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Autor Thema: Die Stadt des Tukan  (Gelesen 26952 mal)

Beschreibung: IC-Thread Kapitel 3

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Xiuhcoatl

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #60 am: 11.06.2014, 06:04:10 »
Für Xiuhcoatl wird es nicht besser. Ein neuer Raum, der ihm Unbehagen bereitet. Was mag sich zwischen den Kissen und Decken verbergen? Ähnlich wie Tlacatl schiebt er diese zur Seite und macht um sich herum eine gröoße Stelle auf dem Boden frei. Seine Zeit in den Bergen hat ihn gelehrt, dem harten, freien Boden mehr zu vertrauen als den weichen, bewachsenen Erdböden der Ebenen und Dschungel.
Soll der Adlige nur denken, er sei ein Wilder aus den Bergen. Denn genau das war Xiuhcoatl auch. Und damit besser als all diese verweichtlichen Städter, die sich nicht ihre eigene Nahrung beschaffen können. Seine Sinne sind gespannt, ob all der angebotenen Speisen und Getränke. Vieles davon ist ihm unbekannt. Und so beobachtet er, wie seinen Begleiter auf die Dinge, die sie zu sich nehmen, reagieren, bevor er selbst etwas davon nimmt. Das der Beilmann und die Kindfrau dabei lange Reden schwingen, hilft ihm dabei, dies vor ihrem Gastgeber zu verbergen.
Wieder einmal reden die Leute und reden und reden. Xiuhcoatl hört nur halbherzig zu, schnappt nur den einen oder anderen Satz auf. Es sind ihm zu viele Worte. Die Sache läßt sich doch mit so viel weniger Worten erklären.
Als er den Eindruck hat, Mirrasshi und Tlacatl haben geendet, erhebt er nur kurz die Stimme. Wie das Donnergrollen eines nahenden, mächtigen Gewitters klingt sie.
"Die Weißen Geister haben die Macht des Tezca gestohlen und halten sie in ihren Stöcken gefangen. Der Sohn des Tezca wird herausfinden, wie man diese befreien und seinem Vater wieder zurückgeben kann.
Jeder, der ihm sich dabei in den Weg stellt, begeht einen Frevel an Tezca!"
Xiuhcoatl hält es für unnötig, auf die Konsequenzen hinzuweisen, die einen Frevler widerfahren werden.

Mirrasshi

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #61 am: 12.06.2014, 16:51:17 »
Eine Weile lang starrt Mirrasshi Xiuhcoatl nur mit offenem Mund an, so überrascht ist sie davon dass er sich endlich wieder zu Wort meldet. Fast möchte sie ihn bejubeln, hatte sie doch schon lange keine solche Klarheit mehr darüber gehabt, was die Götter von ihr wollten. Dankbarkeit zeigt sich in ihrem Gesicht, zum einen für die eindeutige Ansage, zum anderen dafür dass er so ihre Trauer ein wenig zu lindern vermochte. Entschlossen steht sie auf und verbeugt sich tief vor ihm. "Der Sohn des Tezca hat gesprochen!", verkündet sie, dreht sich um und stapft dann zielstrebig aus dem Raum. Der Kriegsrat ist für sie nun beendet.

Draußen an gekommen läuft sie direkt zum Brunnen und schöpft mit der Skorpion- und der Kokosnuss Schale die sie während der Prüfung Tezcas erhalten hatte jeweils eine kleine Menge Wasser heraus, welches sie dann vorsichtig zu dem Schrein trägt, in dem sie Yaotlchone aufgebahrt weiß. Einen kurzen Blick wirft sie auf Necahual, stört sich aber nicht weiter an der Anwesenheit der Hexe, da diese nur zu schlafen scheint, sondern kniet sich auf der ihr gegenüberliegenden Seite ihres toten Bruders auf den Boden und stellt die beiden Schalen vor sich ab. Dann nimmt sie die Dolche ihres Vaters einen nach dem anderen hervor und legt sie ebenfalls in einem Halbkreis um sich herum auf den Boden. Eine Weile verharrt sie dann mit geschlossenen Augen und in den Schoß gelegten Händen, bevor sie sich endlich mit dem beginnt, was sie schon lange hätte tun sollen.

