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Autor Thema: Die Nacht des Blutes  (Gelesen 29279 mal)

Beschreibung: Episode 1.1

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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #240 am: 17.11.2013, 16:06:14 »
Cederon schluckte hart, und nickte dann. "In Ordnung." In dem Moment kam seine Frau, und nahm ihn in den Arm. "Pass auf dich auf", sagte sie leise zu ihm. Auch der Junge, Cederons Sohn, umarmte seinen Vater noch einmal. Er schien nicht wirklich zu verstehen, was vor sich ging, bekam aber die Anspannug der Erwachsenen mit. Ängstlich, aber auch hoffnungsvoll sah er zu Gelirion. So, als wolle er ihm mit seinem Blick sagen: Pass auf meinen Vater auf.

Dann war es so weit. Gelirion öffnete das Tor - das zu seiner Beruhigung gut gepflegt war und kein Quietschen von sich gab -, und die beiden Männer betraten den Tempelgarten. Vorsichtig schlichen sie an der Tempelmauer entlang, in der Hoffnung, dass die untoten Priester sie nicht entdeckten - zumindest noch nicht...[1]
 1. Gelirion, bitte einmal Heimlichkeit würfeln.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #241 am: 17.11.2013, 16:13:40 »
Nun ging es also los. So leise wie möglich schlich Gelirion vorran, doch wirklich leise war er nicht.[1] Er hoffte, dass sie ihn nicht gleich entdecken würden, war aber bereit sofort loszurennen, wenn sie auf ihn zukamen.
 1. Heimlichkeit 7

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #242 am: 17.11.2013, 16:17:02 »
Schritt für Schritt liefen sie an der Mauer entlang, bis sie auf einer Höhe mit der leuchtenden Kugel waren. Schwer atmend hielt Gelirion einen kurzen Moment, und sah zu den untoten Priestern. Dann ging er weiter - blieb aber an einer Wurzel hängen, die aus dem Rasen herausschaute, und stolperte. Er schaffte es, sich an der Mauer festzuhalten, konnte aber einen kurzen Schrei des Erschreckens nicht unterdrücken.

Ein Schrei, der zwei der Kreaturen dazu brachte, sich umzudrehen. Ihre gierigen Augen fielen auf Sheriak und Gelirion. Nach einem Moment des Zögerns ließen sie von der leuchtenden Kugel ab, und wankten dann auf die beiden Lebenden zu.

"Oh ihr Götter", stieß Sheriak aus, und hielt seine Klinge fest in der Hand.
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Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #243 am: 17.11.2013, 16:42:53 »
Von Gelirion war ein Knurren zu hören. Der junge Halbelf war noch nie besonders geschickt gewesen aber in dieser Situation hatte er gehofft etwas weiter zu kommen. Er blickte zu Sheriak. "Renn los! Sagte er und deutet auf eine Stelle im Garten nahe eines Beetes. Sie war wohl gut zehn oder fünfzehn schritt entfernt und dürfte, so hoffte der Paladin genug Platz zwischen ihnen und den Untoten sein.
Sobald sie diesen Punkt erreicht hatten ging es ja erst los. Dort würden sie so oder so rumschreien müssen, und alle elf Untoten zu sich locken. Innerlich flehte er zu Ceriva, dass der Junge die Nerven behielt.
« Letzte Änderung: 17.11.2013, 17:29:17 von Sternenblut »

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #244 am: 17.11.2013, 17:36:17 »
"Es sind nur Zwei!" meinte Sheriak. "Die schaffen wir!"

Ohne auf Gelirions Antwort zu warten, lief er den beiden Untoten entgegen.
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Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #245 am: 17.11.2013, 20:22:57 »
Dieser war schon ein paar Schritte gelaufen und konnte nicht glauben was der junge Mann gerade tat. Die Zähne aufeinander beißend, machte er auf dem Absatz kert. Schließlich konnte Gelirion den unerfahrenen Sheriak nicht alleine lassen.
Während er sich auf den Kampf gefasst machte, er glaubte nicht, dass es nur bei zweien blieb, murmelte er ein kurzes Gebet. "Oh wandelnde Göttin, schenke mir deinen Segen, auf dass ich mit meinen Schwert die Schützen kann, welche sich nicht vor den Verderbten schützen können."[1]

Ob das Gebet wirkte oder nicht, konnte nur der erste Schlag zeigen. Überraschender Weise schaffte es Gelrion vor Sheriak die Untoten zu erreichen. Ohne lange zu fackeln schlug er nach dem Hals des einstigen Lichtpriesters.[2]
 1. Ini:20 und wenn möglich gleich mal smite evil  aktiviert
 2.  Angriff 18 Schaden 6
Aktuelle AC: 12+2(böses vernichten)= 14
« Letzte Änderung: 17.11.2013, 22:03:06 von Gelirion »

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #246 am: 18.11.2013, 00:28:48 »
Gelirions Schlag saß. Mit einem einzigen, sauberen Hieb trennte er den Kopf des ehemaligen Priesters ab, der gute zwei Meter durch die Luft wirbelte, und dann noch ein Stück über den Rasen rollte, bevor er zum Liegen kam. Der dazu gehörige Körper lief noch einen Meter weiter, bevor er zu Boden sank, während eine dunkelrote Fontäne aus ihm hervor sprudelte.

