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Autor Thema: Part II: Wettlauf ins Verderben  (Gelesen 65737 mal)

Beschreibung: InGame

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Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #285 am: 03.09.2014, 23:10:43 »
Gelik nickte Echo-im-Halbdunkel anerkennend zu und bot ihr den Platz neben sich auf dem Kutschbock an. Er warf dem Stallburschen eine Münze in eine kleine Schatulle am Eingang des Stalls und trieb sein Vieh hinaus auf die Straße.

Der alte Mann am Fenster gegenüber, der sie beobachtet hatte, war nicht mehr zu sehen. Aus dem Schrumpfkopf drangen gedämpfte Geräusche und der Geruch von frischem Frühstück. Dennoch und auch gerade deshalb brachen die Gefährten abermals auf: Wiedervereint - Simue und Gelik, mit den beiden kleinen Herrschaften Trovag und Krakqualntopp und der Katzendame Echo-im-Halbdunkel!

Angeführt von Ebberschwinges Planwagen durchquerten die neuen Gefährten gemeinsam das Viertel rund um den Schrumpfkopf. Hin und wieder begegneten sie einfachen Bürgern, Bauern und Handwerkern. Sie kamen an kleineren Ladengeschäften und einem Brunnen vorbei. Schließlich lenkte Gelik Ebberschwinge seinen Wagen in eine kleine Hofeinfahrt und sattelte ab:

"So!",

eröffnete er ausladend und richtete erneut seinen Hut, neigte die Krempe leicht ins Gesicht.

"Hier können wir reden - ungestört und ungehört. Willkommen in Cheitons Haus."

Er lächelte verschwörerisch und klopfte dreimal an einer kleinen hölzernen Kellertüre, vor der er seinen Planwagen abgestellt hatte. Sie warteten kurz - bis die Stille abrupt unterbrochen wurde! Die Tür wurde aufgestoßen und ein kleiner, gut gerüsteter Zwerg mit einer Streitaxt in der Hand sprang förmlich heraus. Sein grimmiger Blick hellte sich jedoch deutlich auf, als er Gelik Eberschwinge erkannte. Zögernd und zugleich prüfend warf er den Gefährten nach und nach je einen musternden Blick zu:

"Gelik, altes Haus - was bringst du mir denn da mit? Hast du wonach wir gesucht haben, hahaha..."

Er lachte schallend. Der bullige Zwerg wirkte wild und entschlossen, aber keineswegs feindlich gesinnt. Er schien ein Verbündeter von Ebberschwinge zu sein. Seine linke Schulter trug er offen, quer ein mit Fellen geschmücktes Kettenhemd - eine großflächige Tätowierung zwergischer Runen schmückte und zeichnete dort die nackte Haut.

"Neugierige Ohren gibt es genug - folgt mir, hinein mit euch..."

Mit diesen Worten drehte er sich um, und verschwand winkend eine Treppe hinab ins Kellergewölbe. Gelik stand mit den Gefährten vor der Türe und nickte wissend:

"Das, ist Cheiton."

Im Kellergewölbe selbst erwartete die Gefährten schließlich ein großer runder Tisch. Die Räumlichkeiten waren wohnlich eingerichtet und wiesen eine Vielzahl von weiteren Türen und Gängen auf. Öllampen spendeten warmes Licht und auf dem Tisch standen ein großer Korb Brot, etwas Käse und Pökelfleisch, einige Äpfel und ein großer Humpen Milch sowie eine Karaffe mit frischem Wasser. Cheiton schien sie erwartet zu haben - er trohnte auf einem steinernen Sessel und bedeutete den Gefährten es sich gemütlich zu machen.

Trovag Tilor

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #286 am: 04.09.2014, 14:14:13 »
Trovag ließ sich nicht lange bitten, sondern ging direkt auf den Tisch zu. Das Essen stand auf dem Tisch, also sollte es auch gegessen werden. Zum Reden waren Andere da, da brauchte er sich nicht einbringen. Ein Nasenzug am Milchkrug bestätigten seine Befürchtungen. Bier war das nicht und auch der Wasserkrug brachte eine Enttäuschung.

