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Autor Thema: Geisterstadt  (Gelesen 92609 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

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Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #180 am: 16.06.2014, 12:38:51 »
Tief atmete Gelirion aus. In Gedanken rief er Ceriva an, dass sie ihre Hände schützend über diese Mission halten solle. Danach stand auch er auf. „Wir haben ein jeder nun Aufgaben. Die, welche auf diese Mission gehen, achtet bitte darauf, dass ihr nicht zu viel mitnehmt. Ich werde bis dahin in der Schmiede sein, und meine Sachen vorbereiten.“ Er wollte sich gerade noch umdrehen, als sein Blick auf den Jungen und Schnüffler viel. „Timbar, kannst du bitte Omrah helfen sich auszurüsten? Gib ihm bitte eine Armbrust oder eine Schleuder und zeig ihm wie er damit umzugehen hat. Und du Schnüffler, begleitest du mich bitte ein Stück?“ Dann wendete er sich um und machte sich auf den Weg. Er wartete dabei natürlich darauf, dass Schnüffler ihm folgte. Schließlich wollte er wissen, was mit den beiden Brüdern los war.

Areo

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Geisterstadt
« Antwort #181 am: 16.06.2014, 18:54:51 »
Areo hatte dem Gespräch aufmerksam gefolgt und jedem der gesprochenen Worte im Stillen zugestimmt. Die Aufgabe war nun klar definiert, jeder wusste was er zu tun hatte. Es freute ihn sehr, dass Katharina ihn an ihrer Seite haben wollte, wenn die Gemeinschaft aufbrechen würde, um dieses Buch zu holen. Obgleich er weder sprechen noch hören konnte ging sie ohne weiteres dieses Risiko ein... Sich auf einen Krüppel wie ihn zu verlassen. Dieser Gedanke bestärkte ihn sehr und es überraschte ihn, wie er sich in seiner neuen Rolle wohl fühlte. Seit er die Enklave der Druiden in Richtung Aradan verließ, hatte er nicht mehr das Gefühl von Zugehörigkeit verspürt, in dieser lauten, dröhnenden Welt, jenseits der Wälder des Westens. Doch nun, inmitten dieser Fremden... In dem Schutze der Mauern des Sanatoriums... Im Herzen des Wahns hatte er eine neue Bestimmung gefunden.

Sie vertrauten ihm und er schwor sich, diese Leute niemals zu enttäuschen.

So nickte er Katharina entschlossen zu, als er die Gesten Radjeshas verstanden hatte. Er würde sich, sobald wie möglich für die Expedition ausrüsten. Dieses Mal wäre er nicht schutzlos und auf das Schwert Gelirions angewiesen... Nun war er vorbereitet und rechnete mit dem Schlimmsten.

Die Insassen waren hierbei jedoch das völlige Gegenteil. Erneut verwundert über sich selbst, stellte der Druide fest, dass er seit Anbeginn ihres Aufenthalts innerhalb dieser Festung kaum mehr einen einzigen Gedanken an die Seelen verschwendet hatte, welche an diesem Ort weggesperrt waren. Er achtete die Meinung des Heilers und verstand seinen Einwand. Doch was blieb ihnen großartig übrig?

Selbstverständlich würde er alles in seiner Macht stehende tun, um diesen Personen zu helfen... Doch was konnten sie ausrichten, was ein ganzer Stab an Ärzten, Zauberern und Wissenschaftlern vor der Nacht des Blutes nicht auch hätten tun können? Er zweifelte sehr daran, dass sie wirklich mehr für die Geächteten tun konnten... Als sie von ihrem Leid zu erlösen. Er fasste sich mit der Hand grübelnd ans Kinn und stützte dadurch seinen Kopf auf der Tischplatte ab. Areo wusste nicht, ob er wirklich ehrlich zu sich selbst war, wenn er über dieses 'Problem' nachdachte, oder ob sein Bewusstsein der Wahrheit absichtlich entging, wenn er sich versuchte darauf zu konzentrieren.

Die Zeiten hatten sich geändert. Vor einer Woche noch wäre er der Erste gewesen, der für die Betroffenen in diesen Mauern gesprochen hätte... Der alles in seiner Macht stehende getan hätte, um ihr Leiden zu heilen oder sie zumindest so zu behandeln, dass sie damit leben konnten.

Doch dieser Tage war vorüber.

