• Drucken

Autor Thema: [1. Akt] Letztes Aufgebot  (Gelesen 72916 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bär

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #450 am: 19.12.2015, 13:20:29 »
Der Zwerg bricht in ein schallendes Gelächter aus: "Bär sagt, Bär ist kein Schwächling Echsenmann. Bär sagt benimm dich dann benimmt sich auch Bär. Bär sagt er und die Menschen sind hier um Echsenmenschen zu holen um Schwur zu erfüllen. Bär sagt es gibt genug Matschbirnen für alle. Bär sagt Echsenmenschen haben Versprechen mit Niewinter sich zu helfen."

Fast kam er sich vor wie in einem Rudel Wölfe. Die Neuen mussten getestet werden. Aber Bär würde sich nicht unterordnen, dafür hatten sie sich den Falschen ausgesucht. Vielleicht hätte es bei einem seiner Begleiter funktioniert, aber nicht bei Bär
Die Sanftmut wohnt in den Tälern -
die Härte auf den Gipfeln.

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #451 am: 21.12.2015, 09:58:39 »
Der Echsenmensch trat einen Schritt zurück und ballte die Fäuste. Auch die anderen Echsenmenschen um ihn herum nahmen eine etwas geducktere, angriffslustigere Haltung an. Sogleich darauf kamen jedoch die beiden Echsenmenschen hinzu, die bisher außerhalb des Kreises gestanden hatten. Einer von ihnen sah aus wie ein stereotyper Schamane, mit Schilfrohren, Knochen und Muscheln behangen und einen langen Stab in der Hand. Der andere trug einen dornenbesetzten Ledepanzer. Der Schamane zischelte etwas[1].

Dann sagte er auf Handelssprache: "Ich bin Sssazzar, spiritueller Anführer der Geschuppten in diesem Moor. Was wollt Ihr hier, ihr Bleichlinge? Es ist seit vielen Jahrzehnten kein Bund gepflegt worden. Wie kommt Ihr darauf, irgendetwas einfordern zu können?"
 1. 
Drakonisch (Anzeigen)
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Galumaw

  • Beiträge: 348
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #452 am: 22.12.2015, 09:08:24 »
"Ich grüße euch Sssazzar," bemüht sich Gal den Namen des Schamanen richtig auszusprechen, "mein Name ist Galumaw, Bürger aus Niewinter, und dies sind Mihalyi, Wissenhüterin des Oghma und Alaric, Mönch des Ilmaters. Der ruppige Geselle dort ist Bär, Verteidiger der Natur. Mit seinen einfachen Worten hat er unser Anliegen dargelegt, doch steht es uns fern etwas zu fordern. Groß ist die Not in Niewinter, da der Eishexes kalter Atem selbst die Stadt bedroht. Sie nutzt die Orks der Berge um die Stadt zu erobern, mit dem Ziel die heißen Quellen der Stadt zum erlischen zu bringen und damit die ganze Region dem Winter und ihrem Willen zu unterwerfen."
Er räuspert sich kurz bevor er fortfährt: "Natürlich sind die Geschuppten in der Lage ihren Sumpf gegen alle Eindringlinge zu verteidigen, sie sind tapfere und starke Krieger. Und auch wenn ein Bündnis zwischen ihnen und uns seid vielen Sommern nicht gepflegt wurde, schicken die Herren Niewinters uns, um die Hilfe der Geschuppten zu erbitten. Um unseren guten Willen zu zeigen möchten wir euch ein Geschenk überreichen. Wenn du so freundlich wärst und den Humpen hervorzuholen Bär." Gal wartet kurz, bis Bär die Monströsität eines Bechers hervorgeholt hat. "Ein Geschenk voller Magie, auch wenn nicht bekannt ist was genau er bewirkt, so ist er doch eurer würdig."
Gal hofft mit seinen vielen Worten nicht zu weit gegangen zu sein. Sie waren mitten unter den Echsen, doch konnte keiner vorhersagen was als nächsten passieren würde. Wesentlich sicherer würde er sich fühlen, wenn sie die Echsen ihnen auf irgendeine Weise ein Gastrecht einräumen würden.
« Letzte Änderung: 23.12.2015, 12:45:27 von Galumaw »
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #453 am: 25.12.2015, 13:42:08 »
Der Schamane kniff die Augen zu Schlitzen zusammen, ergriff aber doch den Gegenstand aus Galumaws Hand. Er wog ihn in der Hand, schien ihn zu betasten. Er öffnete den adamantenen Deckel und roch an der öligen Flüssigkeit, die sich sogleich darin sammelte[1]. Dann gab er den Krug an den Echsenmensch zu seiner Rechten. Galumaw ahnte, dass der Schamane nicht völlig zufrieden war. "Wir reden ssspäter über das Bündnisssz und die Not von Niewinter. Ich will wisszen. Habt Ihr den Troll erlegt?"
 1. 
Spellcraft 15 (Anzeigen)
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Galumaw

