Thea fühlt die Schmerzen. Muss dem Wunsch, in die Knie zu gehen, sich einfach dem Schmerz zu ergeben und sich fallen zu lassen mit aller Kraft widerstehen- sieht durch den Schleier aus Blut schon jetzt kaum noch etwas. Aber noch kann sie stehen. Und der Umstand, Freunde zu haben, die sie beschützen- und das in Meleks Fall mit einer solchen Leidenschaft und Intensität- gibt ihr einen Moment Hoffnung. Und so versucht sie es mit der einzigen Ressource, die ihnen ihre Gegner nicht nehmen können.
Sie konzentriert sich auf die Macht, die sie umgibt. Versucht den Zustand der Ruhe zu erreichen, den sie so oft trainiert hat. Sich in den Geist ihres Gegners einzuschalten und den Wunsch zu wecken, sich einfach zu ergeben und friedlich mit ihnen zusammenzuarbeiten.
[1] Macht einen Schritt auf den Duros zu
[2], bis sie seinen Atem fast riechen kann, hebt die Hand mit einem freundlichen Lächeln auf Augenhöhe- und öffnet die Augen. Nur um in das hämische und abschätzige Grinsen des Duros zu blicken, der selbst am Boden noch kein Bisschen seines abscheulichen Abscheinst der Überheblichkeit verloren hat.
Einen Moment verfärben sich die sonst so warmen, grauen Augen, in denen sonst ein so freundlicher, herzhafter Ausdruck liegt, in ein finsteres Orange, ein loderndes Orange, wandelt sich die Gelassenheit, die sonst darin liegt, in ein zorniges Lodern des Hasses.
Und Thea schreit auf.
"Nein! Sie ergibt sich nicht ihrem Zorn. Ihrer Furcht. Ihrem Hass. Noch hält sie stand- und blickt dem Duros stattdessen fest in die Augen. Sie würde es noch einmal versuchen, wenn ihre Stimme nicht mehr zittert- für den Moment braucht sie aber all ihre Kraft, um nicht umzukippen.