Gekonnt stapelte er Käse auf einer Brotscheibe und packte in die andere Rand etwas Pökelfleisch. Schnell war dem Kaugeräusch zu entnehmen, dass es dem Barbaren schmeckte oder er es zu mindestens genüsslich aß.

Während sich Fleisch, Käse und Brot auf dem Weg in den Magen vermengten, nutzte Trovag die Gelegenheit einen weiteren Blick auf ihren Gastgeber Cheiton zu werfen. Ein Mann der die Pracht seines Körpers zur Schau stellte. Weshalb er mit ihrer Ankunft gerechnet hatte, erschloss sich Trovag hingegen noch nicht.
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 22:52:47 von Ksynthral »

Echo-im-Halbdunkel

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #287 am: 05.09.2014, 22:49:10 »
Tüpfel hüpfte zuerst vom Planwagen - Echo-im-Halbdunkel folgte der kleinen Katze weniger hektisch, aber nicht minder neugierig. Der Anblick, der sich ihren Augen bot, verhieß weiterhin spannende Entwicklungen. Zwerge empfand die Katzenfrau zwar als höchst eigenartig, sie waren aber auch oft gute Geschichtenerzähler. Und die wohnliche Atmosphäre des gemütlich eingerichteten Kellerraums sandte einen eigenen Lockruf.
"Guten Morgen, Cheiton," begrüßte die Zauberkundige ihren Gastgeber freundlich und stieg ebenfalls die Treppe herunter, ihrer Vertrauten hinterher. Dort unten zog sie ihre Kapuze herunter und ließ das warme Lampenlicht ihr geschmeidiges Kopffell zum Glänzen bringen, während sie am Tisch Platz nahm. Tüpfel beschnupperte derweil verschiedene Ecken des Raumes - Echo ließ hingegen den Gesamteindruck auf sich wirken, das gesamte Duftgemisch, die ganze Umgebung.
Das hieß natürlich nicht, dass die Hexe sich die Chance auf ein schmackhaftes Frühstück entgehen ließ - welche Katze täte das freiwillig? Mit ihrem kleinen, aber scharfen Krallen zerkleinerte sie geschickt Fleisch und Käse, und schenkte sich etwas Milch ein. Tüpfel nahm das als Zeichen, ihre Erkundungstour durch das Zimmer zu unterbrechen und sich ihrer großen Freundin direkt auf ihrem Schoss zu gesellen, um das Mahl mit ihr zu teilen.
Was würden die anderen nun erzählen?

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #288 am: 06.09.2014, 02:07:27 »
Krakqualntopp verstand immer noch nicht genau, warum ihre Mission so geheim bleiben musste. Aber wenn es den anderen so wichtig war, würde er nicht widersprechen.
Er trottete einfach dem Planwagen hinterher. Die Sprachweise Geliks war für ihn sehr gewöhnungsbedürftig. Fast hatte er den Eindruck, als würde er immer nur die Hälfte mitbekommen.

Auch er betrat den Kellerraum und begrüßte Cheiton kurz.
Und wie die anderen tat er sich am Essen gütlich.
Gespannt war er nur, wieso Simue gesagt hatte, sie wolle noch nach Mitstreitern suchen, wenn sie doch schon Gelik hatte.
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 22:53:28 von Ksynthral »

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #289 am: 08.09.2014, 22:09:12 »
Simue lächelte ihren Gastgeber freundlich an, und stellte sich und ihren anderweltlichen Begleiter vor. "Hallo, ich bin Simue, und das ist Ishaia." Dann sah sie zu dem kleinen Flugsaurier, der sie begleitete. "Und das ist Xerxes." Ein kurzes Quaken ertönte. "Und Jonathan. Aber er ist grad etwas schüchtern."

Etwas unsicher sah sie sich im Raum um, dann aber griff sie auch nach dem gutaussehenden Essen. Schließlich aber sah sie zu Gelik. "Also, Gelik... was hat euch hergeführt? Die Ereignisse auf der Schmugglerinsel? Und wer sind die Leute, die euch verfolgen?"