Es ging um so unendlich viel mehr, als das egoistische Wesen des fürsorglichen, nächsten Liebenden jemals verstehen konnte. Diese Insassen, ob unschuldig oder nicht... Waren äußerst gefährlich und könnten, unbedacht behandelt, nicht nur das Schicksal dieser Gemeinschaft besiegeln. Egal ob sie diese nun freilassen, integrieren, einfach nur behandeln oder mit Nahrung versorgen müssten...
Areo wurde sich bewusst, dass er nur einen Ausweg für diejenigen sah, in welchen sie nicht auf Anhieb einen Funken Hoffnung sehen konnten.

Den sanften, gnädigen und allseits erlösenden Tod.

Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen bei diesem Gedanken und er merkte, wie er kaum merkbar zu zittern begann. Doch er wankte nicht in diesem Entschluss. Sollten sie sich diesem Thema stellen müssen, so wird er alles in seiner Kraft stehende dafür tun, den Personen zu helfen. Sie einzeln begutachten und mit Rat und Tat helfen... Diejenigen unter ihnen, für die es keine Aussicht auf baldige Besserung gab, würde er zum Tode verurteilen und diese Aufgabe selbst übernehmen, könnte sie kein Anderer tragen.

Dieser Kampf war einfach zu wichtig und Areo würde alles opfern was er könnte, einschließlich sich selbst, um die Dunkelheit zu besiegen. Damit das Leben zurück in diese Welt finden konnte.

Für den Moment schwieg er doch und folgte weiter dem Verlauf des Gesprächs. Vielleicht gab es auch eine andere Möglichkeit, welche außerhalb der Reichweite seiner Wahrnehmung lag...
Vielleicht gab es noch Hoffnung für die Vedammten.
« Letzte Änderung: 16.06.2014, 18:56:18 von Areo »

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #182 am: 18.06.2014, 22:31:30 »
Schnüffler blickte zu dem Mädchen. Er hatte sie den ganzen Morgen schon alleine gelassen, war immer mit irgendwelchen Leuten beschäftigt gewesen. Es tat ihm... es war jedenfalls nicht gut. "Hey, kleine Rotznase. Vielleicht wolltest Du, dass ich etwas mehr in Deiner Nähe bin. Ich muss aber noch mit ein paar Leuten sprechen und Vorbereitungen treffen für den Abstecher in die Stadt. Mach Dir keine Gedanken deswegen. Alles in Ordnung?", vergewisserte er sich ihrer und auch seiner. "Tu' mir doch einen Gefallen und gehe den Leuten hier etwas zur Hand. Es ist gut, wenn sie wissen, dass sie sich auf Dich verlassen können, ja?"

Dann nickte er Gelirion zu und folgte ihm die Gänge hinunter. Ohne dass er gefragt hätte, berichtete er ihm. "Mit den Brüdern ist alles in Ordnung. Sie haben sich von der Botschaft entmutigen lassen, aber ich habe ihnen zugeredet und sie werden klarkommen. Sie haben aber auch etwas anderes gesagt, was vielleicht wichtig sein könnte. Sie kommen aus einem kleinen Dorf nahe Aradan. Offensichtlich begann dort die Zombie-Plage früher, als hier in Aradan. Ob von dort auch alles ausging, wer kann das schon sagen? Vielleicht begann es zeitgleich an mehreren Orten? Jedenfalls hat es den Anschein, als hätten sich einzelne Bewohner spontan verwandelt. Die Bruder flohen nach Aradan und als dort wenige Tage später ebenfalls die Plage ausbrach, gaben sie sich die Schuld. Sie glauben, die Zombies nach Aradan gelockt zu haben. Ich habe ihnen gesagt, dass sie dafür zu unbedeutend seien."

Schnüffler blieb stehen und holte Gelirions Säbel hervor. Er hielt ihn mit beiden Händen, so dass eine Hand das Heft und die andere die Klinge fasste. "Gelirion, ich gebe Dir Deinen Säbel zurück. Ich nehme ihn nur, wenn Du es nicht schaffen solltest. Und gleichsam will ich Dich bitten, dass Du meinen Bogen an Dich nimmst, wenn ich es nicht schaffen sollte. Wenn Du einverstanden bist, sind wir Waffenbrüder."

