneut einen Schluck aus seinem Krug.
"Mir wäre außerdem nicht bewußt, daß ich hier die ganze Zeit sitzen würde. Ich bin ja grad erst vorhin reingekommen."
Wieder grinste er den Zwerg an.
"Ich habe schon ein wenig von den Antworten der Welt erhalten. Und ich werde noch mehr kriegen. Da bin ich mir sicher. Denn jeder Tag bringt neue Fragen und neue Antworten.
Aber sagt, Trovag, was ist die Suche, von der ihr sprecht? Vielleicht kann ich euch, da ich ja so viele Fragen stelle, dabei helfen."

Ksynthral

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« Antwort #27 am: 16.09.2013, 21:32:57 »
Briga verblieb vorerst bei Simue und ließ die anderen Gäste Gäste sein. Sie wollte jedem Neuankömmling ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit zukommen lassen: Jeder, aber auch wirklich jeder Gast, sei er nun tierisch, menschlich, oder was auch immer, sollte sich hier im Sargavahaus wohlfühlen! Und so setzte sich die feiste Wirtin Simue gegenüber an den Tisch. Sie zeigte sich sehr erfreut darüber die Wegbegleiter der Fremden kennenlernen zu dürfen. Und versuchte es vergeblich einen Blick auf Jonathan zu werfen, der sich noch immer versteckte...

"Nette Namen, nette Tiere - eine nette Fremde seid ihr, Simue - wie schon gesagt, herzlich Willkommen im Sargavahaus! Eure Geschichte, so wenig ich davon bisher weiß, sie hört sich alles andere als gut und gemütlich an. Ich bin quasi schon auf dem Sprung in die Küche, wenn ihr versteht: Und ich gelobe, dass ich nicht zuviel Zeit mit Naschen verbringen werde - unser Koch ist wirklich vorzüglich, musst du wissen!... Ich bringe euch, was ihr wünscht: Aber tut euch einen Gefallen und probiert diesen vorzüglichen Mupute, wirklich, frei aufs Haus, nur zu!"

Sie blickte Simue auffordernd an und hob selbst ein Glas, welches sie aus ihrer Schürze zauberte, füllte es ebenso mit dem Zenjschnaps und hob zum Trinken an: Doch zuvor beantwortete sie die weiteren Fragen ihres neuen Gastes

"Mit einer Unterkunft kann ich auf jeden Fall behilflich sein. Gerne auch ein großes Zimmer - und das man hier tageweise zahlt ist kein Wunder. Wer will schon in diesem verlotterten Drecksloch Eleder lange - ach, was sage: Lernt die Stadt selbst kennen, aber hier im Sargavahaus seid ihr genau richtig! Besser hätte es auch gar nicht treffen können... So betrachtet..."

Sie beugte sich verschwörerisch über die Tischplatte vornüber zu Simue hinüber und senkte ihre Stimme:

"Einen alchemistischen Trank sagt ihr, ja? Wisst ihr denn was seine Kräfte vermögen? Ich würde da schon den ein oder anderen kennen - und an dem Geld bin ich sicherlich auch interessiert: Und doch kann ich deine Sorgen verstehen. Aber eines würde mich noch mehr interessieren, erzählst du mir dann noch ein bisschen was über deinen Schiffbruch und deine Reise, wenn ich dir helfe?!"

Und wie als ergäbe es sich stürzte Briga daraufhin den Mupute hinunter und ließ Simue und ihre tierischen Begleiter alleine am Tisch zurück. Anscheinend sollte Simue sich jetzt überlegen, ob sie diesem Geschäft einstimmte: Was hatte sie schon zu verlieren - und Briga kümmerte sich derweilen ums Essen...

Briga kehrte derweilen zurück an die Theke, orderte in der Küche Simues Bestellung und wand sich den beiden kleinen Herrschaften am Tresen zu, mitleidsheischend zwinkerte sie ihnen zu:

"Ihr wollt schon gehen - seht doch, hört doch: So tief im Gespräch, da bleibt man doch noch ein wenig. Oder wollt ihr wirklich schon zahlen?! Ihr würdet etwas verpassen, ihr würdet etwas verpassen - da bin ich mir sicher!..."

Sie blickte die Beiden an, als ob sie noch eine Bestellung erwartete, oder eine Reaktion, aber scheinbar war ihr Auftritt eher rhetorischer Art gewesen:

"Also bleibt ihr noch ein wenig, schön - dann bis gleich, ja? Ich glaube ich habe da was für euch... Haha!"