Ksynthral

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #290 am: 09.09.2014, 23:03:25 »
Cheiton nahm anerkennend die Begrüßungen der Gefährten entgegen, vom einen mehr erfreut, vom anderen weniger. Aber er schien sich dennoch über die bunte Truppe zu amüsieren: Besonders, als sie alle tüchtig zulangten und sich das bereitgestellte Frühstück schmecken ließen. Er lächelte verheißungsvoll und verschränkte seine Arme vor der Brust, während er wartete: Er aß nichts, vermutlich hatte er das zuvor schon getan. Auf Simues Frage an den Gnom hin eröffnete er als Gastgeber das Gespräch:

"Ich sehe es schmeckt euch - das freut mich! Ich möchte Gelik das Wort überlassen. Los, sag Simue was du zu sagen hast mein kleiner Mann! Ha."

Wenn man Gelik Ebberschwinges Verhaltensweisen genauer studierte konnte man sehr schnell darauf schließen warum diese beiden Männer so gute Freunde waren. Und der Gnom nahm die Rede feixend auf:

"Einen Dank an meinen großen und zügigen Gastgeber Cheiton: Nicht nur mit der Axt schnell sondern auch mit der Rede und dem Urteil. Hehe. Also - Simue, es ist so. Gewissermaßen die Ereignisse auf der Schmugglerinsel, andererseits Dinge, welche ich in Eleder gehört habe, und - und damit kommen wir zu deiner anderen Frage: Mich verfolgen die Fremden nicht, sie verfolgen uns. Und eigentlich verfolgen sie uns auch nicht, eigentlich ist es mehr ein ausspähen und überholen. Die Suche nach Saventh-Yhi hat begonnen, oder was meint ihr was ihr hier tut? Hehe."
« Letzte Änderung: 09.09.2014, 23:04:29 von Ksynthral »

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #291 am: 12.09.2014, 12:08:12 »
Simue wurde ein wenig bleich, als sie Geliks Eröffnung hörte. Wie war es dazu nur gekommen? Hatte der Gelehrte, den sie befragt hatte, doch geredet? Hatte Gelik geprahlt - ein nicht unwahrscheinlicher Gedanke? Oder einer ihrer anderen früheren Gefährten? Oder - die schlimmste Vorstellung: Steckten ihre Feinde dahinter?

Sie setzte sich, und sah Gelik mit leicht hilflosem Blick an. "Das ist nicht gut. Schatzsucher und Abenteurer, nehme ich an? Wie ist das bekannt geworden?"

Vorsichtig legte sie ihr Gepäck zur Seite, und dachte über die darin verstauten Unterlagen nach. "Wisst ihr bereits, was dort lauert? Wir reisen dorthin, um eine große Gefahr aufzuhalten."

Gelik Ebberschwinge

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #292 am: 12.09.2014, 18:03:21 »
"Ruhig Blut, Simue, für Sorgen ist es jetzt eh zu spät. Nur Handeln kann Aufhalten, was unabwendbar erscheint: Und Schatzsucher und Abenteurer wären das Geringste, weil erfolglos und lange nicht zielstrebig genug - ohne Wissen?!"

Der Gnom tippte sich an seinen Schädel und sah die Abenteurergruppe am Tisch an, er versuchte alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken: Seine Artikulation war überdeutlich und sein Sprachduktus passte mehr zu einem Märchen als zu einem Bericht von Tatsachen, er fuhrt fort.

"Wie genau Informationen und Wissen an unsere Verfolger gekommen sind weiß ich nicht. Aber habt ihr den Alten draußen gesehen - Augen und Ohren sind eben überall. Weitere Leute müssen von den Ereignissen auf der Schmugglerinsel wissen. Nun, auch die Ereignisse rund um den roten Berg damals sind sicherlich nicht unbemerkt geblieben. Und scheinbar gibt es eine spürbare Veränderung im Gefüge der Macht habe ich mir von weisen Männern sagen lassen. Unsinn, sage ich!"

