Horgus interessiert sich sichtlich überhaupt nicht für die daliegenden Leichen. Dass sie und der Pilz sich gegenseitig umgebracht haben, kann ihm nur recht sein. Das Theater, das man um ein erledigtes Problem macht, wobei man doch eigentlich dankbar sein sollte, sich nicht mehr damit befassen zu müssen, kann er nicht wirklich nachvollziehen. Diese erneute Verzögerung langweilt ihn eher, sodass er lieber seine Weggefährten prüfend beobachtet.
Dass der Emir und sein bedrohlicher Freund sich in der Sprache der Engel kurz austauschen, die der Adlige ebenfalls beherrscht, verfolgt Horgus mit einem eher kritischen Blick, denn dass irgendjemand in ihrer misslichen Lage sich um irgendwelche heiligen Missionen anstatt um das eigene Überleben sorgt, stößt bei ihm ebenfalls auf Unverständnis.
Was ihn aber dann doch dazu bringt, sich einzumischen, ist Aravashnial, der ihn provoziert.
„Wen kümmert’s, wer die waren?“, knurrt Horgus unüberhörbar zornig und abfällig, während er den Elfen, der sich bereits von ihm abgewandt hatte, mit einem hasserfüllten Blick bedenkt.
„Sie sind tot, oder sehe ich das falsch? Auch ohne sie werdet Ihr sicherlich einen passenden Anführer dieses bösen Dämonenkults finden“, beginnt Horgus Gwerm nun zu spotten.
„Vielleicht ist es ein Adliger – aber vielleicht handelt es sich ja auch um die alte, unscheinbare Marktfrau, bei dem seine kleine Schwester“, dabei weist er auf einen der Toten, „vor fünf Monaten Gemüse gekauft hat! Oh, verzeiht!“, ruft er mit vor Sarkasmus triefender Stimme aus.
„Ich wollte Euch nicht den Spaß verderben, dies selbst herauszufinden und Euch öffentlich erneut zum Narren zu machen!“
Der adlige Kaufmann verschränkt seine Arme vor seinem gut genährten Körper, doch in grantiges Schweigen verfällt er nun nicht – im Gegenteil, er ist noch nicht fertig mit dem Möchtegern-Enthüller Aravashnial, mit dem er bereits in der Vergangenheit mit seinen wilden Behauptungen aneinandergeraten ist. Genau solche Behauptungen, die der Elf auch nun gewagt hat zu äußern.
„Aber Verbindungen seht Ihr ja sowieso, wo keine sind, oder zieht sie Euch, wie es Euch passt, Spitzohr“, bellt Horgus Gwerm deswegen wütend weiter.
„Ihr habt schon früher keine echten Beweise gebraucht und ich bezweifle, dass selbst an der Oberfläche etwas Vernünftiges mit diesen Leichen zustande bringen könntet. Ihr schreckt doch ohnehin nicht davor zurück, unbescholtene Bürger in Eure wahnsinnig brillanten Verschwörungstheorien“, betont er, die Gewissheit lassend, dass er diese stattdessen für wahnsinnigen Unsinn hielt, „mit hineinzuziehen.“
Horgus ist entrüstet von der Dreistigkeit Aravashnials, eine Sache, die sich erwiesenermaßen als falsch herausgestellt hat und für die der Elf bereits hat Entschädigung leisten müssen, nicht ruhen zu lassen.
„Bisher war ich mit Euch gnädig, Elf!“, behauptet Horgus, von seiner Großzügigkeit überzeugt, auch wenn er insgeheim Rachegelüste hegt.
„Ich will Euch ernsthaft anraten, Euer Maul zu halten, denn wären wir in Kenabres, würde ich Euch für Eure unverfrorenen, verleumderischen Andeutungen zur Verantwortung ziehen!“