• Drucken

Autor Thema: Die Nacht des Blutes  (Gelesen 29196 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #15 am: 29.08.2013, 19:33:00 »
Gelirion beeilte sich, auf die Straße zu gelangen und von dort zum Eingang des Wirtshauses. Gute dreißig Meter die Straße hinunter sah er eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern, doch im Augenblick hatte er nicht die Zeit, sich darum zu kümmern. Und so betrat er das Wirtshaus, in der Erwartung, den Wirt und zumindest eine kleine Handvoll Gäste zu sehen - doch der Schankraum war leer. Vermutlich hatte das Wetter alle früh nach Hause getrieben.
Schnell eilte er zur Treppe, doch auf dem Weg nach oben kam er ins Stocken. Im Licht der Öllampe, die an der Wand angebracht war, konnte er Flecken auf den Stufen erkennen. Vorsichtig berührte er die Flüssigkeit mit seinem Fuß. War das Blut?
Noch schneller eilte er nun die Stufen hinauf, den Gang entlang und um die Ecke - dort hatte seine Schwester ihr Zimmer, sein eigenes war ein Stockwerk höher.
Als er den Flur vor ihrem Zimmer betrat, blieb er abrupt stehen. Zwei Männer konnte er in der Dunkelheit auf dem Boden liegend erkennen...
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Omrah

  • Beiträge: 377
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #16 am: 29.08.2013, 21:33:59 »
Omrah schlug die Augen auf und war sofort hellwach. Sein Körper und seine Muskeln waren angespannt und bereit, sofort das weite zu suchen, als er in die Augen seiner Mutter blickte. Er versuchte im gleichen Moment aufzustehen und von dem Monster wegzukriechen, das noch vor wenigen Tagen seine Mutter gewesen war, doch ihr fester Griff hinderte ihn daran. Dieses mal würde er ihr nicht wieder entkommen, sie hatte ihn gefunden und würde ihren Hunger endlich stillen können. Der Blick des Jungen hetzte durch den Raum, als er verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit suchte. Als sein Blick wieder auf seine Mutter fiel, erkannte er endlich, das sie nur ein Geist aus seinem Traum gewesen war. In Wirklichkeit hatte Ryffa ihn geweckt und stand nun mit einem Blick vor ihm, den er in ihrem Gesicht noch nie gesehen hatte.
Er sah sie jetzt genauer an und erkannte, das sie sich nicht wie sonst verhielt. Sie war eigentlich immer fröhlich und schien das beste aus dem Leben zu machen - wie alle Straßenkinder und er selbst auch - und wenn er sie nicht fröhlich sah, war sie besorgt. Aber Angst? Die hatte er noch nie in ihrem Gesicht gesehen. Irgendetwas schlimmes musste passiert sein. Die Tatsache, das sie dieses mal bei ihm Schutz suchte, machte ihm noch mehr Angst als ihr Verhalten - normalerweise war sie es, die ihn beschützte und da war es ihr egal ob er das wollte oder nicht. Während sie ihn zum Gehen drängte und halb mitzog, fiel sein Blick auf die Straße und da wusste er aufeinmal, wieso sie sich so seltsam verhielt.
Bei dem, was er auf der Straße sah, blieb ihm fast das Herz stehen. Während er wie gebannt und hypnotisiert auf die Straße starrte, fühlte er, wie ihn die Dunkelheit wieder einholte und für einen Sekundenbruchteil in die Nacht zurückversetzte, in der er seine Eltern verloren hatte. Er war nicht entkommen. Der Albtraum hatte ihn eingeholt. Die Untoten waren ihm gefolgt, um ihn zu holen und ihren Hunger zu stillen.
Tränen bildeten sich in den Augen des Jungen, während er weiterhin gebannt auf die Straße blickte und immer wieder "Oh nein... ohneinohneinohnein..." vor sich hin flüsterte. Sekundenlang war er in der Vergangenheit gefangen, bevor er durch Ryffa regelrecht wachgerüttelt wurde und wieder zu klarem Verstand fand. Er schüttelte die Gedanken ab, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und fing an mit fahrigen und hastigen Handgriffen seine wenigen Habseligkeiten einzupacken. Die kleine Holzkiste ließ er einen Moment in seinen Händen, bevor er auch sie sorgfältig verstaute, Ryffas Hand nahm und ihr in die Augen sah. "Wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden, keinen Blick zurückwerfen und nicht stehenbleiben oder sie werden uns kriegen. Schnell!"
Er griff Ryffa am Arm, zog sie mit sich und rannte los. Er warf keinen Blick zurück und strengte sich an, nicht von seinen Ängsten, Erinnerungen und Gefühlen übermannt zu werden. Jetzt zählte nur noch eins: Überleben.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #17 am: 29.08.2013, 21:46:48 »
Ryffa antwortete nicht, doch Omrah konnte die Erleichterung in ihren Augen erkennen, als er mit ihr gemeinsam fliehen wollte. "Nicht weit von hier ist ein Kloster Elendras", erklärte sie, als sie bereits die Straße herunter liefen. "Es sind... ich habe Leute laufen sehen, die längst tot sein sollten. Nur Elendra kann uns schützen!"