Gelik sprang förmlich von seinem Stuhl auf:

"Nicht einmal wir wissen ganz genau, was uns in Saventh-Yhi erwarten würde, sollten wir es denn überhaupt jemals finden - Gefahr, sicherlich, und davon nicht zu wenig, aber was wenn andere der Gefahr unvorsichtig Raum geben ihre Macht zu mehren? Richtig, wir wollen aufhalten, was Yarzoth suchte und zu finden glaubte. Kulte, vergessene Völker, Götter und Mächte! Und ein Haufen alter Inschriften, die kein Mensch je sinnvoll zu entschlüsseln vermag. Nun, wie dem auch sei - wir müssen schnell sein, schneller als unsere Verfolger, beziehungsweise unsere ungebetenen Mitreisenden!"

Er blickte die beiden kleinen Herrschaften am Tisch warnend an - die beiden waren immer noch mit dem Frühstück beschäftigt. Und Echo lauschte andächtig dem Gespräch zwischen Simue und ihm. Währenddessen lümmelte Cheiton immer noch feixend auf seinem Thron und beäugte die ganze Situation neugierig.

"Achso, ja, gute Güte - ich meine natürlich nicht diesen beiden dort Simue - und nein: Ihr habt mich ja etwas gefragt: Sagen euch die Ratten vom Aspis-Konsortium etwas? Gar nicht erst zu reden von den Freien Kapitänen der Fesseln und der sargavischen Regierung selbst? Ambitioniert, gierig und ruchlos bis bösartig, allesamt - die Informationen sind von der Insel über das Meer ans Land gekommen und haben sich dort in die Hirne dieser Organisationen gesogen wie in einen feuchten Schwamm! Ich weiß nicht einmal, wer noch alles das Wissen erworben hat nach Saventh-Yhi zu gelangen, oder was überhaupt bekannt ist - sicher ist nur, dass ein Rennen begonnen hat! Unsere Expedition wird nicht die einzige sein, aber wir haben die besten Chancen und die besten Hintermänner - und ähm, Kämpfer natürlich! Nicht wahr?"

Abermals blickte er Trovag und Krakqualntopp durchdringend an und brach dann in ein schallendes Gelächter aus, aber gleichsam war seine Mimik und Gestik auch von Zweifel und Furcht geprägt. Gelik Ebberschwinge schien sich seiner Sache nicht sicher zu sein, und das war wahrlich selten für den Gnom
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

Echo-im-Halbdunkel

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #293 am: 13.09.2014, 12:08:22 »
Echo-im-Halbdunkel hatte sich nicht geirrt. Dieser kecke Gnom würde der Schlüssel zu einem großen Abenteuer sein. Sie dorthin führen, wo die Quelle so manch eines seltsamen Traumes lag. "Saventh-Yhi...", raunte die Hexe leise, an niemanden Bestimmtes gerichtet, unterbrach Geliks Ausführungen dabei nicht.
Sie blickter herunter, zu Tüpfel, die nach der sättigenden Mahlzeit nun auf dem Schoß ihrer Freundin saß und sich putze. Die kleine Katze hielt inne und hob das Köpfchen, um den Blick der Zauberkundigen zu erwidern. Obwohl das kleine Wesen nicht in Namen und Begriffen dachte, erinnerte es sich an die vielen gemeinsamen Träume, die die beiden geteilt hatten. Träume von den finstersten, geheimsten Orten in dem grenzenlosen, hungrigen Mwangi-Dschungel. An die Magie, die uralten Ruinen entstieg und sie berührte, sie rief.
Als Gelik seine Erklärung beendete, wandte Tüpfel sich wieder ihrem Putzritual zu. Echo fiel schnurrend in das Gelächter des Gnomes ein, doch ihr Lachen klang nicht wie ein Versuch, aufsteigende Furcht zu unterdrücken. Vielmehr mutete es wie ein außerweltlicher Widerhall an, die Gewissheit einer Irren, und doch irgendwie beruhigend...

Simue

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #294 am: 14.09.2014, 09:49:50 »
Simue entspannte sich ein wenig. Zumindest hatte Gelik verstanden, worum es hier ging, und war nicht derjenige, der "geplaudert" hatte. Dennoch standen sie unter schärfster Beobachtung und mussten schneller sein als ihre Verfolger.

