• Drucken

Autor Thema: Geisterstadt  (Gelesen 92101 mal)

Beschreibung: Episode 1.2

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schnüffler

  • Beiträge: 160
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #510 am: 12.05.2015, 17:56:35 »
Schnüffler drückte leicht die Hand der kleinen Rotznase: "Kein Problem, sag ihm einfach Deinen Namen. Er wird Dir nichts tun." Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen, als Wills Dolch über dem Mann kreiste. Doch dann zuckte er mit den Schultern. Mit der Bemerkung über Katarina hatte der Junge ein paar Punkte gutgemacht. Eigentlich mochte Schnüffler ihn, wenn er auch nicht besonders nützlich sein mochte. Immerhin, nicht einmal die Rotznase war so ein Mädchen. Aber doch, er mochte den Fremden.

"Ich bin Schnüffler, das dort Gelirion, Omrah, Esulilde, Areo und Ain und schließlich unsere kleine Rotznase.", Schnüffler deutete nacheinander auf die entsprechenden Personen[1]. Katarina ließ er in der Vorstellung aus.

"Sieht so aus, als hättet Ihr Euch von irgendwoher in diesen Tempel retten können." Bei dieser Feststellung nahm Schnüffler Arjen in den Blick. Im grunde war es ihm egal, ob der Mann ein Knacki war. Er wollte nur testen, wie sehr der Mann ihm auswich oder ihn sogar anlog. "Ich würde vorschlagen, dass Ihr Euch uns anschließt. Die Sonnenstraße kenne ich und auch einen Weg dorthin. Kenne mich in der Stadt aus. Was wollt Ihr dort?"
 1. Natürlich zeigt niemand von gewissem Stand mit nacktem Finger auf Personen.
« Letzte Änderung: 12.05.2015, 18:02:56 von Schnüffler »
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

Senses: Perception +6 (+8 um Wertgegenstände zu finden), Darkvision 60 ft., Scent, Coincunning (sucht immer aktiv nach Wertgegenständen im Umkreis von 10 ft.)

Esulilde Ziberadi

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #511 am: 13.05.2015, 11:13:04 »
Esulilde verneigte sich kurz vor dem Neuankömmling, als Schnüffler ihren Namen nannte. Wäre es tatsächlich ein Plünderer gewesen, wie es die Priesterin vermutet hatte, hätte er - wenn er sich überlegen genug gefühlt hätte- einen von ihnen Angegriffen oder wieder das Weite vor der zumindest zahlmäßigen Überlegenheit der Gruppe gesucht. Allerdings wusste auch Esulilde, dass auch ein harmloses Gespräch Zeit verschaffen konnte, damit Verstärkung anrücken konnte.
Esulilde entschied sich, den Mann zunächst weiter zu beobachten. Sollte er sich gegen die Gruppe wenden, würde sie versuchen, ihn mithilfe eines magischen Befehls zu verzaubern, sodass der Gruppe Zeit zur Flucht blieb.
Dennoch hoffte sie im Stillen, dass jener Neuankömmling sich gemeinsam mit ihnen den wandelnden Toten stellte.

Arjen Bucalo

  • Beiträge: 134
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #512 am: 14.05.2015, 10:55:30 »
Als Schnüffler auf Arjens Worte antwortete, blieb dieser zunächst wachsam. Doch alles zusammen - die Beteuerung, auch keinen Streit zu suchen, der Witz mit den Friedenstauben, aber auch die Art, wie sich das Mädchen vertrauensvoll an ihn schmiegte, nahmen dem Krieger etwas die Spannung.

Bei Schnüfflers Worten, er hoffe, die beiden Neuankömmlinge seien eine freundliche Ausnahme, verzog der Krieger keine Miene. "Da würde ich nicht drauf wetten", sagte er, senkte aber dennoch Schild und Schwert ab.

Derweil inspizierte Will den Leichnam des Mannes und wies dann auf die Aschereste neben einer der Flammenzungen. "Verdammt", murmelte Arjen.