Damit bestätigte sie Omrahs Einschätzung, und machte ihm auch klar, dass auch sie wusste, womit sie es hier zu tun hatten. Wenn auch vielleicht nicht so genau, wie Omrah es wusste.

Irgendwo in der Ferne sah der Junge Flammen in den ansonsten dunklen Nachthimmel aufsteigen.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Areo

  • Beiträge: 329
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #18 am: 29.08.2013, 22:12:28 »
Schlaftrunken und durch den ergreifenden Traum sichtlich mitgenommen richtete sich Areo auf seinem Schlafplatz auf, welcher wohl eher zweckmäßig war als bequem. Als er seine Augen durch die Dunkelheit schweifen lies, fassten sie plötzlich die Silhouette einer Frau ein, welche in der Tür völlig regungslos stand. Sichtlich verwundert darüber, dass sie einfach die Tür öffnete und dort an der Schwelle stand, hob er dennoch die Hände auf Brusthöhe und zeigte seinem Gegenüber die offenen Handflächen, als Beweis dafür, dass er freundlich gesinnt war. Dabei musterte er sie so gut er in dem Zwielicht jener gänzlich schwarzen Nacht konnte.[1]

Im Augenwinkel konnte er sehen, wie auch Ain, welcher selbstverständlich nahe bei ihm die Nachtruhe hielt, seinen Blick auf die Frau richtete.
Durch hunderte Tage des Zusammenseins gelernt, bemerkte er sofort wie sich die Nackenhaare seines treuen Gefährten aufstellten und sich sein Körper sichtlich anspannte. Gleichsam hob der Hund den Kopf und schien einen Laut von sich zu geben, als würde er bellen, zumindest deutete der geöffnete Mund und das rhythmische Zucken seines Hauptes darauf hin.

War er nur verärgert und vorsichtig, aufgrund der Tatsache, dass jemand Fremdes sie beim Schlafen störte?

Areo beschlich der Gedanke, dass nicht nur der geraubte Schlaf seinen Freund so aufbrachte.
 1. 26 Wahrnehmung
« Letzte Änderung: 29.08.2013, 22:13:36 von Areo »

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #19 am: 29.08.2013, 22:18:01 »
Als Ain bellte, bewegte sich der Kopf der jungen Frau ruckartig in seine Richtung. Obwohl es so dunkel war, konnte Areo erkennen, dass die Frau offenbar verletzt war. Sie hatte eine Wunde am Hals, und ihr Kleid war blutüberströmt.

Das Kleid... jetzt erinnerte er sich! Er hatte sie gestern bereits gesehen, sie war eine junge Frau von vielleicht siebzehn oder achtzehn Jahren, und verkaufte Blumen an die Passanten. Die Blumen hatte sie in ihrem Weidenkorb.

Langsam ging sie einen Schritt auf Areo zu, schwankend, offenbar geschwächt von der schrecklichen Wunde. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch laufen konnte, in ihrem Zustand...
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Areo

  • Beiträge: 329
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #20 am: 29.08.2013, 22:31:52 »
Areo sprang von seinem Platz auf, als er die schweren Wunden des Blumenmädchens sah. Die Hände hielt er vor seinen Ohren und schüttelte symbolisch den Kopf. So versuchte er mit zu teilen, dass er sie nicht verstehen könne! Alsbald er jene Geste beendete, wollte er auf sie zulaufen und versuchen, schützend ihre Schultern zu packen. Er wollte sich um das arme Mädchen kümmern! Zwar bemerkte er die schwere ihrer Wunden, jedoch wollte er keinen Augenblick auch nur daran denken, von vorne herein auf zu geben. Kurz bevor er jedoch zu griff, bemerkte er erneut die Anspannung seines Freundes.