"Die Veränderungen im Gefüge der Macht könnten tatsächlich eintreten, Gelik", sagte sie bedeutungsschwanger. "Das Schlangenvolk... ihr Plan, Ydersius zurück zu bringen und ihr altes Imperium neu erstehen zu lassen, ist noch nicht vorüber. Die verfluchte Hexe, die unseren Schiffbruch verursacht hat, war nur die Vorhut. In Saventh-Yhi lauert die eigentliche Gefahr."

Sie dachte kurz nach, suchte die vielfältigen Informationen, die sie gesammelt hatte, in ihrem Gedächtnis zusammen. "Halas Martain hatte von einer höchsten Kaste erzählt, Schlangenmenschen, in denen das Blut von Sterblichen und Unsterblichen gleichermaßen fließt. Vielleicht ist es nur eine Legende. Aber vielleicht erwarten uns genau diese Wesen dort." Sie sah Gelik fest in die Augen - etwas, das sie, wie der Gnom wusste, vor noch nicht allzu langer Zeit nicht hinbekommen hätte. "Wenn andere Leute, machtgierige Leute, die sich täuschen lassen, vor uns dort ankommen, dumm genug sind, sich mit ihnen zu verbünden..."

Gelik Ebberschwinge

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #295 am: 14.09.2014, 11:39:27 »
Gelik sah Echo kurz an, als sie mit in sein Lachen einstimmte - er war sich nicht sicher, ob er sich mit der Katzendame die richtige Begleitung gesucht hatte. Sie schien ihm noch etwas zu unbedarft, aber dennoch vermutete er mehr in ihr, als sie bisher zeigte. Wer konnte es ihr verübeln, ein Haufen fremder Leute, die über den Untergang der Welt philosophierten.

"Hehe. Simue, da habt ihr Recht, was auch immer es ist - wir müssen diese Stadt finden, und zwar vor allen anderen. Und dazu müssten wir wissen wohin. Ihr habt doch noch die Aufzeichnungen von Yarzoth, oder? Habt ihr sie noch?"

Der Gnom blickte Simue sorgsam fragend an: Sie hatte Recht - die eigentliche Gefahr ihrer Unternehmung würden sie erst in Saventh-Yhi kennenlernen! Als das Gespräch auf Halas kam, wurde Gelik erstaunlich ruhig, er lenkte seinen Blick auf den Tisch, wich Simue aus.

"Die höchste Kaste hat Halas gesagt, ja? Ich kann mich kaum mehr an seine Worte erinnern, und dabei wären sie uns momentan so hilfreich. Der gute Alte, ha."

Gelik Ebberschwinge runzelte die Stirn und zog eine Augenbraue kurz nach oben, als wollte er abwinken.

"Ich sehe, ihr habt den Ernst der Lage begriffen - aber wie steht es um euch: Echo, Trovag und Krakqualntopp? Seid ihr bereit euch dieser Expedition anzuschließen? Ich hätte da ein Angebot für euch."

Wie ein Gaukler zog er dann seinen Hut tiefer ins Gesicht und senkte die Stimme verschwörerisch. Dann brach er abermals in ein hysterisches Lachen aus und verpasste der Situation so etwas sehr skurriles.
« Letzte Änderung: 14.09.2014, 11:40:39 von Gelik Ebberschwinge »
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

Simue

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« Antwort #296 am: 14.09.2014, 12:14:40 »
Simue wollte schon unterbrechen und erklären, dass Trovag und Krakqualntopp bereits zugestimmt hatten - doch sie war neugierig, von was für einem Angebot Gelik sprach, und so ließ sie den beiden die Gelegenheit, selbst zu antworten. Lediglich auf Geliks Frage reagierte sie. "Ich habe sie, und mit Ishaias Hilfe größtenteils übersetzt."

Derweil wandte sie sich an Ishaia. "Ach ja - wir sind hier unter Freunden. Du kannst also gern reden, wenn du magst."

Ishaia, der sich inzwischen wie eine Raubkatze längs auf dem Boden niedergelassen hatte, knurrte nur kurz zustimmend. Er lauschte den Gesprächen und schien augenblicklich kein Interesse zu haben, daran teilzunehmen.