Doch dann brach Will so, wie er es eben immer wieder konnte, das Eis mit den Fremden. Der Halbork zeigte sich abermals besonnen und Arjen erinnerte sich wieder daran, dass auch unter ihm einige der Halbblüter gedient und sich durch herausragende Tapferkeit ausgezeichnet hatten. Niemand hatte es verdient, wegen seiner Abstammung vorverurteilt zu werden. 'Nein, nur wegen der eigenen Taten. Das solltest du am besten wissen, Bucalo', gemahnte er sich innerlich.

Als Schnüffler nach und nach alle vorstellte, gab sich der Krieger einen Ruck und ließ das Schwert in die Scheide fahren. "Ich bin Arjen", sagte er. Zwar hatte Will ihn schon vorgestellt, aber er hielt es nur für angebracht und höflich, wenn er das selbst machte. "Und ihr habt recht - wir haben uns hierhin retten können. Aber es hieß, wir treffen hier auf Männer der Stadtwache."

Kurz hielt Arjen inne - konnte er mehr verraten, oder sollte er den Rest noch zurückhalten? Aber war das nicht genau das, wonach er gesucht hatte? Eine Möglichkeit, Menschen zu helfen. Hier waren Männer und Frauen, zwei Kinder und ein Baby; keine typische Zusammensetzung für eine Bande. Und er kannte einen sicheren Ort - zumindest wusste er, dass es einen gibt. Also sprach er weiter.

"Ihr gehört zwar nicht dazu, aber vielleicht könnt ihr uns sagen, was hier passiert ist und wer der Tote dort ist. Wir suchen die Reststadt, in der sich Überlebende zusammengefunden haben sollen. Die Sonnenstraße gehört auch dazu. Und die Männer, nach denen wir Ausschau hielten, sollten uns den Weg weisen."

Schnüffler

  • Beiträge: 160
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #513 am: 15.05.2015, 18:40:31 »
"Es gibt also doch weitere Überlebende!", sagte Schnüffler und es klang fast jubelnd. "Sagt, woher wisst Ihr davon? Wer hat es Euch erzählt? Und warum brauchtet Ihr die Stadtwachen, um dorthin zu gelangen?" Schnüffler beruhigte sich sogleich wieder, doch seine Augen waren mit einem Mal wachsamer und glänzig.

"Wir haben auf der anderen Seite der Stadt eine Befestigung, zu der sich ein paar Dutzend Menschen haben retten können. Wir sollten von einander wissen und uns besprechen. Wir sollten am besten sogleich in die Sonnenstraße gehen. Was meint Ihr?", fragte Schnüffler die anderen.
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit, und ihre Brutalität Ignoranz."
Kurt Tucholsky

Senses: Perception +6 (+8 um Wertgegenstände zu finden), Darkvision 60 ft., Scent, Coincunning (sucht immer aktiv nach Wertgegenständen im Umkreis von 10 ft.)

William Marlowe

  • Beiträge: 489
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #514 am: 16.05.2015, 15:14:12 »
"Jeana von der Stadtwache", antwortete Will auf Schnüfflers Fragen. "Sie lag im Sterben, als wir sie fanden, und konnte uns nur noch das allernötigste sagen. Ihre beiden Kameraden, die wir hier treffen sollten, hätten uns den Weg nach Reststadt gezeigt, für ein besseres Willkommen gesorgt und wer weiß, vielleicht hätten sie sogar einen magischen Weg dorthin gehabt. Es scheinen sich dort nämlich eine ganze Anzahl Magier versammelt zu haben. Aber immerhin haben wir Glück im Unglück und Ihr kennt die Straße, sonst müssten wir auf die Rauchzeichen morgen früh warten."

