Ser Leonard schüttelte nur müde den Kopf. "Wohlan denn," sagte er. "Aber ich werde euch nicht begleiten. Mit diesem verkommenen Adelsgeschlecht will ich nichts zu tun haben. Wir sehen uns morgen." Aiwetaurnis nickte, denn sie wusste, dass man den alten Ritter nicht umstimmen konnte und lenkte dann das Thema auf eine andere Richtung. Sie saßen noch eine ganze Weile zusammen ehe es für die vier verbleibenden Abenteurer Zeit wurde zu gehen.
Es war schon Abends als sie schließlich in dem Anwesen der Leiyraghons eintrafen. Im Gegensatz zu dem alten Gemäuer der Familie Nanther war es wesentlich neuer und wirkte edler. Blanker Stein, hochwertiges Holz und verspielte Wandteppiche verkündeten vom Reichtum dieser Familie. Die Abenteurer konnten durchaus verstehen, warum Fürst Nanther die Familie als Emporkömmlinge betrachtete, aber beeindruckend war es allemal. Niemand störte sich daran, dass die Abenteurer mit ihrer Ausrüstung und ihren Waffen in den Räumlichkeiten reichlich deplatziert wirkten. Die Hausdiener führten die die Abenteurer in einen gewaltigen Speisesaal, in dem eine große Tafel stand. Der Raum war festlich geschmückt in den roten Farben der Leiyraghons. Es gab sogar einen Balkon an der linken Seite, wo ein paar Musiker spielten. In dem Saal wartete bereits das Oberhaupt der Familie, Dornig Leiyraghon, auf die Abenteurer. Seine Söhne Bremen - ein dicklicher junger Mann mit kurzen Haaren und einem dünnen Oberlippenbart - und Kalman standen rechts und links neben ihm. Neben diesen waren noch andere wohlverdiente Mitglieder und Angestellte des Hauses Leiyraghon anwesend, Bürger und Bürgerinnen, die einen persönlichen Blick auf die Exoten erhaschen wollten und freundlich, aber reserviert grüßten. "Willkommen, willkommen", hieß Dornig die Abenteurer in seinem Haus willkommen und lud sie an seine Tafel ein, auf der bereits ein gewaltiges Festmahl aufgetragen wurde. Es gab Wild wie Fasan, Rehrücken und Hirschfilet, Terrinen und Suppen, Fisch, Cremes und Puddings, Pasteten und Törtchen und verschiedene Weine. Alles wurde zugleich aufgetischt, was natürlich der Mode der Hauptstadt entsprach, aber dazu führte, dass manches recht schnell kalt wurde. Trotzdem schmeckte es hervorragend. Das Haus Leiyraghon konnte sich offenbar gute Köche leisten.