• Drucken

Autor Thema: Realm of the Fellnight Queen  (Gelesen 43624 mal)

Beschreibung: Kapitel 1: Eine lange erwartete Hochzeit

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« am: 06.11.2013, 17:42:40 »



Es rührt sich etwas tief im Wald von Verduran. Eine böse Magierin, vor Jahrtausenden aus der Ersten Welt verbannt von ihrer eigenen Feensippe, hat endlich einen Weg gefunden, aus ihrem uralten Gefängnis auszubrechen, und in sich trägt sie eine schier unstillbare Gier nach Vergeltung.

Unterdessen steht in der kleinen, andoranischen Grenzstadt Bellis eine seit Langem erwartete Hochzeit bevor. Inmitten der Vorfreude auf dieses Ereignis fällt niemandem auf, dass sich der Wald, der das Städtchen beherbergt, langsam verdunkelt, und im Herzen des Waldes böse Dinge sich zu regen beginnen...
« Letzte Änderung: 07.11.2013, 13:06:00 von Tex »
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Re: Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #1 am: 01.12.2013, 16:55:33 »
Die andoranische Grenzstadt Bellis liegt mitten im Wald von Verduran, im Schatten gewaltiger Bäume. Die kleine Stadt schmiegt sich ans Westufer des ruhig dahinplätschernden Flusses Sellen. Nahezu jedes Haus ist mit Blumenkästen und Vorgärten verziert, und die dort wachsenden Blumen führen zu einer wahren Explosion an Farben, die durch die vom wolkenfreien Himmel scheinende Sommersonne nur noch verstärkt wird. Das einfache Volk geht ohne Sorgen seiner Arbeit nach: Bauern bestellen ihre Felder und ernten das erste Gemüse. Fischer lassen ihre kleinen Boote auf dem Fluss treiben, die Angeln ausgeworfen und im warmen Schein der Sonne auf die ersten Fische wartend. Im Hintergrund hört man ein paar Hunde bellen, das Lachen von Kindern - und als konstantes Hintergrundrauschen das Summen vieler, vieler Bienen, immer auf der Suche nach Pollen - die hier im Überfluss vorhanden sind - um daraus den in ganz Andoran und sogar darüber hinaus bekannten Honig von Bellis zu produzieren. Ein nahezu perfekter Tag, wie geschaffen, um vor den Altar zu treten - die Götter scheinen es gut zu meinen mit Elyin Ursage und seiner Braut Kailah, die für den heutigen Tag eingeladen hatten, um mit Freunden, Verwandten, ja mit ganz Bellis den schönsten Tag ihres Lebens zu feiern.

Unter den Gästen sind auch Blossom, eine Halb-Elfe aus dem Dunkelmondtal, Leadiron Cumirryl, ein elfischer Kleriker, Perendhil, ein Krieger, sowie Valash, ein Veteran der Goblinkriege. Sie alle ziehen am frühen Nachmittag in Shelyns Hain, wo die Hochzeit zu späterer Stunde stattfinden soll. Auch wenn es noch ein paar Stunden bis zur Zeremonie sind, so sind die allgemeinen Feierlichkeiten doch schon in vollem Gange.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Ferygan

  • Beiträge: 330
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #2 am: 03.12.2013, 13:47:42 »
Zufrieden die Sonnenstrahlen auf seinen Wangen spührend, öffnet der Halbelb langsam die Augen und lässt seinen Blick über die Szenerie an diesem heiteren Tag gleiten. Den Duft der Blumen mit geblähten Nasenflügel auskostend, dringt langsam das leise Plätschern des Flusses an die Ohren Perendhils. Nahe der hölzernen Brücke, die heute lebendig unter den vielen Füßen knarzt, gleich bei dem gelben Zelt hat es sich der Krieger bequem gemacht und genießt die Heiterkeit die ihn umgibt.

Nicht mehr als ein Zufall war es, der ihn hier her brachte. Einige veregnete Tage in Triela, am Inneren Meer gelegen, hatten ihm die Bekanntschaft von Nuar Servoro ermöglicht, welcher einen zuverlässigen Mann suchte, der seine Glückwünsche und ein kleines Kistchen voll duftender Gewürze an die junge Braut - eine Gefährtin aus der Jugend - überbracht wissen wollte. Das Eheglück, und dabei insbesonders Kailah Kochkünste, sollten so unterstützt und sichergestellt werden. Und so hatte sich sich der Halbelb aufgemacht um die Küste zu verlassen und in die Wälder von Verduran zu reisen.