Erst als Will davon sprach, fiel ihm die Möglichkeit ein: Vielleicht besaß Filias ja einen weiteren Teleport-Kristall? Am besten noch mit einem Zettel dabei, auf dem das Aktivierungswort stand? Bei letzterem Gedanken verzog Will selbstironisch das Gesicht, ging aber doch wieder zu der Leiche hinüber, kniete davor und durchsuchte den Toten diesmal in aller Ruhe und sehr gründlich.[1]

"Ein paar Dutzend Menschen, sagtet Ihr? Ich suche eine Frau namens Lissie, die mit etlichen Kindern unterwegs ist und eine Bratpfanne besser schwingen kann als die meisten Stadtwachen ihr Schwert. Seid Ihr so jemandem über den Weg gelaufen?"
 1. Perception (take 20) = 23; Will sucht vor allem nach einem Kristall oder Ring/Kette mit Stein oder dergl., sowie nach Schriftstücken
« Letzte Änderung: 16.05.2015, 15:14:52 von William Marlowe »
Hell hath no limits, nor is circumscribed
In one self place, for where we are is hell,
And where hell is must we ever be.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Geisterstadt
« Antwort #515 am: 17.05.2015, 19:54:00 »
Will untersuchte den Toten noch einmal ganz genau - doch zu seiner Enttäuschung musste er feststellen, dass er tatsächlich alles gefunden hatte, was der Verstorbene bei sich getragen hatte.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Geisterstadt
« Antwort #516 am: 17.05.2015, 19:57:06 »
Währenddessen meldete sich Katarina wieder zu Wort. "Das Artefakt ist noch in Ordnung. Ich muss es noch genauer untersuchen, aber ich kann damit arbeiten. Und das Buch, dass unser Freund hier in Händen hatte, enthält alles, was ich brauche."

Danach kniete sie neben Gelirion, und rüttelte ihn sanft. "Seid ihr in Ordnung?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Gelirion

  • Beiträge: 1337
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #517 am: 17.05.2015, 22:54:32 »
Wie aus weiter Ferne hört Gelirion eine Stimme durch die Schwärze hallen, welche seinen Kopf umfangen hatte. Was sagte die Stimme, er konnte es nicht greifen, nicht fassen doch sie hatte einen Effekt. Träge regte sich sein Geist. Schob das Dunkel der Ummacht bei Seite. Lichtpunkte blitzten auf und bildeten verschwommen ein Bild. Lange Haare, eine Frau, die Decke. Immer noch mit müden Geist setzte er die letzten Erinnerungsfetzen zusammen. Der Mann, sein Schwert und die Entladung. Verdammt, genau davor hatten ihn die Priester gewarnt. Finger weg von magischen Ritualen. Ach Lehrgeld war halt teuer und nun fühlte er sich als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Vorsichtig hob er seine Hand an den Kopf. „Was?“ murmelte er „Was? Ach ja .. Au mein Schädel brummt. Ahhrrr, bei Ceriva was für ein Wumbs.“ Mit den Fingern kratzt er sich über den Kopf und versuchte sich weiter zu sammeln. Dann endlich funktionierte wieder sein Kopf. Behäbig setzte er sich auf. Blickte zu Katarina, zum Podest und dann zu Schnüffler.

Wie erneut vom Schlag getroffen, weitete er die Augen. Seine Rechte tastete nach dem fallengelassenen Schwert. Kaum hatte er es wieder in der Hand, sprang er auch schon auf. Nicht ohne Folgen, denn ehe er sich versah, wurde ihm durch die viel zu rasche Bewegung wieder schwarz vor Augen. Seine Knie versagten und Taumelnd ging er auf selbe zu Boden. Schnaufend, sich auf dem Schwert abstützend, brauchte er wieder einen Moment um sich zu sammeln. Dann überlegter stand er langsam auf. „Was habe ich verpasst?“ fragte er mit dem letzten Rest von Würde, den er nach diesem verpatzten aufstehen noch hatte, in den Raum.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Geisterstadt
« Antwort #518 am: 18.05.2015, 09:05:48 »
Katarina setzte ein fast schelmisches Lächeln auf. "Nun, einerseits die Ankunft zweier Fremder, andererseits deren Nachricht, dass es offenbar ein weiteres, größeres Lager von Überlebenden gibt. Reststadt, wie sie es nannten."