Sheriak versuchte, es ihm gleich zu tun, hob seine Waffe weit über den Kopf - und hielt inne. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den wandelnden Toten an, der ihm entgegen kam, sah ihm direkt in die Augen. Die Kreatur kam näher, zu nah, und endlich wollte Sheriak zuschlagen. Doch erneut hielt er inne. Dann hatte die Kreatur ihn erreicht. Mit einem angstvollen Schrei stieß der Junge das Monstrum von sich weg, doch nicht, ohne dass der Untote nach ihm schnappte. Es war nur ein Kratzer, ein leichter Biss am Unterarm, der schnell verheilen würde...

Die anderen Zombies, die sich um das mystische Licht versammelt hatten, sahen auf, als sie Sheriaks Schrei hörten. Und bewerteten den jungen Mann offenbar als so viel interessanter als das Licht vor ihnen, dass die meisten der Untoten von ihrem bisherigen Ziel abließen, und nun auf die beiden Männer zuliefen. Nur zwei der früheren Priester standen noch dort.
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Gelirion

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #247 am: 18.11.2013, 13:39:05 »
Ein eiskalter Schauer durchfuhr Gelirion als der Junge gebissen wurde. Die Worte des tapferen Mannes halten durch seine Gedanken und er schauderte wieder. Dann realisierte er die Reaktion der anderen Zombis. Der Plan war gescheitert. „Cederon, ihr Anderen wir brauchen Hilfe.“ rief er zum Tor hin. Dann hob er auch schon wieder den Säbel und eilte dem jungen Freund zur Hilfe. Nicht so elegant wie gerade noch sauste die Klinge durch die Luft.[1]
 1. 15 Schaden 5
Aktuelle AC: 12+2(böses vernichten)= 14

Areo

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #248 am: 19.11.2013, 17:44:29 »
Areo hatte den Plan verstanden. Sein Gegenüber gab eine Klinge an einen anderen jungen Mann weiter, sie beide sollten also die Ablenkung sein. Der Druide würde die Gruppe bis zum Tor begleiten und mit seinem Leben beschützen. Er verschwendete nicht einen einzelnen Gedanken daran, was passieren würde, wenn das Tor zum Tempel einfach abgeschlossen wäre. Für Zweifel war in diesem Augenblick kein Platz mehr, ihr Handeln war entschieden.

Der mutige Krieger, begleitet von dem jungen Mann schlich los und betrat den Garten. Areo duckte sich etwas an seinen Hund Ain heran und beugte sich ebenso durch die geöffnete Tür, um sein Blickfeld auf die Szenerie zu vergrößern und nicht Gefahr zu laufen, die beiden Vorausgegangenen aus den Augen zu verlieren. Ihr Plan schien zu funkionieren. Beinahe hätte er sich der Gemeinschaft zugewandt und hätte ihnen mit einer Handbewegung signalisiert, dass ihre Chance gekommen sei. Doch dann brach der Junge aus, hob das Schwert und lief den beiden Untoten, welche sie bereits bemerkt hatten, entgegen, näherte sich dadurch zu gefährlich dem Rest der Ungetüme und hatte somit ihr Schicksal besiegelt. Areo beobachtete angsterfüllt wie der Krieger einschreiten musste, um zu verhindern, dass die Monster seinen Kameraden in Stücke rissen. Für einen weiteren, kurzen Moment war Areo sich nicht sicher, ob sie um Hilfe schreien würden oder einfach versuchten Lärm zu machen, doch dann erfasste er den verzweifelten Gesichtsausdruck des Rufenden. Die beiden waren zu Nahe an den Scheusalen!

Ihr Plan war gescheitert, sie mussten retten, wen sie retten konnten. Der Halbelf griff seinen Stab fester, klopfte sich heftig auf den rechten Oberschenkel und deutete auf das Ziel. Ohne Ains Reaktion abzuwarten, lief er los, dem prophezeiten Kampf entgegen.[1]
 1. Ini Areo 11; Ini Ain 7

Rhamedes

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #249 am: 19.11.2013, 19:18:48 »
Seine Faust ballte sich. Er blickte auf die hervortretenden Adern, welche die von Alter gezeichnete Haut etwas spannten. Seine Befürchtungen haben gestimmt. Die Priester waren, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, als hätte es gar nicht anders sein können, ebenso gefallen wie jeder Büttel, jeder Junge, jeder Krieger, der auf dem falschen Fuß erwischt wurde oder sich zu lange und zu oft gestellt hatte. Wie lange Gelirions Kräfte noch reichen würden? Er mochte gar nicht darüber nachdenken, war der Mut des jungen Mannes doch ungebrochen und er sah sich verantwortungsbewusst in der Rolle des Anführers und er war gut in der Rolle. Rhamedes hörte die Rufe des Paladins und das erste Mal seit geraumer Zeit, sah er nicht nur die gespannte Haut, die weiß hervortretenden Knöcheln, sondern er fühlte auch das erste Mal seit er der Taverne, dem Feuertod dort, entflohen war, sowas wie Energie. Energie, die vor allem aus Verzweiflung geboren, und doch potent war. Er spürte, wie sich alles in ihm ans Leben klammerte und sogar die Stimme in ihm, die ihm so fremd war, schien sich die Worte zu sparen, schien sich dem nicht entgegenzustellen. Die Stimme konnte auch nur leben, wenn Rhamedes lebte. Und wenn Gelirion starb, das war klar, wenn Gelirion auch nur zu schwer verwundet wurde, würde die kleine Gruppe jede Hoffnung und viel schlimmer, jeden Zusammenhalt verlieren. Sie würden zerstoben, und würden schließlich einer nach dem anderen den Untoten, dieser anthropophagen Pest zum Opfer fallen. Wenn Gelirion Hilfe brauchte, musste Rhamedes sie aufbringen, aber er nun konnte oder nicht. Er würde helfen.