Und Briga taumelte schwer beladen mit Simues Bestellung quer durch den Schankraum, stellte das Essen ab, reichte Xerxes das Stück Fleisch - mit einem gewaltigen Fettrand und sogar einem restlichen Stück Knochen versehen und stellte eine kleine Schüssel mit Wasser auf dem Tisch ab, scheinbar in Erwartung endlich einen Blick auf die Kröte werfen zu können:

"Und, habt ihr es euch überlegt?"

Trovag Tilor

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« Antwort #28 am: 16.09.2013, 21:50:08 »
"Ihr sitzt und wartet auf Antworten. Pah, wieso warten." Trovag verstand den Gnom nicht. Der wollte nur Warten, dass ihm andere Antworten geben. Soviel Passivität sagte dem Barbaren gar nicht zu. Das Schicksal hatte ihn vor langer Zeit erwählt. Es war eindeutig Zeit sich wieder seiner Aufgabe zu zu wenden. Dabei vergass er ganz, dass ihn Krakqualntopp nach seiner Suche gefragt hatte. "Passt auf, dass ihr nicht festwachst an eurem Stuhl und ein Städter werdet. Die Gefahr eines Gasthauses liegt in der Gemütlichkeit. Sie lullt den Krieger ein und lähmt den Abenteurer."

Trovag schwang den Rucksack über seinen Rücken und wollte sich Briga zuwenden, doch die Gastwirtin war schon wieder anderweitig beschäftigt. Sie brachte den Neuankömmlingen Essen. Sie hatte was für mich? Der Zwerg war  irritiert.

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #29 am: 16.09.2013, 22:24:34 »
Simue stieß, etwas zögerlich, mit der Wirtin an, und das Getränk schien ihr tatsächlich zu schmecken, obwohl es etwas stark für ihren Geschmack war. "Danke, Briga", sagte sie dann höflich.

Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf wollte ihr schon wieder von all den Möglichkeiten erzählen, wie sie hintergangen werden konnte, welche scheußlichen Pläne die Orkfrau haben mochte, welches Gift sich vielleicht in dem Getränk befunden hatte... aber sie verbannte die Stimme, verbannte sie tief in ihrem Inneren. Sie musste lernen, sich zu öffnen. Das war der einzige Weg.

Auf Brigas Frage nach dem Trank nickte Simue. "Er ermöglicht es, unter Wasser zu atmen. Ich denke auch, dass es in einer Stadt wie dieser, mit so vielen Schiffen im Hafen, einen Käufer geben dürfte. Ich bin nur nicht allzu... erfahren in solchen Dingen. Es wäre wirklich toll, wenn ihr mich dabei unterstützen würdet." Dann zögerte sie einen Moment, nachdenklich schauend. "Ich... es gibt ein paar Dinge, die ich lieber noch für mich behalte, aber das meiste kann ich euch erzählen. Es war... ziemlich abenteuerlich. Kapitän Tegerten hat uns gerettet. Er hat mir auch empfohlen, herzukommen."

Vorsichtig holte Simue dann die Kröte unter ihrem Hemd hervor, und setzte sie auf die Schüssel mit Wasser, die Briga für Jonathan gebracht hatte. Das Tier schenkte seiner Umgebung keine große Beachtung, sondern machte es sich kurzerhand in dem Wasser gemütlich, und quakte dann einmal laut.

Xerxes kaute derweil mit glänzenden Augen an dem Fleischstück herum. Immer wieder wechselten seine Blicke zwischen Simue und Briga hin und her - die Orkin hatte mit ihrer "Gabe" offenbar sein Herz erobert, denn nach einer Weile unterbrach er sogar kurz sein Essen, und stupste sie sanft mit seinem Schnabel an, bevor er sich wieder der Mahlzeit zuwandte.

Simue beobachtete sein Verhalten lächelnd, bevor sie weitersprach. "Es ist wichtig, dass ich einen guten Preis für den Trank bekomme, aber ich brauche das Geld auch relativ schnell. Wenn wir das noch heute abend erledigen könnten, das wäre perfekt. Aber erwähnt mich bitte nicht, bevor es unbedingt nötig ist. Ich möchte kein Risiko eingehen."
« Letzte Änderung: 16.09.2013, 23:15:22 von Simue »

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