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Autor Thema: Der Übergriff auf die Weltenwunde  (Gelesen 80449 mal)

Beschreibung: AP - Band 1

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #420 am: 06.02.2014, 18:54:36 »
Obwohl der schmächtige fast kleinwüchsige Mann aus Katapesh durch die Erklärungen des blinden Elfenmagiers bestätigt fühlt in seinen Vermutungen und auch er die erneut aufkommende Aufbruchstimmung teilt, schweigt er weiterhin und blickt weiter in die Richtung des chelischen Paladins, welcher ihm mehr Sorgen machte als ein möglicher Halbgott in ihrer Nähe.

Aber vielleicht ist der Inquisitor auch einfach langsam viel zu erschöpft und müde, um klare Gedanken zu fassen und Gefahren richtig einzuschätzen.

Doch trotz aller Differenzen fühlt der Keleshite sich mit dem Iomedae-Anhänger verbunden durch ihr gemeinsames Schicksal und das Erlebte und würde es nicht über das Herz bringen den Chelaxianer mit seiner Trauer und seinem Zorn allein zu lassen.

Und vielleicht, wenn auch dieses Streben ein kleiner Wunsch und Funken ist, kann der Prediger der Zügellosen den Paladin für seinen Glauben und seinen Orden gewinnen.
Denn die Kirche der Iomedae ist eines vorallem zu diesem Zeitpunkt: Voll von Verrätern und Zweiflern.

Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #421 am: 08.02.2014, 22:43:55 »
Denn Göttern sei dank schälen sich keine Dämonen aus den Schatten. Wahrscheinlich hallten sie die Schreie nur für Schmerzenschreie was sie auch sind. Ein einfacher Blick auf das Gesicht des Paladins zeigt, dass er nicht gutes gefunden hat. Ohne ein Wort zu sprechen tritt er auf den Krieger Iomedaes zu und legt ihm seine Hand auf die Schulter.

Die Gruppe, welche die Bibliothek betreten hat, tritt wenig später wieder auf die Straße, verstärkt um zwei Frauen. So wie die Beiden aussahen will sich Peter gar nicht vorstellen was sie erlebt haben.

"Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, doch wir sollten so schnell es geht weiter kommen. Wer weiß was hier in der Gegend noch rumsträunert." Seine Ungeduld hat ihn wieder vollständig erfasst. Er will so schnell es geht zum Verteidiger. Die Nacht schreitet immer weiter voran und er spürte den vergangenen Tag in jedem seiner Knochen.
Ehr' ist des Lebens einziger Gewinn;
nehmt Ehre weg, so ist mein Leben hin.

William Shakespeare

Barakhin

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #422 am: 10.02.2014, 11:11:55 »
Schweiss rinnt von Barakhins Stirn von der Anstrengung die Ketten zu durchschlagen, gepaart mit der Hitze der Flammen. Ein Laecheln stiehlt sich auf seine Lippen. Rot leuchtende, heisse Flammen, widerspenstiger Stahl der geformt werden will, sein Schmiedehammer in der Hand, seinem Willen gehorchend ... fuer den Augenblick vergisst der Schmied, wo er war, was geschehen war, welche Zerstoerung ueber Kenabres gekommen war, wieviele Leben hier oben den Tod gefunden haben, wieviele ihren Tod noch finden wuerden. Fuer eine ganz kurze Sekunde existiert nichts ausser dem Erbstueck seiner Vorfahren und der Kette, die geschmiedet werden musste.
Doch dieser Moment waehrt nicht lange. Schlussendlich springt die Kette auseinander und Barakhin wird gezwungen wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. Schwer atmend stuetzt er seine Haende in die Seite und verschnauft einen Moment. Der Rauch und die Anstrengung haben ihm die Luft geraubt - jedenfalls versucht er sich das einzureden, statt einzugestehen, dass ein Teil von ihm jetzt lieber irgendwo anders sein wuerde und dieser Moment eben ihn etwas aus dem inneren Gleichgewicht geworfen hat.

Mit etwas Wasser aus seiner Trinkflasche versuchend den rauchigen Geschmack von seiner Zunge zu kriegen, folgt er den anderen. "Danke. Die Ketten waren dick, ich weiss nicht ob ich sie rechtzeitig gesprengt bekommen haette, wenn ihr nicht die Flammen zurueckgedraengt haettet!", wendet er sich an Sir Wardroxan, Emir Ali Ismal und Meister Wintersonne, "Das ein Kreuzritter zu so etwas in der Lage ist ... ", schuettelt der Zwerg muede den Kopf. "Ja, lasst uns los, ewig koennen wir nicht mehr durch diese Strassen wandern, bevor die Erschoepfung uns dahinrafft ... jedenfalls geht es mir so."