Ungewohnt schnellen Schrittes rannte Rhamedes vor und wie von selbst fingen er an, die Worte auf seinen Lippen zu bilden. Eine selten gefühlte Reaktionsschnelligkeit nahm Überhand in dem alten Mann[1], die magischen Worte ergaben sich wie von alleine in seinem Kopf, als würde er sie seit Ewigkeiten kennen, als hätte er seinen Leben nie etwas anderes getan, als diese Worte zu überdenken, zu formen im Geist, auf den Lippen, mit dem ganzen Sprechapperat. Er ist bereit, die Magie zu entfesseln, sobald er in Reichweite war[2].
 1. Initiative 16
 2. Ich bereite einen Ray of Frost vor, der genutzt werden will, sobald ich in Reichweite (9m) bin. Ich habe keine Übersicht, wie weit die von uns entfernt sind.

Esulilde Ziberadi

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #250 am: 19.11.2013, 19:23:14 »
Esulilde nickte zweimal, als der Mann mit ihr sprach. Einmal um zu bestätigen, dass der Mann sich richtig an ihren Namen erinnerte und einmal mehr, um dem Plan zuzustimmen, in welchem sie sich um die anderen weiblichen Gruppenmitglieder kümmern sollte.

"Wir sollten den Abstand, in dem wir den Männern folgen, vorsichtig wählen." , wandte sie sich an die anderen Frauen. "Sollten wir unseren Gefähren zu dicht folgen, geragten wir in Gefahr, wenn die Männer überwältigt werden. Ist unser Abstand zu groß, können die Untoten vielleicht wieder entstandene Lücken schließen, sodass wir von den Männern abgeschnitten sind...Ich wünsche uns keines dieser Schicksale herbei, aber dies sind Risiken, die man bei einem Solchen Vorhaben in betracht ziehen muss. "
Alleine die Götter denen wir alle dienen, entscheiden, ob der Plan gelingen wird oder nicht.

Omrah

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #251 am: 20.11.2013, 21:20:26 »
Wieder einmal überkam Omrah die Furcht. Anfangs hatte er nicht glauben können, was er da sah und was es bedeutete. Er hatte sich mit aller Macht dagegen gewehrt und einfach entschieden nicht daran zu glauben. Er wollte es ganz einfach nicht warhaben und schloss für einen Moment die Augen, in dem verzweifelten Versuch, das ganze verschwinden zu lassen. Doch als er seine Augen wieder öffnete, hatte sich nichts geändert.
Es konnte einfach nicht sein, das die Priester des Lichts den Untoten genauso zum Opfer gefallen waren wie alle anderen. Sie waren das Licht und wie jeder wusste, vertrieb es die Dunkelheit und nicht umgekehrt. Und trotzdem war es geschehen, die Priester waren gefallen und ebenfalls zu diesen schrecklichen Wesen geworden.

Zum ersten mal, seitdem er geflohen war, schlug die Trauer und Angst in Wut um. Und die Wut schlug in Selbstvertrauen und Mut um. Omrah erinnerte sich an seine Mutter und seinen Vater, wie sie gewesen waren bevor sie zu Untoten geworden waren und umfasste das hölzerne Symbol von Hektor fester. Hätte sein Vater ihn hier gesehen, dann hätte er ihn dazu gebracht zu handeln. Seine Stimme schien immer noch bei ihm zu sein und zu rufen: "Du schaffst das mein Junge. Ich glaube an dich." Omrah blickte auf und drückte mit der anderen Hand die von Ryffa.

"Du musst nicht mitkommen. Bleib bei Esulilde. Ich versuche der Person in der Lichtkugel zu helfen."

Der Junge schluckte schwer. Die Wut in ihm hatte seine Starre gelöst und ihn handlungsfähig gemacht. Er hatte noch immer Angst aber er hatte für den Moment genug Selbstvertrauen und Mut gefasst, um nicht tatenlos herumzustehen. Er wollte etwas tun und helfen. Wenn die Priester ihnen schon nicht helfen konnten, musste er das wohl selbst tun. Für einen kurzen Moment sah er sich nochmal die Gruppe an und rannte dann los. Er umging die Untoten in einem großen Bogen und nutzte jeden Schatten um sich zu verstecken und so seinen größten Vorteil auszuspielen.[1] Vielleicht konnte er – während die anderen die Untoten ablenkten – zu der Lichtkugel und der Person darin irgendwie helfen.
 1. Stealth 23

Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #252 am: 03.12.2013, 22:15:52 »
Rhamedes' Zauber traf den verbliebenen Untoten mit aller Macht, und die Kreatur fiel leblos zu Boden. Doch damit war die Gefahr noch lange nicht ausgestanden: Sieben weitere unheilige Kreaturen näherten sich den beiden Männern...

Erleichtert bemerkte Gilirion, dass die anderen zur Hilfe kamen. Vielleicht schafften sie es tatsächlich, die Untoten nieder zu ringen. Denn noch war es gefährlich.
Kurz blickte er zu Sheriak. Er wusste nicht, was zu tun war. Denn immer noch zweifelte er die Worte des mutigen Mannes an. Es konnte einfach nicht sein, dass ein einfacher Biss den Tod bedeutete. Nicht ein Biss, nicht so ein Kratzer. Auch fand er keine Passenden Worte, um Sheriak aus seiner Panik zu holen. Das einzige was er machen konnte war, die wieder auferstandenen Priester zu attackieren.
So bewegte er sich auf den nächst Untoten zu, hob dabei seinen Säbel und ließ ihn niedersausen.

