Autor Thema: Des Flüstermanns Gedanken  (Gelesen 3754 mal)

Beschreibung: [Feedbackthread]

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Der Flüstermann

  • Moderator
  • Beiträge: 893
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« am: 03.01.2014, 02:07:42 »
Nach fast einem halben Jahr denke ich, das es an der Zeit ist, ein erstes Feedback zu schreiben. Es sind einige Dinge zusammengekommen, über die ich gerne was schreiben möchte.


Diese Runde ist die erste Onlinerunde, in der ich leite. Dabei spiele ich erst eineinhalb Jahre D&D und Pathfinder, davor hatte ich nie Kontakt zu dieser Art von Spielen geschweige denn mit dem Schreiben und Beschreiben von Geschichten, Charakteren und einer Welt. Das ganze war totales Neuland für mich und auch jetzt mache ich immer wieder neue Erfahrungen. Ich bin froh, das ich das Rollenspiel entdeckt habe, denn das Schreiben macht mir wirklich viel Spaß und ist zu einem meiner liebsten Hobbys geworden.

Ich habe bestimmt einige Fehler gemacht und wenn ich meine Runde mit anderen vergleiche, ist mein Stil als Spielleiter, glaube ich eher unorthodox. Ich sehe es so, das Regeln gebogen werden können, wenn es zum Spielfluß oder Spielspaß beiträgt und sehe das ganze als Gerüst, das die Welt stützen soll und einen Rahmen schafft. Nicht mehr.
Außerdem ist es nicht ganz einfach in die Welt von Jackals einzutauchen, wenn man die Bücher nicht gelesen hat und trotzdem versucht, glaube ich, jeder sein bestes.

Deshalb Danke ich euch.


Wollte ich nur mal loswerden. Jetzt aber zum richtigen Feedback:
Mir gefällt die Runde bis jetzt sehr gut. Die SC sind toll - auch vom Hintergrund her - und passen super in die Welt rein. Näheres zu den SC schreibe ich später.
Was mit als Spielleiter fehlt - was aber meine eigene Schuld ist - ist so ein richtiges Steampunk Feeling. Im Nachhinein gesehen, hätte ich das ganze viel dunkler angesiedelt und vor allem nicht in einem Dschungel spielen lassen. Zwar gefällt mir das auch ganz gut, weil sich das zweite Buch mit dem Thema stark beschäftigt aber trotzdem ist es von meiner eigentlichen Intention sehr abgewichen. Obwohl es mir sehr viel Spaß macht die Runde zu leiten, gibt es zwei Punkte, die mich etwas stören. Die Postingrate und die Interaktion zwischen den SC.

Im Moment habe ich das Gefühl, das ich mit 4-5 Spielern spiele und öfters gibt es auch mal längere Pausen wo sehr selten gepostet wird. Wolfhard, Shiver, Aether und Simon posten meiner Meinung nach oft genug. Bei Marguerite und Carl ist es teilweise kritisch und Samual postet allgemein nur sehr selten. Dazu aber auch später mehr.

Außerdem habe ich gemerkt, das die Interaktion zwischen den SC oft nur oberflächlich und kurz ist. Es gab genug Situationen in denen ihr als Spieler einfach mal ein bisschen freies Rollenspiel hättet machen können. Zum Beispiel vor dem Treffen von McKinkai, beim Dampfer, auf der Fahrt in den Dschungel und jetzt beim Nachtlager. Oft kam aber kaum etwas zu stande und wenn doch, waren die Gespräche schnell vorbei, was ich sehr schade finde.
Ich weiß das manche SC vom Hintergrund und vom Charakter her nicht viel reden oder preisgeben aber trotzdem hätte ich mir da etwas mehr gewünscht.

Trotzdem habe ich viel Spaß mit dieser Runde und ich freue mich jedes mal, wenn jemand etwas geschrieben hat! :)

Marguerite Moulin

  • Beiträge: 203
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #1 am: 03.01.2014, 10:14:08 »
Okay dann will ich mal:

@neuer SL: Jeder muss einmal anfangen und das Leiten einer Onlinekampagne unterscheidet sich stark von einer am Tisch. Jeder macht Fehler, auch die erfahrensten Spielleiter und es ist überhaupt nicht schlimm und gerade etwas unorthodoxe Wege ein Spiel zu bestreiten machen häufig am meisten Spaß.
Du machst das sehr gut und lernen wirst du sicher auch noch einiges. Meine erste Runde war auch mehr Chaos, schlecht organisiert und auch nicht so gut durchdacht wie deine. Von daher hier ein einfach weiter so.

@schlechtes Gefühl: Ja da muss ich dir leider Recht geben, ich poste leider nicht so oft wie ich sollte. Ich muss gestehen, im Moment fehlt mir häufig ein Anknüpfungspunkt und leider habe ich auch manchmal das Gefühl, dass das Anspielen eines Charakters manchmal abgeblockt wird. Auf dem Schiff waren Carl und Samual sehr inaktiv, deswegen habe ich sie da nicht angespielt, da ich verhindern wollte, dass ich ewig auf eine Antwort warten muss.
Wolf ist sehr passiv, was er schon vorher angekündigt hatte, doch leider gibt es dadurch auch damit nur begrenzt die Chance mit ihm zu interagieren.
Aber das ist unser Problem und wir müssen uns darum kümmern, vielleicht gibt es ja nach dem Kampf etwas mehr zu diskutieren. :wink:
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Shiver

  • Beiträge: 455
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #2 am: 13.01.2014, 03:24:54 »
Entgegen meiner Art, die eigentlich erst lange Beiträge formuliert und am Ende dann nur schwerlich mit einem definitiven Urteil rüberrückt, möchte ich mein Fazit gleich zu Beginn formulieren.

Der Dank kann von meiner Seite auch nur erwidert werden, denn bisher machst du ein wirklich brauchbares Debüt. :)

Ich bitte um Verzeihung, dass ich keine oder nur wenige Superlative gebrauche. Ich finde in unserer Welt werden so viele Superlative gebraucht für viele Dinge, die es nicht verdienen, dass weitere Superlative in einer gewohnheitsmäßigen Nutzung untergehen würden. Außerdem halte ich den Zeitpunkt nach etwas mehr als einem halben Jahr verfrüht für solche definitiven Urteile. Das bedeutet für diese Runde aber garantiert nichts schlechtes, weil ich viel Potenzial in ihr sehe und das Nutzen von Superlativen für mich davon abhängt, dass eine Runde über eine ganze Weile existiert, eine (subjektiv) hohe Qualität besitzt und eben auch eine innere Geschichte hat und dann vor allem muss sie für mich ein absehbares Ende haben, ehe ich in die Versuchung komme, Superlative zu nutzen. Wenn ich also keine nutze, heißt es nicht, dass die Runde es nicht eines Tages durch Dauer, Konsistenz, Qualität und ein Ende verdienen wird. Und ich hoffe wirklich sehr, dass diese Runde es bis zu einem finalen Feedback schaffen wird.

Nachdem ich das erklärt habe, will ich zuerst auf deine Punkte, Flüstermann eingehen.

Steampunk-Feeling:

Ich vermisse keinen höheren Grad. Obwohl mich eine steampunkigeres Gefühl nicht abschrecken würde, empfinde ich es nicht als Verlust, dass wir nicht an jeder Hausecke damit konfrontiert werden. Ich bin durchaus davon ausgegangen, dass du die Steampunkelemente mit in den Dschungel nehmen würdest und solange wir noch nicht im Dschungel waren, waren wir zumindest mit den Kennzeichen von Industrialisierung und zum Teil aus Steampunk konfrontiert. Es ist also erst eine kurze Zeit, in dieser Gefühl abhanden gekommen sein könnte, oder?
Ich habe die Bücher nach wie vor nicht gelesen, für mich macht es aber auch einen Teil des Reizes im Moment aus, nicht alles zu kennen. Das liegt bei mir vor allem daran, dass ich ansonsten genau den umgekehrten Weg gehe und mich möglichst umfassend informieren. Hier kenne ich die Umwelt nicht und du hast dafür die Chance, einen gewissen Sense of Wonder bei mir zur erwecken. Und das gelingt dir. Es ist zwar nichts passiert, was noch nie zuvor dagewesen wäre (das muss es auch nicht), aber es wirkt weder zu vorhersehbar, noch zu deplatziert. Von daher bin ich dafür recht dankbar und es ist dementsprechend auch nicht alleine von dem Steampunkgefühl abhängig. Da wir uns ja noch mit der Kugel beschäftigen werden, und Steampunk immer eine Art Retro-Futurismus ist, steht es dir ja durchaus offen, da noch verschiedene Wege zu beschreiten, von einem Ansatz eines Jules Verne bis eben zum tieferen Nutzen des Buches (wenn es denn dort Steampunk im Dschungel hat).
Wenn dir das Steampunkfeeling von ganz besonderer Bedeutung ist, darf aber auch nicht unterschätzt werden, dass unsere Charaktere auch nicht immer sehr steampunkig in ihren Beschreibungen sind. Das heißt, mit etwaigen Beschreibungen über unsere Charaktere, könnten wir ein besseres Gefühl bei uns allen dafür entwickeln. Es liegt also von der Gefühlslage auch an uns. :)

Postingrate:

Die Postingrate ist ein ewiges und sehr komplexes Thema und es ist schwer, gerade mit einer größeren Gruppe einen regelmäßigen Rhythmus zu erwischen, in dem jeder auch zu jeder Zeit völlig bei der Stange ist.
Ich kann mir vorstellen, dass es bisweilen frustrierend ist auf andere zu warten, das gilt auch für uns Spieler, wenn wir miteinander agieren, wie Marguerite gut dargestellt hat. Andererseits muss man auch sagen, dass du eine sehr gute Ausgangsposition hast, in dieser Gruppengröße einen so großen Teil an Spielern zu haben, der sich regelmäßig beteiligt und gleichzeitig ist festzustellen, dass jene Spieler, die sich nicht so aufdrängen, ja nicht aus desolatem Desinteresse oder Frust nicht beitragen. Das hängt also entweder von ihrer Zeit ab oder von ihrer jeweiligen Inspiration.
Ich lasse mich also zu einem Tipp verleiten, verzeihe dies: Das Beste ist trotzdem alle mitzunehmen, aber die Szenen so zu gestalten, dass sie nicht immer nur an einer Person hängen, die in der letzten Zeit eben nicht so viel Zeit oder Kreativität aufbringen konnte. :)

Interaktion zwischen den SC:

Einen Teil hat Marguerite bereits erwähnt. Hinzufügen möchte ich aber auch, dass gerade dieses freie Rollenspiel eine sehr große Herausforderung ist. Manche verstecken sich vielleicht auch etwas hinter der Schweigsamkeit ihrer Charaktere, weil sie diese absichtlich instrumentalisieren, weil sie eben nicht so viel Interaktion im Dialog mit ihren Mitspielern wollen, andere sagen auch offen, dass es nicht ganz ihr Spiel ist, andere hingegen haben viel Spaß daran. Auf jeden Fall ist es eher selten, dass eine Spielgruppe viel Gespräche innerhalb der Gruppe führt während den Downtimes des Spiels. Solche Szenen sind immer sehr schön und können einiges über die Charaktere verraten. Andererseits kann sowas auch sehr lähmend sein, wenn zwei oder mehr Charaktere das Spiel im Gespräche an sich reißen und die anderen, die nicht so viel daran empfinden, zurückgedrängt sind bis die Story wieder Fahrt aufnimmt.

Ich kann das nur für meinen Teil bewerten. Ich versuche einen Mittelweg zu gehen, wenn ich solches beitrage. Zum einen versuche ich jeden Charaktere irgendwie und zu gegebener Zeit einzubinden, deswegen habe ich unter anderem den kleinen, gespielten Zwist mit Wolfhard vom Ast gebrochen und dann auch Carl eingebunden, oder eben auch auf der Seefahrt kurz mit Simon oder vor allem mit Aether gesprochen und zu Beginn eben mehr mit Maguerite, zum anderen spiegel ich aber einen Teil auf einen gedanklichen Monolog. Das bedeutet, ich lasse die anderen Spieler an meinem Charakter - so sie es lesen mögen - nicht nur durch direkte Rede teilhaben, weil die meist wenig in einem Onlinerollenspiel verrät, sondern durch Gestus, Art und Weise und vor allem durch die vielen Gedanken, die Shiver sich über seine Mitstreiter macht. Es ist eine Form der stummen Konversation, die aber viel über Shiver verrät und eben auch zeigt, was Shiver über die Charaktere denkt (und hoffentlich, dass mir als Spieler jeder meiner Mitspielercharaktere wichtig ist in seiner Art), ohne dass ich das lange mit jedem ausdiskutieren muss. Und wenn man es ausdiskutieren will, kann man es ja jederzeit in die wörtliche Rede übertragen. :)

Dementsprechend ja, ich denke, dass mehr Interaktion ganz nett wäre, aber ich denke auch, dass unser Grad an Interaktion auch nicht sonderlich gering ist. Es ist fällt vielen auch schwer eine zweckungebundene Unterhaltung im Sinne der Story zu führen. Das ist manchmal leichter, wenn man über die Story, also über die Geschehnisse ingame spricht, und das haben unsere Charaktere ja in Ansätzen getan. Alles andere geht meist zu weit weg und ist auch nicht immer zuträglich.