Tiere merken die Schmerzen anderer Lebewesen viel natürlicher und intensiver. Sei es Trauer, Wut oder körperlich bedingt. Niemals würde ein Hund einen schwer verletzten Menschen anknurren, selbst wenn dieser sein Revier betrat. Niemals. Schnuppern? Vielleicht. Vorsichtig mustern? Wahrscheinlich. Aber knurren oder gar bellen? Nur, wenn Gefahr droht.

Verwundert wandte sich Areo erneut der Verletzten zu. Gut möglich, dass Ain etwas anderes störte, vielleicht war ihr Peiniger auf dem Weg nach hier Oben! Er versuchte es also, näherte sich jedoch langsamer, um nicht aufbrausend zu wirken und das arme Geschöpf zu ängstigen. Er streckte die Arme aus um nach ihren Schultern zu greifen.

Er würde sie auf sein Gemach legen wollen, Licht machen und zumindest versuchen, ihre Schmerzen zu lindern.

Rhamedes

  • Beiträge: 353
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #21 am: 29.08.2013, 23:51:15 »
Rhamedes zog die Luft tief ein und warf einen letzten Blick nach draußen. Er war lange nicht mehr in der großen Stadt gewesen und hatte es die letzten drei, vier Jahre bevorzugt, sein Lager an ruhigen Stätten aufzuschlagen. Seit sein Schlaf so sehr von Träumen durchsetzt war und er sowieso wenig Ruhe fand, erleichterte das Treiben von stark frequentierten Tavernen und belebten Marktstraßen die Schlafversuche nicht wirklich. Aber wer der relativen Ruhe hatte er auch das Alte Mühlrad gewählt. Sicher, ein paar Betrunkene ließen sich nie vermeiden und häufig genug war Rhamedes einer von ihnen gewesen, auch wenn er zuletzt kaum noch ein geistiges Getränk angerührt hatte. Er hatte ein großes Verständnis dafür, wenn junge wie alte Menschen ihre Lebenszeit mit Gerstensaft, geistigen Getränken oder Rauschkräutern verbrachten. Es brachte nur wenig weiter, aber man musste respektieren, dass manche Wesen gar nicht weiterkommen wollten. 

Kurz benetzte Rhamedes, aus der angesehenen Ärztefamilie der M'Quarah, seine linke Hand und ließ die Regentropfen daran hinab laufen. Die Feuchtigkeit half, sich zu vergewissern, dass er wirklich wach und klar war. Er benetzte damit seinen Hals und seine Schläfen, ehe er den Rest abschüttelte und dann beschloss Licht zu machen. Er entzündete die Kerze, die auf seinem Nachtschränkchen stand und nahm seinen knorrigen, alten, treuen Wanderstab, der an der Wand nahe des Bettes gelehnt war. In der Art ausgerüstet, wollte er sein Zimmer verlassen, um dem Betrunkenen zu helfen. Schlafen konnte er jetzt sowieso nicht mehr, und so konnte er dann zumindest gleich nach dem Rechten sehen. Rhamedes spürte seinen Rücken wieder, er wurde nicht jünger und so würde er dem Betrunkenen wohl kaum auf die Beine helfen können. Aber vielleicht reichte schon ein wenig Licht und ein stützender Stab.

Vorsichtig öffnete er die Tür und spähte mit Hilfe der Kerze auf den Flur...


Gelirion

  • Beiträge: 1337
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #22 am: 30.08.2013, 00:33:52 »
Fast krampfhaft die Axt festhaltend, biss Gelirion die Zähne fest zusammen. Ein Teil seines Verstanden wollte seine Schwester rufen, der andere Teil ermahnte ihn an das was er gelernt hatte und auf diesen Teil hörte er im Moment. Vorsichtig näherte er sich den am Boden Liegenden Personen. Dabei versuchte er auf alles im Flur zu achten. Vielleicht schliefen sie und wenn nicht konnte das, was sie zu Boden gerungen hatte, noch hier sein.[1]
Insgesamt schien ja alles auf das letztere hinzudeuten. Das Blut auf der Treppe, die Stille. Innerlich fragte er sich fluchend wo seine Schwester ist.
 1. Wahrnehmung 13
« Letzte Änderung: 30.08.2013, 09:45:44 von Gelirion »