Im Schatten versteckt, den die Gartenfackeln warfen, sah sich Omrah um und versuchte zu erkennen, wieso die beiden Untoten bei der Lichtkugel blieben. Gab es dafür einen besonderen Grund oder hatten sie nur einfach nicht gesehen, was passiert war? Außerdem versuchte der Junge genauer zu erkennen, was das für eine Kugel war und ob wirklich ein Priester darin gefangen war. Was auch immer der Grund dafür war, das die Untoten dort blieben, Omrah presste sich noch näher an die Wand, um ihren Blicken zu entgehen. Vorsichtig schlich er weiter und versuchte dabei kein Geräusch zu machen.

Gelirions Schlag traf perfekt - doch war der Schädel des Priesters härter, als er gedacht hätte. Ein tiefer Spalt klaffte im Kopf des wandelnden Toten, und ein normaler Mann wäre zu Boden gegangen - sein Gegner aber knurrte ihn nur wütend an, die geistlosen, leeren Augen auf ihn gerichtet.

Omrahs Beobachtungen erwiesen sich als schwierig: Das Licht der Kugel strahlte zwar weniger weit als die Fackeln, war aber dennoch heller, fast grell, und immer wieder zuckten Lichtblitze durch die Form. War da jemand in der Kugel? Waren Schemen zu erkennen? Es war möglich, aber sicher war sich Omrah nicht. Sicher war, dass die Bewegungen im Licht der Kugel die beiden Untoten maßlos zu faszinieren schienen. Sie starrten das Licht an, so wie die Monster sonst nur hungrig die Lebenden anstarrten.

Wieder kam das mystische Wissen in Rhamedes hoch, wie ein plötzlich entstandener Quell in der Wüste. Er wusste nicht, woher diese Dinge kamen, aber im Moment konnte er nicht anders, als sich auf sie verlassen.

Seine Finger bewegten sich praktisch von alleine, er murmelte arkane Formeln, dann brach ein wildes Spektakel an Formen und Farben aus seinen Fingern hervor, verrückt gewordene Nordlichter, die die vordersten der Zombies umhüllten. Gelirion stand direkt am Rand des Spektakels, und hatte Mühe, sich noch auf den Kampf zu konzentrieren.

Leider ließen sich die früheren Priester nicht so leicht ablenken. Die meisten ignorierten den Farbenrausch einfach, zwei allerdings fielen zu Boden, als hätte man die Luft aus ihnen heraus gelassen! Ein weiterer allerdings reagierte nicht so, wie von Rhamedes erhofft. Der Zauber machte ihn auf Rhamedes aufmerksam, und knurrend kam er nun auf ihn zu.

Gelirion hatte sich bereits auf eine zahlenmäßige Übermacht der Untoten eingestellt - doch Rhamedes' Zauber ließ zwei von ihnen einfach umfallen, ein weiterer wandte sich von ihm ab. Eines der Monster kam näher und griff unbeholfen nach ihm - keine Gefahr für den erfahrenen Krieger. Doch der, der seinen Schlag überlebt hatte, nutzte die kurze Gelegenheit, und krallte sich in Gelirions linkes Handgelenk. Der junge Paladin spürte, wie die Fingernägel in sein Fleisch drangen, bis zu den Knochen vorstießen, und die Kreatur ihm dann ein Stück Haut und Fleisch einfach heraus riss, um es sich in den Mund zu stopfen...

Cederon eilte Gelirion zu Hilfe, und schlug mit aller Kraft nach dem Untoten, der den Paladin so schwer verletzt hatte - schlug mit seinem Schwung aber komplett daneben.

Sheriak hatte offensichtlich komplett die Panik gepackt - schweißgebadet und zitternd stand er dort, und blickte auf seine Waffe. Plötzlich riss er sie hoch, sah zu dem Zombie, der Gelirion verfehlt hatte, und warf mit einem verzweifelten Schrei sein Langschwert. Es spaltete der Kreatur den Schädel, und der Zombie fiel zu Boden.

Ain wartete kaum eine Sekunde auf die Aktion seines Herrchens. Mit wildem Gebell rannte er auf die Bedrohung zu. Dem Zombie, welcher ihm am nächsten war, sprang er mit all seiner wilden Kraft entgegen und biss zu. Währenddessen lief Areo den Hilfesuchenden entgegen. Er sah den verzweifelnden Kampf des Jungen, in dessen Augen sich mehr und mehr Panik zeigte. Der Druide hatte kaum Zeit, seine Möglichkeiten durchzugehen und entschied sich somit im Eifer der Schlacht für das Einzige, was ihm in den Sinn kam. Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die einzige Stimme, die ihm in diesem Leben verblieben war. Die Worte seines Geistes. Seine Lippen bewegten sich, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Er betete. Er flehte um Hilfe und kanalisierte die Antwort seines Gottes in Gedanken. Als Areo zu Sheriak und Gelirion aufgeschlossen hatte, trat er an den verzweifelten Jungen heran und legte ihm die Hand auf die Schulter. Seine Druidischen Künste entfesselten sich für einen Moment und nutzten diese Berührung, um dem tapferen jungen Mann zu unterstützen. Vielleicht mochte Sheriak es kaum vernommen haben, wahrscheinlich registrierte er diesen kurzen Kontakt mit Areo kaum, doch ein warmes Gefühl in seinem Herzen sollte ihm, trotz des Leids, einen kleinen Funken Sicherheit geben.

