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Autor Thema: Epilog: Alte und neue Feinde  (Gelesen 16963 mal)

Beschreibung: Rückkehr nach Falkrest

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Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #120 am: 14.06.2014, 15:45:55 »
Ser Leonard schüttelte nur müde den Kopf. "Wohlan denn," sagte er. "Aber ich werde euch nicht begleiten. Mit diesem verkommenen Adelsgeschlecht will ich nichts zu tun haben. Wir sehen uns morgen." Aiwetaurnis nickte, denn sie wusste, dass man den alten Ritter nicht umstimmen konnte und lenkte dann das Thema auf eine andere Richtung. Sie saßen noch eine ganze Weile zusammen ehe es für die vier verbleibenden Abenteurer Zeit wurde zu gehen.

Es war schon Abends als sie schließlich in dem Anwesen der Leiyraghons eintrafen. Im Gegensatz zu dem alten Gemäuer der Familie Nanther war es wesentlich neuer und wirkte edler. Blanker Stein, hochwertiges Holz und verspielte Wandteppiche verkündeten vom Reichtum dieser Familie. Die Abenteurer konnten durchaus verstehen, warum Fürst Nanther die Familie als Emporkömmlinge betrachtete, aber beeindruckend war es allemal. Niemand störte sich daran, dass die Abenteurer mit ihrer Ausrüstung und ihren Waffen in den Räumlichkeiten reichlich deplatziert wirkten. Die Hausdiener führten die die Abenteurer in einen gewaltigen Speisesaal, in dem eine große Tafel stand. Der Raum war festlich geschmückt in den roten Farben der Leiyraghons. Es gab sogar einen Balkon an der linken Seite, wo ein paar Musiker spielten. In dem Saal wartete bereits das Oberhaupt der Familie, Dornig Leiyraghon, auf die Abenteurer. Seine Söhne Bremen - ein dicklicher junger Mann mit kurzen Haaren und einem dünnen Oberlippenbart - und Kalman standen rechts und links neben ihm. Neben diesen waren noch andere wohlverdiente Mitglieder und Angestellte des Hauses Leiyraghon anwesend, Bürger und Bürgerinnen, die einen persönlichen Blick auf die Exoten erhaschen wollten und freundlich, aber reserviert grüßten. "Willkommen, willkommen", hieß Dornig die Abenteurer in seinem Haus willkommen und lud sie an seine Tafel ein, auf der bereits ein gewaltiges Festmahl aufgetragen wurde. Es gab Wild wie Fasan, Rehrücken und Hirschfilet, Terrinen und Suppen, Fisch, Cremes und Puddings, Pasteten und Törtchen und verschiedene Weine. Alles wurde zugleich aufgetischt, was natürlich der Mode der Hauptstadt entsprach, aber dazu führte, dass manches recht schnell kalt wurde. Trotzdem schmeckte es hervorragend. Das Haus Leiyraghon konnte sich offenbar gute Köche leisten.

Lorim Eisenhammer

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #121 am: 15.06.2014, 19:51:12 »
Interessiert betrachtete Lorim das Anwesen ihrer Gastgeber. Zwischen Geschmack und Geschmacklosigkeit lag oft nicht viel und auf welche Seite sich die Leiyraghons geschlagen hatten, war selbst dem Schmied aufgefallen. Aber ein Abend mit Essen und Trinken konnte dennoch lustig werden. Den Hausherrn begrüßte Lorim Eisenhammer höflich, dass er von andern Bewohnern der Städte eher begafft wurde  nahm er mit Missbilligung zur Kenntnis.

Das Wildfleisch hingegen ließ er sich munden, obgleich er argwöhnisch den Balkon und die Musiker dort drauf betrachtete. Die Waisen waren nicht nach seinem Geschmack.

