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Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 72897 mal)

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Manus

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« Antwort #15 am: 02.05.2014, 12:37:03 »
"Der Wunsch auf die Tat steht der Tat im Wege. Luskan, Echsen, Orks und, wie ihr sie nennt, die Wilden. Der Kreis des Leids dreht sich wieder und wieder. Aber das Bier auf dem Tisch vor uns ist uns näher als manches andere und doch spüren einige den Wunsch dem Trott des Alltags zu entfliehen und zu erleben, was es heißt lebendig zu sein."

Manus hob seinen Krug und dachte kurz an den Gefallenen. Einige drängten schon zum Aufbruch, um wohl erneut nach einem Abenteuer zu suchen. Der Kleriker Ilmaters hingegen wusste, dass die größten Abenteuer einen von alleine finden würden. Insofern hatte er es nicht eilig, sondern wollte sich erstmal stärken, denn welche Aufgaben sein Gott für ihn auch bereit hielt, sie würden ihn wie so oft an die Grenzen führen.

List

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[Prolog] Letztes Aufgebot
« Antwort #16 am: 03.05.2014, 10:03:04 »

Brandis
"So hätte ich es nicht gesagt, aber... ähm... ja.", erwiederte Brandis auf Manus. Es war ersichtlich, dass er mit einer so wohl formulierten Sprache nicht zurecht kam. Er nahm noch einen Schluck aus seinem Krug, dann stand er auf. "Muss mal austreten.", murmelte er und verließ die Taverne. Brandis Schwert hing noch über der Stuhllehne. Hinter dem verfallenen Turm war eine Pißrinne. Ab und zu kam ein Salpetersieder vorbei und grub sie aus, um aus der Erde Salpeterkristalle zu kochen[1]. Eine skurrile und anrüchige Sache, aber der Bedarf der Alchemisten war immer sehr hoch.
 1. Salpetersiederei
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

List

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« Antwort #17 am: 03.05.2014, 10:10:46 »
Als Brandis gegangen war, kam der Wirt an den Tisch. Es war ein hochgewachsener, kräftiger Mann mit Stiernacken. So einem Mann mochte man nicht im Dunkeln begegnen, doch wenn man ihn in der Taverne traff, war seine Erscheinung nicht einschüchternd. Dafür war er zu freundlich und er unterhielt sich auch gerne mit den Gästen. Er stellte noch drei Krüge ab. "Na, hat Euch der alte Brandis jetzt auch erzählt, wie gerne er wieder zu Abenteuern ausziehen würde? Das erzählt er jedem. Er hofft wohl darauf, dass er mal irgendjemanden trifft, der ihm einen Auftrag gibt. Hat bisher aber nicht funktioniert. Weiß sowieso nicht, wie er sich das vorstellt. Denn, alleine wird er wohl kaum ausziehen können. Und seine Gruppe hat sich seit damals verstreut. Die werden sich nicht mehr zusammenfinden.", sagte er und schmunzelte amüsiert.
« Letzte Änderung: 03.05.2014, 10:11:05 von List »
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Vianesca

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« Antwort #18 am: 05.05.2014, 08:40:13 »
"Er wird schon noch seine Bestimmung finden, wenn es Zeit ist, vielen Dank, mein Freund." meint Vianesca vergnügt und nahm nur zu gerne das Getränk in Empfang, sich das Geld merkend, welches sie dem Wirt schuldete. Zwar war gewiss eine Dienerin der Festherrin ein willkommener Gast in jedem Gasthaus, aber zahlen würde sie natürlich trotzdem. Würde der Wirt sich darob schlecht fühlen, konnte er das Geld ja immer noch zurückspenden. "Was ist ihm denn widerfahren, dass er alleine blieb, hmm? Eine tragische Geschichte, ähnlich der unseren? Oder gab es bessere Gründe? Ich kann mir einige angenehme Dinge vorstellen, für die man das Abenteuerleben mit genug Gold in der Tasche aufgeben kann." Auch wenn sie den Gruppenmitgliedern des Mannes ein ruhiges Leben gönnte, so befürchtete sie doch, die Gründe waren etwas unerfreulicher. Wo der Wirt schon einmal da ist, plaudert sie fröhlich etwas mit ihm, fragt auch einmal nach diesen seltsame, scheinbar in einer Not befindlichen Barbaren, die die Stadt vor einer Weile aufsuchten.