Ich denke, dass Shiver sehr viel Konversation angeboten hat und ich auch weniger schweigsam spiele, als ich eigentlich beabsichtigt habe und kann nur betonen, dass Shiver sicherlich für jede Art der Kommunikation zu haben ist, vom lustigen Gespräch bis zum Faustkampf. :)

Story-Arc:

Diesen Punkt kann ich noch nicht wirklich beantworten, aber ich habe einen Eindruck darein bekommen und hier möchte ich dich ausdrücklich loben. Du hast nämlich hier mit einem gewissen Foreshadowing gespielt und das macht das Ganze sehr schön und spannend. Unsere Charaktere haben dort ingame und in Gedanken einige Gedanken investiert und durch das Foreshadowing wird es ein bisschen gespiegelt. Das ist sehr schön, ob es nun in die Richtung stattfinden wird oder nicht, weil die Gedanken dann eben nicht im Nichts verschwinden und die Sorgen und die mögliche Paranoia der Charaktere in Anspruch genommen werden. Das ist dann ein gewisser Suspense-Effekte. Offene Geheimnisse, die in Kraft treten können, sind im Sinne des Spiels fast immer wirkungsvoller, gerade für eine Story, als jene, die ungesagt und gar unerkannt bleiben, denn vor diesen Entwicklungen, die keiner erwarten kann, kann sich auch keiner fürchten oder sich danach sehnen oder was für Empfindungen man dafür auch aufbringen mag.

Bisher finde ich das Pacing der Story in Ordnung. Ich hoffe, dass du die Begegnungen, die du einbaust, nicht nur zum Vorstellen der Welt da sind, sondern auch in Sachen Storytelling und eben im roten Faden deiner Geschichte eine Rolle spielen. Nach der Begegnung mit den Pflanzenwesen bin ich mir sicher, dass es so ist. Dennoch möchte ich da meine Hoffnung nochmal zum Ausdruck bringen. Nichts ist tödlicher für eine Onlinerunde - zumindest meine Erfahrung - wenn die Runde sich in Nebenhandlungen verliert. Dazu ist das Fortschreiten eines Onlinerollenspiels zu langsam. Dementsprechend hoffe ich auch, dass deine Runde nicht zu ausladend geplant ist, sondern lieber in Szenarien oder Kapiteln verläuft, die für sich stehen, aber auch Verknüpfungen erlauben [Über dieses Thema hatten wir ganz zu Beginn bereits kommuniziert, ich wiederhole es also nur der Vollständigkeit halber.]. :)
Bisher gibt es dort wirklich nichts zu meckern. :)

Meine Mitspieler:

Auf dieses Thema möchte ich mehr gerne erst später, oder wenn jetzt schon gewünscht, in einem gesonderten Beitrag eingehen. :)

Spielleiterneulinge:

Erfahrung kann hilfreich sein, muss es aber nicht. Neue Spielleiter bedeuten auch - im Idealfall - neue Ideen. Und deine Ideen wirken frisch, alleine durch das ungewöhnliche Setting. Für mich selbst ist es unerheblich, ob du hundert Jahre oder einen Tag Spielleiter bist. Wir alle lernen jede Situation dazu und verlernen an anderen Tagen wieder etwas oder machen die gleichen Fehler immer wieder, oder finden zurück zu Wegen, die wir als gut empfunden haben. Nichts ist ein steiler Aufstieg, nichts ist ein steiler Abstieg. Und eine gute Spielleitung ist nicht von Erfahrung abhängig, auch wenn sie davon profitieren kann. Manchmal ist es aber eben auch besser nicht so erfahren zu sein, und insofern unbeschwert, voll von Visionen und mit eigenen Ideen, die man unbedingt testen möchte. :)

Eine Frage jedoch dazu. Inwiefern hältst du deinen Leitungsstil für unorthodox und im Gegensatz zu welchen Spielleitern? :)

Sonstiges:

Mir gefällt es sehr gut, dass du kein Regelreiter bist. Sicher benötigen wir sie als eine Art von Kommunikationsmittel, um die Spielkonflikte auszutragen, aber es würde zu deinem Ansatz der Welt sicher auch nicht passen als Polizeiregelwachtmeister über dem Buch zu glucken und alles danach zu bewerten. Das finde ich gut. :)

Kämpfe:

Hier habe ich tatsächlich einen negativen Kritikpunkt. Ich fand die Kämpfe bisher noch etwas nichtssagend. Das liegt erst einmal daran, dass sie sich - trotz Samuals Ausfall - noch nicht wie Herausforderungen für mich angefühlt haben. Shiver versucht es ingame natürlich als solches zu sehen und wird es auch so verstehen, schließlich ist für ihn Samuals Blut echt, aber ich als Spieler habe sie noch nicht so sehr empfunden. Das liegt daran, dass sie scheinbar auf kurze Vehemenz ausgelegt sind oder sich zumindest so spielen. Dadurch, dass wir relativ viele Spieler sind, und die Gegner in der Unterzahl und meist zu direkten Angriffen neigen, können sie zwar kurzfristig Gefahr bedeuten, sind aber bis auf für den Blitzableiter - Samual in letzten Fall - sehr schnell erstickt. Zudem finde ich, dass die Kämpfe möglicherweise etwas mit dem Gefühl für den sonstigen Rhythmus der Runde brechen. Nicht aus zeitlichen Gründen, sondern aus stilistischen Gründen. Hier muss ich präzisieren. Den ersten Kampf fand ich grundsätzlich gut gesetzt und hat auch vom der Art, wie du die Geschichte erzählst, Sinn gemacht und auch in seiner Resolution (McKinkai gibt mehr Vorschuss). Den zweiten Kampf fand ich eigentlich auch nicht verkehrt gesetzt, aber ich finde, du hättest gut getan, wenn du die Dinos nicht hättest sofort angreifen lassen, sondern ein bisschen mit der Furcht der Spieler gespielt. Hätten Samual und Aether alle geweckt, obwohl sie gegebenfalls nur Geräusche hören? Wie hätte sich das auf die Gruppe ausgewirkt, wenn die Dinos dann wieder im Nichts abgedampft wären, wenn sie gemerkt hätten, dass sieben gleichgroße Gegner problematischer als zwei sind? Da hättest du viel mit Suspense gearbeitet und hättest auf dem aufgebaut, was du eigentlich mit den Pflanzenwesen schon getan hattest, nämlich dass der Dschungel stetig dräut. Und uns eben dazu zu bringen, immer Angriffe zu erwarten und das eben an der Gruppe zehren zu lassen. Um ein nicht ganz passendes Bild zu nutzen, ist es wohl mit einer Ejaculatio praecox zu vergleichen. Ich denke, dass du das gemacht hast, um zum neuen Jahr gleich durch schnellen Rhythmus durch die Kampfrunde gleich Schwung reinzubringen, oder? Insofern kann ich es auf alle Fälle nachvollziehen, aber ich denke, du hättest mehr mit den Dinos spielen können und bist zu früh mit ihnen aus dem Dickicht gekommen. Die Möglichkeit liegt dir mit den beiden geflohenen Dinos ja auf alle Fälle noch immer offen. :)

Atmosphäre:

Mein letzter Punkt betrifft die Atmosphäre. Die empfinde ich bisher als Kernstück des Spiels. Hier möchte ich dich ermutigen, immer wieder das Gefühl des Dschungels einfließen zu lassen. Oder auch eben aller anderen Orte, die du beschreibst. Das finde ich bisher sehr gut und sorgt bei mir für Spielspaß, weil ich mich dadurch auch in die Welt einfühlen kann, obwohl ich sie eben nicht by the book kenne. Du bist quasi mein Medium, welches mich mit Jackals verbindet, und das gelingt dir gut. Und dass ich mich mit deiner Darstellung anfreunden kann, dass ich mich in sie eindenken kann, macht viel des Spielreizes für mich aus. :)

So viel zu meinem ersten Feedback, welches ich mit den wertenden Worten enden möchte, mit denen ich es begonnen habe, um mir am Ende doch wieder gerecht zu werden. :)

Der Dank kann von meiner Seite auch nur erwidert werden, denn bisher machst du ein wirklich brauchbares Debüt. :)

Samual

  • Beiträge: 53
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #3 am: 14.01.2014, 12:45:26 »
So da ich ja im moment aus der Runde "rausgenmommen" bin kann ich meine Zeit ja hier rein stecken.
Ich fange mal mit einem Thema an das mich wohl mit am meisten betrifft.

Postingrate:
Nun Erst einmal zu mir selber ich weiß das ich wenig geschrieben habe in dieser Runde. Doch das ist das problem das bei mir die Freie Zeit immer so in Schüben kommt ich hab mal ein Paar wochen nichts besseres zu Tun als mir Beiträge auszudenken. und dann wieder Wochen wo ich froh bin wenn ich dazu komme überhabt den Pc an zu machen. Ich finde sie hier gar nicht so schlecht und werde gleich auch noch mal darauf zu sprechen kommen.

Interaktion zwischen PCs
Das kommt leider immer ein wenig auf die Runde drauf an und wie die Leute auf einander Reagieren. Wir hatte Möglichkeiten und da muss ich sagen hatte ich leider Pech (mein Charakter fühlt sich in dem Geschäfft von McKunkai nicht wohl und wollte lieber nicht in den Vordergrund treten und auf dem Dampfboot (essen) war leider so eine Phase wo ich kaum Zeit hatte. Sonnst hätte ich versucht da was an zu stuppsen meist läuft es dann von alleine an. Der rest vand ich mehr Story gebunden und nicht gut geeignet für interaktion. Doch wir könnten glaub ich daran arbeiten ein wenig mehr davon rein zu bringen. Der vorteil an der wenigen Kommunikation zwischen den PCs ist das ich das Gefühl habe schon sehr weit mit der Handlung gekommen zu sein. Was mich Auf den Nächsten Punkt bringt.

Handlung
Finde ich bis jetzt sehr spannend und ich fand das man es nicht so sehr mitgekriegt hast das dies deine Erste Runde ist Glückwunsch Flüstermann. Auch wenn ich das Ende sehr offensichtlich finde kann bis dahin ja noch viel passieren und du hast durch uns (die PCs) ja auch eine möglichkeit es anders ausgehen zu lassen.

Steempunk-feeling
Ich muss mich Shivir anschließen ich fand es nicht zu wenig bis jetzt wobei ich deinen punkt mit dem etwas Dunkler verstehe. Doch fand ich es sehr gelungen vorallem oder grade deswegen. weil ich ein völliger steempunkbeginner bin.

Damit hab ich glaub ich alles gesagt was ich bis jetzt sagen wollte Ich werde weder jetzt noch irgendwann auf die Charaktere anderer Mitspieler eingehen (Kritik mäßig). Da ich finde das sich das nicht gehört. Und über die Mitspieler kann ich bis jetzt wenig zu sagen und wenn würde ich das eher als Pm machen damit sich das nicht auf andere Mitspieler auswirkt. Aber das eher wum anderen Zeitpunkt.

Also weiter so!
Samual/Shira

Wolfhard

  • Beiträge: 690
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #4 am: 16.01.2014, 22:26:44 »
Setting:

Für mich hast du die Steampunk Atmosphäre während des Starts in der Stadt sehr gut eingefangen und ich freue mich schon auf mehr. Der Dschungel ist aber auch sehr stimmig und etwas Exotik ist für eine Zwischenepisode auch immer sehr interessant.


Postingrate:

Da muss ich mich auch noch verbessern. Besonders da ich dazu neige mich bei neuen Situationen etwas passiv zu verhalten und erstmal den anderen den Vortritt zu geben.