Jurij Klee

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« Antwort #122 am: 16.06.2014, 12:46:15 »
Jurij, begrüßte den Hausherrn ebenfalls freundlich und dankte ihm für die Einladung. Den Ritter ließ er Entschuldigen. Dabei ließ er den Grund des Fehlens offen. Mit Glück fragte niemand nach.
Für die Schönheit oder Nichtschönheit der Ausstattung hatte Jurij kaum Augen. Natürlich war er beeindruckt aber im Moment war es ihm egal. Viel interessanter war das Essen. Sie hatten zwar seit der Rückkehr reichlich und viel gegessen aber Schaden konnte es nicht. So langte er vor allem beim Fisch und den Suppen zu. Vom Wein ließ er hingegen die Finger. Allein aus Höflichkeit nach er einen Becher an, trank ihn jedoch nur Schluckweise. Er wollte sich nicht betrinken und schon gar nicht betrunken machen lassen.
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Taris

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« Antwort #123 am: 16.06.2014, 15:59:02 »
Nach einer Weile erhob sich der Herr des Hauses und gebot allem Treiben mit einer Bewegung Einhalt. Wie sein Konkurrent Woarsten Nanther war erst trotz seines Alters eine beeindruckende Persönlichkeit. "Verehrte Anwesenden," begann er seine Rede. "Ich möchte mein Glas erheben auf die edlen Abenteurer, die keine Mühen gescheut haben, um mir meinen geliebten Sohn zurück zu bringen. Wir säßen heute nicht hier, wenn nicht diese ungewöhnliche Truppe aus einer Elf in, einem Halbblut, einem Zwerg und einem Menschen dem Ruf des Goldes und der Gefahr gefolgt wären und durch ihr heldenhaftes Eingreifen nicht nur meinen Erben retteten, sondern eine Gefahr von ganz Falkrest abwendeten. Es ist allein ihr Verdienst, dass das Haus Leiyraghon nach wie vor eine strahlende Zukunft hat. Zwar gab es Streitigkeiten - das soll nicht verschwiegen werden. Aber ist dies in einer solchen Extremsituation nicht verständlich? Zum Glück wurde diese Auseinandersetzung nach alter Väter Sitte beigelegt. Für das Haus Leiyraghon ist der Zwist damit vorbei. Was bleibt, ist jedoch, dass ich in für immer in eurer Schuld stehe, meine Helden." Die letzten Worte richtete er direkt an die vier Abenteurer. Sie konnten schwer einschätzen, ob er es ernst meinte. Ihnen fiel allerdings auf, dass sich die Laune von Bremen, dem anderen Sohn des Hauses bei dem Loblied seines Vaters sichtlich verschlechterte. Missmutig stürzte er seinen Wein herunter.
« Letzte Änderung: 16.06.2014, 21:26:53 von Taris »

Jurij Klee

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #124 am: 17.06.2014, 11:22:42 »
Als der Fürst die Söldnergruppe ansprach verneigte sich Jurij leicht. Erst dannach nippte er an seinem Wein.

Offensichtlich gab es in diesem Haus ein paar Unstimmigkeiten. Vielleicht wegen des Festest, der Art und weise wie mit dem Ritter verfahren wurde oder auch andere Dinge. Doch darüber wollte sich Jurij keinen Kopf machen. Ihm viel Promt auch nicht ein wo er anknüpfen könnte und sie hatten den Fürst der Schlüssel schon gewarnt, dass ihnen nicht klar war warum die Adligen die Sicherheit der Stadt gerade in die Richtung der Orks verlassen hatten.
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Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #125 am: 17.06.2014, 13:30:38 »
Höflicher Beifall erklang und Anwesenden hoben ihre Becher und Gläser. Die Abenteurer kannten die meisten - es waren etwa zehn Männer und Frauen neben den Leiyraghons - nicht mit Namen, aber es waren offenbar allesamt verdiente Persönlichkeiten des Hauses Leiyraghon. Nach einer Weile stand auch Kalman auf, richtete sich kurz das Haar und begann zu sprechen. "Euch gebührt ebenfalls mein Dank," sagte erst mit einen Lächeln. "In der Höhle des Löwen konnten wir Eure Unterstützung gut gebrauchen. Wir hatten uns mit diesem Gegner wohl etwas übernommen," scherzte er was mit einem Lachen aus dem Publikum quittiert wurde. "Es schmerzt mich natürlich, dass die Häuser Marsk und Bruil ihre Erben verloren haben. Beide waren tapfere Kämpfer, doch die Gefahren der Wildnis sind nicht für jeden gemacht. Das war eine schwere Lektion für uns alle, doch ich denke, es ist besser einmal dem Tod ins Auge geblickt zu haben als sein ganzes Leben im Sessel oder am Schreibtisch zu verbringen. Gleichwohl habe ich für meinen Teil fürs Erste genug von meinem kurzen Abenteurerleben. Ich werde es  ad acta legen und mich fortan so um die Geschäfte dieses Hauses kümmern werde wie es einem Erben gebührt." Mit diesen, recht unbekümmert vorgetragenen Worten hob auch erst sein Glas und nahm dann wieder Platz.