Ein Entschluss den Perendhil auch nicht reut, während er geschwind seine langen Beine einziehen muss als eine lärmende Kinderscharr mitsamt kläffender Hunde im Schlepptau ihn beinahe über den Haufen läuft. Verschmitzt grinsend der Bande hinterher blickend, beschließt der Abenteurer der freudigen Einladung, die gestern durch die Brautleute ausgesprochen wurde, zu folgen und sich etwas zu trinken zu holen um an den Festlichkeiten teil zu haben.

Blossom

  • Beiträge: 89
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #3 am: 03.12.2013, 19:36:08 »
Blossom fühlte sich sehr wohl in Bellis. Vor einigen Tagen hatte sie sich entschlossen, sich für einige Tage treiben zu lassen und war ziellos durch die Wälder gestreift. Sie hatte nichts besonderes im Sinn, wollte einfach nur in der Natur sein und ihre Seele von der geschäftigen Weise der Holzfäller und der ernsten Miene der Waldläufer im Dunkelmondtal erholen. Bald schon hatte sie viele neue Tierbekanntschaften gemacht und die Finger waren auch ganz blau von den Beeren. Eines Morgens war sie schon sehr früh wach geworden und hatte über sich die Vögel singen gehört. Da war ihr bewusst geworden, welches Glück sie hatte, kein Holzfäller sein zu müssen. Dann hatte sie einen alten Mann kennengelernt, der in einer kleinen Hütte mitten im Wald lebte. Der hatte ihr von einer Gruppe Reisender erzählt, die zu einer Art Empfang oder Feierlichkeit unterwegs gewesen sein mussten. Blossom beschloss kurzerhand, dass sie sich sicherlich der Festgemeinschaft anschließen könnte. Sie war nicht geladen, aber sie hatte bisher immer erfahren, dass die Menschen sie gerne aufnahmen.

Nach wenigen Tagen war sie in Bellis angekommen und hatte erfahren, dass hier eine Hochzeit stattfinden würde. Der Bräutigam war sogar Waldläufer, doch Blossom konnte sich nicht erinnern, seinen Namen schon einmal gehört zu haben.

Blossom hatte auch hier schon einige nette Menschen kennen gelernt. Sie hatte das Gemüse der Bauern probiert und es nicht ohne Lob gelassen. Auch mit den Hunden hatte sie schon "gesprochen" und sich Pfötchen geben lassen. Und letztlich hatte sie versucht, die Kinder dazu zu überreden, sich gemeinsam den Bienenstock anzusehen. Doch die Kinder hatten Angst.

Jetzt gerade steht Blossom inmitten eines Bienenschwarms und betrachtet interessiert die emsig arbeitenden Tiere. Angst, gestochen zu werden, hat sie keine, denn sie weiß, dass Bienen nicht zum Stechen neigen, wenn sie sich nicht bedroht fühlen. Diese Wesen faszinieren Blossom. "Sie wissen, dass sie alleine sterben müssen, darum leben sie zusammen im Schwarm. Wenn sie es nicht täten, würden sie erfrieren und verhungern. Jede Biene weiß, was sie zu tun hat. Sie leben zusammen, als ob der Schwarm ein Wesen wäre. Faszinierend... Ich wünschte, ich könnte ihren Tanz verstehen", sagte sie leise vor sich hin.
« Letzte Änderung: 03.12.2013, 19:51:03 von Blossom »

