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Autor Thema: Epilog: Alte und neue Feinde  (Gelesen 16938 mal)

Beschreibung: Rückkehr nach Falkrest

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Aiwëtaurnís

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #75 am: 14.04.2014, 08:39:41 »
Aiwëtaurnís war unruhig geworden, als der Fürst Leonhard zurück gehalten hatte, und mit geschärften Sinnen hatte sie in ihrer Wachsamkeit nicht nachgelassen, bereit sich mit sämtlichen Wachen hier im Hof anzulegen um ihren Gefährten zu retten. Es erstaunte sie, wie sehr die vier Männer zu ihrem Rudel geworden waren. Sie würde für jeden von ihnen kämpfen. Und wie es schien würde sie die Nacht über sie wachen.
Sie nickte nur, auf die Entscheidung in die Kneipe zu gehen, ihr wäre die Sicherheit des Fürstenpalais lieber gewesen. So würde sie wachen. Dieser Wald hier war gefährlich, sie hatte die Begegnungen auf der Strasse nicht vergessen. Morgen würden sie ihre Beute aufteilen, übermorgen würde das Duell kommen. Dann würde sie noch einen Tag brauchen um ihre Ausrüstung auszubessern. Und schließlich bliebe die Frage, wer sie begleiten würde. Thock hätte die Fähigkeiten, die für die Mission die sie sich selbst auferlegt hatte nützlich waren, die anderen waren tendenziell zu langsam und zu laut. Allerdings war ihre Schlagkreft nicht zu unterschätzen, udn die Elfe konnte sich Szenarien vorstellen, in denen sie sie einsetzen konnte. Aber sie würde gehen, ob mit oder ohne Gefährten.

Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #76 am: 15.04.2014, 22:06:01 »
Gemeinsam gingen die Abenteurer durch die Stadt, die der Mond in ein schwaches bläuliches Licht tauchte, das von Fackeln am Wegesrand erhellt wurde. Besorgte Menschen gingen hin und her, huschten durch die Gassen und bemühten sich, schnell nach Hause zu gelangen während Soldaten der Stadtwache ihre Patrouillen machten. Bald schon hatten sie das Silbereinhorn erreicht, aus dem das Licht einladend wie eh und je auf den Bordstein schien. Der wachhabende Halbork winkte sie ohne großes Aufsehen herein und als sie den Schankraum betraten, wurden sie bereits von dem Wirt begrüßt. Außer ihnen waren noch diverse andere Gäste im Raum. "Fürst Nanther hat soeben einen Boten geschickt. Es soll euch an nichts fehlen, alles auf Kosten des Hauses", lachte der Wirt zeigte auf einen großen Tisch in der Ecke. "Ich habe euch ja ne ganze Weile nicht gesehen. Erzählt mir doch nachher mal, wo ihr euch rumgetrieben habt. Man hört ja so einiges!" Bevor sie zum Antworten kamen war der leutselige Wirt jedoch bereits wieder hinter der Theke verschwunden und gab seinem Personal Anweisungen. "Die Zimmer sind für euch natürlich auch umsonst," rief er noch ehe sie von einer hübschen Blondine zu ihrem Tisch geleitet wurden. Wenig später standen Bier, Wein und ein kleiner Spießbraten auf ihrem Tisch.

Jurij Klee

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #77 am: 16.04.2014, 22:37:22 »
Was für eine Begrüßen. Wenn es nur jedes mal so sein würde aber man sollte den Augenblick genießen. Also tat das Jurij. Er fühlte, dass sein Körper genau so etwas brauchte, da er auch nicht groß über das Ränkespiel in der nachdachten musste, nahm er sich einen Spieß und seinen Dolch. „Na dann Freunde, auf einen erledigten Auftrag.“ Nach diesen Worten schnitt er sich etwas vom Spießbraten ab, nahm einen Krug Bier und lies sich in den Stuhl plumpsen. Das Essen beim Fürsten war schon gut, und er war nicht wirklich hungrig aber wer konnte schon dem saftigen Fleisch und einem Bier wiederstehen? Er jedenfalls nicht.