Schnüffler blickte den Gang hinab und zwei Motive stritten miteinander. Schließlich befand Schnüffler, dass es wichtiger war, mit Rhamedes zu sprechen. "Hm... Du willst mit dem Elfen sprechen, nicht wahr? Du solltest da nicht alleine hineingehen. Willst Du, dass ich dabei bin?"
« Letzte Änderung: 18.06.2014, 23:48:29 von Schnüffler »
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

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Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #183 am: 19.06.2014, 03:57:48 »
Das Mädchen sah Schnüffler mit einem eher ausdruckslosen Gesicht an. "Schon in Ordnung. Ist ja nicht für lange." Doch obwohl dem Halbork keine andere Erklärung einfiel, beschlich ihn irgendwie das Gefühl, dass die Kleine sich nicht nur auf die kurze Expedition bezog. Im Moment aber blieb ihm keine Zeit, genauer nachzufragen, und so beließ er es dabei.

Als Schnüffler und Gelirion sich in Richtung des Elfen aufmachten, berührte Radjesha Areo an der Schulter, und sprach dann mit ihren Handzeichen zu ihm. "Ihr solltet auch mitgehen. Ich begleite euch und übersetze. Es kann nicht schaden, wenn außer zwei Kriegern noch jemand mit eher spiritueller Erfahrung bei dem Gespräch zugegen ist."

Und so folgten sie und Areo den beiden Männern. Sie lächelte ihnen zu, und erklärte: "Wenn ihr nichts dagegen habt, nehmen wir an der Befragung teil. Ich als Übersetzerin, Areo für den Fall, dass spirituelles Wissen benötigt wird."

Die verbliebene Gruppe stand ebenfalls vom Tisch auf. Timbar erklärte, dass sie sich in fünf Minuten zur Verteilung der Ausrüstung treffen würden. Jeder, auch die Kinder, würde etwas zum Kämpfen erhalten.

Nachdem der Wachmann dann alles verteilt hatte, was das Sanatorium noch hergab, ging Ryffa auf Omrah zu. "Komm ja heil zurück. Keine unnötigen Heldentaten, in Ordnung? Ich..." Sie wurde ein wenig rot, und sprach mit leiserer Stimme weiter. "Ich brauche dich."
Sie lächelte nervös, räusperte sich und sah sich dann zum Hauptgebäude um. "Außerdem dachte ich mir, ich nutze die Chance, um wenig Vorarbeit zu leisten. Mal schauen, ob es noch interessante Gänge gibt, die wir zusammen erforschen können, wenn du zurück bist."

Nach der Verteilung der Ausrüstung kam Iana noch einmal auf Esulilde zu. "Ich wünsche euch viel Erfolg. Was immer passiert, ich hoffe immer noch darauf, von euch zu lernen." Sie zögerte einen Moment, und fügte dann hinzu: "Nur für... Ich hoffe natürlich das Beste... aber... sollte euch etwas zustoßen... vertraut Ihr Udeon? Kann ich mich auch an ihn wenden? Er wirkt auf mich... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich hoffe wirklich, ihr kommt heil zurück."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #184 am: 19.06.2014, 10:45:31 »
Esulilde drehte sich zu Iana um und sprach: "Ich vertraue Udeon. Denn er ist... eher war, der Vorsteher unseres Tempels der nun in Feindeshand ist. Er mag zwar manchmal streng sein, aber er ist genau  wie ich ein Anhänger Aguas' aus tiefstem Herzen. ich bin mir sicher, dass er Euch im Falle meines Todes in Aguas Wegen unterweisen wird. Ihr werdet - abgesehen von mir- neben Udeon in diesem Gemäuer niemanden finden, der Aguas aus so tiefem Herzen verehrt, wie er es tut." Dann umspielte ein leichtes Lächeln ihre Lippen "Aber ich werde darauf vertrauen, dass Aguas seine Hand schützend über mich genauso wie über Euch halten wird."