Leadiron Cumirryl

  • Beiträge: 67
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #4 am: 03.12.2013, 21:37:05 »
Zivilisation. So sehr sich diese Menschen hier auch darum bemühten im Einklang mit der Natur zu leben, so ist ihre Anwesenheit und ihre Art die Wildnis zu zähmen für Leadiron nicht nachvollziehbar. Er sieht ein, dass Menschen derartige Dinge brauchen, und das diese hier sich bemühen. Der Weg des Gleichgewichts, wie seine Mutter es nennen würde. Doch die Wahrheit ist, dass die Menschen sich vermehren, mehr Platz benötigten, und die Wälder sich bald zurückziehen würden. Es war mehr als die Lebensspanne eines Menschen nötig den Wald zu verstehen, und in Einheit mit ihm zu Leben.
Sein Blick wandert über Kornfelder, die kultivierten Obsthaine, die Blumen in den Vorgärten. Er erkennt das Verlangen nahe an der Natur zu sein, doch versuchen sie sich die Natur Untertan zu machen. Wenig Symbiose, aber immerhin empfing er gute Gedanken. Die Felder lockten Mäuse an und Ellesar hatte bereits die zweite Maus in seinen Klauen an diesem Tag. Und obwohl die Jagd nicht sonderlich befriedigend für den Bergfalken gewesen war, so freut sich sein Magen. Eine Frage, ja ein Angebot verbunden mit dem Bild einer toten Maus formt sich in Leadirons Gedanken. Lachend schüttelt der Elf den Kopf. Er würde später essen um sich zu sättigen. Er hofft auf Wild, Nahrung mit Geschmack, und nicht die gezähmte Nahrung der Dörfler. Immerhin galt es einem Jäger die Aufwartung zu machen.
Während er so in Gedanken durch das Dorf wandert fällt sein Blick auf die schwärmenden Bienen und und die Schöhnheit inmitten von ihnen. Ihre elfischen Züge fallen ihm auf, doch scheint mehr an ihr zu sein. Ebenso ohne Angst tritt er neben sie, sie schien für den Augenblick die interessanteste Gesellschaft zu sein.
"Sonne auf euren Pfaden." begrüßt er sie und macht auf sich aufmerksam um sie nicht zu erschrecken. "Ihr solltet vorsichtig sein. In einem Bienenstock darf es nur eine Königin geben. Die derzeitige könnte eure Anwesenheit als Herrausforderung sehen."
« Letzte Änderung: 08.12.2013, 13:24:31 von Leadiron Cumirryl »
Ich habe die Funken gesehen, jetzt suche ich das Licht.

Valash

  • Beiträge: 162
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #5 am: 04.12.2013, 08:10:32 »
Leise fluchend rannte Valash durch den Wald. Die Einladung zur Hochzeit hatte ihn nur über Umwege erreicht und trotz dessen er sofort aufgebrochen war, zweifelte er immer wieder daran seinen Bestimmungsort noch rechtzeitig zu erreichen. Als er den kleinen Hügel hinaufgerannt war und dessen Spitze erreichte, hielt er kurz inne und dachte über die Ehre nach die ihm zu Teil wurde. Er kannte Elyin zwar, aber ausserhalb eines Schlachtfeldes gab es bisher keine Berührungspunkte zwischen den beiden Männern, umso erstaunter war er über die Einladung. Zuerst war er geneigt gewesen diese zu ignorieren, doch auch wenn seine Abwesenheit sicherlich niemandem aufgefallen wäre, so wusste er, dass dies eine dieser Sachen war denen man folgen musste. Außerdem war es eine Frage der Ehre, jemandem der einem das Leben gerettet hatte, schlägt man eine Bitte nicht aus. Und für Valash war die Einladung nichts anderes als die Bitte um seine Anwesenheit. Was er noch weniger verstand. Wie alle Waldläufer der Armee, konnte man ihn nicht gerade als gesellig oder den Urquell guter Laune bezeichnen. Wenn er unter seinen Brüdern war, sie Jagden, feierten und ihr Möglichstes gaben, die Goblins aus den Wäldern fern zu halten, fühlte er sich am wohlsten. Doch eine Hochzeit, ein schiefes grinsen entstand auf seinem Gesicht: "Wahrscheinlich wird es vor gepuderten und parfümierten Damen und Herren nur so wimmeln", was ihn dazu veranlasste einen Blick auf seine praktische dunkle Kleidung zu werfen, woraufhin er sich ein prustendes lachen nicht verkneifen konnte. Sein Blick streifte durch den Wald und zum Himmel hinauf, was seine Laune schnell wieder nach unten zog. Wenn es so sein sollte, würde er sein Ziel am frühen Nachmittag erreichen.