Aiwëtaurnís

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #126 am: 17.06.2014, 21:02:44 »
Ein schillerndes Lachen entwich der Kehle der Elfe, bevor sie ihre Stimme wieder unter Kontrolle hat. Zu sehr hatte sie die Rede Kalmans überrascht. Sich daran erinnernd wo sie zu Gast ist blickt sie entschuldigend zu Dornig.
"Verzeiht meinen Ausbruch Mylord. Die Entbehrnisse der letzten Tage, und die geleistete Unterstützung müssen auch mir ein wenig zugesetzt haben." Sie räusperte sich um direkt auf das Thema zu sprechen zu kommen, welches sie sich auf dem Weg zu Recht gelegt hat, und ihren Fauxpas zu überspielen.
"Mylord, ihr sprecht von Dankbarkeit und einer Schuld in der ihr steht. Eure Familie hat großen Einfluss in dieser Stadt, und wie mir zugetragen wurde sind nicht wenige Gehöfte euch hörig. Jahr für Jahr, Acker für Acker, und Baum für Baum stirbt der Wald ein wenig mehr. Brandrodungen ufern aus, und Bäume werden geschlagen nur um Raum zu schaffen. Dadurch kommt das Gleichgewicht der Natur gefährlich aus der Wage, es werden Plagen und Ungeziefer der Weg geebnet. Und so übertrage ich die Schuld, die ihr an mir glaubt an den Wald. Versucht ihn zu schützen, überlegt Fruchtfolgen redet mit den meinen, welche in der Gegend wohnen, denn sie kennen den Wald. Eine Brandrodung gibt Nährwerte für vielleicht ein oder zwei Sonnezyklen, eine vorteilhafte Lage und sorgsame Abstimmung kann ein ähnliches Ergebnis über Generationen erreichen." Sie blieb stehen, offenbar unschlüssig, wie sie weiter vorgehen sollte, aber schließlich ließ sie den Blick auf Dornig ruhen, und wartete auf seine Antwort.
« Letzte Änderung: 17.06.2014, 23:58:33 von Taris »

Lorim Eisenhammer

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #127 am: 18.06.2014, 13:07:11 »
Lorim hatte die Gunst des Moments genutzt und sich noch etwas Wildfleisch genommen, welches im fast im Halse stecken blieb als sich Kalman für seine vermeindlichen Heldentaten in der Wildnis rühmte. Er bekam einen kleinen Hustenanfall der immerhin seine Lachtränen überdeckte. Selber hielt der Schmied den Nachfolger des Hauses Leiyraghon eher für einen Weichling, aber was war von Menschen zu erwarten.

Als dann Kalman seinen Rückzug vom sogenannten Abenteuerleben verkündete, konnte sich der Zwerg eine kleine geflüsterte Bemerkung nicht mehr verkneifen: "Das ist auch besser so."

Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #128 am: 19.06.2014, 08:14:47 »
Dornig lächelte auf Aiwetaurnis Worte hin. "Aber gewiss doch, meine Teure", sagte er nur und erhob erneut sein Glas. Die Elfe hatte nicht gerade das Gefühl, dass er ihre Worte tatsächlich beherzigen wollte. "Aber jetzt wollen wir erst einmal die schönen Seiten des Lebens genießen. Auf Falkrests Helden und meinen tapferen Sohn Kalman"! Die Anwesenden prosteten ihm zu und ließen einer nach dem anderen weitere Lobreden auf das Haus Leiyraghon, die Abenteurer und Kalman erklingen während die Diener für einen steten Nachschub an Speisen und Getränken sorgten.