Sir Uther Charthagnion

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #423 am: 11.02.2014, 00:27:55 »
Uther nimmt die Worte von Ali auf ohne  eine Gefühlsregung zu zeigen. Erst die Bemerkung das Uther stets mit dem Keleshiten sprechen könne ruft eine Reatkion hervor. Uther stößt hörbar Luft aus und verzieht kurz die Mundwinkel. "Was soll das noch bringen?" fragt er angriffslustig zurück. "Es ändert garnichts. Worte bringen die Toten nicht zurück und Worte werden unsere Feinde nicht für ihre Taten büßen lassen." Mit diesen Worten wandte er sich ab. Doch Uther weiß das der Prediger aus dem Süden es nur gut gemeint hat und deshalb fügt er nach einer kurzen Pause hinzu: "Ihr seid ein guter Mann Ali Ismail. Vergebt mir meine harten Worte. Ich glaube wir sollten zum Verteidiger gehen - hier gibt es nichts mehr." Bei diesen Worten wanderten seine Gedanken zu dem Spalt wo das Waisenhaus gestanden hatte und zu seinen toten Schützlingen. Hier gab es tatsächlich nichts mehr. Immerhin war ihnen dadurch das sie in die Tiefe gerissen worden waren ein schlimmeres Schicksal durch die Dämonen erspart geblieben. Er betet innerlich und fügt den Namen eines jeden Kindes welches durch den Angriff der Dämonen gestorben war zu seinem Gebet hinzu. Und hofft das ihre unschuldigen Seelen unbeschadet in Iomedaes Reich ankommen werden. Und auch Igraine und Aribeth die beiden Iomedae-Schwesternonnen schliesst er in sein Gebet ein.
HP 22/22, AC 22 Touch 12 FF 21, Longsword +7/1d8+3, INI +1, Fort +9, Ref +5, Will +6

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #424 am: 11.02.2014, 09:34:07 »
Das Herz des Inquisitor's wird merklich schwerer als der den Paladin reden hört.
Dabei nimmt Ali Ismail dem Mann aus Cheliax es noch nicht einmal sehr übel, dass er ihn falsch angesprochen hat, denn Sir Uhter hat in diesem Moment ganz andere Sorgen und ganz andere Gedanken.
Vielleicht auch soll dies ein Zeichen der Kameradschaft sein, wovon der Keleshite bezüglich der Ritter fern seiner Heimat schon viel gehört und gelesen hat, selbst wenn er mit Sir Alexite, seinem chelischen Glaubensbruder und einzig wahren Freund, eine andere Stufe des Respektes und der Freundschaft stets pflegte.
Doch es ist eher die Aufgabe des Paladines an das Gute und die Hoffnung zu glauben - in jeglicher Situation und Lebenskrise, was dem Emir des Herz so schwer macht und ihn abermals dem Kreuzritter antworten lässt, nachdem dieser sein Gebet beendet hat:
"Eure Worte sind zwar hart, Sir Uther, doch keine, welche unüberwindbar zwischen uns und vorallem zwischen Euch und Eurer Bestimmung stehen!
Jeder von uns hat Zweifel, jeder von uns sieht lieber das Schlechte und das Chaos, statt das Gute und die Hoffnung, dass alles besser wird.
Doch es liegt in Euren Händen stark zu sein und Halt für die vielen schwachen Seelen, welche noch da draußen sind.
Euer Glauben und Euer Mut dürfen nicht ins Wanken kommen.", beginnt der maskierte Prediger zörgerlich den Paladin aufzumuntern und wieder zu Verstand, neuen Mut und Glauben zu bringen.
Aber nur um weiter auf ihn blechern einzureden:
"Und natürlich kann ich Eure Trauer verstehen und sie ist auch gut in diesem Moment, denn nur wer liebt, kann auch verlieren, und nur was eine Narbe hinterlässt - so sagt man in meiner Heimat - ist passiert und formt sowie ändert uns.
Versteht mich darin nicht falsch, aber vielleicht muss dies alles passieren, um Euch zu dem zu machen, was diese Welt benötigt.
Zu dem, was Eure Göttin als Vorbestimmung für Euch sieht.
Ich weiß zwar wahrscheinlich nicht so gut über Eure Göttin Bescheid wie Ihr, Sir Uther, aber sie hat es wahrscheinlich auch nicht leicht in ihrem bisherigen Dasein gehabt.
Und vielleicht sind Eure ganzen Waisenkinder nun an einem besseren Ort, wie im Reich Eurer Göttin.
Denn ich würde nicht mein Leben riskieren und so viel Leid und Schmerz für alle anderen Seelen so leicht auf mich nehmen können, wenn ich nicht wüsste, dass dort am Ende Tanagaar auf mich wartet, wo mein Leben endet und ich von Pharasma das Urteil über mein weltliches Leben höre.
Dies schenkt mir Kraft, selbst in den schwersten und schmerzlichsten Stunden.
So das ich mit meinen Worten und meiner Hilfe immer ein Licht in der Dunkelheit für alle bin.
Für Tanagaar...", wobei der Prediger hinter seine Maske anfängt zu lächeln, als er an seinen Patrongott denkt.
Etwas, was der Paladin nicht sehen kann, und der Prediger deshalb es versuchen muss, mit Worten Sir Uther spüren zu lassen.
Denn nur deswegen trägt er seine Maske - um die Gläubigen nur mit Worten zu beeinflussen:
"und Ragathiel, Iomedae und alle anderen guten Götter.
Sir Uther, Eure Göttin ist zwar wie Sir Alexite's Himmelsfürst Ragathiel eine Göttin des Krieges, aber ich denke, dass sie wie unsere Himmelsfürsten, über welche sich Sarenrae erhoben hat, Liebe für Ihre Gläubigen kennt und vorallem Güte in ihrem Tod.
Denkt über meine Worte bitte nach, auch wenn es nur Worte sind.
Ich bin gerne weiterhin jedoch da, wenn Ihr weitere Worte zur Überzeugung an das Gute benötigt...", womit sich der Prediger einfach von Sir Uther entfernt, um ihn über seine ganzen Worte nachdenken zu lassen.
Zumal er keinen weiteren Dank hören möchte, denn "Wo eine Sandale einen Schritt macht, sinkt der Stiefel" sagt man in seiner Heimat nicht grundlos.
Der Priester der Zügellosen ist zu bescheiden, um erneut dank hören zu wollen.
Es reicht ihm schon, wenn er dem Paladin helfen konnte.