Also rannte er den Hügel hinab und weiter zwischen den Bäumen hindurch seinem Ziel entgegen, welches er wie vorausgesagt am frühen Nachmittag erreichte. Seine Schritte führten ihn zuerst zum Fluss hinüber, wo er sich auf ein knie herabließ und mit beiden Händen Wasser aus dem Fluss schöpfte um sich den Staub des Waldes aus dem Gesicht zu waschen. Er würde sich zwar weder pudern noch parfümieren, doch strotzen vor Staub wollte er auch nicht. Als er sich wieder erhob, richtete er dabei wie immer den Sitz des großen Langbogens, der in schwerem Öltuch eingewickelt auf seinem Rücken befestigt war. Dabei viel sein Blick zu den Häusern und auch zu den summenden Bienen herüber. Kurz spielte er mit dem Gedanken zu den beiden Personen zu treten die dort scheinbar mitten in dem Schwarm standen, entschied sich dann aber dagegen und begab sich in Richtung der Festlichkeiten. Es galt einem Bruder die Aufwartung zu machen und egal ob Krieg oder Hochzeit. Einen Bruder ließ man nicht warten.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #6 am: 05.12.2013, 17:46:15 »
Während Valash sich am Fluss den Staub von der langen Reise abwäscht, hört er das unmissverständliche Kreischen und Johlen einer Horde kleiner Kinder, die ebenfalls in Richtung Fluss unterwegs sind - und dabei fast einen hochgewachsenen, dunkelhaarigen Mann über den Haufen rennen, der ebenfalls auf dem kleinen Weg zwischen dem Stadtkern von Bellis und Shelyns Hain unterwegs ist. Die Kinder machen sich aus der Begegnung augenscheinlich nichts und stapfen fröhlich weiter zu der kleinen Brücke über den Fluss - ein ruhig vor sich hin fließender Nebenarm des Sellen - wo sie sofort ihre Angelruten auswerfen in der Hoffnung auf den großen Fang.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Blossom

  • Beiträge: 89
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #7 am: 05.12.2013, 22:42:26 »
Blossom erwartete nicht, inmitten des Bienenschwarms angesprochen zu werden, und wendet sich etwas überrascht zu dem Elfen um. "Wie charmant Ihr seid.", sagt sie. Sie betrachtet den Elfen, der vor ihr steht. Er ist nicht viel größer als Blossom und von schlanker Statur mit kantigen Zügen. Die auffälligen Tätowierungen auf Gesicht und Händen sind ihr aber wenig sympathisch. "Jemand, der so sein Gesicht verziert, will sich nicht in eine Gesellschaft einpassen. Will er seine Eigenheit bekräftigen oder will er Respekt erwirken? Wahrscheinlich lebt er in der Natur. Vielleicht ein Waldläufer", befindet sie.

"Und wer mögt Ihr sein? Ihr seht nicht aus wie aus der Stadt. Vielleicht ein Waldläufer? Ja stark und mutig müsst Ihr sein. Würdet Ihr Euch wohl an meiner statt von einem wütenden Bienenschwarm stechen lassen, hm?", fragt sie und betrachtet ihn prüfend.
« Letzte Änderung: 06.12.2013, 22:24:59 von Blossom »

Leadiron Cumirryl

  • Beiträge: 67
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #8 am: 08.12.2013, 13:19:02 »
"Leadiron Cumirryl, zu Diensten." Der Elf deutet eine leichte Verbeugung an, während sich eine nachdenkliche Meine über sein Gesicht legt. Sein Blick wandert von Blossom zu den Bienenstöcken und wieder zurück. "Ihr könnt mich einen Waldläufer nennen, es trifft den Kern der Sache." bemerkt er nebenbei, als wenn er sich gedanklich mit etwas anderem beschäftigen würde. Schließlich klärt sich sein Blick wieder und er fokusiert die junge Frau erneut. "Ich fürchte keinen Bienenschwarm, erst recht keinen der derartig zivilisiert wurde und an die Gegenwart von Menschen gewöhnt ist. Solltet ihr es dennoch schaffen diese Bienen gegen euch aufzubringen, würde ich einen kurzen Sprint zum Fluss einlegen, eine Reaktion die ich auch euch ans Herz legen würde. Schließlich lässt sich ein Schwarm Beinen genauso wenig von einem Individuum aufhalten wie ein einzelner Stein einen Fluss stauen könnte. Da Bienenstiche dennoch äußerst unangenehm sind, bitte ich euch mir Bescheid zu sagen, solltet ihr euch ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen Honigwaben den Stöcken zu entnehmen, oder die Herrschaft über den Schwarm zu beanspruchen. Ein kleiner Vorsprung zum Fluss würde sicher nicht schaden."
Ein Lächeln schleicht sich auf die Züge des Elfen. Er scheint mit seiner wohlüberlegten Antwort zufrieden zu sein.
« Letzte Änderung: 08.12.2013, 13:25:20 von Leadiron Cumirryl »
Ich habe die Funken gesehen, jetzt suche ich das Licht.