Interaktion untereinander

Das ist in Forenrollenspielen immer so eine Sache, da sich Gespräche im Allgemeinen relativ lange hinziehen und es fehlt etwas das spontane, weshalb seltener und schwieriger eine richtige Plauderlaune aufkommt als am Tisch. Ausserdem haben wir einige sehr unterschiedliche Charaktere in der Gruppe die im Moment auch noch mehr eine temporäre Zweckgemeinschaft ist. Wenn wir uns ein wenig zusammengerauft haben und auch für die Charaktere feststeht, dass man auch nach dem Auftrag noch weiterhin zusammenarbeitet, wird wahrscheinlich auch etwas mehr geredet, wenn wohl auch nicht so viel wie in einer Tischrunde.


Kämpfe

Den ersten fand ich als Einstieg schon ganz gelungen und der zweite gegen die Dinos war ein guter Schock um die Tödlichkeit des Dschungels nochmals zu unterstreichen. Für die Zukunft würde ich mir aber vermehrt welche wünschen die weniger Heftig, dafür aber etwas länger sind und mehr Raum für Taktik bieten.

Aether Shanty

  • Beiträge: 323
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #5 am: 18.01.2014, 17:04:17 »
So, nun finde ich die Zeit und möchte mich auch hier in diesem Thema (nachdem ich es endlich bemerkt hatte, tut mir Leid nochmals  :cheesy:) zu Wort melden.

Ich finde es gut, dass du uns hier die Möglichkeit gibst, dass wir übergeordnet einmal über unser bisheriges Abenteuer reden können. Wieso denn eigentlich nicht? Immerhin verbringen wir schon einige Zeit miteinander in der Welt von Jackals, genauer gesagt, ziemlich ein halbes Jahr! Das ist, in unserer schnelllebigen Welt, wie ich finde doch schon einiges an Zeit. Manche Freundschaften halten nicht mal so lange. Soviel dazu!  ::)

Fangen wir mal an, ich orientiere mich hierbei auch an den Stichpunkten meiner Vorredner. Eines, möchte ich jedoch noch anbringen. Ich weiß, ich habs ja schon oft genug erwähnt. Aber hier soll euch, Leser, nochmals in Erinnerung gerufen werden, dass dieses Abenteuer für mich direkt den Einstieg in das Wesen OnGames geebnet hatte. Mir die Möglichkeit eröffnet hat, dass ich mein geliebtes Hobby aus Kindheitstagen wieder erleben darf. In epischerer Form, erwachsen geworden, parallel zu meinem eigenen Ich. Und dafür möchte ich euch zutiefst Dank aussprechen! Dass ihr einen Neuling, wie mich, überhaupt aufgenommen habt. Es macht mir sehr viel Freude, hier zu schreiben und ich fühle mich unter euch mittlerweile so wohl, als würde ich schon seit Jahren hier schreiben!

So, genug von mir, kommen wir zu "Der Löwe von Jackals".

Steampunk Setting :


Ganz ehrlich? Ich finde es gut so, wie es ist! Gerade am Anfang unseres Abenteuers hatten wir doch ziemlich viel davon um die Ohren! :-) Seien es unsere persönlichen Vorgeschichten, die Spencer Street mit dem Geschäft von Kinkai, dem schwimmenden Dampfer als Restaurant; das Panzerschiff "die Meersäufer".. Ich fühle mich, als würde ich in einem der Bücher Hunts' agieren. Ich persönlich würde wenig daran ändern! Natürlich, momentan sind wir in einem Dschungel unterwegs. Das hat man so auch in anderen Settings. Aber hey, das wussten wir doch von Anbeginn an, das ist doch nicht schlimm. Wir haben trotzdem unseren kauzigen Alchimisten dabei, Aether seine doppelläufige Handkanone und die Handlung selbst dreht sich nach wie vor um den Roboterbauenden Verrückten McKinkai, dessen Rätsel es gilt, zu entwirren! Ich freue mich natürlich, für die Zukunft noch weiter in dieses Setting hinab tauchen zu können, doch für den Einstieg und das erste, halbe, Jahr gibt mir unser Abenteuer durchaus das wohlige Gefühl, gerade mal an der Oberfläche gekratzt zu haben. Und ich bin wirklich gespannt, was du darunter für uns noch so alles bereit hältst!  :D

Handlung :

Spannend, durchweg klasse. Natürlich hab ich mich spoilern lassen und das Intermezzo mit Black und Co. gelesen. Aber genau daraus zieht sich ja das Interessante dieser Kampagne, wie ich finde. Ich hatte von Anfang an schon so eine Ahnung, spätestens als ich das Gerücht um die Kombos gehört hatte. Ich freue mich darauf, wie weit diese Verschwörung geht und worauf wir uns tatsächlich noch einstellen können. Von der Geschwindigkeit der Ereignisse bin ich ebenso immer wieder positiv überrascht. Bis jetzt kam für mich noch keinerlei Langeweile auf. Im Gegenteil weist du, wie bereits meine Vorredner hier und da erwähnten, wirklich gut mit den Begebenheiten als SL zu spielen. Hammer, die Begegnung mit den Pflanzenwesen. Hätte jede Sekunde ein blutiger Kampf werden können! Und dann diese Wendung. Wirklich klasse :)! Die letzte Nacht und der Kampf, der daraus resultierte war genauso passend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber du hast uns sehr gut gezeigt, dass wir aufpassen müssen und nicht nachgeben dürfen in unserer Achtsamkeit. Das Gefühl der Bedrohung Ljongelis ist für mich als Leser und Mitspieler jederzeit fühlbar. Gepaart mit der Ahnung, was McKinkai vorhat und der Ungewissheit, wie tief diese Verschwörung geht (Zumal du im damaligen Organisationsthema z.B. König Dampf erwähntest) unterhältst du mich wirklich gut. Weiter so!!

Interaktion untereinander :

Hm, schwierige Sache. Ich hab einfach noch nicht so viel Erfahrung mit dem Medium an sich, als dass ich da jetzt einen Tipp parat hätte. Wir hatten einige Möglichkeiten und einige von uns haben diese, wie ich finde auch gut genutzt. Natürlich hat Shiver Recht, wenn er meint, dass man sich leicht unter der Schweigsamkeit seines Charakters versteckt, doch andererseits finde ich, dass wir da vielleicht einfach noch etwas zu früh dran sind, ein Urteil darüber zu fällen. Szenen wie der Aufbau des Lagers und die Diskussion um Alkohol waren erst der Anfang unserer bunt durchgewürfelten Gruppe aus Fremden, sich kennen zu lernen. Wie Aether ja schon in seinem letzten Post meinte, werden wir alle uns, mit unseren unterschiedlichen Schreibstilen, postingraten und Zielen im OnGame schon noch zusammenraufen. Da bin ich mir sicher  :cool:!

Postingrate :

Da schwanken wir alle schon ziemlich! :) Gut, dass wir so viele Leute sind, so ziehen wir finde ich nach wie vor mit einem konstanten Level an Posts weiter. Bis jetzt bin ich noch nicht in die Verlegenheit gekommen, einzuschalten und nichts neues lesen zu können! Ich selbst kann mich da gut an der Nase fassen, obwohl du meintest, meine Postingrate wäre in Ordnung. Trotzdem könnte ich mich auch öfters melden, wenn ich am Wochenende doch keinen Post mehr schaffe. Ich hoffe du interpretierst in diesem Verhalten keine Unlust oder sonstiges. Ich hab ja schon einiges dazu geschrieben, wie viel Spaß es mir macht, mit euch hier zu zocken!
Wir sollten uns vielleicht alle mal ein wenig mehr zusammennehmen und uns melden, auch wenn wir manchmal einfach keine Zeit zum schreiben haben. Würde denke ich viel helfen und uns selbst kaum mit mehr Aufwand belasten! :)

Ich werde bewusst einmal nicht darauf eingehen, wie du dich als Spielleiter schlägst. Für mich persönlich machst du dies wirklich Klasse und ich selbst hatte bis jetzt auch noch nicht die Möglichkeit, SL zu sein. Von dem her hüte ich mich vor Kritik, solange mir nichts gravierendes objektives auffällt! :)

Wenn gewünscht, kann ich gerne an anderer Stelle auf unsere einzelnen Spieler eingehen. Habe auch nichts dagegen, wenn du öffentlich Kritik an meiner Person oder dem Charakter Aether Shanty postest! Ich finde davon können wir alle nur lernen und verlieren werde ich garantiert nix dadurch!

In diesem Sinne freue ich mich auf das nächste, halbe Jahr!

Euer Alex / Aether Shanty

Simon Hook

  • Beiträge: 277
    • Profil anzeigen
    • Federwelten
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #6 am: 24.01.2014, 21:10:54 »
Dann will auch ich nicht länger auf mich warten lassen:

Handlung
Ich genieße es, deine Beiträge zu lesen, Flüstermann! :) Du schaffst es scheinbar mühelos, Atmosphäre und Spannung aufzubauen, und deine Art zu leiten empfinde ich als sehr angenehm. Du gibst dir viel Mühe und schlägst dich ziemlich gut.:thumbup: Ich habe es bisher nicht bereut, in diese Runde eingestiegen zu sein, und es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sich meine Meinung diesbezüglich noch ändern wird, wenn es so weitergeht wie bisher. :wink:

Die Geschichte verbindet meiner Meinung nach das Element einer klassischen Quest mit einem interessanten Hintergrund in einem interessanten Setting. Das fasst es, denke ich, kurz und knackig zusammen. :)

Kämpfe
Der Kampf in Mc Kinkais Werkstatt war ein kleiner Zeitvertreib und die Gelegenheit, uns mit Kampfstil unserer Mitstreiter etwas vertraut machen. Ich finde, er war nicht unbedingt notwendig, aber er war auch insofern nützlich, dass er die Persönlichkeit des verrückten, alten Kauzes ziemlich deutlich gemacht hat.

Der Kampf gegen die Dinos hingegen war kurz und heftig, und damit unseren Charakteren eine deutliche Warnung, dass ihre Expedition alles andere ist als ein Campingurlaub. Man merkt hier aber auch, dass wir relativ schlecht vorbereitet sind, was Verletzungen betrifft. So wie ich das sehe, haben wir so gut wie keine Heiltränke (mehr) bei uns (oder haben wir mit Geld aus der Gruppenkasse welche finanziert?), wenn wir auch das Glück haben, mit Carl einen Alchemisten bei uns zu haben, der welche nachliefern könnte. :)

Obwohl es nun auch ohne Absprache gut ausgegangen ist, sollten bei den nächsten Konflikten in Erwägung ziehen, im Taktikthread Pläne schmieden. Unnötige Verletzungen oder sogar Tote müssen ja nicht unbedingt sein. :wink:

Steampunk-Feeling
Ich mag Steampunk sehr und ich muss zugeben, dass ich eigentlich gehofft hatte, dass er etwas mehr im Vordergrund stehen würde. Die Runde macht mir trotzdem Spaß und ich würde an der jetzigen Form nichts ändern, versteht das nun nicht falsch, aber zu diesem Punkt möchte ich trotzdem mehr schreiben.

Wir kratzen hier bzw. aktuell nur an der Oberfläche des Steampunks, was ich etwas schade finde, allerdings ist es durchaus passend, was unser Setting betrifft. Jackals gehört, soweit ich das nach dem Lesen des ersten Buches beurteilen kann, zu den weniger abgedrehten Schauplätzen des Genres, auch weil der Fantasy-Aspekt einen etwa gleichberechtigten Raum einnimmt.

Nun im Dschungel sind wir fernab von Zivilisation und dampfbetriebenen Maschinen, was uns vom Steampunk ziemlich trennt. Ich denke, das ist es auch, was dich etwas stört, Flüstermann. Vielleicht hätte dies anders ausgesehen, hätte (mindestens) ein Spieler einen Dampfmann als Charakter gewählt. Eigentlich unterscheiden wir uns nun nicht von jeder anderen Expedition und die Geschichte könnte genausogut in einem anderen Setting spielen, wären wir nicht im Auftrag von McKinkai loszuzogen, um die Kugel zu suchen.