Sie ergreift den mittleren der sieben Dolche, führt ihn dicht an ihr Gesicht und betrachtet eine Weile, wie sich das Licht der Flammen in der Feuerschale an dem geschliffenen Obsidian bricht. Diese Dolche waren eigentlich als Mitgift vor gesehen gewesen, ein Geschenk ihres Vaters an ihren Bräutigam Tlaloc. Stattdessen nutzte sie diese Waffen nun im Kampf gegen Tezcas Feinde - ihre Feinde. Es erschien ihr passend, sie nun auch hierfür zu verwenden.

Ohne den Blick von der Klinge zu lassen greift sie mit ihrer freien Hand die Wurzeln, die sie auf ihrer Reise hierher gesammelt hatte und schneidet sie langsam und sorgfältig in kleine Stücke, welche mit leisem Platschen in die Chitin Schale vor ihr fallen. Als diese schon fast voll ist, nutzt sie den Knauf des Messers um die Stücke noch weiter zu zerdrücken und so mit dem Wasser zu vermengen, bis ein schwarzer, klebriger Brei entstanden ist.

Die Hin lässt dann den Dolch auf der Schale liegen und beginnt anschließend mit beiden Händen die Erdklumpen, die sie in Tezcas Haus gesammelt hatte zu zerreiben und in die Kokosnuss Schale fallen zu lassen. Die trockene Erde verteilt sich schnell in dem klaren Wasser und färbt es sofort blutrot. Je mehr sie doch in die Schale gibt, desto zäher wird die Mischung, bis es sich schließlich nur noch um eine rote Paste handelt, in die sie ein paar Tropfen des geweihten Öls hinein gibt, welches eigentlich ebenfalls für ihre Hochzeit vor gesehen gewesen war. Doch nun würde es einen weiteren Zweck erfüllen.

Mit zwei Fingern ihrer linken Hand verrührt Mirrasshi die intensiv rote Masse während sie die Schale mit der rechten hält und sich langsam erhebt. Schließlich greift sie mit der ganzen Hand hinein und verteilt es auf ihrem Körper. Von Kopf bis Fuß färbt sie auf diese Weise große Flächen ihrer Haut in einem tiefen blutroten Ton, bis die Schale ganz leer ist. Dann stellt sie sie wieder zurück auf den Boden und nimmt stattdessen die Chitin Schale an sich, in der die schwarze Farbe mittlerweile die richtige Konsistenz an genommen hat. Auch hiervon verteilt sie große Mengen auf den noch freien Stellen auf ihrem Körper, zieht aber anschließend mit den Fingern noch zusätzliche schwarze Linien in einem ihr schon lange bekannten, genau fest gelegten Muster über die noch trocknende rote Farbe.

Als die Wildling endlich ihre neue Körperbemalung fertig gestellt hat, verlässt sie wieder den Schrein, um am Brunnen die Schalen zu waschen und von der Sonne die Farbe auf ihrer Haut trocknen zu lassen. Danach würde es Stunden dauern sie wieder zu entfernen, wie sie weiß.

Tlacatl

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #62 am: 12.06.2014, 18:16:34 »
Tlacatl verzieht das Gesicht zu einem halb gequältem, halb freudigen Grinsen als seine Gefährten ihm immerhin in einer Sache recht geben. Sie denken anders. Das ist ihr gutes Recht. Tlacatl blickt Mirrasshi hinterher, wohl wissend, dass sie es nicht so sieht. Und ebenso weiß der alte Krieger, dass Xiuhcoatl in der Hinsicht wohl unbelehrbar sein wird, oder?