Ferygan

  • Beiträge: 330
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #9 am: 09.12.2013, 16:32:33 »
Den Brustteil seines Harnisches zurecht rückend, verliert der Halbelb keinen Gedanken an das Ungemach, dass eine so starre Rüstung anderen bereiten würde und macht sich statt dessen auf hinter dem Zelt hervor zu treten und in Richtung des Hains zu schlendern, als ihm schon eine Maid ein Horn mit verdünntem Wein reicht. An einem Festtag soll niemand durstig bleiben.

Mit einem kräftigen Schluck die Kehle benetzend, sieht sich Perendhil ausführlich um. Denn mit Bekannten konnte er hier wahrscheinlich nicht rechnen. Vielleicht lässt sich ja jemand - noch- fremder finden dessen Horizont die nächste Ernte übersteigt und mit dem die Eindrücke dieses Glückstages geteitl werden konnten.

Blossom

  • Beiträge: 89
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #10 am: 10.12.2013, 23:22:06 »
"Ich mag die Bienen so, wie sie jetzt sind, also seid unbesorgt", sagt Blossom leichthin. "Meinen früheren Namen habe ich abgelegt, aber ich mag es, wie mich die Menschen nennen. Ich heiße Blossom und komme aus dem Schwarzmond-Tal. Ich bin ein Kind des Waldes und Freundin der Tiere. Ich habe im Nebel des Waldes und dem Singen der Vögel die unbegreifliche Erhabenheit der Mutter Natur gesehen. Aber den Göttern gefiel es auch, dass jedes Leben von anderen zehren muss. Menschsein bedeutet, nach der Erhabenheit zu streben und von der Kreatürlichkeit gefangen zu sein. Das wird mir immer bewusst, wenn ich alleine im Wald bin. Wollen wir ein Stück gehen?", schlägt Blossom schließlich vor. Sie bückt sich, pflückt eine blaue Blüte und steckt sich diese ins Haar.
« Letzte Änderung: 10.12.2013, 23:48:51 von Blossom »

Leadiron Cumirryl

  • Beiträge: 67
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #11 am: 12.12.2013, 06:47:26 »
"Gern." Blossoms Worte haben den Elfen nachdenklich gemacht und so ist er ersteinmal still während er neben der jungen Dame dahinschlendert. Sind ihre Wurzeln doch ähnlich, sind ihre Wege scheinbar verschieden. Vielleicht liegt es daran, das die elfischen Aspekte der jungen Frau scheinbar fremd sind, und die menschlichen stark ausgeprägt. Eine Forlorn. Verloren für die elfische Welt, gezähmt durch menschliches denken. Dazu verdammt nach mehr zu streben, sich über andere zu erheben, und dieses Ziel vielleicht nie zu erreichen, kein Glück zu finden. Aber sie fand die Ruhe im Wald, wenn auch auf andere Art als er. Vermutlich ein Teil ihrer elfischen Wurzeln, den nirgends war man mehr Teil des Lebenskreises als im Wald, wo Orte der Schönheit oft auch mit Gefahren einher gingen.
Langsam wird ihm klar, dass es wohl nicht sonderlich höflich ist, einfach zu schweigen und er bemüht sich die Konversation wieder anzukurbeln. "Ich kann euch nur zustimmen. Die Natur ist die beste Lehrmeisterin. Die Wölfin, die ihre Welpen bis zum letzten Atemzug verteidigt, und sogar noch im Tod Wärme und Fleisch zum überleben der Jungtiere gibt, und nach einigen Tagen nahezu komplett wieder in den Kreislauf des Lebens übergegangen ist. Das Bewußtsein Teil dieses mächtigen Zyklus zu sein erfüllt auch mich mit Frieden und Demut."
« Letzte Änderung: 12.12.2013, 06:48:32 von Leadiron Cumirryl »
Ich habe die Funken gesehen, jetzt suche ich das Licht.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #12 am: 15.12.2013, 18:59:16 »
Schon bevor Perendhil das große Festzelt betritt, lassen ihm die verführerischen Düfte geradezu das Wasser im Mund zusammenlaufen. Auf großen Feuern an der Rückseite des Zeltes werden Fische gebraten, ganze Schweinehälften drehen sich am Spieß und Wein und Met fließen in Strömen. Im Zelt selbst gibt es kaum Platz, um sich hinzusetzen und das reichhaltige Mahl zu genießen, also holen sich die meisten Gäste nur Speis und Trank ab und verteilen sich damit über das gesamte Festgelände. Den größten Raum im Zelt nimmt eine große, freie Fläche ein, vor einem langen Tisch, auf dem sieben ziemlich hübsch verzierte Päckchen stehen, jedes mit einem kleinen Kärtchen daneben.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Valash