Im Moment fühle ich mich persönlich eher wie in einem Indiana Jones-Film (oder aktuell, durch die Dinos, eher wie im Jurassic Park :cheesy:) als wie in einer Steampunkwelt. Unterhaltsam und spannend ist das, wie gesagt, nur ist das eben nicht wirklich Steampunk. :wink:

„Ein wenig Steampunk“ muss allerdings nichts Schlechtes sein und ich empfinde es in dieser Runde auch nicht als störend, dass das Genre im Dschungel wenig zur Geltung kommen kann. Ich will mich hier auch hüten, wirklich Kritik daran zu üben, denn das möchte ich gar nicht und das wäre ungerecht von mir, da eine Runde, in der Steampunk nicht im Fokus steht, sondern noch mehr Nebenelement ist als hier. :lol:

Es kann durchaus angenehm sein, den Steampunkaspekt zu beschränken, da z.B. Form davon, die mich persönlich sehr fasziniert, auf manche zu düster und erschlagend wirkt. Für mich machen neben Zahnrädern, verrückten Erfindungen und dampfbetriebenen Maschinen auch finstere, dreckige Metropolen mit düsteren Gassen den Charme an Steampunk aus. Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für Leute, die mit dem Genre Steampunk bisher keinen oder so gut wie keinen Kontakt gehabt haben, abschreckend sein kann, wenn man sie mit einem dunklen (und vielleicht skurrilen) Setting konfrontiert.

Da hier nicht alle mit Steampunk vertraut sind, ist diese Runde daher sicher ein guter Einstieg in die Thematik. :)

Postingrate und Interaktion zwischen den SCs
Mir persönlich machen Rollenspiele gerade deswegen Spaß, weil man nicht nur mit der Spielwelt, sondern auch mit seinen Mitspielern interagieren kann. Das Ausspielen meiner SCs ist für mich wichtiger, als den Plot voranzutreiben, wobei der natürlich nicht zu sehr ins Stocken geraten sollte. Die Persönlichkeit von Charakteren kann ein Kommunikationshindernis sein.

Wolf ist generell sehr passiv und würde sich vermutlich nicht auf ein wirkliches Gespräch einlassen, und Carl und Samual posten leider nicht so häufig, sodass es dort eine Sache des Abwägens ist, ob man sie direkt anspielen sollte, denn dadurch könnte sich das Geschehen aufhängen. :-\

Generell sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass alle SCs auf irgendeine Art und Weise eigenbrötlerisch sind. Jeder hat ganz eigene Beweggründe, jeder hat eigene Geheimnisse, und wir sind als Gruppe noch nicht so recht zusammengewachsen. Dies wird sich, denke ich, ändern, aber wäre es hilfreich, wenn die SCs sich besser kennenlernen würden. Schön wäre es, wenn wir alle regelmäßig posten würden, denn dann würden wir wahrscheinlich aus dem teils nur oberflächlichen Charakterspiel herauskommen, weil es dann trotz Gesprächen und kleinen Nebenhandlungen flüssig vorangehen würde. Ich bin mit Simon für Interaktion und Gespräche sowie hier für Feedback offen. :)

Danke an alle für die bisherige schöne Runde! :) Ich bin gespannt, was noch geschehen und ob es uns gelingen wird, die Kugel zu bergen und danach heil wieder nach Middlesteel zu kommen.

Der Flüstermann

  • Moderator
  • Beiträge: 893
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #7 am: 10.03.2014, 05:56:45 »
Versprochen ist versprochen und deshalb kommt jetzt mein Feedback - wenn auch verspätet. Ich werde mich kurz fassen, da ich teilweise schon etwas zu den SC geschrieben habe oder es nicht viel zu schreiben gibt. Normalerweise fasse ich mich bei so was aber immer kurz. Ich fange mit dem Feedback nach der Reihe der geposteten SC an aber erst mal was allgemeines:

Generell passen alle SC in das Abenteuer und die Welt von Jackals, worüber ich schon sehr froh bin. Einen Charakter zu bauen, der in einer Welt lebt, die  zumindest ein Teil der Spieler nicht kennt, ist nicht einfach. Es handelt sich hier nicht um eine klassische Pathfinder-Runde oder eine generische Mittelalter-Welt - das ganze ist schon ziemlich speziell.
Außerdem gefallen mir alle eure Posts. Es gibt eigentlich kaum etwas, über das ich meckern kann. Egal von wem, es macht Spaß eure Beiträge zu lesen. :thumbup:
Wollte ich nur schon mal loswerden, bevor ich zum eigentlichen Feedback komme.

Das einzige was mich wirklich stört, ist die teilweise geringe Beteiligung und niedrige Postingrate. Pausen von ein bis zu zwei Wochen - und das ohne Abmeldung - sind im Moment leider keine wirkliche Seltenheit mehr. Und das obwohl die Postingrate bei zwei Posts pro Woche liegt. Ich bin kein Sensemann aber ich habe schon öfter überlegt einige aus der Runde zu werfen und wenn ich konsequent meine eigenen Regeln durchsetzen würde, dann wäre die Hälfte der Spieler schon lange raus. Im Endeffekt schaffe ich das aber nicht, weil mir an euch als Spielern was liegt.
Meiner Meinung nach findet man eigentlich immer etwas zu schreiben und seien es nur die Gedanken des SC. Selbst die können manchmal interessanter sein als ein normaler Post.
Ich würde aber wirklich sehr gerne mehr von euch allen lesen, denn im Moment läuft das ganze etwas zäh, was mich auch ehrlich gesagt ziemlich demotiviert. Ich will nicht, das meine erste Runde bald ins Archiv muss, weil hier langsam aber sicher alles im Sand verläuft.

Also bitte, schreibt fleißig! ;)


Jetzt zum eigentlichen Feedback:

Wolfhard:

Er ist ein Profi in seinem Gebiet und das merkt man recht schnell. Am Anfang kam er mir ein bisschen wie ein Einzelgänger vor, der nur wegen dem Geld bei der Gruppe ist. Er hatte wenig mit den anderen SC interagiert und eher sein eigenes Ding gedreht aber seitdem die Gruppe im Dschungel angekommen ist, hat sich das geändert, da er jetzt sein Wissen nutzen kann.
Darüber bin ich ganz froh – auch von spiel- und regeltechnischer Seite aus. Das du im Nachhinein deinen Hintergrund änderst und dein Charakterkonzept in Frage stellst, sehe ich auch ganz positiv. Das zeigt mir, das du dich mit der Welt, der Runde und deinem Charakter beschäftigst.
Ansonsten gefallen mir deine Beiträge, auch wenn ich gerne mehr zur Gedankenwelt lesen würde.


Shiver:

Gefällt mir einfach. Vom Hintergrund her passt Shiver super nach Jackals und gerade sein bisheriges Leben und das, was dadurch aus ihm geworden ist, macht den Charakter für mich interessant. Durch die Beziehung zu Marguerite und das Anspielen der anderen SC, bringst du immer etwas Schwung in die Runde, wofür ich dankbar bin. Außerdem gehst du oft auf das ein, was Jackals besonders macht und von anderen Welten unterscheidet – obwohl du das Buch nicht gelesen hast.
Dadurch sorgst du ganz nebenbei für jackalianische Atmosphäre.


Aether:

Noch ein Kandidat, der sich gerade durch seinen Hintergrund auszeichnet. Mir gefallen alle Hintergrundgeschichten aber für diese muss ich dich nochmal loben. Sehr passend, kreativ und einfallsreich. Deine Posts sind meistens regelmäßig, lesen sich gut und sie bringen die Geschichte voran. Was mir auch gefällt ist, das Aether eher gesprächig ist und so auch mal Interaktion zwischen den SC liefert. Bald wirst du auch genügend Gelegenheit haben zu zeigen, was Aether alles kann.


Carl:




Marguerite:




Simon:




Samual:





Manche Dinge hätte ich zu allen SC schreiben können. Nur weil ich es nicht bei jedem erwähnt habe, heißt das nicht, das es nicht für euch gilt. Zum Beispiel habe ich bei Shiver und Aether nochmal die Hintergründe hervorgehoben aber das bedeutet nicht, das mir die anderen nicht auch gut gefallen haben - auch wenn ich das nicht nochmal extra erwähne.

Der Flüstermann

  • Moderator
  • Beiträge: 893
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #8 am: 10.11.2014, 06:04:19 »
Die Runde ist nach über einem Jahr so gut wie beendet und ich möchte den Augenblick nutzen, ein abschließendes Feedback zu schreiben. Ich bin überrascht, dass die Runde 14 Monate überstanden hat, nachdem ich schon öfter kurz davor gewesen war, den Schlussstrich zu ziehen und das Gefühl hatte, dass auch ihr das Abenteuer eher beendet sehen wolltet. Es gab immer wieder Zeiten, in denen sehr wenig geschrieben wurde und außerdem sind von den anfänglichen Sieben Spielern, nur Vier übrig geblieben. Es gab mehrere Momente, in denen ich kurz davor war, die Runde zu beenden aber ich bin froh, dass ich es nicht getan habe und ihr bis zum Ende dabei geblieben seit. Sogar Menthir ist noch bis zum Ende geblieben, obwohl er wirklich sehr wenig Zeit hat momentan.

Danke euch allen dafür. Ich bin wirklich froh aber auch erleichtert, den letzten Beitrag geschrieben zu haben. :)

Ich denke als Spielleiter-Debüt hier im Gate, kann sich die Runde sehen lassen, auch wenn ich einiges falsch gemacht habe und einiges heute anders machen würde.
Als ich angefangen habe diese Runde zu leiten, habe ich kaum Erfahrung gehabt - sowohl was das Schreiben, als auch das Leiten und Onlinerollenspiel allgemein angeht.
Das war mein erster Fehler, denn ich kannte mich noch nicht gut genug aus. Es währe wohl besser gewesen, als erstes eine "normale" Runde zu leiten, um alle Zusammenhänge besser verstehen zu können. Stattdessen habe ich eine Runde mit speziellen und angepassten Regeln geleitet, die ich mir aus den Fingern gesogen habe. Im Endeffekt hat das gut funktioniert aber ich hätte mich besser vorbereiten und das ganze besser durchdenken sollen.
Sollte ich noch Mal eine Runde in Jackals leiten, werde ich das ganze genauer planen.

Mein zweiter Fehler war das Setting selbst. Das mag nur subjektiv und meine Meinung sein aber für mich kam das Steampunk-Feeling nicht so wirklich auf. Liongeli ist ein Dschungel und der reicht nicht aus, um Jackals und die Welt zu präsentieren. Mir hat natürlich auch dieses Abenteuer sehr viel Spaß gemacht aber ich hatte eigentlich vorgehabt, die Welt zu zeigen und das funktioniert schlecht, wenn man sich zum Großteil in einem Dschungel befindet, der sich nicht wirklich von einer anderen Welt unterscheidet.
Vielleicht habe ich da zu große Ansprüche an mich aber ich hätte viel mehr auf die Besonderheiten von Liongeli eingehen können. Zum Beispiel das Grünnetz hat im zweiten Buch einen großen Auftritt oder eine abgesplitterte Rasse der Dampfmänner. Ich hätte auch viel mehr Kreaturen aus dem Buch aufgreifen können aber stattdessen habe ich Raptoren und einen Riesentausendfüßler genommen, die auch in einem normalen D&D Dschungel vorkommen könnten.
Ich hätte das ganze in einem anderen Setting spielen lassen sollen, um die verschiedenen Rassen und deren Eigenheiten zu zeigen (Bisher hattet ihr ja nur Kontakt - und dazu sehr wenigen - zu einem verrückten Craynarbier und Menschen). Ich hätte auf die Politik und das Verhältnis zu den Nachbarländern eingehen können. Zu den Konflikten, die der Irrnebel bringt und und und...
Ich denke ein urbanes Stadtabenteuer, das vielleicht ein bisschen Reisen beinhaltet, hätte hier viel besser funktioniert, um die Welt zu präsentieren.

Eigentlich habe ich mein eigenes Ziel nicht erreicht. Mir kommt das alles zu "normal" vor. Ich habe zu wenig von Jackals gezeigt.
Mein dritter Fehler war, dass ich euch keine NSC zur Seite gestellt habe. Es gab nur Steven Black und einen verrückten Craynarbier aber das reicht nicht. In der Krone des Koboldkönigs habe ich gemerkt, dass NSC sehr wichtig für den Spielfluss sind und außerdem hätte ich durch sie mehr auf die Welt eingehen können.
Außerdem bin ich zu wenig auf die Stärken der SC eingegangen, was mir vor allem bei Marguerite aufgefallen ist. Aether konnte nie wirklich seine schurkischen Fähigkeiten einsetzen und Marguerite war in den Kämpfen leider nicht so effektiv, da der Großteil der Zauber nicht sinnvoll war. Sorry dafür.

Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn das jetzt vielleicht nicht so rüber kommt. :)
Auch das ganze Drumherum, wie der Infothread und der Musikthread haben mir persönlich sehr gefallen. Ich hoffe ich konnte damit zumindest ein bisschen die Atmosphäre verbessern.

Wo ich auch eure Meinung brauche ist, ob die gesamte Geschichte in sich schlüssig ist und gefallen hat. Denn im Gegensatz zur Krone des Koboldkönigs - wo ich zwar einige Anpassungen vorgenommen habe bzw. vornehmen werde und wo alles im Prinzip bereits geplant und vorgeschrieben ist - habe ich hier sehr viel "improvisiert" auch wenn das Online natürlich nicht ganz das richtige Wort ist.
Ich habe eigentlich sehr wenig von Anfang an geplant. Ich wusste eigentlich nur, dass ihr von McKinkai in den Dschungel geschickt werdet, dort eine Ruine findet und eine Kugel zurückbringen sollt. Alles andere habe ich immer erst geplant bzw. erfunden, wenn es nötig war.
Die Pflanzenwesen z.B. waren Anfangs nicht mal ansatzweise ein Teil der Geschichte. Am Ende sind sie zu einem Teil der Hintergrundgeschichte geworden, die die Kugeln und die Wesen in der Ruine beschreibt. Ich habe die Pflanzenwesen eigentlich als Gegner entworfen aber als ihr dann angefangen habt mit denen zu reden, habe ich mir was anderes ausgedacht.
Auch die komplette Ruine und die Untoten/Maschinen/Kombos waren so nicht geplant. Eine zweite Gruppe und einen verrückten Craynarbier hatte ich auch erst "spontan" erfunden. Auch Kapitän Barnes habe ich erst während des Spiels kurz vor dem Hafen erfunden... ich denke es ist klar, worauf ich hinaus will. :)
Hat man das gemerkt? Fandet ihr das so in Ordnung oder glaubt ihr, eine feste Planung ist besser?


Das ist soweit alles, was ich seit dem Anfang der Runde loswerden wollte... jetzt zu eurem Feedback:


Shiver:

Shiver passt wunderbar in den dreckigen, dunkleren Bereich des Steampunk. Er zeigt nicht die positiven, sondern die negativen Züge, die die Industrialisierung mit sich bringen kann. Das gefällt mir sehr gut und außerdem ist Shiver dadurch immer ein bisschen der Gegenpol der Gruppe gewesen. Von seiner Art, seiner Einstellung und auch der Persönlichkeit her. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass er die etwas böse, egoistische Seite der Gruppe darstellt. Trotzdem war er sehr gruppenkompatibel.
Die Beiträge haben mir stets gut gefallen und du hast dir auch immer Mühe gemacht, andere Charaktere anzuspielen und einzubringen. Auch die Beziehung zu Marguerite fand ich interessant. Schade, dass das nicht öfter ausgespielt bzw. angespielt wurde.

Aether:

Aether ist so ein bisschen ein Zwischending. Aufgewachsen in den Slums, ist er für die armen Menschen da und hilft ihnen. Hat mich immer so ein bisschen an einen Superhelden erinnert. Man merkt schon sehr, dass du dich mit dem Thema Steampunk gut auskennst und ich war immer positiv überrascht, dass du dir Dinge hast einfallen lassen, die gut in die Welt gepasst haben.
Während Shiver sich auch gerne mal gestritten hat und abfällig über die anderen gesprochen hat, hat Aether immer versucht, die anderen zu verstehen. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass er das Band war, der die Gruppe manchmal zusammengehalten hat. Die Entwicklung und Veränderung während des Abenteurs hat mir gut gefallen.

Marguerite:

Ich habe dir leider nicht wirklich die Situationen geliefert, in denen Marguerite hätte strahlen können. Sie musste sich verstecken und hatte keine Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten einzusetzen (sowohl was die Fertigkeiten, als auch Zauber und Fähigkeiten angeht). Von daher kann ich verstehen, dass Marguerite oft passiv war. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass du dich manchmal etwas besser hättest einbringen können. Wenn du was geschrieben hast, dann war ich teilweise aber auch sehr positiv überrascht, wie Marguerite reagiert. Ich finde dafür, dass du die Bücher nicht kanntest, hast du die Welt ganz gut verarbeitet.

Simon:

Hat mir ebenfalls gut gefallen. Simon hatte ja eine Sonderstellung, was die Geschichte angeht. Ich denke, dass hast du gut ausgespielt und gemeistert. Ohne Simon wäre es vor allem im letzten Kampf schwierig geworden, deshalb bin ich froh, dass er eher auf Kämpfe ausgelegt war. Ansonsten auch hier: Vom Charakterkonzept, bis hin zum Spiel in der Welt, hat mir alles gut gefallen. Ich hätte mir einen Sondergardist vielleicht etwas anders vorgestellt aber trotzdem bin ich sehr zufrieden. Auch die Überlegungen während des Spiels und die Erinnerung an seine geheime Mission haben mir gut gefallen - vor allem als die Kugel entdeckt wurde.


Allgemein haben mir alle eure Beiträge gefallen und die Charaktere haben gut in die Welt gepasst.

Menthir

  • Beiträge: 4052
    • Profil anzeigen
    • Enwe Karadâs
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #9 am: 11.11.2014, 13:37:09 »
Ich habe damals vor allem geschrieben, dass es ein brauchbares Debüt sei; und warum ich mich dagegen weigere für alles gleich Superlative oder Elative zu nutzen, um es zu beschreiben. Einen solchen Elativ zu nutzen, das wäre einfach falsch, doch das soll nicht trüben, dass dies eine gelungene Runde war, für deren Beendigung ich wirklich dankbar bin.

Zuerst einmal gebührt dir nämlich höchstes Lob dafür, dass du die Runde zuendegebracht hast. Das ist nicht wirklich leicht, weil du genau jene Entwicklung erlebt hast oder haben dürftest, die jeder Spielleiter im Laufe einer Onlinerunde erleben wird. Eigene Ungeduld, eigene Zeitlosigkeit, Motivationslöcher und Motivationsschübe, die im Moment ihrer Dauer nur bedingt geteilt werden und nicht immer ansteckend sind, ausfallende Spieler und Spieler, die sich genau mit denselben Problemen rumschlagen, denen auch du als Spielleiter ausgesetzt warst. Du hast geschrieben, dass du darüber nachgedacht hast, die Runde an den Nagel zu hängen und sei froh, dass du es nicht getan hast, denn diese Symptome sind typisch für ein Rollenspiel im play-by-post-Format und dürfen - meiner Ansicht nach - nicht falsch interpretiert werden. Und die häufigste, falsche Standardinterpretation ist, dass die Runde daran eine maßgebliche Schuld trägt. Obgleich ich nicht verneinen kann, dass eine Runde bei der Unlust eine zentrale Rolle spielen kann, liegt das eigentliche Problem häufig woanders begraben; nämlich an der Kleinschrittigkeit des Vorankommens, das eine ganz andere Motivation zu beachten hat und eine ganz andere Herangehensweise samt unterschiedlichem Verständnis des Ablaufes. Es ist eine Langzeitaufgabe, in dessen Rahmen sich häufig etwas bei den Spielern verändert und auch beim Spielleiter, was Zeit und Motivation angeht. Nicht umsonst sind es häufig die Spielleiter und Spieler, die kurzfristige Motivationen haben, die am ehesten die Runden wieder eindampfen müssen. Stimmung und Motivation sind also beim play-and-post, genauso wie die Möglichkeit Zeit dafür einzuplanen, sehr schwankend und genau diese Probleme siehst du unabhängig von der Qualität der Runde immer wieder vorkommen. Es ist schon so, dass die Lust an einer Runde dies beeinflusst, aber nicht so, dass es dies wirklich bestimmen kann; selbst perfekte Runden haben Zeiten geringerer Beteiligung. Ich erkläre das ausführlich, weil ich darin eine große Leistung sehe, eine Runde über 17 Monate (und aktiv ingame 16 Monate, du hast dich also verrechnet ;)) am Leben zu erhalten mit nur kleinen Einbrüchen letztendlich. Glückwunsch dazu. :)

Die restlichen Punkte werde ich wie beim letzten Feedback abhandeln.

Steampunk-Feeling:

Wie beim letzten Feedback hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass der Steampunk gefehlt hat, gerade nicht wegen des Labors. Weiterhin hätten die Spieler auch mehr davon tragen müssen, um dies zu umzusetzen. Ich denke aber, dass dies so in der Art in Ordnung war, auch wenn du dir das vielleicht aufgrund der Vorlage etwas steampunk-tastischer vorgestellt hast.

Postingrate:

Aufgrund der vielen, zeitlichen Probleme ist die etwas in den Keller gegangen, aber sie war letztendlich so kommuniziert und akzeptiert von jedem. Das hat sicherlich die eine oder andere Szene verhindert, aber das sehe ich im Gesamtbild nicht zu problematisch. Bei vielen ist die Zeit knapper geworden, die Spielerausfälle haben sicherlich auch etwas Kraft gekostet. Was jedoch auch ein bisschen Kraft gekostet hat, war deine vielleicht nicht gut kommunizierte oder vielleicht etwas unterschätzte Zeitansicht, da wir quasi über einen halbes Jahr darüber gesprochen haben, dass es fast zuende ist und du dann doch immer auf alle warten wolltest. Das ist nicht schlimm, aber hat das Tempo sicherlich nicht beflügelt (wenn es denn zu beflügeln gewesen wäre.).

Interaktion zwischen den SCs:

Der Umgang der Spieler untereinander emfand ich gerade zum Abschluss hin als Kirsche auf dem Eisbecher. Gerade dass es am Ende nochmal zu einem inneren Zerwürfnis kam, hat dem Ganzen nochmal eine spannende Wendung gegeben, weil sie sich dann ja auch zusammengerauft haben, und nicht wegen eines Gruppenfriedens, sondern weil jeder eine Entscheidung aus seiner Sicht treffen konnte, und sie damit plausibel machen konnte. Dass es ansonsten ruhiger wurde, lag vor allem an der Postinggeschwindigkeit und dass jeder darauf eingestellt war, dass die Runde bald enden würde. Zudem habe ich für mich auch etwas den Kontakt zu Marguerite verloren im Laufe des Abenteuers, weshalb ich Shiver (nicht nur im letzten Beitrag, sondern durch das ganze Spiel) habe sich von ihr entfremden lassen auf seine Weise. Für das deutlich langsamere Tempo war die Interaktion aber mehr als solide, meiner Meinung nach.

Kämpfe:

Die restlichen Kämpfe fand ich besser gesetzt als diese Kämpfe zwischendrin. Sie haben dann mehr beigetragen als dass sie vom Spielfluss abgelenkt haben. Und sie waren relativ spannend. Das ist gar nicht so leicht zu erreichen. Und die restlichen Gegner haben auch mehr die Atmosphäre mitgetragen. :)

Story-Arc:

Auch wenn du im Rahmen was möglich war, improvisiert hast, hatte es einen Zusammenhang, der klar erkennbar war. Und ich würde zu diesem Vorgehen auch raten, denn deine Improvisation hat die Gedanken, Befürchtungen und das Foreshadowing der Spielercharaktere berücksichtigt und wenn du das absichtsvoll getan hast, Hut ab. Dadurch fühlen sich die Charaktere nämlich sehr nah an der Geschichte und gut eingebunden, und dass sich vieles nicht genauso, aber doch ähnlich entwickelt hat, wie die Spielercharaktere es von allen Seiten zumindest einmal angedacht haben und diese angedachten Themen eine Rolle spielten, hat ein sehr tief in McKinkais Schicksal eintauchen lassen, auch wenn der Abschluss das aus Torschlussgründen in einem Beitrag war. Wäre das nicht so geschehen, wäre der Abschlussbeitrag wahrscheinlich sehr uneffektvoll gewesen. Zudem fand ich die Geschichte zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar, du hast für mich also zusammenhängend und gut improvisiert. Der Storyarc lässt mich befriedigt zurück.

