Auf Dindals Frage hin blieb Kay ernst, schüttelte aber den Kopf. "Ich habe mit den Nebeln nicht viel am Hut. Aber nach allem, was ich weiß, gibt es nichts, was den Vorgang an sich aufhalten kann. Es ist lediglich möglich, ihn zu... lenken."
Urplötzlich stand die alte Frau, hatte sich in einer Bewegung aufgerichtet, die selbst für ein junges Mädchen behende gewesen wäre. Mit zwei schnellen Schritten war sie bei Dindal, und tippte ihr mit einem langen, dicken, gelblichen Fingernagel gegen die Stirn. Einen Moment hielt sie ihren Finger dort, bevor sie ihn zurückzog.
"Das, was in euch erwacht, ist keine fremde Seele. Ihr habt nur eine Seele, jeder einzelne von euch. Aber in dieser Seele mag sich mehr als ein Leben verbergen. Was auch immer dort zum Vorschein kommt, ist ein Teil von dem, was ihr seid. Aber dieses 'ihr', das meint nicht die Person, das Individuum, sondern die leuchtende, ewige Essenz, aus dem euer heutiges Ich geboren wurde. Ihr könnt es als Gefahr betrachten, euch selbst zu verlieren, oder als Gelegenheit, euch selbst zu finden. Beides ist gewissermaßen richtig."
Sie lief wieder zurück zu ihrem Platz, jetzt wieder ganz alte Frau. "Das Wichtigste ist, nicht in Panik zu geraten. Es ist auf jeden Fall kein Zufall, dass ihr alle drei gleichzeitig diese Träume habt. Und immerhin seid ihr nicht gleich davon überflutet worden. Das lässt hoffen, dass ihr euch nicht selbst verlieren werdet, wenn ihr ein wenig behutsam seid."