Als er sich selbst wieder als Sohn des Tezcas ausgibt und jede Zuwiderhandlung als Frevel am rachsüchtigen Sonnengott brandmarkt, fällt Tlacatl wieder ein, wann und wie sich Xiuhcoatl verändert hat. Genau unter dem Auge Tezcas. Was ist es also, dass diesen Mann dazu antreibt, sich als Sohn Tezcas zu sehen, doch unter Tezcas strengem Blick dann doch nicht standzuhalten?
Der alte Krieger weiß, dass es keinen Sinn macht, über die Selbstsicht seines Gefährten zu sprechen. Xiuhcoatl sieht sich selbst immer als Geißel der Geister, wie sie alle es sind, doch er ist eben im Besonderen, in einem viel heftigeren Griff. So außergewöhnlich, dass selbst Necahual, die mit den Geistern spricht als würde sie sie jederzeit sehen, nichts über diesen Mann weiß, nichts, was hinter seine ungewöhnlichen Augen blicken lässt. Also schweigt Tlacatl dazu und beschließt Xiuhcoatl nicht zu konfrontieren.

Stattdessen nimmt er doch einen kleinen Schuss Pulque zu sich. Er braucht für einen Moment das sanfte Brennen, als es die Kehle herabrinnt. Etwas, was ihn wieder wach machen kann für einen Moment. Tlacatl droht in Gedanken zu versinken, in dunkle Gedanken freilich. Es betrübt ihn, dass sein Zeichen, dass Beil niederzulegen, bei seinen Gefährten nichts gebracht hat. Wie kann er so töricht gewesen sein, zu glauben, dass Yaotl besiegt sei. Hat Yaotl in Xiuhcoatl und Mirrasshi gleich zwei neue Diener gefunden, weil sie über dieses Gefasel vom Sohne Tezcas schon verbunden sind? Tlacatls Miene versteinert darüber wieder. Ein Schluck Pulque hat gereicht.
Der Kampf wird also - wie immer - gegen seinen Willen weitergehen. Yaotl wird ihn früher oder später wieder zur Waffe zwingen.

War das doch letztendlich das Schicksal eines Tlacatl? Nur ein Spielball der Gewalten zu sein? Tlacatl mustert wieder Caxal. Wie wird er sich fühlen, wissend, dass er ganz unterschiedliche Wesen an seinen Tisch eingeladen hat, von denen nicht an ihn und sein Anliegen denkt?

Eclipse

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #63 am: 14.06.2014, 02:49:59 »
Caxal lauscht dem Wortwechsel zwischen Tlacatl und Mirrasshi mit großem Interesse. Er scheint geradezu erstaunt, dass diese beiden vermeintlich Wilden auf solch tiefgreifende Weise über Rache und Freiheit in seinem Haus sprechen. Das Gespräch dauert an und Caxal mischt sich nicht ein, auch als Tlacatl ihn direkt fragt und stattdessen die Wildling erneut das Wort ergreift.

Erst als sich der Sohn des Tezca zu Wort meldet und Mirrasshi den Speisesaal verlässt, erhebt sich Caxal und folgt der Wildling. Neugierig beobachtet er, wie sie Wasser am Brunnen schöpft und schließlich in den Schrein hineingeht, wo Yaotlchone aufgebahrt liegt. Der Adelige beschließt der Wildling ihre Ruhe zu lassen und gesellt sich zu den beiden Männern an seinem Tisch. "Bitte verzeih, es wurden viele Worte gesprochen. Manches davon hat mich zum nachdenken gebracht." dabei nimmt er erneut einen Schluck Pulque "Du hast mich gefragt, was ich nun zu tun gedenke, ohne recht klar zu machen welchen Weg du beschreiten willst." Caxal dutzt Tlacatl, ganz so wie es dieser selbst getan hat, wie es bei den ungezwungen Stämmen üblich war, er scheint darüber auch nicht erzürnt zu sein.

"Nein, ich will keine Rache üben. Denn du hast ganz recht, Rache ist kein guter Weg, wir würden nur weitere Söhne und Töchter von Tukan sinnlos opfern. Gleichfalls will ich nicht einfach still hinnehmen, dass die Teufel uns versklaven, ausbeuten und berauben. Den offenen Kampf gegen sie aufzunehmen ist sinnlos, dass haben wir heute auf dem Markplatz gesehen. Aber es gibt andere Mittel und Wege ihre Herrschaft in dieser Stadt zu schwächen, vielleicht ziehen sie dann von allein ab?" kurz blickt er Xiuhcoatl herüber.