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #185 am: 20.06.2014, 20:08:42 »
Iana nickte Esulilde zuerst verstehend zu, doch dann zögerte sie. Etwas neues schlich sich in ihren Blick, ein Ausdruck, der vorher nicht da gewesen war.[1]

"Was ist, wenn er andere Pläne hat? Oder wenn das, was ihr euch als Schutz wünscht, nicht das ist, was Aguas als Schutz versteht? Ich will nicht respektlos sein, und wenn ich Udeon richtig verstanden habe, dann ist das, was geschehen ist, nicht in Aguas' Sinn. Aber dennoch... er ist und bleibt der Herr der Untoten. Was, wenn er diese Kreaturen als schützenswerter achtet als uns? Oder er eine Verwandlung von uns Überlebenden sogar als positiv ansieht? Das wäre... es ist nicht das Schicksal, das ich mir für mich und meinen Sohn vorstelle."
 1. Sense Motive gg. SG 13.
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Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #186 am: 21.06.2014, 10:10:53 »
Kurzzeitig fixierte Esulilde Iana noch etwas genauer. Etwas schien in der anderen Frau vorzugehen. Doch die Priesterin konnte sich nicht erklären was es genau war.

"Ich glaube ebenfalls fest daran, dass diese Dinge nicht der Wille unseres Herrn sind, Iana. Hätte Aguas mich ebenfalls totsehen wollen, hätte er mich vermutlich an jenem Ritual teilnehmen lassen, bei dem meine Glaubensbrüder und -schwestern umkamen. Und warum hätte er Untote gegen seine eigenen Gläubigen schicken sollen?"

Vielleicht um die Schwachen auszusieben, jene in denen er keine schlummernde Macht spürte? erneut erklangen die warnenden Worte Udeons in ihrem Kopf - die Botschaft, dass er ihr noch viel zu zeigen hatte.

"Aguas hatte meine Schritte jedoch an diesem Abend in die Sicherheit des Tempels selbst gelenkt, hatte mich nicht an diesem Ritual teilnehmen lassen, welches im Tode aller Beteiligten geendet hatte."

Die anderen Kleriker schienen nur unbedeutende Figuren in diesem Spiel gewesen zu sein, die geopfert wurden, um Zumindest mir und Udeon eine Flucht zu ermöglichen. Ich und er sind zwei der wenigen Gläubigen, die er auserwählt hat, gegen diese finsteren Mächte zu kämpfen, die die Stadt in ihrem Griff halten.

"Ich denke auch nicht, dass er eine Verwandlung als Positiv ansieht. Denn wenn die Untoten allesamt ehemalige Gläubige Aguas' gewesen wären, warum hätte Aguas seine eigenen Gläubigen angreifen sollen?"

Untote können nicht einmal zu den Stimmen meines Herrn werden.
« Letzte Änderung: 22.06.2014, 22:27:45 von Esulilde Ziberadi »

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #187 am: 22.06.2014, 14:28:38 »
Iana dachte über das nach, was Esulilde ihr zu erklären versuchte. Ihre Stirn war gerunzelt, ihr Blick fast ein wenig abwesend. Schließlich sah sie der Priesterin wieder in die Augen. "Das bedeutet aber auch, dass Aguas nicht seine schützende Hand über alle hält, die ihm dienen. Haben die, die gestorben sind, irgendeinen Frevel begangen? Oder konnte Aguas sie vielleicht nicht schützen? Oder verlangt er etwas von uns, damit wir seinen Schutz verdienen, was die gefallenen Priester nicht vollbracht haben?"

Ihr Blick fiel auf ihren Sohn, der sich bereits wieder auf den Boden gesetzt hatte und mit kleinen Stöckern spielte, die für ihn offenbar irgendwelche Krieger darstellten.
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Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #188 am: 22.06.2014, 19:05:29 »
"Ich glaube eher, dass Aguas sie nicht schützen konnte. In diesem Tempel hat jeder von uns Aguas aus vollstem Herzen verehrt und man zog stets gegen Andersgläubige - wie Priester Elendras - in den Kampf. Die Priester fanden vermutlich eher als Märtyrer denn als Frevler den Tod...
Sie hatten dem Schrecken standhaft ins Gesicht gesehen, ohne zurückzuweichen. Eine wichtige Eigenschaft der Aguas-Kirche und von Aguas' Lehren ist es, sich dem Schrecken zu stellen, ihm ins Gesicht zu blicken.

Welchem Zweck dieses Ritual gedient hatte, kann ich nicht sagen. Deshalb weiß ich nicht, ob wir das Ritual der gefallenen Priester beenden sollen oder nicht.
"

Auch der Priesterin war bewusst, dass Ianas Mann Cederon gestorben war. Iana hatte sich das erste mal an Aguas interessiert gezeigt, als Esulilde ihren Gott im Garten des von Untoten attackierten Tempels um seinen Schutz angerufen hatte. Iana hatte gehofft, dass Aguas ihre Familie schützen würde. Doch Cederon war verstorben. Dieser Mann war kein Frevler, er hatte auch nicht den Preis für das unterbrochene Ritual gezahlt, an dem er nicht einmal teilgenommen hatte. Nein, Aguas konnte ihn nicht schützen.