  • Beiträge: 162
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #13 am: 17.12.2013, 23:57:36 »
Nachdem er sich vom gröbsten Staub gereinigt hat, blickt er nochmals sehnsüchtig in Richtung des Waldes. Trubel und Festlichkeiten dieser Art waren einfach nicht seine übliche Art der Entspannung, aber es stand für ihn auch außer Frage dem Ruf seines Gastgebers nicht zu folgen, also warf er noch einen kurzen Blick auf sein Spiegelbild im Fluss soweit dies möglich war und versuchte einigermaßen seine Kleidung und Ausrüstung zurecht zu rücken. Vor allem achtete er darauf das seine Waffen gut unter der Kleidung verborgen waren. Er würde sie niemals abgeben oder irgendwo zurücklassen, doch er wusste das man zu einer Hochzeit nicht Waffenstarrend erscheinte. Zumindest soviel hatte ihm seine Mutter damals beigebracht. Mit einem leisen Seufzen, blickte er über die Brücke hinweg zu dem großen Festzelt und beschloss dann das ganze hinter sich zu bringen und ging auf die Brücke und das große Festzelt dahinter zu.

Blossom

  • Beiträge: 89
    • Profil anzeigen
Realm of the Fellnight Queen
« Antwort #14 am: 18.12.2013, 16:23:44 »
Blossom blieb unverwandt stehen und blickte den Elfen an, der sich ihr als Leadiron vorgestellt hatte. Sie verzog den Mund zu einer Seite und schien einen Moment nachzudenken. "Ich dachte gerade, dass Ihr ein Zyniker seid. Aber ich glaube, ihr seht in dem genannten Verhalt tatsächlich etwas Erbauliches. Gestattet mir ein anderes Bild. Da geht ein Ordensritter mit seinen Knappen auf Reisen. Plötzlich springen Wegelagerer aus den Büschen und drohen, die ganze Gruppe niederzumachen. Der Ordensritter stellt sich den Wegelagerern in den Weg, so dass seine Knappen fliehen können. Sollte ich nicht sagen, dass die Hingabe des Ordensritters für seine Knappen etwas Inspirierendes hat? Nicht könnte ich das sagen. Aber trotzdem ist es tragisch, dass so etwas passieren muss.", führt sie aus.

Blossom lächelte entschuldigend. "Entschuldigt Leadiron, aber ich denke nicht, dass wir uns mit den Wölfen vergleichen sollten. Die Götter haben uns als Kreaturen geschaffen. Insofern sind wir wie die Wölfe. Aber sie haben uns auch die Unendlichkeit ins Herz gelegt und insofern haben wir Anteil am Göttlichen. Wir sollten keine der beiden Seiten vergessen, denn sonst werden wir unbarmherzig oder überheblich. Wären wir nur Tiere, wir hätten keinen Sinn für das Schöne, den Frieden und das Gute. Wir würden wie manche Orkhorden durch die Länder ziehen. Aber weil wir auch keine Götter sind, können wir diese Prinzipien niemals vollständig verwirklichen. Die Sagen und Legenden schildern uns die grausamen Konsequenzen, wenn wir versuchen, unsere Kreatürlichkeit zu überwinden."
« Letzte Änderung: 18.12.2013, 16:34:18 von Blossom »

  • Drucken