"Euer Freund scheint entschlossen den Kampf aufzunehmen und das Feuer des Tezca aus ihren Stöcken zu holen. Eure kleine Wildling kann sich ungesehen zwischen den Beinen der großen Leute bewegen und eure Begleiterin, die uns fern geblieben ist, kann scheinbar in die Geisterwelt blicken. Du selbst willst das Kupferbeil nicht schwingen, doch scheinst du gut mit Worten umgehen zu können. Ich selbst bin ein Pipiltin, und nun da der verehrte Sprecher in der Gewalt der weißen Teufel ist, einer der einflussreichsten Männer in dieser Stadt. Helft mir die Herrschaft der Fremden abzuschütteln, oder zumindest weitere Gräueltaten zu verhindern." Caxal blickt hoffnungsvoll zu seinen Gästen, doch sein Blick schweift auch über den Raum und seine Dienerschaft.

"Du sprichst davon, dass es dir einerlei ist, ob dich nun die Teufel plagen oder deine eigenen Leute. Aber hast du die Pracht von Tukan nicht gesehen? Anders als die Menschen von Nexal haben wir uns nie dem Blutsäufer Zaltec ergeben, schon immer haben wir die Verehrung Quotals aufrecht erhalten, auch in der langen Zeit seines Schweigens. Wir sind Erben des alten Payit. Nun da Nexal gefallen ist, lockert sich Zaltes grausiger Griff um die wahre Welt und einige der Orakel sprechen bereits davon, dass Quotal in der Nacht des langen Heulens zurückgekehrt ist und die Überlebenden aus Nexal herausgeführt hat. Vielleicht ist endlich die Zeit für einen Wandel in der wahren Welt gekommen, vielleicht hat es dazu der weißen Teufel bedurft. Hilf mir dabei die Freiheit der Stadt Tukan zu bewahren und es mag ein neues Zentrum der Hoffnung für die wahre Welt werden, anders als Nexal, welches uns über Jahrhunderte mit Krieg und Sklaverei überzogen hat."

Caxals Worte sind weiterhin ruhig und freundlich, dabei aber eindringlich gesprochen. Waren seine Worte wirklich aufrichtig gesprochen, oder hoffte er nur darauf ein neuer Naltecona zu werden?

Xiuhcoatl

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #64 am: 22.06.2014, 06:43:04 »
Da war es! Die Bezahlung für die Geschenke wurde gefordert. Hilfe gegen die Weißen Geister will der Adlige.
Aber Xiuhcoatl stört bei der Rede des Mannes etwas anderes, denn er hat ja mit einer Gegenforderung gerechnet.
Städer! Zivilisierte Menschen! Fast hätte er seiner Verachtung Luft gemacht, läßt es dann aber.
Er sitzt hier mit im Zimmer, aber der Adlige hält es nicht für nötig ihn direkt anzusprechen.
Nur zum Beilmann spricht er und tut dabei so, als wäre er, der Sohn des Tezca, und die anderen nur dessen Laufburschen.
Wieder grollt Xiuhcoatls Stimme. Sein Kopf bleibt gesenkt, um nicht Tezcas Macht auf Caxal zu richten.
"Du solltest zuhören, Pipiltin! Nicht der Kampf ist mir wichtig. Nur die Freiheit von Tezcas Macht. Sie gehört nicht in die Hände von Unwürdigen!
Tezca allein bestimmt, wer seine Macht nutzen darf. Und sein Sohn spürt, daß diese Weißen Geister diese Erlaubnis nicht haben.
Der Sohn des Tezca ist ein Jäger. Er wird lauern und seine Beute ausspähen. Wenn er die Schwachstelle der Herde gefunden hat, wird er schnell und sicher zuschlagen. Es wird keinen Kampf geben.
Nur den Jäger und seine Beute!"
Damit verstummt er wieder.
Viel zu viele Worte.
Das ist nicht seine Art.