Der Untote, der Rhamedes ins Visier genommen hatte, wurde durch Ains Angriffe abgelenkt. Die noch unsicheren Bisse des Hundes machten dem früheren Priester nicht viel aus, aber er fletschte, fast selbst wie ein Hund, heiser brüllend die Zähne, und schlug nach Areos Begleiter.

Der Schlag traf, und der junge Hund quietschte kurz vor Schmerz, aber nur, um gleich wieder knurrend die Zähne zu fletschen.

Von hinten rückten zwei der Untoten zu Gelirion auf. Der Paladin hob seinen Schild, um sie abzuwehren.
Einer drückte sich dagegen, und versuchte, mit seinen Armen drum herum zu greifen, um Gelirion zu packen. Auch hörte er das gierige Klappern der aufeinander schlagenden Zähne. Doch mit Geschick und Kraft hielt er das Monstrum gerade so von sich fern.

Der zweite versuchte stupide, sich am ersten vorbei zu drängen, und scheiterte kläglich.
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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #253 am: 03.12.2013, 22:17:23 »
Gelirions Gesicht war Schmerzverzerrt. Als der Untote mit dem gespaltenen Schädel ihm Haut und Fleisch aus dem linken Unterarm beim Handgelenk riss, war es nur der Verstand des Paladin welcher ihn abhielt vor Schmerzen los zu schreien. Sein Schrei erstickte wie ein Husten, den man unterdrückte. Nur sein rot gewordenes Gesicht, die zu schlitzen zusammengepressten Augen und die Tränen, welche den Schal nässten, verrieten wie teuflisch die Schmerzen sein mochten. Dass es seine Reflexe schafften ihn vor den Angriffen der anderen Zombies zu bewahren, war erstaunlich. Während er mit dem Schild die beiden angekommenen zurück hielt, ron nur so das Blut aus der Wunde. Es war nicht gut, dass er mit einen so schwer verletzten Arm parieren musste. Während sich der Schmerz in seinem Körper mit der Aufregung des Kampfes paarte, tanzten vor den Augen des jungen Paladin rote und schwarze Punkte. Auch die Tränen erschwerten ihm das Sehen, aber zu mindest wusste er wo der Bastard stand, der gerade sein Fleisch genüsslich schluckte. Soweit bei einem Untoten überhaupt von Genuss zu sprechen war. So hob er sein Schwert gegen diesen. In der vollen Absicht, seine Werk zu vollenden. Als es nieder ging, glaubte er ihn getroffen zu haben. Doch wegen des Schmerzes und seiner getrübten Sicht war er sich nicht sicher. Innerlich flehte er zu Ceriva an, dass sein Schlag gesessen haben soll. Keine Augenblicke später sackte der ehemalige Priester zusammen. Gelirion hatte den Spalt zwar nicht erwischt, aber dafür einen zweiten schlagen können, der mit dem ersten zusammen ein Stück aus dem Kopf trennte.
Zum auf atmen hatte der Paladin aber keine Zeit. Denn es gab ja noch zwei Untote, die ebenfalls nach seinem Fleisch trachteten und wohl nur der Wille Cerivas vermochte ihn vor solch einem grausigen Tot zu retten.

Angestrengt dachte Omrah nach und versuchte herauszufinden, wie er sich in dieser Situation nützlich machen konnte. Angreifen würde er die Untoten nicht, denn auch wenn er Mut gefasst und seine Starre gelöst hatte, war er dafür nicht bereit.
Sein Ziel war die Lichtkugel, in der anscheinend eine Person gefangen war. Vielleiecht ein Priester der überlebt hatte und sich mit der Kugel schützte? Der Junge sah auf den Boden und hob einen großen Stein auf. Mit ganzer Kraft warf er ihn in einem Bogen über die Untoten und hoffte durch den Lärm, die Wesen ablenken zu können.
Sein gesamter Körper war angespannt und er war jederzeit bereit wegzulaufen, sobald die ehemaligen Priester ihn entdecken und auf ihn zukommen würden.

Rhamedes nickte dem so Stummen zu, als dieser seinen Hund zwischen den alten Mann und den ihn bedrängenden Zombie brachte. Rhamedes war einfach der Schwächste unter ihnen. Das konnte jeder erkennen. Aber sie schützten auch ihn und das bestärkte ihn für einen Moment über die spottenden Worte seines Geistes, welche auch in diesem Moment auszubleiben schienen. Dennoch entging ihm nicht, wie Gelirion abermals schwer verwundet wurde.

Schnellen Schrittes bewegte sich der alte Mann, möglichst an allen Gefahren vorbei, von seiner jetzigen Position fort, während sich schon wieder Worte auf seinen Lippen formten, die sich so vertraut und doch beinahe unbekannt anfühlten. Flüchtig erinnerte er sich ihrer. Er hatte sie vor nicht allzu langer Zeit gesprochen, als er die Gefahr erkannte und aus dem Gasthaus floh. Jetzt galten sie nicht ihm selbst. Seine Hand griff von hinten auf die Schulter von Gelirion. "Fürchtet euch nicht, treuer Freund. Ich werde euch berühren und zu stärken suchen.", sagte Rhamedes knapp vorher, um den Krieger nicht zu erschrecken und nicht vom Kampfe mit den Zombies abzulenken. Bläuliche, fast unsichtbare Fäden spannen sich um Gelirion, als sie Rhamedes Hände verließen, und schienen einen Panzer aus roher, reiner Energie um den Mann zu spannen. Es dauerte nur einen Augenblick, da war der Panzer komplett und wurde unsichtbar. "Möge er euch schützen, treuer Freund."