Echo-im-Halbdunkel

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« Antwort #297 am: 14.09.2014, 20:33:55 »
Auch wenn ihre Stimmung nach außen hin schwer zu deuten war, war Echo-im-Halbdunkel sich der Ernsthaftigkeit der Situation durchaus bewußt. Sie hatte in ihren Träumen mehr als einmal das Ende gesehen. In vielerlei Gestalten. Sterbliche Tyrannen mit Myriaden von Untertanen und außerweltliche Mächte von jenseits der Zeit, die Hexe hatte viele Gesichter des Bösen gesehen und gespürt, während ihr Bewußtsein durch Desnas Reich gewandert hatte.
Und doch, seltsamerweise, empfand sie kaum Furcht bei dem Gedanken, ins Angesicht dieser Schrecken zu schauen. Es war schon immer diese unerschrockene Neugier, die Echo schon als Kind auf Erkundungstouren und Abeneteuer getrieben hatte. Ja, sie hatte manchmal von ihren Stammesgenossen gerettet werden müssen. Aber es hatte auch zu der schicksalsträchtigen Ruine und der Begegnung mit Tüpfel geführt, die ebenfalls von der Magie Mwangis berührt war.
Nein, die Katzenhexe hatte definitiv nicht die Absicht, den Rückzieher zu machen. Sie war bereit, diesem roten Faden des Schicksals zu folgen, bis zu seinem Ursprung. "Am Ende ist das gesamte Sein vielleicht ein Knäuel aus unzähligen Fäden, den eine Katze in ihren Pfoten hält," sinnierte die Zauberkundige.
Schließlich antwortete sie Gelik: "Unsere Pfoten stehen hinter Eurer Sache, Gelik. Lasst Euer Angebot hören."

Krakqualntopp

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #298 am: 15.09.2014, 16:42:40 »
Krakqualntopp hatte auch aufmerksam das Gespräch verfolgt, während er weiter an dem Brot in seiner Hand knabberte.
Und ihm war eine Sache nicht entgangen. Gelik hatte etwas von Hintermännern gesagt, ohne dies weiter auszuführen.
"Nun, werter Gelik, in wessen Auftrag macht ihr uns ein Angebot?", wendete er sich dann auch dem anderen Gnom zu, dessen Art ihm immer weniger gefiel. Im schienen diese Stimmungsschwankungen zwischen verschwörerisch, aufbrausend fröhlich und dann wieder ganz unbekümmert sehr merkwürdig.
Halb neigte Krakqualntopp sich zu Simue hinüber und raunte ihr zu.
"Ich weiß nicht Recht. Kennt ihr diesen Gelik gut? Mir ist er nicht ganz geheuer."

Gelik Ebberschwinge

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Part II: Wettlauf ins Verderben
« Antwort #299 am: 17.09.2014, 00:08:17 »
Gelik sah Simue lächelnd an, als sie Ishaia zum Reden aufforderte - auch wenn das Wesen nicht recht reden wollte - und hielt die offene Hand in die Runde, als ob er das Wesen einladen würde an ihrem Gespräch teilzunehmen. Über die Information, dass Simue die Aufzeichnungen Yarzoths größtenteils entschlüsselt hatte war er allen Anscheins nach wirklich erleichtert - und, dass sie sich noch im Besitz der Abenteurergruppe befanden, auch wenn diese inzwischen wieder beachtlich gewachsen war. Noch bevor der Gnom etwas sagen konnte stimmte Echo seinem Angebot zu und auch Krakqualntopp mischte sich ins Geschehen ein: Jetzt hieß es Karten auf den Tisch!

"Cheiton - wenn ich bitten darf, hehe! Es ist an euch, werter Freund!",

schwärmte Gelik eröffnend und erhob sich vom Tisch. Richtete seinen Hut, blickte hinüber zu Cheiton, der sich inzwischen ebenso erhoben hatte. Dann begann ihr Gastgeber sich endlich aus seiner Rätselhaftigkeit zu lösen:
Solange du dir nicht die Zeit nimmst, dich angemessen zu kleiden, wird niemand das ernstnehmen, was du zu sagen hast - und sie täten gut daran, es nicht zu tun!

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