Spielleiterneulinge:

Dazu habe ich mich im letzten Beitrag ausreichend geäußert. :)

Atmosphäre:

Die fand ich im Labor gut gelungen. Ich hätte mir manchmal gewünscht, dass du sie noch etwas kräftiger verfolgst, vielleicht hättest du darüber etwas von der Welt mitgeben können, ohne alles im Detail beschreiben zu müssen. Mehr auf das Spielgefühl zu gehen denn auf die Weltbeschreibung; die Gefahr noch deutlicher einfließen zu lassen möglicherweise. Insgesamt konnte ich mich gut in die Spielwelt einfügen. :)

Zu deinen sonstigen Punkten ist zu sagen, dass ich die NSCs nicht unbedingt gebraucht habe, aber ich durchaus sehe, dass die Welt leichter über NSCs vorzustellen ist als durch normale Beschreibung. Und wenn das zuerst deine Absicht war, kann ich die Selbstkritik nachvollziehen. Für die Art und Weise, wie wir allerdings letztendlich gespielt haben, waren NSCs nicht unbedingt notwendig und wir uns selbst genug. :)
Um die Welt zu präsentieren hätten vor allem Dialoge geholfen, denn sie konstruieren eine Welt viel zuverlässiger als sonstige Beschreibung. Wenn jemand sich vor einer Stadt oder einem Wesen fürchtet, ist es meist eindringlicher als wenn du als normaler Erzähler schreibst, dass sie furchterregend sind. :)
Ich finde es letztendlich nicht wild, dass du die Welt nicht vollends vorgestellt hast, sondern die Teile, die wir brauchten. Du bist ja kein Werbevertreter für die Welt, sondern hast eine Runde dort geleitet. :)

Durchaus kann man jedoch davon reden, dass du die Begegnungen mehr auf die Spielercharaktere hättest abstellen sollen. Auch Shiver hatte ja eigentlich nur Gegner vor sich, bei denen er seine meisten Fähigkeiten schlichtweg nicht nutzen konnte. Mich selbst stört das weniger, weil ich versuche, viel erzählerisch zu lösen. Aber regelaffinere Spielertypen könnten damit Probleme haben, oder Charkonzepte, die sehr von ihrem Regelgerüst leben müssen. Des Weiteren hättest du die Charaktere selbst ggf. etwas mehr moralisch fordern können, also entweder im Dschungel oder im Labor. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Insgesamt war es also ein wirklich solides Debüt, welches mir viel Spaß gemacht hat. Ich muss mich bedanken, dass du mich bis zum Ende ertragen hast, auch wenn ich am Ende sehr wenig Zeit zur Verfügung hatte. Es war eine nicht sehr komplexe, doch nachvollziehbare Geschichte; die aufgrund der wenigen NSCs auch wenig komplexer hätte sein können. Das hat dem Spiel aber vor allem die Chance gegeben, dass die Spielercharaktere glänzen können, wenn sie wollen.
Eine noch bessere Bewertung hätte es bekommen können, wenn du uns vor mehr Entscheidungen gestellt hättest, und die mit Konsequenzen versehen hättest. Beispielsweise mehrere Wege zum Labor oder mehrere Wege in den Dschungel (Schiff, Luftschiff, Katapult ;)). Das hätte die kleinen Konflikte in der Gruppe vielleicht offener zur Tage treten lassen und noch mehr spannende Interaktion ermöglicht, und das Spiel ein bisschen davon weggeholt, dass es etwas auf einer Schiene war (was kein Kritikpunkt negativer Gewichtung ist, da es dein Startabenteuer war und wir uns alle erstmal bei dir zurechtfinden mussten und du dich zurechtfinden musstest). Es war sehr improvisiert, das ja, aber dennoch etwas einstrangig, weil wir uns in der Welt nicht genug ausgekannt haben, um eigenständig Alternativen anzubieten. Also Alternativen anbieten hätte mir noch geholfen. :)
Dennoch Lob für diese Runde, sie hat mehr sehr viel Spaß gemacht über die Zeit und es ist daran zu erkennen, dass ich sie - obwohl ich alle anderen abbrach aus Zeitgründen - bis zum Ende begleiten wollte. :)

Ich gebe dir 7 von 10 Keksen für die Runde.
 :cookie:
 :cookie: :cookie:
 :cookie:
 :cookie: :cookie:
 :cookie:

Spielerfeedback

Marguerite

Du warst zuerst meine Anbindung an die Runde, und wie ich bereits geschrieben habe, habe ich ein bisschen den Kontakt zu deinem Charakter verloren im Laufe des Spiels. Das kam gerade deswegen, dass ich Gefühl hatte, dass du Marguerite immer weiter in sich hast kehren lassen, sodass ich kaum noch Ansätze sah, auf sie persönlich zuzugehen. Ich habe das Beschützen dann noch mechanisch beschrieben, aber dann irgendwann das Gefühl gehabt, dass es nicht mehr passt und Shiver dann sich wegentwickeln lassen (ohne die Erzählung zu verändern, ingame hat er sich natürlich weiter in sie verliebt und geht daran zugrunde, der arme Tor ;)).

Insgesamt hat mir Marguerite aber in ihrer Konzeption gefallen, auch wenn es schade war, dass sie ihre Fähigkeiten aufgrund des Spiels weniger nutzen konnte. Ich glaube, dass hat dich auch selbst etwas entfremdet. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass Marguerite nur noch mitzieht und nicht mehr selbst bestimmt. Letztendlich erinnert mich das an die Problematik, die ich als Spielleiter mit Lu Chieng damals hatte. Gerade das hat es mir so deutlich vor Augen geführt, was mich aber dazu bringt zu glauben, dass es auch etwas mehr an dir liegen könnte, diese Rolle offensiver zu fordern oder dich in die Rolle zu bringen. Ich würde mich sehr freuen, dass irgendwann vielleicht nochmal sehen zu dürfen.

Ich danke dir, dass du dich auf Shiver eingelassen hast; es hat wirklich Spaß gemacht, mit Marguerite zu spielen. Ihre sehr impulsive, dann wieder spielerische Art hat mir sehr gefallen. Ihre Probleme mit dem Dschungel waren sehr glaubhaft. Ich hätte sie eben nur am Ende gerne mit derselben Impulsivität gesehen. :)

Simon Hook:

Dein Charakter hatte eine interessante Sonderstellung. Obwohl er eigentlich der - wenn auch positiv konnotierte - Snitch ist der Gruppe war, war er letztendlich doch das Rückgrat des ganzen Projektes, weil er es war, der sinnvoll und gemessen voranging, bei Gefahren den Hauptschutz und den Hauptkampf übernommen hat, als einziger eine ganz klare Stellung bezogen hat und dabei doch nicht so war, dass er anderen seine Meinung aufdrängen wollte, während er an seinem Auftrag eisern festhielt. Du hast damit ein Bild bedient, welches sich sehr viele Soldaten selbst geben, und das hast du sehr glaubhaft gehalten, ohne ihn zu sehr in ein Heldentum abdriften zu lassen (auch wenn Shiver ihm das gedanklich immer vorwarf). Ich fand gut, wie du mit seinem Geheimnis umgegangen bist und dass du auch immer offen warst für Dialog und auch zwisthaften Dialog, ohne in kleinlichen Streit auszubrechen, sondern um die Grundsätze zu debattieren und deinen Mann zu stehen ingame. Simon hat mir gut gefallen. Manchmal war er mich jedoch zu glatt bis auf das Geheimnis mit dem Bänderring, er hätte gerne noch an anderer Stelle dreckig sein dürfen, um so einen spannenden Kontrast im Charakter zu haben. Und sei es nur, dass er Flare eigentlich beneidet oder im tiefsten Herzen hasst und ihm trotzdem dienen muss. :)

Aether Shanty

Aether hat bei mir auf mehreren Ebenen gepunktet, von deinem eigenen Artwork bis zur Tatsache, dass du in einem relativ kurzen Abenteuer eine glaubhafte Charakterentwicklung versucht hast, die ihn nicht vom Lausbuben zum Engel oder vom Engel zum Lausbuben gemacht hat, sondern die sich eher anders angefühlt hat für mich. Die Lösung, meiner Meinung nach, lag in der Namensgebung deines Charakters verborgen. Er war nie Aether Shanty, er wollte immer Aether Shanty sein, doch die Realität machte ihn doch auch immer wieder zu Willbur Draecorik. Und gerade als er anfing, sich dieser Unmöglichkeit bewusst wurde, dass er sein eigenes Ideal von Aether Shanty nie ganz sein würde, auch wenn er sich so nannte, kleidete und gebärdete, wurde Willbur Draecorik durch die Gesamtgeschichte doch in gewisser Hinsicht ein Held. So wirkte diese Entwicklung auf mich, und sie hat mir sehr gefallen.

Insgesamt warst du als Mitspieler auch ein sehr lustiger und motivierender Geselle, was das Spielen sehr viel einfacher gemacht hat, da du einem häufig genug einen Grund gabst, dich anzuspielen oder irgendwie in die Gedanken einzubeziehen, vielen Dank dafür. Eine kleine Kritik jedoch auch für dich, und zwar hätte ich mir manchmal gewünscht, dass du gerade als versuchte Superheldenpersona etwas mehr Initiative in den Entscheidungen übernimmst oder auch von innen heraus etwas Druck machst, immerhin war Aether doch der Charakter, der am ehesten Ansehen bei allen Gruppenmitgliedern besaß. Das wäre sicher ein i-Tüpfelchen gewesen, es sei denn, du hast das bewusst abgelehnt.

Insgesamt habe ich sehr gerne mit euch Dreien bis zum Ende gespielt. Und würde jederzeit wieder eine Runde an eurer Seite verbringen.  :thumbup: Danke für die netten Interaktionen, den Streit, das Zusammenraufen, die geschlagenen Schlachten und bis irgendwann. :)

(Das Bewerten der ausgestiegenen Spieler erspare ich mir).

Bis denn, gehabt euch wohl.
Menthir // Shiver.
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Marguerite Moulin

  • Beiträge: 203
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #10 am: 11.11.2014, 17:15:42 »
Tja ich werde es wohl nicht ganz so lang halten wie Menthir (was ich nie tue  :wink:)

Ersteinmal hat eine schöne Runde sein wohlverdientes Ende gefunden. Ich danke allen, die bis zum Ende "durchgehalten" haben und gerade Flüstermann, dass du es mit uns bis zum Ende, trotz etwailiger Motivationslücken etc, ausgehalten hast.
Dafür, dass es deine erste Runde war kann man nur sagen sehr gut gemacht. Man hat deutlich gemerkt, dass du dir viele Gedanken zu deinen Posts gemacht hast und gerade deine schönen Beschreibungen haben die Welt um uns herum lebendig werden lassen.

Vielleicht ist es am einfachsten meine Feedback darin zu verpacken, wie ich die Runde gesehen habe:
Vielleicht als erstes (und nicht als Schuldzuweisung oder Entschuldigung gemeint); hätte ich gewußt, wie sich diese Runde entwickelt hätte ich Maguerite niemals "gebaut". Die Klassen-, Zauber- und Fertigkeitsauswahl waren auf soziale Interaktion (natürlich mit NPCs  :wink:) ausgelegt. Die Idee war eine Irrneblerin zu spielen, die unentdeckt bleiben kann und dadurch nicht mit Strahlen angriffen oder ähnlichem agiert. Geschuldet durch das Szenario im Dschungel kam ich mir als Charakter auf weite Strecken einfach unnütz vor. Ich hatte nichts, was der Gruppe ansatzweise helfen konnte. Im Kampf war ich so gut wie nutzlos. Ich hatte nichts auf Survival oder ähnliches was hätte helfen können. Dies führte leider streckenweise, gepaart mit den Aussteigern, welche sich noch nicht mal gemeldet haben, zu einem extremen Motivationsproblem meinerseits.

Unterwegs habe ich öfter versucht Personen direkt anzuspielen, sei es Samual, der dann plötzlich ausgestiegen war oder ich meine einmal Simon, der sich auch für einige Zeit nicht mehr gemeldet hatte. Zusätzlich dazu war am Ende klar, dass Shiver nicht mehr viel reagieren würde. Im Allgemeinen fand ich die Interaktionen zwischen den Charakteren eigentlich ausreichend, klar mehr geht immer, aber es war nicht "zu" wenig. Ein wenig schade, fand ich es als Shiver am Ende eröffnet hatte, dass Maguerite zu den Irrneblern gehört und Maguerite brüllend aus dem Raum geflüchtet ist. Ich hatte gehofft, dass einer das Angebot annimmt und ihr folgt. Aber ich musste sie nach einiger Zeit wieder zurück schieben um sie nicht alles verpassen zu lassen.

