Erschrocken, jedoch darauf vorbereitet, wich der junge Druide von dem Wesen zurück. Dabei versuchte er sich nicht zusehr in die Ecke drängen zu lassen, was bei dem kleinen Zimmer, welches er gemietet hatte, weit schwieriger war als mein meinen sollte. Gleichsam musste er darauf achten, nicht über die Bettkante zu stolpern.
Er musste handeln. Sollte er die Verletzte angreifen, sich zur Wehr setzen? Was, wenn sie einfach nur verwirrt war und durch ihre schweren Wunden nicht mehr Herr über ihre Sinne? Sollte er sie versuchen nieder zu ringen, um sie Notfalls mit Gewalt zur Ruhe bewegen, damit er sich um sie kümmern konnte? Dazu, befürchtete Areo, hatte er eindeutig nicht die nötige Statur. Würde das Fenster eine Fluchtmöglichkeit ergeben? Niemals würde er Ain zurück in diesem Zimmer mit jener Wahnsinnigen lassen! Seine Gedanken schnellten von einer bitteren Wahlmöglichkeit zur nächsten. Seine Augen fassten die blutigen, zu Boden gefallenen Blumen ein. Im wurde schmerzlich bewusst, dass er in seiner momentanen Situation diesem Geschöpf nicht weiter helfen kann. Vielleicht könnte er versuchen, an ihr vorbei zu gelangen und sie im Zimmer einzusperren? Dann hätte er Zeit genug - wenn ihre Wunden IHR noch genügend Augenblicke schenkten - Hilfe zu holen!
So griff er mit der Linken nach seinem Rucksack, welcher ihm in dieser grauenhaften Nacht als Kopfkissen dienlich war, während er mit der Rechten versuchte, die Frau mit seinem Wanderstab in Schach zu halten. Als der Riemen an seiner Schulter halt fand, nutzte er die nun freie Hand um damit fest auf seinen Oberschenkel zu klopfen.
[1] Sofort reagierte Ain, zwar scheinbar unter Protest, lies von dem zerrissenen Rock der Frau ab und wich zurück, zu Füßen seines Freundes. Er drehte den Kopf, um Areo genauer ins Visier zu nehmen. Er würde, sollte der Elf auch nur eine Bewegung machen, ihm bis in den Tod folgen.
Einen Augenblick streiften sich die Blicke der beiden Gefährten. Areo zwinkerte Ain zu, gab ihm zu verstehen, dass er ihn lobte, für seine Gehorsamkeit. Ihr Ziel war nun, aus diesem verfluchten Raum zu kommen. Vorbei, an dieser Frau, welche zweifellos nach ihrem Leben trachtete.