Gelirion musste überleben. Dieser Gedanke kam Rhamedes nicht zum ersten Male. Ohne Gelirion würden sie einander verlieren.

Als der Untote vor Gelirion fiel, der Paladin aber gleich von zwei weiteren Kreaturen angegriffen wurde, gegen die er sich nur mit Mühe mit seinem Schild behaupten konnte, reagierte Cederon sofort. Er eilte zu Gelirion, und mit einem schnellen, harten Schlag spaltete er über den Schild hinweg den Schädel des Priesters, der Gelirion so bedrängt hatte.

Schlaff fiel die Kreatur zu Boden. Allmählich lichteten sich die Reihen ihrer Gegner...

Als der Untote vor Gelirion fiel, der Paladin aber gleich von zwei weiteren Kreaturen angegriffen wurde, gegen die er sich nur mit Mühe mit seinem Schild behaupten konnte, reagierte Cederon sofort. Er eilte zu Gelirion, und mit einem schnellen, harten Schlag spaltete er über den Schild hinweg den Schädel des Priesters, der Gelirion so bedrängt hatte.

Schlaff fiel die Kreatur zu Boden. Allmählich lichteten sich die Reihen ihrer Gegner...

Areo erkannte, wie sich die Schlacht unerwarteter Weise zu ihren Gunsten wandte. Der Fluch, welcher die ehemaligen Priester jenes Tempels getroffen hatte, schien ihnen auch jegliche göttliche Kraft genommen zu haben. Zwar drangen sie Zähne fletschend unbeirrbar auf die Gruppe ein, doch schienen sie ihnen die Stirn bieten zu können. Doch der Kampf war noch nicht gewonnen. Der gepanzerte Halbelfen Krieger hielt sich nach wie vor tapfer gegen seine Häscher, hieb wieder und wieder nach den angreifenden Monstern. Der Junge, welchen Areo versucht hatte durch Hektors Beistand zu schützen, schien zwar in dieser Sekunde außer Gefahr, doch wie schwer die Wunden waren, konnte der Druide nur ahnen. Er durfte keinen Moment verschwenden, wenn sie ihren Vorteil nicht verlieren wollten. Sie mussten in den Tempel. Nur dort hatten die Verletzten eine Chance auf Heilung. So sondierte er den verbliebenen hungrigen Untoten nicht weit von ihm, welcher nach dem Halbelfen schlug, griff seinen Stecken mit beiden Händen und sprang seinem neuen Freund zu Hilfe. Er schwang den Stab dabei wie einen Speer und stieß damit nach vorne, auf die Seite des Monsters zielend. Etwas abseits knurrte, jauchzte und biss Ain erneut nach dem Untoten, der es gewagt hatte, nach ihm zu schlagen und seine Schutzbefohlenen zu bedrohen.

Sheriak warf seinem Helfer einen dankbaren, aber auch verzweifelten Blick zu. Der Junge hatte seine Panik kaum unter Kontrolle, zitterte am ganzen Leib und war schweißgebadet. Schritt für Schritt wich er vor den Untoten zurück, bis er in einen kleinen Garten trampelte und dort gegen einen jungen Baum stieß, der kaum so hoch reichte wie seine Knie.

Dann tat er etwas Unerwartetes - sofern in diesem Kampfgetümmel überhaupt jemand auf ihn achtete. Er kniete sich vor die Pflanze, dessen noch dürrer Stamm sich mutig nach oben reckte, hob den Arm - und ließ ihn wieder herunterfahren. Er presste nur ein unterdrücktes Wimmern hervor, als das Holz das Fleisch seiner Hand durchbohrte.

Der Zombie, der seinen Gefährten - wenn man es so nennen konnte - durch Cederon fallen sah, reagierte mit purer Wut. Er schlug auf Gelirion ein, ein mächtiger Schlag, der den Paladin mindestens zu Boden geworfen, wenn nicht ausgeschaltet hätte. Doch der Untote hatte nicht mehr genug Geist, um auf etwas anderes als Gelirions Schild zu schlagen. Die Wucht ging durch den schwer verletzten Arm, der Schmerz durchfuhr den jungen Mann wie ein Dolch - aber der Schmerz würde vergehen. Eine weitere Verletzung hatte Gelirion nicht erlitten.

Ain ging es noch besser: Der träge Untote konnte den schnellen Bewegungen des Hundes kaum folgen, und wann immer er nach Ain schlug, war dieser längst an einem anderen Platz.