« Letzte Änderung: 23.06.2014, 13:00:37 von Xiuhcoatl »

Kaska

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #65 am: 29.06.2014, 09:41:46 »
Noch den Geruch des Schießpulvers in der Nase, schleicht die Tabaxi von dem Platz in die Stadt hinein weg von dem Lärm und dem Tod. Ein Blick nach hinten zeigt ihr das sie die anderen verloren hat. Na toll und ich will anderen den Weg zeigen ... und niemand kann mir folgen. Langsam schleicht sie durch die einsetzende Dunkelheit immer weiter Stadt auswärts bis sie an die Mauer kam die nun von den Fremden bewacht wurde. Die Legionäre haben schnell gehandelt und waren schon weit vor Kaska angekommen. Sie wusste was jetzt passieren würde. Die ersten paar Tage würden die Wachen sehr präsent sein so das niemand gehen kann. Doch sobald sie glauben das sie die Stadt unter Kontrolle haben und alle Bewohner für sie arbeiteten würden sich die Kontrollen lockern dann hätte sie eine Chance zu fliehen.

Die Frage war nur was sollte sie bis dahin machen? Gut sie musste noch etwas besorgen bevor sie die Flucht wagen konnte, aber das würde wohl keine Tage dauern. Ich sollte die anderen wieder finden, auch wenn ich dafür zu dem Platz zurück muss. Sich dazu entschlossen läuft die Tabaxi zurück zu dem Ort des Gemetzels. Auf dem Weg wurde sie immer wieder an das erste mal denken das sie den Weißen begegnet ist. Alles ist genau gleich als ob niemand von den Fehlern lernt und alles immer im Kreis abläuft. Tod, Zerstörung, Trauer, Zorn, Unterwerfung, Gier der selbe Kreislauf immer und immer wieder.

Am Platz angekommen ist Kaska überwältigt ... über all ist Blut und noch viele Tote liegen herum obwohl schon einige von ihren Familien oder Freunden geholt werden. Sie sieht auch Frauen und Kinder unter den Toten, genau wie beim letzten mal. Keine Gnade, keine Reue, nur Blut für ihren Gott das gelbe Metall: Gold. Sie  wollte so schnell wie möglich weg von dem Platz und umrundete ihn einmal auf der Suche nach einer Spur die sie zu den anderen führen könnte. Und wie es der Tabaxi vorkommt hat sie das erste mal an diesem Tag Glück, als sie einen ihr vertrauten Geruch wahrnimmt. Eine Mischung aus Kräutern und Erden. Es war der Geruch der an Necahual haftete. Sie brauchte einige Minuten um den Geruch aus den anderen herauszufiltern so das sie ihm folgen konnte, doch sobald sie ihn hatte war es sehr einfach.

Erstaunt blieb die Katzenfrau vor dem prachtvollen Haus stehen. Was machten die anderen hier? Vorsichtig schlich sie hinein. Der Vorhang der vor einem der Häuser ist wurde plötzlich zur Seite geschoben und Licht fiel auf den Hof, eine kleine Gestalt kam heraus. Mit dem Lichtwechsel brauchte Kaska etwas bis sie sich dran gewöhnt hatte und so dachte sie zuerst ein Kind käme hinaus bis sie erkannte das es Mirrasshi war. „Hab ich euch endlich gefunden! Was macht ihr in diesem prächtigen Haus?“ Erst jetzt erkannte sie die Bemalung die die Hin aufgetragen hatte. „Es ist noch nicht die zeit zu kämpfen, denn sie erwarten es. Übe Geduld und wir werden frei sein. Es ist nicht das erste Mal.“ Mit den Worten löste sie sich aus den Schatten und trat auch an den Brunnen ran um etwas zu Trinken. Nicht weil sie durstig war sonder weil sie wusste das ihr Körper es brauchte.
« Letzte Änderung: 30.06.2014, 19:29:22 von Eclipse »

Mirrasshi

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« Antwort #66 am: 30.06.2014, 04:41:33 »
In Gedanken versunken geht Mirrasshi über den Hof bis zum Brunnen und lässt die Farbe auf ihrem Körper von der Sonne trocknen, als sie plötzlich eine ihr wohl bekannte Stimme hört. Schnell dreht sie sich zu der Sprecherin um, die sich auf leisen Pfoten auf den Platz geschlichen hatte, ohne dass sie sie überhaupt bemerkte und ihr Gesicht hellt sich auf.

