Byron blickt grimmig und triumphierend zu der Schaar aus versammelten Insassen aus dem Block 52.
Eine Zeit lang sagt er nichts und blickt nur von einem Gesicht in das andere, bis sein Blick die Augen von Rega treffen. Er nickt nachdenklich ob ihrer Worte, sagt aber noch immer nichts.
Als dann Macias vorschlägt den Lagerraum aufzuräumen, tritt er an den Mann herann und fasst ihn sachte am linken Arm:
"Dein wachsames Auge hat uns heute einiges eingebracht! Ich denke zwar, dass du nur deshalb hierher gelaufen bist, weil du alleine keine Aussicht auf ein Nahrungsschleimpaket hattest und nicht, weil du auch an unsere Mägen gedacht hast, aber letztlich hast du gehandelt. Deine Motivation also für's erste vergessen, sollst du für deinen Einsatz belohnt werden!"
In wie fern diese 'Belohnung' aussieht, lässt Byron zunächt einmal offen.
"Auf jeden Fall machst du dir für's erste hier nicht die Hände schmutzig.
Lass das die anderen machen... Ich werde mich jetzt mit dem Pfaffen und den anderen 'Männern', die bei der Bergungsaktion WIRKLICH geholfen haben beraten. Du darfst dabei sein, Macias."
Byron steuert 'seine' Ecke gegenüber dem Eingang an und bedeutet der kleinen Bergungs-Gruppe an ihm zu folgen. Er tritt an den gespannt wartenden Insassen wortlos vorbei.
Er ist sich des Auftretens durchaus bewusst.
Sie hatten als kleine Einheit bewiesen, dass sie sehr wohl dazu fähig waren den Block 52 zu versorgen.
Er hatte Einheit eingefordert mit dem Ergebnis, dass sich nur wenige der gemeinsamen Sache angeschlossen hatten, und nun hofften sie auf Güte.
Als Vater Helmsbrecht neben ihm her geht, flüstert er diesem ins Ohr: "Lassen wir sie eine Weile schmoren... Sonst werden sie ihre Verfehlung nicht einsehen..."
In der Ecke angekommen wird die Beute offen auf mehreren Kisten platziert, während es sich die erfolgreichen Jäger dahinter auf weiteren Kisten bequem machen können.
Grimmig lauert der Ex-Söldner darauf, ob einer der tuschelnden Insassen sich traut sich jetzt schon an sie zu wenden, hofft aber darauf, dass sie sich zunächst mit der Frage beschäftigen, wo sie waren, als er -Byron- und 'sein' Trupp den Nahrungsschleim bargen.
Gerade dem Ogryn, dessen hungrigen Blicke deutlich verraten, dass seine Aufmerksamkeit gerade mehr dem Essen als der Situation Vorort gillt, versucht er ins Gewissen zu reden noch kurz zu warten.
Während er die fragenden Blicke der Wartenden zunächst ignoriert, wendet er sich seinen siegreichen Gefährten zu:
"Bevor wir jetzt essen oder gar an's teilen denken, sollten wir uns überlegen wie wir verhindern, dass so etwas wie vorhin noch einmal vorkommt. Wenn die glauben, dass hier jeder sein Ding macht und wir sie Tag für Tag durchfüttern, haben sie sich arg geschnitten. Übertriebene Güte bringt uns mit Sicherheit viel Sympathie ein, aber sie wird uns einen Scheißdreck nützen, wenn die Rhinos oder irgendeine andere Drecks-Gang an unsere Tür klopft, weil bald jeder Inhaftierte im Umkreis von einer Meile Wind von unserem Nahrungslager bekommen hat. Ich schlage also vor, wir werden diesen 'irrgeleiteten Kindern des Imperators' klar machen, was wir von ihnen verlangen...
Ihr könnt essen, aber nehmt nur so viel, wie ihr gerade wirklich benötigt."
Damit schließt er auch den aufmerksamen Macias mit ein.
Byron selbst langt noch nicht zu, sondern wendet sich an Helmsbrecht:
"Ich kann dafür sorgen, dass diese Leute hier unten überleben! Ich habe die Kraft und die Entschlossenheit nicht nur meinen Arsch, sondern auch die Ärsche von diesen und noch anderen Inhaftierten zu retten.
Früher oder später werden Menschen vor diesem Raum stehen, die auf Hilfe angewiesen sind.
Die einen mögen darum bitten, die Anderen werden versuchen sich gewaltsam zu nehmen, was sie brauchen. Egal ob Hungernde, nächtliche Diebe oder organisierte Gangs, wir werden hier nicht völlig in Ruhe zwei Wochen vor uns hin schlemmen.