Bei seinem Glaubensbruder angekommen, stimmt er auch mit metallischer Stimme zu:
"Wir sollten nun weiter...", und atmet dabei schwer durch, denn die ganze Situation mit Sir Uther und den Waisenkindern, aber auch die ganzen verbrannten Magier, ist auch für den Keleshiten aus Katapesh nicht einfach.

Sir Alexite Wardroxan

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #425 am: 11.02.2014, 21:16:30 »
Die Worte des Elfen sowie die des Druiden bewegen Alexite dazu die Würmer genauer zu betrachten. Was für eine Abscheulichkeit... Das der Fremde sich selbst in einen Halbgott verwandeln wollte, war ihm egal. Die Diener der Dämonen waren oft von Größenwahn geprägt und von Machthunger getrieben, solche hochtrabenden Ambitionen waren daher wohl normal unter ihres gleichen, auch wenn sie bei Xanthir Vang ernster genommen werden mussten, wenn er von Deskari persönlich verwandelt wurde und er seinen Meister zu wechseln schien, wenn es ihm einen Vorteil einbrachte. Dennoch war er nur ein Dämonenanhänger und der Diener Ragathiels brachte seine Verachtung ihm gegenüber zum Ausdruck, indem er die Würmer mit dem Absatz seiner gepanzerten Stiefel zertritt.

Für  Sir Uther Charthagnion hat Alexite ebenso wenig tröstende Worte übrig wie zuvor für Sir Stellard. Auch ihm signalisiert er nur durch eine leichte Berührung auf der Schulter seine Anteilnahme.

Auf die Worte seines Freundes und Glaubensbruders Emir Ali Ismail ibn Dscha'far al-Kadhim die zum Aufbruch drängen nickt er kurz. "Tanagaar hat euch mit einer goldenen Zunge und einem noch reinerem Herzen gesegnet", entgegnet er diesem wobei er seine Rede an den aufgewühlten Paladin meint.
Danach macht er sich daran ihren Aufbruch zu organisieren. "Aravashnial sattelt ihr wieder mit Anevia Tirabade auf? Fenna, Lea, Ihr haltet euch am Besten in ihrer Nähe auf, so können wir auch in die Mitte nehmen und am Besten beschützen, für den Fall, dass weiterer Gefahren auf dem Weg zum Verteidiger lauern. Der Rest sollte sich aufteilen, dass wir vor, neben und hinter ihnen Krieger haben um sie vor potentiellen Angriffen zu schützen." Wobei er sich selbst an die Spitze für den Weg zum Verteidiger begibt, dessen Lage ihm ungefähr bekannt war.

Terendelev

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #426 am: 13.02.2014, 01:59:31 »
Und so macht sich der Trupp Überlebender erneut auf den Weiterweg.
Müdigkeit, Erschöpfung, Trauer und die Bilder des Gesehenen und Erlebten - und davon gab es reichlich an diesem Tag - zehren dabei schwer an den Gemütern.
Alle - da sind sie sich wahrscheinlich einig - wünschen sich nur noch endlich an einem sicheren Ort anzukommen, an welchem das Gute noch zu finden ist und wo sie endlich wohlverdienten Schlaf und Erholung finden können, egal wie kurz dieser auch wäre.

Doch auch der Weitermarsch durch die Nacht macht die Hoffnung nicht größer und entmutigt noch eher, denn der Weg der Abenteurer und Helden sowie ihrer Gefährten und Begleiter führt weiterhin durch ein Feld der Verwüstung und der Zerstörung.
Überall ist der Tod, aber auch die Gefahr ebenfalls dem Tod dank einer Horde umher wandender Dämonen, allgegenwärtig, wobei die Gruppe versuchen muss einen Weg  weiter in den Norden der Stadt zu finden - und dies auf dem schnellsten Weg.

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn zwischen zweiten Verteidigungsring (selbst wenn dieser auch teilweise völlig zerstört ist) der Festungstadt und Spalt, welcher in den Abgrund führt, ist kein einfacher Weg zu finden, um über zu setzen.

So bleibt für die Gruppe nur der Weg durch relativ freies Gelände, in welchem am Tag zuvor noch Villen, Grün- sowie Tempelanlagen als auch alte Befestigungen zu finden waren.
Davon ist leider auch jetzt nur wenig übrig.

Schlimmer - da, wo eigentlich ein Tempel des Meisterschützen Erastil (was zumindest die Ortsansässigen und die Kundigen in Sachen Religion dem Rest mitteilen können) zu sehen sein sollte, ist nur noch eine qualmende und immernoch glimmende Ruine zu entdecken, vor welcher Schädel des einstigen Priester auf Speere gepflockt zu entdecken sind, während ihre geschändeten Leiber an die Außenwände genagelt und gehämmert worden sind.
Insgesamt mehr als zwei dutzend Opfer.