"Kaska! Es tut so gut, euch unversehrt wieder zu sehen.", begrüßt sie die Katzenfrau und auf ihrem Gesicht ist deutlich ihre Erleichterung zu erkennen. Erst dann beantwortet sie die Frage der Tabaxi. "Der große Mann hat uns ein geladen. Er ist ein Häuptling oder so etwas, glaube ich. Ich wollte zuerst nicht mit kommen, aber er hat uns eine Möglichkeit gegeben, uns gebührend von Yaotlchone zu verabschieden und ihn auf zu bahren." Dabei deutet die Hin mit dem rechten Arm auf das Gebäude mit dem Schrein in dem sich ihr toter Gefährte befindet. "Soll ich euch zu ihm führen?" Auf Kaskas Bemerkung bezüglich des Kämpfens geht die Wildling lieber gar nicht ein. Sie möchte der Tochter Nulas nicht widersprechen.

Kaska

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #67 am: 03.07.2014, 17:25:53 »
"Es tut gut auch dich wieder zu sehen. Lass mich erst von Yaotlchone Abschied nehmen, dessen Geist nun mit dem Wind reitet. Bevor du mich zu dem 'Großen Mann' führst. Hört sich das nicht gut an?" Ein Lächeln huscht über das Gesicht der Tabaxi bei dem Gedanken an den großen Mann, und wie groß er wohl wirklich war. "Das erste Lächeln seit wir diese Stadt erreicht haben. Die nun auch in Blut schwimmt. Dabei geht sie langsam auf des Gebäude zu, auf das Mirrasshi gedeutet hat. Doch bevor sie eintritt streicht Kaska noch ihre Kapuze zurück. Es macht keinen Sinn die Götter zu verärgern.

Im Raum sieht sie Necahual sitzen, doch da diese sich nicht rührt muss sie wohl schlafen oder in Trance sein. Kaska konnte das noch nie gut unterscheiden. Unterschwellig unter dem Geruch der Kräutern die mit im Schrein waren, konnte sie noch den Geruch des Schießpulvers riechen. Selten hieß dieser Geruch etwas Gutes. Auf leisen Sohlen so das sie Necahual nicht stört tritt, sie an den Körper von Yaotlchone dran. "Reise mit dem Wind wir werden uns wieder sehen wenn die Zeit gekommen ist." Mit ihren letzten Worten zu ihm, küsst sie ihn dann einmal auf die Stirn, auf den Mund und auf die Brust. Dann dreht sie sich um und verlässt den Schrein.

"Ich bin fertig, würdest du mir den Weg zeigen?" Das Lächeln das die Katzenfrau noch beim Eintreten in den Schrein getragen hat war weg. Wer weiß schon wie viele von ihnen am Ende noch übrig sind, wenn all die Gier gestillt ist, sowohl die nach Blut als auch die nach Gold.
« Letzte Änderung: 03.07.2014, 23:50:36 von Schreckensjul »

Mirrasshi

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« Antwort #68 am: 04.07.2014, 22:51:57 »
Respektvoll wartet Mirrasshi auf dem Hof, bis Kaska Yaotlchone ihre letzte Ehre erwiesen hat. Als die Katzenfrau wieder hinaus in die Sonne tritt, ist die Farbe auf der Haut der Wildling schon fast vollständig getrocknet. Brav nickt sie als Antwort auf den Wunsch der Tochter Nulas und führt sie gehorsam über den Hof zu dem Gebäude, in dem sie immer noch die drei Männer vermutet. "Hier.", murmelt sie leise und wartet neben dem Eingang, bis die Tabaxi hinein gegangen ist, um ihr dann zu folgen. Dabei hält sie sich dicht an ihr, als würde sie befürchten, sie erneut aus den Augen zu verlieren.

Eclipse

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« Antwort #69 am: 06.07.2014, 21:23:47 »
Nachdem schließlich auch Kaska von ihrem Gefährten Yaotlchone Abschied genommen hat, begeben sich Mirrasshi und die Tabaxi gemeinsam zu Caxal, wobei sie Necahual ihren Visionen und Träumen überlassen. Tatsächlich findet sie hier wie erhofft noch immer Xiuhcoatl und Tlacatl im Gespräch mit dem alten Adlerkrieger vor. Die drei Männer scheinen aber zum Ende ihres Gespräches gekommen zu sein, denn Tlacatl wirkt nachdenklich.