Omrahs Stein flog an den beiden Zombies vorbei, die noch vor der Lichtkugel verharrten. Einer der beiden reagierte gar nicht darauf, der andere folgte dem Stein mit den Augen. Er schien nicht zu begreifen, dass der Stein von Omrah kam, und folgte dem Objekt, scheinbar neugierig (oder einfach nur gierig?), bis er es erreicht hatte. Ungelenk ging er in die Knie, beugte sich nach vorne, und schnupperte daran. Als er bemerkte, dass es nichts zu fressen war, stieß er ein wehleidiges, kehliges Jammern aus.
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Sternenblut

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Die Nacht des Blutes
« Antwort #254 am: 10.12.2013, 00:18:41 »
Schwer schluckte der Paladin, als der Schlag auf ihn eintrommelte. Es war Glück, dass es nur die Schildhand war aber auch nicht wirklich gut, da jeder Schlag ihm eine Salve von Schmerz verpasste. Dank des Zaubers, welcher ihn wie eine Rüstung umgab, sah er zum ersten Mal eine Chance den Kampf zu gewinnen. Jedoch mahnte er sich an, den Tag nicht vor dem Abend zu loben. So ließ er nur einen Dankenden Blick an die drei zur Hilfe geeilten Männer zu. Was Sheriak tat, bekam er nicht einmal aus den Augenwinkeln mit. Doch war er auch ihm dankbar, denn auch er hatte durch seine Verzweiflungstat etwas Gutes bewirkt.
Als der ehemalige Priester seine Arme zum Ausholen anhob, sah Gelirion seine Gelegenheit. Er fuhr mit dem Säbel dicht über dem Schild entlang. Die Entfernung war auch gut eingeschätzt und so traf Gelirion wohl, doch schien er nicht den Hals erwischt zu haben.

"Denk an die Grenzen deines Zaubers, alter Mann. Du weißt es besser." Gerade wollte sich ein leichtes Gefühl der Beruhigung einstellen, dass zumindest ein Teil der Zombies niedergeschlagen war, als die innere Stimme ihn an etwas erinnerte, das ihm wieder entglitten war. Er erinnerte sich an die Abende der Unterweisung im arkanen Wissen. Wie schön die Priesterin im Mondlicht war. Ein Gedankenblitz, dann bewegte er sich bereits schon.

Er berührte abermals Gelirion und zeigte auf einen der ohnmächtigen Zombies. "Sie sind noch nicht tot, treuer Freund. Das vermögen die Farbenspielereien nicht. Seid vorsichtig!" Vorsichtig tastete sich Rhamedes an den zweiten Zombie heran, den möglichst größten Abstand halten, sodass er nicht direkt in der Nähe seines Mundes ist, jeden Zentimeter ausnutzend. Nein, er sollte sich dem Wesen nicht nähern. Was, wenn es gerade jetzt sein Bewusstsein zurückerlangte und warum war dieses Wesen gegen diesen Zauber machtlos? Hatte die Priesterin ihn nicht über das Wesen von Illusionen eingewiesen? Sie hatte wohl unrecht gehabt. Rhamedes hatte keine Zeit zum Nachdenken, und keinen Zauber, der ihm sinnvoll erscheinen oder einfallen wollte.

Er merkte, wie er zitterte. Wie der Gedanke, dass der Zombie sich jetzt erhob und nach ihm griff, ließ ihn schaudern. Schnell nahm er seinen Wanderstecken in beide Hände und brachte genügend Entfernung zwischen sich und das Wesen, sodass er sich soweit wie möglich entfernte und so nah wie möglich blieb, um den Zombies den Wanderstecken auf dem Kopf zu schlagen. "Mach schon, alter Mann."
Rhamedes zitterte wie Espenlaub. Noch nie hatte er nach etwas Lebenden (oder Sterbenden) geschlagen, was keine Fliege, Spinne oder Mücke war. Und das hier...es war zumindest einst, vor nicht langer Zeit, ein Mensch.
Rhamedes atmete tief ein und reckte den Wanderstecken in die Höhe, diesen knorrigen Stab, peilte an, schloss die Augen und legte alles an Kraft hinein, was seine alten Knochen ihm noch ließen.

Der erste Schlag hatte unerwarteter Weise gesessen. Obwohl Areo kaum jemals zu kämpfen gelernt hatte, legte er sich mit all seiner Kraft in die Schläge und den Schwung seines Stabes. Doch auch der Untote gab nicht auf. Je mehr Angriffe er einsteckte, umso wütender warf er sich den beiden Halbelfen entgegen. Kein Zeichen von Reue, kein Straucheln, keine Gnade. Selbst vor dem eigenen Untergang ließ die Kreatur nicht ab. Als gäbe es keinen Willen mehr in ihrem Geist. Keinen Antrieb. Außer der Gier nach den Lebenden. Areo schauderte, doch nach wie vor blieb ihnen keine andere Wahl. Er zog den Stab zurück, verlagerte sein Gewicht erneut nach vorne und stieß wieder zu. Dieses Mal jedoch schrammte seine Waffe an der Seite des Ungetüms vorbei, was den Druiden dazu zwang, dem Angriff Schwung zu nehmen, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, seine Waffe zu verlieren und nach vorne über zu stolpern. Kurzzeitig warf Areo einen Blick zur Seite in die Richtung, in der er Sheriak vermutete. Doch der Junge war nicht mehr dort. Er wich leicht zurück und wandte den Kopf etwas weiter, um nach dem Verletzten Ausschau zu halten.

Das Monster war für ihn kaum eine Herausforderung. Immer und immer wieder schlug es nach dem kühnen Ain, doch es war ein leichtes für ihn, den Angriffen auszuweichen. Flink hüpfte der Hund zur Seite, duckte sich, bellte und schnellte erneut zielsicher nach vorne. Sein Gebiss grub sich in den Schenkel des Untoten. Wild knurrend schüttelte Ain sich mit den Zähnen verbissen, als wolle er das Genick eines Kaninchens brechen. Das Rudel musste beschützt werden, seine Freunde vertrauten auf seine Hilfe!