Ein wahrlich schauerliches Bild und eine noch schlimmere Gräueltat.

Doch noch lange nicht das Schlimmste, was zu sehen ist, denn nicht einmal drei Minuten später, kommt ein Berg aus toten Leibern im Licht der Sterne in Sicht.
Ein Berg aus toten Frauen, Alten und Kindern, welche zu Tode gequält, geschändet und teilweise bei lebendigen Leibe  halb aufgefressen worden sind.

Jedoch auch hier ist von den Tätern keine Spur mehr zu entdecken.
Genauso gibt es zumindest wohl keine Plünderer, was aber auch leicht zu erklären ist:
Selbst solche niederen Geister, Diebe, Schurken und Spitzbuben wurden von den Dämonen und ihren Helfern nicht verschont.

Da grenzt es fast schon an ein Wunder, als die kleine Gruppe am Ende der nächsten Kreuzung - direkt vor einem enthaupteten Schrein einer engelhaften Frau mit Krummsäbel in ihren Händen[1] - eine Gruppe weiterer Kreuzfahrer entdecken kann.
Fünf grimmige Männer in schweren Rüstung, welche von ihrer Bewaffnung wohl ebenfalls Ragathiel oder Iomedae als Templer dienen, denn sie tragen alle schwere Klingenwaffen.

Es ist jedoch verwunderlich, dass die Männer die herannahenden Überlebenden nicht bemerken, sondern stattdessen gebannt ihrem Anführer - der einzigen kellidische Frau in der Gruppe (welche schwer verletzt aussieht und am Ende ihrer Kräfte aussieht) lauschen, wie diese ihr Breitschwert[2] über ihren Kopf erhebt und ein sonderbares Gebet in die Richtung des nächtlichen Himmels ruft:
"Reines Blut gegen die Verdorbenheit!"

Erst jetzt erkennen die Helden, dass sich in der Mitte der Kreuzritter und des Schreines eine sehr junge halbnackte Frau befindet, welche zusammengekauert und mit Armen über ihr Gesicht geschlagen wimmernd ihr Schicksal und Ende erwartet.
Das selbe Schicksal wie ein kleines Mädchen und eine weitere junge Frau (noch lange nicht im heiratsfähigen Alter), welche bereits erschlagen hinter dem blutverschmierten Schrein der Sonnengöttin liegen, nachdem sie den Boden, die Rüstung und vorallem wohl einen Teil der Klingen der Ritter mit Blut durchtränkt haben, welche die beiden Frauen gerichtet haben.

Was die ganze Sache zu bedeuten hat, kann man nur erahnen[3].
Viel Zeit zu reagieren bleibt jedoch nicht, denn auch wenn die Spitze der Gruppe höchstens noch zehn Meter von den Rittern entfernt ist, rücken diese nicht von ihrem Plan ab, auch die letzte Frau zu richten und zu opfern.
 1. Wissen Religion SG 10, um zu erkennen, dass dies wohl Abbild von Sarenrae sein muss
 2. Bastardschwert
 3. Wissen Geschichte bzw Wissen Religion bitte!
« Letzte Änderung: 13.02.2014, 11:37:09 von Terendelev »

Yngvar

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #427 am: 13.02.2014, 11:49:31 »
Yngvar hat in den vergangenen Stunden wohl schon schlimme Gräueltaten gesehen – viele erdenkbare Abscheulichkeiten, reichend von einfachem Mord bis zur gröbsten Schändung und Verstümmelung –, doch die zur Schau gestellten, zerstückelten Leichen der Erastilpriester und danach der aufgetürmte Berg von Schutzbedürftigen, lassen den Mut des Skalden und Toraganhängers, der seit dem Ausbruch des Chaos versucht hatte, den Schwachen und Hilflosen Verteidigung und Schutz zu bieten, soweit es in seiner Macht stand, sinken und ihn fast verzweifeln. Die Geschehnisse in Kenabres stellen, zumindest soweit Yngvar es bisher selbst erlebt hat und bezeugen kann, die Grausamkeiten der Hexen des Nordens und deren Schergen weit in den Schatten. So viel Leid und Schrecken. Es ist schwer zu begreifen, dass nicht nur Ausgeburten des Abyss, sondern auch menschliche Wesen – selbst wenn es sich dabei um Dämonendiener handelt –, zu solchen Taten fähig waren und sind.

Mit Tränen der Wut und des fassungslosen Kummers in den Augen, hält Yngvar zumindest vor dem Haufen aus toten Frauen, Kindern und Alten ein, um kurz auf die Knie zu sinken und zumindest symbolisch, denn die Zeit ist knapp, ein Kind zu seinen Füßen in eine einigermaßen würdevolle Position zu bringen und ihm die leeren Augen zu schließen, um ihm dann fast väterlich die erkaltete Stirn zu küssen und (eher unbewusst in seiner skaldischen Muttersprache) ein Gebet zu sprechen. Zahllose verlorene Leben gibt es zu betrauern und nur noch weniger Überlebende, die sie betrauern könnten, wie es scheint. Wahrscheinlich liegen die Mutter, die Geschwister und vielleicht auch die Großeltern dieses Kindes inmitten dieses Leichenbergs. Der Gedanke daran sowie der Anblick der übel zugerichteten Toten nehmen Yngvar, der aus einer Kultur stammt, die großen Wert auf Freundschaft und Familienzusammenhalt legt, sichtlich mit, doch glänzt, trotz leicht zitternder Hände, wilde Entschlossenheit in seinen Augen, als er wieder aufsteht und den Weg Richtung des Herzen des Verteidigers fortsetzt.