Taris

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #129 am: 19.06.2014, 23:20:17 »
Nach einer Weile erhob sich auch Bremen, der schon so manches Glas Wein geleert hatte. "Ich will auch was sagen," rief er laut in den Raum. Die Anwesenden blickten ihn wegen seines Tonfalls irritiert, aber auch erwartungsvoll an. Dornig, der offenbar nichts Gutes ahnte, wollte seinen jüngeren Sohn durch einen Griff an den Arm zum Hinsetzen bewegen, doch dieser schüttelte ihn unwirsch ab. "Wie sind wir doch alle froh, dass unser allseits beliebter Kalman zurückgekehrt ist!", begann der etwas dickliche junge Mann mit rotem Kopf zu sprechen. Seine Stimme troff vor Verachtung und Zynismus. "Kalman, mein älterer Bruder und Lieblingssohn meines Vaters. Was wäre die Zukunft unseres Hauses ohne ihn, der sich ja schon in der Vergangenheit nur durch Pflichtbewusstsein und Geschäftssinn ausgezeichnet hat und nicht etwa durch Müßiggang und Leichtsinn. Es war wohl ein unglücklicher Zufall, der ihn entgegen den Anweisungen unseres werten Herrn Vaters, sich nicht mit den anderen Häusern gemein zu machen, in die Hände der Orks geführt hat. Da ist es nur konsequent, dass diese Episode ohne Folgen für ihn bleibt und er trotz völliger Unfähigkeit zum designierten Nachfolger an der Spitze des Hauses bestimmt wird. Wie glücklich können wir sein, dass es noch echte Helden gibt, die selbstlos allen Gefahren trotzen, um diesen verwöhnten Taugenichts zurückzubringen und sich als Dank auch noch bei einem manipulierten Duell übertölpeln lassen!" Mit diesen Worten stürzte er seinen Wein herunter, verbeugte sich hönisch und stürmte dann zur Tür heraus. Zurück ließ er bestürzte Gäste, einen wütenden Kalman und einen mehr als peinlich berührten Dornig Leiyraghon. Für einen Moment war es totenstill im Raum.

Aiwëtaurnís

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« Antwort #130 am: 21.06.2014, 12:48:01 »
Jetzt war es um die Selbstbeherschung der Elfe geschehen. Ein schallendes Lachen löst sich aus ihrem Mund bevor sie sich erneut erhebt, und sich leicht in Richtung Dornig Leiyraghon verneigt.
"My Lord, wie es scheint sollten eure Welpen ihre Rangkämpfe noch auskämpfen. Als Leitwolf muß man warten, bis dann einer soweit ist, einen selbst zu fordern. Ich danke euch für dieses Mahl, ich denke es ist an der Zeit das wir diesen Ort der Wörter verlassen, um zu ruhen, und uns Orten der Tat zu widmen."
Sie blickt zu ihren Gefährten, ob diese auch aufbrechen wollen.

Lorim Eisenhammer

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« Antwort #131 am: 23.06.2014, 16:13:58 »
"Wenn ihr meint", Lorim wurde von Aiwëtaurnís Entscheidung aufzubrechen überrascht und stand daher ziemlich unvermittelt auf. Eigentlich hätte sich der Schmied durchaus vorstellen können, noch einige Zeit mit dem Verspeisen von Fleisch und anderen Köstlichkeiten zu zu bringen. Auch der Zwist zwischen den beiden Söhnen des Hauses, versprach gerade lustig zu werden.

"Ja, vielen Dank für die Einladung und die ähm Unterhaltung an diesem Abend." Lorims Worte waren kurz und nicht primär an den Hausherrn sondern eher an den Raum gerichtet. Was sollte der Zwerg auch groß sagen.

