Ich denke nicht, dass das Zitat als Rechtfertigung zum Blutvergießen im Sinne oder gar zum höheren Zwecke der Freiheit interpretiert werden sollte. Er sagt nur lediglich, dass jene, welche an die Verbesserung des Menschen glaubten und an ein absolutes Leben in Harmonie dachten, die ersten sein, welche ihre Freiheit aufgäben. Es ist also kein Plädoyer für Gewalt, sondern ein Plädoyer gegen die Illusion, dass eine gewaltfreie und sicher auch freie Menschheit realisierbar ist.
Das Zitat ist in Zusammenhang mit Cormac McCarthys literarischem Werk entstanden. McCarthys Werke zeichnen sich durch ihre drastische Art, ihre drastische Schilderung der bisweilen gewalttätigen Lebensumstände der am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen aus. Das heißt nicht, dass diese Schilderungen bar jeder Friedensvorstellung ist, aber sie verneint eben die Möglichkeit einer gewaltfreien Gesellschaft.
Das Zitat steht damit sicherlich in einer gewissen amerikanischen Denktradition und zeugt eher von einer gewissen Totalitarismusfurcht.
Für unsere Runde spielt es insofern eine Rolle, da wir sicherlich auf der einen Seite ein christliches Friedensverständnis finden werden (durch euch Spieler bspw.), aber auf der anderen Seite vor allem ein profanes Unheilsverständnis, welchem auch und gerade zu einem Teil der möglichen Zeitstellung Vertreter des Christentums immer wieder anheim gefallen sind und immer wieder anheim fallen werden. Dazu muss das auch im Zuge der römischen Gesellschaft gesehen werden.
Das Thema Gewalt in seinen Spielarten wird also eine Rolle spielen.

Das soll freilich keinen dazu aufrufen, sich nicht humanistischen oder ganzheitlich friedlichen Ideen verpflichtet zu fühlen. Aber im Zuge der römischen Gesellschaft ist dieses Zitat vielleicht ganz passend und wirft vielleicht auch die Frage auf, welche Friedensvorstellungen es denn in der Antike gegeben hat, falls jemand sie vertreten möchte.