Wir haben keine Waffen und nur wenige Kämpfer... Aber da draußen lauert Potential!
Wir müssen also nicht nur diese vier Wände hier sichern, sondern auch versuchen mit den Leuten da draußen Kontakt aufnehmen.
Wir können vieleicht Handel mit anderen da draußen treiben, also Waffen, Werkzeug und anderes Nützliches gegen Essen. Aber auch den ein oder anderen Inhaftierten in unsere Gemeinschaft holen.
Wie sich heute gezeigt hat sind nicht alle Leute da draußen schlecht...
Wir haben uns heute die Chance erkämft, dass wir mehr werden als die verlorenen Seelen aus Block 52!
Vor uns aufgebart ist das Potential um uns viele Vorteite hier drinnen zu sichern!
Aber ich gedenke nicht daran mich auf diese Zellen in diesem Schiff zu beschrenken...
Selbst wenn wir die Könige dieser gesammten Unterwelt wären, so wären wir immer noch Gefangene!
Ich denke ich spreche im Namen der meisten hier, wenn ich sage, dass sich dieser Zustand über kurz oder lang ändern sollte!
Ihr habt die Gabe diesen Menschen hier unten Hoffnung zu geben!
Ich kann sie führen und dafür sorgen, dass wir hier unten nicht nur überleben, sondern obsiegen...
Aber ich kann ihnen keinen Sinn geben, außer dem Überleben und dem Leben selbst.
Daher hoffe ich, dass eure silberne Zunge und euer erleuchteter Verstand weiterhin die richtigen Worte finden, damit wir die einen, die bereit sind das Licht des Imperators in sich zu tragen, und die zermalmen, die uns im Weg stehen. Wir müssen handeln, oder wir werden alles verlieren...
Auch der Ogryn kann uns dann nicht mehr helfen, wenn wir unter einander uneins sind!",
und im Flüsterton fügt er hinzu:
"Und wir müssen sicher gehen, dass die Verderbten sich nicht in unseren Reihen verbergen!"
Weil nach dieser Unterhaltung nun doch einige Zeit ins Land gezogen ist, richtet sich Byron auf, ehe das Gemurmel noch lauter wird, und wendet sich den gierig dreinblickenden Bewohnern des Blocks zu:
"Wie ich sehe, habt ihr ohne uns den Weg zurück hier her gefunden!"
Er stemmt die Arme grimmig in die Hüften und fügt nach einer kurzen Weile hinzu:
"Da ihr mich, -Byron- heute mit Bravour davon überzeugt habt, wie gut das System funktioniert, wenn jeder sich selbst der Nächste ist, werdet ihr euch sicherlich dafür aussprechen, wenn hier heute jeder nur die Früchte seiner eigenen Arbeit einfordert?! Man erntet stehts das, was man säht.
Dieses blöde Sprichwort habt ihr doch sicherlich alle schon mal gehört?
Und wenn jeder an sich selber denkt, dann ist an alle gedacht...
Aber ich habe das Gefühl, dass diese Einstellung hier unten nicht ausreichen wird!
Seit ich hierher zurück gekommen bin, stelle ich mir pausenlos die Frage, warum ich einen bunten Haufen egoistischer Eigenbrötler durchfüttern sollte? Hat irgend einer von euch Asseln eine Antwort darauf?
Eine Antwort auf die Frage, warum eine Hand voll Erleuchteter Schweiß und Blut dafür vergießt, um eine Schaar undisziplinierter Maulhelden und anderem Gesocks durchzufüttern?
Nur um dann festzustellen, dass wenn die erste Gang vor unserer Tür steht, die Meisten hier das Weite suchen werden und wir wieder alleine da stehen."
Wieder wartet Byron einen Moment, ehe er weiter spricht:
"Ich bilde mir trotzdem gerade ein in den Augen einiger von euch so etwas wie Scharm oder Betroffenheit zu sehen, aber auch Hoffnung. An jene also, die von nun an daran glauben, dass ich, -Byron- für euch sorgen kann, jene, die bereit sind ab diesem Zeitpunkt gemeinsam für den Erhalt dieses gewaltigen Vorats zu kämpfen, tretet vor und hört euch an, was Vater Helmsbrecht euch zu sagen hat!"
Wieder einmal begegnete er den Menschen in seinem Umfeld mit entschiedener Härte und Entschlossenheit, während es Vater Helmsbrecht war, der Versöhnung, Güte und Gemeinschaft schüren könnte.
Er selbst war ein grimmiger Mann, der durchaus mit ansehen könnte und würde, wie jene, die ihnen nicht ergeben waren, vor ihren Augen verhungerten oder bei dem Versuch starben, sich gegen seine Entscheidungen zu richten.