Die Gedanken auf den nächsten Tag verbannte er weitestgehend. Er würde sich auf machen, einen neuen Auftrag zu finden. Vielleicht schaffte er es noch jemanden zu finden, der zurück in den Süden reiste. Ansonsten konnte er ja den alten Fürsten fragen. Im Hause Nanther ließ es sich sicher über den Winter bringen und ein Fürstenhaus schien ihm sicherer als irgend etwas anderes in der Stadt. Außerdem hatten sie ja eh noch geschäftlich mit dem Fürsten zutun. Der Sold stand aus.
Wenn du etwas machst, mache es mit jeder Faser deiner Selbst. -Status-

Thokk Ruokhren

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #78 am: 18.04.2014, 11:26:13 »
Auch Thokk freute sich über diese überschwängliche Begrüßung. Wenn es sich schon anfing herumzusprechen, dass sie die Kinder aus der Orkfeste gerettet hatten, würde es ihr die weitere Jobsuche sicherlich vereinfachen. Er ging im Kopf nochmal durch, was er beziehungsweise sie die nächsten Tage noch so machen sollten. Sold abholen stand dabei ganz oben auf der Liste, ebenso wie das verkaufen ihrer Beute. Er würde bei seiner alten Lederrüstung bleiben. Die war ihm lieber als die schwere Fellrüstung. Mit Ihr fühlte er sich in seinen Bewegungen doch zusehr eingeschränkt. Dann waren da noch die Handschuhe. Bei denen sollten sie vor allem heraus bekommen, worin ihre Magie lag.  Dann war da noch die andere Rüstung von dem Ork und halt noch der Schlüssel. Unwahrscheinlich, dass er ohne das passende Schloss einen großen materiellen Wert hatte, aber er war ein gutes Andenken. Dann galt es neue Arbeit zu finden und sich entsprechend auszustatten. Vielleicht nochmal einen stärkeren Heiltrank und was zum Schutz, dass würde solide sein. Vielleicht würde er sich auch einfach etwas umsehen, vielleicht fand er zufällig etwas brauchbares, so wie einst den magischen Köcher, den er inzwischen shcon nicht mehr wegdenken kann. Er würde sich an Jurij dran Hängen, wenn es ihm recht war. Vielleicht würden sie direkt etwas gemeinsam finden.

"Aus einen erledigten Auftrag", prostete auch Thokk Jurij zu:"Und dass wir alle heil wieder herausgekommen sind.", dass Sie den Priester verloren hatten kam ihm schon garnicht mehr in den Sinn. Dann griff auch er nach dem Braten und nahm sich ein gutes Stück. Selbst ohne Arbeit würde er wahrscheinlich sehr gut über den Winter kommen, es wäre nur verdammt langweilig. Dann wandte er sich Jurij zu und fragte, ob sie nicht gemeinsam eine neue Anstellung suchen wollten, mit dem guten Ruf den sie jetzt hatten und dem guten Team, das sie waren. Vielleicht etwas Richtung Süden. Etwas weg von den Orks, bei denen sie sich sicher nicht beliebt gemacht hatten. Oder halt hier in der Stadt, bei Nanthers vielleicht. Als das geklärt war wandte er sich den anderen Kameraden zu und wollte wissen, wie es jetzt bei Ihnen weiter ging.

Ser Leonhard von Noblat

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #79 am: 21.04.2014, 16:58:15 »
... euch soll es an nichts fehlen... Musik in Leonhards Ohren. Seufzend ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Das Holz gab einen ächzenden Laut von sich als ihn das volle Gewicht der Rüstung des Ritters traf. Sein Magen verlangte knurrend schon wieder nach etwas zu Essen. Wahrscheinlich war es nur eine Reaktion auf die Entbehrungen der Wildnis. Soweit er sich erinnern konnte, war es die längste Zeit, die er in der Wildnis verbracht hatte. Die Entbehrungen eines Feldlagers kannte er nur zu gut, aber die Dichte und Dunkelheit eines unberührten Waldes war etwas anderes. Ihm war aufgefallen wie leicht sich Thokk und Aiwe im Wald bewegt hatten, etwas was ihm nie gelingen würde.

Jurij prostete er zu. Wer genau hinsah konnte erkennen, dass Leonhard aber keinen Schluck seines Weines anrührte. Während er auf einem Stück Braten rumkaute wanderten seine Gedanken zu seiner Familie. Es stach innerlich, wenn er darüber nachdachte, was er ihnen angetan hatte. Er war einfach verschwunden für Jahre. Er hatte in Falkrest nur noch etwas zu erledigen, dann würde er zurück kehren. Dem Norden den Rücken kehren. Auch wenn sich seine Familie von ihm abgewendet haben sollte würde er zurück kehren und den Rest seines Lebens Buße tun.