Sternenblut

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Geisterstadt
« Antwort #189 am: 22.06.2014, 19:20:06 »
Zu Esulildes Überraschung sah der kleine Timeroth auf und mischte sich in das Gespräch ein.

"Wenn ein Gott zu schwach ist, dann hat das ein anderer Gott gemacht.  Dann hat sich Gelirion vertan,  und es gibt keine bösen Leute, die man besiegen kann."

Kurz sah er von seiner Mutter zu Esulilde und zurück, dann wandte er sich wieder seinem Spiel zu.
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Esulilde Ziberadi

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Geisterstadt
« Antwort #190 am: 22.06.2014, 20:03:25 »
Esulilde nickte Timeroth zu, auch wenn sie die Überraschung, dass der kleine Junge so unvermittelt gesprochen hatte, nicht ganz verbergen konnte.

Selbst der kleine Timeroth schien zu glauben, dass diese Gefahr nicht von Menschen ausging, sondern übernatürliche Mächte am Werk waren. Er sagte, die Schwäche Aguas wäre durch einen anderen Gott herbeigeführt worden. Fast automatisch dachte sie an Elendra. Nein, dieses Mal konnte es nicht die Lichtgöttin sein. Denn auch sie war zu schwach gewesen - vermutlich, wenn man Timeroths Aussage glauben wollte, durch einen anderen Gott geschwächt. Aber welche Gottheit verabscheute das Licht ebenso wie die Dunkelheit so sehr, dass sie oder er die Götter dieser beiden Aspekte zeitgleich angriff?

Eine Weile beobachtete sie, wie Timeroth seine beiden Stöcke wie in einem Duell zwischen Fechtern gegeneinander führte.
In einem Duell sehen sich die Kämpfer gegenseitig. Doch wir müssen uns einem unsichtbaren Feind stellen, der sich noch nicht zu erkennen gegeben hat...
« Letzte Änderung: 23.06.2014, 12:38:10 von Esulilde Ziberadi »

Areo

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Geisterstadt
« Antwort #191 am: 23.06.2014, 10:52:58 »
Areo befürwortete die Entscheidung Radjeshas, gemeinsam mit ihm an der Befragung des Fremden teilzunehmen. Es war für ihn wichtig, dass er nicht nur selbst erfahren konnte, was der Verletzte zu sagen hatte - wenn er überhaupt schon sprechen konnte. Vielmehr verlangte es den Druiden danach, zu sehen, wie er es sagte.

Ein Blinder vermag allein an einer kleinen, für einen normalen Sterblichen nicht zu bemerkenden Veränderung des Timbres erkennen, ob jemand die Wahrheit sprach oder gar zögerte, ob jemand nervös war oder verachtend. Gleichsam konnte ein Taubstummer oftmals an einem simplen Ausdruck mehr lesen, als die gesprochenen Worte ihm wirklich verraten würden. Areo wollte dem Fremden ins Gesicht sehen und erhoffte sich allein dadurch mehr Antworten auf die unzähligen Fragen, welche ihr Überleben innerhalb dieser verfluchten Stadt umschatteten.

Gleichzeitig wollte er natürlich nach dessen erheblichen Wunden sehen und gegebenenfalls assistieren, sollte bereits eine weitere Behandlung erneut von Nöten sein.

So folgte er an der Seite der schönen Radjesha Gelirion und den Anderen und machte sich auf, den Verletzten zu besuchen.

Gelirion

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Geisterstadt
« Antwort #192 am: 24.06.2014, 00:05:51 »
Still hatte Gelirion dem Halbork zugehört. Das was dieser Berichtete, war nicht gerade gut. Es hatte also nicht hier in der Stadt begonnen sondern außerhalb der Mauern. Als wenn das nicht schlimm genug war, so bedeutete dies, dass die Untotenseuche wohl nicht auf diese Stadt begrenzt war. Leicht kaute er bei diesen Gedanken auf seiner Unterlippe, doch bevor er sie vertiefen konnte,  gab Schnüffler ihm den Säbel zurück. Er blickte den Halbork an und sagte ohne lange zu zögern. „Das verspreche ich. Damit sind wir Waffenbrüder.“ Er hielt Schnüffler die Hand hin, um den Packt zu besiegeln.