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #23 am: 30.08.2013, 00:42:03 »
Areo näherte sich dem Blumenmädchen, das offensichtlich unter Schock stand. Sie sah ihn mit leeren Augen an, als er nach ihr griff - und streckte dann ihrerseits ihre Hand nach ihm aus. Als sie den Arm des jungen Druiden zu greifen bekam, stellte er fest, dass ihr Griff außerordentlich fest war - zu fest für ein junges Mädchen. Der Druck ihrer Finger bereitete ihm Schmerzen.

Dann, plötzlich, stand Ain neben ihm, und zerrte am Kleid der jungen Frau. Er zog so fest, dass sie ins Stolpern kam - und Areo nur knapp verfehlte. Verfehlte? Sie hatte gerade versucht, ihn in den Arm zu beißen!
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #24 am: 30.08.2013, 00:46:31 »
Rhamedes versuchte, die Tür zu öffnen - aber irgendetwas blockierte sie. Dann erinnerte er sich. Der Wirt hatte sich bei seinem Einzug dafür entschuldigt - bei dieser einen Tür hatte der Schreiner einen Fehler gemacht. Sie ging nach außen auf, statt hinein ins Zimmer. Und der Betrunkene lag nun vermutlich genau davor.

Das bedeutete wohl auch, dass er nicht aus seinem Zimmer herauskommen würde, bevor der Mann nicht seinen Rausch ausgeschlafen hatte.

Noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Schrei! Draußen auf der Straße hatte jemand laut um Hilfe geschrien!
« Letzte Änderung: 30.08.2013, 00:52:36 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #25 am: 30.08.2013, 00:51:09 »
Gelirion näherte sich den beiden Männern - und erkannte sie, als er näher kam. Es waren zwei der drei Soldaten, die sie in die Stadt begleitet hatten. Und sie lagen in einer Lache aus Blut - ihrem eigenen, wie Gelirion vermutete. Denn dem einen Mann war die Kehle herausgerissen worden, und der andere hatte mehrere schwere Verletzungen im Gesicht, und ihm war sein linker Arm regelrecht aufgerissen worden.

Etwas musste in das Gasthaus eingedrungen sein. Etwas Gefährliches. Und das Zimmer seiner Schwester war nur noch zwei Türen entfernt.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Areo

  • Beiträge: 329
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #26 am: 30.08.2013, 09:38:04 »
Areo näherte sich dem Blumenmädchen, das offensichtlich unter Schock stand. Sie sah ihn mit leeren Augen an, als er nach ihr griff - und streckte dann ihrerseits ihre Hand nach ihm aus. Als sie den Arm des jungen Druiden zu greifen bekam, stellte er fest, dass ihr Griff außerordentlich fest war - zu fest für ein junges Mädchen. Der Druck ihrer Finger bereitete ihm Schmerzen.

Dann, plötzlich, stand Ain neben ihm, und zerrte am Kleid der jungen Frau. Er zog so fest, dass sie ins Stolpern kam - und Areo nur knapp verfehlte. Verfehlte? Sie hatte gerade versucht, ihn in den Arm zu beißen!