"Prost."

Mehr als das Schwert von Argen Bruil zurück zu geben, sein Langschwert zu schleifen und dem jungen Bastard Demüt beizubringen blieb ihm nicht. Seine Tage in Falkrest waren gezählt.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Lorim Eisenhammer

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« Antwort #80 am: 21.04.2014, 19:54:11 »
Lorim war schweigsam, während er sein erstes Bier des Abends trank. Eigentlich könnte er zufrieden sein. Der Schmied fühlte sich wohl in der Umgebung der anderen. Die Anspannung vor dem Gespräch beim Fürsten der Schlüssel war von dem Zwergen gewichen und nun könnte der fröhliche Teil des Abends beginnen. Er hob seinen Krug, als sich andere zu prosteten.

Mit den Schlücken kehrte etwas Fröhlichkeit in den Zwergen zurück. Das Duell war noch etwas weg und Sorgen für einen anderen Tag. Im Moment war Zeit nach einem zweiten Bier zu rufen. Doch am späteren Abend kreisten die Gedanken Lorims wieder und wieder um Dorn Kronschild. Dieser war sicher ein gerissener Gauner gewesen, aber das er sich mit Orks verbündet hatte, so tief konnte kein Zwerg gefallen sein. Solch Abgründe konnte sich der Schmied nicht vorstellen.

Lorim beschloss am kommenden Tag den Weg des Gauners noch einmal abzugehen. Wenn er die Stadt in ein paar Tagen verlassen würde, wollte er sein Gewissen beruhigt haben.
« Letzte Änderung: 21.04.2014, 20:00:19 von Lorim Eisenhammer »

Aiwëtaurnís

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #81 am: 22.04.2014, 10:22:52 »
Umgeben von eine feindlichen Umgebung wollte und konnte sich Aiwe nicht entspannen. Auch war für sie der Auftrag noch nicht erledigt. Ständig fühlte sie sich unter Beobachtung, in ihrer Wachsamkeit konnte und wollte sie nicht nachlassen.
"Es ist erst vorbei, wenn wir unseren Sold empfangen, und die Beute aufgeteilt haben." sprach sie leise, zu ihren Gefährten. "Ich werde dann schauen, wie sich meine Ausrüstung hier aufbessern lässt, bevor ich zurückkehre. Ich denke das wird ein paar Tage dauern, so dass ich dem Duell noch beiwohnen kann." Sie zögerte kurz, würde sich einer der Gefährten bereit erklären ihr zu folgen? Hinaus in den Winter? "Ich möchte morgen einen Magier oder Priester aufsuchen, der mir vielleicht etwas über den Ring sagen kann. Es wäre mir lieb wenn mich einer von euch begleiten könnte."

Lorim Eisenhammer

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #82 am: 22.04.2014, 11:57:48 »
Die Worte der Elfe rissen Lorim aus seinen Gedanken und er blickte ihr fest ins Angesicht: "Wahre Worte sprecht ihr." Einen Moment hält der Zwerg inne und fast einen Beschluss, den er sogleich kundtut:

"Ich begleite euch gerne bei eurer Suche nach einem Magiekundigen. Selber will ich noch einige Erkundigungen einziehen. Es will mir nicht recht in den Sinn, warum ein Halunke wie Dorn Kronschild Geschäfte mit Orks gemacht haben soll. Er war ein Taugenichts, aber dennoch ein Zwerg. Ich will wenigstens etwas Licht in seine Zeit hier in der Stadt bringen, auch wenn dies wohl zum Scheitern verurteilt ist, weil bislang ohne rechten Erfolg. Irgendwer hat ihm die Flausen in den Kopf gesetzt Adelige in den Wald zu bringen. Dorn versprach sich etwas und dies kann nur Gold gewesen sein."

Nach diesen ungewöhnlich vielen Wort verstummte der Schmied wieder.

Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #83 am: 24.04.2014, 20:31:37 »
Am nächsten Morgen führten die Abenteurer aus, was sie sich am Vortag vorgenommen hatten. Sie trennten ihre Wege vorübergehend. Aiwetaurnis, Thokk und Jurij suchten das Anwesen der Nanthers auf, wo sie ihren Sold ausbezahlt bekamen. Jeder von ihnen erhielt 75 Platinmünzen, eine stolze Summe. In Anbetracht ihrer Verdienste gab der Hausvorsteher im Namen der Familie ihnen für Lorim und Leonard je weitere 25 GM mit. Er gab ihnen dabei zu verstehen, dass das Haus Nanther es gutheißen würde, wenn sie zunächst im Silbereinhorn einquartiert bleiben würden. Angesichts des bevorstehenden Duells zwischen Kalman Leiyraghon und Ser Leonard von Noblat wollte Woarsten Nanther augenscheinlich lieber nicht den Eindruck erwecken, als hieße er das Duell gut oder böte einem Gegner des Hauses Leiyraghon Unterschlupf – auch wenn er sein Angebot vom Vortag natürlich schon aus Höflichkeit und Anstand nicht formell zurückziehen konnte. Nachdem die drei das Haus der Familie Nanther wieder verlassen hatten, machten sich daran, überschüssige Beute zu verkaufen, was ihnen auch problemlos gelang. Insbesondere die Waffen der Orks fanden schnell ihre Abnehmer unter den Händlern der Stadt.

Ser Leonard ging derweil zum Anwesen der Bruils, wo er von einem trauernden alten Mann empfangen wurde. Der Herr des Hauses war zwar gut gekleidet, aber sonst erinnerte wenig an seinem Zustand an einen stolzen Adeligen. Er hatte einen struppigen grauen Dreitagebart, eingefallene Wangen und schien schlechter Gesundheit zu sein. Leonard hatte ihn früher schon einmal getroffen und es erschreckte ihn, als er gewahr wurde, wie weit es mit dem Mann seit dem bergab gegangen war. Nachdem er ihm sein Beileid ausgedrückt hatte, wollte Leonard ihm das Schwert der Bruils überreichen, doch dieser winkte ab. "Wisst ihr," sagte er mit brüchiger Stimme. "Ihr sollt es haben. Ihr habt Argens zwar nicht retten können, aber ich will verflucht sein, wenn es nach meinem Tode Halmuth in die Hände fällt." Ser Leonard wollte ablehnen, doch der alte Bruil bestand auf seiner Position. Schließlich kamen sie überein, dass Ser Leonard als Ausgleich noch einmal von den besten Taten aus Argens Knappenzeit erzählen sollte, was der Ritter selbstverständlich gerne tat. Er blieb daraufhin mehrere Stunden und berichtete, was sie früher zusammen erlebt hatten. Als er ging, schien es ihm, als würde es dem alten Mann wieder etwas besser gehen.

Lorim hingegen verbrachte den Tag damit, die Leute nach Dorn Kronschild auszufragen. Viele waren es nicht, die ihm anworten konnten oder es wollten, aber immerhin gelang es dem Zwerg durch Beharrlichkeit, ein paar weitere Informationen zusammenzutragen. Demnach war Dorn ein recht angesehener Mann gewesen. Man schilderte ihn als einen zwar impulsiven, aber ehrbaren Mann mit vielen Talenten. Lorim hörte, dass er ein guter Kämpfer gewesen sei, der schon manchen Banditen oder Ork zur Strecke gebracht haben soll. Ein paar Leute wussten zu berichten, dass Dorn immer knapp bei Kasse war. Für Lorim ergab sich am Ende des Tages ein Bild, das ihn vermuten ließ, dass der Zwerg wahrscheinlich aus Geldnot sich für die riskanten Unternehmungen der Adeligen hatten einspannen lassen. Als er Oreal Nanther hiernach fragte, bestätigte er diese Einschätzung, auch wenn er natürlich keine genaue Aussage treffen konnte. Es waren aber die jungen Adeligen selbst gewesen, die auf den Zwerg zugegangen waren.

Als sie am frühen Abend im Silbereinhorn wieder zusammenfanden, wartete dort schon ein alter Bekannter auf sie. Es war der Händler Belkor Vrandis, der sie freudig begrüßte. Ohne groß abzuwarten, fing er an, ihnen von seinen Geschäften zu erzählen, die – so behauptete er jedenfalls – gut angelaufen waren. Er hatte sich in den Dienst des Hauses Calaudra gestellt und musste zwar hohe Gebühren abführen, aber es schien sich dennoch zu lohnen. Aiwetaurnis, Thokk und Jurij schauten sich amüsiert an, so recht glauben konnten sie ihm nicht. Belkor hätte sicherlich noch lange weitergeredet, wenn Thokk ihn nicht irgendwann unterbrochen und nach dem Grund seines Erscheinens gefragt hätte. Belkor schaute verdutzt, hielt dann aber inne und kramte fünf kleine Päckchen aus seiner Tasche hervor. "Ein kleiner Dank des Hauses Calaudra", sagte er grinsend. Jedes Päckchen enthielt einen kleinen Silberring, jeweils mit einem anderen Edelstein verziert.
« Letzte Änderung: 15.05.2014, 11:50:03 von Taris »