Als seien nicht schon genug Untaten geschehen, trifft die Gruppe schon an der nächsten Kreuzung auf eine merkwürdige Szene vor einem ebenfalls geschändeten Schrein der Sarenrae. Wohl scheinen es Kreuzritter zu sein, die sich dort versammelt haben, was Yngvar im ersten Moment erleichtert, doch dann begreift er, was diese dort treiben: Sie haben bereits ein Mädchen und eine weitere sehr junge Frau geopfert und sind gerade kurz davor, auch eine dritte, halb entblößte, vollkommen verstörte junge Frau zu erschlagen.

„Halt! Haltet ein mit diesem Wahnsinn!“, entfährt es Yngvar entrüstet und erschrocken, denn er kann so eine Untat nicht zulassen. Die Ritter haben sich bisher nicht um die Neuankömmlinge gekümmert, jedoch muss der Skalde einfach einschreiten, bevor auch das letzte Mädchen ihr Leben verliert. Er zögert nicht, aufgebracht einige Schritte vorzutreten, um als Sprecher deutlich erkennbar zu sein.

„Daran ist nichts Gutes und Gerechtes!“, fährt er zornig fort, die Dummheit dieser Ritter lässt die Wut in ihm nur so schäumen und seine Stimme kalt und scharf klingen. Dieses Ritual und Gebet spricht wohl kaum von Vernunft. Yngvar weiß, dass dies wohl ein angebliches altes Ritual aus dem ersten Kreuzung ist, um mit Jungfrauenblut Klingen heilig zu machen. Angeblich wurde es damals häufig durchgeführt und war erfolgreich. Doch der Skalde hält, obwohl er selbst dafür sorgt, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät, so ein Vorgehen für Irrglauben und ein Verbrechen der schlimmsten Art.
„Habt Ihr, werte Sirs, nicht geschworen, die Schutzbedürftigen zu schützen? Durch weiteres Blutvergießen – besonders das der Unschuldigen –, erreicht ihr weder Segen, noch könnt ihr Unheil damit ungeschehen machen oder damit Vergeltung üben! Wer seine Klinge mit dem Blut der Schwachen tränkt, der wandelt auf den Pfaden des Bösen! Großes Leid wurde durch die Dämonen über Kenabres gebracht und ihr helft ihnen auch noch dabei! Ihr, die Ihr Schild und Schwert für die Hilflosen sein solltet: Erkennt doch, dass dies ein Fehler ist! Ihr sollt nicht glauben, was Ihr hört, sondern nach Eurem eigenen Herzen entscheiden! Das ist kein Ritual, um Eure Klingen zu segnen, das ist reine Blasphemie! Gebt das Mädchen frei, sofort!“[1]
 1. Diplomatie: 29-5+4(Heldenpunkt)=28
« Letzte Änderung: 13.02.2014, 12:24:33 von Yngvar »
Dämonen, weiß ich, wird man schwerlich los.
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust II)

Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #428 am: 13.02.2014, 12:15:21 »
Auch der Inquistor ist maßlos schockiert und beinahe gebrochen durch das viele Leid und die Grausamkeiten, welche den Weg pflastern.
Hilflos und unfähig den Toten noch irgendwie helfen zu können, außer mit kurzen Gebeten, besinnt der Emir sich darauf den Lebenden umso mehr ein Licht in der Dunkelheit zu sein.

Und dies stellt der Prediger zugleich auch unter Beweis, als er zusammen mit seinen neuen Gefährten sowie seinem Glaubensbruder die scheinbar verrückt gewordenen Ritter erreicht.
Ohne den Schrein der Patrongöttin seiner Heimat zu erkennen - da ihr Kopf zerstört wurde - möchte auch er die Frau retten und den Nordmann unterstützen:

"Das ist kein Ritual - das ist Wahnsinn!
Damit macht ihr nicht Eure Götter auf Euch aufmerksam, sondern die höchstens Dämonenfürsten, welche Ihr bekämpft!", zischt Ali Ismail - sich direkt neben dem Barden positionierend.

Seinen gespannten Bogen hält er dabei gesenkt, denn er möchte auf gar keinen Fall drohen oder provozieren.

