Man mag Horgus Gwerm einiges nachsagen, jedoch genügsam ist er sicher nicht. So kann diese im Moment für ihn ausweglose Situation seinen Ansprüchen nicht genügen. Und je mehr er darüber nachdenkt, desto mehr will er dies den Leuten, die er zwangsweise zu seinen Weggefährten zählen muss, auch wissen lassen. Aber eher spricht er mit sich selbst, denn offenbar ist er selbst der einzige, der ihn bemitleidet.
„Erst die Dämonen und dann das hier! Geröll und Spinnen und Maden und Schlangen und Müll und Kakerlaken und freitodsuchende Irre…“ Horgus bevorzugt es allerdings, etwas Abstand vom ungezieferverseuchten Lagerplatz zu nehmen und beobachtet lieber äußerst kritisch Sir Stallard, den er mit dem freitodsuchenden Irren gemeint hat, bei seinem Gekraksel an der Felswand.
„Ich frage mich, was für einen schlechten Scherz sich die Götter mit mir erlauben wollen!“, brummt Horgus weiterhin im Selbstgespräch vor sich hin.
„Sirs, die sich wie unreife Knaben benehmen, umherrennende Zwerge… Sagt mir nicht, dass es noch schlimmer kommt, denn noch will ich versuchen, guter Dinge zu sein.“
Dass er aber offenbar bereits nicht guter Dinge ist, ist ihm leicht anzuhören. Aber vielleicht war das bisher auch nur die Ruhe, beziehungsweise die seichte Brise, vor dem Sturm.
Zumindest kommt es so wie es kommen muss – der übermütige Sir Stallard stürzt ab. Horgus entlockt das ein belustigtes Zucken seiner Augenbrauen, auch wenn er trotzdem etwas überrascht einen Schritt zurückweicht.
„Ihr hättet Euch mehr auf Eure Füße verlassen sollen als auf Eure Hände!“, weiß Horgus auch sofort den Grund für den Absturz des Ritters, den er diesem aus sicherem Abstand zuruft. So schlimm kann der Schaden scheinbar nicht sein, da Sir Stallard sofort einen scherzhaften Kommentar äußert.
„Ein fester Tritt beim Klettern ist das A und O, das solltet eigentlich auch Ihr wissen. Wer sich mit den Armen hochzieht, wie Ihr es getan habt, stürzt garantiert ab“, belehrt der Adlige den Verunglückten mit Überzeugung. Für diesen kommen aber jegliche Tipps nun wohl zu spät, aber Horgus will ihn trotzdem an seiner Weisheit teilhaben lassen.
„Denn dann merkt man erst, dass der Fels instabil ist, wenn man schon den Halt verliert!“, schließt Horgus das Thema für sich ab, denn schon kommt der Zwerg zurück und zur Hilfe - nur um sich dann aber wieder an Emir Ali Ismail ibn Dscha'far al-Kadhim zu wenden, da dieser für ein altes Schmuckstück, das er aus dem Müll, als den Horgus das alte Lager betrachtet, gefischt hat, um Aufmerksamkeit bittet.
„Jetzt lasst doch diesen Ramsch liegen, Emir!“, kommentiert Horgus Gwerm abwertend schnaubend und mit der Hand abwinkend, ohne die besagte Brosche überhaupt eines Blickes gewürdigt zu haben.
„Ihr seid Euch für mein Geld zu schade, aber klaubt alles andere auf, das nur irgendwie glänzt? Euch will ich nicht verstehen!“