Lorim Eisenhammer

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #84 am: 29.04.2014, 14:40:51 »
Lorim hatte sich ordentlich die Füße abgelaufen bei seinen Erkundigungen über Dorns Treiben in der Stadt. Die wenigen Informationen, die er bekam, fügten sich zu einem stimmigen Bild zusammen. Dorn Kronschild war ein Halunke gewesen, aber mit Orks hatte er wohl nicht kooperiert. Gier und Überschätzung hatten ihm den Tod gebracht.

Für den Zwergen waren dies gute Nachrichten. Er wollte am Abend ein Bier auf den Toten trinken, auch wenn dieser ihn um eine Menge Gold gebracht hatte.

Als Belkor am Abend zur Gruppe stieß, war Lorim etwas verduzt. Den silbernen Ringe drehte er in seiner Hand und betrachtete den Edelstein.

Jurij Klee

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #85 am: 30.04.2014, 21:47:00 »
Reflektierent schien für Jurij der Auftrag schwerer gewesen zu sein, als es zu aller erst den Anschein hatte. Ein Mann war gar gestorben für die Kinder, doch es hätte weit aus schlimmer kommen können. Davon zeugten die langsam abklingenden Schmerzen. Das Gold tröstete über die vergangenen Wochen hinweg. Für einen einfachen Söldner war der Sold grandios. Es war ein kleines Vermögen und Jurij hatte nicht vor alles im Geldrausch zu verprassen.
Er bedankte sich auf jeden Fall beim Fürsten für den Sold, und das Angebot weiter in der Taverne residieren zu können. Ob dort oder im Haus des Fürsten war ihm egal, schließlich zahlte der Fürst so oder so die Zeche.  Lange darauf ausruhen wollte sich Jurij jedoch nicht. Momentan schien alles vom Duell des Ritters mit dem Adelssohn abzuhängen. Das war ärgerlich. Denn so würde es keine neuen Aufträge geben. Allein zurück in den Süden zu reisen war keine Option. Er war schließlich nicht lebensmüde. Nun denn, es brauchte offensichtlich noch alles etwas Zeit.

In der Taverne zurück, kuckte er nicht schlecht über den Besucher. Doch lockerten seine Geschichten den Abend auf. Das Geschek des  Hauses Calaudra betrachtete er ähnlich wie Lorim. Sein Silberring hatte einen dunklen roten Stein als Zierde. Er inerte den Söldner an einen tropfen Blut, was ihm ein kurzen Lächeln abrann. Es war ein passendes Andenken an das Abenteuer. Da er sich nicht mit Edelsteinen auskannte, zeigte er Lorim den Ring und fragte ob der Zwerg ihm den Namen verraten könnte.
Derweil ging der Abend weiter. Während er Belkor zuhörte und die Annehmlichkeiten der Taverne genoss, fing er an sein Schwert zu putzen. Er machte dies wie wohl viele andere Krieger so nebenbei und das mit einer Rutine von etlichen Abendenden.
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Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #86 am: 15.05.2014, 11:49:51 »
Die Abenteurer teilten die Ringe unter sich auf. Thokk nahm den grünen, Ser Leonard den weißen, Aiwetaurnis  den violetten, Lorim den blauen und Jurij behielt den roten Ring. Der Zwerg begutachtete seinen neuen Besitz ausgiebig. "Die Verarbeitung ist in Ordnung, aber ein wertvoller Stein ist es nicht, der dort eingefasst ist. Ich schätze den Marktwert auf 10 Goldmünzen", sagte er abschließend mit nüchterner Stimme. Belkor Vrandis stemmt daraufhin empört die Hände in die Seite. "Es sind keine gewöhnlichen Ringe!", sagte er etwas erbost. "Jeder von ihnen ist mit einem Zauber aufgeladen und gewiss nicht nur 10 Goldmünzen wert. Ich verstehe mich darauf nicht, aber es soll sich um mächtige Magie handeln. So mächtig sogar, dass sie jeweils nur einmal benutzt werden kann. Was es macht, müsst ihr allerdings selbst herausfinden, ich habe den Zettel, wo ich mir das notiert hatte, leider verlegt." Er hatte sich bereits wieder beruhigt und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Nachdem sich die Abenteurer bedankt hatten, nahm der Abend den gleichen Verlauf wie zuvor nur dass dieses Mal der kleine Händler mit seinen Geschichten noch weiter zur Hebung der Stimmung beitrug. Ser Leonard ging als erster schlafen, denn er wollte für das kommende Duell ausgeruht sein.