"Gebt mir bitte etwas Bedenkzeit, eine Nacht um meine Gedanken zu ordnen." sagt er, ehe sein Blick plötzlich auf Kaska fällt. "Kaska! Wie schön dass du zu uns gefunden hast." danach blickt er verwundert Mirrasshi an, die allein durch die Farbe auf ihrer nackten Haut gänzlich verwandelt wirkt ... bedrohlicher, entschlossener.

Schließlich erhebt sich Caxal, der gealterte Adlerkrieger mit dem prächtigen Federschmuck auf seinem Haupt. "Kaska ist also euer Name? Ihr müsst eine Tabaxi sein. Selbst hier in Tukan sieht man euresgleichen selten. Wenn ihr zu diesen tapferen Gefährten gehört, dann seid auch ihr in meinem Haus herzlichst willkommen. Kommt und esst von meinen Speisen." wobei er auf den noch immer reichlich gedeckten Tisch deutet, auf dem sich friches Obst, Maiskolben und Geflügel befindet.

Beeindruckt schaut er dann Mirrasshi an "Ich habe bereits davon gehört, dass die Wildlinge ihre Körper bemalen. Diejenigen des kleinen Volkes die in Tukan leben habe diese Sitte abgelegt. Es scheint als wäret ihr umso entschlossener den Kampf gegen die weißen Teufel aufzunehmen?" ein freundliches Lächeln liegt auf seinen Lippen.

Endlich waren die Gefährten wieder vereint, doch noch immer in Tukan gefangen ...

Mirrasshi

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« Antwort #70 am: 10.07.2014, 23:44:23 »
Wieder spürt Mirrasshi die Blicke des großen Mannes auf sich, doch anders als zuvor fühlt sie sich nicht unwohl dabei. Nach Jahren hat sie endlich wieder eine Körperbemalung, die ihr das Gefühl von Sicherheit und Schutz gibt. Stolz blickt sie zu Kaska auf, als diese von Caxal an gesprochen wird, der sie anscheinend für eine Tabaxi hält. "Sie möchte sicher nicht, dass jeder weiß, dass sie eine Tochter der Nula ist. Ansonsten hätte sie es uns auch von Anfang an verraten. Sie wird es ihm erzählen, wenn die Zeit gekommen ist."

Als Mirrasshi selbst jedoch direkt von ihm an gesprochen wird, wirkt sie mit einem Mal wieder wesentlich unsicherer. Sie weiß nicht, ob er sich lustig über sie machen will oder versucht, ihr eine Lüge zu erzählen, um sie für seine Sache zu gewinnen. Oder sollte es wirklich möglich sein, dass sich Mitglieder ihres Volkes hier in Tukan befinden? Vorsichtig antwortet sie ihm einfach: "Ich will meine Herkunft nicht verleugnen. Genau so wenig wie ihr die eure."

Xiuhcoatl

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« Antwort #71 am: 13.07.2014, 03:21:52 »
Xiuhcoatl betracht die Ankunft Kaskas gelassen.
"Die Geister haben wieder zusammengefunden. Was werden sie jetzt tun? Hat die Katzenfrau neue Befehle erhalten?
Und die Kindfrau hat sich in eine Bemalung gewandet. Was bedeutet das?"

Aber der schweigsame Jäger sagt und fragt nicht weiter.
Wie immer wird er beobachten und abwarten.
Und wieder zieht der Pipiltin sich unwissendlich den Unmut von Tezcas Sohn zu.
Denn auch hier beachtet er die Katzenfrau und die Kindfrau mehr als ihn, spricht er sie doch direkt an, was er ihm gegenüber noch nicht getan hat.
Oder konnte es sein, daß Caxal von der Macht, die der Sohn Tezcas besaß, so eingeschüchtert war, daß er sich nicht traute ihn direkt anzusprechen?
Dieser Gedanke beschäftigte Xiuhcoalt noch kurz.