Mit schmerzverzerrtem, zweifelnden Gesichtsausdruck wich Areo vor dem Blumenmädchen zurück. Im ersten Moment wollte er Ain noch rügen, für den Angriff auf die Frau. Doch, als er realisierte, dass sie nach seinem Arm schnappte, als wäre sie ein tollwütiger Wolf, wurde Areo die Gefahr bewusst, welche von seinem Gegenüber ausging. Der Schock und der kalte Schauer, riefen seine Sinne zurück in diesen Raum, der ohne Ausweg nun eher einer Falle als einem Schlafgemach ähnelte. In Sekundenbruchteilen schnellte sein Blick durch den Raum, wobei er versuchte, die Frau nicht aus den Augen zu lassen. Da, sein Stock! Er glich zwar eher einem verstärkten Wanderstab als einer Waffe, jene Eigenschaft war aber zweifellos seiner Hauptaufgabe, eben dem Reisen, zu schulden. Ain, immer noch verbissen in dem Rockzipfel der Frau, schüttelte den Kopf fest nach links und rechts. Er wollte seine Beute totschütteln, als hätte er gerade einen Hasen gerissen. Nach wie vor stand die Frage im Raum, wieso die schwerstverletzte Frau angriff. Doch den Gedanken, sie wäre nur verwirrt und bräuchte Hilfe, schob Areo einstweilen zur Seite, denn er wurde das Gefühl nicht los, er hätte seinem Freund schon eher Vertrauen geschenkt in dieser schwarzen Nacht. Sodenn wich er weitere zwei Schritte zurück und griff nach dem verstärkten Stecken. Seine Augen musterten die Umgebung um, sollte er die Frau nicht schleunigst zur Vernunft bringen können, hier schnell zu verschwinden![1]
 1. Wahrnehmung, natural 1 + 12 = 13 :(
« Letzte Änderung: 30.08.2013, 09:38:30 von Areo »

Gelirion

  • Beiträge: 1337
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #27 am: 30.08.2013, 10:08:22 »
 „Allas, Zeron“ hauchte Gelirion entsetzt die beiden Namen der Männer. Was für ein Tier könnte das wohl getan haben? Drei tote und alle hatten unterschiedliche Wunden. Zusammen deutete es auf etwas sehr gefährliches hin. Etwas mit scharfen, starken Pranken und starken Kiefern. In seinen Gedanken ging er die Namen der Tiere durch, welche er kannte aus seiner Heimat kannte. Am Ende tippte er auf eine Raubkatze, einen Löwen oder einen Gepardes. Doch musste es ein wahnsinniges Tier sein, denn zu töten ohne zu fressen oder am Ende zu fliehen war nicht die Art von Tieren.
Gelirion befeuchtete seine Lippen. Sie waren trocken geworden obgleich sein Gesicht und seine Haare noch benetzt waren vom Regen. Die Sorge um seine große, kleine Schwester ließ ihn schwerer Atmen und langsam nur noch wenige Gedanken zu. „Bei Lancerus Ordnung…“ für ihn und seine Glaubenbrüder war dass die schrecklichste Verwünschung die es nur geben konnte „… nur noch Einer.“ Mit dem einen war der unerfahrenste der drei Soldaten gemeint. Er war mitgeschickt worden um zu lernen und nun hoffte Gelirion, dass er genug gelernt hatte um das Biest lange genug aufzuhalten. So stieg er über die Leichen und eilte schnellen Schrittes zum Zimmer seiner Schwester. Innerlich hoffte er, dass die Tür zu war und seine Schwester von all dem nichts mitbekommen hatte.

Esulilde Ziberadi

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
Die Nacht des Blutes
« Antwort #28 am: 30.08.2013, 13:54:15 »
Esulilde wirbelte mit kurzzeitig erschrockenem Gesichtsausdruck um. Auch wenn sie wusste, dass hier auch ihre Glaubensbrüder und -schwestern ein- und ausgingen, fühlte sie sich, besonders in den stillen Momenten, in denen sie in der Dunkelheit, die sie umgab - in ihrem Gebet und ihrer Trance versunken, in diesem Zustand geradezu badete, so, als hätte man einem Badeteich von der einen Sekunde auf die andere das Wasser entzogen. Sie war über diese Störung mehr als empört. Ihre linke Augenbraue zuckte zornig. "Ich hoffe, Ihr habt einen GUTEN Grund, mich zu stören", empfing die Geweihte den Adepten Arameas. Es lag kein Hauch von Freundlichkeit in ihrer Stimme und sie bemühte sich nicht einmal darum. Der Adept war der erste, der es jemals gewagt hatte, ihre Meditation zu stören, jeder andere Aguas-Diener hatte sie vor dem Tempel erwartet oder zu einem anderen Zeitpunkt angesprochen. Selbst den Novizen wurde dieser Respekt entgegengebracht.
"Tretet vor und teilt mir Euer Anliegen mit, ansonsten wünsche ich zur Zeit keine Gesellschaft."

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Die Nacht des Blutes
« Antwort #29 am: 30.08.2013, 14:17:53 »
Arameas stockte sichtlich, dann nickte er. "Unsere Brüder und Schwestern... das Ritual... sie werden angegriffen!"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

  • Drucken