Sie stützte Gelirion vorsichtig, soweit er es benötigte, und beobachtete gleichzeitig interessiert seine Reaktion.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Gelirion

  • Beiträge: 1337
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #519 am: 18.05.2015, 10:14:15 »
Da Gelirion immer noch leicht schwankte, nahm er die stützende Hilfe von Katarina dankend an. Seine Reaktionen auf die beiden Nachrichten waren klar. Beim Wort Fremde, griff er sein Schwert fester. Doch lockerte sich der Griff rasch wieder, da die Stimmung im Raum keinesfalls angespannt war. Er zeigte damit ein gesundes Misstrauen ihnen gegenüber, besonders an einem geplünderten Ort wie diesen. Die Nachricht, dass es noch weitere Überlebende geben sollte, hob sichtlich seine Stimmung. Für einen Moment schloss er seine Augen und atmete lange aus, so als ob eine Last von den Schultern gefallen wäre. Wahrscheinlich dankte er in diesem Augenblick Ceriva dafür, dass noch mehr Lebewesen überlebt hatten. Doch wurde sein Blick am Ende wieder fester. Denn wenn es doch Plünderer waren, könnte es eine Falle sein. Mit ähnlichen Fallen arbeiteten unter anderem auch Räuber in der Wüste. Durstenden reisenden einen Ort voller Wasser anbieten und dann genau ins Räubernest lotsen.

Dann neigte er zu Katarina. „Und was ist mit unseren Sachen? Ist das Artefakt der Göttin in Ordnung und können wir es gebrachen? Wenn ja sollten wir so schnell es geht in die Festung zurück.“ Wofür sie es nutzen wollten, verschwieg Gelirion bewusst. Die Fremden brauchten noch nicht wissen, dass sie damit ihren Zufluchtsort vor einem Angriff schützen wollten.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Geisterstadt
« Antwort #520 am: 18.05.2015, 10:30:14 »
Statt genauer zu antworten, nickte Katarina lediglich auf Gelirions Frage. Sie legte eine Hand auf ihre Gürteltasche, um anzudeuten, dass sie das Artefakt dort verwahrt hielt.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

William Marlowe

  • Beiträge: 489
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #521 am: 18.05.2015, 14:36:45 »
Bevor jemand auf Wills Frage antworten konnte, regte sich der Bewusstlose auf dem Boden, den der Halbork 'Gelirion' genannt hatte. Will und Arjen erblickend, griff er nach seinem Schwert, stand nach einiger Mühe auf und stellte dann allerlei Fragen, über denen Wills eigene Frage wohl erst einmal vergessen wäre. Die viel zu adrett gekleidete Dame, die Schnüffler 'vergessen' hatte vorzustellen, kümmerte sich um den Mann in kühler und doch fast fürsorglicher Weise.

Dennoch klingelten bei Will die Alarmglocken: die Art, wie die Dame Gelirions Plan, mit dem Artefakt schnell zu ihrer 'Festung' zurückzukehren, auf eine beredte Art nicht kommentierte, schien ihm schon fast einer Beichte gleich zu kommen. Wollte sie sich etwa damit aus dem Staube machen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab? So wäre es in einem Stück aus seiner Feder wohl gekommen.

Wills Blick folgte jeder ihrer Bewegungen und maß auch ihr Mienenspiel.[1] Wie sie schützend—besitzergreifend?—die Hand über ihre Gürteltasche legte, wo sie das Artefakt verstaut hatte! Hieß das: 'mein, mein, ich geb's nicht wieder her?' Andererseits schien sie damit vor allem Will und Arjen zurückweisen zu wollen, womöglich hieß es also auch: 'Das gehört uns! Lasst ja die Finger davon, ihr zwei, denkt nicht einmal dran!'