  • Beiträge: 348
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #454 am: 26.12.2015, 15:00:59 »
"Nein, wir erhielten den Krug als Dank von einem Freund dem wir in der Not beigestanden haben." antwortete Gal offen und ehrlich, wohl ahnend, dass es beeindruckender gewesen wäre, wenn sie den Troll getötet hätten. Kurz überlegte er wie er weiter vorgehen sollte. Wahrscheinlich wahr ein Weg der Stärke das Richtige, doch wollte er nicht ungefragt mit den Kämpfen angeben, die sie bestritten hatten. Vielmehr hoffte er die Verhandlungen ohne einen solchen Machtkampf zu bestehen. Und so wartete er weiter auf die Reaktionen seines Gegenübers.
Wie soll ich mich an Gesetze halten, wenn ich doch gelernt habe das Richtige zu tun?

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #455 am: 26.12.2015, 17:08:40 »
"Wassz für eine Not?", fragte der Schamane. Seine Stimme war nun leise, schneidend. Es war nicht schwer zu erraten, dass Galumaws Antwort nicht zufriedenstellend gewesen war.
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Alaric Schattenfels

  • Beiträge: 291
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #456 am: 27.12.2015, 18:26:13 »
Alaric beobachtete skeptisch die Übergabe des "Geschenkes": ein magischer Becher, von dem keiner wusste, wozu er nutze war, oder vielmehr schien der Schamane der Echsen noch am meisten zu wissen, nämlich dass er von einem Troll stammte. Jedenfalls sah man an seiner missmutigen Miene, dass ihm ebenso klar war wie Alaric, dass man ihm das Teil nur deshalb als Geschenk anbot, weil niemand etwas damit anzufangen wusste—und nicht einmal selbst erstritten hatten sie es, sodass es auch nicht als Trophäe taugte.

"Wir hätten die Keule des Frostriesen mitnehmen sollen oder die riesige Axt von seinem Kumpanen, aber die Teile waren einfach zu groß und zu schwer und wir hatten es eilig."[1]

Die Echse blickte unverändert grimmig.

"Es ist richtig, dass solche Bündnisse in Friedenszeiten gerne vergessen werden. Das kann man bedauern oder verhöhnen oder als natürlichen Lauf der Dinge akzeptieren. Wir können nichts daran ändern, was in den vergangenen Jahrzehnten von unseren Vorvätern versäumt wurde. Wir können Euch nur fragen: Werdet Ihr das Wort Euer Vorfahren ehren? Wenn ja, so stellt sich danach erst die zweite Frage: Und was können wir diesmal besser machen, um das bestätigte und wiedererstarkte Bündnis in unserer Zeit besser zu pflegen?"

Die Miene des Schamanen schien sich, wenn das überhaupt möglich war, noch weiter zu verfinstern. Alaric bemerkte ja selbst, dass er sich widersprochen hatte: Erst rede ich was von 'natürlichem Lauf der Dinge', dann aber davon, dass man es diesmal ja besser machen könne...

Er trat einen vorsichtigen Schritt vor, löste dabei die Schnalle seines Gürtels und hielt diesen hoch[2]: "Für die Fürsten vergangener Generationen kann ich mich nicht verbürgen, aber Lord Nasher ist ein weiser und ein ehrenwerter Mann. Ohne Zögern behaupte ich: der ehrenwerteste, dem ich in meinem Leben begegnet bin. Falls Ihr Euch fragt, mit welcher Befugnis ich eine solche Behauptung ausspreche, mit welcher Befugnis ich überhaupt in seinem Namen spreche, so antworte ich: jemand, der sein Leben und seine Ehre, vielleicht sogar seine Seele aus Lord Nashers Hand zurückerhielt, als dies alles schon verloren schien, der aus diesem Grund mit seinem Leben, seiner Ehre und seiner Seele beeiden kann, dass Lord Nasher ein Mann von Ehre ist, ein weiser Mann, ein Mann, dem andere bis in den Tod folgen.