Manus

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« Antwort #19 am: 05.05.2014, 09:59:56 »
"Ein Drang nach Neuem fließt durch die Adern Brandis. Das mag geprägt sein von Erinnerungen an vergangenen Tage, wie so manche Alte, die ihre Körper nur noch am Feuer wärmen, doch es zeigt, dass noch Leben in ihm ist. Vielleicht motiviert es ihn einfach jeden Tag neu zu beginnen und sich nicht in den Abgrund der Vergesslichkeit zu trinken," entgegnet Manus dem Wirt und nickt ihm freundlich zu. Die Fragen die Vianesca stellt interessieren den Kleriker weniger. Vor allem aus zweiter Hand hört er ungern etwas über die Geschichte solcher, die man auch selber fragen könnte.

Galumaw

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« Antwort #20 am: 09.05.2014, 07:00:34 »
"Ein jeder braucht Träume die ihn die Last des Alltags ertragen lassen." murmelt Gal mehr zu sich selbst als zu anderen auf Manus Worte hin. In der Tat war es das Pflanzen von eben diesen Träumen, was in seinen Augen dazu führte, dass die Kinder in seinem Waisenhaus blieben und lernten, und nicht auf der Strasse herum lungerten. Es kam nur dadrauf an den richtigen Traum zu finden.
Es folgt ein Seufzen, weiß er doch genau, dass er seinen Traum momentan nicht lebt. Wer konnte, einmal von dem Kitzel der Gefahr, der Anspannung wenn alles auf Messersschneide stand, der Erschöpfung und Befriedigung nach dem Überleben, je wer konnte sich einmal erlebt nicht wieder nach solchem sehnen.
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

Donald Munro

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« Antwort #21 am: 09.05.2014, 11:41:14 »
"Ja, jeder Mann sollte seinen Traum haben - und ihn nicht aus den Augen verlieren", sagte Donald nachdenklich. Sein Blick schweifte dabei in die Ferne, schien seine Mitstreiter, ja selbst die Mauern dieser Schenke zu durchdringen, auf einen Punkt gerichtet, der weit weit weg zu liegen schien.

List

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« Antwort #22 am: 12.05.2014, 21:17:36 »
Der Wirt stellte die Krüge ab und dachte einen Moment lang nach. "Das ist noch gar nicht so lange her. Brandis hatte eine kleine Gruppe um sich gesammelt. Da waren Goldjunge, Nalani, die man immer nur Baby nannte, und noch eine junge Frau, deren Namen ich nicht mehr weiß. Sie haben hier nach Abenteuer gesucht. Ein paar Orkhöhlen ausgeräuchert, schätze ich. Die hatten so eine Masche. Goldjunge schlich sich in die Höhle und zündete dort irgendeinen Zauber oder so etwas. Die Monster kamen aus der Höhle und fielen in einen Fallstrick oder eine Grube. Die restlichen Monster haben sie dann einzeln auseinander genommen. Doch bei ihrem letzten Abenteuer waren die Monster etwas verschlagener als die Gruppe. Sie haben einfach stillgehalten und ihrerseits den Abenteurern aufgelauert. Die junge Frau kam ums Leben. Danach hat sich Nalani von der Gruppe getrennt. Sie hat einen Heidenwut auf Brandis. Naja, seitdem ist Brandis bei der Stadtwache. Entschuldigt mich jetzt. Ich habe noch ein paar Krüge zu verteilen.", sagte er, blieb aber doch noch einen Moment stehen, als warte er noch, falls noch eine Frage käme.
« Letzte Änderung: 12.05.2014, 23:14:49 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Galumaw