Die Müdigkeit lässt sich ihn jedoch sehr kurz fassen für seine Verhältnisse.
Der maskierte Keleshite hat nur ein Kopfschütteln übrig.
« Letzte Änderung: 13.02.2014, 17:07:54 von Emir Ali Ismail ibn Dscha'far al-Kadhim »

Aravashnial

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #429 am: 13.02.2014, 17:04:25 »
Niedergeschlagen hatte sich Arvashnial gemeinsam mit Anevia auf das Pferd geschwungen. Beinahe aller Hoffnung beraubt lässt er die Schultern hängen und hält sich nur schlaff an Anevia fest. So ist es weiterhin ein Segen dass er die Gräuel in Kenbares nicht erblickt, doch so kann er ebenfalls nicht sehen welche Szene sich abspielt, als die Gefährten erneut Halt machen. Unsicher windet er sich im Sattel, als er die entrüsteten Bemerkungen von Yngvar und dem Emir hört. "Was bei allen Göttern geschieht hier?" fragt er.
-Last Riftwarden of Kenabres-

Terendelev

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #430 am: 13.02.2014, 18:14:22 »
Auch die beiden Frauen Fenna und Lea wirken betrübt und erschüttert durch die ganzen geschundenen Leiber, welche den Weg der Gruppe schmücken und pflastern.

Und auch das letzte Bild brennt sich in ihre Köpfe und Herzen, sodass sie mit den Worten kämpfen und ihrer Stimme schluchzend ringen, statt dem blinden Elfen eine Antwort geben zu können oder einen Zauber zu wirken, um die verrückt gewordenen Ritter aufzuhalten.

Und die Truppe der fremden Templer zögert zwar mit dem Vollbringen ihres Blutopfers, nachdem sie merklich von den Helden überrascht werden, doch noch ist ihr Wille und ihre Haltung nicht ganz gebrochen.

Doch statt das verängstigte und weinende Mädchen zu töten, verwickeln sie sich ersteinmal in Erklärungen und Rechtfertigungen:

"Wir handeln auf den Befehl und dem Willen von Liotr Habichtklinge, dem neuen Anführer vom Orden der Hexenjäger von Kenabres.
Nach dem Tod von Lord Hulrun hat unser Lord den Orden und das Sagen über die Stadt übernommen.
Denn nachdem der Sturmfürst Terendelev enthauptet hat und von seinen Dienern in die Weltenwunde hat tragen lassen, muss die Verteidigung und Befreiung der Stadt beginnen, bevor die Hexe Areelu Vorlesh die Stadt erreicht und sich auf den Thron setzten kann.
Einen Thron aus den Überresten von Lord Hulrun!", beginnt ein junger Kellide als Erster zu antworten, während er sein Langschwert mit dem heiligen Symbol der Iomedae als Parierstange kampfbereit hält, sollte die Truppe von den fremden Helden angegriffen werden.

Aber auch die scheinbare Anführer der Templer meldet sich jammernd mit klagender Stimme voller Wahnsinn zu Wort, während sie ihr Breitschwert über ihrem Kopf weiterhin hält:
"Das Drachenviereck ist zerstört und damit auch der Schutzzstein!
Die Dämonen sind frei - frei in der Stadt.
Und die Weltenwunde breitet sich bereits aus.
Das Trinkwasser des Seelen ist nur noch Gift aus dem Abyss und die Toten werden wieder lebendig, um für Zura die Lebenden zu verspeisen.
Schon bald wird die ewige Dunkelheit die Sonne verschlingen.
Und selbst Königin Galfrey hat uns verraten!
Denn sie war ein Succubus und ist auf dem Weg hierher aus der Weltenwunde - zusammen mit der Hexe Vorlesh und Deskari höchstpersönlich, um den Feldzug zu beenden."

Wobei sie von einem älteren Ritter mit weißen Bart und Haaren unterbrochen wird:
"Um es kurz zu fassen: Das ist das Ende!
Ritter jedes Orden wechseln auf die Seite der Dämonen.
Wir müssen also auf die alten Rituale zurück greifen, wenn wir eine Chance haben wollen!
Verurteilt uns also nicht, sondern folgt unserem Beispiel!"

Sir Alexite Wardroxan

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #431 am: 13.02.2014, 20:27:25 »
Ohne anzuhalten marschiert Alexite weiter vorweg. Er sieht die Schädungen der Leichen, die Folterungen und zur Schaustellungen und sieht sie doch nicht. Sein Blick gleitet dankbar für die aufkommende Dunkelheit - den wenigstens die größten Übel würde sie verdecken - haltlos über das Werk der Dämonen ohne deren Taten zu viel Aufmerksamkeit zu schenken und somit die Trauer und Verzweiflung in sich hinein zu lassen.

In den Lehren Ragathiels kommt der Zeit nach einer Schlacht besondere Bedeutung zu, dennoch konnte er in diesem Massaker nichts heiliges erkennen. Die Meisten der Toten waren wohl so wehrlos gewesen wie das sprichwörtliche Lamm auf der Schlachtbank. Wäre er hier gewesen, so hätte er für sich den Tod gewählt und gleichzeitig versucht so viele Einwohner wie möglich zu retten, doch wäre dies ob der Masse der Dämonen die offensichtlich diese Vernichtung herbeigeführt hatte ein sinnloses Unterfangen gewesen.

Der erste frohe Gedanke nach ihrem erneuten Aufbruch kommt ihm, als er an der nächsten Kreuzung um eine Sarenraestatue versammelt eine Gruppe von Kriegern sieht. Doch schnell verdunkeln sie sich wieder, als er erkennt, dass sie ein altes archaisches Ritual aus der Zeit des ersten Kreuzzuges durchführen wollen.
"Ragathiel, halte deine flammenden Flügel schützend über diese Frau!", betet er laut in der Sprache seines Schutzpatrons um Beistand für die halbnackte Frau.
"Haltet ein! Seht ihr nicht, das die lediglich die Dämonen von diesem Ritual proftieren?", versucht er die Argumente seines Freundes und Glaubensbruders sowie des Skalden weiter zu unterstützen.