Beide Punkte haben ein wenig dazu geführt, dass ich zur Mitte etwas die Motivation verloren habe und ich mich wieder zurück "kämpfen" musste. Wobei die extrem langsame Postinggeschwindigkeit am Ende nur bedingt hilfreich dafür war. Aber das ist/war mein Problem und soll bitte nicht als Fehler eurerseits bewertet werden, es soll nur erklären, warum auch ich mich von der extremen Zähigkeit gegen Ende haben anstecken lassen.

Wie ich bereits zu Anfang gesagt hatte, habe ich persönlich nicht viel (eher gar nichts) mit Steampunk zu tun. Ein wenig durch das Setting geschuldet, hatte ich zeitweise das Gefühl mich in einem "normalen" Fantasiesetting zu bewegen. Zwar waren deine Beschreibungen schön und stimmig, aber irgendwie hatte ich mir etwas anderes erwartet, auch wenn ich es nicht genau bennen könnte. Ja wir hatten Schusswaffen, aber die Gegner sind bei mir gedanklich zu Golems geworden...
Das Labor hat hierbei aber gut abeholfen. Für mich waren es die beiden Labore (McKinkai und das im Dschungel) welches wirklich Steampunkfeeling haben aufkommen lassen. Vielleicht hätte eine Passage im Dschungel auf einer alten (natürlich hochmodernen) Lorenbahn einer alten Zivilisation oder ähnliches ganz gut gepasst und das Feeling etwas vertieft.

Gerade für die Passage im Dschungel muss ich sagen fühlte ich es sehr stark gerailroadet. Ich weiß, es geht, gerade im Onlinegame, nicht anders, aber trotzdem hat sich bei mir dieses Gefühl eingestellt. Vielleicht hätte hier eine Skill Challenge ein bisschen Spannung reingebracht. Wobei es schon eher meckern auf hohem Niveau ist.

Die Story fand ich durchaus spannend, gerade die schöne "Frankensteinwendung" am Ende. Insgesamt war es sehr stimmig und gerade, dass wir nach und nach immer mehr über McKinkai heraus bekommen haben, obwohl wir nicht gesucht haben fand ich sehr spannend.


Also alles in allem ein dickes Lob für die schöne Story und dein Durchhaltevermögen die Runde doch noch ihrem wohlverdienten Ende zuzuführen.
« Letzte Änderung: 11.11.2014, 19:10:52 von Marguerite Moulin »
„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“

Wellby

  • Beiträge: 1863
    • Profil anzeigen
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #11 am: 14.11.2014, 14:25:41 »
Wow, ist dieses vergangene Jahr wirklich schon wieder um? Wahnsinn, wie doch die Zeit immer rascher vergeht. Sein Leben lang wartet man ungeduldig darauf, dass man endlich 18 Jahre alt wird. Dieses mystische Alter des 'Erwachsen' seins erreicht und die ewige, beschämend-einschränkende Fessel der 'Kindheit' ablegen kann. Und dann ist mans plötzlich und während man noch darüber grübelt, wann es denn nun endlich *klick* macht und das Hirn auf 'Ausgewachsen' umschaltet, ist man von einem Lidschlag zum nächsten bereits 28!

Von wegen *klick*.

Wieso ich damit nun dieses, wohl kürzer ausfallende, Feedback beginne? Nun, weil ich der Meinung bin, dass man bei einer Kritik die Gesamtheit betrachten muss. Alle Zusammenhänge, Entscheidungen und geschriebenen Zeilen, bevor man sich überhaupt ans schreiben setzen sollte. Ich persönlich meine, man solle schauen, was einem diese Runde, dieses gemeinsame Erlebnis gegeben hat. Hatte man Spaß? Gab es einen Grund, sich über etwas zu ärgern? Hat die Posting-pflicht einen genervt oder hätte man selbst etwas lieber anders gelesen? Haben die Zeilen deiner Mitspieler dich zum nachdenken gebracht und wer weiß, dir vielleicht die ein oder andere, noch so kleine, schöne Erinnerung geschenkt?

Nun. Und genau deshalb schreibe ich übers älter werden. Denn auch wenn Pen&Paper für die Meisten von euch ein alter Hut ist, ein Hobby, das euch schon seit Jahrzehnten begleitet und auf das ihr wohl niemals so ganz verzichten wollen würdet...  Für mich ganz persönlich ist es eine tolle, wärmende und über alle Maßen erheiternde Erinnerung an damals, als ich die AD&D Boxen wie ein Verrückter gesammelt habe und nach der Schule immer mit meinen zwei besten Freunden, die Nase gemeinsam in imaginären Welten vergrub. Wie der Zahn der Zeit wollte, hatte ich dieses tolle Hobby im Laufe der folgenden, kommenden Jahre ein großes Stück weit verloren. Bis zu einem reichlich schicksalhaften Moment, vor etwas mehr als einem Jahr, als ich von nostalgischen Gefühlen begleitet, mich einmal in dieses Forum hinein klickte. Von all der Professionalität erschlagen und der selbstverständlichen, spannenden Schreibweise hunderter Abenteuer imponiert, hat es mich zugegebener Maßen wirklich viel Überwindung gekostet, tatsächlich mal auf den "Organisations-Beitrag" zu drücken und dort eine unbeholfene, zögerliche Anfrage zu stellen.

Eines kam zum Anderen. Plötzlich hat mich Thorgrimm in eure Gruppe eingeladen und ihr alle, ob ausgestiegen, verschwunden oder bis zum Schluss dabeigeblieben - habt mir mit dieser kleinen Ecke hier, ein Stück weit 'Nasen-vergraben' wiedergeschenkt. Und wenn ich nun über 'Der Löwe von Jackals' nachdenke ist es genau dieses tolle, nostalgisch-aufregende Gefühl, was am Ende, als Summe seiner gesamten Teile für mich ganz persönlich zurück bleibt. Und dafür möchte ich mich nun bei jedem Einzelnen von euch herzlich bedanken. Ihr seit, wer auch immer ihr seit, absolut Klasse und es war mir eine ehrliche, wahre 'Aether Shanty-lächelnde' Freude dieses Medium an eurer Seite zu erforschen.  :)



Im Laufe der letzten Monate hab ich mich natürlich hier, in diesem Gate, ordentlich breit gemacht und über beide Ohren eingelebt. Ich hab mich auf Posten gefreut, mich heillos mit Runden überfordert, bin in neue Welten eingetaucht und habe sogar selbst auf dem wackeligen, mutigen Thron eines 'Spielleiters' Platz genommen. Pen'n'Paper ist für mein Leben zur Selbstverständlichkeit geworden. In meiner eigenen Runde 'Grim Noria' hatte ich geschickt, durch einen verstohlenen Schachzug meine Verlobte für dieses Hobby begeistern können, sodass mein Alltag sich von 'Alex, hockst du schon wieder vorm PC und schreibst da rum?" zu "Wie gehts jetz weiter? Schreib mal, heute regnets sowieso!" gewandelt hatte  :lol:.

Natürlich könnte ich mich nun besserwisserisch hier hinsetzen und einmal aufzählen, was mich hier und jetzt, heute reflektierend, auf diese Runde zurückblickend alles gestört hat. Was ich als Spielleiter hätte anders gehandhabt und sowieso und dort hinaus. Aber mal ehrlich? Es wäre wohl nicht viel anders verlaufen. Ganz im Gegenteil. Die ersten Zeilen von Aether Shanty hat jemand verfasst, der NULL Ahnung von Nix hatte. Den letzten Post gerade schrieb jemand, der meint, sich mit dem Forum aus zu kennen und trotzdem jede Woche wieder überrascht wird.

Der Löwe von Jackals hatte von Anfang an seine großen und kleinen Probleme. Ich habe gelernt, wie sehr ein einzelner Spieler eine Runde aus 8 Leuten behindern kann und wie bitter ein Spielleiter kämpfen muss, um seine Vision eines Rollenspiels am Leben zu erhalten. Natürlich hatte ich nicht die Möglichkeit mich als Schurke komplett zu entfalten... Freilich musste Marguerite ihre Magie zurückhalten. Klar, Ljongeli war ein wenig 'auf Schienen befahren'. Aber ging es hier wirklich darum? Und hat Thorgrimm, welcher von Anfang an mit Klebstoff tief in seine Trickkiste greifen musste, um die halbverschwundenen, Kreativitäts-losen und sich Wochen lang nicht meldenden 'Mitspieler' einigermaßen zu erheitern, nicht trotzdem eine unvergessliche Welt vor unser inneres Auge gezaubert?

Natürlich, Steampunk hin oder her. Ich persönlich meine, gerade aus diesem Grund hast du wahrlich höchstes Lob verdient, lieber Thor'. Für deine erste Runde, trotz allen Pechs, hast du es in meinen Augen absolut geschafft, mich über ein Jahr lang regelmäßig zu erheitern und mir ein spannendes Erlebnis geliefert. Mein Lob gilt auch den drei übrigen, Jackals-treuen unter euch. Menthir, Umbra und Lu Chieng, ihr habt wirklich tolle Charaktere gespielt und würde man das Rad der Zeit zurückdrehen und hätten wir damals nur zu viert den Kampf mit Ljongeli aufgenommen... Wer weiß schon, wo wir nach dem zehnten Kapitel bisweilen gelandet wären? ;)

Am Ende ists mir ehrlich gesagt Einerlei. Denn ich blicke auf ein schönes Abenteuer zurück und schließe wehmütig das Kapitel 'Aether Shanty'. Diese Ecke hat mich zurück ins Pen&Paper-Leben geführt und 'verflucht nochmal', allein deswegen hatte ich schon einen heiden Spaß!

In diesem Sinne, haut rein ~ Ich hoffe, wir lesen uns in der ein oder anderen Runde wieder. Hey, vielleicht mal wieder mit einem Ausflug nach Jackals? Wir werden sehen.

Good mornin' ladies all!

Liebe Grüße, euer Alex!
“Sometimes it’s only madness that makes us what we are.”

~ Grant Morrison; BATMAN: Arkham Asylum - A Serious House On a Serious Earth

Simon Hook

  • Beiträge: 277
    • Profil anzeigen
    • Federwelten
Des Flüstermanns Gedanken
« Antwort #12 am: 15.11.2014, 19:06:36 »
Nun, dann will ich auch einmal mein Abschlussfeedback abgeben, bevor ich es wieder auf morgen verschiebe. Im Vergleich zu meinem letzten Feedback hat sich im Prinzip nicht viel geändert, schätze ich, aber ich lese es an dieser Stelle nicht noch einmal durch, um unabhängig davon meine finalen Gedanken zusammenfassen zu können.

Der Plot:
Fangen wir mit dem Plot an. Insgesamt kann ich sagen, dass ich storytechnisch mit dem Verlauf des Abenteuers zufrieden bin. Mit Mr. Black hast du, Thorgrimm, jedem Spieler einen Grund geliefert, sich dieser Unternehmung anzuschließen. Etwas Erpressung und vielleicht auch Sabotage (soweit ich mich nun recht erinnere) kann neben der Verlockung, die bare Münze und der Duft nach Abenteuer bietet, durchaus motivierend sein - obwohl jeder unterschiedlich auf Blacks Spielchen reagiert hat. :D
Dass Simon eine tiefergehende Motivation hatte, an dieser Unternehmung teilzunehmen, fand ich recht angenehm. Sonst spiele ich eher selten rechtschaffene Charaktere, einfach, weil ich mit Individualisten besser identifizieren kann als mit Idealisten, aber mit einem klaren Ziel vor Augen war das kein Problem. Mit unserem Auftrag in der Tasche waren wir recht schnell im Dschungel angekommen, was gut für die Dichte der Handlung war. In Liongeli hast du uns mit den verschiedenen Begegnungen gut beschäftigt. Ich denke nicht, dass Langeweile aufkam. Irgendwann setzte das Tief ein, weil die Postingrate langsamer wurder und Spieler abgesprungen sind, aber ich bin froh darüber, dass wir die Runde gemeinsam zu einem passenden Ende geführt haben. Mein Spielerherz findet es zwar etwas schade, dass wir es so abkürzen mussten, aber das war unvermeidbar. Ich denke, wenn wir versucht hätten, es auszuspielen, wären wir vielleicht gar nicht mehr dazu gekommen, einen runden Abschluss zu haben.
Ich hätte mir nur für Mr. Black eine größere Rolle gewünscht. Irgendwie habe ich ihn für eine Art Joker gehalten, der den Plot noch hätte wenden können. Dass er McKinkai am Ende zum Opfer gefallen ist, ist zwar auch in gewisser Weise ein passendes Schicksal, doch ein wenig klischeehaft ist es schon. :D