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« Antwort #23 am: 13.05.2014, 09:21:14 »
Gal erinnert sich an die junge Halbelfe. Er hatte sie hier eines Abends mal beim Lautenspiel gehört. Nun, sie war auf jeden Fall eine Frau die er ungern gegen sich aufbringen würde, und er fragte sich was Brandis wohl angestellt haben möge um dies zu erreichen. Sicher der Verlust eines Gefährten war immer tragisch und so Brandis die treibende Kraft hinter den Abenteuern der Gruppe gewesen war, war es sicher leicht ihm die Schuld zu geben. Aber es stand einem Abenteurer eigentlich nicht zu so zu denken. Er blickte in ihre Runde. Bei ihnen gab es keinen Anführer. Es wurde gemeinsam entschieden, ein jeder kannte oder ahnte zumindest die Fähigkeiten und Stärken des anderen. Und so konnte auch niemand Schuld bei jemand anderem ausser ihm selbst suchen.
"Es ist immer wichtig mehr als einen Plan zu haben. Und wenn alle Pläne scheitern muß man sich auf sein Glück verlassen." kommentiert er das gehörte, bevor er sich wieder seinem Krug widmete. Es drängte ihn innerlich bereits aufzubrechen und selbst Abenteuer zu suchen, lediglich der Respekt vor seinem gefallenen Freund ließ ihn sitzen bleiben, anstatt durch die Kneipen zu ziehen und das Ohr rundgehen zu lassen. Morgen würde er seine Kontakte bemühen. Tymora würde ihn schon führen.
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

Manus

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« Antwort #24 am: 13.05.2014, 10:53:58 »
Manus lauscht den Ausführungen des Wirtes. Viele Ähnlichkeiten eröffneten sich ihm zwischen der Geschichte von Brandis Gruppe und ihren Abenteuern. Während der Kleriker nachdachte und sich den Schaum des Bieres von den Lippen leckte, spracht schon Gal. Dieser schien wie so oft, dem Augenblick zu vertrauen.

"Auch wir haben erlebt, dass nicht alle Pläne aufgehen. Das Glück allein bringt keine Erlösung. Es hilft vielleicht im einen Moment nur, um einen im nächsten Augenblick von hinten anzuschauen." Jeder ging mit dem Schmerz des Abschiedes anders um. Sie hatten sich eine ganze Weile aus den Augen verloren. Auch der Verehrer des Ilmater hatte manchmal die Gedanken an die Niederlage mit der Arbeit des Augenblicks überdeckt.

"Verzeiht. Ihr hört viel von den Gesprächen an den Tischen", wendet sich Manus an den Wirt: "Kehrt die Hoffnung nach der Seuche und dem Krieg mit Luscan nach Niewinter zurück?"

Donald Munro

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« Antwort #25 am: 13.05.2014, 14:30:04 »
Ein tragisches Schicksal schien Brandis heimgesucht haben. Der Verlust von kameraden schien schwer auf seinen Schultern zu lasten. Auch sie hatten einen Freund verloren beim letzten gemeinsamen Abenteuer und der Verlust war groß. Wie mußte aber Brandis mit der Sache umgehen, wenn er auch noch die Schuld zugewiesen bekam?
Eine innere Unruhe erfasste Donald, der Drang auf ein neues Abenteuer. Die Zeit zum Trauern war vorbei, jetzt war es Zeit, loszuziehen.

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« Antwort #26 am: 13.05.2014, 15:47:27 »
Der Wirt reagierte offensichtlich entrüstet auf die Frage von Manus. "Na, Ihr macht Späße. Hoffnung auf Seuche und Krieg? Seht in die Gesichter der Menschen und dann fragt noch einmal, ob sie auf Seuche und Krieg hoffen. Die halbe Stadt sind so elendig verendet, dass selbst die Engel, die ihre Seelen geholt haben, bitterliche Tränen vergoßen haben. Und ein weiteres Viertel fiel vor den Stadttoren, so nah, dass die Witwen und Waisen ihr Ende sehen konnten. Seid Ihr von Sinnen Mann?", sagte er streng. Einige Gäste vom Nachbartisch hatten Ihr Gespräch unterbrochen und sahen verwundert herrüber.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Manus