Obwohl Will zu letzterer Interpretation neigte, wurde er das ungute Gefühl nicht los: vielleicht war die Frau nur eine bessere Schauspielerin als er Menschenkenner?

Etwas anderes fiel ihm an der Dame auf. Wie reinlich sie ist und wie sie duftet! Sag, Will, ist es der Neid, der an deiner Seele nagt und dir böse Gedanken eingibt? Jedenfalls ist da Magie im Spiel, es kann nicht anders sein. Doch muss sie deshalb eine Zauberin sein? Sie könnte auch einen magischen Talisman besitzen.

Was könnte es sein, ein Ring, eine Halskettchen, ein Ohrring? Will hat auch schon einmal etwas über verzauberte Gürtelschnallen gelesen. Er musterte die Dame von oben bis unten, ob ihm wohl etwas dergleichen an ihr auffiel. Und dann maß er sie noch einmal von unten nach oben. Hm. Schuhschnallen? Fußkettchen? Irgendwas? Noch einmal hinab glitt der Blick und dann doch wieder hinauf, um einen Augenblick auf ihrem Gesicht zu ruhen.[2]
 1. Sense Motive = 21
 2. Will starrt Katerina an, ziemlich frech und ungeniert (aber nicht, wie ihm unterstellt wurde, lüstern): Perception = 13, 12, 13, 6, 17.
« Letzte Änderung: 18.05.2015, 15:45:01 von William Marlowe »
Hell hath no limits, nor is circumscribed
In one self place, for where we are is hell,
And where hell is must we ever be.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Geisterstadt
« Antwort #522 am: 18.05.2015, 16:09:24 »
Katarina bemerkte Wills Blick schnell, und warf ihm ein ironisches Lächeln zu. "Gefällt euch, was ihr seht, oder versucht ihr nur zu ergründen, welche Besitztümer ich bei mir trage? In  beiden Fällen muss ich euch darauf hinweisen, dass ihr euch übernehmt."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

William Marlowe

  • Beiträge: 489
    • Profil anzeigen
Geisterstadt
« Antwort #523 am: 18.05.2015, 16:40:52 »
"Ach, missgönnt es mir nicht!" rief Will. "Natürlich ist der Anblick einer lebenden, also auch nicht im Sterben liegenden oder zum Kampf gerüsteten Frau etwas, das eines Mannes Aug', Herz und Seele erfreut! Doch der Grund für meine Betrachtung, so sei Euch gestanden, ist der blasse Neid: wie sauber Ihr seid! Vergebens versuche ich, auch nur das kleinste Körnchen Straßenstaub an Eurem Gewand zu erspähen. Da werden Träume geweckt, meine Liebe, der süßesten Art: ein Bad! Oh, ein Himmelreich tät ich geben für ein Bad! Ob allein oder zu zweit ist dann bloßes Detail; es wär' das eine mir so recht wie das andere! Verratet Ihr mir Euer Geheimnis? Wie schafft Ihr es, so sauber und adrett zu sein und so herrlich zu riechen, wenn all Eure Kameraden, wie der meine und ich, doch die Spuren eines langes Weges, großer Anstrengungen und nicht zu verleugnender Entbehrung an sich tragen?"
« Letzte Änderung: 18.05.2015, 20:05:15 von William Marlowe »
Hell hath no limits, nor is circumscribed
In one self place, for where we are is hell,
And where hell is must we ever be.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Geisterstadt
« Antwort #524 am: 18.05.2015, 17:13:41 »
Einen Moment sah Katarina Will lächelnd an - dann lachte sie schallend auf. Mit einem breiten, durchaus freundlichen Grinsen erwiderte sie: "Meine Geheimnisse gebe ich nicht ohne Grund preis. Aber vielleicht überrascht ihr mich ja und könnt sie mir doch entlocken?" Das Grinsen wurde zu einem schelmischen Lächeln, und sie zwinkerte ihm zu.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

  • Drucken