Momentan ist die Zeit zu knapp und die Not zu groß, um die eigentlich notwendigen diplomatischen Gesten auszutauschen. Was Lord Nasher Euch und Eurem Volk bietet für Eure Hilfe im Kampf gegen die Orks ist die Wiederaufnahme von Beziehungen—die Aufnahme von echten Beziehungen—zwischen Niewinter und Eurem Volk, zum Vorteil beider Seiten, und weit mehr wert als ein einzelnes Geschenk. Dennoch biete ich Euch als Pfand darauf, als Zeichen des guten Willens, diesen Gürtel, der einen starken Krieger noch stärker—und gesünder!—macht."


An dieser Stelle brach Alaric ab, obwohl er die eigentliche Frage des Schamanen noch gar nicht beantwortet hatte. Das macht wohl doch besser Galumaw, der kann besser reden! Gespannt achtete Alaric aber darauf—so wie er während der gesamten Rede auf die Reaktionen der Echsen geachtet hatte, besonders natürlich seines Gegenübers—ob sein Geschenk den nötigen Eindruck machte.[3]
 1. Aid Galumaw in Diplomacy, nicht geschafft (=2)
 2. Belt of physical might +2 (str und con, Wert 10,000 Gold)
 3. Sense Motive = 31
« Letzte Änderung: 27.12.2015, 20:07:47 von Alaric Schattenfels »

List

  • Moderator
  • Beiträge: 5967
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #457 am: 08.01.2016, 20:57:42 »
Der Echsen Schamane nahm von Alaric den Gürtel entgegen und legte ihn sich um die Hüfte. Dann musterte er erneut die Gefährten. "Der Bärtige und der Mann in Weisssz dürfen bleiben. Ihr anderen geht jetzt.", forderte er sie auf. Fordernd blickte er unter den restlichen Mitgliedern umher.

Dann, ohne zu warten, sprach er weiter: "Wassz wollt Ihr also von uns, wenn das Bündnissz wieder reaktiviert wird? Ihr wollt Krieger, isszt es so? Wir haben ssstarke Krieger, ssstärkste Krieger ssseit Generationen. Sssie kämpfen für Ehre und dassz Ansssehen der Ahnen. Und für mächtige magische Relikte und Artefakte. Wir wollen einen Gürtel für jeden unserer Krieger. Und wir wollen Mitsssprache im Kriegsszrat von Niewinter. Macht und Vertrauen. Wir sschließen Bündnissze nicht mit Schwächlingen und nicht mit Verrätern. Dassz sind die Bedingungen."

Plötzlich hörten die Gefährten ein durchdringendes Geräusch, dass wie ein langezogenes Zischen klang, begleitet von einem trockenen Schaben[1]. Die Echsenmenschen sahen auf. "Dassz ist der Erddämon. Er isszt hungrig. Wir gehen in die Höhle. Holt Eure Freunde zurück.", erklärte der Schamane mit kaum überhörbaren Ehrfurcht. Er wies mit dem Arm in Richtung einer Felsformation, die im Nebel kaum erkennbar war.
 1. 
Nature SG 20 (Anzeigen)
« Letzte Änderung: 08.01.2016, 21:00:56 von List »
"Man muss auch das Allgemeinste persönlich darstellen."
- Hokusai

Bär

  • Beiträge: 339
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #458 am: 14.01.2016, 19:49:28 »
"Bär sagt, dass wird Nasher nicht annehmen. Bär sagt die Gürtel brauchen zuviel Gold. Ein Bündnis, heißt man hilft damit in Zukunft geholfen wird. Bär meint es kann nur von Vorteil sein die Menschen von Niewinter an ihrer Seite zu haben. Irgendwann werden Echsenmenschen schwach sein. Nicht jetzt, mächtige Krieger jetzt, aber irgendwann kann Stamm schwach werden, sagt Bär, und dann wird Niewinter in der Schuld von tapferen Echsenmenchen stehen."