Art der Spielleitung:
Auch wenn du es selbst kritisch siehst, Thorgrimm, denke ich nicht, dass du etwas falsch gemacht hast, indem du dich an deinen eigenen Vorstellungen des Regelsystems orientiert hast. Für einen Anfänger ist dies vermutlich ein wenig komplizierter als für einen alten Hasen, doch ich habe nichts von deiner Unerfahrenheit als Spielleiter gemerkt. Du hast das wirklich toll gemacht! :thumbup:
Ich bin nun etwa 4 Jahre (wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe) als Spielleiterin aktiv und daher kann ich aus viel eigener Erfahrung sagen: Improvisation ist nichts Falsches. Jeder hat seinen eigenen Stil zu spielen und zu leiten. Für mich selbst ist Improvisation das wichtigste Handwerkszeug überhaupt. Ein Forenrollenspiel ist eine sehr dynamische Sache, einfach, weil viele Köche an der Suppe kochen. Einen Plot fest durchzuplanen und keinen Raum für Flexibilität zu lassen, kann meiner Meinung nach recht tödlich für eine Runde sein. Es ist besser, sich immer wieder an die gegebene Situation anpassen zu können, als am Anfang alles durchzuplanen und sich dann zu ärgern, dass die Spielcharaktere den Plot theoretisch in eine ganz andere Richtung lenken, als man einkalkuliert hat. Ich arbeite deswegen in meinen eigenen Runden mit Schlüsselereignissen, die in mehreren Varianten eintreten könnten (je nachdem, wie es gerade passt) - und der Rest wird im Rahmen des roten Fadens improvisiert. Auch bei mir kommt es da zu neuen Entwicklungen, unplanmäßigen Handlungssträngen und NPCs, die ich mir zuvor noch nicht einmal erträumt hätte. Wichtig ist, dass man darauf achtet, dass die Spieler den roten Faden selbst nicht komplett zerreißen, verknüllen und unter den Teppich kehren - aber das ist dir gelungen, soweit ich das beurteilen kann. Vielleicht wäre eine NPC-Begleitung für unsere Expedition, im Nachhinein betrachtet, doch ganz praktisch gewesen. Auch hätten sich damit neue Möglichkeiten für andere Handlungsverläufe ergeben... Im Spiel selbst habe ich das jedoch nicht vermisst.

Das Setting:
Ich muss zugegeben, dass ich bisher noch nicht einmal das erste Buch der Reihe beendet habe ("Das Lied von Eis und Feuer" und andere Schätzchen kamen mir einfach dazwischen), weswegen ich mich an den meisten settingspezifischen Dingen mit Halbwissen durchgemogelt habe. Allerdings hat man, denke ich, die Bücher nicht gebraucht, um in die Welt von Jackals einzutauchen. Du hast uns in dieses Setting entführt, Thorgrimm, und es gelungen gestaltet. Jackals ist eine Welt mit viel Potential, wie ich finde, und ich bin froh, dass du sie für dieses Spiel ausgewählt hast.
Allerdings war das Abenteuer selbst ganz anders, als ich es erwartet hätte. Denn das Abenteuer hätte Jackals nicht unbedingt gebraucht. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir wenig mit Jackals-spezifischem zu tun hatten. Liongeli hätte jeder andere Dschungel sein können und Middlesteel jede andere Stadt auf einer anderen Welt. McKinkai hätte auch woanders verbotenerweise eine Steampunkvariante eines Nekromanten sein können. Das muss nichts Schlechtes sein, aber an dieser Stelle finde ich es doch etwas schade, dass der Plot nicht mehr an das Setting selbst gebunden war, wo wir doch so ein außergewöhnliches Setting als Spielwiese hatten. Vielleicht sieht man auch an meiner Charakterwahl, dass ich mich gern mehr auf Jackals eingelassen hätte.

... und mit dem Setting verbunden: Der Steampunk:
Alles in Allem kam mir das Steampunkfeeling etwas zu kurz. Ich bin, seitdem ich Steampunk im Rahmen schulischer Beschäftigung mit der viktorianischen Gesellschaft für mich entdeckt habe, Anhängerin dieses düsteren, dreckig-urbanen, maschinenbelasteten Feelings, das für mich Steampunk ausmacht. Mit "Light"-Versionen davon kann ich mich auch anfreunden, aber bedenkt man den starken Start, den vor allem Wellby mit seinem Intro eingelegt hat, und auch den Beginn des Abenteuers mit der Zusammenkunft in McKinkais Geschäft/Werkstatt... Der Dschungel war, im krassen Gegensatz dazu, leider sehr unsteampunkig. Dort habe ich mich gefühlt, als wäre ich der Steampunkwelt entkommen (was in gewissem Maße ja auch so war, schließlich haben wir die Zivilisation verlassen) und in einem anderen Schatzsucherabenteuer gelandet. Das Labor im Dschungel war für mich dann noch etwas Neues - eher moderne Science Fiction als Steampunk. Der Genremix insgesamt war nicht schlecht, er hat wirklich Spaß gemacht, doch nach dem Start mit Steampunk hätte ich als Fan mir eine konstantere Präsenz gewünscht. Die meiste Zeit des Abenteuers waren wir ja wirklich fernab von allem, was man mit Steampunk in Verbindung bringen könnte.

Charakter-Interaktion:
Rückblickend betrachtet finde ich es schade, dass wir eigentlich nicht sehr intensiv Charakterspiel im Sinne von Interaktion miteinander betrieben haben. Es kam zu Gesprächen und Diskussionen, aber fast nur dann, wenn Entscheidungen notwendig waren. Da jeder unserer Charaktere etwas eigenbrödlerisch war, weil jeder etwas zu verbergen hatte, ist es nicht verwunderlich, dass sie sich nicht schon zu Anfang auf den Schoß gesprungen sind. Allerdings waren wir meiner Einschätzung nach deutlich mehr mit der Umgebung beschäftigt als mit uns selbst. Dadurch hat mir teils gefehlt, dass ich jemanden anspielen konnte. Ich hatte zwar Ideen auf Lager, allerdings wollte ich auch den Plot damit nicht noch mehr verzögern... Was mich nun zum nächsten Thema bringt:

Die Posting-Rate:
Die meisten Rollenspiele erleben den Wandel von sehr reger Beteiligung zu Beginn, bis sich das ganze auf eine ruhigere Rate einpendelt, bei der das Spiel immer noch gut vorankommt. Leider hat man so gut wie immer Phasen dabei, in denen es fast zum Stillstand kommt. Hier sind wir, besonders zum Schluss hin, ein wenig herumgekrebst. Erst sind Spieler weggefallen, die sowieso sehr selten gepostet hatten, dann hatten auch die Aktiveren weniger Zeit, weniger Motivation oder eine Mischung von beidem. Mir ging es so, dass ich in meinen aktiveren Phasen Anspielpartner vermisst habe. Gern hätte ich mich mehr mit z.B. Maguerite beschäftigt, aber das habe ich dann doch sein gelassen, weil es sowieso schon schleppend voranging. Ich musste zeitweise stark mit meinem inneren Schweinehund kämpfen, hier zu posten. Das hing vor allem mit der allgemein geringen Beteiligung zusammen - mein Motivationsmangel hat die Sache da natürlich nicht besser gemacht.

Die NPCs:
Die NPCs haben mir insgesamt gut gefallen - denn sie waren stimmig und hatten alle einen bestimmten Platz in der Geschichte. McKinkai als Auftraggeber und Antagonist, Black als McKinkais rechte Hand, Flare als Vertreter der Regierung/des Rechts, Barnes als Transporteur etc. Nur, wieerwähnt, hätte ich mir für Black eine größere Rolle gewünscht. :)
Die Begegnungen im Dschungel fand ich persönlich sehr interessant, wobei man aus den Pflanzenmenschen vielleicht mehr hätte machen können, wenn die Zeit dazu da gewesen wäre... Aber da keine Zeit da war, war die Art ihres Vorkommens in der Geschichte vollkommen okay. :)

Aether:
Du warst für mich in dieser Runde einer der Charaktere, die das Steampunkige doch ein bisschen mit in den Dschungel getragen haben - und zwar durch Aethers Einstellung zum Leben und zum Abenteuer selbst. Schade eigentlich, dass wir Aether nicht wirklich in einem urbanen Setting erleben konnten, denn ich denke, da wäre seine Persönlichkeit und gesamtes Charakterkonzept besser untergebracht gewesen. Wie erwähnt, fand ich deinen Einstieg richtig stark, und wäre das ganze Abenteuer in diesem Stil verlaufen, wäre ich wohl im Steampunkhimmel gewesen. :D Nun ja, nichtsdestotrotz hast Aether sich auch im Dschungel sehr gut geschlagen und war wohl unser lebhafter Expeditionssonnenschein, der immer dafür gesorgt hat, dass es weitergehen konnte. Es war immer eine Freude, deine Beiträge zu lesen, und mir hat es mit dir viel Spaß gemacht! :)

Shiver:
Während Aether den wackeren Abenteurer präsentiert, ist Shiver eine andere Art von typischem Steampunkcharakter - und dann auf seine eigene Art dann doch nicht jemand, der sich in eine Schublade einsortieren lässt. Ich liebe die dunkle, dreckige Seite des Steampunks, weswegen Shiver mich mit seiner Art von Anfang an begeistern konnte. Shiver ist für mich durch seine innere Zerissenheit der interessanteste Charakter dieser Runde gewesen - und du hast ihn grandios umgesetzt, Menthir! :)

Maguerite:
Maguerite wirkte auf mich im Dschungel sehr verloren, sehr zurückgezogen. Zwischendurch hat sie durchscheinen lassen, dass sie eine toughe Persönlichkeit ist, aber insgesamt war sie leider etwas zu passiv. Ich schätze, trotzdem sie sich im Dschungel nicht wohl fühlte, auch weil sie Angst hatte, dass Simon erkennen könnte, dass sie Irrneblerin ist, hättest du sie etwas dominanter ausspielen können - so dominant, wie man es ihr der Charakterbeschreibung und dem Hintergrund nach zugetraut hätte. Sie war die einzige Dame in der Runde und Shiver war ihr Anker, allerdings hätte sie sich nicht immer hinter Shiver verstecken brauchen finde ich, gerade wenn wir nicht in Kampfsituationen waren. Ich hätte mich gerade über mehr Interaktion zwischen Maguerite und Simon gefreut. Aber, wie erwähnt, war es ja auch meine Schuld und der Situation allgemein zu verschulden, dass es nicht dazu gekommen ist.

Simon:
Ich bin froh darüber, einen Sondergardisten als Spielcharakter gewählt zu haben. Ich denke, damit habe ich ein recht solides Charakterkonzept für einen jungen Mann aus Middlesteel gewählt. Ich habe versucht, ihn seines persönlichen Hintergrunds entsprechend auszuspielen und Eigenschaften eines pflichtbewussten Soldaten hinzugenommen, was Simon schlussendlich so formte, wie er war. Vielleicht kam er genau deswegen nicht unbedingt so herüber, wie du dir einen Sondergardisten vorgestellt hattest, Thorgrimm. Ich weiß von der Sondergarde nicht mehr, als dass sie Hauptmann Flare untersteht, von den Wolkensängern im Auge behalten wird und ihre Gardisten als Volkshelden gefeiert werden - um es einmal zusammenzufassen. Du kennst dich mit den Büchern aus und hast daher schon eine genaue Vorstellung von Sondergardisten, nehme ich an. Ich habe eigentlich alles an Simon auf Halbwissen zusammengeflickt und improvisiert.
Ja, insgesamt war Simon etwas glatt, da hast du Recht, Menthir. Aber das war in diesem Fall auch Absicht. Neben all den kantigen, verschlagenen und mit Klischees spielenden Charakteren, denen ich bisher schon Leben eingehaucht habe, wollte ich mich der Herausforderung stellen und mal einen Charakter spielen, der direkt und unkompliziert bestimmten, uneigennützigen Prinzipien folgt. Rückblickend betrachtet gehen mir Unruhestifter wie Sébastien, zwielichtige Gestalten, schräge Vögel und Opportunisten sehr viel leichter von der Hand, aber das Neue und Herausfordernde übt auf mich immer einen großen Reiz aus.

Jetzt habe ich auch genug geschrieben...

Liebe Grüße,
Umbra