Kaska

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« Antwort #72 am: 13.07.2014, 12:50:59 »
Der Raum den sie betritt war schön dekoriert mit solchen Farben, die sie seit der Traumstadt nicht gesehen hatte. Der Hausbesitzer war dafür weniger Imposant, ein älterer Mann der sich zu sehr an das leben in Wohlstand gewöhnt hatte. "Ihr habt recht. Meine ich wurde von Tabaxi geboren doch hab ich seit dem selbst nur einen anderen meiner Art gesehen und dieser hat mich verlassen." Die Worte über ihre Herkunft kommen leise und gebrochen aus ihrem Mund. Doch danach scheint sie Sich gefasst zu haben und spricht in gewohnter Lautstärke und Sicherheit weiter. "Ich danke euch für das Mahl und die Möglichkeit uns hier auszuruhen." Dabei setzt sie sich und nimmt etwas von dem Essen. "Sagt euren Köchen das es hervorragend ist. Doch bin ich besorgt denn der weg den ihr beschreiten werdet ist gefährlich. Ich ich werde euch nur wenig Hilfe sein. In ein paar Tagen wenn die Aufmerksamkeit der Legionario nicht mehr so stark ist werde ich diese Stadt verlassen. Das letzte mal als ich das nicht gemacht habe war ich Jahre in der Stadt gefangen und dieses mal hab ich nichts zum lernen. Doch bis dahin werde ich euch helfen und wenn ihr wollt euch einen Weg zeigen wie man sie besiegen kann. Doch ist dieser Weg nur möglich, er ist weder einfach noch ehrenwert." Die Hell blauen Augen bohren sich in den Adligen als ob sie bis in sein tiefes inneres sehen kann und alles freilegt was sich dort verbirgt.[1]
 1. Sense Motive 9 Oh wie mager aber Kaska kann sich denken warum er sie aufgenommen hat, schließlich hatte sie die Situation schon einmal durchlebt.

Eclipse

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« Antwort #73 am: 20.07.2014, 11:35:09 »
"Dann berichtet mir gern davon, wie ihr die Legion zu bekämpfen gedenkt." sagt Caxal nach Kaskas Worten und schaut dann auch wieder Mirrasshi an "Das gilt auch für euch, sagt falls ihr Vorschläge für uns habt." und schließlich schaut er erneut zu Xiuhcoatl, spricht diesen aber auch endlich gezielt an. "Und ebenso für euch, sagt mir wie genau ihr das Feuer des Tezca aus den Stöcken der Legion befreien wollt." schlussendlich bleibt sein Blick auf Tlacatl heften "Euer Gefährte sagte bereits, dass Gewalt und Kampf der falsche Weg ist, dass haben wir heute auch leider allzu schmerzlich gesehen. Ich denke wir müssen uns auf List und Tücke verlassen, die verschiedenen Parteien dieser Stadt durch Verhandlung einen, bevor die Legion jeglichen Wiederstand zerschlägt. Wie ich schon sagte, so glaub ich dass jeder von euch besondere Fähigkeiten mit sich bringt, welche un in dieser Lage von Nutzen sein können. Mein Angebot gilt weiterhin, helft mir und ich werde euch helfen." nach seinen Worten nimmt Caxal einen gehörigen Schluck Pulque und wartet ab.

Xiuhcoatl

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Die Stadt des Tukan
« Antwort #74 am: 21.07.2014, 14:46:59 »
Xiuhcoatl schaut jetzt doch auf und fixiert den Pipiltin mit seinen verstörend blassen Augen.
Leichter Zorn ist in ihnen zu erkenne, genauso wie dieser in seiner Stimme mitschwingt. Allerdings ist nicht genau erkennbar, worauf sich dieser Zorn richtet.
"Was habt ihr nicht verstanden? Lauern und Ausspähen hat der Sohn Tezcas gesagt. Wenn die Schwachstelle der Herde gefunden, das Geheimnis entdeckt ist, wird zugepackt und die Beute, die Macht Tezcas, gefangen, befreit.
Ich kann keine Leute vereinen!"
Dies war im Moment alles, was Xiuhcoatl zu Caxals Plan zu sagen hatte.


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