Als er am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich jedoch seltsam schwach auf den Beinen. Dabei hatte er nichts getrunken, am Alkohol konnte es also nicht liegen. Sein Schlaf war unruhig gewesen und trotz der relativen Kälte war er ganz nassgeschwitzt. "Vielleicht werde ich einfach alt", sagte er sich als er sich mühsam aufrichtete. Es fiel ihm schwer, seine Rüstung anzulegen, denn sie schien ihm mehr zu wiegen als für gewöhnlich. Als er den Gastraum betrat, erwarteten ihn seine Gefährten bereits. "Ich wollte Euch gerade wecken," entgegnete ihm Jurij zur Begrüßung. "Kommt, wir müssen uns beeilen, wenn wir nicht zu Eurem Duell zu spät kommen wollen."
« Letzte Änderung: 15.05.2014, 11:50:50 von Taris »

Ser Leonhard von Noblat

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« Antwort #87 am: 15.05.2014, 13:15:12 »
Ächzend erhob sich Leonhard am nächsten Morgen. Die Kälte schien in seine Knochen gewandert zu sein. Irgendwie fühlte er sich schwer. Seine Sicht war ein ganz kleines wenig verzerrt. Mühsam versuchte er die Schnallen seiner Rüstung zu schließen doch immer wieder glitten sie ihm durch die Finger. Gefühlt dauerte es ewig die Rüstung anzuziehen, noch länger als gewöhnlich schon.

"Entschuldigt, ich fühle mich irgendwie nicht besonders.", antwortete der Ritter Jurij als er ihm entgegenkam. Ein leichter Schweißfilm bedeckte seine Stirn. Ein Schauder lief seinen Rücken hinunter. Bereits nach den wenigen Treppenstufen musste atmete er schwer.

"Aiwe könntet ihr einen kurzen Blick auf mich werfen? Mit mir stimmt irgendetwas nicht, wirklich nicht.", egal was es war, es würde das Duell nicht verhindern, das ließ Leonhards Ehre nicht zu, aber sollte ihm etwas fehlen war es gut zu wissen was es war.
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Lorim Eisenhammer

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« Antwort #88 am: 16.05.2014, 09:27:09 »
Lorim hatten den Ring am Vorabend eingesteckt. Ein Zauber, auch wenn der Schmied noch nicht wusste welcher, könnte nützlich sein, aber im Allgemeinen verließ er sich eher auf Waffen aus hartem Metall. Am Morgen hatte er sich mit den andern im Gastraum versammelt. Der Tag der Entscheidung war näher gerückt. Der Zwerg respektierte, dass dem Ritter das Duell wichtig war.

Doch als Ser Leonhard zu ihnen stieß, stimmte etwas nicht. Die Bewegungen des Adeligen wirkten fahriger, schwächer. Erst hatte Lorim vermutet, dass vielleicht etwas Aufregung in den alten Krieger gefahren war, aber als der Ritter die Elfe aufforderte ihn zu untersuchen, runzelte Lorim die Stirn. Hier war etwas faul.

Jurij Klee

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #89 am: 16.05.2014, 18:33:38 »
Jurij zog die Augenbrauen zusammen. Das war jetzt nicht sehr gut. Sie waren im Wald eine Gruppe und auch wenn der Auftrag zu ende war, war die ganze Sache noch nicht ausgestanden. Der Ser wollte schließlich noch dem vorlauten Adligen eine Lexikon erteilen. Irgendwie wünschte er sich, dass der Ser über seinen Schatten gesprungen wäre, aber so waren Mensch, also auch er selbst, nun mal. Sie konnten schlecht aus ihrer Haut. Mit der rechten Hand, an welchem sein Ring funkelte, zerzauste er seine Haare. „Wenn dich Aiwätauris eh noch untersuchen muss, dann eß und trink etwas.“ Der Blick des Söldners wanderte zum Zwerg und zu Thokk. Er fragte sich ob sie den alten Ritter in den Tod laufen lassen könnten und würden, wenn er jetzt wirklich erkrankt war.
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