Die Antwort der Templer ist ebenfalls nicht dazu angetan seine Stimmung zu heben. Er war davon ausgegangen, dass die sinnlosen Hexenjagden, die vermutlich zu Hochzeiten mehr Opfer forderten als Dämonen, vorbei waren. Insbesondere den Anführer schien komplett dem Wahnsinn verfallen zu sein. Daher wendet er sich an den älteren Templer, der ihm den vernünftigsten Eindruck machte.
"Der Tod dieser Frauen bringt die Klingen eurer ehemaligen Brüder auch nicht in eure Reihen zurück. Wenn sie jetzt eure Orden verlassen, haben sie wohl schon länger mit den Dämonen gemeinsame Sache gemacht und ihr solltet froh sein, dass sich eure Reihen von der Verderbnis säubern. Einem alten Aberglauben nacheifern bringt euch dabei nicht weiter", versucht er den Weißharrigen auf die für ein Priester Ragarthiels ungewöhnliche ruhige Weise zur Einsicht zu bringen.

Bei dem Namen Liotr Habichtklinge erinnert sich an etwas was er über diesen gehört hat. "Wurde diesen Frauen den der ihn zustehende Prozess gemacht?", fragt er die Templer scharf, den auch wenn er nichts von den Hexenverfolgern hielt, so wurde diese nicht mehr sofort gerichtet. Vielleicht konnten auf diesen Weg die Templer zur Einsicht gebracht werden und damit das Leben einer Unschuldigen gerettet werden. Waffengewalt wäre seine letzte und definitiv die schlechteste Wahl.

Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #432 am: 13.02.2014, 20:49:35 »
Mühsam schleppt sich Peter weiter. Die Trümmer, die Toten, seine verschwundene Familie. Alles zehrt an ihm. Er fühlt sich als wäre er in den letzten Stunden um Tage gealtert und doch muss er sich wohl im Vergleich zu den anderen Bewohnern Kenabres glücklich schätzen. Immer wieder streichelt er Butterblume über die Flanken, irgendwie beruhigte ihn. Hatte es schon immer getan.

Doch auch die Ruhe ist schnell Geschichte. Es ist nicht nur die Zerstörung seiner geliebten Heimatstadt sondern vielmehr die Entweihung dessen was einst ein Mahnmal für Sarenrae gewesen war. "Herrin, gib mir die Chance Recht zu üben. Iomedae schenke mir die Kraft." betet er leise für sich.

Ohne einen Ton zu sprechen geht er an der Statue vorbei. Nichts würde hier mehr etwas helfen und sie haben andere Probleme. Nur ein wenig weiter treffen sie auf genau ein solches. Bevor er überhaupt reagieren kann spricht der Ulfe schon die augenscheinlich verrückten Ritter an. Insgeheim bewundert Peter die Wortgewandheit des Barden. Mühsam unterdrückt er den Drang nach seiner Waffe zu greifen. Es würde in der jetzigen Situation nicht helfen.
Fast hofft er, dass die drei von Dämonen besessen sind[1], es wäre leichter zu verkraften, als dass es schon soweit ist, dass gute Menschen, gute Menschen abschlachten.

"Bleib." befiehlt er Butterblume, sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen, sollte der Elf und die Verletzte nicht durch den Gefahrenbereich reiten. Peter bleibt still und hofft, betet, dass Yngvar eine friedliche Lösung finden wird.
 1. Sense Motiv: 13
Ehr' ist des Lebens einziger Gewinn;
nehmt Ehre weg, so ist mein Leben hin.

William Shakespeare

Terendelev

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #433 am: 14.02.2014, 04:13:02 »
Die einzige Frau unter den Hexenjägern kämpft merklich dagegen an Sir Alexite einfach mit einem langen Schrei und schweren Schwertstreich in zwei Hälften zu teilen, statt die junge heulende Frau zu richten, als dieser das bekannteste Gebet des Engels der Vergeltung und des Krieges spricht.
Ihre Hände und ihre Klinge, nun gesenkt auf Brusthöhe und auf den Mystiker gerichtet, zittern vor Wut und Durst nach Rache.
Das sie selbst schwer verletzt ist, vergisst die Frau dabei wie in Rage.

Und auch der junge schwarzhaarige Iomedaeanhänger sowie der alte grauhaarige Veteran denken über einen Angriff auf die Gruppe nach, denn sie werfen sich einen verschwörerischen Blick zu und gehen in Position.
Aber ebenso der dritte Iomedae-Anhänger, ein einäugiger Taldane mit Augenklappe und schlechten Zähnen, macht Schild und Langschwert im Rücken der anderen bereit zum Sturmangriff.