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« Antwort #27 am: 13.05.2014, 16:17:02 »
"Von Sinnen nicht, aber ich schaffe es nicht meine Frage richtig zu stellen", antwortete Manus als er die Erregung des Wirts mit einem einem heftigen Ausbruch abbekam. Ob ihn der kräftige Besitzer des Gasthauses nicht verstehen wollte oder konnte, konnte der Kleriker schwer einschätzen.[1]

"Ich wollte wissen, ob nach all dem Unheil, dass über Niewinter gekommen ist, jetzt wieder Hoffnung auf Frieden in die Stadt zurück kehrt. Aber vielleicht ist es auch noch zu früh nach all den Ereignissen für solch eine Frage." Die Gesichter der anderen Gäste an den Nachbartischen ignorierte Manus für den Moment.
 1. Sense Motiv: 12

Silas Kaleva

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[Prolog] Letztes Aufgebot
« Antwort #28 am: 14.05.2014, 11:53:13 »
Silas hatte den nachfolgenden Gesprächen nur stumm gelauscht. Für ihn gab es nichts zu sagen, also beschränkte er sich darauf zuzuhören. Als es jedoch zu dem Missverständnis zwischen Manus und dem Wirt kam, musste er leicht schmunzeln. Natürlich hatte er verstanden wie Manus seine Frage eigentlich gemeint hat, doch die Einwohner Niewinters waren derzeit weder für ihre Geduld noch für ihr freundliches Wesen bekannt. Der Schaden den die Seuche und die Entbehrungen angerichtet hatten, war einfach zu frisch. Aber er kannte den Wirt und er kannte das Wirtshaus. Sicherlich würde man Manus das Missverständnis verzeihen, aber er konnte ja etwas nachhelfen, also ergänzte er Manus Bitte um Verzeihung noch um einige Worte die er mit einem leichten lächeln an den Wirt richtete:

"Ich wusste gar nicht das du derzeit so nahe am Wasser gebaut bist. Und jetzt beruhige dich wieder, was du andeutest wollte so nicht ausgsprochen werden. " dann hebt er immer noch lächelnd seinen Krug. "Fülle lieber nach und bring mir etwas von deinem Eintopf, wie es scheint kann ich ohne diesen den Abend nicht mehr abschliessen"

Dann nickte er dem Wirt erneut leicht zu. Er konnte sich noch gut daran erinnern das in den letzten Monaten der Seuche und Entbehrungen der wässrige Eintopf des Wirts meist die einzige Speise war die man erhalten konnte.

Vianesca

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« Antwort #29 am: 14.05.2014, 16:24:30 »
Die junge Lliiraklerikerin musste nur kurz schmunzeln ob des Missverständnisses. Scheinbar war der Wirt ganz andere Sachen gewöhnt, wenn er auf solch eine eigentlich freundliche Frage so entrüstet reagierte.

Da der Wirt nicht auf ihre Frage nach den Barbaren reagierte, stellte sie sie nicht noch einmal. Vielleicht waren jene einfach nicht mehr interessant, und die Sache würde sich von selber lösen.. sie hoffte nur, dass die armen Wilden nicht begannen, ihre schlechten Geschäfte mit Wegelagerei auszugleichen, und falls doch, dass die Männer des Gesetzes Nachsicht hatten. Stattdessen wendet sie sich, gut gelaunt lächelnd, den anderen zu und stützt den Kopf auf ihre Hände, sobald der Wirt sich abgewendet haben sollte. "Ich bin des herumsitzens müde, und wenn es schon nichts gibt, das wir bekämpfen können.." dabei zwinkert sie vergnügt in die Runde, eher scherzhaft auf die scheinbare Ermangelung an 'Abenteuern' anspielend, den mancher vielleicht beklagte, fährt dann gut gelaunt klingend fort "möchte ich wenigstens tanzen. Wer möchte mitmachen?"

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