Als dieser vom Elfen sprach nickte er leicht. „Ja ich will ihn befragen. Doch zuerst wollte ich wirklich meine Sachen zusammen tragen. Er soll sich diese wenigen Augenblicke noch ausruhen. Dann werde ich vielleicht… bevor er aussprechen konnte, hatte ihn schon Areo und Radjeshas eingeholt und ihre Worte geäußert. Er atmete leicht aus, bevor er antworte. „Gut dann machen wir es gleich. Wollt ihr mitkommen Schnüffler?“

Omrah

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Geisterstadt
« Antwort #193 am: 24.06.2014, 02:25:04 »
Eifrig nickte Omrah Gelirion und Katharina zu. Es war also beschlossen, das er zur Expedition mitkommen durfte. Eigentlich wäre es egal gewesen wie sie sich entschieden hätten, er wäre sowieso mitgekommen. Er war fest davon überzeugt, das seine Fähigkeiten und die Kenntnisse der Stadt der Gruppe helfen konnten und ob sie diese Tatsache erkannten oder nicht, war vollkommen egal. Wenn sie es nicht erkannt hätten, hätte er es ihnen schon gezeigt. Die Aussicht auf eine andere Arbeit im Sanatorium - wenn sie alle hierher zurückkehren würden und sich seine Sorge bezüglich Udeon nicht bewahrheiten würde - war für dieses Unternehmen Motivation genug. Ganz davon abgesehen das Omrah eigentlich keine Motivation brauchte, denn er war fest entschlossen zu zeigen, was er wirklich konnte. So brannte er auch darauf seine neue Waffe in die Hand zu nehmen. Eine Schleuder samt Kugeln.
Als er noch im Dorf Gardaa bei seiner Familie gelebt hatte, hatte er den anderen Dorfbewohnern oft Streiche gespielt. Er konnte sich noch gut an den greisen Sam erinnern, der stockschwingend und Flüche murmelnd auf ihn zugelaufen kam, wenn er ihn wieder mal geärgert hatte. Die Zeiten waren jetzt leider vorbei. Wahrscheinlich war er jetzt auch eine leblose Hülle, vom Hunger auf Menschenfleisch verzehrt und vielleicht irgendwo in Aradan auf der Suche nach einem neuen Opfer. So wie seine Eltern.

Erst Ryffa riss ihn aus seinen finsteren Gedanken in die kalten Steinwände des Sanatoriums zurück. Leider kamen diese Gedanken in den letzten Tagen immer öfter. Er schauerte. Erst dann wurden ihm die Worte Ryffas bewusst. Wie schon so oft musste er daran denken wie sie ihn in Aradan aufgenommen und vor den anderen Straßenkindern beschützt hatte. Sie hatte dafür gesorgt, das er eine Zeit lang die Vergangenheit vergessen und ein neues Leben führen konnte. Zwar auf der Straße aber das war egal. Er wollte sie nicht verlieren.
"Ich will dich nicht verlieren, deshalb muss ich helfen dieses Artefakt zu finden." flüsterte er und umarmte sie dann so fest, als könnte es das letzte mal sein, das er sie in den Arm nahm. "Ich verspreche dir, das ich zurückkomme und dann gucken wir uns die Gänge an." Er schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln und druckst dann etwas herum. Schließlich küsste er sie auf die Wange und wandte sich dann ab, um zu seinem Raum zu gehen und seinen Rucksack mit den wenigen Habseligkeiten zu packen, die er besaß. Ein letztes mal drehte er sich zu Ryffa um. "Denk dran, ich bin immer bei dir!" Mit diesen Worten zeigte er auf das Amulett, das einst seinem Vater gehört hatte und das er ihr geschenkt hatte. Dann ging er mit einem Lächeln auf dem Gesicht los.

Schnüffler

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Geisterstadt
« Antwort #194 am: 24.06.2014, 11:25:46 »
"Ja, gehen wir.", antwortete Schnüffler knapp. Er war froh, dass Gelirion in die Waffenbruderschaft eingewilligt hatte. "Vielleicht werden wir alle sterben. Da ist es gut, einen Verbündeten neben sich zu haben.", dachte er.
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Kurt Tucholsky

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