Doch da meldetet sich der fünfte und letzte Ritter - welcher rotsilberne Gewänder und einen Helm mit brennenden Engelsflügeln trägt - zu Wort:
"Haltet ein, Schwester und Brüder!
Das sind nicht unsere Feinde.
Sie werden uns einfach ziehen lassen, denn ein Kampf wäre unser aller Untergang - auch von diesen Überlebenden um den Ulfen und meinen Glaubensbruder."
Wobei er Sir Alexite zu nickt und merklich vernünftig klingt, wenn er nicht anschließend das sagen würde:
"Lasst uns eine andere Dirne und einen anderen Schrein suchen und dort weiter machen...kommt!
Dieser kopflose Schrein war doch sowieso nur eine Notlösung.
Lasst uns lieber eine Iomedae-Statue suchen..."

Aber auch ihre Anführerin, selbst wenn sie grimmig dem anderen Inquisitor und dessen Vorschlag einwilligt, zieht nicht ohne letzte Worte ab:
"Wir gehen, denn dieser Ulfe und auch der Rest öden mich mit ihren Moralansichten an.
Auch sie werden irgendwann zur Erleuchtung finden..."

Womit sich der Trupp mit den fremden Kreuzrittern wieder in Bewegung setzt und dabei ihre Waffen jedoch blank gezogen hält, da sie an Sir Peter vorbei marschieren müssen und noch immer mit einem Kampf irgendwie sehnlichst rechnen.

Verächtlich und mit Wahnsinn in den Augen spuckt dabei der junge Kellide Sir Peter vor die Füße, bevor er vom grinsenden Veteran weiter gezogen wird.

Doch noch nicht einmal zwei Minuten ist die Auseinandersetzung und der Spuck vorbei:
Die Templer sind hinter dem nächsten brennenden Gebäude verschwunden und haben ihr letztes Opfer weinend und unter Schock stehend, aber am Leben gelassen zurück gelassen.

Die Helden um Yngvar haben mit Worten gesiegt, wenn auch ein sehr knapper und wahrscheinlich kurzfristiger Sieg.
Denn schon sehr bald würden die verrückt gewordenen Ritter an anderer Stelle mit ihrem Ritual weiter machen, um für die wohl unvermeidliche Endschlacht gegen die Dämonenhorde gewappnet zu sein.
Ohne Yngvar und der Hilfe der beiden Priester der Zügellosen wäre diese ausweglose Situation hier jedoch im Tod des Mädchens und in einem Kampf geendet.

Ein kleiner und schwacher Trost an diesen Tag, denn ein Sieg fühlt sich anders an.

Und noch ist da eine sehr junge Frau, welche aufgelöst und weinend auf dem Boden kauert und bestimmt bald die nächsten umher ziehenden und plünderden Dämonen anlockt und auf sich aufmerksam macht.

Yngvar

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Der Übergriff auf die Weltenwunde
« Antwort #434 am: 14.02.2014, 08:29:15 »
"Da möchte man fast hoffen, dass diese Narren durch Dämonenhand ihren Untergang finden, bevor sie noch weiteres Unheil anrichten", murmelt Yngvar verärgert und merkbar unzufrieden mit dem Ausgang der Situation, als die fremden Ritter um die nächste Ecke verschwinden. Dem stolzen, rechtschaffenen Ulfen juckt es in den Fingern, ihnen nachzusetzen und sie versuchen aufzuhalten, auch wenn dies vermutlich tödlich für ihn geendet hätte. Aber er besinnt sich schnell und schenkt nun stattdessen der verstörten, halb entblößten jungen Frau Zuwendung.

Entschlossen, aber dennoch vorsichtig, um sie nicht noch mehr zu verängstigen, nähert sich der Skalde ihr und legt ihr als erstes sein Oberhemd, das er eigentlich über Kettenschutz und restlicher Kleidung trägt und aus dem er sich schnell im Gehen geschält hat, über die Schultern, um ihre Blöße zu verdecken, bevor er sich zu ihr hockt, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.

"Sie werden Euch kein Leid mehr zufügen", sagte Yngvar, versuchend, sie zu beruhigen, während er sie schon sanft auf die Beine ziehen und mitnehmen will, sofern sie das zulassen würde, denn an diesem Ort können sie nicht bleiben und er will sie diesem auch nicht länger aussetzen.
"Wir werden Euch beschützen, Mylady."
Er will sie durch galante Höflichkeit aufmuntern, auch wenn dies angesichts der Umstände wohl wenig erfolgreich sein würde, aber vor allem mithilfe seiner geschulten Stimme und seiner geübten Redseligkeit von dem Geschehenen ablenken.
"Mein Name ist Yngvar. Dies sind Emir Ali Ismail und Sir Alexite..."
Er stellte der jungen Frau auch die anderen vor, denn selbst wenn sie sich in ihrem Schockzustand die Namen nicht merken könnte, sollte sie das Gefühl haben, unter Freunden sowie willkommen und gut aufgehoben zu sein. Auch gibt er ihr die Chance, ihren Namen zu nennen.
"Lasst Euch nicht die Hoffnung nehmen, denn diese ist trotz des Schreckens nicht verloren. Die, die Euch dies angetan haben, sind offenbar dem Wahn verfallen und werden ihre gerechte Strafe erhalten. Sie dienen den Dämonen mehr als sie es sich eingestehen wollen."
Yngvars Lippen verlassen noch mehr Worte, er redet einfach in gedämpfter Lautstärke und voller Fürsorge auf sie ein. Dabei ist jedoch deutlich, dass er schnell weiterziehen möchte.
Dämonen, weiß ich, wird man schwerlich los.
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust II)

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