Bär hörte sich das Geräusch nur kurz an, als er unterbrochen wurde: "Bär sagt, dass ist ein Käfervieh. Bär sagt eine Spinne oder sowas, aber ne Große schätzt Bär."
Bei dem Gedanken der Größe dieses Viehs wird Bär nicht gerade wohler zu Mute.
Die Sanftmut wohnt in den Tälern -
die Härte auf den Gipfeln.

Alaric Schattenfels

  • Beiträge: 291
    • Profil anzeigen
[1. Akt] Letztes Aufgebot
« Antwort #459 am: 16.01.2016, 10:24:40 »
"Verräter?" entfuhr es Alaric. "Ich habe noch nie jemanden verraten und der, der mich verriet, kam nicht aus Niewinter. Lord Nasher ist ein ehrenwerter Mann."

Diese Worte waren in kalter Wut gesprochen—Verrat war wohl das eine Wort, das Alaric bis ins Mark treffen konnte—doch dann besann er sich. Schließlich wusste er kaum etwas über dieses Bündnis, außer wer es wann geschlossen hatte. Spätere Fürsten konnten Velkums Abmachungen mit Füßen getreten haben. Höchstwahrscheinlich hatten sie es, denn so waren Menschen nun einmal. Die Betitelung mochte also gerechtfertigt sein. Andererseits: Echsen waren auch nicht besser. Am Ende ist es immer nur eine Frage: wer kommt als erster auf die Idee, den anderen zu verraten.

"In der Geschichte gibt es viele Verräter, Sssazzar. Niewinter hat sogar eine besondere Grabstätte für die schlimmsten von ihnen, mögen sie auf alle Zeit verflucht sein. Als spiritueller Anführer sprecht Ihr für Eure Ahnen. Ich als einfacher Mönch dagegen kann mich nur für meinen jetzigen Fürst verbürgen. Mitsprache im Kriegsrat von Niewinter klingt nach einer angemessenen, sogar einer sehr guten Idee."

Die lächerliche Forderung nach einem magischen Gürtel pro Echsenkrieger übergeht er kommentarlos. Sie kann nicht ernst gemeint gewesen sein. Das war reine Provokation. Während Alaric noch überlegte, ob er erwähnen sollte, dass seine Gefährten gerade verhindert hatten, dass die ganze Gegend hier für Mensch und Echsenmensch unbewohnbar würde, da mischte sich Bär schon ein. Was er sagte—außer, dass er das mit den Gürteln ernstgenommen hatte—fasste die Situation viel besser zusammen, als Alaric es gekonnt hätte. Dankbarkeit für vergangene Taten zu erwarten ließ den Hilfesuchenden meist vergeblich warten; nein, man musste demjenigen zeigen, welche Vorteile er in Gegenwart oder naher Zukunft erwarten durfte.

Alaric öffnete den Mund, um noch etwas hinzuzufügen, da passierten zwei Dinge gleichzeitig: ein grässliches Zischen und Schaben wie von etwas sehr großem drang aus Richtung der Felsen. Erddämon, hungrig noch dazu, so erklärte der Schamane. Doch diese Worte drangen schon nur noch wie aus weiter Ferne an Alarics Ohr. Denn er war plötzlich nicht mehr dort, wo er gerade noch gestanden war.

Es war kalt. Das fiel ihm als erstes auf. Es war so kalt, dass sein Gesicht in wenigen Augenblicken taub vor Kälte war und die Zähne schmerzten.

Er war allein. Es war nebelig, viel nebeliger als im Sumpf. Seine Beine verschwanden im Nebel; die Knie konnte er gerade noch erahnen. Ob sich unter seinen Füßen überhaupt Boden befand, konnte er nicht sagen: es fühlte sich irgendwie zu weich an. Er wagte keinen Schritt. Lichter tanzten im Nebel, mal nah, mal fern. Das Wispern, das er hörte, waren sie das?

Und dann sah er Bilder im Nebel. Auch die Stimmen wurden lauter, oder war es eine einzige Stimme? Kam sie ihm gar bekannt vor?[1]
 1. Divination (spell-like ability), Chance auf korrekte Aussage 77%, mit einer 16 gelungen
« Letzte Änderung: 16.01.2016, 10:58:38 von Alaric Schattenfels »

  • Drucken