Als Esulilde die Augen aufschlug, bemerkte sie sofort die Blicke der drei Schwestern. Angst, Ablehnung, vielleicht auch ein wenig Wut. So oft hatte Esulilde diese Reaktionen schon erlebt, dass es für sie schon Normalität war.
Die Schwester des jungen Kriegers und ihre Landsfrau schienen so konzentriert auf den Kampf, dass sie Esulildes Worte gar nicht registriert hatten. Cederons Frau allerdings sah Esulilde ernst an.
"Wenn ihr Aguas dient, dann bittet ihn, uns vor den untoten Wanderern zu verschonen. Die Mächte des Lichts sind offensichtlich nicht stark genug, sich dem entgegen zu stellen, was hier passiert. Wenn es die dunklen Mächte sind, die meine Familie überleben lassen, dann sei es drum."

Als die letzten Untoten direkt vor ihnen fielen, lief Cederon zu dem Zombie, den Omrah abgelenkt hatte. Mit einem einzelnen, gezielten Schlag hieb er dem früheren Priester, der sich gerade erheben und auf ihn losgehen wollte, die Axt in den Schädel. Die Kreatur fiel leblos zu Boden, allerdings zog der kurze Kampf nun auch die Aufmerksamkeit des letzten Untoten auf sich, der sich.von der Kugel ab- und Cederon zuwandte.

Sheriak hielt sich, verkrampft vor Schmerz, den Arm. Keuchend fiel er mit dem Gesicht vornüber auf den Boden - das alles war offenbar zu viel für ihn, und er hatte das Bewusstsein verloren.

Gelirions Leib zitterte. Zwar wurde sein linker Arm nicht mehr beansprucht, aber die Wunde schmerzte immer noch. Besonders als er dem Arm leicht senkte und sich der kalte Schweiß in Richtung Wunde bewegte. Dem Schmerz ergeben wollte sich Gilirion aber nicht.
Schnell sprach er zum alten Mann. „Den letzten stehenden, dann die Beiden und achtete auf Sheriak. Er wurde gebissen und könnte einer von ihnen werden.“ Dann eilte er zur Cederon zur Hilfe.
Schnell hatte er den ehemaligen Priester erreicht. Der jetzt Untote hatte ihn wohl noch nicht einmal registriert, wie er mit erhobenen Schwert auf ihn zu gerannt war. Ebenso wenig merkte er wohl, wie der Paladin mit seinem Säbel auf den Kopf des Untoten einschlug.

Omrah konnte von seinem Versteck aus mit Schrecken beobachten, wie die Gruppe die ehemaligen Priester abschlachtete. Auch wenn es ihn schmerzte, wusste der Junge, das es notwendig war sie von ihrem Unleben zu befreien. Sie waren keine Priester mehr, nur noch hirnlose Untote mit einem unstillbaren Hunger. Als auch der letzte Zombie niedergestreckt wurde, trat Omrah aus seinem Versteck heraus und näherte sich der Lichtkugel. Vorsichtig beobachtete er das, was darin vorging und verschloss sich vor seiner Umgebung und den Leichen, die auf dem Hof lagen.

Als der letzte Untote fiel, wandte sich Areo sofort dem armen Sheriak zu. Er lief zu ihm, da der Druide davon ausging der Kampf wäre fürs erste gewonnen, und kniete sich neben ihm, seinen Arm um die Schulter des Jungen legend. Mit fragendem, freundlichen Blick versuchte er herauszufinden, wie er ihm helfen und seine Schmerzen lindern konnte.

Nachdem Ain sich auf seinen Gegner stürzte, ihn zu Boden rang und somit überwältigt hatte, sprang er wild und vom Adrenalin des Kampfes gepackt von ihm herab und bellte mehrmals laut. Er hatte gewonnen, sollten doch alle wissen, dass der kühne Ain dieses Monster besiegt hatte! Der Ehre genug getan, tapste er kurz auf der Stelle, wandte dabei seinen Kopf mehrmals umher und entdeckte seinen Freund weiter abseits, in der Nähe des Jungen. Zufrieden, das Fell zwar vom Blut seines Feindes übersät doch unbeschadet lief er Areo entgegen.

Esulilde Blickte die Frau an, gab jedoch gleichzeitig der Gruppe ein Zeichen, sich zu bewegen, während sie antwortete: "Dies ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung: Darauf vertrauen, dass der Herr uns Schutz gewährt. Auch mich hielt er am Leben, denn ich könnte auch seit einigen Stunden leblos auf dem Boden liegen. Er hat Pläne mit mir - und vielleicht ebenfalls mit Euch."
Sie lächelte, sodass ihr Mund einen etwas unheimlichen Kontrast zu ihren ernsten und konzentriert blickenden Augen bildete.

Fast gleichzeitig begannen zwei Herzen in ihr zu streiten: Die Frau Cederons schien darauf zu vertrauen, dass man doch mithilfe der Dunkelheit diese Dunkelheit vertreiben könne. Doch gleichzeitig hatte Esulilde eingewilligt, Unterstützung bei den Klerikern Elendras zu suchen - bei der Feindin ihres Herrn. Sollte Esulilde versuchen, mithilfe von Aguas Kräften diese Dunkelheit zu vertreiben? Oder sollte sie sich auf die Priester ihrer Feindin verlassen, der Göttin einen weiteren Sieg gönnen? Das würde sie nicht zulassen. Und selbst wenn die Mächte Elendras in dieser Schlacht gewinnen sollten - Aguas, welcher zu Zeit wieder auf die Geweihte herabzulächeln schien, würde die Göttin zu einem anderen Zeitpunkt wieder überflügeln und besiegen.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

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