Blossom fühlte sich sehr wohl in Bellis. Vor einigen Tagen hatte sie sich entschlossen, sich für einige Tage treiben zu lassen und war ziellos durch die Wälder gestreift. Sie hatte nichts besonderes im Sinn, wollte einfach nur in der Natur sein und ihre Seele von der geschäftigen Weise der Holzfäller und der ernsten Miene der Waldläufer im Dunkelmondtal erholen. Bald schon hatte sie viele neue Tierbekanntschaften gemacht und die Finger waren auch ganz blau von den Beeren. Eines Morgens war sie schon sehr früh wach geworden und hatte über sich die Vögel singen gehört. Da war ihr bewusst geworden, welches Glück sie hatte, kein Holzfäller sein zu müssen. Dann hatte sie einen alten Mann kennengelernt, der in einer kleinen Hütte mitten im Wald lebte. Der hatte ihr von einer Gruppe Reisender erzählt, die zu einer Art Empfang oder Feierlichkeit unterwegs gewesen sein mussten. Blossom beschloss kurzerhand, dass sie sich sicherlich der Festgemeinschaft anschließen könnte. Sie war nicht geladen, aber sie hatte bisher immer erfahren, dass die Menschen sie gerne aufnahmen.
Nach wenigen Tagen war sie in Bellis angekommen und hatte erfahren, dass hier eine Hochzeit stattfinden würde. Der Bräutigam war sogar Waldläufer, doch Blossom konnte sich nicht erinnern, seinen Namen schon einmal gehört zu haben.
Blossom hatte auch hier schon einige nette Menschen kennen gelernt. Sie hatte das Gemüse der Bauern probiert und es nicht ohne Lob gelassen. Auch mit den Hunden hatte sie schon "gesprochen" und sich Pfötchen geben lassen. Und letztlich hatte sie versucht, die Kinder dazu zu überreden, sich gemeinsam den Bienenstock anzusehen. Doch die Kinder hatten Angst.
Jetzt gerade steht Blossom inmitten eines Bienenschwarms und betrachtet interessiert die emsig arbeitenden Tiere. Angst, gestochen zu werden, hat sie keine, denn sie weiß, dass Bienen nicht zum Stechen neigen, wenn sie sich nicht bedroht fühlen. Diese Wesen faszinieren Blossom. "Sie wissen, dass sie alleine sterben müssen, darum leben sie zusammen im Schwarm. Wenn sie es nicht täten, würden sie erfrieren und verhungern. Jede Biene weiß, was sie zu tun hat. Sie leben zusammen, als ob der Schwarm ein Wesen wäre. Faszinierend... Ich wünschte, ich könnte ihren Tanz verstehen", sagte sie leise vor sich hin.