Jurij Klee

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« Antwort #132 am: 24.06.2014, 09:29:22 »
Jurij trank den Becher wein aus und erhob sich. „Auch ich danke euch. Es war ein netter Abend“ Insgesamt war es doch gut gewesen zu kommen. Sie hatten nun die Gewissheit, dass das Haus Leiyraghon hinter dem Giftanschlag auf den Ritter steckte und nicht nur das. Die Anwesenden hatten es auch gehört. Auch wenn sie alle nichts anderes als Speichellecker oder Diener waren, dass würde nun ganz schön am Ruf des Hauses Kratzen.
Innerlich hatte sich der Söldner bei  Kalmans rede gewünscht, dass er den Ser nicht im Wald zurückgehalten hätte. Dieser Bengel verdiente eine Abreibung. Aber dafür war es nun zu spät. Doch wohl die Worte seines Bruders waren klar genug.
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Taris

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« Antwort #133 am: 30.06.2014, 19:23:21 »
Ersichtlich um Fassung ringend, erhobt sich Dornig Leiyraghon und wollte noch etwas sagen, brachte aber kaum mehr als ein kaum zu hörendes "Gehabt Euch wohl" über die Lippen. Angesichts der Vorwürfe, die sein jüngerer Sohn erhoben hatte, war das - wie dem Herren des Hauses wohl bewusst war - nicht wirklich angemessen, aber was sollte er auch sonst sagen. Kalman hingegen einen hochroten Kopf bekommen. Bevor Schlimmeres passierte und die Situation völlig eskalierte, ergriff ein beherzter Hausdiener die Initiative und komplementierte die Anwesenden hinaus. "Meine Damen und Herren, das Haus Leiyraghon bedankt sich nochmals für Ihr kommen und für Ihre Gesellschaft. Ich bitte Sie, den Ausbruch des jungen Bremen zu entschuldigen. Legen Sie seine Worte nicht auf die Goldwaage. Gewiss spricht nur der Wein aus ihm." Während der Mann redete brachten die anderen Diener den Anwesenden ihre Mäntel und sonstigen Mitbringsel. "Sie haben sicherlich Verständnis, das Haus Leiyraghon diesen Fauxpas intern unverzüglich aufarbeiten wird. Seien Sie versichert, es hat nichts zu bedeuten." Dann wünschte er den Gästen einen schönen Abend und verbeugte sich zum Abschied tief, insbesondere vor Aiwetaurnis und den anderen Abenteurern. Dornig Leiyraghon stand immer noch konsterniert am Ende der Tafel. Er hob nur schwach die Hand zum Gruße. Wenige Augenblicke standen die Abenteurer um eine interessante Erfahrung reicher auf den menschenleeren Straßen der Stadt. Über ihnen hing ein wolkenloser, sternenklarer Nachthimmel.

Aiwëtaurnís

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Epilog: Alte und neue Feinde
« Antwort #134 am: 03.07.2014, 21:41:32 »
Die nächsten Tage verbrachte Aiwëtaurnís damit ihre Pfeil und sonstigen Vorräte aufzustocken. Da ihre Vorbereitungen nicht unbemerkt blieben, trat der Fürst der Schlüssel als bald an sie heran, und sie erklärte sich bereit einen Spähtrupp gen Norden zu führen. Allerdings nur auf dem Hinweg, den sie beabsichtigte nicht so bald zurück zu kehren. Es galt Orks zu töten.
Der Abschied von ihren Gefährten fiel ihr relativ leicht, schließlich waren sie nur Söldner, und auch wenn sie sich gut ergänzt hatten, so waren sie doch keine Elfen, und konnten nicht verstehen.

Während sie erneut durch das Stadttor ritt, diesmal ohne Soldbrief, begleitet von Menschen die für sie noch anonymer waren als ihre Kampfgefährtin reflektiert sie die Wandlung die sie durchgemacht hatte. Sie war nicht die Wahrerin der Natur, wie ihre Mutter es wohl gerne gesehen hätte. Sie war eine Kämpferin der Natur, ein intelligentes Raubtier. Ihr Rachedurst pochte in ihrem Blut, doch galt er längst vergangenen Taten, Geschichten die sie als Kind gelernt hatte. Das Schicksal der Adelskinder war ihr weitestgehend egal, nur ein weiterer Tropfen in einem See. Sie würde jagen, und sie würde gejagt werden. Sie machte sich keine Illusionen. Wahrscheinlich würde sie bei ihrer Mission untergehen. Doch würde sie ihr Federkleid teuer verkaufen.

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