Leonhards Pferd war einfach stehen geblieben, als die Wachen in seine Zügel greifen wollten. Finster schaute er den Wachmann an. Nur wenige Augenblicke später fragte der Söldner ihn nach seiner Meinung und der alte Ritter musste einen Moment nachdenken.
War er sich sicher, dass dem Fürst der Schlüssel nicht zu trauen war? Ja, dass war er, aber es war mehr eine allgemeine Einschätzung als eine Bewertung der Rettungsaktions der Erben. Innerlich war er immernoch davon überzeugt, dass etwas nicht stimme. Auf die Rettung der Erben der großen Häuser in Falkrest schickten sie einen Söldner, einen Halbork, einen Trinker, eine Frau und einen Zwerg, nicht zu vergessen den weinerlichen Priester, der sich davon gemacht hatte. Es klang nicht so als hätte der Fürst der Schlüssel allzu viel Ressourcen eingesetzt um die Kinder zu retten.
Allerdings war es im gleichen Zuge auch ein schwerer Vorwurf, den er sonst erheben würde. Er war sich selbst nicht vollständig schlüssig was zu tun war, also konnte er nur auf sein Gefühl vertrauen.
Er drehte sich leicht im Sattel zu Oreal:
"Wir werden zu deinem Vater reiten und dort warten." Er blickte den Wachmann an:
"Einer eurer Leute wird den Herrn der Schlüssel informieren, wenn er die Erben befragen will weiß er wo er sie und uns findet. Ich glaube kaum, dass ein wenig Chaos uns wirklich gefährlich wird, wir haben die letzten Tage auch überlebt."[1]"Seht sie euch an." forderte er den Wachmann auf:
"Sie können sich kaum im Sattel halten, sie brauchen etwas Ruhe, danach stehen sie gerne zur Verfügung." Jetzt würde sich zeigen, wie die Befehle der Soldaten wirklich aussahen und ob er mit seiner Befürchtung Recht behalten sollte.
Irgendwie war es merkwürdig: Vor ein paar Tagen, hätte er so etwas nicht gesagt, er wäre viel zu unsicher gewesen. Doch nun schien er seine alte Sicherheit wieder erlangt zu haben.